Rede:
ID1600604100

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 23
    1. –: 2
    2. Ich: 1
    3. erteile: 1
    4. das: 1
    5. Wort: 1
    6. Kollegin: 1
    7. Birgit: 1
    8. Homburger,: 1
    9. FDP-raktion.\n: 1
    10. Deutscher: 1
    11. Bundestag: 1
    12. 16.: 1
    13. Wahlperiode: 1
    14. 6.: 1
    15. Sitzung.: 1
    16. Berlin,: 1
    17. Freitag,: 1
    18. den: 1
    19. 2.: 1
    20. Dezember: 1
    21. 2005: 1
    22. 341\n: 1
    23. \n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/6 die Statistik zur Informationsgesellschaft (Informationsgesellschaftsstatistikgesetz – InfoGesStatG) (Drucksache 16/40) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: Fortsetzung der Aussprache zur Regierungs- erklärung der Bundeskanzlerin . . . . . . . . . in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 8: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Fünften Gesetzes zur Änderung Kornelia Möller (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ralf Brauksiepe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Elke Reinke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . 312 D 313 A 323 B 324 D 326 C 330 A 332 A 334 B 335 D 337 C 339 B 341 A Deutscher B Stenografisch 6. Sitzu Berlin, Freitag, den 2 I n h a l Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Zur Geschäftsordnung Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jörg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Maurer (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 9: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über i Z A K t l N z ( F D I 309 B 309 B 310 C 311 B 311 D 312 A des Dritten Buches Sozialgesetzbuch und anderer Gesetze (Drucksache 16/109) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 313 A undestag er Bericht ng . Dezember 2005 t : n Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 8 ntrag der Abgeordneten Dr. Gesine Lötzsch, atja Kipping, Kornelia Möller und der Frak- ion DIE LINKE: Angleichung des Arbeits- osengeldes II in den neuen Ländern an das iveau in den alten Ländern rückwirkend um 1. Januar 2005 Drucksache 16/120) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ranz Müntefering, Bundesminister BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . irk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lse Falk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 313 B 313 B 315 C 318 B 320 A Walter Kolbow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . 342 D 344 D II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 6. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Dezember 2005 Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Siebert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 346 C 348 A 349 D 351 D 353 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 6. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Dezember 2005 309 (A) ) (B) ) 6. Sitzu Berlin, Freitag, den 2 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 6. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Dezember 2005 353 (A) (C) (B) ) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten * Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.12.2005 Barthle, Norbert CDU/CSU 02.12.2005 Beckmeyer, Uwe SPD 02.12.2005 Bender, Birgitt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.12.2005 Binninger, Clemens CDU/CSU 02.12.2005 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 02.12.2005 Bollen, Clemens SPD 02.12.2005 Bonde, Alexander BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.12.2005 Brüderle, Rainer FDP 02.12.2005 Bülow, Marco SPD 02.12.2005 Burgbacher, Ernst FDP 02.12.2005 Dr. Eid, Uschi BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.12.2005 Ernst, Klaus DIE LINKE 02.12.2005 Ernstberger, Petra SPD 02.12.2005 Fischer (Frankfurt), Joseph BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.12.2005 Freitag, Dagmar SPD 02.12.2005 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 02.12.2005 Gabriel, Sigmar SPD 02.12.2005 Ibrügger, Lothar SPD 02.12.2005 Kipping, Katja DIE LINKE 02.12.2005 Kossendey, Thomas CDU/CSU 02.12.2005 Kotting-Uhl, Sylvia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.12.2005 K L L L N P D D D S D S D D W D W D Z A (D für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates uhn, Fritz BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.12.2005 afontaine, Oskar DIE LINKE 02.12.2005 eutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 02.12.2005 öning, Markus FDP 02.12.2005 eumann (Bremen), Bernd CDU/CSU 02.12.2005 ries, Christoph SPD 02.12.2005 r. Riesenhuber, Heinz CDU/CSU 02.12.2005 r. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 02.12.2005 r. Schick, Gerhard BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.12.2005 chily, Otto SPD 02.12.2005 r. Schmidt, Frank SPD 02.12.2005 chmidt (Nürnberg), Renate SPD 02.12.2005 r. Schwanholz, Martin SPD 02.12.2005 r. Volkmer, Marlies SPD 02.12.2005 ächter, Gerhard CDU/CSU 02.12.2005 r. Wiefelspütz, Dieter SPD 02.12.2005 issmann, Matthias CDU/CSU 02.12.2005 r. Wodarg, Wolfgang SPD 02.12.2005* ypries, Brigitte SPD 02.12.2005 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 6. Sitzung Berlin, Freitag, den 2. Dezember 2005 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Weitere Wortmeldungen zu diesen Themenbereichen

