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ID1600914200

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    8. CDU/CSU-Fraktion.rmBenghOfndgÖsdüfikarnabu–gtmSBdg–ab\n: 1
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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/9 Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) . . . . . 584 B Jan Mücke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothee Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Peter Hettlich (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Hacker (SPD) . . . . . . . . . . . . . Bodo Ramelow (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Renate Blank (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Geert Mackenroth, Staatsminister (Sachsen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marko Mühlstein (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 17: Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Götzer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Dieter Wiefelspütz (SPD) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 18: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung des Einsatzes bewaffneter deutscher Streit- kräfte zur Unterstützung der Überwa- 570 B 572 A 573 B 574 A 575 C 576 D 577 C 578 C 579 C 585 D 587 B 589 A 590 B 591 C Deutscher B Stenografisch 9. Sitzu Berlin, Freitag, den 16 I n h a l Begrüßung des Hohen Repräsentanten für Bosnien-Herzegowina Dr. Christian Schwarz- Schilling . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 16: a) Zweite und dritte Beratung des vom Bun- desrat eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes zur Änderung des Verkehrswege- planungsbeschleunigungsgesetzes (Drucksachen 16/45, 16/227) . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Beschleunigung von Planungs- verfahren für Infrastrukturvorhaben (Drucksache 16/54) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Tiefensee, Bundesminister BMVBS b J H 634 A 569 A 569 B 569 B a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Jörg van Essen, Dr. Max Stadler, Sabine undestag er Bericht ng . Dezember 2005 t : Leutheusser-Schnarrenberger, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Art. 48 Abs. 3) (Drucksache 16/118) . . . . . . . . . . . . . . . . ) Erste Beratung des von den Abgeordneten Jörg van Essen, Dr. Max Stadler, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Siebenund- zwanzigsten Gesetzes zur Änderung des Abgeordnetengesetzes (Drucksache 16/117) . . . . . . . . . . . . . . . . örg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ermann Gröhe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 580 C 580 C 580 D 582 C chungsmission AMIS der Afrikanischen Union (AU) in Darfur/Sudan auf Grundlage der Resolutionen 1556 (2004) II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005 und 1564 (2004) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 30. Juli 2004 und 18. September 2004 (Drucksachen 16/100, 16/268) . . . . . . . . . b) Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 16/269) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ursula Mogg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg Dr. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Markus Meckel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Friedbert Pflüger (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Dr. Uschi Eid (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Anke Eymer (Lübeck) (CDU/CSU) . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 19: a) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Siebter Bericht der Bundesregierung über ihre Menschenrechtspolitik in den auswärtigen Beziehungen und in ande- ren Politikbereichen (Drucksache 15/5800) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Protokoll Nr. 14 vom 13. Mai 2004 zur Konvention zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten über die Änderung des Kontrollsystems der Konvention (Drucksache 16/42) . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 10: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU, der SPD, der FDP, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Existenz- recht Israels ist deutsche Verpflichtung (Drucksache 16/197) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Z A S w F f ( i Z A B H t B s ( C F E M V G B M H D E T A S w B c n ( H R D K U 592 C 592 C 592 D 594 D 595 D 596 A 596 D 597 C 598 A 598 C 599 C 600 A 600 B 601 A 603 C 601 B 601 C 601 C usatztagesordnungspunkt 11: ntrag der Abgeordneten Burkhardt Müller- önksen, Florian Toncar, Dr. Werner Hoyer, eiterer Abgeordneter und der Fraktion der DP: Menschenrechte in Usbekistan ein- ordern Drucksache 16/225) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . n Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 12: ntrag der Abgeordneten Florian Toncar, urkhardt Müller-Sönksen, Dr. Werner oyer, weiterer Abgeordneter und der Frak- ion der FDP: Für die mandatsgebundene egleitung VN-mandatierter Friedensmis- ionen durch Menschenrechtsbeobachter