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ID1600605300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/6 die Statistik zur Informationsgesellschaft (Informationsgesellschaftsstatistikgesetz – InfoGesStatG) (Drucksache 16/40) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: Fortsetzung der Aussprache zur Regierungs- erklärung der Bundeskanzlerin . . . . . . . . . in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 8: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Fünften Gesetzes zur Änderung Kornelia Möller (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ralf Brauksiepe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Elke Reinke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . 312 D 313 A 323 B 324 D 326 C 330 A 332 A 334 B 335 D 337 C 339 B 341 A Deutscher B Stenografisch 6. Sitzu Berlin, Freitag, den 2 I n h a l Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Zur Geschäftsordnung Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jörg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Maurer (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 9: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über i Z A K t l N z ( F D I 309 B 309 B 310 C 311 B 311 D 312 A des Dritten Buches Sozialgesetzbuch und anderer Gesetze (Drucksache 16/109) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 313 A undestag er Bericht ng . Dezember 2005 t : n Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 8 ntrag der Abgeordneten Dr. Gesine Lötzsch, atja Kipping, Kornelia Möller und der Frak- ion DIE LINKE: Angleichung des Arbeits- osengeldes II in den neuen Ländern an das iveau in den alten Ländern rückwirkend um 1. Januar 2005 Drucksache 16/120) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ranz Müntefering, Bundesminister BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . irk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lse Falk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 313 B 313 B 315 C 318 B 320 A Walter Kolbow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . 342 D 344 D II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 6. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Dezember 2005 Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Siebert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 346 C 348 A 349 D 351 D 353 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 6. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Dezember 2005 309 (A) ) (B) ) 6. Sitzu Berlin, Freitag, den 2 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 6. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Dezember 2005 353 (A) (C) (B) ) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten * Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.12.2005 Barthle, Norbert CDU/CSU 02.12.2005 Beckmeyer, Uwe SPD 02.12.2005 Bender, Birgitt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.12.2005 Binninger, Clemens CDU/CSU 02.12.2005 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 02.12.2005 Bollen, Clemens SPD 02.12.2005 Bonde, Alexander BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.12.2005 Brüderle, Rainer FDP 02.12.2005 Bülow, Marco SPD 02.12.2005 Burgbacher, Ernst FDP 02.12.2005 Dr. Eid, Uschi BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.12.2005 Ernst, Klaus DIE LINKE 02.12.2005 Ernstberger, Petra SPD 02.12.2005 Fischer (Frankfurt), Joseph BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.12.2005 Freitag, Dagmar SPD 02.12.2005 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 02.12.2005 Gabriel, Sigmar SPD 02.12.2005 Ibrügger, Lothar SPD 02.12.2005 Kipping, Katja DIE LINKE 02.12.2005 Kossendey, Thomas CDU/CSU 02.12.2005 Kotting-Uhl, Sylvia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.12.2005 K L L L N P D D D S D S D D W D W D Z A (D für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates uhn, Fritz BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.12.2005 afontaine, Oskar DIE LINKE 02.12.2005 eutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 02.12.2005 öning, Markus FDP 02.12.2005 eumann (Bremen), Bernd CDU/CSU 02.12.2005 ries, Christoph SPD 02.12.2005 r. Riesenhuber, Heinz CDU/CSU 02.12.2005 r. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 02.12.2005 r. Schick, Gerhard BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.12.2005 chily, Otto SPD 02.12.2005 r. Schmidt, Frank SPD 02.12.2005 chmidt (Nürnberg), Renate SPD 02.12.2005 r. Schwanholz, Martin SPD 02.12.2005 r. Volkmer, Marlies SPD 02.12.2005 ächter, Gerhard CDU/CSU 02.12.2005 r. Wiefelspütz, Dieter SPD 02.12.2005 issmann, Matthias CDU/CSU 02.12.2005 r. Wodarg, Wolfgang SPD 02.12.2005* ypries, Brigitte SPD 02.12.2005 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 6. Sitzung Berlin, Freitag, den 2. Dezember 2005 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Bernd Siebert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich

