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ID1600516200

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Metadaten
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    8. FDP-Fraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/5 Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . 200 A Antrag der Abgeordneten Cornelia Behm, Dr. Thea Dückert, Ulrike Höfken, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN: Hongkong als Zwi- schenschritt einer fairen und entwicklungs- orientierten Welthandelsrunde (Drucksache 16/86) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Glos, Bundesminister für Wirtschaft und Technologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Reinhard Loske (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . 173 D 174 A 177 C 180 B 182 C 185 A 201 C 203 D 205 C 207 C 209 C 210 C 212 A 213 A 214 C 215 D Deutscher B Stenografisch 5. Sitzu Berlin, Donnerstag, den I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Dr. Heinz Riesenhuber und der Abge- ordneten Dr. Petra Sitte . . . . . . . . . . . . . . . . . Begrüßung des neuen Abgeordneten Hermann Josef Scharf . . . . . . . . . . . . . . . . . Abwicklung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: Fortsetzung der Aussprache zur Regierungs- erklärung der Bundeskanzlerin . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: A T ( A D b b ( S M K 173 A 173 B 173 C 173 D Laurenz Meyer (Hamm) (CDU/CSU) . . . . . . Dr. Rainer Wend (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 187 B 189 A undestag er Bericht ng 1. Dezember 2005 t : Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nnette Faße (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 4 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): ntrag der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ IE GRÜNEN: Den Klimawandel wirksam ekämpfen – Deutschland muss Vorreiter leiben Drucksache 16/59) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . igmar Gabriel, Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit . . . . . . ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . atherina Reiche (Potsdam) (CDU/CSU) . . . 190 D 191 B 192 C 192 C 196 A 198 A Christel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Diana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 216 D 218 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 Tagesordnungspunkt 5 (in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Beschrän- kung der Verlustverrechnung im Zu- sammenhang mit Steuerstundungsmo- dellen (Drucksache 16/107) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Abschaf- fung der Eigenheimzulage (Drucksache 16/108) . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zum Einstieg in ein steuerliches Sofortprogramm (Drucksache 16/105) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Oskar Lafontaine, Dr. Barbara Höll, Dr. Axel Troost und der Fraktion der LINKEN: Hedgefondszulas- sung zurücknehmen (Drucksache 16/113) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister der Finanzen Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Christine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . K R I D T ( a b U D W D B E H A Z ( A D F c ( H H W D U U 219 B 219 C 219 C 219 D 219 D 224 C 227 B 230 B 231 C 233 B 234 B 236 A 237 A 238 D 240 A 241 D 243 D 245 D 247 B rista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ené Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lse Aigner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . agesordnungspunkt 6 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): ) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über den Ausgleich von Arbeitgeber- aufwendungen und zur Änderung wei- terer Gesetze (Drucksache 16/39) . . . . . . . . . . . . . . . . . ) Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes über den Arbeitgeberausgleich bei Fortzah- lung des Arbeitsentgelts im Fall von Krankheit und Mutterschaft (Lohnfort- zahlungsausgleichsgesetz) (Drucksache 16/46) . . . . . . . . . . . . . . . . . lla Schmidt, Bundesministerin für Gesundheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . olfgang Zöller (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . r. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . irgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . einz Lanfermann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . nnette Widmann-Mauz (CDU/CSU) . . . . . . usatztagesordnungspunkt 7 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): ntrag der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ IE GRÜNEN: Konsequenzen aus den leischskandalen: Umfassende Verbrau- herinformation und bessere Kontrollen Drucksache 16/111) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orst Seehofer, Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz . . . ans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . altraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . r. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . lrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 248 D 250 C 251 D 253 C 255 B 255 B 255 C 257 C 258 D 260 C 262 A 263 A 263 D 264 D 266 A 268 A 268 A 270 B 271 B 272 D 274 B 275 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 III Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 7 (in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ände- rung des Verkehrswegeplanungsbeschleu- nigungsgesetzes (Drucksache 16/45) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Tiefensee, Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung . . . . . . Horst Friedrich (Bayreuth) (FDP) . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) Dorothee Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Fischer (Hamburg) (CDU/CSU) . . . . . . Stephan Hilsberg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . tion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Abrissmoratorium für den Palast der Re- publik (Drucksache 16/60) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Petra Pau, Dr. Gesine Lötzsch, Dr. Hakki Keskin, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der LINKEN: Abriss des Palastes der Republik stoppen (Drucksache 16/98) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister bei der Bundeskanzlerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . . Monika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . Grietje Bettin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) 276 D 278 D 279 D 281 B 281 C 284 A 285 D 287 C 288 D 290 D 292 A 295 A 295 A 295 B 296 D 298 B 300 C 301 D 303 A Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 5 (in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): Antrag der Abgeordneten Hans-Christian Ströbele, Anna Lührmann, Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordneter und der Frak- S N A L 294 A iegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 304 D 306 C 307 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 173 (A) ) (B) ) 5. Sitzu Berlin, Donnerstag, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 307 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bollen, Clemens SPD 01.12.2005 Ernstberger, Petra SPD 01.12.2005 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 01.12.2005 Kipping, Katja DIE LINKE 01.12.2005 Kossendey, Thomas CDU/CSU 01.12.2005 Nachtwei, Winfried BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.12.2005 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 01.12.2005 Schily, Otto SPD 01.12.2005 Schmidt (Nürnberg), Renate SPD 01.12.2005 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Wächter, Gerhard CDU/CSU 01.12.2005 Dr. Wodarg, Wolfgang SPD 01.12.2005* 5. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Bernd Neumann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)



