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ID1600910500

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/9 Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) . . . . . 584 B Jan Mücke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothee Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Peter Hettlich (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Hacker (SPD) . . . . . . . . . . . . . Bodo Ramelow (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Renate Blank (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Geert Mackenroth, Staatsminister (Sachsen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marko Mühlstein (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 17: Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Götzer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Dieter Wiefelspütz (SPD) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 18: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung des Einsatzes bewaffneter deutscher Streit- kräfte zur Unterstützung der Überwa- 570 B 572 A 573 B 574 A 575 C 576 D 577 C 578 C 579 C 585 D 587 B 589 A 590 B 591 C Deutscher B Stenografisch 9. Sitzu Berlin, Freitag, den 16 I n h a l Begrüßung des Hohen Repräsentanten für Bosnien-Herzegowina Dr. Christian Schwarz- Schilling . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 16: a) Zweite und dritte Beratung des vom Bun- desrat eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes zur Änderung des Verkehrswege- planungsbeschleunigungsgesetzes (Drucksachen 16/45, 16/227) . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Beschleunigung von Planungs- verfahren für Infrastrukturvorhaben (Drucksache 16/54) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Tiefensee, Bundesminister BMVBS b J H 634 A 569 A 569 B 569 B a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Jörg van Essen, Dr. Max Stadler, Sabine undestag er Bericht ng . Dezember 2005 t : Leutheusser-Schnarrenberger, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Art. 48 Abs. 3) (Drucksache 16/118) . . . . . . . . . . . . . . . . ) Erste Beratung des von den Abgeordneten Jörg van Essen, Dr. Max Stadler, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Siebenund- zwanzigsten Gesetzes zur Änderung des Abgeordnetengesetzes (Drucksache 16/117) . . . . . . . . . . . . . . . . örg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ermann Gröhe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 580 C 580 C 580 D 582 C chungsmission AMIS der Afrikanischen Union (AU) in Darfur/Sudan auf Grundlage der Resolutionen 1556 (2004) II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005 und 1564 (2004) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 30. Juli 2004 und 18. September 2004 (Drucksachen 16/100, 16/268) . . . . . . . . . b) Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 16/269) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ursula Mogg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg Dr. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Markus Meckel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Friedbert Pflüger (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Dr. Uschi Eid (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Anke Eymer (Lübeck) (CDU/CSU) . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 19: a) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Siebter Bericht der Bundesregierung über ihre Menschenrechtspolitik in den auswärtigen Beziehungen und in ande- ren Politikbereichen (Drucksache 15/5800) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Protokoll Nr. 14 vom 13. Mai 2004 zur Konvention zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten über die Änderung des Kontrollsystems der Konvention (Drucksache 16/42) . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 10: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU, der SPD, der FDP, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Existenz- recht Israels ist deutsche Verpflichtung (Drucksache 16/197) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Z A S w F f ( i Z A B H t B s ( C F E M V G B M H D E T A S w B c n ( H R D K U 592 C 592 C 592 D 594 D 595 D 596 A 596 D 597 C 598 A 598 C 599 C 600 A 600 B 601 A 603 C 601 B 601 C 601 C usatztagesordnungspunkt 11: ntrag der Abgeordneten Burkhardt Müller- önksen, Florian Toncar, Dr. Werner Hoyer, eiterer Abgeordneter und der Fraktion der DP: Menschenrechte in Usbekistan ein- ordern Drucksache 16/225) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . n Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 12: ntrag der Abgeordneten Florian Toncar, urkhardt Müller-Sönksen, Dr. Werner oyer, weiterer Abgeordneter und der Frak- ion der FDP: Für die mandatsgebundene egleitung VN-mandatierter Friedensmis- ionen durch Menschenrechtsbeobachter Drucksache 16/226) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hristoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . lorian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . ichael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . olker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Markus