    liegen nicht vor.

    Interfraktionell wird Überweisung des Gesetzent-
    wurfs auf Drucksache 16/109, Tagesordnungspunkt 8,
    an die in der Tagesordnung aufgeführten Ausschüsse
    vorgeschlagen. Die Vorlage auf Drucksache 16/120,
    Zusatzpunkt 8, soll an den Ausschuss für Arbeit und So-
    ziales überwiesen werden. Gibt es dazu anderweitige
    Vorschläge? – Das ist nicht der Fall. Dann ist die Über-
    weisung so beschlossen.

    Wir kommen abschließend zu dem Themenbereich
    Verteidigung. Das Wort hat der Bundesminister der Ver-
    teidigung, Franz Josef Jung.

    Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister der Verteidi-
    gung:

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und
    Herren! Wir haben in diesen Tagen gerade das 50-jährige
    Bestehen der Bundeswehr gefeiert. Wir konnten, glaube
    ich, gemeinsam feststellen, dass die Bundeswehr hohes
    Ansehen in unserer Bevölkerung genießt. Deshalb
    möchte ich dies zu Beginn meiner Rede deutlich heraus-
    stellen und den Soldatinnen und Soldaten meinen herzli-
    chen Dank sagen, die in 50 Jahren dafür gesorgt haben,
    dass Frieden, Freiheit und Sicherheit in unserem Land
    gewährleistet werden – und dies teilweise auch in ge-
    fährlichen Einsätzen. Deshalb noch einmal mein herzli-
    cher Dank an die Soldatinnen und Soldaten für ihren
    Einsatz.


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wir haben in den Koalitionsverhandlungen in diesem
    Bereich eine gute gemeinsame Grundlage gefunden. Ich
    möchte daher meinem Amtsvorgänger, dem Kollegen
    Peter Struck, für seine Arbeit und seinen Dienst für un-
    ser Land während seiner Amtszeit als Bundesminister
    der Verteidigung danken.


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP)


    G
    B
    m
    1
    n
    s
    n

    u
    l

    V
    s
    w
    d
    V
    g
    u
    f
    d

    w
    W
    I
    z
    V
    t

    L
    v
    d
    h
    l
    g
    k

    A
    p
    i

    d
    m
    t
    c

    d
    B
    e
    n
    t
    t

    (C (D Die Koalitionsvereinbarung ist, denke ich, eine gute rundlage für die Außenund Sicherheitspolitik. Die undeswehr befindet sich ja mitten in einem Transforationsprozess. Die Bundeswehr hat in den letzten 5 Jahren den Wandel erfolgreich gestaltet; sie ist zu eier Armee der Einheit und auch zu einer Armee im Einatz geworden. Sie dient der Friedenssicherung nach inen und nach außen (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Na ja!)


    nd auch dem Ansehen unseres Landes im Ausland. Sie
    eistet hier Hervorragendes.


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP)


    Das internationale Engagement Deutschlands in den
    ereinten Nationen, in der NATO und in der Europäi-
    chen Union entspricht den Interessen und der Verant-
    ortung unseres Landes. Ich möchte hervorheben, dass
    ie NATO den starken Anker unserer Sicherheits- und
    erteidigungspolitik darstellt. Die Allianz ist eine Werte-
    emeinschaft; sie ist die Verbindung zwischen Europa
    nd Amerika. Ich glaube, sie muss weiter ausgebaut und
    ortentwickelt werden, weil das die Grundlage auch für
    ie Sicherheit in unserem Land gewährleistet.

