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ID1517601200

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    9. Andres.G: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/176 in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ- NEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Arbeitnehmer-Entsen- degesetzes (Drucksache 15/5445) . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 9: Große Anfrage der Abgeordneten Karl-Josef Laumann, Dagmar Wöhrl, Veronika Bellmann, weiterer Abgeordneter und der Tagesordnungspunkt 25: Große Anfrage der Abgeordneten Dr. Hermann Otto Solms, Dr. Andreas Pinkwart, Carl-Ludwig Thiele, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der FDP: Verein- fachung des deutschen Steuerrechts (Drucksachen 15/501, 15/1548) . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 10: Erste Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes zur Sicherung der Unternehmens- nachfolge (Drucksache 15/5448) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16579 B 16594 D 16595 A Deutscher B Stenografisch 176. Sitz Berlin, Freitag, den I n h a l Tagesordnungspunkt 28: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD, der CDU/CSU und des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neufassung der Freibetragsregelungen für erwerbs- fähige Hilfebedürftige (Freibetragsneu- regelungsgesetz) (Drucksache 15/5446 (neu)) . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Dirk Niebel, Rainer Brüderle, Angelika Brunkhorst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Hinzuverdienstmöglichkeiten zum Arbeitslosengeld II im Interesse ei- ner Beschäftigung im ersten Arbeits- markt verbessern (Drucksache 15/5271) . . . . . . . . . . . . . . . . K K D D G A P A D 16579 A 16579 B Fraktion der CDU/CSU: Sozialdumping durch osteuropäische Billigarbeiter (Drucksache 15/5168) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16579 C undestag er Bericht ung 13. Mai 2005 t : laus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . arl-Josef Laumann (CDU/CSU) . . . . . . . . . r. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . irk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . erd Andres, Parl. Staatssekretär BMWA . . . lexander Dobrindt (CDU/CSU) . . . . . . . . . etra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . . nette Kramme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Reinhard Göhner (CDU/CSU) . . . . . . . . . 16579 D 16581 D 16584 B 16585 A 16586 B 16587 D 16590 A 16591 B 16592 A 16593 B in Verbindung mit II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 176. Sitzung. Berlin, Freitag, den 13. Mai 2005 Zusatztagesordnungspunkt 11: Antrag der Abgeordneten Dr. Michael Meister, Heinz Seiffert, Otto Bernhardt, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Herausforderungen der Globa- lisierung annehmen, Unternehmensteuern modernisieren, Staatsfinanzen durch mehr Wachstum sichern (Drucksache 15/5450) . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 12: Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Steuer- vereinfachung im Vollzug – Vorteil für Bürger, Betriebe und Verwaltung (Drucksache 15/5466) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Reinhard Schultz (Everswinkel) (SPD) . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Christine Scheel (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Christine Scheel (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kurt Faltlhauser, Staatsminister (Bayern) Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Carl-Ludwig Thiele (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Frechen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartmut Schauerte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 29: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Einführung der projektbe- zogenen Mechanismen nach dem Proto- koll von Kioto zum Rahmenüber- einkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen vom 11. Dezem- ber 1997 und zur Umsetzung der Richt- linie 2004/101/EG (Drucksache 15/5447) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Birgit Homburger, Angelika Brunkhorst, Michael Kauch, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Mehr Klima- U M U J B W R T a b c d 16595 A 16595 A 16595 B 16596 C 16598 D 16601 D 16602 C 16603 C 16604 A 16606 B 16606 D 16607 B 16609 B 16610 A 16611 B 16614 A 16616 A schutz zu geringeren Kosten durch na- tionale Projekte ermöglichen (Drucksache 15/4948) . . . . . . . . . . . . . . . lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . irgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . ilfried Schreck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . oland Dieckmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 27: ) Antrag der Abgeordneten Katherina Reiche, Dr. Maria Böhmer, Thomas Rachel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Forschungs- und Innovationsförderung für die Ar- beitsplätze der Zukunft (Drucksache 15/5016) . . . . . . . . . . . . . . . ) Große Anfrage der Abgeordneten Katherina Reiche, Thomas Rachel, Dr. Maria Böhmer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Lage der Forschung in Deutschland (Drucksachen 15/2528, 15/4793) . . . . . . . ) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – zu dem Antrag der Abgeordneten Cornelia Pieper, Ulrike Flach, Christoph Hartmann (Homburg), wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Die europäische Spalla- tions-Neutronenquelle in Deutsch- land fördern – zu dem Antrag der Abgeordneten Katherina Reiche, Thomas Rachel, Dr. Christoph Bergner, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Sachgerechte Planungsent- scheidungen zum Bau einer europäi- schen Spallations-Neutronenquelle ermöglichen (Drucksachen 15/472, 15/654, 15/5174) ) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung zu dem An- trag der Abgeordneten Katherina Reiche, Thomas Rachel, Dr. Maria Böhmer, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Informatives Berichtswesen 16616 A 16616 B 16617 C 16618 B 16618 C 16619 C 16620 B 16621 B 16622 B 16623 B 16623 C 16623 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 176. Sitzung. Berlin, Freitag, den 13. Mai 2005 III als Grundlage einer guten Forschungs- und Technologiepolitik (Drucksachen 15/4497, 15/5101) . . . . . . . e) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung zu dem An- trag der Abgeordneten Helge Braun, Katherina Reiche, Thomas Rachel, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: 7. EU-Forschungsrahmen- Zusatztagesordnungspunkt 13: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion der FDP: Äußerungen des Bundesministers der Finanzen zu Haushaltsrisiken für den Bundeshaushalt 2005 und zur Mehrwert- steuer Dr. Andreas Pinkwart (FDP) . . . . . . . . . . . . . Karl Diller, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . 