Rede:
ID1600508100

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 14
    1. der: 2
    2. Als: 1
    3. letzter: 1
    4. Redner: 1
    5. zu: 1
    6. diesem: 1
    7. Tagesordnungspunkt: 1
    8. hatdas: 1
    9. Wort: 1
    10. Kollege: 1
    11. Bartholomäus: 1
    12. Kalb: 1
    13. von: 1
    14. CDU/CSU-Fraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/5 Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . 200 A Antrag der Abgeordneten Cornelia Behm, Dr. Thea Dückert, Ulrike Höfken, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN: Hongkong als Zwi- schenschritt einer fairen und entwicklungs- orientierten Welthandelsrunde (Drucksache 16/86) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Glos, Bundesminister für Wirtschaft und Technologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Reinhard Loske (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . 173 D 174 A 177 C 180 B 182 C 185 A 201 C 203 D 205 C 207 C 209 C 210 C 212 A 213 A 214 C 215 D Deutscher B Stenografisch 5. Sitzu Berlin, Donnerstag, den I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Dr. Heinz Riesenhuber und der Abge- ordneten Dr. Petra Sitte . . . . . . . . . . . . . . . . . Begrüßung des neuen Abgeordneten Hermann Josef Scharf . . . . . . . . . . . . . . . . . Abwicklung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: Fortsetzung der Aussprache zur Regierungs- erklärung der Bundeskanzlerin . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: A T ( A D b b ( S M K 173 A 173 B 173 C 173 D Laurenz Meyer (Hamm) (CDU/CSU) . . . . . . Dr. Rainer Wend (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 187 B 189 A undestag er Bericht ng 1. Dezember 2005 t : Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nnette Faße (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 4 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): ntrag der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ IE GRÜNEN: Den Klimawandel wirksam ekämpfen – Deutschland muss Vorreiter leiben Drucksache 16/59) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . igmar Gabriel, Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit . . . . . . ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . atherina Reiche (Potsdam) (CDU/CSU) . . . 190 D 191 B 192 C 192 C 196 A 198 A Christel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Diana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 216 D 218 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 Tagesordnungspunkt 5 (in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Beschrän- kung der Verlustverrechnung im Zu- sammenhang mit Steuerstundungsmo- dellen (Drucksache 16/107) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Abschaf- fung der Eigenheimzulage (Drucksache 16/108) . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zum Einstieg in ein steuerliches Sofortprogramm (Drucksache 16/105) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Oskar Lafontaine, Dr. Barbara Höll, Dr. Axel Troost und der Fraktion der LINKEN: Hedgefondszulas- sung zurücknehmen (Drucksache 16/113) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister der Finanzen Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Christine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . K R I D T ( a b U D W D B E H A Z ( A D F c ( H H W D U U 219 B 219 C 219 C 219 D 219 D 224 C 227 B 230 B 231 C 233 B 234 B 236 A 237 A 238 D 240 A 241 D 243 D 245 D 247 B rista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ené Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lse Aigner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . agesordnungspunkt 6 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): ) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über den Ausgleich von Arbeitgeber- aufwendungen und zur Änderung wei- terer Gesetze (Drucksache 16/39) . . . . . . . . . . . . . . . . . ) Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes über den Arbeitgeberausgleich bei Fortzah- lung des Arbeitsentgelts im Fall von Krankheit und Mutterschaft (Lohnfort- zahlungsausgleichsgesetz) (Drucksache 16/46) . . . . . . . . . . . . . . . . . lla Schmidt, Bundesministerin für Gesundheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . olfgang Zöller (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . r. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . irgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . einz Lanfermann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . nnette Widmann-Mauz (CDU/CSU) . . . . . . usatztagesordnungspunkt 7 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): ntrag der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ IE GRÜNEN: Konsequenzen aus den leischskandalen: Umfassende Verbrau- herinformation und bessere Kontrollen Drucksache 16/111) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orst Seehofer, Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz . . . ans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . altraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . r. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . lrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 248 D 250 C 251 D 253 C 255 B 255 B 255 C 257 C 258 D 260 C 262 A 263 A 263 D 264 D 266 A 268 A 268 A 270 B 271 B 272 D 274 B 275 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 III Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 7 (in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ände- rung des Verkehrswegeplanungsbeschleu- nigungsgesetzes (Drucksache 16/45) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Tiefensee, Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung . . . . . . Horst Friedrich (Bayreuth) (FDP) . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) Dorothee Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Fischer (Hamburg) (CDU/CSU) . . . . . . Stephan Hilsberg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . tion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Abrissmoratorium für den Palast der Re- publik (Drucksache 16/60) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Petra Pau, Dr. Gesine Lötzsch, Dr. Hakki Keskin, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der LINKEN: Abriss des Palastes der Republik stoppen (Drucksache 16/98) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister bei der Bundeskanzlerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . . Monika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . Grietje Bettin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) 276 D 278 D 279 D 281 B 281 C 284 A 285 D 287 C 288 D 290 D 292 A 295 A 295 A 295 B 296 D 298 B 300 C 301 D 303 A Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 5 (in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): Antrag der Abgeordneten Hans-Christian Ströbele, Anna Lührmann, Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordneter und der Frak- S N A L 294 A iegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 304 D 306 C 307 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 173 (A) ) (B) ) 5. Sitzu Berlin, Donnerstag, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 307 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bollen, Clemens SPD 01.12.2005 Ernstberger, Petra SPD 01.12.2005 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 01.12.2005 Kipping, Katja DIE LINKE 01.12.2005 Kossendey, Thomas CDU/CSU 01.12.2005 Nachtwei, Winfried BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.12.2005 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 01.12.2005 Schily, Otto SPD 01.12.2005 Schmidt (Nürnberg), Renate SPD 01.12.2005 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Wächter, Gerhard CDU/CSU 01.12.2005 Dr. Wodarg, Wolfgang SPD 01.12.2005* 5. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Anja Hajduk