    Wir nehmen auch in Europa unsere Verantwortung
    ahr, und zwar gemeinsam an der Seite Nordamerikas.
    ir werden diese gemeinsame Position fortentwickeln.

    ch denke, dass die Stärkung der freundschaftlichen Be-
    iehungen zu unseren Verbündeten, insbesondere zu den
    ereinigten Staaten von Amerika, von hoher Bedeu-

    ung ist.

    Ich will in diesem Zusammenhang hinzufügen: Unser
    and hat den Vereinigten Staaten von Amerika viel zu
    erdanken. Ich denke dabei an den Aufbau unseres Lan-
    es, an die Berliner Luftbrücke und an die deutsche Ein-
    eit. Deshalb ist es richtig, dass die Sicherheit Deutsch-
    ands im Bündnis mit den Vereinigten Staaten
    ewährleistet wird. Wir werden diesen Weg auch in Zu-
    unft gemeinsam gehen.


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP)


    Ein starkes Europa ist der beste Partner für ein starkes
    merika. Wir brauchen die Fortentwicklung der Euro-
    äischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik, um

    m Bündnis wirkungsvoll zusammenzuarbeiten.

    Mit der Beteiligung an den Einsätzen der Allianz und
    er Europäischen Union zeigt Deutschland Solidarität
    it den Verbündeten und Partnern, wird seiner interna-

    ionalen Verantwortung gerecht und trägt damit zur Si-
    herheit des eigenen Landes bei.

    Die Veränderung der Lage wird dadurch deutlich,
    ass sich auf Grundlage der Beschlüsse des Deutschen
    undestages die Bundeswehr mittlerweile in Auslands-
    insätzen vom Balkan über das Horn von Afrika bis
    ach Afghanistan mit über 6 000 Soldatinnen und Solda-
    en befindet. Dass dies gefährliche Einsätze sind, muss-
    en wir leider Gottes in den letzten Wochen wieder zur

    340 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 6. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Dezember 2005


    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Dr. Franz Josef Jung
    Kenntnis nehmen. Ich glaube daher, dass gerade dieses
    Parlament unsere Soldatinnen und Soldaten bei ihren ge-
    fährlichen Einsätzen besonders unterstützen muss, weil
    sie der Sicherheit unseres Landes dienen.


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP)


    In meine Überlegungen beziehe ich ein, dass wir den
    Reformprozess weiter politisch begleiten müssen. Aber
    wir müssen auch die finanziellen Grundlagen schaffen,
    damit diese Einsätze auch in Zukunft gewährleistet wer-
    den können. Man kann nämlich nicht verantworten, Sol-
    datinnen und Soldaten in solch gefährliche Einsätze zu
    schicken, ohne die finanziellen Grundlagen und die
    Grundlagen für Ausbildung und Ausrüstung zu schaffen.
    Diese Grundlagen sind aber notwendig, damit solche
    Einsätze verantwortet werden können.


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP)


    Es ist richtig, dass die Angehörigen der Bundeswehr
    und ihre Familien Planungssicherheit brauchen. Deshalb
    haben wir in der Koalitionsvereinbarung beschlossen,
    dass wir an den getroffenen Stationierungsentschei-
    dungen festhalten. Aber wir brauchen auch ein klares
    Bekenntnis zur Situation der Bundeswehr, was ihre Aus-
    rüstung und ihre Positionierung angeht. Deshalb bin ich
    froh und glücklich darüber, dass wir gemeinsam be-
    schlossen haben, an der allgemeinen Wehrpflicht fest-
    zuhalten.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist längst keine allgemeine Wehrpflicht mehr!)


    Die allgemeine Wehrpflicht hat sich bewährt. Nach
    über 50 Jahren Bundeswehr und ihrer positiven Ent-
    wicklung kann man feststellen, dass die Verwurzelung
    der Bundeswehr mit der Demokratie ein besonderer As-
    pekt der Wehrpflichtarmee ist. Auch aus diesem Grunde
    sollte man an der Wehrpflicht festhalten und sie fortent-
    wickeln.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Verteidigung bedeutet in der Welt der Globalisierung,
    Gefahren von deutschem Territorium fernzuhalten. Des-
    halb prägen die Einsatzerfordernisse Fähigkeiten, Aus-
    rüstung und Ausbildung der Bundeswehr. Wir gehen die-
    sen Weg konsequent weiter und damit bleibt die
    Bundeswehr im internationalen Friedenseinsatz und in
    der internationalen Gefahrenabwehr leistungsfähig –
    im engen Zusammenwirken mit unseren Verbündeten
    und Partnern.

