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ID1600503700

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/5 Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . 200 A Antrag der Abgeordneten Cornelia Behm, Dr. Thea Dückert, Ulrike Höfken, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN: Hongkong als Zwi- schenschritt einer fairen und entwicklungs- orientierten Welthandelsrunde (Drucksache 16/86) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Glos, Bundesminister für Wirtschaft und Technologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Reinhard Loske (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . 173 D 174 A 177 C 180 B 182 C 185 A 201 C 203 D 205 C 207 C 209 C 210 C 212 A 213 A 214 C 215 D Deutscher B Stenografisch 5. Sitzu Berlin, Donnerstag, den I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Dr. Heinz Riesenhuber und der Abge- ordneten Dr. Petra Sitte . . . . . . . . . . . . . . . . . Begrüßung des neuen Abgeordneten Hermann Josef Scharf . . . . . . . . . . . . . . . . . Abwicklung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: Fortsetzung der Aussprache zur Regierungs- erklärung der Bundeskanzlerin . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: A T ( A D b b ( S M K 173 A 173 B 173 C 173 D Laurenz Meyer (Hamm) (CDU/CSU) . . . . . . Dr. Rainer Wend (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 187 B 189 A undestag er Bericht ng 1. Dezember 2005 t : Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nnette Faße (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 4 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): ntrag der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ IE GRÜNEN: Den Klimawandel wirksam ekämpfen – Deutschland muss Vorreiter leiben Drucksache 16/59) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . igmar Gabriel, Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit . . . . . . ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . atherina Reiche (Potsdam) (CDU/CSU) . . . 190 D 191 B 192 C 192 C 196 A 198 A Christel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Diana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 216 D 218 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 Tagesordnungspunkt 5 (in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Beschrän- kung der Verlustverrechnung im Zu- sammenhang mit Steuerstundungsmo- dellen (Drucksache 16/107) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Abschaf- fung der Eigenheimzulage (Drucksache 16/108) . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zum Einstieg in ein steuerliches Sofortprogramm (Drucksache 16/105) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Oskar Lafontaine, Dr. Barbara Höll, Dr. Axel Troost und der Fraktion der LINKEN: Hedgefondszulas- sung zurücknehmen (Drucksache 16/113) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister der Finanzen Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Christine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . K R I D T ( a b U D W D B E H A Z ( A D F c ( H H W D U U 219 B 219 C 219 C 219 D 219 D 224 C 227 B 230 B 231 C 233 B 234 B 236 A 237 A 238 D 240 A 241 D 243 D 245 D 247 B rista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ené Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lse Aigner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . agesordnungspunkt 6 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): ) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über den Ausgleich von Arbeitgeber- aufwendungen und zur Änderung wei- terer Gesetze (Drucksache 16/39) . . . . . . . . . . . . . . . . . ) Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes über den Arbeitgeberausgleich bei Fortzah- lung des Arbeitsentgelts im Fall von Krankheit und Mutterschaft (Lohnfort- zahlungsausgleichsgesetz) (Drucksache 16/46) . . . . . . . . . . . . . . . . . lla Schmidt, Bundesministerin für Gesundheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . olfgang Zöller (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . r. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . irgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . einz Lanfermann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . nnette Widmann-Mauz (CDU/CSU) . . . . . . usatztagesordnungspunkt 7 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): ntrag der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ IE GRÜNEN: Konsequenzen aus den leischskandalen: Umfassende Verbrau- herinformation und bessere Kontrollen Drucksache 16/111) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orst Seehofer, Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz . . . ans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . altraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . r. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . lrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 248 D 250 C 251 D 253 C 255 B 255 B 255 C 257 C 258 D 260 C 262 A 263 A 263 D 264 D 266 A 268 A 268 A 270 B 271 B 272 D 274 B 275 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 III Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 7 (in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ände- rung des Verkehrswegeplanungsbeschleu- nigungsgesetzes (Drucksache 16/45) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Tiefensee, Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung . . . . . . Horst Friedrich (Bayreuth) (FDP) . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) Dorothee Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Fischer (Hamburg) (CDU/CSU) . . . . . . Stephan Hilsberg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . tion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Abrissmoratorium für den Palast der Re- publik (Drucksache 16/60) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Petra Pau, Dr. Gesine Lötzsch, Dr. Hakki Keskin, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der LINKEN: Abriss des Palastes der Republik stoppen (Drucksache 16/98) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister bei der Bundeskanzlerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . . Monika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . Grietje Bettin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) 276 D 278 D 279 D 281 B 281 C 284 A 285 D 287 C 288 D 290 D 292 A 295 A 295 A 295 B 296 D 298 B 300 C 301 D 303 A Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 5 (in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): Antrag der Abgeordneten Hans-Christian Ströbele, Anna Lührmann, Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordneter und der Frak- S N A L 294 A iegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 304 D 306 C 307 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 173 (A) ) (B) ) 5. Sitzu Berlin, Donnerstag, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 307 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bollen, Clemens SPD 01.12.2005 Ernstberger, Petra SPD 01.12.2005 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 01.12.2005 Kipping, Katja DIE LINKE 01.12.2005 Kossendey, Thomas CDU/CSU 01.12.2005 Nachtwei, Winfried BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.12.2005 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 01.12.2005 Schily, Otto SPD 01.12.2005 Schmidt (Nürnberg), Renate SPD 01.12.2005 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Wächter, Gerhard CDU/CSU 01.12.2005 Dr. Wodarg, Wolfgang SPD 01.12.2005* 5. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Gerda Hasselfeldt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Weitere Wortmeldungen zu diesem Themenbereich