    möchte mit einem Dank beginnen. Ich möchte den Sol-
    datinnen und Soldaten und den vielen zivilen Mitarbeite-
    rinnen und Mitarbeitern meinen ausdrücklichen Dank
    für 50 Jahre erfolgreicher Arbeit der Bundeswehr aus-
    sprechen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Die Geschichte der Bundeswehr ist eine Erfolgsge-
    schichte der Streitkräfte in der Demokratie. Als Armee
    des Volkes gewährleistet sie nach wie vor die Landes-
    und Bündnisverteidigung in einem sicherheitspolitisch
    veränderten Umfeld. Als Armee des Friedens leistet sie
    tagtäglich wertvolle Arbeit bei der internationalen Kri-
    senbewältigung und Konfliktbegrenzung im Ausland.
    Als Armee der Wehrpflicht hat sie im Bündnis und auch
    in der deutschen Bevölkerung Vertrauen geschaffen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Als Armee der Einheit hat sie die Integration zwischen
    Ost und West überaus erfolgreich bewältigt.

    Generationen von Berufs- und Zeitsoldaten wie auch
    von Wehrpflichtigen haben dazu ihren ganz persönlichen
    Beitrag geleistet. In diesem Sinne danke ich unserer
    Bundeswehr für fünf Jahrzehnte Dienst an den Men-
    schen und Frieden in der Welt.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Zu diesem Zeitpunkt die Verantwortung im Verteidi-
    gungsministerium zu übernehmen, um an entscheiden-
    der Stelle die Erfolgsstory der Bundeswehr fortzusetzen,
    ist eine besondere Herausforderung. Deshalb gratuliere

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    (C (D ch dem neuen Bundesminister der Verteidigung, r. Franz Josef Jung, herzlich zu seiner Ernennung und ünsche ihm bei all seinen Entscheidungen eine glückli he Hand und viel Erfolg. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    ie CDU/CSU-Fraktion wird dabei trefflich mithelfen.

    Die Bundeswehr ist auf dem schwierigen Weg der
    ransformation ein gutes Stück vorangekommen. Aber
    s bleibt noch viel zu tun. Die Angehörigen der Bundes-
    ehr haben nicht immer hinreichend das Gefühl, dass

    ie mit ihrem Fachwissen ernst genommen werden. Ex-
    erner Sachverstand kann langjährige Erfahrung nur be-
    renzt kompensieren und schon gar nicht ersetzen. Hier
    ürfen wir die Motivation unserer hoch qualifizierten
    itarbeiter nicht ohne Not aufs Spiel setzen.

    Auf der anderen Seite müssen sich die Angehörigen
    er Bundeswehr stärker als bisher mit den Reformen in
    er Bundeswehr identifizieren. Nicht überall ist die Be-
    eitschaft zum Umbruch in befriedigendem Maße vor-
    anden. Wir müssen dieses Vertrauen auch gewinnen,
    ndem wir ein Ziel definieren, das die Bundeswehr errei-
    hen soll. Deshalb ist das Weißbuch, von dem Dr. Franz
    osef Jung vorhin gesprochen hat, dringend notwendig.
    ie Privatisierung von Leistungen, die nicht zu den
    ernfähigkeiten zählen, sollte im Lichte bereits gemach-

    er Erfahrungen vorangetrieben werden. Es geht dabei
    m Effizienzgewinne für die Streitkräfte, die Konzentra-
    ion auf die Kernfähigkeiten und die Entlastung der Bun-
    eswehr von einsatzunterstützenden Aufgaben. Das sind
    ach unserer Auffassung die Grundlagen und der Maß-
    tab für Privatisierungen.