Drucksache 16/226) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hristoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . lorian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . ichael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . olker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Markus Löning (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . ernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . urkhardt Müller-Sönksen (FDP) . . . . . . . . . ichael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . olger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . r. Herta Däubler-Gmelin (SPD) . . . . . . . . . . duard Lintner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 20: ntrag der Abgeordneten Hans-Christian tröbele, Volker Beck (Köln), Grietje Bettin, eiterer Abgeordneter und der Fraktion des ÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Überwa- hung von Journalisten durch den Bundes- achrichtendienst Drucksache 16/85) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . einhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . r. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . laus Uwe Benneter (SPD) . . . . . . . . . . . . . . lla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 601 C 601 D 601 D 606 A 607 C 609 A 610 C 612 B 612 D 614 A 615 A 615 B 616 D 618 C 619 B 619 C 620 C 622 B 623 B 624 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005 III Tagesordnungspunkt 21: Vereinbarte Debatte: Entwicklung des Frie- densprozesses in Bosnien und Herzegowina (Operation Althea) Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . Dr. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Detlef Dzembritzki (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 13: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Hal- tung der Bundesregierung zur europäi- schen Chemikalienpolitik (REACH) Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sigmar Gabriel, Bundesminister BMU . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . Heinz Schmitt (Landau) (SPD) . . . . . . . . . . . Dr. Reinhard Loske (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Franz Obermeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Angelica Schwall-Düren (SPD) . . . . . . . . Ingbert Liebing (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Doris Barnett (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 625 C 626 D 628 A 629 B 630 C 631 D 632 D 634 B 635 B 637 B 638 B 639 B 640 B 641 C 642 C 643 C 644 C 645 C 646 D 647 D 649 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005 569 (A) ) (B) ) 9. Sitzu Berlin, Freitag, den 16 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005 649 (A) ) (B) ) * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Kramme, Anette SPD 16.12.2005 Lafontaine, Oskar DIE LINKE 16.12.2005 Laurischk, Sibylle FDP 16.12.2005 Zöllmer, Manfred SPD 16.12.2005 Liste der entschuldigt Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Arnold, Rainer SPD 16.12.2005 Dr. Berg, Axel SPD 16.12.2005 von Bismarck, Carl- Eduard CDU/CSU 16.12.2005 Bodewig, Kurt SPD 16.12.2005 Burchardt, Ulla SPD 16.12.2005 Caspers-Merk, Marion SPD 16.12.2005 Dr. Dehm, Diether DIE LINKE 16.12.2005 Deittert, Hubert CDU/CSU 16.12.2005* Dr. Dückert, Thea BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.12.2005 Ernst, Klaus DIE LINKE 16.12.2005 Ernstberger, Petra SPD 16.12.2005 Glos, Michael CDU/CSU 16.12.2005 Gloser, Günter SPD 16.12.2005 Großmann, Achim SPD 16.12.2005 Dr. Happach-Kasan, Christel FDP 16.12.2005 Haustein, Heinz-Peter FDP 16.12.2005 Hempelmann, Rolf SPD 16.12.2005 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.12.2005 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.12.2005 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.12.2005 Klug, Astrid SPD 16.12.2005 Kopp, Gudrun FDP 16.12.2005 D L M M P P P R D D R R S D S S D S S S S W W A (C (D Anlage zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten r. Lehmer, Max CDU/CSU 16.12.2005 ötzer, Ursula DIE LINKE 16.12.2005 erten, Ulrike SPD 16.12.2005 üller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.12.2005 etzold, Ulrich CDU/CSU 16.12.2005 olenz, Ruprecht CDU/CSU 16.12.2005 oß, Joachim SPD 16.12.2005 auen, Peter CDU/CSU 16.12.2005 r. Reimann, Carola SPD 16.12.2005 r. Riesenhuber, Heinz CDU/CSU 16.12.2005 iester, Walter SPD 16.12.2005* upprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 16.12.2005* chauerte, Hartmut CDU/CSU 16.12.2005 r. Schavan, Annette CDU/CSU 16.12.2005 cheelen, Bernd SPD 16.12.2005 chily, Otto SPD 16.12.2005 r. Schmidt, Frank SPD 16.12.2005 chmidt (Nürnberg), Renate SPD 16.12.2005 chuster, Marina FDP 16.12.2005 eehofer, Horst CDU/CSU 16.12.2005 teenblock, Rainder BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.12.2005* ächter, Gerhard CDU/CSU 16.12.2005 öhrl, Dagmar CDU/CSU 16.12.2005 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 9. Sitzung Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Angelica Schwall-Düren


