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ID1600505300

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    119. Peerteinbrück.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/5 Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . 200 A Antrag der Abgeordneten Cornelia Behm, Dr. Thea Dückert, Ulrike Höfken, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN: Hongkong als Zwi- schenschritt einer fairen und entwicklungs- orientierten Welthandelsrunde (Drucksache 16/86) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Glos, Bundesminister für Wirtschaft und Technologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Reinhard Loske (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . 173 D 174 A 177 C 180 B 182 C 185 A 201 C 203 D 205 C 207 C 209 C 210 C 212 A 213 A 214 C 215 D Deutscher B Stenografisch 5. Sitzu Berlin, Donnerstag, den I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Dr. Heinz Riesenhuber und der Abge- ordneten Dr. Petra Sitte . . . . . . . . . . . . . . . . . Begrüßung des neuen Abgeordneten Hermann Josef Scharf . . . . . . . . . . . . . . . . . Abwicklung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: Fortsetzung der Aussprache zur Regierungs- erklärung der Bundeskanzlerin . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: A T ( A D b b ( S M K 173 A 173 B 173 C 173 D Laurenz Meyer (Hamm) (CDU/CSU) . . . . . . Dr. Rainer Wend (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 187 B 189 A undestag er Bericht ng 1. Dezember 2005 t : Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nnette Faße (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 4 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): ntrag der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ IE GRÜNEN: Den Klimawandel wirksam ekämpfen – Deutschland muss Vorreiter leiben Drucksache 16/59) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . igmar Gabriel, Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit . . . . . . ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . atherina Reiche (Potsdam) (CDU/CSU) . . . 190 D 191 B 192 C 192 C 196 A 198 A Christel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Diana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 216 D 218 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 Tagesordnungspunkt 5 (in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Beschrän- kung der Verlustverrechnung im Zu- sammenhang mit Steuerstundungsmo- dellen (Drucksache 16/107) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Abschaf- fung der Eigenheimzulage (Drucksache 16/108) . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zum Einstieg in ein steuerliches Sofortprogramm (Drucksache 16/105) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Oskar Lafontaine, Dr. Barbara Höll, Dr. Axel Troost und der Fraktion der LINKEN: Hedgefondszulas- sung zurücknehmen (Drucksache 16/113) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister der Finanzen Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Christine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . K R I D T ( a b U D W D B E H A Z ( A D F c ( H H W D U U 219 B 219 C 219 C 219 D 219 D 224 C 227 B 230 B 231 C 233 B 234 B 236 A 237 A 238 D 240 A 241 D 243 D 245 D 247 B rista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ené Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lse Aigner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . agesordnungspunkt 6 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): ) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über den Ausgleich von Arbeitgeber- aufwendungen und zur Änderung wei- terer Gesetze (Drucksache 16/39) . . . . . . . . . . . . . . . . . ) Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes über den Arbeitgeberausgleich bei Fortzah- lung des Arbeitsentgelts im Fall von Krankheit und Mutterschaft (Lohnfort- zahlungsausgleichsgesetz) (Drucksache 16/46) . . . . . . . . . . . . . . . . . lla Schmidt, Bundesministerin für Gesundheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . olfgang Zöller (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . r. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . irgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . einz Lanfermann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . nnette Widmann-Mauz (CDU/CSU) . . . . . . usatztagesordnungspunkt 7 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): ntrag der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ IE GRÜNEN: Konsequenzen aus den leischskandalen: Umfassende Verbrau- herinformation und bessere Kontrollen Drucksache 16/111) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orst Seehofer, Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz . . . ans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . altraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . r. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . lrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 248 D 250 C 251 D 253 C 255 B 255 B 255 C 257 C 258 D 260 C 262 A 263 A 263 D 264 D 266 A 268 A 268 A 270 B 271 B 272 D 274 B 275 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 III Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 7 (in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ände- rung des Verkehrswegeplanungsbeschleu- nigungsgesetzes (Drucksache 16/45) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Tiefensee, Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung . . . . . . Horst Friedrich (Bayreuth) (FDP) . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) Dorothee Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Fischer (Hamburg) (CDU/CSU) . . . . . . Stephan Hilsberg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . tion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Abrissmoratorium für den Palast der Re- publik (Drucksache 16/60) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Petra Pau, Dr. Gesine Lötzsch, Dr. Hakki Keskin, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der LINKEN: Abriss des Palastes der Republik stoppen (Drucksache 16/98) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister bei der Bundeskanzlerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . . Monika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . Grietje Bettin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) 276 D 278 D 279 D 281 B 281 C 284 A 285 D 287 C 288 D 290 D 292 A 295 A 295 A 295 B 296 D 298 B 300 C 301 D 303 A Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 5 (in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): Antrag der Abgeordneten Hans-Christian Ströbele, Anna Lührmann, Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordneter und der Frak- S N A L 294 A iegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 304 D 306 C 307 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 173 (A) ) (B) ) 5. Sitzu Berlin, Donnerstag, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 307 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bollen, Clemens SPD 01.12.2005 Ernstberger, Petra SPD 01.12.2005 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 01.12.2005 Kipping, Katja DIE LINKE 01.12.2005 Kossendey, Thomas CDU/CSU 01.12.2005 Nachtwei, Winfried BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.12.2005 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 01.12.2005 Schily, Otto SPD 01.12.2005 Schmidt (Nürnberg), Renate SPD 01.12.2005 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Wächter, Gerhard CDU/CSU 01.12.2005 Dr. Wodarg, Wolfgang SPD 01.12.2005* 5. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Diana Golze


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Werte Kolleginnen und Kollegen!

    ehr geehrte Damen und Herren! In ihrer Regierungser-
    lärung hat die Bundeskanzlerin ausgeführt, dass sich
    ie neue Bundesregierung viele Taten vorgenommen hat.
    ch hoffe, dass diesen Worten auf dem Gebiet der Kin-
    er- und Jugendpolitik wirklich Taten im Sinne der jun-
    en Menschen unseres Landes folgen.