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    ie SPD müsste jetzt eigentlich vollzählig klatschen;
    enn, wie Herr Poß sagt: Das ist die Wahrheit.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 239


    (A) )



    (B) )


    Anja Hajduk
    Ich möchte deswegen ganz deutlich sagen: Ich will
    Sie nicht dafür kritisieren, dass Herr Steinbrück stolz
    darauf sein kann, dass bei der Union die Erkenntnis ein-
    gezogen ist, dass der Abbau von Steuervergünstigungen
    nichts anderes als eine sinnvolle Ausgabenkürzung im
    Haushalt ist. Es ist notwendig, dass das diffamierende
    Gerede in Ihren Reihen – „von der linken Tasche in die
    rechte Tasche“ – aufhört. Ich will Sie nicht für die rich-
    tige Einsicht heute kritisieren, aber ich muss sagen – das
    trifft auch auf die Bundeskanzlerin Merkel zu –: Sie ha-
    ben in der Vorwahlzeit und in der Wahlkampfzeit nicht
    den Mut zur Wahrheit gehabt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Sie haben angekündigt, 2006 einen nicht verfassungs-
    konformen Haushalt aufzustellen.


    (Joachim Poß [SPD]: Nein! – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Behaupten Sie hier nicht die Unwahrheit, Frau Hajduk!)


    Sie haben das nach erheblichen Streitereien, die auch die
    Öffentlichkeit erreicht haben, korrigiert. Daraus kann
    man zwei Punkte ableiten:

    Erstens. Sie haben eine kurze Zeit überlegt, ob Sie
    Skrupel haben müssen, Ihre Zweidrittelmehrheit auch
    brutal gegen die Verfassung anzuwenden.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das, was Sie da behaupten, ist unglaublich!)


    Sie sind dabei zu der Einsicht gekommen, dass das viel-
    leicht nicht ganz klug wäre. Aus den Reihen der CDU ist
    das aber gefordert worden.

    Zweitens. Das zeigt, dass Sie bei den Privatisierungs-
    erlösen für 2007 und 2008 eigentlich ein Polster benöti-
    gen; denn der Satz, dass es unmöglich ist, nach der übli-
    chen Regel einen verfassungskonformen Haushalt für
    2006 aufzustellen, stimmt nicht. Den Schluck aus der
    Pulle, den jetzt die rote Koalition


    (Joachim Poß [SPD]: Rot wäre schön, haben wir aber nicht! – Steffen Kampeter [CDU/ CSU]: Keine Drohungen!)