    Das heutige Verständnis von Verteidigung schließt
    aber den direkten Schutz Deutschlands vor neuartigen
    Bedrohungen wie den internationalen Terrorismus ein.
    Die Bundeswehr muss daher ihre Fähigkeiten auch im
    Inland bei Katastrophen und zum Schutz Deutschlands
    einbringen. Auch in Ansehung der Verhandlungen vor
    dem Bundesverfassungsgericht über das Luftsicherheits-
    gesetz haben wir vereinbart, dass wir, wenn es notwen-

    d
    s
    g

    w
    r
    I
    d
    f
    s
    Z
    4
    r
    u
    l

    A
    i
    n

    D
    t
    w
    v
    J
    d
    r
    b
    V
    t
    w
    a

    t
    u
    s
    t
    V
    w
    F
    g

    F

    (C (D ig ist, in Bezug auf dieses Gesetz eine rechtliche Klartellung vornehmen, damit derartige Einsätze auf esicherter Grundlage verantwortet werden können. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Darüber hinaus ist es natürlich so, dass die Bundes-
    ehr beispielsweise im Katastrophenschutz und in ande-

    en Notsituationen entsprechende Unterstützung leistet.
    ch will nur kurz erwähnen, dass die Bundeswehr bei
    em Stromausfall im Münsterland selbstverständlich da-
    ür Sorge getragen hat, dass die Menschen in dieser
    chwierigen Situation ausreichend Verpflegung hatten.
    udem wurden beispielsweise Unterkünfte für
    00 Menschen zur Verfügung gestellt. 900 Soldaten wa-
    en im Einsatz, um dafür zu sorgen, Menschen zu bergen
    nd Stromerzeugungsaggregate zur Verfügung zu stel-
    en.


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dafür brauchen wir keine Bundeswehr! Die gibt es im Baumarkt!)


    uch im Bereich der Katastrophenhilfe und der Nothilfe
    n unserem Land hat die Bundeswehr wichtige Funktio-
    en.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Sicherheit umfasst heute ganz neue Dimensionen.
    eshalb brauchen wir grundsätzlich eine sicherheitspoli-

    ische Standortbestimmung in Deutschland. Daher haben
    ir vereinbart, dass wir im nächsten Jahr ein Weißbuch
    orlegen – denn das letzte Weißbuch stammt aus dem
    ahre 1994 –, womit wir dafür Sorge tragen wollen, dass
    ie sicherheitspolitische Diskussion in Deutschland vo-
    ankommt. Wir wollen darin eine gemeinsame Standort-
    estimmung vornehmen und zu einem gemeinsamen
    erständnis von Sicherheit und zu einer sicherheitspoli-

    ischen Gesamtstrategie kommen. Ich glaube, das ist not-
    endig. Deshalb halte ich es für richtig, dass wir ein der-

    rtiges Weißbuch vorlegen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Lassen Sie mich abschließend sagen: Unsere Solda-
    innen und Soldaten genießen zu Recht großes Vertrauen
    nd Anerkennung. Aus dem Primat der Politik ergibt
    ich für uns gegenüber der Bundeswehr die Verpflich-
    ung, eine Politik auf der Grundlage von Verantwortung,
    erlässlichkeit und Gemeinsamkeit zu gestalten. Wir
    ollen gemeinsam erfolgreich arbeiten: für Frieden und
    reiheit und für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bür-
    er in Deutschland.

    Ich danke Ihnen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Ich erteile das Wort Kollegin Birgit Homburger, FDP-

raktion.