    liegen nicht vor.

    Interfraktionell wird vorgeschlagen, die Vorlage auf
    Drucksache 16/59 an die in der Tagesordnung aufgeführ-
    ten Ausschüsse zu überweisen. Gibt es dazu anderwei-
    tige Vorschläge? – Wie ich sehe, ist das nicht der Fall.
    Dann ist die Überweisung so beschlossen.

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    (C (D Damit kommen wir zum Themenbereich Familie, enioren, Frauen und Jugend. Ich erteile das Wort der undesministerin, Frau Dr. Ursula von der Leyen. Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin für amilie, Senioren, Frauen und Jugend: Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Der Kolitionsvertrag ist ein Meilenstein zu einer modernen Failienpolitik. Wir haben darin klar gemacht: Wir wollen ehr Kinder in den Familien und mehr Familie in er Gesellschaft. Wir investieren in Familie. Das Leitbild, an dem wir uns orientieren, meint mehr ls einen Familienlastenausgleich – das auch, aber nicht ur. Familie ist mehr als eine Oase der Innerlichkeit oder es Rückzugs – das auch, aber nicht nur. Familie ist der rt, wo Menschen für andere und für sich Verantwor ung übernehmen. Familie ist der Ort, von dem Kinder offentlich in ein glückliches Leben aufbrechen. Familie st der Ort, wo Menschen immer wieder neu ein gemeinames Leben handeln und verhandeln. Familie ist der rt, wo sich beide Eltern für beides verantwortlich füh en, für das wirtschaftliche wie für das emotionale und eelische Wohl der Kinder. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Um das zu erreichen, müssen wir aber auch bereit
    ein, unsere Einstellungen, Klischees und schnellen Ur-
    eile zu überprüfen. Die Botschaft, die heute aus allen
    anälen und Chefetagen auf die jungen Menschen nie-
    erprasselt, ist ziemlich eindeutig und verheerend: „Wer
    eruflichen Erfolg im Leben nicht ausschließen will,
    ollte Kinder und Familie, Sorge und Verpflichtung für
    ndere meiden, weil sie auf dem Weg durch ein spannen-
    es Leben nur behindern.“ – Ich weiß erstens aus Erfah-
    ung: Das ist nicht wahr. Ich bin zweitens der Meinung:
    ine Gesellschaft, die so programmiert ist, wird in dop-
    elter Hinsicht scheitern;


    (Zuruf von der CDU/CSU: Richtig!)


    ie wird dadurch sozial kälter und ökonomisch nicht er-
    olgreicher werden.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und der FDP)


    Familien brauchen vor allem drei Dinge: Zeit, eine
    nterstützende Infrastruktur und Einkommen. Aber da-
    it Familien überhaupt erst entstehen, müssen wir die
    ahmenbedingungen so verändern, dass junge Männer
    nd Frauen Kindern, Familie und Beruf in ihrem Le-
    enslauf besser als gegenwärtig Raum geben können,
    aum verschaffen können. Somit ist es eine konserva-

    ive, weil bewahrende Aufgabe, Familie auch und gerade
    nter veränderten Bedingungen wieder leichter möglich
    u machen.