    (Johannes Singhammer [CDU/CSU]: Das werden sie!)


    Unter anderem sollen junge Menschen ermutigt wer-
    en, sich für ein Leben mit Kindern zu entscheiden. Da-
    ür wurde im Koalitionsvertrag die Schaffung von
    30 000 zusätzlichen Betreuungsplätzen für Kinder un-
    er 3 Jahren bis zum Jahr 2010 festgeschrieben. Der
    wölfte Kinder- und Jugendbericht der rot-grünen Bun-
    esregierung vom Herbst 2005 geht jedoch weiter und
    mpfiehlt einen Rechtsanspruch bis 2010 für alle Kinder
    on Geburt an. Diese Empfehlung sollte die neue Bun-
    esregierung in die Tat umsetzen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die Länder und Kommunen müssen damit verbunden
    ber auch die Möglichkeit bekommen, diesen Rechtsan-
    pruch zu erfüllen. Vermutungen, die Kommunen könn-
    en dies durch Einsparungen im Zusammenhang mit der
    usammenführung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe
    ewährleisten, sind mehr als vage und derzeit nicht be-
    egbar.

    Zum Thema Rechtsansprüche von Kindern sollte
    ei der Bundesregierung jedoch noch einiges mehr auf
    er Tagesordnung stehen. Trotz Protesten hat die Bun-
    esregierung die UN-Kinderrechtskonvention bislang
    ur unter ausländerrechtlichen Vorbehalten unterschrie-
    en, nach denen das deutsche Ausländerrecht Vorrang
    or den Verpflichtungen der Konvention hat.

    ieser Zustand muss schnellstens überwunden werden.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Eine wichtige Frage ist weder im Koalitionsvertrag
    och in der Regierungserklärung ausreichend beantwor-
    et worden: Wie will die Bundesregierung gegen die

    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 219


    (A) )



    (B) )


    Diana Golze
    wachsende Kinderarmut vorgehen? Kinderarmut hat in
    der Bundesrepublik eine historisch neue Dimension er-
    reicht. Nach einer Studie des Paritätischen Wohlfahrts-
    verbandes hat die Einführung von Hartz IV zum Jahres-
    beginn die Zahl der von Armut betroffenen Kinder auf
    ein Rekordhoch von 1,7 Millionen steigen lassen. Insge-
    samt leben 14,2 Prozent der Kinder in Deutschland in
    Armut; das ist jedes siebte Kind, in Ostdeutschland so-
    gar jedes vierte.

    Kinderarmut nimmt den jüngsten Mitgliedern unserer
    Gesellschaft die Zukunftschancen; denn die Weichen für
    die Entwicklung werden in den ersten Lebensjahren ge-
    stellt. Ich zitiere aus der Regierungserklärung: „Die
    Menschlichkeit unserer Gesellschaft entscheidet sich da-
    ran, wie wir mit ihnen umgehen.“ Gemeint waren damit
    auch die Kinder.

    Werte Kolleginnen und Kollegen, das Verständnis der
    großen Koalition von Jugendlichen in unserem Land ist
    äußerst widersprüchlich. Auf der einen Seite wird gerade
    von Schulabgängern erwartet, dass sie sich auf die Suche
    nach einem Ausbildungsplatz begeben und dabei flexi-
    bel sind. Ebenso sollen sie dem Arbeitsmarkt nach ei-
    nem erfolgreichen Abschluss, so sie denn überhaupt in
    den Genuss eines solchen kommen, uneingeschränkt zur
    Verfügung stehen. Andererseits sollen sie bis zum Alter
    von 25 Jahren am elterlichen Rockzipfel hängen, um den
    Staat nicht zu belasten. Von in der Verfassung festge-
    schriebenen Bürgerrechten kann hier wohl keine Rede
    sein, wenn wir sie den jungen Menschen nur dann ge-
    währen, wenn es uns passt.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wir müssen ihnen doch wenigstens die Chance auf ein
    selbstbestimmtes und erfolgreiches Leben bieten. Der
    Pakt für Ausbildung bietet diese Chance nicht.

    Die Kinder und Jugendlichen sind die Zukunft unse-
    res Landes. Wir sollten es uns heute nicht mit ihnen ver-
    scherzen. Wir selbst werden im Alter die Folgen dessen
    zu tragen haben und uns den Fragen der nachkommen-
    den Generation stellen müssen.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der LINKEN)




Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Frau Kollegin, dies war Ihre erste Rede in diesem Ho-

hen Hause. Ich gratuliere Ihnen recht herzlich und wün-
sche Ihnen persönlich und für Ihre Arbeit hier im Parla-
ment alles Gute.


(Beifall)


Dies war die letzte Rednerin in dieser Debatte.