    – Entschuldigung –, die große Koalition mit 40 Milliar-
    den Neuverschuldung für 2006 nimmt, hätte sich Rot-
    Grün nicht genehmigt und Finanzminister Eichel hätte
    so etwas nie vorgeschlagen. Das ist die Wahrheit.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich will Ihnen sagen, dass ich es mir hier nicht leicht
    machen möchte. Herr Steinbrück, auch wir hätten große
    Probleme mit der Neuverschuldung in 2006 gehabt.
    40 Milliarden Euro sind aber eine ganze Menge, dies ist
    zu viel. Das könnten mehrere Milliarden weniger sein.
    Ich sage das auch mit Blick auf die Zinsentwicklung, die
    es in Zukunft geben wird.

    Was Sie mit dieser Rekordverschuldung machen – es
    sind von vornherein 40 Milliarden Euro –, ist der dop-
    pelte Waigel. Ich will Ihnen dazu sagen: Dieser Haushalt
    soll auffallend spät kommen. Es ist der doppelte Waigel,
    weil er erst im Juli nächsten Jahres in Kraft treten soll.

    D
    z
    2
    w
    d

    D
    a
    t
    s
    d

    B
    a
    f
    I
    f
    r
    S
    a
    d
    r
    4

    S
    d
    s

    n
    s
    m
    z
    T
    g
    c
    b

    A
    H
    d
    f
    s
    d
    M
    a
    S
    g
    u

    (C (D ieser Haushalt wird bewusst spät geliefert und erst wei Tage nach den Landtagswahlen – am 26. März 006 sind in den süddeutschen Bundesländern Landtagsahlen – eingebracht, um die erste Bewährungsprobe ieser großen Koalition zu lindern. (Joachim Poß [SPD]: Im Kabinett ist er am 22. Februar!)


    as ist der doppelte Waigel; denn der Haushalt, der 1991
    ufgestellt wurde – damals war es eine große neue Leis-
    ung, nach der Wiedervereinigung einen Haushalt aufzu-
    tellen –, stand einen Monat früher im Gesetzblatt, als
    ieser Haushalt 2006 der großen Koalition stehen soll.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Ich komme abschließend zu dem Punkt, der mir mit
    lick auf die finanzpolitische Aufstellung der Koalition
    m meisten Sorge bereitet. Haushaltskonsolidierung
    unktioniert nur mit dem Abbau von Arbeitslosigkeit.
    ch will es präziser sagen: Haushaltskonsolidierung
    unktioniert nur mit der Zunahme von sozialversiche-
    ungspflichtiger Beschäftigung. Ich habe die große
    orge, dass Sie diesen Zusammenhang definitiv nicht
    usreichend berücksichtigen. Sie entlasten den Haushalt
    urchaus von versicherungsfremden Leistungen im Be-
    eich Gesundheit. Da wollen Sie im Haushalt mehr als
    Milliarden Euro einsparen.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das ist doch ehrgeizig!)


    ie legen aber keine Gesundheitsreform vor. Das macht
    eutlich: Die Beiträge zur Krankenversicherung werden
    teigen.

    Sie haben schon ganz klar gesagt, dass Sie sich mit ei-
    em Jahr Abstand nicht in der Lage sehen, den Beitrags-
    atz zur Rentenversicherung stabil zu halten. Er wird um
    indestens 0,4 Prozentpunkte steigen. Der Beitragssatz

    ur Pflegeversicherung wird – das wissen Sie, Herr
    hönnes – spätestens ab 2007 wahrscheinlich auch stei-
    en, wenn Sie nicht mit einer Reform mehr als das errei-
    hen, was Sie in den Koalitionsverhandlungen verein-
    art haben.


