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ID1600902900

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    1. tocInhaltsverzeichnis
      Plenarprotokoll 16/9 Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) . . . . . 584 B Jan Mücke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothee Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Peter Hettlich (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Hacker (SPD) . . . . . . . . . . . . . Bodo Ramelow (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Renate Blank (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Geert Mackenroth, Staatsminister (Sachsen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marko Mühlstein (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 17: Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Götzer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Dieter Wiefelspütz (SPD) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 18: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung des Einsatzes bewaffneter deutscher Streit- kräfte zur Unterstützung der Überwa- 570 B 572 A 573 B 574 A 575 C 576 D 577 C 578 C 579 C 585 D 587 B 589 A 590 B 591 C Deutscher B Stenografisch 9. Sitzu Berlin, Freitag, den 16 I n h a l Begrüßung des Hohen Repräsentanten für Bosnien-Herzegowina Dr. Christian Schwarz- Schilling . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 16: a) Zweite und dritte Beratung des vom Bun- desrat eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes zur Änderung des Verkehrswege- planungsbeschleunigungsgesetzes (Drucksachen 16/45, 16/227) . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Beschleunigung von Planungs- verfahren für Infrastrukturvorhaben (Drucksache 16/54) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Tiefensee, Bundesminister BMVBS b J H 634 A 569 A 569 B 569 B a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Jörg van Essen, Dr. Max Stadler, Sabine undestag er Bericht ng . Dezember 2005 t : Leutheusser-Schnarrenberger, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Art. 48 Abs. 3) (Drucksache 16/118) . . . . . . . . . . . . . . . . ) Erste Beratung des von den Abgeordneten Jörg van Essen, Dr. Max Stadler, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Siebenund- zwanzigsten Gesetzes zur Änderung des Abgeordnetengesetzes (Drucksache 16/117) . . . . . . . . . . . . . . . . örg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ermann Gröhe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 580 C 580 C 580 D 582 C chungsmission AMIS der Afrikanischen Union (AU) in Darfur/Sudan auf Grundlage der Resolutionen 1556 (2004) II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005 und 1564 (2004) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 30. Juli 2004 und 18. September 2004 (Drucksachen 16/100, 16/268) . . . . . . . . . b) Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 16/269) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ursula Mogg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg Dr. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Markus Meckel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Friedbert Pflüger (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Dr. Uschi Eid (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Anke Eymer (Lübeck) (CDU/CSU) . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 19: a) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Siebter Bericht der Bundesregierung über ihre Menschenrechtspolitik in den auswärtigen Beziehungen und in ande- ren Politikbereichen (Drucksache 15/5800) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Protokoll Nr. 14 vom 13. Mai 2004 zur Konvention zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten über die Änderung des Kontrollsystems der Konvention (Drucksache 16/42) . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 10: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU, der SPD, der FDP, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Existenz- recht Israels ist deutsche Verpflichtung (Drucksache 16/197) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Z A S w F f ( i Z A B H t B s ( C F E M V G B M H D E T A S w B c n ( H R D K U 592 C 592 C 592 D 594 D 595 D 596 A 596 D 597 C 598 A 598 C 599 C 600 A 600 B 601 A 603 C 601 B 601 C 601 C usatztagesordnungspunkt 11: ntrag der Abgeordneten Burkhardt Müller- önksen, Florian Toncar, Dr. Werner Hoyer, eiterer Abgeordneter und der Fraktion der DP: Menschenrechte in Usbekistan ein- ordern Drucksache 16/225) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . n Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 12: ntrag der Abgeordneten Florian Toncar, urkhardt Müller-Sönksen, Dr. Werner oyer, weiterer Abgeordneter und der Frak- ion der FDP: Für die mandatsgebundene egleitung VN-mandatierter Friedensmis- ionen durch Menschenrechtsbeobachter Drucksache 