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen! Liebe Kollegen!

    EACH hat eine lange Geschichte. Diese Geschichte ist
    och nicht zu Ende, aber wir haben eine wichtige Etappe
    rreicht. Es hat jahrelange Verhandlungen gegeben, es
    at Proteste der Industrie gegeben, der Umweltverbände,
    er Tierschützer. Viele Studien wurden angefertigt, unter
    nderem von Nordrhein-Westfalen. Jetzt haben wir einen
    ehrheitsbeschluss des Rates und nun ist die zweite Le-

    ung im Europäischen Parlament abzuwarten.

    In diesem ganzen Verfahren wurde der ursprüngliche
    ntwurf der Kommission mehrfach verändert: durch das
    uropäische Parlament und auch durch den Rat. Das
    iel – den Umgang mit 30 000 Altstoffen sicherer zu
    achen – teilen wir alle. Umwelt-, Verbraucher-, Ge-

    undheits- und Arbeitsschutz stehen dabei im Mittel-
    unkt. Es ist schon gesagt worden: Besonders wichtig ist
    er Ausschluss von kanzerogenen und erbgutverändern-
    en Stoffen in verbrauchernahen Produkten.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, so viele Lobbyisten
    ie im Zusammenhang mit dieser gesetzlichen Rege-

    ung – auf allen politischen Ebenen – sind noch nie tätig
    eworden. Aber – Frau Kotting-Uhl ist nicht mehr da –
    ch finde, man kann an dieser Stelle nun wirklich nicht
    on Erpressung reden. Ich glaube, sowohl Umweltver-
    ände als auch die Industrielobby und die Gewerkschaf-
    en haben legitime Interessen vertreten


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    nd es gehört zu einem demokratischen Prozess, dass
    iese Interessen in einer ernsthaften Auseinandersetzung
    orgetragen und Konflikte ausgetragen werden.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Mit dem Ergebnis, das auf dieser Etappe erreicht wor-
    en ist, sind noch immer nicht alle zufrieden: Die Um-
    eltschutz- und Verbraucherverbände hätten sich ande-

    es und mehr gewünscht; die Wirtschaft und die
    ndustrielobby sind auch nicht zufrieden. Das haben wir
    erade aus dem Mund der Kollegen gehört. Es wird ge-
    agt, die Kosten seien noch immer nicht tragbar. Es wird
    orgetragen, dass kleine und mittlere Unternehmen, die
    ft nur geringe Mengen herstellen, über Gebühr belastet
    ürden. Auch wurde die Frage der internationalen Wett-
    ewerbssituation aufgeworfen, wobei ich glaube, dass
    as dadurch geregelt ist, dass auch die Importeure in das
    erfahren mit einbezogen werden.

    Ja, es ist richtig, dass der Verordnungsentwurf ur-
    prünglich rigoroser war. In ihm waren mehr Tests und
    ine größere Testtiefe vorgesehen, es wurden mehr Da-
    en auch bei kleineren Produktionsmengen verlangt.
    ber, Frau Bulling-Schröter, der jetzige Entwurf führt
    icht dazu, dass die Umwelt- und Verbraucherschutzin-
    eressen vernachlässigt werden und ein fortschrittliches

    644 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005


    (A) )



    (B) )


    Dr. Angelica Schwall-Düren
    EU-Chemikalienrecht verhindert wird. Selbstverständ-
    lich ging das Bestreben der Kommissarin, die den ur-
    sprünglichen Entwurf eingebracht hat – sie kommt aus
    einem Land, das keine bedeutende chemische Industrie
    hat –, dahin, dass möglichst wenig Veränderungen an ih-
    rem Entwurf vorgenommen werden.

    Ich glaube, liebe Kolleginnen und Kollegen, dass das
    Ergebnis, das nun erreicht worden ist, sowohl die Wün-
    sche aus den Chemiestandorten als auch die Forderung
    nach mehr Umweltschutz erfüllt. In der Chemiepolitik
    gibt es gegenüber der bisherigen Situation kein Roll-
    back. Es wird verhindert, dass nicht registrierte Altstoffe
    unkontrolliert weiter verwendet werden. Das ist ein rie-
    sengroßer Fortschritt, vor allem in den Bereichen der
    Massenprodukte und der verbrauchernahen Produkte.
    Dennoch ist die Belastung für die Wirtschaft in Grenzen
    geblieben.