    Wir müssen aufpassen, dass die Bundeswehr nicht
    um Spielball finanzpolitischer Engpässe wird. Die
    undeswehr hat wie kaum eine andere Organisation in
    en vergangenen Jahren Einsparungen erbracht. Ihre
    itarbeiter haben dafür viele Entbehrungen, wie Verset-

    ungen oder Einschnitte in ihre persönliche Lebensfüh-
    ung, hinnehmen müssen, von denen weite Teile unserer
    esellschaft nicht betroffen sind. Dies bedeutet aber

    uch, dass im Verteidigungshaushalt nicht weiter gestri-
    hen werden kann. Wer dies tut, riskiert die Motivation
    er Soldatinnen und Soldaten sowie der zivilen Mitar-
    eiter der Bundeswehr.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    eshalb sage ich ganz deutlich: Eine Streichung des Ur-
    aubs- und des Entlassungsgeldes für Wehrpflichtige
    alte ich für nicht akzeptabel.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    enn ernsthaft darüber diskutiert wird, rund 172 Euro
    eihnachts- und rund 690 Euro Entlassungsgeld für

    unge Menschen einzusparen, denen wir ein persönliches
    pfer, nämlich die Wehrpflicht, abverlangen, dann kann

    ch nur sagen: Dies ist nur sehr schwer hinnehmbar. Ich
    erde mich deshalb mit aller Kraft dafür einsetzen, dass

    s dazu nicht kommen wird.

    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 6. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Dezember 2005 349


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    Bernd Siebert

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wir werden die Auslandseinsätze der Bundeswehr
    auch in Zukunft parlamentarisch begleiten, und zwar
    auch kritisch. Wer unsere Männer und Frauen einem Ri-
    siko für Leib und Leben aussetzt, muss ihnen das beste
    Material zu ihrem Schutz an die Hand geben. Dazu ge-
    hört auch eine optimale Ausbildung für die Erfüllung ih-
    res Auftrages. Dies zu gewährleisten ist eine wesentliche
    politische Verantwortung der Abgeordneten des Deut-
    schen Bundestages. Wer als Soldat in einen Einsatz ge-
    schickt wird, muss wissen, wofür. Ein an deutschen Si-
    cherheitsinteressen orientierter Auftrag ist damit eine
    wichtige Voraussetzung für künftige Einsätze. Wer in
    Einsätze geht, muss sicher sein können, dass sein Auf-
    traggeber, das Parlament, für seine soziale Absicherung
    im Falle eines ungünstigen Ereignisses sorgt. Auch dies
    ist eine wichtige politische Verantwortung der Parlamen-
    tarier. Wer in Einsätze geht, muss eine Ausstiegsoption
    haben. Hier ist die Politik in besonderem Maße gefor-
    dert.

    Mandatserteilungen dürfen nicht einem Automatis-
    mus folgen, sondern müssen das Ergebnis intensiver par-
    lamentarischer Beratungen sein und bleiben. Sie müssen
    die internationalen Verpflichtungen Deutschlands und
    ihre auf Partnerschaft beruhenden integrierten Einbin-
    dungen in internationale Stäbe berücksichtigen. Die Ein-
    sätze müssen in regelmäßigem Abstand unter Berück-
    sichtigung der sicherheitspolitischen Lageentwicklung
    neu bewertet werden. Im Sinne dieser drei Punkte muss
    auch das Parlamentsbeteiligungsgesetz im Lichte ge-
    wonnener Erfahrungen weiter optimiert werden.

    Grundsätzlich wird sich Deutschland im Rahmen sei-
    ner Möglichkeiten weiterhin an friedenserhaltenden Ein-
    sätzen beteiligen. Dabei ist eine Überdehnung der vor-
    handenen Fähigkeiten dringend zu vermeiden. Die
    Bundeswehr ist aber nicht nur auf Auslandseinsätze aus-
    gerichtet. Sie muss so strukturiert sein, dass sie weiterhin
    auch die Landesverteidigung als verfassungsgemäßen
    Kernauftrag gewährleisten kann. Eine Absenkung des
    Zielumfanges von circa 250 000 Soldaten ist deshalb
    ebenso wenig in unserem Sinne wie eine weitere Auf-
    gabe von Standorten und Truppenteilen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ich bin sehr dankbar und zufrieden, dass sich diese
    Bundesregierung zur allgemeinen Wehrpflicht be-
    kennt. Sie ist gemessen an unserer Geschichte und unse-
    rer gesellschaftspolitischen Struktur nach wie vor die
    beste Wehrform für unser Land. Sie dient der wichtigen
    Verklammerung zwischen Streitkräften und Gesell-
    schaft, ohne die auch ein Parlament keine hinreichende
    Entscheidungsbasis besitzt.