Wir kommen nun zu den Themenbereichen Finanzen
und Steuern.

Außerdem rufe ich die Tagesordnungspunkte 5 a und
5 b sowie die Zusatzpunkte 3 und 4 auf:

5 a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/
CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines
Gesetzes zur Beschränkung der Verlustver-

Z

Z

S

H
m
r
h


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(C (D rechnung im Zusammenhang mit Steuerstundungsmodellen – Drucksache 16/107 – Überweisungsvorschlag: Finanzausschuss Rechtsausschuss Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Ausschuss für Kultur und Medien Haushaltsausschuss gemäß § 96 GO b)

CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines
Gesetzes zur Abschaffung der Eigenheimzu-
lage

– Drucksache 16/108 –
Überweisungsvorschlag:
Finanzausschuss (f)

Ausschuss für Wirtschaft und Technologie
Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
Haushaltsausschuss mitberatend und gemäß § 96 GO

P 3 Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/
CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines
Gesetzes zum Einstieg in ein steuerliches So-
fortprogramm

– Drucksache 16/105 –
Überweisungsvorschlag:
Finanzausschuss (f)

Ausschuss für Wirtschaft und Technologie
Ausschuss für Arbeit und Soziales
Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
Haushaltsausschuss gemäß § 96 GO

P 4 Beratung des Antrags der Abgeordneten Oskar
Lafontaine, Dr. Barbara Höll, Dr. Axel Troost
und der Fraktion der LINKEN

Hedgefondszulassung zurücknehmen

– Drucksache 16/113 –
Überweisungsvorschlag:
Finanzausschuss (f)

Rechtsausschuss
Ausschuss für Wirtschaft und Technologie
Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Ausschuss für Kultur und Medien
Haushaltsausschuss gemäß § 96 GO

Das Wort hat der Bundesminister der Finanzen, Peer
teinbrück.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: ()
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()


    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und

    erren! Dies ist meine erste Rede hier im Bundestag,
    eine Jungfernrede, die ich nicht mehr von der Bundes-

    atsbank, sondern von der Regierungsbank kommend
    alte.


    (Zuruf von der CDU/CSU)


    Es gibt ja einen alten Aphorismus, der lautet: Hochver-
    at ist eine Frage des Datums.

    220 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005


    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Peer Steinbrück

    (Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Ich möchte mich sehr herzlich für die vielen Glück-
    wünsche bedanken, die ich bekommen habe. Ich gebe
    zu: Es ist auch das eine oder andere Kondolenzschreiben
    dabei gewesen,


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    das ich gebührend beantworten werde. In wenigen Tagen
    mache ich eine Erfahrung, die auch viele Privatleute in
    Deutschland machen: die Erkenntnis, dass das schöne
    Gefühl, Geld zu haben, weitaus weniger intensiv ist als
    das klamme Gefühl, kein Geld zu haben.


    (Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Um ernsthaft zu werden, meine Damen und Herren,
    sage ich: Wir haben unabweisbar erhebliche Haushalts-
    probleme. An den Beginn meiner Ausführungen stelle
    ich daher sehr gezielt die Feststellung, dass diese
    Haushaltsprobleme nicht ausschließlich aus fiskalischer
    Perspektive und nicht allein über fiskalische Anstren-
    gungen zu lösen sind.

    Ich halte das für aussichtslos. Diese unabweisbaren
    Haushaltsprobleme sind nur in einem Gesamtzusam-
    menhang zu lösen. Sie werfen uns sehr direkt zurück auf
    Fragen, die alle Seiten dieses Hauses – in den unter-
    schiedlichsten Ausschüssen, in den unterschiedlichsten
    Ministerien – beschäftigen.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sehr wahr!)


    Diese Fragen lauten: Wird die Wachstumsdynamik in
    Deutschland in den nächsten Jahren hinreichend sein,
    um diese Probleme zu lösen? Wie können wir unsere So-
    zialversicherungssysteme robuster machen


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sehr wahr!)


    gegen konjunkturelle Ausschläge, aber auch gegenüber
    den Folgen der Demographie, wenn – was eine Tatsache
    ist – das Normalarbeitsverhältnis als Bezugsgröße für
    die Erhebung der Sozialversicherungsbeiträge zuneh-
    mend erodiert? Wir wissen, dass jede Entspannung auf
    dem Arbeitsmarkt uns näher an eine solide Haushalts-
    führung heranführt. Wir haben es über die Folgen der
    Demographie hinaus, die ich bisher angesprochen habe,
    auch mit weiteren Folgen dieser Entwicklung zu tun.