    Mögen sich manche noch so nostalgisch an die 50er-
    ahre erinnern: Sie kommen nicht wieder zurück. Da-
    über, ob Familienwerte heute, 2005, und in Zukunft ge-
    ebt werden können, entscheiden unser Handeln und un-
    ere politische Tat.

    208 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005


    (A) )



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    Bundesministerin Dr. Ursula von der Leyen

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Es ist eine soziale Aufgabe, mit und durch Familien den
    Zusammenhalt in unserer Gesellschaft zu stärken und
    dafür zu sorgen, dass möglichst alle Kinder ihre Talente
    und Fähigkeiten von Anfang an optimal entfalten kön-
    nen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    So betrachtet rückt die Politik für Familien vom Rand
    in die Mitte einer zukunftsorientierten Gesellschaftspoli-
    tik. So oder so stellt sie die Weichen in viele Richtungen.
    Ob wir in den Bildungsbilanzen – sprich: PISA – wieder
    nach vorne kommen, ob wir Wohlfahrt und Wohlstand
    nachhaltig sichern, ob wir ein lebendiges Land werden,
    das lebenswert und attraktiv im globalen Wettbewerb ist:
    Politik für die Familien ist eine Politik für die
    Zukunft! Wer die Zukunft gewinnen will, der muss be-
    reit sein, neue Wege zu gehen und starke Akzente zu set-
    zen.

    Deshalb haben wir im Koalitionsvertrag entschei-
    dende Meilensteine für eine ganzheitliche und nachhal-
    tige Familienpolitik verankert: Im Jahre 2007 wird das
    einkommensabhängige Elterngeld das derzeitige Erzie-
    hungsgeld ablösen. Die Eltern erhalten dann 67 Prozent
    des vorherigen Nettoerwerbseinkommens für ein volles
    Jahr bis zu einer Höchstgrenze von 1 800 Euro. Dies er-
    möglicht es den Familien, sich ihrem Kind gerade in sei-
    nem ersten Lebensjahr ohne Geldsorgen intensiv zu wid-
    men. Wir wissen, dass dies von entscheidender
    Bedeutung für die meisten jungen Eltern ist. Das Signal
    des Staates ist ganz eindeutig: Jedes Kind ist eine Berei-
    cherung für uns alle als Gesellschaft.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Deshalb mildern wir Einkommenseinbrüche im ersten
    Lebensjahr nach der Geburt eines Kindes ab. Das gilt für
    Eltern, die sich zur Betreuung des Kindes entschließen,
    und das gilt ebenso für Eltern, die weiter erwerbstätig
    bleiben und damit hohe Kinderbetreuungskosten haben.

    Außerdem wollen wir es Müttern und auch Vätern er-
    leichtern, Elternzeit zu nehmen. Acht Monate lang ist es
    den Eltern völlig freigestellt, wie sie die Elternzeit auf-
    teilen und ob und in welchem Maße sie erwerbstätig
    sind. Zwei Monate sind zusätzlich für den Vater und
    zwei Monate sind zusätzlich für die Mutter reserviert.
    Die Muttermonate sieht wohl jeder als selbstverständlich
    an. Die Vatermonate sollten es eigentlich auch sein.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Meine Damen und Herren, Kinder brauchen Mütter,
    Kinder brauchen aber auch Väter. Sowohl Väter als auch
    Mütter wollen ihre Fähigkeiten im Arbeitsmarkt entfal-
    ten können. Ich denke, die Vatermonate werden ein
    wichtiger weiterer Schritt auf dem Weg zu einer verän-
    derten Arbeitskultur sein, die hoch effizient und dennoch
    familienverträglich sein wird.

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    (C (D Diese elementare Erfahrung, dass die Kindererzieung und die Talente der Eltern in der Arbeitswelt einaner nicht ausschließen, sondern bestärken können, nuten wir in Deutschland viel zu wenig. ie ist aber Grundvoraussetzung, wenn die Kindererzieung in einem modernen Land inmitten einer globaliierten Welt eine Zukunft haben soll. Norwegen und Schweden beispielsweise haben beeits gute Erfahrungen mit diesen Vatermonaten geacht. Fast 40 Prozent der schwedischen Männer nutzen ieses Angebot. Diesen Ländern, ihrer Prosperität und hren Kindern hat es nicht geschadet, sondern genutzt. (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie der Abg. Ina Lenke [FDP])


