Rede:
ID1600404700

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 248
    1. dass: 10
    2. die: 10
    3. der: 9
    4. ist: 7
    5. und: 6
    6. es: 5
    7. ein: 5
    8. wir: 5
    9. Sie: 4
    10. das: 4
    11. zu: 4
    12. –: 4
    13. in: 4
    14. Das: 4
    15. sich: 3
    16. den: 3
    17. Demokratie: 3
    18. hätten: 2
    19. Gerhardt,: 2
    20. sorgen,: 2
    21. uns: 2
    22. ankommt,: 2
    23. so: 2
    24. wie: 2
    25. an: 2
    26. \n: 2
    27. rein: 2
    28. nicht: 2
    29. als: 2
    30. dafür: 2
    31. mit: 2
    32. dem: 2
    33. Dies: 2
    34. wird,: 2
    35. was: 2
    36. unter: 2
    37. hat: 2
    38. auf: 2
    39. dazu: 2
    40. es,: 2
    41. Menschen: 2
    42. Wenn: 1
    43. wissen,: 1
    44. dann: 1
    45. diesen: 1
    46. hier: 1
    47. er-ähnen: 1
    48. müssen.Denn: 1
    49. zentrale: 1
    50. Punkt,: 1
    51. lieber: 1
    52. Kollege: 1
    53. ist,afür: 1
    54. Kooperationsbeziehungen: 1
    55. zwi-chen: 1
    56. Bundesrepublik: 1
    57. Deutschland,: 1
    58. Europäi-chen: 1
    59. Union: 1
    60. China: 1
    61. aufgebaut: 1
    62. werden,: 1
    63. damit: 1
    64. das,orauf: 1
    65. gemeinsam: 1
    66. vorangetriebenird:: 1
    67. etwas: 1
    68. Vorformen: 1
    69. mehr: 1
    70. kann: 1
    71. garicht: 1
    72. sein: 1
    73. zivilgesellschaftlichen: 1
    74. Strukturen: 1
    75. die-em: 1
    76. riesenhaften: 1
    77. Land: 1
    78. entstehen.: 1
    79. Denn: 1
    80. dieses: 1
    81. Landird,: 1
    82. wenn: 1
    83. seinen: 1
    84. ungeheuren: 1
    85. Beschleunigungskurs\n: 1
    86. Gert: 1
    87. Weisskirchen: 1
    88. technischen: 1
    89. Ökonomisierung: 1
    90. vorantreibt,: 1
    91. ir-gendeinem: 1
    92. Punkt: 1
    93. weiteren: 1
    94. Entwicklung: 1
    95. zwangsläu-fig: 1
    96. gar: 1
    97. anders: 1
    98. können,: 1
    99. politischen: 1
    100. Freiheits-rechte: 1
    101. letztlich: 1
    102. erweitern.: 1
    103. Wie: 1
    104. wollen: 1
    105. andersdamit: 1
    106. umgehen: 1
    107. mittels: 1
    108. eines: 1
    109. Rechtsstaatsdialogs,den: 1
    110. noch: 1
    111. einmal: 1
    112. Gerhard: 1
    113. Schröder: 1
    114. Vorgän-gerregierung: 1
    115. erfunden: 1
    116. haben?: 1
    117. Genau: 1
    118. richtigeWeg.\n: 1
    119. Herr: 1
    120. Weiteres:: 1
    121. wenig: 1
    122. ver-folgen: 1
    123. sollen,: 1
    124. Jürgen: 1
    125. Habermas: 1
    126. im: 1
    127. Rahmen: 1
    128. diesesDialogs: 1
    129. durch: 1
    130. verschiedenen: 1
    131. Universitäten: 1
    132. Chinasgezogen: 1
    133. gesorgt: 1
    134. hat,: 1
    135. junge: 1
    136. Men-schen: 1
    137. Grundgedanken: 1
    138. europäischen: 1
    139. Ent-wicklung: 1
    140. auseinander: 1
    141. setzen.: 1
    142. umfasst,: 1
    143. Ba-sis: 1
    144. dessen: 1
    145. geschaffen: 1
    146. europäischerIdentität: 1
    147. verstehen:: 1
    148. Menschenrechte: 1
    149. unteilbarsind: 1
    150. jedes: 1
    151. Individuum: 1
    152. Rechte: 1
    153. hat.\n: 1
    154. Gedanke,: 1
    155. Hannah: 1
    156. Arendt: 1
    157. glänzend: 1
    158. for-muliert: 1
    159. hat:: 1
    160. Jeder: 1
    161. Mensch: 1
    162. Recht: 1
    163. Menschen-rechte.\n: 1
    164. Substanz,: 1
    165. Baustein: 1
    166. des: 1
    167. europäischenDenkens.Es: 1
    168. kommt: 1
    169. darauf: 1
    170. an,: 1
    171. jenen: 1
    172. Prozess: 1
    173. organi-sieren,: 1
    174. führt,: 1
    175. amEnde,: 1
    176. alle: 1
    177. hoffen,: 1
    178. globalisieren: 1
    179. kann.: 1
    180. istder: 1
    181. beste: 1
    182. Schutz: 1
    183. vor: 1
    184. allen: 1
    185. Verwerfungen: 1
    186. einer: 1
    187. zweck-orientierten,: 1
    188. utilitaristischen: 1
    189. Ökonomieentwicklung.Die: 1
    190. muss: 1
    191. aus: 1
    192. gesellschaftlichenStrukturen: 1
    193. heraus: 1
    194. entfalten: 1
    195. entwickeln.\n: 1
    196. Demokratieförderung: 1
    197. verstehenmüssen.: 1
    198. Die: 1
    199. Vorgängerregierung: 1
    200. dies: 1
    201. gemacht.: 1
    202. ImKoalitionsvertrag: 1
    203. gibt: 1
    204. eine: 1
    205. ganz: 1
    206. klare: 1
    207. Passage,die: 1
    208. Wort: 1
    209. „Kontinuität“: 1
    210. beinhaltet.\n: 1
    211. In: 1
    212. dieser: 1
    213. Kontinuität: 1
    214. diese: 1
    215. Regierung: 1
    216. verpflichtet,das: 1
    217. voranzutreiben,: 1
    218. worauf: 1
    219. nämlich: 1
    220. Demo-kratie: 1
    221. realisieren: 1
    222. euro-päische: 1
    223. Identität: 1
    224. missionarischer: 1
    225. Form: 1
    226. vermit-telt,: 1
    227. aber: 1
    228. von: 1
    229. aller: 1
    230. Welt: 1
    231. soaufgenommen: 1
    232. zentraleGrundelement: 1
    233. ist,: 1
    234. ihre: 1
    235. Freiheitrealisieren: 1
    236. können.: 1
    237. wozu: 1
    238. verpflichtethaben.: 1
    239. Deswegen: 1