(Beifall bei der FDP)


Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 6. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Dezember 2005 341


(A) )



(B) )


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Birgit Homburger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Herr Minister Jung, zunächst einmal Glückwunsch zur
    Übernahme der Befehls- und Kommandogewalt über die
    Bundeswehr! Sie haben ein äußerst verantwortungsvol-
    les Amt übernommen. Bei keinem anderen Minister ha-
    ben Entscheidungen, wie dies bei Ihnen der Fall ist, ei-
    nen so direkten Einfluss auf das Wohl und auf Leib und
    Leben der Menschen, für die Sie Verantwortung tragen.
    Deshalb wünsche ich Ihnen im Namen der FDP-Fraktion
    für die Ausübung Ihres Amtes stets eine glückliche
    Hand.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Die deutschen Streitkräfte leisten Herausragendes,
    nicht nur in Afghanistan oder auf dem Balkan. Die Sol-
    datinnen und Soldaten leisten Herausragendes im Rah-
    men aller Einsätze im Ausland, aber auch bei ihrem
    Dienst in der Heimat, an ihren Standorten in Deutsch-
    land. Herr Minister Jung, Sie können sich auf eine vor-
    bildlich funktionierende Truppe verlassen. Dafür ge-
    bührt den Soldatinnen und Soldaten, aber auch den
    zivilen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Bundes-
    wehr Dank und Anerkennung.


    (Beifall bei der FDP, der CDU/CSU und der SPD)


    Es ist erfreulich, dass dieser Dank und diese Anerken-
    nung von einer so großen Mehrheit dieses Hauses geteilt
    werden. Unverständlich ist allerdings für uns, wie SPD
    und Union beschließen konnten, den Wehrpflichtigen
    das Weihnachts- und Entlassungsgeld zu streichen,


    (Zurufe von der SPD: Was?)


    das Weihnachtsgeld der Zeit- und Berufssoldaten zu hal-
    bieren oder die bislang steuerfreien Übergangsbeihilfen
    der Zeitsoldaten zukünftig zu besteuern. Meine sehr ver-
    ehrten Damen und Herren von CDU/CSU und SPD, da-
    von sind jährlich 65 000 Wehrpflichtige, 130 000 Zeit-
    und 60 000 Berufssoldaten, also die gesamten Streit-
    kräfte, betroffen.


    (Zuruf von der SPD: Wer hat das beschlossen?)


    Ich frage Sie: Ist das Ausdruck von Dank und Anerken-
    nung?


    (Beifall bei der FDP)

    Der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages

    warnte vor wenigen Tagen eindringlich vor weiteren
    Einkommenskürzungen. Er hat festgestellt, dass Wehr-
    pflichtige einen geringeren Tagessold bekommen als
    Putzfrauen an Stundenlohn, und der ist wahrlich nicht
    hoch. Ist das in den Augen der Regierung Ausdruck von
    Dank und Anerkennung?

    Herr Minister Jung, Sie haben sich ausdrücklich ge-
    gen die Kürzungen gewandt. Dabei haben Sie unsere
    volle Unterstützung. Setzen Sie die Rücknahme der Be-
    schlüsse im Sinne der Soldatinnen und Soldaten durch!


    (Beifall bei der FDP – Zuruf von der CDU/ CSU: Bisher haben wir ja noch nichts beschlossen!)


    ß
    D
    w
    z
    d
    d
    l
    s

    W
    t
    r
    z

    W
    b
    l
    s
    p
    l
    d
    a
    d
    D
    A
    t
    t

    W
    B

    D
    b

    r

    D

    W
    m
    k
    n

    (C (D Herr Minister, Sie haben in den letzten Tagen geäuert, wieder mehr Wehrpflichtige einberufen zu wollen. abei haben wir 55 000 Dienstposten und wissen, dass ir eigentlich kein Geld haben, die Zahl der Stellen aus uweiten. Auch mit den angedachten Kürzungen passt as nicht zusammen. Die FDP ist der Meinung, dass wir ie Aussetzung der Wehrpflicht brauchen. Sie ist nämich weder sicherheitspolitisch erforderlich noch gesellchaftspolitisch vermittelbar. (Beifall bei der FDP und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    enn heute nicht einmal mehr jeder fünfte pflichtdienst-
    augliche junge Mann zum Dienst in der Bundeswehr he-
    angezogen wird, hat das mit Gerechtigkeit nichts mehr
    u tun.