    (Winfried Nachtwei [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist inzwischen mehr Ideologie als Wirklichkeit!)


    – Wir in der großen Koalition haben beschlossen, daran
    festzuhalten, weil unsere Gesellschaft damit außeror-
    dentlich gute Erfahrungen gemacht hat. Das soll auch so

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    (C (D leiben. Die Risiken, die einzugehen Sie vorhaben, weren wir nicht eingehen. Der Erhalt nationaler wehrtechnischer Kapazitäten nd Kernfähigkeiten zur bedarfsgerechten Ausrüstung nserer Streitkräfte bleibt auch in der Zukunft aus icherheitsund kooperationsbedingten Gründen notendig. Die technologische Leistungsfähigkeit und die irtschaftliche Konkurrenzfähigkeit der deutschen ehrtechnischen Industrie beruhen in erster Linie auf eier hohen Ingenieurkunst, leistungsfähigen Mitarbeitern nd zukunftsfähigen Unternehmen. Hier beziehe ich usdrücklich die vielen mittelständischen Betriebe in iesem Bereich ein. Wir wollen, dass sie auch bei interationalen Kooperationen zur Realisierung von Waffenystemen ein technologisch und industriell attraktiver artner bleiben. Das trägt nicht zuletzt zum Erhalt hochertiger Arbeitsplätze in unserem Land auch in Zukunft ei. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Die Bundesregierung steht also auch im Verteidi-
    ungsbereich vor großen Herausforderungen. Die CDU/
    SU-Bundestagsfraktion wird einen entscheidenden
    eitrag zur Lösung der anstehenden Probleme in Zu-
    unft leisten. Ich bin sicher, dass wir im Sinne der Bun-
    eswehr und im Sinne unseres Landes tragfähige Be-
    chlüsse und Ergebnisse erreichen werden und dass
    amit die große Koalition auch in diesem Bereich eine
    rfolgreiche Arbeit abliefert.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Als letztem Redner erteile ich dem Kollegen Rainer

rnold, SPD-Fraktion, das Wort.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Rainer Arnold


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Verehrte Kolleginnen und Kollegen!

    unächst auch einen herzlichen Glückwunsch, Herr
    ung, zu Ihrer neuen und schwierigen Aufgabe. Sie kön-
    en sich darauf verlassen, dass wir Ihre Arbeit im Sinne
    er Menschen bei der Bundeswehr unterstützen. Sie ha-
    en bereits die erste Windböe gespürt. Es stellte sich die
    rage, wie wir mit den jungen Menschen, die bei der
    undeswehr oder im zivilen Ersatzdienst einen ganz be-

    onderen Beitrag für unsere Gesellschaft leisten, wirk-
    ich fair umgehen. Auch wir sagen Ihnen zu: Eigentlich

    üssten wir denen ein bisschen mehr geben. Sie hätten
    as verdient. Auf keinen Fall darf es bei denen weniger
    erden. Hier gibt es eine große Gemeinsamkeit.