    240. wird: 1
    241. große: 1
    242. Koalition: 1
    243. diesemPunkt: 1
    244. jeden: 1
    245. Fall: 1
    246. Erfolg: 1
    247. werden.\n: 1
    248. lpnnHMtsdudnmggncvdhsmsttdVcogNMedAvOLsde\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/4 Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . Matthias Platzeck, Ministerpräsident (Brandenburg) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Gerhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Andreas Schockenhoff (CDU/CSU) . . . . . Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Bosbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Dieter Wiefelspütz (SPD) . . . . . . . . . . . . Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 2: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Fünften Gesetzes zur Änderung der Bundesnotarordnung (Drucksache 16/106) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98 C 102 C 106 D 107 A 111 A 114 D 118 D 121 D 124 C 126 C 149 C 151 A 153 A 154 C 155 B Deutscher B Stenografisch 4. Sitzu Berlin, Mittwoch, den 3 I n h a l Begrüßung des Premierministers der Repu- blik Singapur, Herrn Lee . . . . . . . . . . . . . . . . Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Dr. Hermann Otto Solms . . . . . . . . . . Begrüßung der neuen Abgeordneten Dorothee Mantel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: Regierungserklärung der Bundeskanzlerin mit anschließender Aussprache . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . H M D W D M G D D F P 75 A 75 B 75 B 75 B 76 C 76 C 92 A 95 D Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) 129 B 130 D undestag er Bericht ng 0. November 2005 t : eidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . arkus Löning (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . olfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . r. Angelica Schwall-Düren (SPD) . . . . . . . . ichael Stübgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . ert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . . . r. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMI Dr. Dieter Wiefelspütz (SPD) . . . . . . . . . . r. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . ritz Rudolf Körper (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . etra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 133 A 134 C 135 C 137 B 138 C 139 B 140 D 141 C 142 C 144 C 146 B 148 B in Verbindung mit II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 4. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 30. November 2005 Tagesordnungspunkt 3: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Geset- zes zur Änderung des Zollfahndungs- dienstgesetzes (Drucksache 16/88) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Neskovic (DIE LINKE) . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Stünker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Götzer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Protokoll vom 27. November 2003 zur Änderung des Europol-Über- einkommens und zur Änderung des Eu- ropol-Gesetzes (Drucksache 16/30) . . . . . . . . . . . . . . . . . . c) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über konjunkturstatistische Erhebun- gen in bestimmten Dienstleistungsberei- chen (Dienstleistungskonjunkturstatis- tikgesetz – DlKonjStatG) (Drucksache 16/36) . . . . . . . . . . . . . . . . . d) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Vertrag vom 2. März 2005 zwischen der Bundesrepublik Deutsch- land und dem Königreich der Nieder- lande über die grenzüberschreitende polizeiliche Zusammenarbeit und die Zusammenarbeit in strafrechtlichen Angelegenheiten (Drucksache 16/57) . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 9: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU, der SPD, der FDP, der LINKEN und des BÜND- NISSES 90/DIE GRÜNEN: Erhöhung der Anzahl von Ausschussmitgliedern (Drucksache 16/110) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 155 B 155 C 158 A 159 D 161 D 163 D 165 B 166 D 168 C 168 D 168 D 169 A b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über den Betrieb elektronischer Maut- systeme (Mautsystemgesetz – MautSysG) (Drucksache 16/32) . . . . . . . . . . . . . . . . . . N A L168 C ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 169 C 171 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 4. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 30. November 2005 75 (A) ) (B) ) 4. Sitzu Berlin, Mittwoch, den 3 Beginn: 11.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 4. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 30. November 2005 171 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bollen, Clemens SPD 30.11.2005 Ernstberger, Petra SPD 30.11.2005 Piltz, Gisela FDP 30.11.2005 Schily, Otto SPD 30.11.2005 Schmidt (Nürnberg), Renate SPD 30.11.2005 Wächter, Gerhard CDU/CSU 30.11.2005 4. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 30. November 2005 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht

