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ID1600900100

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    8. FDP-Frak-tion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/9 Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) . . . . . 584 B Jan Mücke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothee Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Peter Hettlich (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Hacker (SPD) . . . . . . . . . . . . . Bodo Ramelow (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Renate Blank (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Geert Mackenroth, Staatsminister (Sachsen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marko Mühlstein (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 17: Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Götzer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Dieter Wiefelspütz (SPD) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 18: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung des Einsatzes bewaffneter deutscher Streit- kräfte zur Unterstützung der Überwa- 570 B 572 A 573 B 574 A 575 C 576 D 577 C 578 C 579 C 585 D 587 B 589 A 590 B 591 C Deutscher B Stenografisch 9. Sitzu Berlin, Freitag, den 16 I n h a l Begrüßung des Hohen Repräsentanten für Bosnien-Herzegowina Dr. Christian Schwarz- Schilling . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 16: a) Zweite und dritte Beratung des vom Bun- desrat eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes zur Änderung des Verkehrswege- planungsbeschleunigungsgesetzes (Drucksachen 16/45, 16/227) . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Beschleunigung von Planungs- verfahren für Infrastrukturvorhaben (Drucksache 16/54) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Tiefensee, Bundesminister BMVBS b J H 634 A 569 A 569 B 569 B a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Jörg van Essen, Dr. Max Stadler, Sabine undestag er Bericht ng . Dezember 2005 t : Leutheusser-Schnarrenberger, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Art. 48 Abs. 3) (Drucksache 16/118) . . . . . . . . . . . . . . . . ) Erste Beratung des von den Abgeordneten Jörg van Essen, Dr. Max Stadler, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Siebenund- zwanzigsten Gesetzes zur Änderung des Abgeordnetengesetzes (Drucksache 16/117) . . . . . . . . . . . . . . . . örg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ermann Gröhe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 580 C 580 C 580 D 582 C chungsmission AMIS der Afrikanischen Union (AU) in Darfur/Sudan auf Grundlage der Resolutionen 1556 (2004) II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005 und 1564 (2004) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 30. Juli 2004 und 18. September 2004 (Drucksachen 16/100, 16/268) . . . . . . . . . b) Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 16/269) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ursula Mogg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg Dr. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Markus Meckel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Friedbert Pflüger (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Dr. Uschi Eid (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Anke Eymer (Lübeck) (CDU/CSU) . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 19: a) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Siebter Bericht der Bundesregierung über ihre Menschenrechtspolitik in den auswärtigen Beziehungen und in ande- ren Politikbereichen (Drucksache 15/5800) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Protokoll Nr. 14 vom 13. Mai 2004 zur Konvention zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten über die Änderung des Kontrollsystems der Konvention (Drucksache 16/42) . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 10: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU, der SPD, der FDP, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Existenz- recht Israels ist deutsche Verpflichtung (Drucksache 16/197) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Z A S w F f ( i Z A B H t B s ( C F E M V G B M H D E T A S w B c n ( H R D K U 592 C 592 C 592 D 594 D 595 D 596 A 596 D 597 C 598 A 598 C 599 C 600 A 600 B 601 A 603 C 601 B 601 C 601 C usatztagesordnungspunkt 11: ntrag der Abgeordneten Burkhardt Müller- önksen, Florian Toncar, Dr. Werner Hoyer, eiterer Abgeordneter und der Fraktion der DP: Menschenrechte in Usbekistan ein- ordern Drucksache 16/225) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . n Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 12: ntrag der Abgeordneten Florian Toncar, urkhardt Müller-Sönksen, Dr. Werner oyer, weiterer Abgeordneter und der Frak- ion der FDP: Für die mandatsgebundene egleitung VN-mandatierter Friedensmis- ionen durch Menschenrechtsbeobachter Drucksache 