    (Beifall bei der SPD)


    Diese Gemeinsamkeit haben wir auch bei den Koali-
    ionsverhandlungen schon nach wenigen Stunden ge-
    pürt. Es ist ein gutes Zeichen, dass der Verteidigungsbe-
    eich als erster eine Vereinbarung zustande gebracht hat.
    as ist auch ein wichtiges Zeichen für die Menschen in
    er Bundeswehr. Ich habe den Eindruck, dass es ange-
    ichts ihrer schwierigen Aufgaben für die Soldatinnen

    350 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 6. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Dezember 2005


    (A) )



    (B) )


    Rainer Arnold
    und Soldaten arg wichtig ist, dass sie stets das Gefühl
    haben, dass das, was sie im Ausland und im Inland leis-
    ten, von der Gesellschaft in ihrer großen Breite getragen
    wird. Deshalb war es ein gutes Symbol, dass wir so
    schnell zusammengekommen sind.


    (Beifall bei der SPD)


    Es lag eigentlich auch auf der Hand: Diese neue Koali-
    tion will die Strukturreformen in Deutschland fortsetzen.
    Im Bereich der Verteidigung stehen wir nicht am An-
    fang. Minister Struck hat die Transformation der
    Streitkräfte bereits ein gutes Stück vorangebracht.


    (Beifall des Abg. Gert Weisskirchen [Wiesloch] [SPD])


    Es bleibt auch in Zukunft bei den sicherheitspoliti-
    schen Kernaussagen der Vergangenheit. Die Bundes-
    wehr dient der internationalen Konfliktverhütung und
    der Krisenbewältigung. Sie dient der Unterstützung und
    der Kooperation mit unseren Bündnispartnern. Es bleibt
    aber auch bei der wichtigen Aufgabe der Landesverteidi-
    gung. Es bleibt bei der Aufgabe der Rettung von deut-
    schen Staatsbürgern. Natürlich leistet die Bundeswehr
    auch zukünftig einen Beitrag zur Hilfe im Inland.

    Lassen Sie mich an dieser Stelle Folgendes sagen: Ich
    bin sehr dafür, dass unsere Soldaten Hilfestellung im In-
    land immer auf einer eindeutigen und klaren Rechts-
    grundlage leisten können. Wenn sich zeigt, dass wir
    diese Rechtsbasis verändern müssen, dann sollten wir
    das auch gemeinsam tun. Ich will aber nicht, dass die
    Soldaten andere Aufgaben als die der Amtshilfe über-
    nehmen. Ich will schon gar nicht, dass mancher Ruf ei-
    nes Innenministers aus den Ländern, der meint, man
    könne aus den Soldaten Hilfspolizisten machen, hier in
    Berlin gehört wird.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Kurt J. Rossmanith [CDU/CSU]: Unfug!)


    Darum wird es in der Zukunft eben nicht gehen.

    Diese Koalition bekennt sich zum geplanten Transfor-
    mationsprozess und damit auch zum Stationierungskon-
    zept der Bundeswehr. Ganz wichtig, besonders für dieje-
    nigen, die eine Familie haben, ist: Die Soldatinnen und
    Soldaten und die Zivilbeschäftigten haben – trotz aller
    Veränderungen, die sie mitmachen müssen; wir wollen
    die Menschen auf diesen Reformweg mitnehmen – auch
    unter der neuen Koalition Planungssicherheit. Dabei
    bleibt das Parlamentsbeteiligungsgesetz die Grundlage
    der Entscheidungen für die Entsendung von deutschen
    Streitkräften in Auslandseinsätze.

    Frau Homburger, ich war schon ein bisschen über-
    rascht, dass Sie es so dargestellt haben, als wenn man
    solche Entscheidungen aus dem Bauch heraus trifft.


    (Birgit Homburger [FDP]: Ganz sicher nicht! Wir haben immer klare Kriterien genannt!)


    Wenn das bei Ihnen der Fall war, dann würde ich das be-
    dauern. Ich habe das nie so empfunden. Wir haben sol-
    che Entscheidungen immer sehr sorgsam abgewogen.

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    (C (D ie wollen einen Kriterienkatalog: Wenn so und so viele riterien erfüllt sind, dann kann man zu einem Aus andseinsatz Ja sagen. Diese Vorstellung ist nun wirklich bsurd. Es wird dabei bleiben, dass in jedem Einzelfall abgeogen wird. azu gehört natürlich, dass wir uns der Verantwortung, ölkermord in der Welt zu verhindern, stellen. Dazu geört, dass wir uns auch dazu bekennen, deutsche, also ationale Interessen in der Staatengemeinschaft zu wahen. (Birgit Homburger [FDP]: Das muss man auch einmal festlegen!)