    Ich stelle das an den Anfang, um die Notwendigkeit
    aufzuzeigen, dass wir diese Haushalts- und Fiskalpolitik
    mit den anderen politischen Aufgabenfeldern mehr denn
    je vernetzen. Es kann keine Arbeitsteilung geben, dass
    im Hohen Hause die Haushalts- und Finanzpolitiker auf
    der einen Seite und die anderen Politiker auf der anderen
    Seite stehen, dass der Finanzminister im Kabinett für die
    kruden, für die schlechten Nachrichten zuständig ist und
    die anderen sich populär, auch mit Blick auf ihr Ausga-
    beverhalten, aufstellen können.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


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    (C (D Solide Staatsfinanzen sind, das weiß ich, nicht alles nd ich will sie auch nicht überbewerten. Aber ohne soide Staatsfinanzen werden wir viele der uns gemeinsam eschäftigenden Aufgaben definitiv nicht erfüllen, gechweige finanzieren können. ch glaube – und ich mache gar keinen Hehl daraus –, ass eine große Koalition die beste Voraussetzung dafür st, einen solchen Gesamtzusammenhang herzustellen nd diese Aufgaben zu lösen. Deshalb ist es auch nahe iegend, dass der Koalitionsvertrag keiner rein fiskalichen Logik folgt. Ich selber als einer in der Verhandungskommission habe versucht, dem zu entsprechen. ir haben gesagt: „Ja, wir brauchen eine ordentliche aushaltsführung“, aber auf der anderen Seite hat diese roße Koalition auch Gestaltungsansprüche formuliert nd wir wollen diesen Gestaltungsansprüchen auch entprechen, zum Beispiel mit Blick auf die Förderung der ewerblichen Wirtschaft, insbesondere des Mittelstanes; mit Blick auf die Familienförderung, die eben eine roße Rolle gespielt hat; mit Blick auf Forschung und ntwicklung – das berühmte 3-Prozent-Ziel, das in vier, ünf Jahren erreicht sein soll; was übrigens bedeutet, ass wir 6 Milliarden Euro mehr in die Hand nehmen üssen –, um auf diesem Gebiet international wieder die ase vorn zu haben; mit Blick auf die Verkehrsinfra truktur und das wichtige Thema, wie wir private Hausalte zunehmend auch als Arbeitgeber mobilisieren önnen, und zwar mit Blick auf sozialversicherungsflichtige Beschäftigungsverhältnisse. Glaubwürdige Politik muss sich den Realitäten stelen; das weiß ich. Diese Realitäten heißen zum Beispiel: und 20 Prozent des Bundeshaushaltes, also insgesamt twa 50 Milliarden Euro, sind nicht nachhaltig durch innahmen gedeckt. Um es auf den Punkt zu bringen wahrscheinlich bei manchen Kritik hervorrufend –: ieser Bundeshaushalt hat sehr viel weniger ein Ausgaenproblem und sehr viel mehr ein Einnahmeproblem! it fast 80 Milliarden Euro machen die Leistungen des undeshaushaltes an die gesetzliche Rentenversicheung annähernd ein Drittel des gesamten Bundeshausaltes aus. Insbesondere mit Blick auf Herrn Solms, der leich nach mir reden wird, möchte ich darauf hinweien, dass alleine fünf große Ausgabenblöcke 72 Prozent ieses Bundeshaushaltes festlegen: der Zuschuss zur entenversicherung, die Arbeitsmarktausgaben, die Zin en, die Personalausgaben und die Zuwendungen. Die estlichen 28 Prozent betreffen teilweise wichtige Ausabenfelder, nach der Rechtschreibreform zu bezeichnen it den drei Fs: nämlich Verkehr, Verteidigung und For chung und Entwicklung. (Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    (Beifall bei der SPD)


    ngesichts dieser Verkarstung – in Form dieser fünf
    löcke – und mit Blick auf die hoch investiven Anteile
    er drei Fs ist klar: Wenn jemand glaubt, er könnte aus

    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 221


    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Peer Steinbrück
    diesem Bundeshaushalt in einer Radikaloperation 10, 15,
    20, 25 Milliarden Euro auf einmal herausschneiden,
    dann irrt er! Das ist Voodoo-Fiskalpolitik!


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Denn wenn Sie dies wollen, Herr Solms, dann müssen
    Sie sich jetzt hierhin stellen und sagen, ob Sie den
    80-Milliarden-Euro-Zuschuss an die Rentenversiche-
    rung kürzen wollen! Sind Sie bereit, den Menschen zu
    sagen, dass sie, wenn Sie zum Beispiel 8 Milliar-
    den Euro herausholen wollen, um die Mehrwertsteuerer-
    höhung zu vermeiden, es mit Rentenkürzungen von
    4 Prozent zu tun haben werden? Ich habe von Kollegin
    Schmidt gelernt, dass 50 Prozent der Rentner in
    Deutschland ihre Rente alleine aus der gesetzlichen Ren-
    tenversicherung beziehen. Sie müssten diesen Frauen
    und Männern die Rente also um real 4 Prozent kürzen! –
    Bei den Zinsen können Sie nicht sparen. Bei den Zuwen-
    dungen sparen wir. Auch beim Personal sparen wir. Das
    heißt, die Spielräume sind sehr gering. Wenn diese
    Mehrwertsteuererhöhung so des Teufels ist, dann müss-
    ten Sie, um sie zu vermeiden, mit Vorschlägen kommen,
    wie ich sie von Ihnen nie gehört habe; ich komme darauf
    zurück.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Was schauen Sie uns jetzt an?)


    Das Problem bei diesem Haushalt ist nicht allein des-
    sen Niveau. Wir haben vielmehr ein Strukturproblem:
    Wir zahlen für die Vergangenheit zu viel und geben für
    die Zukunft zu wenig aus.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie des Abg. Carl-Ludwig Thiele [FDP])


    Das ist die Realität. Ich könnte noch weitere Punkte auf-
    zählen, wie zum Beispiel die Zinsquote, die zu geringe
    Investitionsquote und dergleichen mehr. An diesen
    Sachverhalten kommt niemand vorbei, weder die FDP
    – auch nicht Sie, Herr Solms, wenn Sie bei einer anderen
    Konstellation meine Funktion übernommen hätten –
    noch die Linkspartei. Ich habe den Eindruck, dass es ein-
    fache, gar populäre Antworten auf diese komplexen,
    sehr ineinander verwobenen Probleme nicht gibt.