16623 D 16643 D 16645 A programm wirksam ausgestalten (Drucksachen 15/3807, 15/4712) . . . . . . . f) Antrag der Abgeordneten Helge Braun, Katherina Reiche, Thomas Rachel, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Stärkung der klinischen Forschung in der Hochschulmedizin (Drucksache 15/5246) . . . . . . . . . . . . . . . . g) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht zur technologischen Leistungs- fähigkeit Deutschland 2005 und Stel- lungnahme der Bundesregierung (Drucksache 15/5300) . . . . . . . . . . . . . . . . h) Antrag der Abgeordneten Ulrike Flach, Daniel Bahr (Münster), Rainer Brüderle, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Deutschland muss aufholen – 2006 bis 2016 – Dekade der Innova- tionen (Drucksache 15/5360) . . . . . . . . . . . . . . . . Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF Katherina Reiche (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Martina Eickhoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Böhmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Reinhard Loske (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marion Seib (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Wicklein (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Helge Braun (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Burchardt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S A O P B C N O G K P N A L A N B z s T K A A 16623 D 16624 A 16624 A 16624 B 16624 C 16626 C 16628 B 16629 D 16631 C 16632 C 16633 C 16635 C 16637 A 16638 C 16640 A 16641 B teffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . nja Hajduk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . tto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . etra-Evelyne Merkel (SPD) . . . . . . . . . . . . . artholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . hristine Scheel (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . rtwin Runde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eorg Fahrenschon (CDU/CSU) . . . . . . . . . . arin Roth (Esslingen) (SPD) . . . . . . . . . . . . eter Rzepka (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 achträglich zu Protokoll gegebene Rede zur eratung des Entwurfs eines Ersten Gesetzes ur Änderung des Anspruchs- und Anwart- chaftsüberführungsgesetzes (175. Sitzung, agesordnungspunkt 18) laus Haupt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 3 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16647 B 16649 A 16650 B 16651 D 16653 C 16654 C 16656 A 16657 B 16658 B 16659 C 16661 A 16662 C 16663 A 16663 C 16664 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 176. Sitzung. Berlin, Freitag, den 13. Mai 2005 16579 (A) ) (B) ) 176. Sitz Berlin, Freitag, den Beginn: 9.0
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    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 176. Sitzung. Berlin, Freitag, den 13. Mai 2005 16663 (A) ) (B) ) kürzen. Die Bundesregierung hat nicht, wie vomSchröder, Gerhard SPD 13.05.2005 In der Folge entspricht der Gesetzentwurf nicht den Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts. Das Gericht hat festgestellt, dass hohe Gehälter nicht automatisch politisch überhöhte Gehälter sind. Nur diese seien zu Schlauch, Rezzo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 13.05.2005 Anlage 1 Liste der entschuldigt A w g b g B d g g v B u w f s d m w Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Bellmann, Veronika CDU/CSU 13.05.2005 Dr. Bietmann, Rolf CDU/CSU 13.05.2005 Bollmann, Gerd Friedrich SPD 13.05.2005 Brüderle, Rainer FDP 13.05.2005 Dr. Däubler-Gmelin, Herta SPD 13.05.2005 Eichel, Hans SPD 13.05.2005 Eichhorn, Maria CDU/CSU 13.05.2005 Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 13.05.2005 Goldmann, Hans- Michael FDP 13.05.2005 Hempelmann, Rolf SPD 13.05.2005 Hilsberg, Stephan SPD 13.05.2005 Dr. Hoyer, Werner FDP 13.05.2005 Kossendey, Thomas CDU/CSU 13.05.2005 Löning, Markus FDP 13.05.2005 Müller (Erlangen), Stefan CDU/CSU 13.05.2005 Multhaupt, Gesine SPD 13.05.2005 Nitzsche, Henry CDU/CSU 13.05.2005 Dr. Paziorek, Peter CDU/CSU 13.05.2005 Dr. Pinkwart, Andreas FDP 13.05.2005 Riegert, Klaus CDU/CSU 13.05.2005 Schäfer (Bochum), Axel SPD 13.05.2005 Scharping, Rudolf SPD 13.05.2005 Schily, Otto SPD 13.05.2005 S S D S V V D W A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten nlage 2 Nachträglich zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Entwurfs eines Ersten Geset- zes zur Änderung des Anspruchs- und Anwart- schaftsüberführungsgesetzes (175. Sitzung, Ta- gesordnungspunkt 18) Klaus Haupt (FDP): Die FDP begrüßt den von ihr iederholt angemahnten Gesetzentwurf der Bundesre- ierung zur Umsetzung des Bundesverfassungsgerichts- eschlusses vom 23. Juni 2004 ausdrücklich. Auf eine Anfrage der FDP antwortete die Bundesre- ierung noch am 7. März, sie prüfe, ob die Vorgaben des undesverfassungsgerichts überhaupt umgesetzt wür- en. Erst als wir am 26. März das Zögern der Bundesre- ierung in der Presse öffentlich machten, kam Bewe- ung in die Sache. Am 19. April lag der Gesetzentwurf or, der schon am 21. April zur ersten Lesung in den undestag kam. Die Bundesregierung handelt dabei aber überstürzt nd offensichtlich erst auf Druck der Öffentlichkeit. Es äre schön, wenn Sie das gut ein Jahr bekannte Problem rühzeitig aufgegriffen hätten, damit die parlamentari- chen Beratungen nicht unter solchem Zeitdruck stattfin- en müssen. Die komplexe Problematik, faire Kürzungs- echanismen auszuarbeiten, kann so nicht gewährleistet erden. eehofer, Horst CDU/CSU 13.05.2005 pahn, Jens CDU/CSU 13.05.2005 r. Stinner, Rainer FDP 13.05.2005 trothmann, Lena CDU/CSU 13.05.2005 ogel, Volkmar Uwe CDU/CSU 13.05.2005 ogt (Pforzheim), Ute SPD 13.05.2005 r. Westerwelle, Guido