16/226) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hristoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . lorian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . ichael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . olker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Markus Löning (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . ernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . urkhardt Müller-Sönksen (FDP) . . . . . . . . . ichael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . olger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . r. Herta Däubler-Gmelin (SPD) . . . . . . . . . . duard Lintner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 20: ntrag der Abgeordneten Hans-Christian tröbele, Volker Beck (Köln), Grietje Bettin, eiterer Abgeordneter und der Fraktion des ÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Überwa- hung von Journalisten durch den Bundes- achrichtendienst Drucksache 16/85) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . einhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . r. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . laus Uwe Benneter (SPD) . . . . . . . . . . . . . . lla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 601 C 601 D 601 D 606 A 607 C 609 A 610 C 612 B 612 D 614 A 615 A 615 B 616 D 618 C 619 B 619 C 620 C 622 B 623 B 624 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005 III Tagesordnungspunkt 21: Vereinbarte Debatte: Entwicklung des Frie- densprozesses in Bosnien und Herzegowina (Operation Althea) Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . Dr. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Detlef Dzembritzki (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 13: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Hal- tung der Bundesregierung zur europäi- schen Chemikalienpolitik (REACH) Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sigmar Gabriel, Bundesminister BMU . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . Heinz Schmitt (Landau) (SPD) . . . . . . . . . . . Dr. Reinhard Loske (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Franz Obermeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Angelica Schwall-Düren (SPD) . . . . . . . . Ingbert Liebing (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Doris Barnett (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 625 C 626 D 628 A 629 B 630 C 631 D 632 D 634 B 635 B 637 B 638 B 639 B 640 B 641 C 642 C 643 C 644 C 645 C 646 D 647 D 649 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005 569 (A) ) (B) ) 9. Sitzu Berlin, Freitag, den 16 Beginn: 9.0
    2. folderAnlagen
      Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005 649 (A) ) (B) ) * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Kramme, Anette SPD 16.12.2005 Lafontaine, Oskar DIE LINKE 16.12.2005 Laurischk, Sibylle FDP 16.12.2005 Zöllmer, Manfred SPD 16.12.2005 Liste der entschuldigt Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Arnold, Rainer SPD 16.12.2005 Dr. Berg, Axel SPD 16.12.2005 von Bismarck, Carl- Eduard CDU/CSU 16.12.2005 Bodewig, Kurt SPD 16.12.2005 Burchardt, Ulla SPD 16.12.2005 Caspers-Merk, Marion SPD 16.12.2005 Dr. Dehm, Diether DIE LINKE 16.12.2005 Deittert, Hubert CDU/CSU 16.12.2005* Dr. Dückert, Thea BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.12.2005 Ernst, Klaus DIE LINKE 16.12.2005 Ernstberger, Petra SPD 16.12.2005 Glos, Michael CDU/CSU 16.12.2005 Gloser, Günter SPD 16.12.2005 Großmann, Achim SPD 16.12.2005 Dr. Happach-Kasan, Christel FDP 16.12.2005 Haustein, Heinz-Peter FDP 16.12.2005 Hempelmann, Rolf SPD 16.12.2005 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.12.2005 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.12.2005 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.12.2005 Klug, Astrid SPD 16.12.2005 Kopp, Gudrun FDP 16.12.2005 D L M M P P P R D D R R S D S S D S S S S W W A (C (D Anlage zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten r. Lehmer, Max CDU/CSU 16.12.2005 ötzer, Ursula DIE LINKE 16.12.2005 erten, Ulrike SPD 16.12.2005 üller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.12.2005 etzold, Ulrich CDU/CSU 16.12.2005 olenz, Ruprecht CDU/CSU 16.12.2005 oß, Joachim SPD 16.12.2005 auen, Peter CDU/CSU 16.12.2005 r. Reimann, Carola SPD 16.12.2005 r. Riesenhuber, Heinz CDU/CSU 16.12.2005 iester, Walter SPD 16.12.2005* upprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 16.12.2005* chauerte, Hartmut CDU/CSU 16.12.2005 r. Schavan, Annette CDU/CSU 16.12.2005 cheelen, Bernd SPD 16.12.2005 chily, Otto SPD 16.12.2005 r. Schmidt, Frank SPD 16.12.2005 chmidt (Nürnberg), Renate SPD 16.12.2005 chuster, Marina FDP 16.12.2005 eehofer, Horst CDU/CSU 16.12.2005 teenblock, Rainder BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.12.2005* ächter, Gerhard CDU/CSU 16.12.2005 öhrl, Dagmar CDU/CSU 16.12.2005 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 9. Sitzung Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
    • insert_commentVorherige Rede als Kontext
      Rede von Dr. Dagmar Enkelmann


