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ID1600910700

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/9 Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) . . . . . 584 B Jan Mücke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothee Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Peter Hettlich (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Hacker (SPD) . . . . . . . . . . . . . Bodo Ramelow (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Renate Blank (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Geert Mackenroth, Staatsminister (Sachsen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marko Mühlstein (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 17: Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Götzer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Dieter Wiefelspütz (SPD) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 18: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung des Einsatzes bewaffneter deutscher Streit- kräfte zur Unterstützung der Überwa- 570 B 572 A 573 B 574 A 575 C 576 D 577 C 578 C 579 C 585 D 587 B 589 A 590 B 591 C Deutscher B Stenografisch 9. Sitzu Berlin, Freitag, den 16 I n h a l Begrüßung des Hohen Repräsentanten für Bosnien-Herzegowina Dr. Christian Schwarz- Schilling . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 16: a) Zweite und dritte Beratung des vom Bun- desrat eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes zur Änderung des Verkehrswege- planungsbeschleunigungsgesetzes (Drucksachen 16/45, 16/227) . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Beschleunigung von Planungs- verfahren für Infrastrukturvorhaben (Drucksache 16/54) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Tiefensee, Bundesminister BMVBS b J H 634 A 569 A 569 B 569 B a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Jörg van Essen, Dr. Max Stadler, Sabine undestag er Bericht ng . Dezember 2005 t : Leutheusser-Schnarrenberger, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Art. 48 Abs. 3) (Drucksache 16/118) . . . . . . . . . . . . . . . . ) Erste Beratung des von den Abgeordneten Jörg van Essen, Dr. Max Stadler, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Siebenund- zwanzigsten Gesetzes zur Änderung des Abgeordnetengesetzes (Drucksache 16/117) . . . . . . . . . . . . . . . . örg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ermann Gröhe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 580 C 580 C 580 D 582 C chungsmission AMIS der Afrikanischen Union (AU) in Darfur/Sudan auf Grundlage der Resolutionen 1556 (2004) II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005 und 1564 (2004) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 30. Juli 2004 und 18. September 2004 (Drucksachen 16/100, 16/268) . . . . . . . . . b) Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 16/269) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ursula Mogg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg Dr. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Markus Meckel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Friedbert Pflüger (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Dr. Uschi Eid (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Anke Eymer (Lübeck) (CDU/CSU) . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 19: a) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Siebter Bericht der Bundesregierung über ihre Menschenrechtspolitik in den auswärtigen Beziehungen und in ande- ren Politikbereichen (Drucksache 15/5800) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Protokoll Nr. 14 vom 13. Mai 2004 zur Konvention zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten über die Änderung des Kontrollsystems der Konvention (Drucksache 16/42) . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 10: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU, der SPD, der FDP, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Existenz- recht Israels ist deutsche Verpflichtung (Drucksache 16/197) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Z A S w F f ( i Z A B H t B s ( C F E M V G B M H D E T A S w B c n ( H R D K U 592 C 592 C 592 D 594 D 595 D 596 A 596 D 597 C 598 A 598 C 599 C 600 A 600 B 601 A 603 C 601 B 601 C 601 C usatztagesordnungspunkt 11: ntrag der Abgeordneten Burkhardt Müller- önksen, Florian Toncar, Dr. Werner Hoyer, eiterer Abgeordneter und der Fraktion der DP: Menschenrechte in Usbekistan ein- ordern Drucksache 16/225) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . n Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 12: ntrag der Abgeordneten Florian Toncar, urkhardt Müller-Sönksen, Dr. Werner oyer, weiterer Abgeordneter und der Frak- ion der FDP: Für die mandatsgebundene egleitung VN-mandatierter Friedensmis- ionen durch Menschenrechtsbeobachter Drucksache 