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ID1600508800

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/5 Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . 200 A Antrag der Abgeordneten Cornelia Behm, Dr. Thea Dückert, Ulrike Höfken, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN: Hongkong als Zwi- schenschritt einer fairen und entwicklungs- orientierten Welthandelsrunde (Drucksache 16/86) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Glos, Bundesminister für Wirtschaft und Technologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Reinhard Loske (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . 173 D 174 A 177 C 180 B 182 C 185 A 201 C 203 D 205 C 207 C 209 C 210 C 212 A 213 A 214 C 215 D Deutscher B Stenografisch 5. Sitzu Berlin, Donnerstag, den I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Dr. Heinz Riesenhuber und der Abge- ordneten Dr. Petra Sitte . . . . . . . . . . . . . . . . . Begrüßung des neuen Abgeordneten Hermann Josef Scharf . . . . . . . . . . . . . . . . . Abwicklung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: Fortsetzung der Aussprache zur Regierungs- erklärung der Bundeskanzlerin . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: A T ( A D b b ( S M K 173 A 173 B 173 C 173 D Laurenz Meyer (Hamm) (CDU/CSU) . . . . . . Dr. Rainer Wend (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 187 B 189 A undestag er Bericht ng 1. Dezember 2005 t : Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nnette Faße (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 4 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): ntrag der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ IE GRÜNEN: Den Klimawandel wirksam ekämpfen – Deutschland muss Vorreiter leiben Drucksache 16/59) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . igmar Gabriel, Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit . . . . . . ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . atherina Reiche (Potsdam) (CDU/CSU) . . . 190 D 191 B 192 C 192 C 196 A 198 A Christel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Diana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 216 D 218 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 Tagesordnungspunkt 5 (in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Beschrän- kung der Verlustverrechnung im Zu- sammenhang mit Steuerstundungsmo- dellen (Drucksache 16/107) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Abschaf- fung der Eigenheimzulage (Drucksache 16/108) . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zum Einstieg in ein steuerliches Sofortprogramm (Drucksache 16/105) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Oskar Lafontaine, Dr. Barbara Höll, Dr. Axel Troost und der Fraktion der LINKEN: Hedgefondszulas- sung zurücknehmen (Drucksache 16/113) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister der Finanzen Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Christine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . K R I D T ( a b U D W D B E H A Z ( A D F c ( H H W D U U 219 B 219 C 219 C 219 D 219 D 224 C 227 B 230 B 231 C 233 B 234 B 236 A 237 A 238 D 240 A 241 D 243 D 245 D 247 B rista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ené Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lse Aigner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . agesordnungspunkt 6 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): ) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über den Ausgleich von Arbeitgeber- aufwendungen und zur Änderung wei- terer Gesetze (Drucksache 16/39) . . . . . . . . . . . . . . . . . ) Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes über den Arbeitgeberausgleich bei Fortzah- lung des Arbeitsentgelts im Fall von Krankheit und Mutterschaft (Lohnfort- zahlungsausgleichsgesetz) (Drucksache 16/46) . . . . . . . . . . . . . . . . . lla Schmidt, Bundesministerin für Gesundheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . olfgang Zöller (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . r. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . irgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . einz Lanfermann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . nnette Widmann-Mauz (CDU/CSU) . . . . . . usatztagesordnungspunkt 7 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): ntrag der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ IE GRÜNEN: Konsequenzen aus den leischskandalen: Umfassende Verbrau- herinformation und bessere Kontrollen Drucksache 16/111) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orst Seehofer, Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz . . . ans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . altraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . r. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . lrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 248 D 250 C 251 D 253 C 255 B 255 B 255 C 257 C 258 D 260 C 262 A 263 A 263 D 264 D 266 A 268 A 268 A 270 B 271 B 272 D 274 B 275 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 III Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 7 (in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ände- rung des Verkehrswegeplanungsbeschleu- nigungsgesetzes (Drucksache 16/45) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Tiefensee, Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung . . . . . . Horst Friedrich (Bayreuth) (FDP) . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) Dorothee Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Fischer (Hamburg) (CDU/CSU) . . . . . . Stephan Hilsberg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . tion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Abrissmoratorium für den Palast der Re- publik (Drucksache 16/60) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Petra Pau, Dr. Gesine Lötzsch, Dr. Hakki Keskin, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der LINKEN: Abriss des Palastes der Republik stoppen (Drucksache 16/98) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister bei der Bundeskanzlerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . . Monika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . Grietje Bettin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) 276 D 278 D 279 D 281 B 281 C 284 A 285 D 287 C 288 D 290 D 292 A 295 A 295 A 295 B 296 D 298 B 300 C 301 D 303 A Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 5 (in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): Antrag der Abgeordneten Hans-Christian Ströbele, Anna Lührmann, Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordneter und der Frak- S N A L 294 A iegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 304 D 306 C 307 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 173 (A) ) (B) ) 5. Sitzu Berlin, Donnerstag, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 307 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bollen, Clemens SPD 01.12.2005 Ernstberger, Petra SPD 01.12.2005 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 01.12.2005 Kipping, Katja DIE LINKE 01.12.2005 Kossendey, Thomas CDU/CSU 01.12.2005 Nachtwei, Winfried BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.12.2005 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 01.12.2005 Schily, Otto SPD 01.12.2005 Schmidt (Nürnberg), Renate SPD 01.12.2005 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Wächter, Gerhard CDU/CSU 01.12.2005 Dr. Wodarg, Wolfgang SPD 01.12.2005* 5. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    ieber Koalitionspartner!