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    (Birgit Homburger [FDP]: Richtig!)


    as alles ist legitim. Wir haben auch ein Interesse an
    tabilität in Europa. Dies ist aber Konsens. Wir alle sind
    ns einig: Ein solches Weißbuch sollte nicht nur von ei-
    er Debatte in diesem Parlament, sondern auch von einer
    reiten gesellschaftlichen Diskussion über Sicherheits-
    olitik in Deutschland begleitet werden; das wäre schon
    ine guter Prozess. Das Weißbuch bietet hierfür eine
    hance. Wir werden alles dafür tun, um einen möglichst
    reit angelegten Prozess zu initiieren. Ein solcher Pro-
    ess ist ganz wichtig.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Es bleibt auch bei der Verlässlichkeit der Wehr-
    flicht. Wer glaubt, man könne, was die Bundeswehr an-
    eht, einfach einen Hebel betätigen – FDP und Grüne
    enken das gelegentlich – und die Wehrpflicht so mir
    ichts, dir nichts abschaffen, zeigt, dass er wirklich nicht
    eiß, wie komplex dieses Gefüge ist: praktische Rolle
    er Wehrpflichtigen, innere Struktur, Befindlichkeiten
    nd Mentalitäten bei den Streitkräften.

    Frau Homburger, Sie machen einen gewaltigen Feh-
    er. Die Argumentation, eine Einsatzarmee könne keine

    ehrpflichtarmee mehr sein, ist definitiv falsch. Ich
    enne Ihnen nur zwei Beispiele:

    Eine – quantitativ und qualitativ – wichtige Säule im
    uslandseinsatz sind die freiwillig länger Wehrdienst
    eistenden. Glaubt jemand, man könne diese jungen
    änner, die im Regelfall Abitur haben oder einen Aus-

    ildungsberuf erlernt haben, ganz einfach durch Mann-
    chaftsdienstgrade ersetzen, die man auf dem Arbeits-
    arkt rekrutiert? Was wäre das für eine Veränderung?!
    anche unserer Bündnispartner beneiden uns um diese

    ungen Männer. Glauben Sie wirklich, dass eine Einsatz-
    rmee keine Aufgaben im Inneren mehr hat, die Wehr-
    flichtige erledigen können, zum Beispiel in den Büros,
    n der Logistik oder woanders? Ihr Argument, eine Ein-
    atzarmee passe nicht zur Wehrpflicht, ist wirklich
    alsch.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 6. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Dezember 2005 351


    (A) (C)



    (B) )


    Rainer Arnold

    Kollege Nachtwei, unsere Partei, die Sozialdemokra-
    tische Partei, wird diese Diskussion nicht ablehnen, wie
    Sie uns unterstellen. Wir werden sie in Verbindung mit
    der Diskussion über ein neues Grundsatzprogramm ganz
    sorgsam führen. Dazu wird gehören, dass wir alle gesell-

    sich eine linke Partei vor so einer internationalen Ver-
    pflichtung unseriös in die Büsche schlägt.


    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    schaftlichen Auswirkungen mitdiskutieren. Wir werden
    darüber im nächsten Jahr eine sehr sorgsame Diskussion
    zu führen haben.