Löning (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . ernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . urkhardt Müller-Sönksen (FDP) . . . . . . . . . ichael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . olger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . r. Herta Däubler-Gmelin (SPD) . . . . . . . . . . duard Lintner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 20: ntrag der Abgeordneten Hans-Christian tröbele, Volker Beck (Köln), Grietje Bettin, eiterer Abgeordneter und der Fraktion des ÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Überwa- hung von Journalisten durch den Bundes- achrichtendienst Drucksache 16/85) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . einhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . r. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . laus Uwe Benneter (SPD) . . . . . . . . . . . . . . lla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 601 C 601 D 601 D 606 A 607 C 609 A 610 C 612 B 612 D 614 A 615 A 615 B 616 D 618 C 619 B 619 C 620 C 622 B 623 B 624 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005 III Tagesordnungspunkt 21: Vereinbarte Debatte: Entwicklung des Frie- densprozesses in Bosnien und Herzegowina (Operation Althea) Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . Dr. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Detlef Dzembritzki (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 13: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Hal- tung der Bundesregierung zur europäi- schen Chemikalienpolitik (REACH) Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sigmar Gabriel, Bundesminister BMU . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . Heinz Schmitt (Landau) (SPD) . . . . . . . . . . . Dr. Reinhard Loske (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Franz Obermeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Angelica Schwall-Düren (SPD) . . . . . . . . Ingbert Liebing (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Doris Barnett (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 625 C 626 D 628 A 629 B 630 C 631 D 632 D 634 B 635 B 637 B 638 B 639 B 640 B 641 C 642 C 643 C 644 C 645 C 646 D 647 D 649 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005 569 (A) ) (B) ) 9. Sitzu Berlin, Freitag, den 16 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005 649 (A) ) (B) ) * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Kramme, Anette SPD 16.12.2005 Lafontaine, Oskar DIE LINKE 16.12.2005 Laurischk, Sibylle FDP 16.12.2005 Zöllmer, Manfred SPD 16.12.2005 Liste der entschuldigt Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Arnold, Rainer SPD 16.12.2005 Dr. Berg, Axel SPD 16.12.2005 von Bismarck, Carl- Eduard CDU/CSU 16.12.2005 Bodewig, Kurt SPD 16.12.2005 Burchardt, Ulla SPD 16.12.2005 Caspers-Merk, Marion SPD 16.12.2005 Dr. Dehm, Diether DIE LINKE 16.12.2005 Deittert, Hubert CDU/CSU 16.12.2005* Dr. Dückert, Thea BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.12.2005 Ernst, Klaus DIE LINKE 16.12.2005 Ernstberger, Petra SPD 16.12.2005 Glos, Michael CDU/CSU 16.12.2005 Gloser, Günter SPD 16.12.2005 Großmann, Achim SPD 16.12.2005 Dr. Happach-Kasan, Christel FDP 16.12.2005 Haustein, Heinz-Peter FDP 16.12.2005 Hempelmann, Rolf SPD 16.12.2005 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.12.2005 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.12.2005 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.12.2005 Klug, Astrid SPD 16.12.2005 Kopp, Gudrun FDP 16.12.2005 D L M M P P P R D D R R S D S S D S S S S W W A (C (D Anlage zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten r. Lehmer, Max CDU/CSU 16.12.2005 ötzer, Ursula DIE LINKE 16.12.2005 erten, Ulrike SPD 16.12.2005 üller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.12.2005 etzold, Ulrich CDU/CSU 16.12.2005 olenz, Ruprecht CDU/CSU 16.12.2005 oß, Joachim SPD 16.12.2005 auen, Peter CDU/CSU 16.12.2005 r. Reimann, Carola SPD 16.12.2005 r. Riesenhuber, Heinz CDU/CSU 16.12.2005 iester, Walter SPD 16.12.2005* upprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 16.12.2005* chauerte, Hartmut CDU/CSU 16.12.2005 r. Schavan, Annette CDU/CSU 16.12.2005 cheelen, Bernd SPD 16.12.2005 chily, Otto SPD 16.12.2005 r. Schmidt, Frank SPD 16.12.2005 chmidt (Nürnberg), Renate SPD 16.12.2005 chuster, Marina FDP 16.12.2005 eehofer, Horst CDU/CSU 16.12.2005 teenblock, Rainder BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.12.2005* ächter, Gerhard CDU/CSU 16.12.2005 öhrl, Dagmar CDU/CSU 16.12.2005 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 9. Sitzung Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Max Stadler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-

    ren! Spätestens seit der berühmten „Spiegel“-Entschei-
    dung des Bundesverfassungsgerichts ist der hohe Wert
    der Pressefreiheit für unsere Demokratie eigentlich ge-
    klärt.