    (Vorsitz: Vizepräsident Dr. Hermann Otto Solms)


    Ich sage Ihnen voraus: Das, was Sie als Senkung der
    rbeitslosenversicherung angekündigt haben – die
    älfte von diesen 2 Prozentpunkten sind Auswirkungen
    er rot-grünen Arbeitsmarktreform –, ist in Ihrem Re-
    ormstau mit Blick auf die gesamten Lohnnebenkosten
    chon längst aufgefressen. Bei den Lohnnebenkosten ist
    iese Koalitionsvereinbarung trotz saftiger Erhöhung der
    ehrwertsteuer ein Nullsummenspiel. Das ist mit Blick

    uf Impulse zur Modernisierung der Haushalte und die
    teuerfinanzierung von versicherungsfremden Leistun-
    en ein Desaster. Das ist ein richtig schwaches Ergebnis
    nd ein schlechter Start für die große Koalition.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP)


    240 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005


    (A) )



    (B) )



Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Als letzter Redner zu diesem Tagesordnungspunkt hat

das Wort der Kollege Bartholomäus Kalb von der CDU/
CSU-Fraktion.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Bartholomäus Kalb


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Die Koalitionsfraktionen haben sich zu Beginn
    ihrer Verhandlungen mit der Ausgangslage sehr genau
    befasst und eine gründliche Bestandsaufnahme vorge-
    nommen.


    (Christine Scheel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Hat auch lange genug gedauert!)


    Wir mussten leider feststellen, dass die Lage dramati-
    scher ist, als bisher angenommen werden konnte. Wir
    mussten zur Kenntnis nehmen, dass der Konsolidie-
    rungsbedarf weit höher als bisher angenommen ist, dass
    es nicht möglich sein wird, schon für 2006 einen Haus-
    halt vorzulegen, der die Regelgrenze des Art. 115 des
    Grundgesetzes einhält, zumindest dann nicht, Frau
    Hajduk, wenn man nicht in einer insgesamt unwirt-
    schaftlichen Art und Weise Einmaleffekte erzielen
    möchte, und dass es auch sehr schwierig sein würde, das
    Maastricht-Kriterium von 3 Prozent 2007 wieder einzu-
    halten.

    Leider hat sich mehr als bestätigt, was Ihr Amtsvor-
    gänger, Herr Bundesminister – das muss man zugeben –,
    schon im Juni dieses Jahres gesagt hat:

    Die Haushaltslage ist dramatisch …

    Das hat Hans Eichel schon im Frühsommer dieses Jahres
    erkannt. Leider wollte diese bittere Wahrheit niemand
    hören. Sie ist im Wahlkampfgetöse untergegangen. Ins-
    besondere die eine Seite dieses Hauses wollte sie gar
    nicht hören.

    Diese neue Koalition hat sich in den finanzpolitischen
    Verhandlungen – professionell geführt von Herrn Minis-
    ter Steinbrück und Ministerpräsident Roland Koch –
    schonungslos mit den Fakten auseinander gesetzt und
    die erforderlichen Schlussfolgerungen gezogen. Dazu
    gehört die Erkenntnis, dass für irgendwelche wünschens-
    werte Leistungsverbesserungen, außer den vereinbarten
    Maßnahmen zur Stärkung von Wachstum, Beschäfti-
    gung und Familie, kein Spielraum besteht, dass Leistun-
    gen beschränkt werden müssen, dass für steuerliche Ent-
    lastungen keine Möglichkeit besteht, sondern stattdessen
    die Einnahmeseite des Staates verbessert werden muss.

    Es ist schon erstaunlich, wie viele gute Vorschläge
    hinsichtlich Einsparmöglichkeiten und Subventionsab-
    bau gemacht werden und wurden und wie viel Mut zu
    diesen Einschnitten angemahnt wird und wurde. Dies
    geschah auch von solchen, die dies aus ordnungspoliti-
    scher Überzeugung fordern, aber dann Einwände formu-
    lieren, wenn sie bzw. ihre Interessengruppe selber davon
    betroffen sein könnte. Wir, die großen Volksparteien, die
    diese Koalition tragen, können nicht einfach in einer Art
    Prinzipienreiterei über die Köpfe der Menschen hinweg
    sparen, kürzen und streichen.

    e
    s

    W
    Z
    w
    S

    u
    d
    M
    r
    l
    b
    S
    s
    s

    d
    s
    s

    E
    v
    t
    d
    M
    M
    k
    V

    S
    d
    k
    n
    f
    s
    r

    w
    g
    g

    r
    t
    ü
    h
    s
    t
    d
    s

    (C (D Wir müssen die Menschen mitnehmen. Wir müssen rklären, warum manche Maßnahmen unumgänglich ind. (Beifall der Abg. Dr. Martina Krogmann [CDU/CSU])


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    ir müssen auch erkennen, wo die Belastungs- und
    umutbarkeitsgrenzen der Bürger verlaufen, die ent-
    eder auf Transferleistungen angewiesen sind oder die
    teuer- und Beitragslast tragen müssen.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Wohl wahr!)