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Das Elterngeld in Verbindung mit dem Ausbau der
    inderbetreuung für unter 3-Jährige bedeutet auch,

    ass in Zukunft die Möglichkeit einer spürbaren Sen-
    ung von Familienarmut besteht. Wenn junge Frauen
    auch aus einfachen Berufen – nach der Geburt eines
    indes aufgrund des Elterngeldes zunächst ein Jahr in

    hrem Berufsleben pausieren können und danach eine
    esicherte und bezahlbare Kinderbetreuung vorfinden
    nd nutzen, dann wird es viel weniger Familien geben,
    ie nur von einem Einkommen oder nur von Transfer-
    inkommen leben müssen. Nicht Kinder machen arm,
    ondern Kinder leben in Armut, weil ihre Eltern keine
    rbeit haben oder den Wiedereinstieg in den Beruf nicht
    ehr finden.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie der Abg. Krista Sager [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Das Elterngeld fördert eine feste Berufsidentität von
    rauen. Es verdeutlicht, dass sie in ihrem Beruf veran-
    ert bleiben, setzt eben Familienzeit nicht länger in ei-
    en Gegensatz zur Erwerbstätigkeit.


    (Ina Lenke [FDP]: Ein Jahr!)


    Wir müssen aber auch wieder entdecken, dass Fami-
    ien, die sich nach dem Prinzip der Subsidiarität einset-
    en, um ihre Kinder zu erziehen und ihr Einkommen zu
    rwerben, Arbeitsplätze schaffen. Deshalb wird diese
    undesregierung dafür sorgen, dass Eltern bei den Kin-
    erbetreuungskosten und den haushaltsnahen Dienstleis-
    ungen steuerlich entlastet werden, und wir werden den

    inderzuschlag weiterentwickeln, um Kinder- und Fa-
    ilienarmut zu verhindern.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie der Abg. Krista Sager [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Wir brauchen eine Politik, die Mut zu Kindern macht.
    ir brauchen aber auch eine Politik, die sich mehr um

    ie Kinder kümmert, die heute heranwachsen. Kein Kind
    arf verloren gehen. Jedes Kind ist wichtig, um die wirt-
    chaftliche, emotionale und soziale Zukunft unseres
    andes zu sichern. Es gibt zunehmend in unserem Land
    inder, die in einer Atmosphäre der Erziehungsohn-
    acht aufwachsen. Sie erfahren und erleiden körperliche

    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 209


    (A) )



    (B) )


    Bundesministerin Dr. Ursula von der Leyen
    und seelische Verwahrlosung. Der zuverlässigste An-
    sprechpartner ist vielleicht der Fernseher im Wechsel mit
    dem Computer. Diese Kinder lassen wir an ihrem Le-
    bensanfang verkümmern. Hier müssen wir mehr hin-
    schauen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Mit Modellprojekten zur Frühförderung gefährdeter
    Kinder werden wir dafür sorgen, dass Hilfe in diese Fa-
    milien und damit zu den Kindern kommt.

    Die Familienstrukturen verändern sich. Die Großfa-
    milie verschwindet. Das kann man beklagen, aber es ist
    eine Tatsache. Damit schwindet auch der selbstverständ-
    liche Zusammenhalt der Generationen. Erziehungswis-
    sen und Alltagskompetenzen gehen verloren, aber auch
    Erfahrung, Gelassenheit und Muße der älteren Genera-
    tion bleiben oft ungenutzt. Stattdessen wird Einsamkeit
    immer mehr zum Altersproblem.