Rede von Gert Weisskirchen
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Wenn Sie das wissen, dann hätten Sie diesen hier er-
ähnen müssen.

Denn der zentrale Punkt, lieber Kollege Gerhardt, ist,
afür zu sorgen, dass Kooperationsbeziehungen zwi-
chen der Bundesrepublik Deutschland, der Europäi-
chen Union und China aufgebaut werden, damit das,
orauf es uns gemeinsam ankommt, vorangetrieben
ird: dass so etwas wie Vorformen – mehr kann es gar
icht sein – an zivilgesellschaftlichen Strukturen in die-
em riesenhaften Land entstehen. Denn dieses Land
ird, wenn es seinen ungeheuren Beschleunigungskurs






(A) )



(B) )


Gert Weisskirchen (Wiesloch)

der rein technischen Ökonomisierung vorantreibt, an ir-
gendeinem Punkt der weiteren Entwicklung zwangsläu-
fig gar nicht anders können, als die politischen Freiheits-
rechte letztlich zu erweitern. Wie wollen Sie anders
damit umgehen als mittels eines Rechtsstaatsdialogs,
den – noch einmal – Gerhard Schröder und die Vorgän-
gerregierung erfunden haben? Genau das ist der richtige
Weg.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD – Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Der Punkt ist doch, was da besprochen wird! Wir hatten auch einen Petersburg-Dialog!)