FDP 13.05.2005 öhrl, Dagmar CDU/CSU 13.05.2005 bgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich 16664 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 176. Sitzung. Berlin, Freitag, den 13. Mai 2005 (A) ) (B) ) Verfassungsgericht gefordert, geprüft, in welchen Berei- chen des Staatsdienstes der ehemaligen DDR solche po- litisch überhöhten Gehälter gezahlt wurden. Nur auf ei- ner solchen Grundlage hätten wirklich angemessene Kürzungsmechanismen erstellt werden können. Jetzt bleibt nur übrig, einige hochgestellte Berufsgruppen, die im Verantwortungszusammenhang mit der Staatssicher- heit gestanden haben, auszuwählen. Das Gesetz kommt den Anforderungen des Verfassungsgerichts damit nur ungenügend nach. Der Entwurf zieht den Kreis der Per- sonen, die von den Kürzungen betroffen sind, recht eng. Eine Vielzahl von DDR-Funktionären kann nun mit hö- heren Renten rechnen. Die FDP stimmt dem Gesetzentwurf und dem ge- meinsamen Änderungsantrag zu, da ansonsten alle Kür- zungsmechanismen entfallen würden. Eine derartige Rentenerhöhung ausgerechnet für die Spitzen des DDR- Regimes ist jedoch vor dem Hintergrund allgemeiner Rentenkürzungen inakzeptabel und wäre besonders für die immer noch unzureichend entschädigten SED-Opfer ein Schlag ins Gesicht. Auch der Änderungsantrag kann nur auf Annahmen beruhen, welche Bereiche der Staatsorganisation gegen- über der Staatssicherheit Verantwortung trugen. Wir stimmen ihm aber zu, da er Personengruppen benennt, bei denen ein enges Verhältnis mit der Staatssicherheit und ein überhöhtes Gehalt als wahrscheinlich angenom- men werden können. Die FDP-Fraktion fordert von der Bundesregierung, wie vom Bundesverfassungsgericht beschlossen, eine Aufstellung der Gehaltsstrukturen im öffentlichen Dienst der ehemaligen DDR, die Grundlage für eine faire Auswahl der Personen sein kann, bei denen Ein- schnitte bei der Rente verfassungsrechtlich zu rechtferti- gen sind. Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 810. Sitzung am 29. April 2005 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzu- stimmen, einen Antrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 Grund- gesetz nicht zu stellen bzw. einen Einspruch gemäß Arti- kel 77 Absatz 3 nicht einzulegen: – Gesetz zur Änderung des Öko-Landbaugesetzes – Dreizehntes Gesetz zur Änderung des Arzneimit- telgesetzes – Gesetz zur Änderung der Bundes-Apothekerord- nung und anderer Gesetze – Gesetz zur Organisationsstruktur der Telematik im Gesundheitswesen – Gesetz zur Reform des Reisekostenrechts – Drittes Gesetz zur Änderung des Sprengstoffgeset- zes und anderer Vorschriften (3. SprengÄndG) – – – – – m z v m d n m V P t (C (D Gesetz zur Änderung des Einführungsgesetzes zum Bürgerlichen Gesetzbuche Gesetz zur Änderung des Statistikregistergesetzes und sonstiger Statistikgesetze Zweites Gesetz zur Änderung des Seemannsgeset- zes und anderer Gesetze Gesetz zur Änderung des Apothekengesetzes Gesetz zur Regelung bestimmter Altforderungen (Altforderungsregelungsgesetz – AFRG) Der Bundestag hat gemäß § 4 Abs. 1 Satz 4 Parla- entsbeteiligungsgesetz mit Wirkung vom 12. Mai 2005 u dem nachfolgenden Antrag seine Zustimmung im ereinfachten Verfahren erteilt: – Antrag der Bundesregierung Fortsetzung des Einsatzes bewaffneter deutscher Streit- kräfte zur Unterstützung der Überwachungsmission AMIS der Afrikanischen Union (AU) in Darfur/Sudan auf Grundlage der Resolution 1556(2004) und 1564(2004) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 30. Juli 2004 und 18. September 2004 – Drucksache 15/5423 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 er Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den achstehenden Vorlagen absieht: Innenausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Fünfter Bericht der Bundesregierung über den Stand der Rechtssicherheit für deutsche Unternehmen im Zu- sammenhang mit der Stiftung „Erinnerung, Verantwor- tung und Zukunft“ – Drucksachen 15/3100, 15/3251 Nr. 2 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Vierter Bericht der Bundesregierung über den Stand der Auszahlungen und die Zusammenarbeit der Stif- tung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ mit den Partnerorganisationen – Drucksachen 15/3440, 15/3693 Nr. 1.4 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden EU- orlagen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische arlament zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- ung abgesehen hat. Ausschuss für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung Drucksache 15/4911 Nr. 1.5 Auswärtiger Ausschuss Drucksache 15/4911 Nr. 2.1 Finanzausschuss Drucksache 15/4911 Nr. 1.2 Drucksache 15/4911 Nr. 2.12 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 176. Sitzung. Berlin, Freitag, den 13. Mai 2005 16665 (A) (C) (B) (D) Drucksache 15/4911 Nr. 2.14 Drucksache 15/4911 Nr. 2.15 Drucksache 15/4911 Nr. 2.17 Drucksache 15/4911 Nr. 2.21 Drucksache 15/4911 Nr. 2.22 Drucksache 15/4911 Nr. 2.27 Drucksache 15/5080 Nr. 2.2 Drucksache 15/5080 Nr. 2.7 Haushaltsausschuss Drucksache 15/5172 Nr. 1.1 Ausschuss für Wirtschaft und Arbeit Drucksache 15/5080 Nr. 2.5 Drucksache 15/5080 Nr. 2.6 Drucksache 15/5080 Nr. 2.8 Drucksache 15/5080 Nr. 2.13 Drucksache 15/5080 Nr. 2.14 Drucksache 15/5080 Nr. 2.16 Drucksache 15/5080 Nr. 2.17 Ausschuss für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 15/5080 Nr. 2.4 Drucksache 15/5080 Nr. 2.11 Drucksache 15/5080 Nr. 2.12 Drucksache 15/5172 Nr. 1.7 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 15/4705 Nr. 2.29 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 15/5172 Nr. 1.3 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 15/5080 Nr. 1.4 176. Sitzung Berlin, Freitag, den 13. Mai 2005 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Dirk Niebel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Die rot-grüne Bundesregierung bereitet mit die-
    sem Gesetzgebungsverfahren den Weg für die Enttäu-
    schung vieler Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in
    Deutschland. Sie suggerieren den Menschen, die Angst
    um ihre Arbeitsplätze haben, einen Lösungsweg und im
    Endeffekt streuen Sie ihnen doch nur Sand in die Augen.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Wenn wir uns anschauen, welche Situation wir vorge-