16/226) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hristoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . lorian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . ichael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . olker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Markus Löning (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . ernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . urkhardt Müller-Sönksen (FDP) . . . . . . . . . ichael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . olger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . r. Herta Däubler-Gmelin (SPD) . . . . . . . . . . duard Lintner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 20: ntrag der Abgeordneten Hans-Christian tröbele, Volker Beck (Köln), Grietje Bettin, eiterer Abgeordneter und der Fraktion des ÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Überwa- hung von Journalisten durch den Bundes- achrichtendienst Drucksache 16/85) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . einhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . r. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . laus Uwe Benneter (SPD) . . . . . . . . . . . . . . lla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 601 C 601 D 601 D 606 A 607 C 609 A 610 C 612 B 612 D 614 A 615 A 615 B 616 D 618 C 619 B 619 C 620 C 622 B 623 B 624 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005 III Tagesordnungspunkt 21: Vereinbarte Debatte: Entwicklung des Frie- densprozesses in Bosnien und Herzegowina (Operation Althea) Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . Dr. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Detlef Dzembritzki (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 13: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Hal- tung der Bundesregierung zur europäi- schen Chemikalienpolitik (REACH) Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sigmar Gabriel, Bundesminister BMU . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . Heinz Schmitt (Landau) (SPD) . . . . . . . . . . . Dr. Reinhard Loske (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Franz Obermeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Angelica Schwall-Düren (SPD) . . . . . . . . Ingbert Liebing (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Doris Barnett (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 625 C 626 D 628 A 629 B 630 C 631 D 632 D 634 B 635 B 637 B 638 B 639 B 640 B 641 C 642 C 643 C 644 C 645 C 646 D 647 D 649 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005 569 (A) ) (B) ) 9. Sitzu Berlin, Freitag, den 16 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005 649 (A) ) (B) ) * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Kramme, Anette SPD 16.12.2005 Lafontaine, Oskar DIE LINKE 16.12.2005 Laurischk, Sibylle FDP 16.12.2005 Zöllmer, Manfred SPD 16.12.2005 Liste der entschuldigt Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Arnold, Rainer SPD 16.12.2005 Dr. Berg, Axel SPD 16.12.2005 von Bismarck, Carl- Eduard CDU/CSU 16.12.2005 Bodewig, Kurt SPD 16.12.2005 Burchardt, Ulla SPD 16.12.2005 Caspers-Merk, Marion SPD 16.12.2005 Dr. Dehm, Diether DIE LINKE 16.12.2005 Deittert, Hubert CDU/CSU 16.12.2005* Dr. Dückert, Thea BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.12.2005 Ernst, Klaus DIE LINKE 16.12.2005 Ernstberger, Petra SPD 16.12.2005 Glos, Michael CDU/CSU 16.12.2005 Gloser, Günter SPD 16.12.2005 Großmann, Achim SPD 16.12.2005 Dr. Happach-Kasan, Christel FDP 16.12.2005 Haustein, Heinz-Peter FDP 16.12.2005 Hempelmann, Rolf SPD 16.12.2005 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.12.2005 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.12.2005 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.12.2005 Klug, Astrid SPD 16.12.2005 Kopp, Gudrun FDP 16.12.2005 D L M M P P P R D D R R S D S S D S S S S W W A (C (D Anlage zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten r. Lehmer, Max CDU/CSU 16.12.2005 ötzer, Ursula DIE LINKE 16.12.2005 erten, Ulrike SPD 16.12.2005 üller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.12.2005 etzold, Ulrich CDU/CSU 16.12.2005 olenz, Ruprecht CDU/CSU 16.12.2005 oß, Joachim SPD 16.12.2005 auen, Peter CDU/CSU 16.12.2005 r. Reimann, Carola SPD 16.12.2005 r. Riesenhuber, Heinz CDU/CSU 16.12.2005 iester, Walter SPD 16.12.2005* upprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 16.12.2005* chauerte, Hartmut CDU/CSU 16.12.2005 r. Schavan, Annette CDU/CSU 16.12.2005 cheelen, Bernd SPD 16.12.2005 chily, Otto SPD 16.12.2005 r. Schmidt, Frank SPD 16.12.2005 chmidt (Nürnberg), Renate SPD 16.12.2005 chuster, Marina FDP 16.12.2005 eehofer, Horst CDU/CSU 16.12.2005 teenblock, Rainder BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.12.2005* ächter, Gerhard CDU/CSU 16.12.2005 öhrl, Dagmar CDU/CSU 16.12.2005 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 9. Sitzung Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Klaus Uwe Benneter