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


      Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ja, es ist

      allerhöchste Zeit, dass sich das Hohe Haus mit den Be-
      zügen der Abgeordneten befasst. Ungerechtfertigte Pri-
      vilegien gehören endlich auf den Prüfstand.


      (Beifall bei der LINKEN)


      „Frontal 21“ hat Recht: Wir sind in manchen Fragen,
      was die Entschädigung anbetrifft, Wesen einer anderen
      Finanzwelt. Da man in eigener Sache ungern zum eige-
      nen Nachteil entscheidet, ist die Einrichtung einer unab-
      hängigen Kommission beim Bundespräsidenten sinn-
      voll; dem kann meine Fraktion durchaus zustimmen. Wir
      gehen allerdings davon aus, dass in dieser Kommission
      auch Vertreter der Wohlfahrtsverbände und natürlich des
      Bundes der Steuerzahler sitzen sollten. Dennoch sollte
      bei dieser Kommission nicht die alleinige Entscheidung
      über die Abgeordnetenbezüge liegen. Wir sollten in den
      Ausschüssen über eine angemessene Beteiligung des
      Parlaments sprechen. Wir können uns da auch gar nicht
      herausnehmen – immerhin sind wir diejenigen, die über

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      (C (D en Haushalt des Bundestags entscheiden; damit entcheiden wir letztlich auch über die Abgeordnetenbeüge. Meine Damen und Herren, jeder, der ein Gutachten estellt, weiß, dass dessen Ergebnis schon vom gegebeen Auftrag abhängt. Die Aufgaben, mit denen die FDPraktion die unabhängige Kommission befasst sehen ill, sind uns allerdings viel zu eng umrissen. Nach Ih em Willen, meine Damen und Herren von der FDP, solen lediglich die Höhe der Abgeordnetenentschädigung nd die Altersversorgung neu geregelt werden. Es ist siher kein Zufall – der Antrag kommt ja von Ihnen –, ass beispielsweise die Frage von Nebentätigkeiten oder ebeneinkommen völlig ausgeklammert wird; es ist ja icht ganz unbekannt, dass die Diäten für eine ganze eihe der Kolleginnen und Kollegen von der FDP nur in willkommenes Taschengeld darstellen. Liebe Kolleginnen und Kollegen, wenn wir uns denn chon für die Einrichtung einer unabhängigen Kommision aussprechen, dann sollten wir die Aufgaben, die iese Kommission haben soll, wesentlich weiter fassen. ie jüngsten Ereignisse bei VW, dem Kölner Müllskanal, dem Berliner Bankenskandal, der Leipziger Olymia-Gesellschaft etc. – die Aufzählung ließe sich belieig fortsetzen – (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Das SED-Parteivermögen!)


      (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


      eigen eigentlich deutlich, wie nahe Nebentätigkeiten
      nd Korruption liegen können.


      (Beifall bei der LINKEN)


      Die Vergabe des Aufsichtsratspostens an den Ex-Bun-
      eskanzler und Ex-Bundestagsabgeordneten Gerhard
      chröder hat mehr als ein unangenehmes Geschmäckle.
      ie ist Ausdruck einer moralischen Verkommenheit


      (Widerspruch bei der SPD)


      nd erschüttert ein weiteres Mal die Glaubwürdigkeit
      on Politikern. Wir dürfen uns nicht wundern, dass Poli-
      iker, was die Frage der Glaubwürdigkeit und der morali-
      chen Integrität betrifft, weit unten in der Rangliste ste-
      en. Gerhard Schröder hat seinen Beitrag dazu auf alle
      älle geleistet. Ich finde, die Aufstellung eines Ehrenko-
      ex ist eindeutig zu wenig.