    Lassen Sie mich zum Abschluss noch zwei Punkte
    ansprechen:

    Erstens. Herr Loske hat im Zusammenhang mit der
    Frage der Innovationen Schwarz-Weiß-Malerei betrie-
    ben. Ich bin davon überzeugt, dass diese Verordnung ei-
    nen Innovationsschub bringen wird, weil gefährliche
    und schädliche Stoffe ersetzt werden. Aber allein die
    bessere Kenntnis von Stoffen kann dazu beitragen, dass
    eine Produktoptimierung durchgeführt wird. Das alte
    Stoffrecht dagegen hat genau diese Innovationen behin-
    dert. Dass die Opposition Schwarz-Weiß-Malerei be-
    treibt, kann ich nachvollziehen. Die Koalitionsfraktionen
    dagegen müssen eine Balance finden und das Machbare
    durchsetzen.

    Zweitens – das ist mir als Europapolitikerin wichtig –:
    Solche Regelungen hätten national keinerlei Sinn ge-
    macht. In diesem Fall bringt die EU konkrete Fort-
    schritte für die Menschen. Sie können in Zukunft mehr
    darauf vertrauen, dass sich die Stoffe, die sich in Kosme-
    tika befinden, nicht in ihren Körpern anreichern, dass in
    Spielzeugen keine giftigen Substanzen sind, die heraus-
    gelöst werden können, oder dass Lacke keine giftigen
    Dämpfe absondern. Die Menschen können die EU in
    diesem konkreten Fall positiv erfahren. Die Mitglied-
    staaten haben gezeigt, dass sie in der Lage sind, sich zu
    einigen. Das ist wichtig, gerade vor dem Hintergrund des
    heute stattfindenden schwierigen Gipfels. Ich freue
    mich, dass unser Umweltminister dazu beigetragen hat,
    dass die britische Ratspräsidentschaft wenigstens diesen
    Erfolg in der Tasche hat.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich wünsche Ihnen
    ein frohes Weihnachtsfest. Passen Sie auf, dass Sie sich
    nicht an den Wunderkerzen verbrennen.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Ich erteile das Wort Kollegen Ingbert Liebing, CDU/

CSU-Fraktion.

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(C (D Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her en! Eigentlich hätte ich mich gerne mit den Argumenten einer Vorredner von den Grünen auseinander gesetzt. eide haben das Plenum aber schon verlassen. Ich finde s beschämend, dass Sie von den Grünen am Freitagachmittag eine solche Debatte beantragen, dann aber erade einmal mit drei Abgeordneten aus Ihren Reihen ier im Plenum vertreten sind. (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Jochen-Konrad Fromme [CDU/CSU]: Das zeigt ihr wahres Interesse!)


(Beifall bei der CDU/CSU)

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ingbert Liebing


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    ffensichtlich liegt Ihnen an pressewirksamen Showef-
    ekten doch mehr als an der Sachdiskussion hier im Ple-
    um.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie der Abg. Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE])


    Dabei bin ich den Grünen eigentlich ausgesprochen
    ankbar für diese Aktuelle Stunde zum Thema REACH,
    ibt mir die Debatte doch Gelegenheit, der deutschen
    ffentlichkeit den Unterschied zwischen einer pragmati-

    chen, lösungsorientierten und ausgewogenen Politik,
    ie sich jetzt im EU-Rat durchgesetzt hat, und Ihrer
    berzogenen Regulierungswut deutlich vor Augen zu
    ühren; denn darum geht es im Ergebnis ja.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Es geht darum, dass nach einem mehrjährigen Streit
    n Europa eine Verständigung über die künftige Chemi-
    alienpolitik endlich nahezu erreicht ist. Dies war vor
    llem auch deshalb möglich, weil Deutschland mit unse-
    er neuen Kanzlerin an der Spitze endlich wieder mit ei-
    er klaren Stimme und mit einem klaren Kurs in der EU
    ufgetreten ist. Mit diesem Kurs werden beide Interessen
    erücksichtigt, nämlich die Interessen des Verbraucher-
    nd Umweltschutzes genauso wie das legitime Interesse
    dieses sollten wir alle achten – an einer funktionsfähi-
    en Wirtschaft, an einer funktionsfähigen Chemieindus-
    rie und an der Lebensfähigkeit der vielen kleinen und
    ittelständischen Unternehmen, die mit chemischen
    toffen umgehen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    eides ist wichtig. Dies findet jetzt in der Entscheidung
    es EU-Wettbewerbsrates seinen Niederschlag.

    Wir haben erlebt, wie die Grünen heute Sturm dage-
    en gelaufen sind.