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Kollegin-

    nen und Kollegen! Herr Kollege Stadler, so blauäugig
    können selbst Sie nicht sein, dass Sie meinen, nach der
    „Spiegel“-Entscheidung gebe es keine Probleme mehr
    zwischen journalistischer Tätigkeit auf der einen Seite
    und den Strafverfolgungsbehörden auf der anderen Seite.


    (Dr. Max Stadler [FDP]: Ich habe gesagt: Der Wert der Pressefreiheit ist seither geklärt!)


    – Der Wert der Pressefreiheit ist nicht erst seither ge-
    klärt; er war auch vorher schon geklärt. Deshalb haben
    die Väter und Mütter des Grundgesetzes der Pressefrei-
    heit in Art. 5 durch institutionelle Garantie auch einen
    besonderen Stellenwert verschafft.


    (Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Subjektives Grundrecht!)


    Es geht in dieser Debatte um den Antrag der Grünen-
    fraktion „Überwachung von Journalisten durch den Bun-
    desnachrichtendienst“. Ich habe nicht so richtig verstan-
    den, warum er gerade zu diesem Zeitpunkt gestellt wird.
    Das Parlamentarische Kontrollgremium ist einstim-

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    (C (D ig zu der Auffassung gekommen, dass hier offensichtich klare Rechtsverletzungen vorliegen, die aber noch icht genügend aufgeklärt sind, und hat deshalb einen onderermittler eingesetzt, aufgrund einer Bestimung, die gerade zu diesem Zweck in das Gesetz für das arlamentarische Kontrollgremium mit aufgenommen urde. Deshalb, denke ich, ist es selbstverständlich, dass ir alle erst einmal abwarten, was dieser Sonderermittler n Erkenntnissen gewinnen wird. Diese wird er dann naürlich dem Parlamentarischen Kontrollgremium vortraen. (Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das hätten Sie gerne, Herr Benneter!)


    Wir sind uns, weil es hier um das hohe Gut der Pres-
    efreiheit geht, sicher alle einig, dass die Erkenntnisse
    icht dem Parlamentarischen Kontrollgremium vorbe-
    alten bleiben, sondern auch uns zur Verfügung gestellt
    erden, soweit diese – da stimme ich mit dem Kollegen
    tadler überein – nicht geheimhaltungsbedürftig sind.
    ch gehe davon aus, dass der jetzige Innenminister, ge-
    au wie der vorherige Innenminister, und sein Staatsse-
    retär das nicht zu eng sehen werden, sondern bereit sein
    erden, das, was notwendig ist, um Erkenntnisse zu ge-
    innen – anhand deren wir dann beispielsweise auch
    ber Ihre Vorschläge, inwieweit den Strafverfolgungsbe-
    örden in einer gesetzlichen Vorschrift eine Grenze ge-
    etzt werden sollte, genauer nachdenken könnten –, zu
    rmöglichen.

    Sie haben vorgeschlagen, dass wir Schlussfolgerun-
    en in diesem Antrag jetzt positiv zur Kenntnis nehmen
    ollen. Ich sehe diese Schlussfolgerungen nicht.


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Die Schlussfolgerungen der Bundesregierung zur Kenntnis geben!)


    ir können den Beschluss zustimmend zur Kenntnis
    ehmen, dass das Parlamentarische Kontrollgremium
    ier eine weitere Aufklärung für erforderlich hält und die
    rgebnisse dann dem Plenum vorträgt.

    Wirklich wichtig ist – auch das ist vom Parlamenta-
    ischen Kontrollgremium so zum Ausdruck gebracht
    orden –, dass ausdrücklich gefordert wird, dass sofort
    aßnahmen ergriffen werden, um Derartiges jedenfalls

    ür die Zukunft auszuschließen.

    Wir alle wissen ja noch nicht, wie lange diese Vor-
    änge andauerten und auf welchen Wegen bzw. mit wel-
    hen Mitteln solche Beobachtungen stattgefunden ha-
    en. Deshalb denke ich, dass diese Forderung sicherlich
    on uns übernommen werden kann. Aber hinsichtlich
    er anderen Forderungen sollten wir abwarten, bis das
    arlamentarische Kontrollgremium eine entsprechende
    ufklärung gegeben hat.

    Diese Auseinandersetzung gibt Gelegenheit, noch
    inmal grundsätzlich zum Wert der Pressefreiheit Stel-
    ung zu nehmen. Kollege Stadler hat darauf hingewie-
    en, dass die Pressefreiheit für jede moderne Demokratie
    onstitutiv und unentbehrlich ist. Für die freie Mei-
    ungsbildung ist unabdingbar, dass Informationen ge-
    onnen und zur Verfügung gestellt werden können.

    624 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005


    (A) )



    (B) )


    Klaus Uwe Benneter
    Diese Meinungsbildung ist die Grundlage für die politi-
    sche Auseinandersetzung. All dies ist grundlegend für
    demokratische Werte schlechthin. Ich denke, dem Staat
    ist es grundsätzlich immer verwehrt, unmittelbar bei der
    Presse einzugreifen. Deshalb gibt es ein Zensurverbot
    und deshalb ist es wichtig, dass sich der Staat in diesem
    Bereich sehr zurückhalten muss.

    Es sind Beispiele angesprochen worden, die offen-
    sichtlich zeigen, dass der Staat versucht, mittelbar auf
    Presseorgane Einfluss zu nehmen, indem einschüchternd
    auf Journalisten eingewirkt werden soll. Zumindest soll
    es den Journalisten erschwert werden, die Informations-
    beschaffung so frei zu handhaben, wie es für eine freie
    Presse notwendig ist.