    funden haben – ich nehme einmal die Fleisch verarbei-
    tenden Betriebe –, müssen wir feststellen


    (Klaus Brandner [SPD]: Wir erinnern uns: 1998 die höchste Arbeitslosigkeit, der höchste Schuldenstand, die höchsten Steuern!)


    – Herr Brandner, nun lernen Sie doch mal ein bisschen
    dazu, ich habe ja noch gar nicht richtig angefangen und
    Sie blöken schon wieder dazwischen; vielleicht kann ich
    Ihnen hier ja noch etwas erklären –:


    (Ute Kumpf [SPD]: Sie sind ganz schön arrogant geworden! – Klaus Brandner [SPD]: Ist Ihnen der Job zu Kopf gestiegen?)


    Viele Selbstständige aus osteuropäischen Ländern sind
    hier tätig. Wir stellen aber auch fest, dass nicht alle vor-
    her in ihren Herkunftsländern tatsächlich selbstständig
    gewesen sind.

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    (C (D Wenn ich mich jetzt zurückerinnere, wie diese Bunesregierung die angeblichen Scheinselbstständigen in eutschland drangsaliert und verfolgt hat, dann erwarte ch von Ihnen in allererster Linie, dass Sie den Missrauch einschränken, dass Sie überprüfen, wer tatsächich selbstständig ist, und dass Sie gegen diejenigen vorehen, die rechtsmissbräuchlich in diesen Betrieben rbeiten. (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Anette Kramme [SPD]: Genau das findet statt, Herr Niebel!)