      Die unabhängige Kommission sollte sich auch mit
      en Regelungen befassen, mit denen bezüglich der Ne-
      entätigkeiten bzw. Nebeneinkommen von Abgeordne-
      en Transparenz geschaffen werden kann, ohne dass In-
      eressen Dritter verletzt werden. Das ist völlig klar.


      (Christine Lambrecht [SPD]: Das ist doch längst geregelt!)


      Ihnen ist sehr gut bekannt, dass diese Regelungen ge-
      enwärtig noch nicht in Kraft gesetzt sind. Wir tun uns
      ffenkundig schwer damit, sie in Kraft zu setzen.

      Wenn wir eine solche Kommission einsetzen, dann
      ollte sie sich, wie ich denke, mit diesen Fragen durch-
      us befassen.

      Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005 585


      (A) )



      (B) )


      Dr. Dagmar Enkelmann

      (Beifall bei der LINKEN)


      Wer aber von vornherein ausschließt, dass eine solche
      Regelung möglich ist, der will im Grunde genommen
      nicht wirklich Transparenz. Beispiele aus anderen Län-
      dern zeigen, dass wesentlich mehr möglich ist, ohne dass
      Demokratie leidet oder dass allzu private Dinge an die
      Öffentlichkeit gezerrt werden.

      Zum Abgeordnetenleben gehört, wie wir alle wissen,
      finanziell mehr als die zu versteuernde Grunddiät. So
      darf aus unserer Sicht bei einer Neuregelung die steuer-
      freie Kostenpauschale keineswegs außer Acht gelassen
      werden. Sonst setzen wir uns erneut dem Vorwurf aus, es
      gehe uns lediglich darum, unsere Privilegien zu sichern.


      (Ute Kumpf [SPD]: So ein Quatsch!)


      Wir sollten uns fragen, ob die Pauschale noch ihren ur-
      sprünglichen Zweck erfüllt, nämlich die politische Ar-
      beit auf praktikable Weise zu finanzieren, oder ob sie
      nicht für den einen oder anderen inzwischen zu einem
      angenehmen Zusatzeinkommen geworden ist.

      Natürlich gehören auch die Leistungen für die Mit-
      glieder der Bundesregierung, die gleichzeitig Abgeord-
      nete sind, mit auf den Prüfstand. Das betrifft auch die
      Leistungen für Staatssekretäre, deren Zahl sich wunder-
      sam vermehrt hat. Man muss sich fragen, ob es noch
      zeitgemäß ist, nach wenigen Jahren Tätigkeit einen le-
      benslangen Anspruch auf Bezüge zu erhalten.


      (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Das ist doch unstreitig!)


      Derjenige, der drei Jahre ein Amt in der Bundesregie-
      rung bekleidet hat, bekommt ab 55 Jahren immerhin
      schon 20 Prozent der Bezüge. Das halte ich für zutiefst
      ungerecht.


      (Beifall bei der LINKEN)


      Meine Damen und Herren, meine Fraktion wird sich
      vor allem dafür einsetzen, dass die Zeiten einer beitrags-
      freien Altersversorgung für Abgeordnete vorbei sind.
      Man muss sich einmal die Relationen vor Augen führen:
      Den so genannten statistischen Eckrentner erwartet nach
      45 Beitragsjahren monatlich eine Rente von knapp über
      1 000 Euro. Ein Abgeordneter dieses Hauses dagegen
      kann sich nach zwölf Jahren Mitgliedschaft im Bundestag
      bereits über 36 Prozent seiner Bezüge freuen. Das sind
      rund 2 400 Euro. Dieses Einkommen ist zwar zu versteu-
      ern; dennoch stimmt das Verhältnis nicht. Auch Abgeord-
      nete haben für ihre Altersversorgung einzuzahlen.