    Die FDP tut so, als ob sie durch Steuersenkungen die
    Regelgrenze des Art. 115 Grundgesetz einhalten
    könnte. Gelegentlich habe ich den Eindruck, dass sie
    vornehmlich über Haushaltskürzungen den Konsolidie-
    rungsbeitrag erbringen will. Wie Sie das machen wollen,
    weiß ich nicht. Diese Zauberformel ist mir nicht geläu-
    fig. Das ist die von mir schon angesprochene Voodoo-
    Fiskalpolitik. Wo sollen denn die 35 Milliarden Euro
    herkommen, Herr Solms? Wenn Sie weitere Steuersen-
    kungen wollen und gleichzeitig die Regelgrenze des
    Art. 115 Grundgesetz einhalten wollen, dann müssen Sie
    dem Parlament und der Öffentlichkeit belegen, wie diese
    Defizitlücke über Haushaltskürzungen gedeckt werden
    soll.


    (Beifall bei der SPD)


    Außerdem müssen Sie belegen, mit welchen Verwerfun-
    gen und Kollateralschäden das verbunden ist. Übrigens

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    (C (D st das alles kontraproduktiv für Wachstum und Beschäfigung. Diese Antwort bleibt die FDP schuldig. Dass Sie persönlich manchmal mit einer großen huzpe antreten und sagen, das, was diese große Koali ion, diese Bundesregierung im nächsten Jahr mache, sei erfassungswidrig, lasse ich Ihnen nicht durchgehen. enn Art. 115 Grundgesetz lässt, wie Sie wissen müs en, eine Ausnahme zu. Diese Bundesregierung nimmt iese Ausnahme in Anspruch. Das ist nicht verfassungsidrig, sondern durchaus verfassungskonform. Das wirkt deshalb als eine so große Chuzpe auf mich, eil ich habe nachzählen lassen, wie oft die FDP an eiem solchen Verfahren beteiligt war. Sie war es fünfmal. ie FDP ist in den Jahren 1994, 1991, 1984, 1979 und 976 an einem solchen Verfahren beteiligt gewesen, wie s die große Koalition diesmal macht, nämlich im Hausaltsaufstellungsverfahren die Regelgrenze nicht einzualten, aber dies mit der Erlaubnis, der Ausnahmeregeung, die Art. 115 Grundgesetz enthält. Weshalb die ritik? Sie waren fünfmal dabei. Ja, ja, die FDP lebt vom Kurzzeitgedächtnis der Bürgeinnen und Bürger. Das ist richtig. Ich könnte Ihnen das Verfahren genau beschreiben. as hätte aber einen zu starken Seminarcharakter. Erspa en Sie mir das bitte. Es ging um eine Rücklagenbildung. (Hans-Michael Goldmann [FDP]: NRW, Herr Steinbrück!)


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    (Zuruf des Abg. Frank Schäffler [FDP])


    (Zuruf von der FDP)


    Sie von der FDP sind auch an anderer Stelle Gefange-
    er Ihrer Terminologie, nämlich dann, wenn Sie die Ab-
    chaffung jeder Steuervergünstigung automatisch als
    ine Steuererhöhung definieren. Dann kommen Sie
    azu, solche Beiträge zu halten, wie Herr Brüderle das
    eute getan hat. Wenn Sie mit mir darin einig wären,
    ass wir viele Steuervergünstigungen haben, die eigent-
    ich obsolet sind, und dass deren Abschaffung nicht au-
    omatisch Steuererhöhungen sind, sondern Einsparun-
    en, die man erbringen kann, dann kämen Sie zu ganz
    nderen Zahlen.

    Ich will Sie daran erinnern: In einem Jahr wie 2008,
    n dem sich die volle Wirksamkeit vieler Maßnahmen,
    ie sich diese Regierung vorgenommen hat, entfalten
    ird, haben wir es zu tun mit Ausgabenkürzungen von
    ngefähr 10 Milliarden Euro, mit der Abschaffung von
    teuervergünstigungen in der Dimension von 6,3 Mil-

    iarden Euro, mit Steuermehreinnahmen über höhere
    ersicherungsteuer und Mehrwertsteuer von 9,8 Milliar-
    en Euro und bei den Einmaleffekten und Privatisierun-
    en etwa mit 9 Milliarden Euro. Das sind die Proportio-
    en. Diese stehen im Widerspruch zu dem, was Herr
    rüderle heute hier mit großer Emphase vorgetragen hat.

    Niemand zahlt gerne Steuern. Aber die Steuerquote
    n Deutschland ist – das betone ich – auch nicht das

    222 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005


    (A) )



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    Bundesminister Peer Steinbrück
    Hauptproblem. Ich stimme sogar Herrn Lafontaine be-
    grenzt zu,


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Na, na!)


    dass selbst die addierte Steuer- und Abgabenquote im in-
    ternationalen Vergleich nicht das Hauptproblem ist. Was
    er darüber zu sagen versäumt, ist, dass wir in Deutsch-
    land zu hohe Lohnzusatzkosten haben, die sich aus ge-
    setzlichen und tariflichen Regelungen zusammensetzen.
    Was er in seiner Rede heute Morgen nicht beschrieben
    hat, ist, dass die Lohnzusatzkosten inzwischen 100 Pro-
    zent der Lohn- und Gehaltssumme ausmachen.