    Selbst, wenn Sie das dann gemacht und herausgefun-
    en haben, dass nur noch richtige Selbstständige dort tä-
    ig sind, greift das Entsendegesetz – das hat der Kollege
    aumann bereits angesprochen – überhaupt nicht. Das
    reift nämlich nur bei Angestellten. Also können Sie
    uch hier keine Lösung herbeiführen. Sie tun aber so, als
    b den Menschen in den Betrieben geholfen würde. Das
    st schäbig.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Mindestlöhne, seien sie tariflich oder staatlich fest-

    elegt, sichern und schaffen keinen einzigen Arbeits-
    latz; sie vernichten Arbeitsplätze in der regulären Wirt-
    chaft.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Klaus Brandner [SPD]: So ein Quatsch!)


    indestlöhne in anderen Ländern haben eine komplett
    ndere Funktion als Mindestlöhne in Deutschland.


    (Klaus Brandner [SPD]: Die Bauindustrie sagt über das Gesetz genau das Gegenteil!)


    n anderen Ländern, in denen es Mindestlöhne gibt, be-
    teht der Zweck darin, ein Mindesteinkommen zu si-
    hern, damit es nicht zur Armut kommen kann. Exakt
    ieser Zweck wird in der Bundesrepublik durch die so-
    ialen Sicherungssystemen verfolgt, nämlich durch das
    rbeitslosengeld II und die Sozialhilfe.
    Mindestlöhne, wie Sie sie diskutieren, setzen einen
    indestpreis für eine bestimmte Leistung fest. Wenn
    iese Leistung im Wettbewerb den Preis allerdings nicht
    ert ist, dann wird sie zumindest in der regulären Wirt-
    chaft nicht mehr nachgefragt und die Menschen werden
    us dem Arbeitsmarkt faktisch ausgeschlossen.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    us diesem Grund setzen wir als FDP-Bundestagsfrak-
    ion auf Lohnzuschüsse statt auf Mindestlöhne.
    Ich bin sehr froh, dass wir auf unserem Bundespartei-

    ag am letzten Wochenende beschlossen haben, ein Bür-
    ergeld einzuführen, durch das die steuerfinanzierten
    ozialtransfers mit dem Steuersystem zusammengeführt
    erden,


    (Dr. Thea Dückert [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann müssen Sie sich auch mal einigen, welches Modell Sie wollen! Alle drei Wochen ein neues Modell!)







    (A) )



    (B) )


    Dirk Niebel

    damit hier ein geregelter Niedriglohnsektor geschaffen
    werden kann, der auch Menschen mit geringerer Qualifi-
    kation die Möglichkeit gibt, ihren Lebensunterhalt we-
    nigstens teilweise wieder durch eigene Arbeit zu verdie-
    nen.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Denn eines ist doch völlig klar: In einer arbeitsteili-
    gen Gesellschaft wie der unsrigen ist Massenarbeits-
    losigkeit eine der größten Freiheitsberaubungen, die es
    gibt. Deswegen müssen wir dagegen angehen, dass Men-
    schen immer weiter aus dem Erwerbsprozess gedrängt
    werden. Was ist denn der Grund oder zumindest ein
    wichtiger Grund für die hohe Sockelarbeitslosigkeit ge-
    rade im geringqualifizierten Bereich? Das sind die star-
    ken Sockellohnerhöhungen der vergangenen Jahrzehnte,


    (Anette Kramme [SPD]: 3 Euro Stundenlohn für alle!)


    die, Frau Kramme, gut gemeint, aber schlecht gemacht
    waren. Die unteren Tariflohngruppen wurden überpro-
    portional angehoben. Damit sind die Menschen mit ih-
    rem Gehalt aus der Produktivität herausgewachsen. Der
    Arbeitsmarkt wurde faktisch verschlossen. Die Men-
    schen wurden zu 100 Prozent in die Transferleistungen
    überführt. Das ist menschenunwürdig und hat mit dem
    mündigen Bürger, wie wir ihn uns vorstellen, überhaupt
    nichts mehr zu tun.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Abschottungsprozesse werden auf Dauer nichts nüt-
    zen. Man sollte vielmehr über flexible Übergangsfris-
    ten – auch im Rahmen der Dienstleistungsrichtlinie, die
    wir noch zu erwarten haben – nachdenken, die branchen-
    spezifisch und regional unterschiedlich sind.

    Ich möchte auch auf den zweiten Entwurf, der hier
    vorliegt, eingehen. Ich erkenne an, dass Schwarz, Rot
    und Grün hier eine Verbesserung der Hinzuverdienst-
    möglichkeiten vorsehen. Ich habe – vielleicht können
    Sie sich noch daran erinnern – schon im Vermittlungs-
    verfahren gefordert, dass wir bessere Hinzuverdienst-
    möglichkeiten erreichen. Natürlich muss derjenige, der
    arbeitet, mehr Geld übrig haben als derjenige, der nicht
    arbeitet. Natürlich muss man einen Anreiz schaffen, im
    ersten Arbeitsmarkt zu verdienen und nicht vorzugs-
    weise im zweiten Arbeitsmarkt.