    Wir wollen den familienpolitischen Horizont auf die
    Mehrgenerationenfamilie ausweiten. Die Öffnung des
    Horizontes geschieht nicht nur aus menschlichen und
    emotionalen Gründen, sondern auch deshalb, weil sich
    nur mit diesem erweiterten Blick ganz handfeste Chan-
    cen nutzen und Probleme lösen lassen. Wir wollen ein
    Leitbild des „produktiven Alterns“. Die älteren Men-
    schen sind eine Bereicherung für unsere Gesellschaft.
    Das muss uns leiten.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Familie ist im wahrsten Sinne des Wortes der ur-
    sprüngliche Ort, wo Alltagssolidaritäten gelebt werden.
    Auch wenn Familien kleiner, bunter und mobiler wer-
    den: Auf das Geben und Empfangen von Alltagssolidari-
    täten können wir nicht verzichten. Wir müssen deshalb
    neue moderne Netzwerke schaffen, gewissermaßen die
    Vorteile der früheren Großfamilie in moderne Sozial-
    strukturen übertragen. Wir werden deshalb Mehrgenera-
    tionenhäuser als familienunterstützende Zentren schaf-
    fen. Sie erschließen bürgerschaftliches Engagement. Sie
    machen Zusammenhalt erfahrbar. Sie geben Alltags-
    kompetenzen und Erziehungswissen weiter. Sie geben
    Antworten darauf, wie sich die Generationen in einer
    Gesellschaft des langen Lebens untereinander helfen
    können.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Politik für die Familien ist alles andere als ein „wei-
    ches“ Thema oder eine Unterabteilung der Sozial- und
    Transferpolitik. Ganz im Gegenteil, sie ist ein Hand-
    lungsfeld, das Weichen stellt und so darüber mitentschei-
    det, wie in dieser Gesellschaft Bildung, Wachstum,
    Wohlstand und Wohlfahrt sein werden. Das Ziel, mehr
    Kinder in die Familien und mehr Familie in die Gesell-
    schaft zu bringen, erfordert eine schöpferische Politik.
    Es erfordert zum Teil auch andere Wege, als sie frühere
    Regierungen gegangen sind.

    Wir wollen erneuern, um zu bewahren. Der demogra-
    phische Wandel kann nicht nur Krise, sondern auch

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    (C (D hance bedeuten. Er kann gestaltet werden und wir wolen diese Herausforderung annehmen. Ich danke Ihnen. (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP)




Rede von Gerda Hasselfeldt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Das Wort hat nun die Kollegin Ina Lenke von der

DP-Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ina Lenke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Frau

    on der Leyen, als niedersächsische Bundestagsabgeord-
    ete möchte ich Ihnen meinen herzlichen Glückwunsch
    u Ihrem wichtigen Amt aussprechen. Von Ihnen und der
    undeskanzlerin erwarten die Frauen in Deutschland
    ine starke Interessenvertretung für mehr Beschäftigung
    nd endlich bessere Rahmenbedingungen für Familien
    nd Kinder.

    Die FDP wird jede Maßnahme unterstützen, die Kin-
    erarmut beseitigt und Frauen und besonders auch Män-
    er ermutigt, sich für Kinder zu entscheiden. Denn Kin-
    erlärm ist Zukunftsmusik.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Die FDP-Bundestagsfraktion hat deshalb beantragt,
    ass wieder eine Kinderkommission – eine Lobby für
    inder – eingesetzt wird. Wir hoffen, dass wir uns auch
    iesmal einigen und fraktionsübergreifend diesen wich-
    igen Unterausschuss einrichten.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP)


    Alles, was die rot-grüne Bundesregierung nicht ge-
    chafft hat, soll jetzt angepackt werden, zum Beispiel
    as einjährige Elterngeld. Frau von der Leyen, als ich
    hrer Rede zuhörte, habe ich mich immer wieder gefragt,
    o die Kindergarten- oder Krippenplätze sind, wenn
    rauen ab 2007 nach einem Jahr wieder arbeiten gehen,
    ber erst ab dem dritten Lebensjahr des Kindes einen
    echtsanspruch auf einen Kindergartenplatz haben.
    ier gibt es eine Betreuungsfalle.


    (Beifall bei der FDP, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    ch bitte Sie, dazu Stellung zu nehmen.

    Die FDP wird aber Ihr Konzept unterstützen, Frau
    on der Leyen, wenn es hinsichtlich des Elterngelds auf
    iner soliden finanziellen Grundlage steht. Mit der Vor-
    ängerregierung haben wir in diesem Zusammenhang
    chlechte Erfahrungen gemacht. Das macht misstrau-
    sch. Die SPD hatte 230 000 Betreuungsplätze für Kin-
    er unter drei Jahren versprochen. Diese Maßnahme
    ollte durch die Zusammenlegung von Arbeitslosen- und
    ozialhilfe finanziert werden. Doch bisher ist bei den
    tädten und Gemeinden nichts angekommen. Die Bun-
    eskanzlerin hat trotzdem dieses Wahlversprechen er-
    euert.