    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Liebe
    Kolleginnen und Kollegen! Die Bundeskanzlerin, Frau
    Angela Merkel, ist in ihrer gestrigen Regierungserklä-
    rung, die Anlass unserer jetzigen Debatte ist, ausführlich
    auf die Bedeutung der Kultur eingegangen. Sie hat damit
    der Kulturpolitik einen herausgehobenen Stellenwert ge-
    geben.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Sie hat unter anderem gesagt – ich wiederhole dies –:

    Unsere kulturelle Vielfalt ist einzigartig … Unsere
    Kultur ist die Grundlage unseres Zusammenhaltes.
    Deshalb ist Kulturförderung für diese Bundesregie-
    rung keine Subvention … Sie ist eine Investition,
    und zwar eine Investition in ein lebenswertes
    Deutschland.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


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    (C (D ann ist dies von so hoher politischer Ebene hier im eutschen Bundestag so deutlich gesagt worden? (Jörg Tauss [SPD]: Immer! Kultur haben wir verinnerlicht! – Hans-Joachim Otto [Frankfurt)


    ie Kanzlerin hat zudem betont, dass der Bund neben
    en Ländern und Kommunen

    auch in Zukunft eine Reihe ganz wichtiger Kultur-
    aufgaben wahrnehmen wird. Deutschland – und
    nicht nur die Summe der 16 Bundesländer – ist
    schließlich eine europäische Kulturnation.

    as ist wahr und in dieser Verantwortung stehen wird.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Kultur- und Medienpolitik sind deshalb selbstver-
    tändliche, integrale Bestandteile unserer Regierungsar-
    eit. Die Koalitionsvereinbarung von Union und SPD ist
    afür eine gute Grundlage. Ich weiß, Herr Kollege Otto,
    as ist Ihnen immer noch zu wenig.


    (Hans-Joachim Otto [Frankfurt] [FDP]: Ja!)


    ber bis die FDP wieder in der Regierung ist, werden
    ir mit diesen Aussagen ganz gut arbeiten können.


    (Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD – Hans-Joachim Otto [Frankfurt] [FDP]: Schauen wir mal!)