    (Heiterkeit bei der SPD und der CDU/CSU)


    ieber ehemaliger Koalitionspartner! Das mit dem künf-
    igen Partner wird sich erweisen; aber ich sage an dieser
    telle trotzdem noch einmal: Ich bekenne mich zu Letz-

    erem ausdrücklich. Wir haben trotz vieler unterschiedli-
    her Auffassungen mit Frau Kollegin Bettin und mit
    errn Kollegen Fell gut zusammengearbeitet.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    ir haben in der rot-grünen Koalition die geforderte
    riorität für Bildung, Forschung und Innovation seit
    998 in unserem Regierungshandeln umgesetzt. Darauf
    ind wir stolz. Das bleibt ein Ergebnis unserer gemeinsa-
    en Arbeit.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ich will an dieser Stelle nochmals ausdrücklich
    delgard Bulmahn für ihr großes Engagement für den
    ildungs- und Forschungsstandort Deutschland danken.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Sie stand mit uns für wichtige Initiativen: für das
    anztagsschulprogramm, für den Pakt für Forschung
    nd Innovation – er ist angesprochen worden –, für die
    xzellenzinitiative in der Spitzenforschung, für ein in

    246 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005


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    Jörg Tauss
    unserer Regierungszeit wieder erstarktes BAföG, das
    junge Menschen in die Lage versetzt, zu studieren.

    Wir haben die umfassende Modernisierung der beruf-
    lichen Bildung auf den Weg gebracht. Ich freue mich,
    dass dies gemeinsam mit Ihnen möglich war. Es war ei-
    nes der ganz wenigen Gesetze, das gemeinsam durchge-
    bracht wurde, das nicht im Bundesrat blockiert wurde.
    Auch dafür herzlichen Dank. Ich glaube, damit haben
    wir einen jahrzehntelang währenden Reformstau auflö-
    sen können.

    Nichtsdestotrotz: Wir stehen auch in Zukunft im Be-
    reich Bildung und Forschung vor großen Herausforde-
    rungen. Ich spreche hier nicht nur für meine Fraktion.
    Ich stimme der neuen Ministerin – –


    (Zurufe von der FDP: Schavan! – Schavan heißt die Bildungsministerin!)


    – Das weiß ich. Wie könnte mir das entgehen? Ich kenne
    Frau Dr. Schavan schon aus Baden-Württemberg, Herr
    Meinhardt. Ich weiß nicht, wie es Ihnen ergangen ist.

    Ich wünsche der neuen Ministerin alles Gute. Ich
    freue mich auf eine gute Zusammenarbeit. Ich werde
    darauf zurückkommen.