    Das passt übrigens ganz gut zusammen mit der vor-
    hergehenden Position. Die Baubranche sagt nämlich im
    „Mannheimer Morgen“ von gestern – ich zitiere –:

    Bau beklagt Lohn-Dumping – Billig-Konkurrenz
    durch Ich-AGs und Ein-Euro-Jobs
    … wegen der Konkurrenz mit staatlich subventio-
    nierten Ich-AGs seien reguläre Bautarife häufig
    nicht mehr zu bezahlen. Missbraucht würden auch
    die Regelungen zum Einsatz von Ein-Euro-Job-
    bern. Langzeitarbeitslose würden inzwischen häu-
    fig von Kommunen und Krankenhäusern bei der

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    (C (D Sanierung ihrer Gebäude eingesetzt. Dies sei jedoch nicht im Sinne des Gesetzgebers. ch stimme dem zu. Das war nicht in unserem Sinne. Wenn wir jetzt aber eine Hinzuverdienstregelung, ie die von Ihnen vorgelegte, haben, behalten wir imer noch den höheren Anreiz, im zweiten Arbeitsmarkt ätig zu werden. Wer einen 2-Euro-Job 30 Stunden die oche ausübt, wird 240 Euro netto mehr zur Verfüung haben. Wer den gleichen Nettobetrag im ersten rbeitsmarkt zur Verfügung haben will, der muss chon einen 850-Euro-Job bekommen. Ich denke, hier ist die Anreizwirkung immer noch ine falsche. Deswegen hat die FDP-Bundestagsfrakion einen eigenen Vorschlag vorgelegt. Bis zu einem erdienst von 600 Euro sollen 40 Prozent anrechnungsrei bleiben, damit es sich tatsächlich lohnt, für sich elbst zu arbeiten und wieder in den Erwerbsprozess hieinzukommen. (Dr. Thea Dückert [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ist das jetzt der Parteitagsbeschluss oder der Antrag? Das sind zwei verschiedene Dinge!)


    Ich verstehe, Frau Dückert, dass Sie traurig sind, weil
    ie Grünen so etwas Ähnliches auch einmal wollten.


    (Christine Scheel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir sind überhaupt nicht traurig!)


    ber Sie sind natürlich wieder einmal platt wie eine
    lunder vor Ihrem Koalitionspartner umgefallen. Es tut
    ir furchtbar Leid. Wir werden uns bemühen, dass Ih-
    en dieses Leid in Zukunft nicht mehr entgegentritt.


    (Dr. Thea Dückert [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ich frage nur: Was gilt jetzt? Gilt Ihr Antrag hier oder Ihr Parteitagsbeschluss? Das sind zwei unterschiedliche Modelle, Herr Niebel!)


    ir werden dafür sorgen, dass Sie wieder in Ruhe die
    laren grünen Thesen, die es irgendwann einmal gege-
    en hat, vertreten können, und zwar in dem Moment, in
    em wir die rot-grüne Bundesregierung abgelöst haben.


    (Christine Scheel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Über was reden Sie eigentlich?)


    Ich danke Ihnen.

    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Ich erteile das Wort dem Parlamentarischen Staats-

ekretär Gerd Andres.
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  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Gerd Andres


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und
    erren! Wir diskutieren hier in verbundener Debatte
    wei für den Arbeitsmarkt sehr wichtige Gesetze. Die
    eue Hinzuverdienstregelung wird stärkere Arbeitsan-
    eize als bisher in allen Einkommensbereichen setzen,






    (A) )



    (B) )


    Parl. Staatssekretär Gerd Andres

    zugleich aber auch eine vereinfachte Lösung für den un-
    teren Einkommensbereich bieten. Darüber hinaus enthält
    die Neuregelung große Transparenz für die Hilfebedürf-
    tigen und eine Kinderkomponente.

    Künftig wird es nur noch zwei Freibetragsstufen ge-
    ben. Bis zu einem Bruttoeinkommen in Höhe von
    800 Euro beträgt der prozentuale Freibetrag 20 Prozent
    des 100 Euro übersteigenden Einkommens. Das heißt
    übersetzt, 100 Euro darf man immer behalten. Der da-
    rüber hinausgehende Betrag wird zu 20 Prozent nicht an-
    gerechnet. Für Bruttoeinkommen über 800 Euro beträgt
    der zusätzliche prozentuale Freibetrag 10 Prozent. Das
    heißt zum Beispiel, bei einem 400-Euro-Minijob wird
    künftig Einkommen in Höhe von bis zu 160 Euro freige-
    stellt. Jeder erwerbsfähige Hilfebedürftige kann künftig
    sehr einfach ausrechnen, wie viel er mehr in der Tasche
    hat, wenn er eine Arbeit aufnimmt, als wenn er nicht ar-
    beitet.

    Der Gesetzentwurf sieht weiterhin vor, dass die Rege-
    lungen zum so genannten Einstiegsgeld geändert wer-
    den. Einstiegsgeld kann künftig auch dann gewährt wer-
    den, wenn die Hilfebedürftigkeit durch oder nach
    Aufnahme einer Beschäftigung entfällt. Damit wird ein
    weiterer möglicher Fehlanreiz beseitigt.