    (Beifall bei der FDP sowie des Abg. Winfried Nachtwei [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    In Ihrem Koalitionsvertrag steht:

    Die Bundesregierung bekennt sich zur Allgemeinen
    Wehrpflicht. Diese Dienstpflicht ist nach wie vor
    die beste Wehrform.

    er nach einer Begründung sucht, findet sie nicht. Sie
    leiben sie schuldig. Ich frage mich daher: Ist dies viel-
    eicht deshalb die beste Wehrform, weil Wehrpflichtige
    o preiswert zu haben sind oder weil sich die Dienst-
    flichtigen nicht wehren können, wenn der Sold jahre-
    ang nicht erhöht wird oder plötzlich über die Streichung
    es Weihnachtsgelds gesprochen wird? Oder kann man
    us dem Kreis der Wehrpflichtigen leichter den notwen-
    igen Nachwuchs an Zeitsoldaten rekrutieren? Meine
    amen und Herren der Koalition, das ist keine taugliche
    rgumentation. Die allgemeine Wehrpflicht war zu Zei-

    en des Kalten Krieges, als es ausschließlich um die Ver-
    eidigung des Landes ging, die einzig richtige Wehrform.


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie war damals schon falsch!)


    ir wissen aber alle, dass diese Zeiten vorbei sind. Die
    undeswehr ist eine Armee im Einsatz.


    (Kurt J. Rossmanith [CDU/CSU]: Aber auch der Landesverteidigung!)


    eswegen ist diese Argumentation nicht mehr akzepta-
    el.


    (Beifall bei der FDP und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Herr Minister Jung, ich möchte mich noch einmal di-
    ekt an Sie wenden. Sie haben in der „Welt“ gesagt:

    ... die Wehrpflicht ist die Grundlage für unsere de-
    mokratische Armee.

    iese Behauptung ist ebenso falsch wie die erste.


    (Beifall bei der FDP)


    ie sollen denn die 40 000 jungen Männer, die die Ar-
    ee in ihrem neunmonatigen Pflichtdienst nur flüchtig

    ennen lernen, die Entwicklung und das Selbstverständ-
    is der Bundeswehr bestimmen? Was ist eigentlich mit

    342 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 6. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Dezember 2005


    (A) )



    (B) )


    Birgit Homburger
    den 60 000 Berufs- und den 130 000 Zeitsoldaten? Wel-
    chen Einfluss auf die Entwicklung und das Selbstver-
    ständnis der Bundeswehr haben nach Ihrer Auffassung
    eigentlich die knapp 40 000 Offiziere und 130 000 Un-
    teroffiziere? Wirken sie nicht viel mehr bestimmend als
    die Wehrpflichtigen? Unsere Zeit- und Berufssoldaten
    sind Staatsbürger in Uniform. Sie leisten allein schon
    aufgrund ihrer Anzahl einen deutlich höheren Beitrag
    bei der Integration der Bundeswehr in die Gesellschaft.


    (Beifall bei der FDP sowie des Abg. Markus Meckel [SPD] und des Abg. Winfried Nachtwei [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Herr Minister, Sie haben ein neues Weißbuch ange-
    kündigt. Das ist in der Tat überfällig; das letzte stammt
    aus dem Jahr 1994, auf den Weg gebracht von den Mi-
    nistern Volker Rühe und Dr. Klaus Kinkel. In den sieben
    Jahren der rot-grünen Bundesregierung gab es nur ent-
    sprechende Ankündigungen. Das ist eine unverantwort-
    liche Nachlässigkeit. In den letzten zehn Jahren, in den
    Jahren des größten Umbruchs in der deutschen Sicher-
    heitspolitik, gab es keinerlei wegweisende Festlegung
    der Aufgaben und der Zusammenarbeit der für die Si-
    cherheit verantwortlichen Institutionen im Rahmen einer
    umfassenden nationalen Sicherheitsvorsorge. Wir hof-
    fen, dass sich dieser Zustand rasch ändert, und sagen un-
    sere konstruktive Begleitung bei der Erarbeitung des
    Weißbuchs zu.