    (Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: „Eigentlich“!)


    Wer hätte gedacht, dass wir uns heute, im Jahr 2005,
    noch einmal mit Gefährdungen der Pressefreiheit aus-
    einander setzen müssen, die teils schon länger zurücklie-
    gen, teils durchaus aktuell sind und eben in den letzten
    Wochen bekannt geworden sind?

    Es ging in allen Fällen um ein Grundproblem: Staatli-
    che Stellen haben geltend gemacht, sie hätten das Be-
    dürfnis, undichte Stellen im eigenen Apparat herauszu-
    finden. Um dies zu erreichen, sind Journalisten unter
    Beobachtung genommen worden, sind Redaktionsräume
    durchsucht worden und ist selbst recherchiertes Material
    beschlagnahmt worden. Dem muss das deutsche Parla-

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    (C (D ent entschieden widersprechen. Dazu gibt die heutige ebatte Gelegenheit. (Beifall bei der FDP und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich bin wirklich der Meinung, dass die Vorgänge, die
    m Verhältnis des Bundesnachrichtendienstes zu dem
    ournalisten Schmidt-Eenboom und anderen bekannt ge-
    orden sind, dem Ansehen des BND ungeheuer gescha-
    et haben. Da kann man nur durch rückhaltlose Aufklä-
    ung Abhilfe schaffen.


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: So ist es!)


    Das wird jetzt durch einen Sonderermittler, einen
    hemaligen Richter des Bundesgerichtshofs, versucht.
    ch bin der Überzeugung, dass das Parlamentarische
    ontrollgremium dann, wenn der Bericht vorliegt – hof-

    entlich möglichst bald –, geeignete Wege finden wird,
    m das, was nicht geheimdienstrelevant und nicht ge-
    eimhaltungsbedürftig ist, der Öffentlichkeit zugänglich
    u machen.

    Wir warten auch darauf, dass uns der Sonderermittler
    inweise zu der Frage gibt, ob es erforderlich ist, das
    ND-Gesetz zu ändern. Es fällt auf, dass hier eine
    chwachstelle in rechtsstaatlicher Hinsicht besteht. Dem
    undesnachrichtendienst ist es erlaubt, zur Eigensiche-
    ung im Inland tätig zu werden. In den Fällen, über die
    ir sprechen, in denen Journalisten und Publizisten ob-

    erviert worden sind, war aber immer schon der Ver-
    acht des Geheimnisverrates durch Mitarbeiter des BND
    egeben. Also hätte rechtmäßigerweise zu einem be-
    timmten Zeitpunkt die Staatsanwaltschaft eingeschaltet
    erden müssen. Das ist wichtig; denn dann sind wir in

    inem geordneten Verfahren nach der Strafprozessord-
    ung und dann werden solche Maßnahmen richterlich
    ngeordnet und überprüft.


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Hier war das nicht so!)


    as ist im Normalfall eine Garantie dafür, dass nicht so
    ber das Ziel hinausgeschossen wird, wie das durch den
    ND selbst geschehen ist.

    Wir haben am Fall „Cicero“ und an vielen anderen
    ällen, die der Deutsche Journalisten-Verband dokumen-

    iert hat, gesehen, dass in der Rechtspraxis die bisher be-
    tehenden Vorschriften des Strafrechts und des Strafpro-
    essrechts leider keinen hinreichenden Schutz davor
    ieten, dass der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit
    issachtet wird. Das geschieht leider. Daher hat die
    DP-Fraktion eine Initiative ergriffen und eine frak-

    ionsinterne Sachverständigenanhörung durchgeführt.
    abei ist deutlich geworden, dass wir wahrscheinlich

    ehr radikal – im Sinne von: an der Wurzel des Problems –
    nsetzen müssen.