    Ich darf ganz ausdrücklich sagen: Dieser Gesetzent-
    wurf ist durch gemeinsame Gespräche zwischen der
    Bundesregierung und der CDU/CSU zustande gekom-
    men. Er beendet eine Regelung, die bürokratisch und un-
    logisch war und die uns im letzten Jahr im Vermittlungs-
    verfahren durch die CDU/CSU aufgezwungen wurde.
    Die Union hat erklärt, der neuen Regelung im Bundesrat
    zuzustimmen. Herr Laumann, dafür bedanken wir uns
    sehr. Sie beseitigen mit der Zustimmung zu diesem Ge-
    setz den Unfug, den Sie im letzten Jahr angerichtet ha-
    ben. Herzlichen Glückwunsch dazu!


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Sie behaupten etwas anderes; es gibt aber genügend, die
    dabei waren.

    Die FDP ist bei dieser Regelung entbehrlich; sie war
    es auch bei der alten. Man muss, wenn man sich den
    FDP-Antrag anschaut, wissen, dass der Vorschlag, der
    da gemacht wird, ziemlicher Unsinn ist. Jede Zuver-
    dienstregelung muss nämlich die Balance halten: Sie
    soll einerseits Anreiz für zusätzliche Beschäftigung
    – raus aus dem Bezug von Transferleistungen – sein; sie
    darf andererseits nicht zementieren, dass man die Trans-
    ferleistungen weiter bezieht und nebenbei ordentlich da-
    zuverdient.


    (Dirk Niebel [FDP]: Tut er auch nicht!)

    Wer sich die FDP-Regelung anschaut, der wird fest-

    stellen, dass sie einen saftigen Zuverdienst von bis zu
    600 Euro einräumt. Er wird, wenn er ein bisschen Ah-
    nung hat, weiter feststellen, dass man mit dieser Rege-
    lung die Zahl der Bedarfsgemeinschaften deutlich erhö-
    hen würde. Herr Niebel, mein Vorschlag ist also:
    Machen Sie erst einmal ordentlich Ihre Hausaufgaben,
    bevor Sie irgendeinen Unsinn erklären!

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    (C (D (Ernst Hinsken [CDU/CSU]: Jawohl, Herr Oberlehrer! – Dirk Niebel [FDP]: Sie sind so ungefähr der Letzte, von dem ich mir etwas sagen lasse! Vom Gewerkschaftssekretär zum Staatssekretär!)


    Nun sind wir beim zweiten Thema. Dazu ist – das
    uss ich hier wirklich einmal sagen – auch ganz viel
    nsinn erzählt worden. Ich möchte etwas zum Entsen-
    egesetz sagen. Wir glauben, dass auch das Entsende-
    esetz dazu beitragen wird, Arbeit in Deutschland wie-
    er attraktiver zu machen. Wir haben es erlebt: Dem
    inen geht der Gesetzentwurf nicht weit genug; auch die
    roße Anfrage der CDU/CSU zum Sozialdumping
    eigt, wie stark die politischen Strömungen, die mehr
    rotektionismus und sogar Abschottung innerhalb Euro-
    as fordern, sind. Dem anderen geht der Entwurf viel zu
    eit, weil er ein Entsendegesetz mit einem gesetzlichen
    indestlohn verwechselt. Kritikern von beiden Seiten
    ann ich nur entgegnen: Wir liegen offenbar richtig
    chön in der goldenen Mitte.
    Das Arbeitnehmer-Entsendegesetz ist kein Mindest-

    ohn, der generell den Wettbewerb ausschaltet. Ich sage
    usdrücklich: In unserem Haus, im Bundesministerium
    ür Wirtschaft und Arbeit, gibt es keine Überlegung, ei-
    en solchen allgemeinen Mindestlohn einzuführen.
    ohnfindung ist und bleibt primär die Aufgabe der Tarif-
    ertragsparteien, nicht die des Staates.
    Mit der Gesetzesänderung können in Zukunft die Ta-

    ifpartner aller Branchen eine bundesweit geltende tarif-
    ertragliche Lohnuntergrenze vereinbaren. Damit
    aben sie die Möglichkeit, sicherzustellen, dass auslän-
    ische Arbeitgeber, die Arbeitnehmer zur Arbeit nach
    eutschland entsenden, verpflichtet werden, ihnen den
    eutschen Mindestlohn zu zahlen. Bisher ist diese Rege-
    ung im Wesentlichen auf den Baubereich beschränkt.
    ie soll jetzt auf alle Branchen ausgedehnt werden.
    Herr Laumann, ich bitte Sie, einen Moment zuzuhö-

    en. Wir oktroyieren niemandem etwas auf. Sie müssen
    issen, dass auch bei der Allgemeinverbindlichkeitser-
    lärung eine Tarifvertragspartei alleine einen Antrag
    tellen kann.


    (Dr. Reinhard Göhner [CDU/CSU]: Aber Sie beschaffen die Verordnungsermächtigung!)