Herr Gerhardt, ein Weiteres: Sie hätten ein wenig ver-
folgen sollen, dass Jürgen Habermas im Rahmen dieses
Dialogs durch die verschiedenen Universitäten Chinas
gezogen ist und dafür gesorgt hat, dass sich junge Men-
schen mit dem Grundgedanken der europäischen Ent-
wicklung auseinander setzen. Dies umfasst, dass die Ba-
sis dessen geschaffen wird, was wir unter europäischer
Identität verstehen: dass die Menschenrechte unteilbar
sind und jedes Individuum Rechte hat.


(Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Das ist ja prima! Das ist doch gut!)


Dies ist ein Gedanke, den Hannah Arendt glänzend for-
muliert hat: Jeder Mensch hat ein Recht auf Menschen-
rechte.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Das ist die Substanz, der Baustein des europäischen
Denkens.

Es kommt darauf an, dass wir jenen Prozess organi-
sieren, der dazu führt, dass sich die Demokratie am
Ende, so wie wir alle hoffen, globalisieren kann. Das ist
der beste Schutz vor allen Verwerfungen einer zweck-
orientierten, rein utilitaristischen Ökonomieentwicklung.
Die Demokratie muss sich aus den gesellschaftlichen
Strukturen heraus entfalten und entwickeln.


(Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Jawohl!)


Das ist es, was wir unter Demokratieförderung verstehen
müssen. Die Vorgängerregierung hat dies gemacht. Im
Koalitionsvertrag gibt es dazu eine ganz klare Passage,
die das Wort „Kontinuität“ beinhaltet.


(Beifall des Abg. Kurt Bodewig [SPD])


In dieser Kontinuität ist diese Regierung verpflichtet,
das voranzutreiben, worauf es ankommt, nämlich Demo-
kratie zu realisieren und dafür zu sorgen, dass die euro-
päische Identität nicht in missionarischer Form vermit-
telt, aber von den Menschen in aller Welt so
aufgenommen wird, dass Demokratie das zentrale
Grundelement ist, mit dem die Menschen ihre Freiheit
realisieren können. Das ist es, wozu wir uns verpflichtet
haben. Deswegen wird die große Koalition in diesem
Punkt auf jeden Fall ein Erfolg werden.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Dr. Werner Hoyer [FDP]: Herr Weisskirchen ist missionarisch!)


l

p
n

n

H
M
t
s
d
u
d
n
m

g
g
n
c
v
d
h

s
m
s
t
t
d

V
c
o
g

N

M
e
d
A
v
O
L
s
d
e

(C (D Weitere Wortmeldungen zu diesem Themenbereich iegen nicht mehr vor. Wir kommen dann zum Themenbereich der Innenolitik. Ich erteile das Wort dem Bundesminister des Inern, Herrn Dr. Wolfgang Schäuble. Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister des Inern: Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und erren! Die Entführung von Susanne Osthoff, die heute orgen von der Frau Bundeskanzlerin und allen Frak ionsvorsitzenden bereits in angemessener Weise angeprochen worden ist, hat uns in Erinnerung gerufen, dass ie Bedrohung durch den internationalen Terrorismus ns alle betrifft. Ich glaube nicht, dass dies eine neue Berohungslage ist. Ich glaube, es ist vielleicht nur eine eue Wahrnehmung, die klar macht, dass wir alles tun üssen, um den Gefahren zu wehren. Wir haben immer gesagt – das gilt auch heute –: Es ibt keine hundertprozentige Sicherheit. Das möchte ich erne am Anfang meiner Amtszeit sagen. Das heißt aber icht, dass wir nicht das menschenmögliche Maß an Siherheit gewährleisten wollen. Wir haben miteinander erabredet, dass wir uns damit alle Mühe geben, und em sind wir – vermutlich über alle Fraktionsgrenzen inweg – verpflichtet. (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie der Abg. Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Gerda Hasselfeldt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Im Einzelfall wird es immer schwierige Abwägungs-
    ituationen geben; darüber haben wir gesprochen. Es
    uss auch klar sein, dass wir nicht nur die Sicherheit un-