    Deshalb müssen wir auch erklären, warum wir sparen
    nd konsolidieren: eben nicht in erster Linie, weil wir
    ie Verfassungsbestimmungen einhalten oder den
    aastricht-Vertrag erfüllen müssen. Wir müssen erklä-

    en, dass alle diese Regelungen ihren Sinn haben, näm-
    ich sicherzustellen, dass es nicht zu einer Desinvestition
    ei gleichzeitig überbordender Verschuldung, einem
    ubstanzverlust und einem Wert- und Vermögens-
    chwund kommt. Auch die Maastricht-Kriterien müs-
    en eingehalten werden, wenn wir vermeiden wollen
    heute ist schon darüber gesprochen worden –, dass ein

    auerhafter Schaden für die Währung und für die ge-
    amte wirtschaftliche Entwicklung im Euro-Raum ent-
    teht.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Aber es geht nicht nur aus diesen Gründen um die
    inhaltung der Belastungsgrenzen. Wir müssen dem von
    erschiedener Seite gern geschürten Eindruck entgegen-
    reten, es würde zulasten der Menschen gespart. Nein,
    as Gegenteil ist der Fall: Wir sparen im Interesse der
    enschen. Wir sparen im Interesse der Zukunft der
    enschen, weil sie sonst in einer nicht so fernen Zu-

    unft nicht mehr in der Lage wären, die Lasten aus der
    erschuldung zu tragen.

    Wenn, wie so häufig, der Vorwurf erhoben wird, der
    taat kürze hier, streiche dort und erhöhe die Belastung,
    ann ist die Frage zu stellen: Wer ist der Staat? Woher
    ommt das Geld des Staates? Dann müssen wir eine ba-
    ale Grundwahrheit aussprechen: Der Staat bzw. die öf-
    entlichen Hände haben kein anderes Geld als jenes, das
    ie vorher über Steuern, Abgaben, Beiträge und Gebüh-
    en dem Bürger aus der Tasche gezogen haben.

    Eine zweite Grundwahrheit ist, dass in einer Volks-
    irtschaft nicht mehr verteilt werden kann – weder über
    esetzliche noch private Sicherungssysteme –, als vorher
    emeinsam erwirtschaftet wird.

    Wir handeln als Bundesgesetzgeber nicht nur im Inte-
    esse des Bundes und des Bundeshaushaltes, sondern wir
    ragen auch in hohem Maße Mitverantwortung für die
    brigen Ebenen, die Länder und Kommunen. Deshalb
    aben wir uns darauf verständigt, dass keine Lastenver-
    chiebung auf andere Ebenen erfolgen darf. Im Gegen-
    eil: Die bereits eingeleiteten Maßnahmen werden über
    ie Steueranteile von Ländern und Kommunen ganz we-
    entlich zu deren Entlastung und zu Einnahmeverbesse-

    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 241


    (A) )



    (B) )


    Bartholomäus Kalb
    rungen führen. Insofern kann ich die Kritik der letzten
    Tage, die von mancher Seite geäußert wurde, nicht nach-
    vollziehen.

    Die Frau Bundeskanzlerin hat gestern unter anderem
    ausgeführt:

    Gerecht ist, wenn den Schwachen geholfen wird.

    Sie führte weiter aus:

    Ungerecht ist, wenn sich Starke als Schwache ver-
    kleiden und damit die Gemeinschaft ausnutzen.

    Gleichzeitig war gestern in der Zeitung ein anderes
    Zitat zu lesen:

    Jeder wird den gesetzlichen Rahmen maximal aus-
    nutzen. Da hat es keinen Zweck, den moralischen
    Zeigefinger zu erheben. Das ist rechtmäßig und
    muss akzeptiert werden.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Wer war das?)