      (Beifall bei der LINKEN)


      Es ist nicht länger hinzunehmen, dass Abgeordnete dafür
      keinen Cent aufbringen müssen.


      (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Abgeordneter ist aber kein Beruf!)


      Auch wir müssen unseren Beitrag zur Solidargemein-
      schaft leisten.


      (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


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      (C (D Auch bei der Sozialpflichtigkeit der Abgeordnetenbeüge sehen wir weiter gehenden Handlungsbedarf. Bei en Vorhaben der Bundesregierung haben wir wenig offnung, dass die Arbeitslosigkeit in den nächsten ahren tatsächlich deutlich verringert wird. Das kann uner anderem zur Folge haben, dass Abgeordnete nach em Ende ihrer Amtszeit, also nach dem Ausscheiden us dem Bundestag, keine neue Arbeit finden. Das ist so bwegig nicht. Zumindest haben Mitglieder meiner raktion 2002 die Erfahrung machen müssen, arbeitslos u werden. Abgeordnete haben dann keinen Anspruch uf entsprechende Regelungen des SGB II bzw. SGB III. ie haben keinen Anspruch auf Vermittlung oder Umchulung durch die Arbeitsagenturen. Wir meinen, dass uch Abgeordnete in die Arbeitslosenversicherung einahlen sollten. Im Übrigen hat das damals nicht nur Abeordnete der PDS-Fraktion getroffen, sondern auch Abeordnete anderer Fraktionen. Meine Damen und Herren, wir brauchen kein Reörmchen, sondern eine umfassende Reform der finaniellen Leistungen für die Abgeordneten. Wer es wirkich ernst damit meint, der gibt sich mit kleinen osmetischen Operationen nicht zufrieden. Ich danke Ihnen für die Aufmerksamkeit. Ich erteile das Wort Kollegen Olaf Scholz, SPD-Frak ion. Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir rleben heute einen sehr interessanten Vorgang, nämlich en Einzug der Ökologie bei der FDP. Recycling, ein Gedanke der Nachhaltigkeit. Das hatte ch bisher auf die stoffliche Welt bezogen. Dass man etzt schon längst abgelegte Gedanken immer wieder neu uflegen und recyceln kann, ist ein neuer Nachhaltigeitsaspekt. (Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Wäre ich nicht direkt drauf gekommen!)


      (Beifall bei der LINKEN)


      (Beifall bei der LINKEN)


    Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
    • insert_commentNächste Rede als Kontext
      Rede von Olaf Scholz


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


      (Dr. Dieter Wiefelspütz [SPD]: Recycling!)


      Es ist schon darauf hingewiesen worden: Sie haben
      ieses Gesetz und sämtliche damit verbundenen Gedan-
      en und Begründungen schon zweimal in den Deutschen
      undestag eingebracht. Dreimal schadet ja auch nicht.


      (Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Wenn sie gut sind!)


      ch glaube allerdings, dass hier einer der Fälle vorliegt,
      u denen man sagen kann: Dadurch, dass man es wieder-
      olt, wird es nicht viel durchdachter.


      (Beifall des Abg. Dr. Dieter Wiefelspütz [SPD] – Jörg van Essen [FDP]: Schade, dass Ihr Fraktionsvorsitzender zustimmt! – Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Da müssen wir über Struck sprechen!)


      586 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005


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      Olaf Scholz
      Insofern ist es richtig, sich mit dem auseinander zu set-
      zen, was Sie uns hier vorlegen, und dass man über die
      Dinge, um die es hier geht, debattiert.