    Im Übrigen hätte eine Koalitionsvereinbarung zwi-
    chen CDU/CSU und FDP


    (Jörg Tauss [SPD]: Eine schreckliche Vorstellung!)


    m Bereich von Kultur und Medien – das müssen Sie zu-
    eben – nicht viel anders ausgesehen.


    (Ute Kumpf [SPD]: Na, na!)


    eshalb gehe ich davon aus, lieber Kollege Otto, dass
    ie uns tatkräftig unterstützen, insbesondere in Ihrer
    euen Rolle als Ausschussvorsitzender, wozu wir Ihnen
    ehr herzlich gratulieren.


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Bevor ich zu einigen Sachpunkten komme, eine kurze
    emerkung zum Amtsverständnis und zur Rolle des
    undesbeauftragten für Kultur und Medien, worüber

    n Verbindung mit der Personalentscheidung ja viel ge-
    chrieben wurde. Die Aussage unter anderem vom Kul-
    urrat, durch die geplante Föderalismusreform würde der
    ulturstaatsminister geschwächt, ist nicht haltbar.


    (Zuruf von der FDP: Na!)


    s wäre besser gewesen, die Kritiker – einschließlich
    eines Freundes Otto – hätten sich den vorgesehenen

    euen Artikel im Grundgesetz genau angesehen.


    (Hans-Joachim Otto [Frankfurt] [FDP]: Das haben wir!)


    296 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005


    (A) )



    (B) )


    Staatsminister Bernd Neumann
    Nur dann, wenn in Brüssel ein Thema ansteht, das im
    Schwerpunkt der ausschließlichen Gesetzgebungsbefug-
    nis der Länder unterliegt, ist ein Vertreter des Bundesra-
    tes Verhandlungsführer.Er hat allerdings immer die Ver-
    pflichtung, sich vorher mit dem Bund abzustimmen und
    die gesamtstaatliche Verantwortung des Bundes zu wah-
    ren. So steht es dort. Mit dieser Feststellung – das ist
    selbst für Juristen ganz interessant – bestätigen die Län-
    der im Grundsatz die ungeschriebene Kompetenz des
    Bundes für die Kultur. Das heißt, in allen Fragen, die
    schwerpunktmäßig nicht unter die ausschließliche Ge-
    setzgebungskompetenz der Länder fallen, wird wie bis-
    her der Bund die Verhandlungsführung in Brüssel wahr-
    nehmen, zum Beispiel beim europäischen Urheberrecht,
    beim Folgerecht und bei der Umsetzung von EU-Richtli-
    nien.

    Im Übrigen ist für mich nicht so entscheidend, wer
    gerade die Delegation leitet, sondern mehr, dass das Ver-
    handlungsziel mit dem Bund abgestimmt sein muss. Sie
    können deshalb davon ausgehen, dass ich meine Rolle in
    Brüssel sehr selbstbewusst wahrnehmen werde.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ich möchte an dieser Stelle meiner unmittelbaren Vor-
    gängerin, Christina Weiss, die mit ihrer großen Sach-
    kunde und ihrer sympathischen Gelassenheit einen
    prima Job gemacht hat, sehr herzlich danken.


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Nun, die heutige Redezeit ist kurz, die Legislaturpe-
    riode dafür aber lang. Sie kennen die Koalitionsverein-
    barung. Sie enthält einige grundsätzliche und eine ganze
    Reihe konkreter Aussagen. Ich möchte mich deshalb auf
    einige Anmerkungen beschränken.