    Zur verfassungsrechtlich verbürgten Pressefreiheit
    gehört der Schutz der Informationsbeschaffung, auch
    der Schutz der Vertraulichkeit der gesamten Redaktions-
    arbeit. Das Verhältnis zwischen Journalisten und den In-
    formanten muss von jeglicher staatlichen Gewalt grund-
    sätzlich respektiert werden. Denn die Presse kann nicht
    auf private Mitteilungen verzichten.

    Herr Ströbele, Sie übertreiben natürlich ein wenig,
    wenn Sie davon sprechen, dass sich nun alle Menschen
    an Sie wenden, weil sie Angst haben, sie würden unter
    Beobachtung stehen,


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Ich kann ihnen auch nicht helfen!)


    und dass sie sich mit Ihnen nur noch in diesem Hause
    treffen wollen. Der Punkt ist, dass hier wahrscheinlich
    ein seriöseres Ambiente gegeben ist als in Ihrem Wahl-
    kreisbüro.


    (Lachen bei der CDU/CSU – Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: In Kreuzberg ist alles seriös!)


    – Ich wusste, dass Sie das sagen.

    Jedenfalls muss uns klar sein, dass sich die Informa-
    tionsquelle, die auf privaten Mitteilungen beruht, auf die
    Wahrung dieser Vertraulichkeit in unserem Staate ver-
    lassen können muss. Auch das gehört zum Grundrecht
    der Pressefreiheit. Eine Voraussetzung für die Pressefrei-
    heit ist nämlich, gründliche Recherchen durchzuführen
    und eine entsprechende Informationsbeschaffung vor-
    nehmen zu können. Diese Rechte sind konstitutiv für die
    Demokratie.

    Wir alle wissen aber, dass die Pressefreiheit keinen
    absoluten Vorrang gegenüber anderen sehr wichtigen
    Grundrechten genießt. Auch die Strafverfolgung und ein
    geordnetes rechtsstaatliches Verfahren sind ein hohes
    Gut. Ein hohes Maß an Gerechtigkeit erfordert eben,
    dass wir beispielsweise geordnete Strafverfahren durch-
    führen können, damit der Wahrheit letztendlich zum
    Durchbruch verholfen werden kann. Insofern können
    Grundrechte in Konkurrenz zueinander treten.

    Es geht hier nicht um irgendwelche Privilegien von
    einzelnen Journalisten, sondern es geht hier grundsätz-
    lich darum, sicherzustellen, dass die Presse ihre Aufga-

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    (C (D en erfüllen kann. Dabei ist abzuwägen, ob nicht ein anerer Grundrechtsträger Vorrang genießt bzw. die eachtung anderer Gemeinschaftsgüter wie beispielseise einer geordneten Strafverfolgung eine gewisse inschränkung der Pressefreiheit bedingt. Angesichts der Tatsache allerdings, dass in letzter eit – das betrifft nicht den vorliegenden Antrag – ganze eller ausgeräumt wurden und das alles zu Zufallsfunen erklärt wurde, sollten wir uns alle Gedanken darüber achen, wie mit Journalisten umgegangen wird und hier ffensichtlich die Möglichkeiten einer Strafverfolgungsehörde missbraucht worden sind, die nicht im Regieungsauftrag, (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Aber mit Billigung des Innenministers!)


    ondern offensichtlich in Wahrnehmung eigener Rechte
    ehandelt hat. Das sollte uns schon zu denken geben.
    ies alles sollten wir uns bei der Beratung dieses Antra-
    es in den zuständigen Ausschüssen im Einzelnen vor
    ugen führen und daraus gegebenenfalls die notwendi-
    en Schlussfolgerungen ziehen.

    Auch ich wünsche Ihnen allen geruhsame Tage.


    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Ich erteile das Wort Kollegin Ulla Jelpke, Fraktion

ie Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ulla Jelpke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Der

    ntrag der Grünen ist ein erster Schritt in die richtige
    ichtung,


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Das hören wir gern!)


    en die Linksfraktion auf jeden Fall unterstützen wird.
    ahrelang haben Agenten des Bundesnachrichtendiens-
    es Journalisten bespitzelt, sie gefilmt und sie in Super-
    ärkte verfolgt. Es soll sogar dazu gekommen sein, dass
    an ihnen in die Sauna nachgestiegen ist.


    (Zurufe von der SPD: Oh!)


    uch dem Leiter des Friedensforschungsinstituts in
    eilheim, Erich Schmidt-Eenboom, sind sie offenbar zu

    inem Termin mit Politikern nachgereist.