    Darüber hinaus geht die FDP-Fraktion fest davon aus,
    dass die Bundesregierung in dem Weißbuch auch die
    Kriterien für die Beteiligung der Bundeswehr an interna-
    tionalen Auslandseinsätzen definiert. Das ist eine Auf-
    gabe, der wir uns stellen müssen. Wir können nicht jedes
    Mal aus dem Bauch heraus entscheiden. Es muss klare
    Kriterien geben. Diese müssen sich in dem Weißbuch
    wiederfinden.


    (Beifall bei der FDP)


    In gleicher Weise werden wir die Statusfrage des
    Kosovo bei allen Zeitplanungen für den Transforma-
    tionsprozess hin zu einer gefestigten innenpolitischen
    Struktur verfolgen. Nachdem der UN-Sicherheitsrat jetzt
    grünes Licht für den Statusprozess gegeben hat, ist es
    absolut unerlässlich, dass die Bundesregierung den Sta-
    tusunterhändler der UN, Expräsident Martti Ahtisaari, in
    jeder Weise unterstützt. Sobald es das Umfeld des Ein-
    satzes zulässt, muss die militärische Präsenz reduziert
    und die zivile Hilfe erhöht werden. Das Ziel dieser Maß-
    nahme ist, dass wir beim Übergang in demokratische
    Strukturen mithelfen.


    (Beifall bei der FDP)


    Wir begrüßen ausdrücklich, dass das Parlamentsbetei-
    ligungsgesetz die Verfahrensgrundlage der konstitutiven
    Entscheidung des Deutschen Bundestages über Aus-
    landseinsätze der Bundeswehr bleiben soll. Wir, die
    FDP-Bundestagsfraktion, sind ohne Wenn und Aber für
    die Beibehaltung der Parlamentsarmee. Parlamentsar-
    mee ist kein Selbstzweck. Wenn man sich die Diskussio-
    nen im Deutschen Bundestag über Einsätze der Bundes-
    wehr ansieht, kann man sagen, dass noch jede Beratung

    z
    E

    u
    c
    K
    S
    n
    t
    m
    A
    z
    g
    w
    n
    n
    W
    B

    B
    V
    b
    w
    U

    F

    M
    g
    B

    E
    K

    t

    d
    Z
    g
    t
    Ä
    m

    (C (D u Verbesserungen für die Soldatinnen und Soldaten im insatz geführt hat. Ich möchte zum Schluss sagen, dass die Ausstattung nd Bewaffnung der Streitkräfte uns schon Sorgen mahen. Es ist enttäuschend, welche lapidaren Sätze in der oalitionsvereinbarung stehen. Damit ist den deutschen oldatinnen und Soldaten in Afghanistan überhaupt icht geholfen; denn nur die Hälfte ihrer Fahrzeuge bieet Schutz gegen Sprengstoffund Minenanschläge. Da it ist im Übrigen auch dem Heer nicht geholfen, dessen usrüstung weiter veraltet. Einen Silberstreif am Hori ont gibt es da nicht. Wir hören wohl die Ankündigunen, dass es eine bestmögliche Ausrüstung der Bundesehr geben soll, aber leider sehen wir im Augenblick och nicht, wie Sie das erreichen wollen. Wir sagen Ihen klar und deutlich: Den Worten müssen Taten folgen. enn sie das tun, haben Sie die Unterstützung der FDPundestagsfraktion. Meine Damen und Herren, die FDP-Fraktion wird die undesregierung auf dem Feld der Sicherheitsund erteidigungspolitik konstruktiv, aber eben auch kritisch egleiten. Im Mittelpunkt unseres gesamten Handelns erden die Menschen stehen, unabhängig davon, ob in niform oder in Zivil. Vielen Dank. Ich erteile das Wort Kollegen Walter Kolbow, SPD raktion. Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! eine Damen und Herren! Herr Bundesminister, ich ratuliere Ihnen zu Ihrer Jungfernrede im Deutschen undestag. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    (Beifall bei der FDP)


    (Beifall bei der FDP)


    (Beifall bei der FDP)