    (Michael Kauch [FDP]: Der Sturm war aber schwach, das war ein Windhauch! – Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Das war ein laues Lüftchen!)


    Genau, es war ein laues Lüftchen. – Das verwundert ja
    uch nicht; denn letztlich ist genau das Ihr Problem: Sie
    ekommen diesen Interessenausgleich eben nicht hin.


    (Franz Obermeier [CDU/CSU]: Sie haben sich schon verflüchtigt!)


    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005 645


    (A) )



    (B) )


    Ingbert Liebing
    Sie wollen – das hat die Debatte wieder gezeigt – alles
    bis ins Letzte reglementieren, koste es, was es wolle, und
    koste es auch viele Betriebe die Existenz und viele Ar-
    beitsplätze. Damit ist jetzt endlich Schluss.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Als Sie noch mit Ihrem Minister die Verantwortung
    hatten, wollten Sie wieder nach Ihrem alten bekannten
    Strickmuster verfahren: Was Sie in Deutschland national
    nicht erreichen können, versuchen Sie uns über Bande
    – über Europa – aufzudrücken. Auch damit ist jetzt
    Schluss.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Deutschland hat nämlich wieder eine handlungsfähige
    Regierung, eine Regierung, die ihre Gesamtverantwor-
    tung ernst nimmt und unterschiedliche Interessen aus-
    gleicht. Damit ist Deutschlands Position in Europa deut-
    lich gestärkt worden. Nur so ist es unserer neuen
    Regierung möglich geworden, den Kompromiss im EU-
    Rat deutlich zu befördern.

    Mit Jürgen Trittin am Kabinettstisch und im Rat wäre
    dies sicherlich nicht möglich gewesen. Denn was hätten
    Sie mit Ihrer Position erreicht? Sie haben doch nur er-
    reicht, dass es eben keine Verständigung gegeben hat.
    Diente das denn den Interessen der Verbraucher mehr?
    Haben Sie durchgesetzt, dass das Thema Altstoffe – es
    geht um die Stoffe von vor 1981 – jetzt wirklich ange-
    packt wird?


    (Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Sehr richtig!)


    Nein, Ihre Position hätte eine Verständigung in weite
    Ferne gerückt und es wäre alles beim Alten geblieben.
    Deshalb ist es gerade das Verdienst der neuen Bundesre-
    gierung, dass jetzt der Durchbruch erreicht wurde und
    dass 30 000 Altstoffe in angemessener Form aufgearbei-
    tet werden.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Schon jetzt ist davon auszugehen, dass diese Aufar-
    beitung elf Jahre dauern wird. Mit Ihrer Regulierungs-
    wut würde es wohl noch länger dauern. Wenn alle Stoffe
    nahezu gleich behandelt werden, können Schwerpunkte
    nicht gesetzt werden. Da ist es doch wohl allemal sinn-
    voller, dort zu beginnen, wo besondere Risiken bestehen.
    Dort, wo das eben nicht der Fall ist, kann mit viel weni-
    ger Aufwand viel schneller ein vernünftiges Ergebnis er-
    zielt werden. Ich denke, das dient doch allemal mehr den
    Interessen des Umwelt- und Verbraucherschutzes als
    Ihre Position.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Meine Damen und Herren, liebe Kolleginnen und
    Kollegen, wir wissen: Noch ist REACH nicht am Ende.
    Wir wissen auch, dass es noch immer unterschiedliche
    Auffassungen zwischen dem EU-Parlament und dem Rat
    gibt. Meine Fraktion unterstützt die Regierung und Um-
    weltminister Gabriel ausdrücklich darin, den jetzt einge-
    schlagenen Kurs fortzusetzen. Wir ermuntern Sie, kon-
    sequent zu bleiben und keine weiteren Verschärfungen
    zuzulassen, durch die das jetzt gefundene austarierte

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    (C (D leichgewicht der Interessen wieder ins Rutschen geiete. Herr Minister Gabriel, wir werden Sie gegen jede Aneindung vonseiten der Grünen in Schutz nehmen, damit nser Land nicht wieder in die unsäglichen Zeiten rotrüner Verhinderungspolitik zurückfällt, (Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU – Lachen bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNE)


    nter der Deutschland so lange zu leiden hatte.

    Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Franz Obermeier [CDU/ CSU]: Das war eine gute Rede!)