    Angesichts solcher Aussagen kommt man zum Nach-
    denken darüber, was getan werden muss, um Gesetze
    zielgenauer wirken zu lassen und möglichem Leistungs-
    missbrauch besser vorzubeugen. Ich denke aber, dass es
    uns selbst bei allerbestem Willen und gründlichster
    Arbeit nicht gelingen wird, jeden Missbrauch zu verhin-
    dern. Es wird auch nicht möglich sein, Gesetze zu ma-
    chen, die für 80 Millionen Menschen Einzelfallgerech-
    tigkeit gewährleisten.

    Umso mehr wird es darauf ankommen, dass es uns
    gelingt, wieder einen gesellschaftlichen Grundkonsens
    über die Eigenverantwortung herzustellen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ich habe in meiner Kindheit und Jugend viele, insbe-
    sondere ältere Menschen erlebt, die vermutlich auch da-
    mals schon Anspruch auf gesetzliche Leistungen gehabt
    hätten, aber nach dem Motto „Ich will mir selber helfen;
    ich will nicht der Allgemeinheit zur Last fallen“ gelebt
    haben. Für viele in dieser Generation galt der Grundsatz:
    Das tut man nicht; das macht man nicht.


    (Christine Scheel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da gab es aber auch viel Armut!)


    – Gerade diese Menschen haben das größte Verständnis
    für die Allgemeinheit aufgebracht, Frau Kollegin
    Scheel. – Es mag sehr altmodisch klingen, aber es war
    vielleicht ein hohes Maß an Eigenverantwortung, Be-
    scheidenheit, Gemeinsinn und Solidarität.


    (Christine Scheel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die haben sich aber auch geschämt!)


    Möglicherweise fehlt uns ein wesentlicher Teil davon.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wie wichtig eine Trendumkehr in der Haushalts- und
    Finanzpolitik ist, wird bei einem Blick auf die demogra-
    phische Entwicklung unserer Bevölkerung, wie sie sich
    schon in nächster Zeit ergeben wird, sehr deutlich.
    Schon in wenigen Jahren, bis zum Jahr 2020, wird der
    Anteil der unter 20-Jährigen von rund 21 Prozent auf

    1
    6
    a
    s
    d
    s
    a
    m
    t

    H
    e
    n
    d

    l

    d
    d
    s
    o
    f
    d
    n
    s

    u
    B

    d

    M
    t
    i
    m
    v
    E

    D
    I
    r
    n
    r
    W
    I
    b
    d
    L
    S
    u
    w
    S

    (C (D 7 Prozent sinken. Zugleich steigt der Anteil der über 5-Jährigen von 17 Prozent auf über 21 Prozent an. Das llein zeigt, vor welchen Herausforderungen unsere Geellschaft und unsere Volkswirtschaft stehen. Es macht eutlich, dass Sparen und Reformieren kein Selbstzweck ind, sondern unabdingbar notwendig sind, um der Verntwortung gegenüber den Menschen und ihren Probleen sowie den Herausforderungen bereits in den nächs en Jahren gerecht zu werden. Wenn wir das bedenken, wird klar, dass wir in der aushaltsund Finanzpolitik dringend und unverzüglich ine Trendumkehr erreichen müssen. Dafür bietet die eue, große Koalition eine gute Chance. Nutzen wir iese Chance! Herzlichen Dank. Weitere Wortmeldungen zu diesem Themenbereich iegen nicht vor. Interfraktionell wird Überweisung der Vorlagen auf en Drucksachen 16/107, 16/108, 16/105 und 16/113 an ie in der Tagesordnung aufgeführten Ausschüsse vorgechlagen. Die Vorlage auf Drucksache 16/107 – Tagesrdnungspunkt 5 a – soll zusätzlich an den Ausschuss ür Verkehr, Bau und Stadtentwicklung überwiesen weren. Gibt es dazu anderweitige Vorschläge? – Das ist icht der Fall. Dann sind die Überweisungen so bechlossen. Wir kommen nun zu den Themenbereichen Bildung nd Forschung. Als erste Rednerin hat das Wort die undesministerin Dr. Annette Schavan. Dr. Annette Schavan, Bundesministerin für Bilung und Forschung: Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! eine Damen und Herren! Unser Land zu einer interna ional anerkannten Talentschmiede zu entwickeln, das st unser Ziel in den kommenden Jahren. Dafür sind ehr Bildungsbeteiligung, die konsequente Förderung on Exzellenz und mehr Investitionen in Forschung und ntwicklung notwendig. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)