16/226) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hristoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . lorian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . ichael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . olker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Markus Löning (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . ernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . urkhardt Müller-Sönksen (FDP) . . . . . . . . . ichael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . olger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . r. Herta Däubler-Gmelin (SPD) . . . . . . . . . . duard Lintner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 20: ntrag der Abgeordneten Hans-Christian tröbele, Volker Beck (Köln), Grietje Bettin, eiterer Abgeordneter und der Fraktion des ÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Überwa- hung von Journalisten durch den Bundes- achrichtendienst Drucksache 16/85) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . einhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . r. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . laus Uwe Benneter (SPD) . . . . . . . . . . . . . . lla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 601 C 601 D 601 D 606 A 607 C 609 A 610 C 612 B 612 D 614 A 615 A 615 B 616 D 618 C 619 B 619 C 620 C 622 B 623 B 624 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005 III Tagesordnungspunkt 21: Vereinbarte Debatte: Entwicklung des Frie- densprozesses in Bosnien und Herzegowina (Operation Althea) Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . Dr. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Detlef Dzembritzki (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 13: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Hal- tung der Bundesregierung zur europäi- schen Chemikalienpolitik (REACH) Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sigmar Gabriel, Bundesminister BMU . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . Heinz Schmitt (Landau) (SPD) . . . . . . . . . . . Dr. Reinhard Loske (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Franz Obermeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Angelica Schwall-Düren (SPD) . . . . . . . . Ingbert Liebing (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Doris Barnett (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 625 C 626 D 628 A 629 B 630 C 631 D 632 D 634 B 635 B 637 B 638 B 639 B 640 B 641 C 642 C 643 C 644 C 645 C 646 D 647 D 649 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005 569 (A) ) (B) ) 9. Sitzu Berlin, Freitag, den 16 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005 649 (A) ) (B) ) * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Kramme, Anette SPD 16.12.2005 Lafontaine, Oskar DIE LINKE 16.12.2005 Laurischk, Sibylle FDP 16.12.2005 Zöllmer, Manfred SPD 16.12.2005 Liste der entschuldigt Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Arnold, Rainer SPD 16.12.2005 Dr. Berg, Axel SPD 16.12.2005 von Bismarck, Carl- Eduard CDU/CSU 16.12.2005 Bodewig, Kurt SPD 16.12.2005 Burchardt, Ulla SPD 16.12.2005 Caspers-Merk, Marion SPD 16.12.2005 Dr. Dehm, Diether DIE LINKE 16.12.2005 Deittert, Hubert CDU/CSU 16.12.2005* Dr. Dückert, Thea BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.12.2005 Ernst, Klaus DIE LINKE 16.12.2005 Ernstberger, Petra SPD 16.12.2005 Glos, Michael CDU/CSU 16.12.2005 Gloser, Günter SPD 16.12.2005 Großmann, Achim SPD 16.12.2005 Dr. Happach-Kasan, Christel FDP 16.12.2005 Haustein, Heinz-Peter FDP 16.12.2005 Hempelmann, Rolf SPD 16.12.2005 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.12.2005 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.12.2005 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.12.2005 Klug, Astrid SPD 16.12.2005 Kopp, Gudrun FDP 16.12.2005 D L M M P P P R D D R R S D S S D S S S S W W A (C (D Anlage zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten r. Lehmer, Max CDU/CSU 16.12.2005 ötzer, Ursula DIE LINKE 16.12.2005 erten, Ulrike SPD 16.12.2005 üller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.12.2005 etzold, Ulrich CDU/CSU 16.12.2005 olenz, Ruprecht CDU/CSU 16.12.2005 oß, Joachim SPD 16.12.2005 auen, Peter CDU/CSU 16.12.2005 r. Reimann, Carola SPD 16.12.2005 r. Riesenhuber, Heinz CDU/CSU 16.12.2005 iester, Walter SPD 16.12.2005* upprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 16.12.2005* chauerte, Hartmut CDU/CSU 16.12.2005 r. Schavan, Annette CDU/CSU 16.12.2005 cheelen, Bernd SPD 16.12.2005 chily, Otto SPD 16.12.2005 r. Schmidt, Frank SPD 16.12.2005 chmidt (Nürnberg), Renate SPD 16.12.2005 chuster, Marina FDP 16.12.2005 eehofer, Horst CDU/CSU 16.12.2005 teenblock, Rainder BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.12.2005* ächter, Gerhard CDU/CSU 16.12.2005 öhrl, Dagmar CDU/CSU 16.12.2005 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 9. Sitzung Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Guten Morgen, liebe Kolleginnen und Kollegen! Die