    (Christine Scheel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Er meint, der Bundestag solle die Löhne festlegen!)


    – Er verschweigt, dass wir in Deutschland im Bereich
    des Arbeitsmarktes nach wie vor ein riesengroßes Pro-
    blem haben. Ich möchte nicht polemisch werden, aber es
    ist bildlich so zu beschreiben: Ein Malergeselle hat zu
    Hause einen Wasserrohrbruch und lässt diesen von ei-
    nem Installateurgesellen reparieren. Der Malergeselle
    muss fünf Stunden arbeiten, um eine Arbeitsstunde des
    Installateurgesellen bezahlen zu können. Das beschreibt
    das Hauptproblem auf dem Arbeitsmarkt.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und des Abg. Carl-Ludwig Thiele [FDP])


    Was Sie von der Linkspartei dazu darstellen, hilft uns
    definitiv nicht weiter.

    Abgesehen davon sind an dieser Stelle auch die leich-
    ten Hinweise erlaubt, dass die Steuersysteme in Europa
    inzwischen miteinander konkurrieren und dass wir mit
    unserem Steuersystem dafür sorgen müssen, dass es bei
    der hohen Mobilität des Kapitals nicht zu Abwanderun-
    gen kommt.

    Ich will auf das Thema zurückkommen, das in der
    Debatte heute Morgen, die Herr Brüderle mit entfacht
    hat, schon eine Rolle spielte, nämlich auf die Mehrwert-
    steuer. Ja – wir müssen uns doch nicht wechselseitig
    naiver machen, als wir sind –, die Erhöhung der Mehr-
    wertsteuer hat einen kontraproduktiven Effekt für die
    Wirtschaft. Jeder, der das leugnet, macht sich etwas vor.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der LINKEN)


    – Es ist so. – Die Frage ist nur, mit welchen anderen Ver-
    werfungen und anderen Nachteilen für die Konjunktur
    und die solide Haushaltsführung eine alternative Strate-
    gie verbunden wäre. Darauf haben Sie keine Antwort.


    (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Das ist Ihnen erst nach der Wahl eingefallen? Warum haben Sie das nicht vor der Wahl gesagt? Sie sind hier doch der Durchblicker!)


    – Wissen Sie: Gelegentlich hat die Politik auch einen Er-
    kenntnisfortschritt zu verzeichnen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Lachen bei der FDP – Hans-Michael Goldmann – S m s g l I u k n u s d s s E M s e e u d m z c w D ß s W n W w w a t d g m e t s (C (D [FDP]: Sie wären von Ihren Leuten geprügelt worden!)


    Ach, entschuldigen Sie bitte. Sie haben vor der Wahl
    teuersenkungen versprochen. Wenn Herr Solms an
    einer Stelle wäre, dann müsste er heute hier die politi-

    che Lebenslüge der FDP vertreten, da Steuersenkungen
    ar nicht möglich sind. Das ist genau dieselbe Lebens-
    üge.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Zurufe von der FDP sowie der Abg. Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE])


    ch bin mir ganz sicher: Wenn er in meinem Amt wäre
    nd wenn er heute Ihre Aussagen im Bundestagswahl-
    ampf verteidigen müsste, dann müsste er sich von ih-
    en genauso verabschieden. Tun Sie also doch nicht so
    nd spielen Sie sich doch nicht vollmundig auf.


    (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Sagen Sie einmal etwas zu der Lebenslüge der SPD!)


    Wenn Sie sagen, dass Sie diese Erhöhung der Mehr-
    teuer nicht wollen – den einen Mehrwertsteuerpunkt,
    urch den die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung ge-
    enkt werden sollen, lasse ich einmal weg –, dann müs-
    en Sie diesem Hause erklären, wie die 10 Milliarden
    uro – ich addiere immer die Versicherungsteuer und die
    ehrwertsteuer – auf anderem Wege finanziert werden

    ollen. Das können Sie nicht. Das ist Ihr Offenbarungs-
    id. Da gibt es nichts,


    (Lachen des Abg. Hans-Michael Goldmann [FDP])


    s sei denn, Sie würden sagen: Wir senken die Renten
    nd die Investitionen und wir setzen in den Zukunftsfel-
    ern – was immer dabei in Rede steht – keine Akzente
    ehr.