    210 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005


    (A) )



    (B) )


    Ina Lenke
    Herr Staatssekretär Gerd Hoofe, Sie haben noch aus
    der niedersächsischen Landesregierung heraus im Okto-
    ber kritisiert, dass die versprochene Entlastung der
    Kommunen ausbleibt. Ich zitiere aus der Pressemittei-
    lung vom 5. Oktober 2005: „Bundesminister Clement
    plündert die Kassen der Kommunen“. Wir erwarten von
    Ihnen als neuem Staatssekretär im Bundesfamilienminis-
    terium, dass innerhalb von 100 Tagen das Finanzie-
    rungskonzept für die Kommunen vorliegt.


    (Beifall bei der FDP)


    Die angekündigten familienpolitischen Verbesserun-
    gen, die bessere steuerliche Absetzbarkeit der Kinderbe-
    treuung, die Berücksichtigung von haushaltsnahen
    Dienstleistungen und die Abschaffung der Lohnsteuer-
    klasse 5, für die die FDP und ich jahrelang gekämpft ha-
    ben, unterstützen wir, wenn es vernünftige Lösungen
    gibt. Persönlich begrüße ich die Neuregelungen zur ano-
    nymen Geburt, die Sie vornehmen wollen. Das derzei-
    tige Recht – das wissen wir alle – stimmt nicht mit der
    Realität überein. Wenn wir gemeinsam zu einer Neure-
    gelung kämen, würde ich mich freuen.


    (Beifall bei der FDP)


    Die FDP wird aufmerksam verfolgen, ob sich diese
    Regierung tatsächlich für die Familien einsetzt. Denn die
    Gesamtbilanz ist maßgebend. Wie verhalten sich Belas-
    tungen und Entlastungen zueinander? Wenn die Pend-
    lerpauschale drastisch gekürzt wird, die Eigenheimzu-
    lage wegfällt und die Mehrwertsteuer erhöht wird, sind
    das zunächst einmal Belastungen, die mit den angekün-
    digten Entlastungen verrechnet werden, ehe für die Fa-
    milien ein Mehrwert entsteht.

    Eine zentrale Forderung der FDP ist die Vereinbar-
    keit von Erwerbsarbeit und Familienarbeit. Für
    Frauen bedeutet das mehr Berufstätigkeit und für Väter
    mehr Familienarbeit.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Dabei bitte ich zu beachten, dass zwar die Zahl der be-
    rufstätigen Frauen seit 1991 deutlich zugenommen hat,
    nicht aber – das ist wichtig – das von ihnen geleistete
    Arbeitsvolumen. Dieses verteilt sich lediglich auf mehr
    Personen. Frau von der Leyen, das ist ein schlechtes Zei-
    chen. Nur wenn es der Bundesregierung gelingt, die Ar-
    beitslosigkeit erfolgreich zu bekämpfen, wird es Fami-
    lien und Frauen in Deutschland besser gehen.

    Frau von der Leyen, zum Schluss möchte ich noch
    eine Bemerkung zum Zivildienst machen. Er fehlte mir
    in Ihrer Rede. Wie Sie sicherlich wissen, müssen der Zi-
    vildienst und die Wehrpflicht in dieser Legislaturperiode
    besonders beachtet und – unserer Meinung nach – ausge-
    setzt werden. Was unter der alten Regierung geschehen
    ist, ist eine jugendpolitische Todsünde, vor der ich die
    neue Regierung nur warnen kann. Der Verteidigungs-
    minister hat sich jedenfalls mit seiner Ankündigung, ei-
    nen Pflichtdienst für junge Männer und Frauen einzufüh-
    ren – dazu hätte ich gerne etwas von Ihnen gehört –, ein
    schlechtes Entree verschafft. Das ist ein verheerendes
    politisches Signal. Ich bitte Sie sehr herzlich, dem etwas