    Sitzung ist eröffnet.

    Ich rufe die Tagesordnungspunkte 16 a und 16 b auf:

    a) Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat
    eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Än-
    derung des Verkehrswegeplanungsbeschleuni-
    gungsgesetzes

    – Drucksache 16/45 –


    (Erste Beratung 5. Sitzung)


    Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschus-
    ses für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung

    (15. Ausschuss)


    – Drucksache 16/227 –

    Berichterstattung:
    Abgeordneter Horst Friedrich (Bayreuth)


    b) Erste Beratung des von der Bundesregierung ein-
    gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Be-
    schleunigung von Planungsverfahren für In-
    frastrukturvorhaben

    – Drucksache 16/54 –
    Überweisungsvorschlag:

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    Redet
    Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (f)

    Ausschuss für Wirtschaft und Technologie
    Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
    Ausschuss für Tourismus

    Nach einer interfraktionellen Vereinbarung ist für die
    Aussprache eine Stunde vorgesehen. – Ich höre keinen
    Widerspruch. Dann ist so beschlossen.

    Ich erteile das Wort dem Bundesminister Wolfgang
    Tiefensee.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wolfgang Tiefensee, Bundesminister fü
    Bau und Stadtentwicklung:

    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Dame
    ren! Wir beraten heute zwei Gesetzesvorhaben

    (C (D ng . Dezember 2005 0 Uhr iteln: Verkehrswegeplanungsbeschleunigungsgesetz und nfrastrukturplanungsbeschleunigungsgesetz. Die Länge er Titel ist reziprok zur Wirkung, die diese beiden Geetze haben sollen: Wir wollen einen Beitrag leisten, dass lanungsverfahren für Verkehrswege und weitere Infratrukturvorhaben verkürzt werden, damit Investitionen chneller umgesetzt werden können. Ich denke, mit dieen beiden Gesetzesvorhaben unterstreicht die Regierung inmal mehr, dass sie zügig das verwirklicht, was in der oalitionsvereinbarung steht, besonders an den Punkten, o es um bessere Bedingungen für Investitionen und irtschaftliches Wachstum geht. Sie wissen, dass das Verkehrswegeplanungsbeschleuigungsgesetz im Osten bereits seit mehr als einem Jahrehnt Wirkung entfaltet. Das ist ein wichtiger Aspekt. ir wollen das, was sich im Osten bewährt hat, mit dem weiten Gesetz auf das ganze Land übertragen. Wir wollen die Erstinstanzlichkeit – die Befassung it bestimmten Vorhaben in nur einer gerichtlichen In tanz – auf die ganze Republik übertragen. (Beifall bei Abgeordneten der SPD, der CDU/ CSU und der FDP)


    ir haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht, wissen
    ber auch, dass wir das Bundesverwaltungsgericht nicht

    ext
    überlasten dürfen. Aus diesem Grund werden im Gesetz
    86 Vorhaben benannt – für Schienenwege, Straßenwege
    sowie Wasserwege –, die speziell unter diese Regelung
    fallen sollen.

    Wir haben eine ganze Reihe von Anregungen mit den
    Ländern diskutiert und in den Gesetzentwurf übernom-
    men. Ich greife einige kurz heraus: Wir wollen be-
    stimmte Vorarbeiten zur Bauvorbereitung im Verfahren
    ermöglichen. Mit anderen Worten: Wir werden Vorberei-
    tungen nicht nur auf die Planung, sondern auch auf den
    Bau bezogen vorantreiben können. In bestimmten Fällen
    werden wir keine Erörterungstermine mehr brauchen; sie
    sollen beispielsweise dann entfallen, wenn keine Ein-

    Bürgern vorliegen und keine Stellung-
    m Tisch liegen. Wir wollen reagieren,

    dstücksfragen die entsprechenden Eigen-
    ansässig sind: Die Ermittlungszeiträume
    r Verkehr,

    n und Her-
    mit langen

    wendungen von
    nahmen auf de
    wenn bei Grun
    tümer nicht orts

    570 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005


    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Wolfgang Tiefensee
    sollen verkürzt werden bzw. solche Ermittlungen sollen
    nicht mehr notwendig sein – um nur einige Beispiele zu
    nennen.

    Mit dem neuen Gesetz werden wir aber auch die Um-
    weltbelange im Blick behalten: Wir werden alle Stan-
    dards – sowohl bei den FFH-Gebieten als auch bei der
    Umweltverträglichkeitsprüfung – einhalten, wie das auch
    im Osten gang und gäbe war; es hat den Verfahren in die-
    ser Beziehung nicht geschadet.