    Ich sage sehr bewusst: Um seine Aufgaben erfüllen
    u können, benötigt dieser Staat Ressourcen. Wir brau-
    hen einen handlungsfähigen Staat. Die Menschen er-
    arten, dass wir die Infrastruktur finanzieren, dass wir
    aseinsvorsorge betreiben, dass wir die innere und äu-
    ere Sicherheit finanzieren und dass wir in Bildung, For-
    chung und Entwicklung investieren.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sehr gut!)


    ir wollen aber keinen fetten Staat haben. Wir wollen
    icht länger einen Vater und eine Mutter Staat haben.
    ir brauchen auch keine Alimentationsveranstaltungen,
    ie sich die Linken das gelegentlich vorstellen, sondern
    ir brauchen einen leistungsfähigen Staat, der dafür

    uch die entsprechenden finanziellen Ressourcen benö-
    igt.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Wir brauchen einen handlungsfähigen Staat, der auch
    adurch Vertrauen und Sicherheit schafft, dass er die
    roßen Lebensrisiken der Menschen absichert und ihnen
    ehr Chancengerechtigkeit beim Zugang zu Bildungs-

    inrichtungen garantiert, damit sie ein selbst verantwor-
    etes Leben führen können. Deshalb trete ich in einer
    olchen Rede auch der verbreiteten und modischen Dis-

    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 223


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    Bundesminister Peer Steinbrück
    kreditierung des Staates und seiner Institutionen entge-
    gen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Dies ist auch bei Ihnen mit ordnungspolitischen Vorstel-
    lungen unterlegt, von denen ich sehr weit entfernt bin.


    (Beifall bei der SPD)


    Nur die sehr Begüterten können sich einen schwachen
    Staat leisten, die anderen nicht.


    (Beifall bei der SPD – Hans-Michael Goldmann [FDP]: Blödsinn! Das ist ja unerträglich!)


    Abstrakt sind alle überall für Haushaltskonsolidie-
    rung: bei den Verbänden, in den Medien und auch bei
    uns. Wehe aber, es wird konkret! Abstrakt sind alle für
    den Abbau von Steuervergünstigungen – aber bitte bei
    den anderen. Diese Debatte haben wir schon jetzt. Mir
    ist jede Kritik willkommen, die uns weiterhilft, gerade
    auch dann, wenn sie in Sorge um das Gemeinwohl geäu-
    ßert wird. Mir ist es aber vielleicht auch erlaubt, solche
    Kritik zurückzuweisen, die klar von Gruppeninteressen
    geprägt ist.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Ich will ein Beispiel aus der jüngsten Zeit nennen,
    nämlich die geplante Verlustverrechnungsbeschrän-
    kung im Zusammenhang mit Steuerstundungsmodellen.
    Die Art und Weise, wie die FDP dort Klientelpolitik be-
    trieben hat und glaubte, dort Klientelinteressen vertreten
    zu müssen, hat mit einer Orientierung an den Interessen
    des Gemeinwohls nichts zu tun.


    (Beifall bei der SPD – Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Auch der Herr Trittin! – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Trittin nicht unerwähnt lassen!)


    Sie müssen wissen: Allein das Lavieren über diesen
    Stichtag hätte den Steuerzahler 500 Millionen Euro kos-
    ten können, nur weil man denjenigen, die diese Fonds
    verwalten, vielleicht die Hand hat reichen müssen: Aus
    verfassungsrechtlichen Gründen müsste das alles noch
    verschoben werden und dergleichen mehr. Da ist nichts
    dran.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das war Herr Trittin!)


    Diese Bundesregierung und die sie tragenden Koali-
    tionsfraktionen werden daran festhalten, weil wir wis-
    sen, dass sehr viel Geld daran hängt.

    In aller Deutlichkeit: Wenn wir Gruppeninteressen
    bedienen, haben wir keine Chance, zu einem wirtschaft-
    lichen Aufschwung zu kommen, schon gar nicht zu men-
    talen Veränderungen, wobei ich glaube, dass uns diese
    Mentalitäten gelegentlich sehr hemmen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    So ernüchternd das Bild der öffentlichen Finanzen
    auch sein mag, so besteht doch in meinen Augen kein
    Anlass zu Hoffnungslosigkeit oder Fatalismus. Wie in
    vielem, können wir auch hier einiges von den Chinesen

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    (C (D ernen. Sie verwenden zwei Pinselstriche, um das Wort Krise“ zu schreiben. Der eine Pinselstrich steht für die efahr, der andere für die Gelegenheit. Will sagen: Hüte ich in einer Krise vor der Gefahr, aber erkenne auch die elegenheiten. Solche Gelegenheiten gibt es. In der vergangenen Legislaturperiode hat es immerhin ine beachtliche Zunahme der so genannten Tragfähigeit der öffentlichen Finanzen im Zuge von Reformen egeben, für die ich meinem Vorgänger Hans Eichel, der aran maßgeblich beteiligt war, noch einmal danken öchte. (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Bartholomäus Kalb [CDU/CSU])


    ie Experten weisen aus, dass wir durch eine Reihe von
    esetzlichen Vorhaben, die im Vermittlungsausschuss
    urchaus Zustimmung gefunden haben, diese Tragfähig-
    eitslücke, das heißt die Differenz zwischen den lang-
    ristigen Ausgaben und den Einnahmen des Staates, in
    ur zwei Jahren um 20 Prozent verringern konnten. Es
    ibt keinen Grund, warum eine große Koalition hierauf
    icht aufbauen sollte. Wir werden es tun.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Warum hat die Regierung das dann nicht früher getan?)


    Die Bundesregierung hat ein ausgewogenes und auf-
    inander abgestimmtes Maßnahmenpaket in der, wie
    ch glaube, richtigen Schrittfolge vorgelegt. Wir wollen
    006 Rückenwind organisieren. Wir wollen 2007 das
    aastricht-Kriterium hinsichtlich der Verschuldung und

    uch die Regelgrenze des Art. 115 des Grundgesetzes
    inhalten.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sehr gut!)


    as wird uns erhebliche Anstrengungen abverlangen.
    ch kündige hier noch einmal an, dass die Einhaltung des

    aastricht-Kriteriums von 3 Prozent im Jahre 2007 auch
    it Blick auf die europapolitische Aufstellung der
    undesrepublik Deutschland von einer erheblichen Be-
    eutung sein wird.