    Die wesentliche Aufgabe der Kulturpolitik des Bun-
    des liegt in der Gestaltung und der möglichen Verbesse-
    rung der Rahmenbedingungen für Kultur. Dazu gehö-
    ren unter anderem die Stärkung des bürgerschaftlichen
    Engagements, die Stabilisierung der Künstlersozialversi-
    cherung, ein künstler- und autorenfreundliches Urheber-
    recht, ein besonderes Engagement für die neuen Länder
    sowie die Wahrnehmung der besonderen Verantwortung
    für die Kultur in der Hauptstadt Berlin.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Auf europäischer Ebene und darüber hinaus wollen
    wir Vereinbarungen, die unsere kulturelle Vielfalt
    schützen, die es verhindern, dass Kultur zur bloßen Han-
    delsware herabgesetzt wird, und die der nationalen Ver-
    antwortung, zu der auch die Eigenverantwortung von
    Kommunen und Bundesländern gehört, den Freiraum
    und die Autonomie belassen, die überhaupt erst kultu-
    relle Vielfalt ermöglichen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Für den deutschen Film – mein bisheriges Engage-
    ment ist ja bekannt –

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    (C (D (Beifall der Abg. Dr. Martina Krogmann [CDU/CSU])


    aben wir nicht nur in der Koalitionsvereinbarung, son-
    ern bereits in der ersten Arbeitssitzung des Kabinetts
    ine wichtige Weichenstellung im Hinblick auf die Mo-
    ilisierung privaten Kapitals vorgenommen, bei deren
    msetzung ich mit Ihrer tatkräftigen Mithilfe rechne.
    eine Damen und Herren von der großen Koalition, wir

    rauchen nur das umzusetzen, was wir im Koalitionsver-
    rag vereinbart haben, und ich denke, das werden wir
    uch tun.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Im Medienbereich wird die Deutsche Welle im Zen-
    rum unserer Aufmerksamkeit stehen. Sie muss in der

    ahrnehmung ihrer Aufgaben gestärkt werden – so
    eißt es, wenn auch nicht im Kapitel „Medien“, im Kapi-
    el „Außenpolitik“ –, damit Deutschland in seiner gan-
    en Vielfalt als verantwortungsbewusster Partner in der
    elt wahrgenommen wird. Wir wollen eine enge Ko-

    peration mit ARD und ZDF, um die Aktualität und At-
    raktivität des deutschen Auslandsfernsehens, Deutsche

    elle TV, zu verbessern.

    Meine Damen und Herren, es ist viel zu tun,


    (Hans-Joachim Otto [Frankfurt] [FDP]: Packen wir es an!)


    nd zwar viel mehr als das, was in der Koalitionsverein-
    arung steht. Es bedarf einer gemeinsamen Anstrengung
    er Kulturpolitiker aller Fraktionen, um der Bedeutung
    er Kultur und ihrer Förderung auch mit Blick auf den
    aushalt Nachdruck zu verleihen. Bei dieser Anstren-
    ung – das ist meine abschließende Bitte – hoffe ich
    icht nur auf die Unterstützung der Kolleginnen und
    ollegen der großen Koalition. Hier wäre eine Allpartei-

    nkoalition für die Kultur das beste Signal.

    Vielen Dank.


    (Anhaltender Beifall bei der CDU/CSU – Beifall bei der SPD)




Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Das Wort hat der Abgeordnete Hans-Joachim Otto

on der FDP-Fraktion.


(Beifall bei der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Hans-Joachim Otto


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Meine lieben Kolleginnen und Kollegen! Lieber

    ernd Neumann, zunächst einmal möchte ich Ihnen
    uch namens meiner Fraktion ganz herzlich zu Ihrem
    euen Amt gratulieren. Wir wünschen Ihnen von Herzen
    rfolg und nicht zuletzt auch den Rückhalt der Koalition

    n allen Fragen der Medien- und Kulturpolitik und ihrer
    msetzung.


    (Beifall bei der FDP, der CDU/CSU und der SPD)


    ch verbinde dies, auch in meiner neuen Eigenschaft als
    usschussvorsitzender, mit der Hoffnung auf eine kon-

    truktive Zusammenarbeit.