    Lassen Sie mich am Ende noch ein paar Sätze zu den
    Überlegungen von der Fraktion der Linken über
    Auslandseinsätze sagen. Manche Debatte wird für uns
    einfacher – den Eindruck habe ich –, wenn Sie, werte
    Kolleginnen und Kollegen, einfach einmal mit nach Af-
    ghanistan oder ins Kosovo fahren;


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    denn dann werden Sie merken, dass Ihre Behauptung,
    eine Armee könne nicht helfen, im Sinne von humanitä-
    rer Hilfe, der Realität nicht standhält. Was die Bundes-
    wehr dort im Bereich von CIMIC an Kooperationen leis-
    tet, was Reservisten an beruflicher Erfahrung als Maurer
    oder Ingenieur einbringen und wie dankbar die Leute für
    diese Unterstützung sind, das sollten Sie sich einfach
    einmal anschauen; dann werden Sie so sicherlich nicht
    mehr reden können.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Sie haben Einstein zitiert. Er hat natürlich Recht da-
    mit, dass Krieg nicht die Probleme löst. Auch der Gene-
    ral, den Sie zitiert haben, hat natürlich Recht damit, dass
    die Bundeswehr diese Prozesse nicht zu Ende führen
    kann. Die Bundeswehr ist im Kosovo nicht dafür zustän-
    dig, den politischen Prozess zu einer Lösung der Status-
    frage zu führen. Soldaten können das Töten und Morden
    stoppen und sie können eine Situation sozusagen einfrie-
    ren, damit Diplomatie Zeit und Raum hat, die Prozesse
    zu organisieren. Hierbei haben die Soldaten eine wich-
    tige Aufgabe; denn ohne die Soldaten hätten wir über-
    haupt nicht die Gelegenheit, die politischen Prozesse zu
    gestalten.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Es ist natürlich ein ziemlich oberflächliches Vorurteil,
    dass wir zunächst auf die militärische Karte setzen. Das
    ist schlichtweg falsch. Diese Koalition und alle europäi-
    schen Partner setzen natürlich auf das ganze Paket der
    Fähigkeiten. Da ist Prävention. Da ist faire wirtschaftli-
    che Zusammenarbeit. Da ist natürlich in erster Linie Di-
    plomatie gefragt. Aber dort, wo sie versagt, muss es da-
    bei bleiben, dass wir uns auch mit Soldaten vor
    Menschen in Bedrängnis stellen. Das ist ein zutiefst hu-
    manitärer Auftrag. Ich verstehe nicht so recht, warum

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    (D Wir können uns nicht Scheuklappen aufsetzen und arauf hoffen, dass wir als Deutsche mit den Problemen er Welt nichts zu tun haben. (Zuruf von der LINKEN: Die können auch zivil gelöst werden!)


    ies geht uns alle etwas an. Es ist ein gefährlicher An-
    atz. Schauen Sie einmal, wer alles Ihnen applaudiert!

    öglicherweise bekommen Sie bei Ihren Thesen auch
    pplaus von der falschen Seite. Wir werden diese Dis-
    ussionen in den nächsten Jahren sicherlich noch führen.

    Alles in allem: Die Bundeswehrreform bleibt auf gu-
    em Weg. Die Bundeswehr wird am Ende des Reform-
    rozesses noch mehr können und leisten als im Augen-
    lick. Wir setzen auf das wichtigste Kapital, nämlich die
    enschen bei der Truppe. Wir werden alles tun, damit

    ie bei der Besoldung möglicherweise einen eigenständi-
    en Status bekommen, um den individuellen Bedürfnis-
    en besser Rechnung tragen zu können. Wir werden alles
    un, damit die Menschen bei der Bundeswehr durch eine
    ute Ausbildung eine tragfähige Brücke in das Zivil-
    eben finden. Wir werden alles dafür tun, dass das Aller-
    ichtigste, nämlich der notwendige Schutz für die Sol-
    atinnen und Soldaten im Einsatz, mit der allerhöchsten
    riorität zur Verfügung gestellt wird. Das heißt, die Bun-
    eswehr ist auch in dieser neuen Koalition in allerbesten
    änden. Es bleibt bei Kontinuität beim Transformations-
    rozess. Es bleibt bei Kontinuität beim Stationierungs-
    rozess. Es bleibt dabei: Deutschland bleibt ein verläss-
    icher sicherheitspolitischer Partner für die Vereinten
    ationen und für die ganze Welt.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)