    Wir befinden uns im Augenblick in einer Verfas-
    ungskrise. Wir verfügen im Augenblick über keine
    inanzielle Vorausschau. Ob dies die britische Präsident-
    chaft bis Weihnachten noch liefern wird, ist nicht si-
    her. Das heißt, es stehen möglicherweise noch offene
    ragen zur Finanzierung der EU zur Behandlung an. Das
    edeutet, dass wir uns eine dritte Krise, eine mögliche
    ährungskrise bezüglich der Infragestellung des Stabili-

    äts- und Wachstumspaktes, nicht werden leisten kön-
    en. Das ist der Hintergrund.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie des Abg. Hans-Michael Goldmann [FDP])


    Das Kabinett hat bereits erste Schritte eingeleitet, auf
    ie ich aus Zeitgründen nicht zu sprechen kommen
    öchte. Der zweite Schritt wird sein, dass wir bereits im

    ächsten Jahr folgende Impulse setzen wollen: Fami-
    ienförderung, Stärkung von Forschung und Entwick-
    ung, Programm zur energetischen Gebäudesanierung
    owie Förderung der gewerblichen Wirtschaft. Der dritte

    224 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005


    (A) )



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    Bundesminister Peer Steinbrück
    Schritt wird sein, dass wir uns um die großen Reform-
    vorhaben schon 2006 werden kümmern müssen. Heraus-
    ragendes Beispiel ist dafür das Gesundheitssystem vor
    dem Hintergrund sehr zielantinomischer Positionen, die
    wir vorher eingenommen haben. Aber ich gehöre zu
    denjenigen, die wissen, dass hier die Musik spielt, wenn
    wir jemals von dem hohen Bundeszuschuss für die versi-
    cherungsfremden Leistungen in der Krankenversiche-
    rung wegkommen wollen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Der nächste Schritt ist eine Erhöhung der Umsatz-
    steuer und der Versicherungsteuer zum 1. Januar 2007.
    Dazu habe ich das Notwendige gesagt. Wir bleiben auch
    im Sinne einer sozialen Balance für die davon Betroffe-
    nen bei dem halben Mehrwertsteuersatz.


    (Christine Scheel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: 7 Prozent ist nicht die Hälfe von 18 Prozent!)


    – Ich meine den ermäßigten Satz von 7 Prozent. Danke
    sehr, mathematisch haben Sie Recht, Frau Scheel.

    Der fünfte Schritt wird eine große Unternehmen-
    steuerreform zum 1. Januar 2008 sein, für die der
    Grundsatz gilt: Solidität vor Schnelligkeit. Wir werden
    unsere Zeit brauchen, um die vorliegenden Vorschläge
    des Sachverständigenrates und der Stiftung Marktwirt-
    schaft so auszuloten, dass dabei etwas Vernünftiges he-
    rauskommt.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Ich will zum Schluss sagen: Es ist ein Ziel dieser gro-
    ßen Koalition und vielleicht auch ihre Chance, Vertrauen
    wiederzugewinnen. Wir wollen uns ernsthaft und inten-
    siv um einen glaubwürdigen Politikstil bemühen, der
    von den Wählerinnen und Wählern anerkannt wird. Die
    Menschen haben einen Anspruch darauf, dass wir ihnen
    ohne Umschweife die Realität so beschreiben, wie sie
    ist, dass wir ihnen keine raschen Lösungen dort verspre-
    chen, wo wir sie nicht haben, dass wir aber versuchen,
    Wege aufzuzeigen. Die Menschen haben jedoch auch ei-
    nen Anspruch darauf, dass nicht alles zerredet und zerfa-
    sert wird, was in die politische Debatte gebracht wird.
    Sie haben eine Bringschuld, die Informationsangebote
    der Politik so abzurufen, dass sie sich ein eigenes, von
    öffentlichen Aufgeregtheiten unabhängiges Bild machen
    können. Diese Bringschuld mahne ich bei den Bürgerin-
    nen und Bürgern an.


    (Beifall bei der SPD)


    Die große Koalition hat die Chance, zu einem Politik-
    stil zu finden, mit dem Vertrauen zurückgewonnen wer-
    den kann. Wir müssen aus Überzeugung handeln und wir
    wollen durch Handeln überzeugen.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


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    (C (D Herr Minister, ich wünsche Ihnen für Ihre Arbeit auch m Namen des Parlaments alles Gute. Der nächste Redner ist der Kollege Dr. Hermann Otto olms, FDP-Fraktion. Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und erren! Nachdem Herr Steinbrück seine erste Rede hier ehalten hat, gebietet es die Höflichkeit, zurückhaltend arauf zu antworten. Ich habe mich aber gewundert, dass ie Ihre Rede mit einer umfassenden Beschimpfung der pposition begonnen haben. Ich bin nicht der Finanzinister. Unser Programm steht nicht zur Disposition nd Diskussion. Vielmehr diskutieren wir hier über die egierungserklärung der neuen Koalition und Sie sind ür die Finanzpolitik verantwortlich. Um dieses Thema eht es. (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der LINKEN)