    Darüber hinaus setzen wir einen Akzent bei der Bür-
    gerbeteiligung. Das ist wichtig auch für Bürgervereine
    und Bürgerinitiativen.

    Die Naturschutzverbände werden im Rahmen der so
    genannten Präklusion, beim Anhörungsrecht, was die
    Fristen angeht, den Bürgerinnen und Bürgern gleichge-
    stellt. Das könnte ein Wermutstropfen sein. Ich denke,
    das ist zumutbar und führt zu einer weiteren Verkürzung.

    Summa summarum: Durch die Umsetzung dieser bei-
    den Vorhaben können wir erreichen, dass die Dauer be-
    stimmter Verfahren in ganz Deutschland, so wie das
    schon jetzt im Osten der Fall ist, um bis zu zwei Jahre
    verkürzt werden kann. Das ist ein Anreiz für Investo-
    ren, ist gut für Investitionen und gibt einen Impuls für
    die Wirtschaft.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Es gibt darüber hinaus vonseiten der Länder noch Er-
    gänzungen, die im Rahmen des Gesetzgebungsverfah-
    rens natürlich eingebracht werden können und diskutiert
    werden. Wir haben schon eine Reihe von Vorschlägen
    aufgenommen.

    Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich emp-
    fehle Ihnen heute die Annahme des Verkehrswegepla-
    nungsbeschleunigungsgesetzes. Dieses wird bis zum
    31. Dezember 2006 verlängert, damit das Verfahren im
    Osten nicht abbricht; das neue Gesetz wird parallel dazu
    eingeführt, aber bitte nicht mit einer Frist von zwölf Mo-
    naten, sondern möglichst mit einer kürzeren Frist. Damit
    wollen wir ein deutliches Signal für einen wirtschaftli-
    chen Aufschwung setzen. Dieser kommt den Menschen,
    der Baubranche, der Wirtschaft und damit unserem Land
    insgesamt zugute.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Ich erteile das Wort Kollegen Jan Mücke, FDP-Frak-

tion.


(Beifall bei der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Jan Mücke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Die FDP-Bundestagsfraktion begrüßt die beiden
    Gesetzesvorhaben, die heute zur Beratung auf dem Tisch
    liegen. Der Bereich der Verkehrsplanung ist ganz klar
    ein Feld für Bürokratieabbau. Wir als FDP stehen für
    Bürokratieabbau.

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    (C (D Wir wissen, dass die Überregulierung in diesem Beeich – aber nicht nur in diesem – in unserem Land ereblich ist und dass großer Handlungsbedarf besteht, um nsbesondere bei Verkehrsplanungen schneller zu Entcheidungen zu kommen. Wenn es einen Bereich gibt, in em die Überregulierung in unserem Land anschaulich ird, dann im Bereich der Verkehrsplanungsgesetze. Die bkürzung BRD steht nicht umsonst nicht nur für Bunesrepublik Deutschland, sondern auch für „beinahe reelungsdicht“. Diese Regelungsdichte führt aber dazu, ass wir bei entscheidenden Verkehrsvorhaben sehr viel eit benötigen. Wir brauchen zu lange. Dadurch verchenken wir unsere Zukunft. Wie sehr man seine Zukunft verschenken kann, öchte ich Ihnen an zwei Beispielen deutlich machen, ie für jeden nachvollziehbar machen, wie wichtig es ist, ass wir zu einer deutlichen Straffung der Planungsverahren kommen. Ich nenne Ihnen als erstes Beispiel den Bau des Rieerwaldtunnels an der A 66 in Hessen. Die Planungen egannen 1971, der erste Anhörungstermin fand 1989 tatt, der Erlass des Planfeststellungsbeschlusses ist für as nächste Jahr vorgesehen. Bis heute ist dort also noch ein Bagger gefahren, bis heute ist dort noch keine chaufel in die Hand genommen worden. Das zweite Beispiel ist die Ortsumfahrung von Weiar im Lahntal an der B 255. Der Erlass des Planfest tellungsbeschlusses ist ebenfalls für das nächste Jahr orgesehen. Der Erörterungstermin fand im vergangenen ahr statt. Der Planungsbeginn war 1968. (Ernst Burgbacher [FDP]: So genannte Spät68er!)