    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 297


    (A) )



    (B) )


    Hans-Joachim Otto (Frankfurt)

    In der Tat stehen uns große Aufgaben bevor, die wir
    nur bewältigen können, wenn alle Fraktionen zumindest
    in Grundsatzfragen an einem Strang ziehen, und zwar in
    derselben Richtung. Vor welch großen Aufgaben die
    Kultur- und Medienpolitik steht, verdeutlichen die vor
    einer Woche veröffentlichten Ergebnisse des achten Kul-
    turbarometers: Rund zwei Drittel aller Befragten gaben
    an, noch nie in ihrem Leben eine Oper, Operette, Thea-
    teraufführung, Veranstaltung mit bildender Kunst oder
    Literatur besucht zu haben. Das ist ein alarmierendes
    Zeichen. Diese Umfrage der Deutschen Orchesterverei-
    nigung zeigt exemplarisch, was uns erwartet, wenn wir
    nicht in viel stärkerem Maße als bisher insbesondere
    Kinder und Jugendliche an Kultur, die mehr ist als bloße
    Unterhaltung, heranführen. Mehr kulturelle und ästhe-
    tische Bildung heißt also die Schlüsselaufgabe.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)


    Lassen Sie mich jetzt auf die Koalitionsvereinbarun-
    gen zur Kultur- und Medienpolitik eingehen. Wir als Li-
    berale haben uns sehr gefreut, dass sich zahlreiche Pas-
    sagen aus dem FDP-Wahlprogramm, teilweise sogar in
    gleichem Wortlaut, im Koalitionsvertrag wiederfinden.


    (Ute Kumpf [SPD]: Wer hat denn von wem abgeschrieben? Sie von uns! – Zurufe von der SPD und der CDU/CSU: Na, na!)


    Diese Art von Raubkopie kann ich nur begrüßen.


    (Beifall bei der FDP)


    Lieber Herr Staatsminister Neumann, Sie haben zu
    Recht angenommen, dass vieles – eigentlich fast alles –
    von dem, was im Koalitionsvertrag steht, auch verein-
    bart worden wäre, wenn ein Koalitionsvertrag zwischen
    Union und FDP geschlossen worden wäre. Problema-
    tisch an dem Koalitionsvertrag ist aber nicht das, was
    drinsteht, sondern in erster Linie das, was nicht enthalten
    ist oder im Anhang steht. Es ist kein gutes Zeichen, dass
    sich die Kulturpolitiker von Union und SPD hinsichtlich
    ihrer ursprünglichen Vereinbarungen zum Staatsziel
    Kultur und zu dem klaren Bekenntnis zu einem ermäßig-
    ten Mehrwertsteuersatz nicht haben durchsetzen können;
    dies steht nicht ausdrücklich in der Koalitionsvereinba-
    rung.


    (Ute Kumpf [SPD]: Das hat Frau Merkel aber gestern gesagt! Und was Frau Merkel sagt, das glauben wir!)


    – Dann hättet ihr es aufnehmen sollen.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP)


    Der kritikwürdigste Punkt des Koalitionsvertrages
    findet sich im Anhang. Ich meine die Außenvertretung
    Deutschlands gegenüber der EU in Fragen der Kultur-
    und Medienpolitik. Im Klartext: Wenn Art. 23 Abs. 6
    des Grundgesetzes tatsächlich wie vorgesehen geändert
    würde, bedeutete dies einen Schaden für die Kultur und
    den Rundfunk in Deutschland. Jahrelange leidvolle Er-
    fahrungen lehren uns doch, dass, wenn ausschließlich
    die Ländervertreter für Deutschland verhandeln, es den