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    (C (D ntgegenzusetzen; denn wenn die Bundesregierung eien Pflichtdienst einführt, dann werden 700 000 – so roß ist jedes Jahr die Zahl der tauglichen jungen Mäner und Frauen – sozialversicherungspflichtige Arbeitslätze wegrationalisiert. Das wollen wir alle doch nicht. Recht herzlichen Dank. Nun hat das Wort die Kollegin Nicolette Kressl von er SPD-Fraktion. Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und ollegen! Ich will mit einem Satz beginnen, den wir chon oft formuliert haben und den wir in den Koaliionsvertrag wieder aufgenommen haben: Familien sind ie Leistungsträger unserer Gesellschaft. Neben ökoomischen Aspekten sind emotionale zu berücksichtien, wenn es um Familie geht. In sehr vielen Familien onzentriert sich die Hoffnung auf Solidarität, Geborenheit und Weiterentwicklung. Diese kann leider nicht mmer erfüllt werden. Aber in vielen Familien ist das der all. Deshalb ist es unsere Aufgabe, die Rahmenbedinungen für Familien ständig zu verbessern. Die Politik arf sich nicht einfach ausdenken, wie Familie funktioieren soll, und danach handeln. Unsere Aufgabe muss ielmehr sein, ständig zu analysieren, unter welchen geellschaftlichen Rahmenbedingungen sich Familien gut ntwickeln. Wenn sich die Gesellschaft weiterentwikelt, muss natürlich auch der äußere Rahmen für Famiien verändert werden. Wir müssen die Wünsche der Menschen betreffend amilie und ihrer Entwicklung aufnehmen und die geellschaftliche Situation der Familien analysieren. Das alte ich für ganz wichtig. Wir müssen darüber reden, nter welchen Rahmenbedingungen sich Familien gut ntwickeln. Wir wissen, dass es sehr viel mehr ältere enschen in unserer Gesellschaft gibt, dass sich viele enschen im Moment ihren Kinderwunsch nicht erfül en, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf noch mmer schwierig ist und dass es auch deshalb sehr häufig efizite bei der Rollenverteilung zwischen Männern und rauen in der Familie gibt. Zu einer Analyse gehört, daaus die Konsequenzen für das politische Handeln zu iehen. Wir wissen des Weiteren – das ist ebenfalls eine Aufabe der Familienpolitik –, dass es zunehmend Familien ibt, die von der gesellschaftlichen Teilhabe ausgechlossen sind. Deshalb ist es ganz entscheidend, dass amilienpolitik ein ganzes Bündel an Maßnahmen umasst. Wer auch immer glaubt, mit nur einer Maßnahme önnte erreicht werden, dass mehr Kinderwünsche erüllt werden, oder mit nur einer Maßnahme könnte sich ie Rollenverteilung in der Familie verändern, täuscht ich. Wir brauchen ein Bündel von verschiedenen Maßahmen und wir brauchen eine Verzahnung mit anderen Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 211 Nicolette Kressl Politikfeldern. Ich freue mich, dass es in diesem Koalitionsvertrag gelungen ist, Familienpolitik und Politik für Kinder und Jugend keineswegs nur in diesem Kapitel Familienpolitik zu verankern. Wir sehen vielmehr, dass es ganz viele Bereiche gibt, in denen diese eine entscheidende Rolle spielt. Ich will einige Beispiele dazu nennen. Wir haben familienpolitische Maßnahmen mit dem Bereich Bildungspolitik verzahnt, weil wir in beiden Fällen zu Recht Wert auf frühkindliche Förderung legen. Wir haben – auch das finde ich ganz entscheidend – Familienund Gleichstellungspolitik mit der Arbeitsmarktpolitik verzahnt. Auch dazu zwei Beispiele. Wenn wir betonen und unterstreichen, dass es für uns wichtig ist, dass unter 25-Jährige auch das Recht auf eine Ausbildung, eine Qualifikation oder einen Arbeitsplatz haben, dann ist das ein entscheidender Beitrag dazu, familienpolitisch weiterzukommen. Dass wir unseren Wunsch verankern, dass alle Maßnahmen der Arbeitsmarktreform auch unter frauenpolitischen Gesichtspunkten evaluiert werden, ist für mich entscheidend für die Frage der Rollenverteilung und Chancengleichheit. Das gehört auch zur Familienund Gleichstellungspolitik. Im Bereich der Steuerpolitik haben wir verankert, dass es nun weitere Verbesserungen – ich betone: weitere Verbesserungen – bei der steuerlichen Anerkennung von Betreuungskosten geben wird. Es war während unserer Regierungszeit, als die Anerkennung von erwerbsbedingten Betreuungskosten in das Steuerrecht aufgenommen wurde. Auch das ist ein entscheidender Punkt. Wir haben vor, schon im nächsten Jahr zu Verbesserungen im Bereich der steuerlichen Anerkennung von Kinderbetreuung zu kommen. (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    (Beifall bei der FDP)