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Radikal für die Freiheit!)


    Niemand versteht, warum sich ein Journalist, der eine
    hm mitgeteilte Information verwendet und veröffent-

    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005 623


    (A) )



    (B) )


    Dr. Max Stadler
    licht, der Beihilfe zum Geheimnisverrat schuldig
    macht, wenn doch der Geheimnisverrat bei den Mit-
    arbeitern von Behörden liegt, die solche Informationen
    unzulässigerweise herausgeben. Trotzdem existiert eine
    solche Rechtsprechung. Wir werden gemeinsam überle-
    gen müssen, ob wir als Gesetzgeber klarstellen, dass
    diese Strafbarkeit des Verhaltens der Journalisten auszu-
    schließen ist. Strafbar ist das Verhalten der Mitarbeiter
    von Behörden, die gegen ihre Vorschriften handeln und
    solche Informationen herausgeben. In diese Richtung
    müssen wir gehen.


    (Beifall bei der FDP)


    Wir werden darüber hinaus erörtern müssen, ob man
    nicht auch in der Strafprozessordnung das Redaktions-
    geheimnis klarer als bisher schützt, indem recherchier-
    tes Material schlechthin beschlagnahmefrei gestellt
    wird. Damit entfallen auch Durchsuchungen in Redak-
    tionsräumen sowie in Arbeits- und Wohnräumen der ein-
    zelnen Journalisten, wie sie, wie gesagt, nicht nur im
    Fall „Cicero“, sondern leider in einer Vielzahl von Fäl-
    len vorgekommen sind.

    Wir sollten daher all diese Fälle zum Anlass nehmen,
    nach der Weihnachtspause als Gesetzgeber initiativ zu
    werden. Die FDP jedenfalls wird in Auswertung der von
    uns durchgeführten Anhörung hier bald Vorschläge un-
    terbreiten. Ich lade Sie ein, diesen Vorschlägen zu fol-
    gen; denn sie haben das gemeinsame Ziel, einen besse-
    ren Schutz des Redaktionsgeheimnisses sicherzustellen.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Ich erteile das Wort Kollegen Klaus-Uwe Benneter,

SPD-Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Klaus Uwe Benneter


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Kollegin-

    nen und Kollegen! Herr Kollege Stadler, so blauäugig
    können selbst Sie nicht sein, dass Sie meinen, nach der
    „Spiegel“-Entscheidung gebe es keine Probleme mehr
    zwischen journalistischer Tätigkeit auf der einen Seite
    und den Strafverfolgungsbehörden auf der anderen Seite.


    (Dr. Max Stadler [FDP]: Ich habe gesagt: Der Wert der Pressefreiheit ist seither geklärt!)


    – Der Wert der Pressefreiheit ist nicht erst seither ge-
    klärt; er war auch vorher schon geklärt. Deshalb haben
    die Väter und Mütter des Grundgesetzes der Pressefrei-
    heit in Art. 5 durch institutionelle Garantie auch einen
    besonderen Stellenwert verschafft.


    (Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Subjektives Grundrecht!)


    Es geht in dieser Debatte um den Antrag der Grünen-
    fraktion „Überwachung von Journalisten durch den Bun-
    desnachrichtendienst“. Ich habe nicht so richtig verstan-
    den, warum er gerade zu diesem Zeitpunkt gestellt wird.
    Das Parlamentarische Kontrollgremium ist einstim-

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    (C (D ig zu der Auffassung gekommen, dass hier offensichtich klare Rechtsverletzungen vorliegen, die aber noch icht genügend aufgeklärt sind, und hat deshalb einen onderermittler eingesetzt, aufgrund einer Bestimung, die gerade zu diesem Zweck in das Gesetz für das arlamentarische Kontrollgremium mit aufgenommen urde. Deshalb, denke ich, ist es selbstverständlich, dass ir alle erst einmal abwarten, was dieser Sonderermittler n Erkenntnissen gewinnen wird. Diese wird er dann naürlich dem Parlamentarischen Kontrollgremium vortraen. (Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das hätten Sie gerne, Herr Benneter!)