    (Beifall bei der FDP)


    Diese Planungsvorhaben sind deutlich älter als ich
    elber. Es kann doch nicht der Normalzustand sein, dass
    ir in Deutschland für eine Planung 37 Jahre benötigen.
    ier wird die Zukunft unseres Landes verschenkt.


    (Beifall bei der FDP)


    Als Land in der Mitte Europas sind wir ein Transit-
    and. Wir sind ein Land mit großer wirtschaftlicher Be-
    eutung. Deswegen und weil damit auch Ansiedlungs-
    ntscheidungen von Unternehmen verbunden sind,
    ind wir auf vernünftige Verkehrswege angewiesen. Es
    st also ganz wichtig, dass wir durch gestraffte Verfahren
    chneller zu Entscheidungen kommen. Das ist der über-
    agende politische Aspekt bei diesen beiden Vorhaben,
    ie heute auf dem Tisch liegen.

    Es gibt aber noch einen persönlichen Aspekt, der uns
    olitikern wichtig sein sollte. Es ist den Planern durch-
    us zu gönnen, dass sie die Umsetzung ihrer Planungen
    uch persönlich noch erleben können.


    (Beifall bei der FDP)


    Herr Minister Tiefensee, ich finde es deshalb sehr
    chön, dass auch Sie als Mitglied der Sozialdemokrati-
    chen Partei Deutschlands das Verkehrswegeplanungs-
    eschleunigungsgesetz jetzt für ein gutes Projekt halten;

    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005 571


    (A) )



    (B) )


    Jan Mücke

    (Ute Kumpf [SPD]: Immer schon, junger Mann! Nicht so nassforsch!)


    denn wenn ich richtig informiert bin, hat die SPD-Bun-
    destagsfraktion dem damaligen gemeinsamen Vorhaben
    der FDP-Bundestagsfraktion und der CDU/CSU-Frak-
    tion, also dem der alten Koalition, 1991 nicht zuge-
    stimmt.


    (Beifall bei der FDP – Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Da habt ihr es! – Zuruf von der SPD: Waren Sie da schon geboren?)


    Herr Minister, wir freuen uns sehr, dass Sie nun gemein-
    sam mit Ihrer Fraktion zu einer höheren Einsicht gelangt
    sind. Vielleicht können Sie ja auch ein Einsichtsbe-
    schleunigungsgesetz machen. Dadurch könnten hier
    vielleicht viele Prozesse deutlich gestrafft werden.


    (Beifall bei der FDP – Zuruf von der SPD: Die Gesetze macht immer noch der Bundestag!)


    Wir stimmen heute der nochmaligen Verlängerung
    der Geltungsdauer des Verkehrswegeplanungsbeschleu-
    nigungsgesetzes für die neuen Länder zu, wie wir das in
    den vergangenen Jahren auch schon getan haben, damit
    die begonnenen Planungsprozesse in den neuen Ländern
    nicht künstlich verlängert werden. Für uns ist es aber
    wichtig, dass wir ein einheitliches Planungsrecht für
    ganz Deutschland bekommen.


    (Beifall bei der FDP)


    Ich betone, dass das Niveau dieses einheitlichen Pla-
    nungsrechts so sein muss, das es wirklich möglich sein
    wird, schneller zu Entscheidungen zu kommen. Dabei
    gelten für uns einige wichtige Grundsätze.

    Ein wichtiger Grundsatz für uns ist, dass es für die Bür-
    gerinnen und Bürger möglich sein muss, einen effektiven
    Rechtsschutz zu erlangen. Es macht gar keinen Sinn,
    dass das Bundesverwaltungsgericht Erstinstanz für Pro-
    jekte mit einer so genannten überragenden verkehrlichen
    Bedeutung ist, wie das im Gesetzentwurf vorgesehen ist.
    Ich komme später noch zur Definition der überragenden
    verkehrlichen Bedeutung. Es wäre wünschenswert, wenn
    wir hier zu einem effektiven Rechtsschutz kommen wür-
    den, das heißt, die Oberverwaltungsgerichte sollten
    Erstinstanz sein. Es ist eigentlich regelwidrig, dass das
    Bundesverwaltungsgericht Tatsacheninstanz ist. Das gibt
    es in keinem anderen Bereich in der Gerichtsorganisation.
    Die Bundesgerichte sind dafür zuständig, Rechtsfehler zu
    beheben, und sie sind nicht dazu da, Tatsachen zu erhe-
    ben.