    eres Landes und unserer Bürger und Bürgerinnen ver-
    eidigen, sondern auch die Sicherheit der Gewährleis-
    ung unserer freiheitlichen, rechtsstaatlichen und
    emokratischen Verfassung. Das ist kein Gegensatz.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    ielmehr bedingt das eine das andere: Es gibt keine Si-
    herheit ohne Freiheitsrechte und keine Freiheitsrechte
    hne Sicherheit. Dass dies so ist, muss bei der Abwä-
    ung immer klar sein.

    Manchmal haben wir in Deutschland eine gewisse
    eigung zur Erregungskultur.


    (Clemens Binninger [CDU/CSU]: „Manchmal“ ist gut!)


    ir hat in der vergangenen Woche am Rande unserer
    rsten Bundestagssitzung der Kollege von Stetten von
    em Fall berichtet, dass ein Parkplatzwächter auf einem
    utobahnparkplatz zu Tode gekommen ist und die Straf-
    erfolgungsbehörden wegen Mordverdachts ermitteln.
    b die Daten, die die Einrichtungen zur Erfassung der
    KW-Maut liefern, geeignet wären, den Täter zu fas-

    en, weiß kein Mensch. Aber die Strafverfolgungsbehör-
    en sind gehindert, überhaupt zu prüfen, ob diese Daten
    inen Hinweis auf den Täter liefern können.


    (Zuruf von der Linken: Das ist gut so!)







    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Dr. Wolfgang Schäuble
    Deswegen habe ich mit dem Kollegen Tiefensee und mit
    der Kollegin Zypries darüber gesprochen. Wir hatten üb-
    rigens auch in den Koalitionsgesprächen, Herr Kollege
    Körper, schon besprochen, dass wir in einem solchen
    Fall die Voraussetzungen, unter denen dies gesetzlich
    geändert werden muss, genau prüfen werden. Es muss
    geändert werden. Es kann nicht wahr sein, dass dieser
    Staat Daten erhebt, die wir nicht nutzen dürfen, um not-
    falls einen Mord aufzuklären.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und der FDP)


    Die Voraussetzungen dafür kann man diskutieren. Aber
    es kann nicht so sein, dass wir in einem solchen Fall
    – wo der Staat Daten erhebt, um von den LKW-Fahrern
    Mautgebühren zu kassieren – gehindert sind, sie zu nut-
    zen, um einen Mord aufzuklären oder zu verhindern.
    Lassen Sie uns über die Einzelheiten, über die Voraus-
    setzungen und über die Abgrenzungen genau reden, aber
    lassen Sie uns um Himmels willen nicht bei unseren
    Mitbürgerinnen und Mitbürgern den Eindruck erwecken,
    wir würden uns künstlich blind machen. Ich sage auch
    gleich: Das muss nicht nur für die Aufklärung schwerer
    oder schwerster Straftaten gelten, sondern das muss
    – unter zu definierenden Voraussetzungen – auch für die
    Verhinderung schwerster Straftaten und damit von Ter-
    rorismus gelten.


    (Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da lassen Sie die Katze aus dem Sack! Präventiv wollen Sie es einsetzen!)


    – Ich finde es sehr schön, dass Sie sagen: „Sie lassen die
    Katze aus dem Sack“. Ich rede über das Thema in der
    Tat im Zusammenhang mit der Bedrohung durch den in-
    ternationalen Terrorismus. Ich möchte, dass wir das
    Menschenmögliche tun, um schlimme Anschläge, die
    uns wie auch allen anderen drohen, zu verhindern.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Verhältnismäßigkeit!)