    Nur Erfolge bei Bildung, Wissenschaft und Innova-
    tionen werden darüber entscheiden, wie wir künftig un-
    sere Probleme bewältigen. Das gilt in Zeiten der zuneh-
    menden Globalisierung, des wachsenden internationalen
    Wettbewerbs in allen Bereichen und insbesondere der
    Europäisierung des Bildungs- und Forschungswesens.
    Ich stimme der Kanzlerin ausdrücklich zu, die gestern
    gesagt hat, wir müssten international um so viel besser
    sein, wie wir teurer seien. Die Sicherung Deutschlands
    als Exportnation Nummer eins, die Sicherung unserer
    Sozialversicherungssysteme und unser gesamter künfti-
    ger Wohlstand hängen – umso mehr, je besser die ande-
    ren werden – davon ab, wie wir insbesondere mit diesen
    Fragen von Bildung, Wissenschaft und Forschung umge-
    hen, wie wir mit der Kompetenz der Menschen in die-
    sem Lande – der Beschäftigten, der Arbeitnehmerinnen
    und Arbeitnehmer – und mit der Kompetenzerhaltung
    umgehen.

    Wir müssen alles tun, um die geburtenstarken Jahr-
    gänge, die jetzt in die Schulen und aus den Schulen kom-
    men – es sind für viele Jahre die letzten geburtenstarken
    Jahrgänge –, gut auszubilden. Wir stimmen in all diesen
    Punkten ausdrücklich zu, auch dem, was Sie, Frau Mi-
    nisterin, in den Koalitionsverhandlungen unter der Über-
    schrift „Kein Talent darf verloren gehen“ angesprochen
    haben.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir können es uns in diesem Lande nicht leisten, dass
    Talente verloren gehen und dass das gesamte Potenzial
    von jungen Menschen nicht genutzt wird.

    Wir konnten in der Vergangenheit viele Strukturre-
    formen in der Wissenschafts- und Forschungsland-
    schaft durchsetzen. Ich nenne den Bologna-Prozess, die
    Juniorprofessur und die programmorientierte Förderung

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    (C (D ei der Helmholtz-Gemeinschaft. Wir haben uns um eue Zukunftstechnologien gekümmert. In Ostdeutschand haben wir die Initiativen Inno-Regio und „Unterehmen Region“ vorangetrieben. Wir haben vonseiten es Bundes insbesondere die Geistesund Sozialwissenchaften gestärkt. Ich sehe da Defizite bei den Ländern. chauen Sie in die Haushalte verschiedener Bundesläner! Herr Kollege Schmidt, wir konnten die Friedensund onfliktforschung mit der Stiftung Friedensforschung ieder beleben. Wir haben mit dem Ausbildungsplatzumlagegesetz inen Beitrag dazu geleistet, die Motivation der Wirtchaft zu erhöhen, wieder mehr Ausbildungsplätze für unge Menschen zur Verfügung zu stellen. Wir bekennen ns ausdrücklich zum Ziel des Paktes, jedem ausbilungsfähigen jungen Menschen ein Angebot machen zu önnen. Wir erwarten aber – ich sage das in aller Deutichkeit –, dass die Wirtschaft ihre Zusagen einhält. (Beifall bei der SPD sowie der Abg. Krista Sager [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    as, was im Moment in Baden-Württemberg passiert,
    eispielsweise die Ankündigung des Abbaus von Aus-
    ildungsplätzen durch Daimler-Chrysler, empfinde ich
    ersönlich als Provokation, als eine ganz bewusste
    ampfansage an den Geist des Paktes, den wir gemein-

    am mit den Arbeitgeberverbänden geschlossen haben.

    (Beifall bei der SPD sowie der Abg. Krista Sager [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])

    ch schließe mich der Forderung der Vorsitzenden mei-
    es Landesverbandes Ute Vogt ausdrücklich an, diese
    rovokation – als solche empfinde ich es – rückgängig
    u machen.

    Bei allen Problemen: Wir sind im Bereich Bildung
    nd Forschung wieder etwas besser aufgestellt. Wir kön-
    en noch viel besser werden, gerade auch mithilfe des
    inanzministers. Wir hatten in der Vergangenheit die
    nterstützung von Hans Eichel; wir rechnen fest mit der
    nterstützung des neuen Finanzministers Steinbrück
    nd mit Ihrer Unterstützung, Frau Bundeskanzlerin. Das
    ird ein zentraler Punkt sein, um das 3-Prozent-Ziel zu

    rreichen.