    Wir sind uns, weil es hier um das hohe Gut der Pres-
    efreiheit geht, sicher alle einig, dass die Erkenntnisse
    icht dem Parlamentarischen Kontrollgremium vorbe-
    alten bleiben, sondern auch uns zur Verfügung gestellt
    erden, soweit diese – da stimme ich mit dem Kollegen
    tadler überein – nicht geheimhaltungsbedürftig sind.
    ch gehe davon aus, dass der jetzige Innenminister, ge-
    au wie der vorherige Innenminister, und sein Staatsse-
    retär das nicht zu eng sehen werden, sondern bereit sein
    erden, das, was notwendig ist, um Erkenntnisse zu ge-
    innen – anhand deren wir dann beispielsweise auch
    ber Ihre Vorschläge, inwieweit den Strafverfolgungsbe-
    örden in einer gesetzlichen Vorschrift eine Grenze ge-
    etzt werden sollte, genauer nachdenken könnten –, zu
    rmöglichen.

    Sie haben vorgeschlagen, dass wir Schlussfolgerun-
    en in diesem Antrag jetzt positiv zur Kenntnis nehmen
    ollen. Ich sehe diese Schlussfolgerungen nicht.


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Die Schlussfolgerungen der Bundesregierung zur Kenntnis geben!)


    ir können den Beschluss zustimmend zur Kenntnis
    ehmen, dass das Parlamentarische Kontrollgremium
    ier eine weitere Aufklärung für erforderlich hält und die
    rgebnisse dann dem Plenum vorträgt.

    Wirklich wichtig ist – auch das ist vom Parlamenta-
    ischen Kontrollgremium so zum Ausdruck gebracht
    orden –, dass ausdrücklich gefordert wird, dass sofort
    aßnahmen ergriffen werden, um Derartiges jedenfalls

    ür die Zukunft auszuschließen.

    Wir alle wissen ja noch nicht, wie lange diese Vor-
    änge andauerten und auf welchen Wegen bzw. mit wel-
    hen Mitteln solche Beobachtungen stattgefunden ha-
    en. Deshalb denke ich, dass diese Forderung sicherlich
    on uns übernommen werden kann. Aber hinsichtlich
    er anderen Forderungen sollten wir abwarten, bis das
    arlamentarische Kontrollgremium eine entsprechende
    ufklärung gegeben hat.

    Diese Auseinandersetzung gibt Gelegenheit, noch
    inmal grundsätzlich zum Wert der Pressefreiheit Stel-
    ung zu nehmen. Kollege Stadler hat darauf hingewie-
    en, dass die Pressefreiheit für jede moderne Demokratie
    onstitutiv und unentbehrlich ist. Für die freie Mei-
    ungsbildung ist unabdingbar, dass Informationen ge-
    onnen und zur Verfügung gestellt werden können.

    624 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005


    (A) )



    (B) )


    Klaus Uwe Benneter
    Diese Meinungsbildung ist die Grundlage für die politi-
    sche Auseinandersetzung. All dies ist grundlegend für
    demokratische Werte schlechthin. Ich denke, dem Staat
    ist es grundsätzlich immer verwehrt, unmittelbar bei der
    Presse einzugreifen. Deshalb gibt es ein Zensurverbot
    und deshalb ist es wichtig, dass sich der Staat in diesem
    Bereich sehr zurückhalten muss.