    – Auch nach den Regeln der Verhältnismäßigkeit. Ich
    finde, was in London, was in Madrid und was in New
    York passiert ist, sprengt alle Grenzen der Verhältnismä-
    ßigkeit. Deswegen möchte ich so etwas gerne im Rah-
    men unserer freiheitlich-rechtsstaatlichen Verfassung
    verhindern. Ich bitte Sie um Ihr Mitwirken und nicht um
    Ihre mich eher weniger überzeugende Art von Blockade.
    Man muss schon darüber reden können. Das ist ein
    wichtiger Punkt.


    (Zuruf vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Das sind Abwägungsfragen!)


    – Das sind Abwägungsfragen, aber man darf nicht von
    vornherein sagen: Das kommt überhaupt nicht in Frage.
    Man darf auch nicht denjenigen, der sich die Mühe
    macht, darüber nachzudenken, wie man Sicherheit opti-
    mieren kann, ohne Freiheitsrechte zu gefährden, von
    vornherein in eine Tabuecke drängen. Ich sage Ihnen
    vorweg: Das wird Ihnen mit mir nicht gelingen.

    i
    t
    M
    c
    w
    h
    g
    I
    A
    I
    n

    f

    n

    r
    u
    v
    h
    l

    m
    R
    b
    s
    h
    n
    b
    f
    w
    w
    v

    n

    t
    v

    d
    H
    N
    ä

    (C (D Sie müssen auf der anderen Seite wissen: Ich werde mmer wieder Ihre Verantwortung, also die Verantworung dieses Gesetzgebers, einfordern. Wir müssen das enschenmögliche tun – im Rahmen unserer freiheitlihen Verfassung –, um unsere Bürger zu schützen. Wenn ir uns einig sind, dass es keinen Widerstreit von Freieit und Sicherheit gibt, dann muss das in beide Richtunen gelten. Deswegen sind wir in dieser Verantwortung. ch möchte auch nicht darauf warten, dass ein großer nschlag passiert und wir erst dann die Gesetze ändern. ch möchte lieber vorher getan haben, was wir tun könen, damit so ein Anschlag nicht passiert. Herr Bundesminister, gestatten Sie eine Zwischen rage des Kollegen Dr. Wiefelspütz? Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister des Inern: Bitte sehr. Herr Minister Schäuble, ich habe mich in der Vorbe eitung auf die heutige Debatte einmal in den Gesetzen mgeschaut, die wir – wie ich höre, sogar gemeinsam – erabschiedet haben. In dem Autobahnmautgesetz eißt es in § 4 Abs. 2 – die letzten beiden Sätze – wörtich: Diese Daten dürfen ausschließlich für die Zwecke dieses Gesetzes verarbeitet und genutzt werden. Eine Übermittlung, Nutzung oder Beschlagnahme dieser Daten nach anderen Rechtsvorschriften ist unzulässig. Herr Minister, ich halte diese Vorschrift, die wir geeinsam verabschiedet haben, in der Abwägung der in ede stehenden Rechtsgüter – beispielsweise im Hinlick auf terroristische Straftaten oder Mord – für verfasungswidrig. Sind Sie da anderer Auffassung als ich? Ich alte die Norm in dieser Totalität, in dieser Rigidität für icht in Übereinstimmung mit unserem Grundgesetz und in der Auffassung, dass das dringend – über den Umang muss man sprechen – verändert werden muss. Ich ürde Sie bitten, einmal Ihre Rechtsauffassung dazu, enn Sie wollen, zu äußern. Ich halte diese Norm für erfassungswidrig. Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister des Inern: Ich werde jetzt nicht dem letzten Deutschen Bundesag in meiner ersten Rede als Bundesinnenminister eine erfassungswidrige Gesetzgebung bescheinigen; (Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD – Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    (Beifall bei der CDU/CSU)