      Sie haben ein Gesetz eingebracht, in dem eigentlich
      nur steht, dass über die Erhöhung der Diäten eine unab-
      hängige Kommission entscheiden soll. Bei der öffentli-
      chen Debatte geht es aber nicht um die einzelne Ent-
      scheidung, sie zu erhöhen, sondern um die Fragen, wie
      es mit der Abgeordnetenentschädigung, der Regelung
      der Altersversorgung und der Kostenpauschale über-
      haupt aussieht. All das hat mit dem Thema, das Sie hier
      verhandeln wollen, nur wenig zu tun.


      (Jörg van Essen [FDP]: Eine Menge!)


      Letztendlich haben Sie wahrscheinlich gedacht – viel-
      leicht hatte Ihre Presseabteilung die Idee zu diesem An-
      trag –: Es wird gerade wieder über Diäten diskutiert, also
      nehmen wir doch diesen Antrag, sodass alle annehmen
      können, dass wir über die Sache reden.


      (Dirk Niebel [FDP]: Bei Ihnen hat es etwas mit einer Fälscherwerkstatt zu tun! Da wird „SPD“ drüber geschrieben!)


      Die Sache, über die man sich verständigen soll, hat aber
      eine ganz andere Dimension.

      Ich sage für mich: Es ist nicht wirklich problematisch,
      dass wir bei bestimmten Gelegenheiten über eine Erhö-
      hung der Abgeordnetenentschädigung entscheiden
      müssen. Das kann man auch anders tun, man kann es
      aber auch so machen. Wir müssen in dieser Diskussion
      darüber sprechen, wie die Struktur dessen, über das wir
      hier verhandeln, überhaupt aussehen soll.


      (Dirk Niebel [FDP]: Ihr habt eine Mehrheit! Legt mal was vor!)


      Zunächst geht es um die Entschädigung selbst. Ich bin
      mit Ihnen einig darin: Es ist völlig richtig, dass der Deut-
      sche Bundestag im Hinblick auf die Höhe der Abgeord-
      netenentschädigung bisher vernünftig vorgegangen ist.
      Ich finde auch, dass es richtig ist, in solchen Debatten
      nicht immer nur mit abstrakten Begriffen zu arbeiten,
      sondern zu sagen – das tue ich auch in jedem Brief an ei-
      nen Bürger –, wie die gegenwärtige gesetzliche Lage
      aussieht. Ein Abgeordneter erhält 7 009 Euro.


      (Fritz Rudolf Körper [SPD]: Brutto!)


      – Brutto. – Die Bürgerinnen und Bürger können sich Ge-
      danken darüber machen, ob sie das für zu viel oder zu
      wenig halten.


      (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Kommt auf den Schaden an, der entschädigt wird! – Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU], zu Abg. Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] gewandt: Wenn ich mit Ihnen zusammenarbeite, müsste ich mehr bekommen!)


      Die Abgeordneten müssen wissen, dass das aus der
      Perspektive fast aller Wählerinnen und Wähler ein hoher
      Betrag ist. Jeder Abgeordnete wird von sehr vielen Men-
      schen gewählt – jedenfalls gilt das für meine Partei –, die

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      (C (D esentlich weniger verdienen als das, was die Abgeordeten erhalten. Deshalb sind alle immer wieder einmal nzutreffenden Klagen von Abgeordneten darüber, dass icht genügend gezahlt werde, völlig unangemessen. Die ntschädigung ist sehr hoch, sie ist sehr ordentlich und ie ist auch angemessen. Für Armutsklagen vonseiten er Abgeordneten gibt es keinen Anlass. Allerdings gibt s auch keinen Anlass, sich zu verstecken. Dafür werbe ch in einer solchen Diskussion auch. (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


      Was mir bei der Debatte auch nicht gefällt, ist, dass
      elegentlich Vergleiche darüber angestellt werden, ob je-
      and, der außerhalb der Politik arbeitet, mehr verdient.
      s gibt in der Tat eine ganze Reihe von Menschen, über
      ie mancher Abgeordnete denkt: Ich kann doch viel
      ehr und trotzdem erhält er ein höheres Gehalt.