    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD)


    ch freue mich, dass Sie das gestern auch ausdrücklich in
    hrer Regierungserklärung angesprochen haben. Dass
    ns dies gelungen ist, halte ich für richtungsweisend.

    Zur Erreichung des 3-Prozent-Zieles benötigen wir
    twa 600 Millionen Euro aus dem Haushalt. Dieses Geld
    rauchen wir für all die Punkte, die angesprochen wor-
    en sind. Mein Kollege Röspel aus dem Forschungsbe-
    eich und mein Kollege Rossmann aus dem Bildungsbe-
    eich werden noch auf einige Punkte detaillierter
    ingehen.

    Die Hochschulen warten auf unsere konkreten Si-
    nale. Frau Ministerin Schavan, wir sind Ihnen für Ihre
    nitiative zu einem Sonderprogramm für die Hochschu-
    en ausdrücklich dankbar.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 247


    (A) )



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    Jörg Tauss
    In der Föderalismusdebatte muss es deswegen darum ge-
    hen, entsprechende Instrumente zur Durchführung eines
    solchen Programms zu schaffen.

    Auf europäischer Ebene existieren viele Probleme,
    von der Dienstleistungsrichtlinie bis zur Anerkennung
    unserer beruflichen Abschlüsse. Wie geht es weiter mit
    den Bachelor- und Masterstudiengängen, die in Deutsch-
    land bzw. anderswo in Europa abgeschlossen werden?
    Die Koalition muss sich solcher Fragen annehmen.
    Wenn es uns nicht gelingt, darauf Antworten zu geben,
    dann werden wir Probleme für den Bildungsstandort
    Deutschland bekommen.

    Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, ich freue mich,
    wie gesagt, auf die Zusammenarbeit. Frau Schavan, ich
    bedanke mich sehr für Ihre Glückwünsche zu meiner
    neuerlichen Wahl zum Sprecher der SPD-Bundestags-
    fraktion in diesem Bereich. Ich gratuliere Ulla Burchardt
    zu ihrer Wahl als unserer neuen Ausschussvorsitzenden
    als Nachfolgerin von Frau Pieper, die Obfrau der FDP
    wird.


    (Beifall bei der SPD und der FDP)


    Bei der Union freue ich mich auf die Zusammenarbeit
    mit Frau Aigner, bei der Linken mit Frau Sitte und bei
    den Grünen mit Frau Hinz.

    Sie sehen, im Kreise der Obleute bin ich das einzig
    verbliebene männliche Wesen. Ich bitte Sie, liebe Kolle-
    ginnen, um freundliche Quotenrespektierung und freue
    mich auf eine gute und angenehme Zusammenarbeit.

    Ich hoffe, dass für diese große Koalition am Ende ge-
    nau das gelten wird, was auch für die erste große Koali-
    tion galt.


    (Zuruf von der FDP: Sie hat nur drei Jahre gedauert!)


    Sie war ein Aufbruch für Bildung, Wissenschaft und
    Forschung in diesem Lande. Es gab viele Initiativen und
    Grundgesetzänderungen. Ich hoffe, dass wir an diese
    Tradition anknüpfen können.

    Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Das Wort hat jetzt die Kollegin Dr. Petra Sitte von der

Fraktion der Linken.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Petra Sitte


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Meine Damen und Herren! Lassen Sie mich mit ei-

    nem Zitat aus der Koalitionsvereinbarung beginnen:

    Deutschlands Zukunft liegt in den Köpfen seiner
    Menschen. Bildung ist ein zentrales Anliegen, das
    eine große Kraftanstrengung von Bund, Ländern
    und Kommunen erfordert. Bildung ist Vorausset-
    zung zur gesellschaftlichen Teilhabe. Bildung ist