    (Beifall bei der FDP)


    Deshalb sind wir dafür, dass die Oberverwaltungsge-
    richte bei diesen Projekten Erstinstanz sind.

    Das führt auch nicht zu einer Verlängerung der Ver-
    fahrensdauer. Die Erfahrung zeigt nämlich, dass die
    Oberverwaltungsgerichte sehr schnell arbeiten können,
    da sie sehr viel einfacher als das Bundesverwaltungsge-
    richt einen Termin machen können. Die Zahlen in der
    Statistik zeigen auch, dass bisher nur circa 2 Prozent al-
    ler Fälle beim Bundesverwaltungsgericht gelandet sind.

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    (C (D eshalb denke ich, dass es zumutbar und kein großes Riiko ist, dass die Oberverwaltungsgerichte Erstinstanz erden. Ein ganz wesentlicher Punkt ist die Beteiligung der ürger; der Herr Bundesminister hat es angesprochen. ir legen als Rechtsstaatspartei natürlich auch Wert da auf, dass die Bürgerinnen und Bürger ihre Interessen efektiv wahrnehmen können. Sie können ihre Interessen ber immer dann nicht effektiv wahrnehmen, wenn es rörterungstermine gibt, zu denen 2 000 Betroffene eladen sind und auf denen jeder versucht, sein Anliegen orzubringen. Teilweise werden dort auch Anliegen vorebracht, die gar nicht persönlich begründet sind. Desalb ist es aus meiner Sicht und aus Sicht der FDPundestagsfraktion völlig sinnlos, an den Anhörungsterinen als einer Art Mammutveranstaltung festzuhalten. ir müssen hier zu einer deutlichen Straffung kommen. ir können uns vorstellen, dass man das Verfahren in iesem Bereich durch eine gezielte Ansprache der wirkich Betroffenen deutlich strafft. (Beifall bei der FDP – Ute Kumpf [SPD]: Ich habe gedacht, die FDP sei auch eine Bürgerrechtspartei! Was ist denn mit den Bürgerrechten? Keine Ahnung!)


    Ich komme zu den letzten zwei Aspekten, dann bin
    ch am Ende meiner Rede. Wir wollen nicht, dass man
    ie Geltungsdauer von Planfeststellungsbeschlüssen bis
    n alle Ewigkeit verlängern kann, und wir wollen auch
    icht, dass man Vorratsplanung betreibt, wie das in den
    etzten Jahren bedauerlicherweise Einzug gehalten hat.

    ir wollen, dass ein Planfeststellungsbeschluss zehn
    ahre lang gilt und dann verfällt und dass keine Verlän-
    erungsmöglichkeit besteht. Einen entsprechenden Än-
    erungsantrag werden wir in das Gesetzgebungsverfah-
    en einbringen. Wer nach zehn Jahren nicht gebaut hat,
    er hat keine wirklich ernsthafte Bauabsicht. Deshalb ist
    s nicht zumutbar, dass wir Planungsverfahren über
    ahrzehnte hinweg fortführen. Es muss erreicht werden,
    ass man schnell plant, dann aber auch schnell umsetzt.

    Herr Bundesminister, ich komme zum letzten Aspekt.
    as beste Baurecht und die schönsten Planfeststellungs-
    eschlüsse nützen gar nichts, wenn kein Geld vorhanden
    st, um die Planfeststellungsbeschlüsse umzusetzen.


    (Ute Kumpf [SPD]: Das sagen Sie mal den Menschen vor Ort und den Bürgermeistern!)


    eshalb wünschen wir Ihnen viel Spaß und vor allen
    ingen viel Erfolg dabei, wenn Sie mit Ihrem Kollegen
    inanzminister über die Finanzierung dieser Bundespro-

    ekte reden. Wir sind gespannt, ob es dann wirklich zu
    iner Beschleunigung bei den Planungsverfahren und
    or allen Dingen bei der Umsetzung dieser Planung
    ommt.

    Ihnen persönlich wünschen wir alles Gute und Ihnen,
    eine Damen und Herren, herzlichen Dank für die unge-

    eilte Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der FDP)


    572 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005


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