      (Ute Kumpf [SPD]: Soll es geben!)


      as kommt vor und das ist im übrigen Leben auch ver-
      reitet. Insofern sollte uns die Angemessenheit als Maß-
      tab leiten. Es geht um die Frage, ob das, was wir erhal-
      en, für das Parlament der Bundesrepublik Deutschland
      nd für etwas mehr als 600 Abgeordnete, die dieses
      and vertreten, die im Schnitt über 200 000 Bürgerinnen
      nd Bürger aus ihrem Wahlkreis zu vertreten haben, die
      arüber zu entscheiden haben, ob am Irakkrieg teilge-
      ommen wird oder nicht – so haben wir entschieden –,
      ie über den Einsatz im Kosovo und in Afghanistan zu
      ntscheiden haben und die darüber entscheiden, wie es
      it den Steuern aussieht und wie es mit der Renten- und
      rankenversicherung weitergeht, angemessen ist. Ich
      abe anhand der Antworten auf diese Frage festgestellt:
      n der Öffentlichkeit gibt es nur wenig Kritik an der
      öhe der Entschädigung.


      (Beifall des Abg. Joachim Stünker [SPD])


      Wer seine Bürgerinnen und Bürger, ohne ihnen den
      etrag vorher zu nennen, direkt fragt, welche Entschädi-
      ung jemand erhalten soll, der eine solche Aufgabe
      ahrnimmt und der ein sehr ehrenvolles Amt in der De-
      okratie ausübt, der erhält als Antwort eine Angabe, die
      eist oberhalb der aktuell gezahlten Entschädigung

      iegt.


      (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Vor allen Dingen die Unabhängigkeit soll gesichert werden! So steht es im Grundgesetz!)


      nsofern müssen wir uns vor einer öffentlichen Debatte
      icht verstecken. Deshalb halte ich auch nichts von dem
      orschlag, die Verantwortung dafür auf andere zu dele-
      ieren. Wir können offen für das, was wir richtig finden,
      intreten.


      (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


      Komplizierter ist die Diskussion über die Abgeord-
      etenversorgung. Die Altersversorgung ist in der Dis-
      ussion. Es ist darüber geredet worden, dies sorgfältig
      eu zu betrachten. Das halte ich für richtig. Über den
      inweis, den Sie gegeben haben, Herr van Essen, dass

      Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005 587


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      Olaf Scholz
      sich die Abgeordnetenversorgung ursprünglich am Mo-
      dell der Beamtenaltersversorgung orientiert hat, kann
      man sorgfältig diskutieren. Wer Beamter ist, tritt – das
      ist jedenfalls die Idee – früh in den Dienst für die Demo-
      kratie und den Staat ein und beendet diesen Dienst, wenn
      er in Pension geht.

      Abgeordnete weisen selten eine so lange Berufsbio-
      grafie für den Bundestag auf. Im Abgeordnetenhand-
      buch entdeckt man zwar einige mit einer langen Sternen-
      liste, wobei die Zahl der Sterne anzeigt, wie viele
      Legislaturperioden der Abgeordnete schon dabei ist.
      Diejenigen Abgeordneten, die dem Bundestag am längs-
      ten angehören, haben 1972 begonnen. Wenn ich mich
      richtig erinnere, sind das Frau Däubler-Gmelin und Herr
      Schäuble. Die meisten von uns sind aber eine kürzere
      Zeit dabei.


      (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die meisten haben einen ehrlichen Beruf!)


      Insofern ist es vernünftig, zu überlegen, ob die bisherige
      Organisation richtig ist. Ich begrüße daher die Tatsache,
      dass wir solche Diskussionen angefangen haben.

      Ich komme zum Schluss. Wenn das Recycling eines
      abgelegten Gedankens ein Bestandteil einer insgesamt
      notwendigen Debatte ist, dann soll das in Ordnung sein.
      Die Überweisung an die Ausschüsse schadet nicht wei-
      ter.

      Schönen Dank.


      (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)