    Der BND hat Journalisten als informelle Mitarbei-
    er angeworben, die dem Dienst über andere Journalis-
    en berichten. Er hat Journalisten – um ein Wort des
    euen BND-Chefs Ernst Uhrlau zu zitieren – als „Flie-
    enfänger“ eingesetzt.

    Von der Pressefreiheit hält man beim Bundesnach-
    ichtendienst offensichtlich nicht viel. Der Geheimdienst
    flegt ein Freund-Feind-Denken, in dem Journalisten
    ntweder willige Instrumente sind oder aber Gegner, ge-
    en die operative Maßnahmen eingesetzt werden. Die

    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005 625


    (A) )



    (B) )


    Ulla Jelpke
    Linksfraktion warnt schon lange davor, dass Geheim-
    dienste nicht dem Schutz der Demokratie dienen, son-
    dern eine Gefährdung darstellen. Wir haben leider, wie
    sich jetzt zeigt, wieder einmal Recht behalten.


    (Beifall bei der LINKEN – Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Übertreiben Sie mal nicht!)


    Anstatt nun endlich alle Fakten auf den Tisch zu le-
    gen, setzt die Bundesregierung weiter auf Konspiration.
    Sie gibt höchstens das preis, was wir sowieso in den Me-
    dien nachlesen können. Herr Uhrlau hat uns Obleute
    heute zwar dankenswerterweise informiert;


    (Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Eben!)


    aber wir sind zur Verschwiegenheit verpflichtet und dür-
    fen hier nichts sagen.


    (Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Aber Sie wissen etwas!)


    – Herr Grindel, das wissen auch Sie. Auch Sie waren da-
    bei.

    Ich denke, dass mit dieser Geheimniskrämerei gegen-
    über der Öffentlichkeit endlich Schluss gemacht werden
    muss; denn sie hat ein Recht darauf, informiert zu wer-
    den.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN])


    Dass der Skandal mehr als zehn Jahre lang unentdeckt
    blieb, zeigt überdeutlich, dass es keine effektive Kon-
    trolle der Geheimdienste gibt. Die Öffentlichkeit weiß
    bis heute nicht, wer diese Aktionen damals angeordnet
    hat. Die Öffentlichkeit weiß auch nicht, mit welchen
    Methoden der BND gearbeitet hat.


    (Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Das wissen sie doch selber nicht! Da weiß doch der eine nicht, was der andere macht!)


    Es gab Lauschangriffe, Briefe wurden geöffnet; wir ken-
    nen das ganze Repertoire.

    Die Öffentlichkeit weiß bis heute auch nicht, ob Ab-
    geordnete betroffen sind und von Fahndern ins Visier ge-
    nommen worden sind. Hinweise darauf gibt es nur in der
    Presse. Ebenso wenig weiß die Öffentlichkeit, ob der
    BND-Präsident oder sogar das Kanzleramt Bescheid
    wusste. Wenn ja, dann hätten höchste Regierungsstellen
    rechtswidrige Aktionen geduldet. Wenn nein, dann wäre
    das wieder ein Beleg dafür, dass wir keine wirkliche
    Kontrolle von Geheimdiensten haben.

    Das Wenige, was wir überhaupt wissen, wissen wir,
    wie gesagt, aus den Medien. Die Bundesregierung,
    meine Damen und Herren auf der Regierungsbank, hält
    sich hartnäckig weiter daran, keine lückenlose Aufklä-
    rung vorzulegen. Das ist wirklich ein Armutszeugnis für
    Ihr Verständnis von Pressefreiheit und Demokratie.

    Was nun den Antrag der Grünen angeht: Es reicht
    meines Erachtens nicht aus, zu fordern, dass über diesen
    Skandal berichtet wird.

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    (C (D Ich glaube auch, dass wir nicht nur fordern sollten, ass die Regierung demnächst keine Fehler mehr macht. ielmehr muss sich das Parlament selbst mit diesen Vorängen beschäftigen und geeignete Maßnahmen und chritte einleiten, damit so etwas nicht wieder geschieht. (Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir sind gerade dabei!)


    Im Antrag steht dazu nichts, Herr Kollege.

    Die Fraktion der Linken hat auch kein Verständnis da-
    ür, dass gemäß dem Antrag der Zwischenbericht des
    arlamentarischen Kontrollgremiums nur in einer zen-
    ierten Fassung vorgelegt werden soll. Wir fordern, Ross
    nd Reiter zu nennen. Wir fordern, Schluss mit dieser
    eheimpolitik zu machen.

    Ich wünsche Ihnen ein schönes Weihnachtsfest.


    (Beifall bei der LINKEN)