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    (C (D U-Partnern immer wieder gelingt, am Ansatzpunkt der ft unterschiedlichen Regionalinteressen einen Keil zwichen die Länder zu treiben und die deutsche Position zu chwächen. ch verstehe wirklich nicht, lieber Bernd Neumann, wie ie diese massive Beschneidung Ihrer Kompetenz als ine Stärkung, ja sogar als einen Erfolg betrachten könen. Wenn im Grundgesetz zukünftig steht, dass in Fraen der ausschließlichen Zuständigkeit für Kultur die änder zu verhandeln haben – statt wie bisher, dass die änder verhandeln sollen –, dann ist das eine entscheiende Veränderung; das muss ich Ihnen als Jurist so klar agen. Das ist keine Kleinigkeit. Es handelt sich hierbei m einen der zentralen Beweggründe für die Schaffung es Amtes des Kulturstaatsministers. Wenn diese Kometenz, die Außenvertretung gegenüber der EU, tatsächich so beschnitten wird, stellt sich für dieses Amt wangsläufig die Existenzfrage. Mit Europa ist im Übrigen ein Thema angesprochen, em sich der Ausschuss für Kultur und Medien ohnedies idmen sollte und dem er einen spürbar höheren Stellenert einräumen muss. Europäische Direktiven beeinflussen immer stärker uch die Kulturund Medienpolitik unseres Landes. Es arf daher nicht sein, dass Berge von EU-Vorlagen auf ns niederkommen, ohne dass wir von ihnen vor ihrer erabschiedung in Brüssel in irgendeiner Weise Kenntis hatten, geschweige denn sie beeinflussen konnten. (Jörg Tauss [SPD]: Deswegen haben wir das Gesetz geändert!)


    (Beifall bei der FDP)


    ier müssen wir gemeinsam etwas ändern. Wir müssen
    as neue Verbindungsbüro des Bundestages in Brüssel
    utzen und dort als Parlamentarier direkte Informations-
    anäle aufbauen.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Abschließend möchte ich noch kurz auf die beiden
    nträge zum Abriss des Palastes der Republik einge-
    en. Es gibt keinen tragfähigen neuen Gesichtspunkt


    (Petra Pau [DIE LINKE]: Aber doch!)


    eit dem mit breiter Mehrheit verabschiedeten Abrissbe-
    chluss dieses Hohen Hauses vom 4. Juli 2002.


    (Petra Pau [DIE LINKE]: Wovon wollen Sie das bezahlen?)


    s ist doch auch eine Frage der Selbstachtung unseres
    auses, dass, wenn nach sorgfältiger Diskussion Be-

    chlüsse mit breiter Mehrheit verabschiedet wurden, die
    iskussion danach nicht erneut beginnt und wir zu
    euen Beschlüssen kommen.


    (Beifall bei der FDP)


    eswegen plädiere ich dafür, diese beiden Anträge zu-
    ückzuweisen.

    298 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005


    (A) )



    (B) )


    Hans-Joachim Otto (Frankfurt)

    Gar nicht verstehen kann ich den Antrag der Grünen.
    Antje Vollmer ist erst seit wenigen Wochen nicht mehr
    Mitglied dieses Hauses und schon ändern Sie den Kurs.


    (Fritz Rudolf Körper [SPD]: Schon machen sie, was sie wollen!)


    Das sollten Sie noch einmal überdenken.


    (Fritz Rudolf Körper [SPD]: Kein Respekt!)


    Ich komme zum Schluss. Lieber Bernd Neumann, der
    Ausschuss für Kultur und Medien zeichnet sich seit sei-
    ner Einrichtung vor sieben Jahren durch ein hohes Maß
    an Sachorientierung und grundsätzlicher Übereinstim-
    mung aus. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir dies auch
    in dieser Legislaturperiode leisten werden, auch wenn
    wir, wie bei der Frage des Palastabrisses, kontrovers dis-
    kutieren.

    Ich weiß nicht, ob man von einer Allparteienkoalition
    sprechen soll. Aber wir Liberale sagen Ihnen zu, dass
    wir in einem sehr konstruktiven Sinne mit Ihnen und
    selbstverständlich mit allen Kolleginnen und Kollegen in
    dem Ausschuss zusammenarbeiten werden, zum Wohle
    von Kunst, Kultur und Medien in Deutschland.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)