    Es sind Beispiele angesprochen worden, die offen-
    sichtlich zeigen, dass der Staat versucht, mittelbar auf
    Presseorgane Einfluss zu nehmen, indem einschüchternd
    auf Journalisten eingewirkt werden soll. Zumindest soll
    es den Journalisten erschwert werden, die Informations-
    beschaffung so frei zu handhaben, wie es für eine freie
    Presse notwendig ist.

    Zur verfassungsrechtlich verbürgten Pressefreiheit
    gehört der Schutz der Informationsbeschaffung, auch
    der Schutz der Vertraulichkeit der gesamten Redaktions-
    arbeit. Das Verhältnis zwischen Journalisten und den In-
    formanten muss von jeglicher staatlichen Gewalt grund-
    sätzlich respektiert werden. Denn die Presse kann nicht
    auf private Mitteilungen verzichten.

    Herr Ströbele, Sie übertreiben natürlich ein wenig,
    wenn Sie davon sprechen, dass sich nun alle Menschen
    an Sie wenden, weil sie Angst haben, sie würden unter
    Beobachtung stehen,


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Ich kann ihnen auch nicht helfen!)


    und dass sie sich mit Ihnen nur noch in diesem Hause
    treffen wollen. Der Punkt ist, dass hier wahrscheinlich
    ein seriöseres Ambiente gegeben ist als in Ihrem Wahl-
    kreisbüro.


    (Lachen bei der CDU/CSU – Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: In Kreuzberg ist alles seriös!)


    – Ich wusste, dass Sie das sagen.

    Jedenfalls muss uns klar sein, dass sich die Informa-
    tionsquelle, die auf privaten Mitteilungen beruht, auf die
    Wahrung dieser Vertraulichkeit in unserem Staate ver-
    lassen können muss. Auch das gehört zum Grundrecht
    der Pressefreiheit. Eine Voraussetzung für die Pressefrei-
    heit ist nämlich, gründliche Recherchen durchzuführen
    und eine entsprechende Informationsbeschaffung vor-
    nehmen zu können. Diese Rechte sind konstitutiv für die
    Demokratie.

    Wir alle wissen aber, dass die Pressefreiheit keinen
    absoluten Vorrang gegenüber anderen sehr wichtigen
    Grundrechten genießt. Auch die Strafverfolgung und ein
    geordnetes rechtsstaatliches Verfahren sind ein hohes
    Gut. Ein hohes Maß an Gerechtigkeit erfordert eben,
    dass wir beispielsweise geordnete Strafverfahren durch-
    führen können, damit der Wahrheit letztendlich zum
    Durchbruch verholfen werden kann. Insofern können
    Grundrechte in Konkurrenz zueinander treten.

    Es geht hier nicht um irgendwelche Privilegien von
    einzelnen Journalisten, sondern es geht hier grundsätz-
    lich darum, sicherzustellen, dass die Presse ihre Aufga-

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    (C (D en erfüllen kann. Dabei ist abzuwägen, ob nicht ein anerer Grundrechtsträger Vorrang genießt bzw. die eachtung anderer Gemeinschaftsgüter wie beispielseise einer geordneten Strafverfolgung eine gewisse inschränkung der Pressefreiheit bedingt. Angesichts der Tatsache allerdings, dass in letzter eit – das betrifft nicht den vorliegenden Antrag – ganze eller ausgeräumt wurden und das alles zu Zufallsfunen erklärt wurde, sollten wir uns alle Gedanken darüber achen, wie mit Journalisten umgegangen wird und hier ffensichtlich die Möglichkeiten einer Strafverfolgungsehörde missbraucht worden sind, die nicht im Regieungsauftrag, (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Aber mit Billigung des Innenministers!)


    ondern offensichtlich in Wahrnehmung eigener Rechte
    ehandelt hat. Das sollte uns schon zu denken geben.
    ies alles sollten wir uns bei der Beratung dieses Antra-
    es in den zuständigen Ausschüssen im Einzelnen vor
    ugen führen und daraus gegebenenfalls die notwendi-
    en Schlussfolgerungen ziehen.

    Auch ich wünsche Ihnen allen geruhsame Tage.


    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und der FDP)