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    (C (D ein Schlüsselthema für die weitere Entwicklung unserer Wirtschaft und unseres Landes. lles in allem handelt es sich in zweierlei Hinsicht um emerkenswerte Sätze, erstens der Absender wegen und weitens ihres Inhaltes wegen. Ich will etwas zu den Absendern sagen. CDU/CSU nd SPD tragen seit Jahrzehnten auf verschiedene Weise n verschiedenen Koalitionen auf den Ebenen der Kom unen, der Länder und auf Bundesebene Bildungsverntwortung für ganze Generationen. Die Ergebnisse sind ekannt. Ich zitiere jetzt nicht die PISA-Studie, obwohl as allemal verlockend ist. Ich verweise vielmehr auf ine Studie des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, die or kurzem unter dem Titel „Zu wenig für zu viele“ verffentlicht worden ist. Die Kernaussage in dieser Studie st: Armut grenzt aus und verbaut den Weg zur Bildung. Was steht in der Koalitionsvereinbarung? Sie schauen on oben auf das Bildungswesen: strukturell, finanziell, nstitutionell und personell. Das ist zwar alles in Ordung. Aber Sie schauen vor allem punktuell auf das Bilungswesen. Aus dieser punktuellen Sicht heraus gehen hnen ganz wesentliche Zusammenhänge verloren bzw. ie finden sich nicht in den vorgeschlagenen Maßnahen wieder. Ursache und Wirkung zeigt aber die Studie des Paritäischen Wohlfahrtsverbandes. Er schaut wiederum von anz unten nach oben. In diesem Zusammenhang ist ben festzustellen, dass seit Einführung von Hartz IV am . Januar 2005 beispielsweise in meiner Heimatregion alle die Kinderarmut drastisch gewachsen ist. 4,6 Prozent – ich betone: 34,6 Prozent – aller Kinder nter 14 Jahren leben von 207 Euro Sozialgeld monatich. Von diesen 207 Euro monatlich sind die wichtigsten inge für ein Kind zu bestreiten: Schulutensilien, Kleiung, Bücher und vielleicht noch der Beitrag für den portverein. Das bedeutet doch am Ende, dass in den Failien die Kinder selbst zu kurz kommen. Schauen Sie sich einmal an, was aufgrund der Bechlussfassungen der Länder passiert – denn Sie haben ja ie Verantwortung der Länder angemahnt –: Da wird ben ab der elften Klasse keine Schülerbeförderung ehr bezahlt. Da müssen von diesen 207 Euro im chlimmsten Falle 70 Euro für die Schülerbeförderung usgegeben werden, und das monatlich für jedes Kind. ie wissen, wie wichtig die Schülerbeförderung im länd ichen Raum ist. Sozialpädagogen konstatieren in diesem Zusammenang: Kinder leiden unter psychosomatischen Störunen, klagen über Kopfschmerzen, leiden unter Schlafstöungen oder haben Angstzustände. Was ich ganz chlimm finde: Die Gewalt in den Familien selbst nimmt u. Frau Pieper, Ihr Problem ist, dass Sie nicht glauben, ass das mit dem Thema zu tun hat. (Beifall bei der LINKEN – Cornelia Pieper [FDP]: Hauptsache, Sie glauben daran!)


    (Cornelia Pieper [FDP]: Zum Thema!)


    248 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005


    (A) )



    (B) )


    Dr. Petra Sitte
    Armut macht schwach. Armut macht krank. Armut
    nimmt Mut, vor allem den Mut auf einen selbst be-
    stimmten Lebensweg. Armut begrenzt Freiheit. Wenn
    Sie vor diesem Hintergrund in diesem Haus davon spre-
    chen, Freiheit wagen zu wollen, kann ich aus dieser kon-
    kreten Erfahrung heraus nur feststellen: Da haben Sie ein
    Problem mit der Verarbeitung der Realität.


    (Beifall bei der LINKEN – Dr. Karl Addicks [FDP]: Damit haben Sie Probleme!)


    Es zeigt sich ein eindeutiger Zusammenhang zwi-
    schen Armut in früher Kindheit, Armutsdauer und künf-
    tiger Schullaufbahn. Auf dem Gymnasium hat nur jedes
    elfte Kind Armutserfahrungen, auf der Realschule al-
    lerdings schon jedes dritte. Auf der Hauptschule hat je-
    des zweite Kind Armutserfahrungen. Die Agenda 2010
    und Hartz IV, also das Umschwenken vom status- zum
    höchstens noch existenzsichernden Sozialstaat, hat Kin-
    derarmut in Ost und West in nie gekanntem Ausmaß mit
    sich gebracht, und das in einem der reichsten Länder die-
    ser Erde.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Deshalb, Frau Pieper, sage ich: Wer über das Bil-
    dungssystem dieses Landes redet, muss auch über das
    Sozialsystem dieses Landes sprechen. Beides ist nicht
    mehr voneinander zu trennen.


    (Beifall bei der LINKEN – Cornelia Pieper [FDP]: Das stimmt! Da haben Sie Recht! Jetzt kommen Sie einmal zur Sache!)


    Wenn die Kinder dieses Landes mehr Bildungserfolge
    haben sollen, dann brauchen sie einen anderen, einen si-
    chereren sozialen Hintergrund. Damit die Kinder eine er-
    folgreiche soziale Perspektive vor sich haben, brauchen
    sie einen anderen Bildungshintergrund; ansonsten – das
    ist ganz klar – wird die Ursache wiederum zur Folge.
    Das ist der entscheidende Zusammenhang, den ich in der
    Koalitionsvereinbarung vermisse.

    Ungelöste soziale Probleme können dann dazu füh-
    ren, dass die positiven Maßnahmen, die sich in der Koa-
    litionsvereinbarung in allen Bereichen des Bildungs-
    wesens allemal wiederfinden, völlig konterkariert
    werden. Das anzugehen, denke ich, ist Aufgabe genug.

    Es geht also nicht nur um die Qualifizierung des Bil-
    dungssystems im weitesten Sinne, eingeschlossen die
    Forschung. Es geht nicht nur um eine schlüssige Refor-
    mierung des gesamten Bildungswesens, um eine Reform
    der Bildungsfinanzierung sozusagen. Es geht nicht nur
    um die Anerkennung von Bildungsausgaben als das, was
    sie nämlich wirklich sind: Investitionen in die sich im-
    mer wieder erneuernde Ressource Wissen. Es geht
    schlicht und ergreifend darum, dafür zu sorgen, dass die
    Potenziale von Kindern, und zwar die von hoch begab-
    ten Kindern genauso wie die von Kindern aus benachtei-
    ligten Haushalten, erkannt und ihnen gemäß gefördert
    werden.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich will an dieser Stelle eines hinzufügen: Es ist völ-
    lig paradox, in dieser Situation über die Erhebung von

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    (C (D tudiengebühren zu reden und zur gleichen Zeit nichts agegen zu tun, dass Kinder aus solchen Elternhäusern, ie ich sie vorhin beschrieben habe, real so gut wie eine Chance haben, in universitärer Bildung anzukomen. Darum geht es doch. Das Problem ist doch nicht, b es ungerecht ist, dass die Krankenschwester mit ihren teuern dem Arztsohn das Studium bezahlt. Der Arzt einerseits zahlt ja höhere Steuern; das wird meistens ergessen. Das Problem ist, dass die Kinder der Schweser allemal schlechtere Chancen haben als die Kinder der rzte, auf der Universität anzukommen. (Cornelia Pieper [FDP]: Wo findet das denn statt? Das stimmt doch gar nicht!)


    elbst wenn die Kinder der Schwester über die gleiche
    eistungsfähigkeit verfügen, ist die Chance des Arztsoh-
    es – das belegt eine Studie des Wohlfahrtsverbandes –
    echsmal höher, eine universitäre Bildung zu erhalten,
    ls die der Kinder der Schwester.


    (Beifall bei der LINKEN – Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD]: Nicht in Brandenburg! – Dr. Gregor Gysi [DIE LINKE]: In Bayern!)


    Natürlich ist jede Verbesserung im Bildungswesen zu
    egrüßen. Da werden Sie uns an Ihrer Seite haben, so
    chrecklich Ihnen – insbesondere den Kollegen der
    SU – das vielleicht erscheinen mag. Aber wenn wir

    nsgesamt nicht nachhaltig sozial umsteuern, werden
    iele Bemühungen vergeblich bleiben, werden wir zivili-
    atorischen Rückschritt einleiten und werden uns Stück
    ür Stück die Fundamente dieser Gesellschaft zerbröseln.
    agegen muss man endlich Politik machen.

    Danke schön.


    (Beifall bei der LINKEN)