    Sie haben hier wortreich – mit viel Geklingel – viel
    rklärt. Sie haben aber nicht erklärt, was Sie machen
    ollen. Ich habe sogar gelernt, dass auch Papst Leo XIII.
    egen einseitige Lohnfestlegungen war. Donnerwetter,
    err Laumann! Sie haben mit keinem Wort gesagt, was
    ie gerne machen würden.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    ie haben hier wunderbar etwas beklagt. Das war übri-
    ens streckenweise überhaupt nicht haltbar. Ich weiß:
    ei Ihnen sitzen die BDA und andere nicht nur nebenan,
    ondern auch im Nacken; Herr Göhner wird ja hier noch
    prechen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)







    (A) )



    (B) )


    Parl. Staatssekretär Gerd Andres

    Mit diesem Entsendegesetz – damit das völlig klar

    ist – sind wir auf die Mithilfe der Tarifvertragsparteien
    angewiesen. Zum Tarifvertrag gehören immer zwei Par-
    teien – Herr Laumann, auch dazu herzlichen Glück-
    wunsch! –, die ihn bundesweit abschließen und die dafür
    sind, dass er einen Mindestlohn festlegt. Schon mit der
    Verabredung des Tarifvertrages macht man doch deut-
    lich, dass man das eigentlich will. Deswegen sind all
    Ihre Vorhalte heiße Luft im Wahlkampfgeklingel.

    Ich sage Ihnen: Wir bringen dieses Entsendegesetz
    – einen schönen Gruß an Herrn Pofalla und andere –
    jetzt ein. Es reicht nicht mehr, dass Herr Stoiber, Sie und
    andere vom Arbeitnehmerflügel schöne Sonntagsreden
    halten und im Bundesrat das Entsendegesetz kaputtma-
    chen. Wir werden Sie jeden Tag und jede Woche vorfüh-
    ren.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich will etwas zu bestimmten Branchen sagen, weil
    auch dazu sehr viel Unsinn erzählt wird. Es gibt in
    Europa und damit auch in Deutschland Dienstleistungs-
    freiheit. Das bedeutet, dass Selbstständige, die hierher
    kommen, ihre Dienstleistungen anbieten dürfen. Sie dür-
    fen das im Zweifelsfalle für 1 Euro die Stunde tun; daran
    kann sie niemand hindern. Genauso kann sich ein deut-
    scher Selbstständiger so billig verkaufen, wie er Lust
    hat. Aber bestimmte Bedingungen müssen eingehalten
    werden. Sie können sich darauf verlassen, dass wir diese
    Bedingungen knochenhart durchsetzen; auch wenn Sie
    die Vorlage im Bundesrat liegen lassen.

    Zur Selbstständigkeit gehört nach europäischer
    Rechtsprechung so etwas wie eine Mindestform von
    Niederlassung. Es reicht nicht, wenn sich 32 polnische
    Menschen – ich habe nichts gegen diese Menschen – in
    einer Vorstadtwohnung anmelden und alle als Fliesenle-
    ger arbeiten wollen. Der Zentralverband des Deutschen
    Handwerks und deutsche Behörden dürfen diesen Men-
    schen nicht einfach ungeprüft die notwendigen Beschei-
    nigungen und Zulassungen erteilen. Das kann nicht sein.
    Dagegen werden wir vorgehen, damit Sie das wissen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Es muss sich um echte Selbstständige handeln. Wir wer-
    den das prüfen und entsprechend vorgehen.

    Zum Entsendegesetz will ich Ihnen Folgendes sagen:
    Ich glaube, dass es seine Wirkung für die Tarifvertrags-
    parteien entfaltet, die das wollen. Das deutsche Gebäu-
    dereinigerhandwerk und das Gewerbe wollen diese Re-
    gelung nutzen. Davon sind zwischen 700 000 und
    800 000 Menschen betroffen.


    (Karl-Josef Laumann [CDU/CSU]: Das sehen wir auch so!)


    Auch die deutsche Landwirtschaft will von dieser Rege-
    lung profitieren. Sie alle haben kein Problem damit, dass
    man dies einseitig beantragen kann. Sie aber, Herr
    Laumann, machen deswegen viel Wind. Die Allgemein-
    verbindlichkeitserklärung eines Tarifvertrages wird ge-
    gen den erklärten Willen der Bauwirtschaft, der Bauin-

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    (C (D ustrie und der Gewerkschaften von der BDA und nderen massiv sabotiert, weil sie diese Regelung aus rdnungspolitischen Gründen nicht wollen. Die Wirtchaft und die Gewerkschaften wollten sie, aber BDA nd andere haben sie verhindert. Deswegen sage ich Ihnen – das gilt auch aus anderen ründen; Herr Göhner, Sie können hier anschließend reen und dürfen all Ihre Positionen darstellen; das ist völig klar –: (Ernst Hinsken [CDU/CSU]: Das tut er auch, damit er das richtig stellt, was Sie hier Falsches sagen!)


    ir machen das Entsendegesetz. Damit steht der Bun-
    esrat vor der Nagelprobe. Ich sage noch einmal: Hier
    eht es nicht um Sonntagsreden vor Wahlkämpfen, son-
    ern hier sind Bekenntnisse gefragt.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich könnte Ihnen hierzu noch viel erzählen. Deswe-
    en brauchen wir für die Beantwortung Ihrer Großen
    nfrage noch etwas Zeit, Herr Laumann.


    (Karl-Josef Laumann [CDU/CSU]: Ach so! – Dirk Niebel [FDP]: Da hat jemand seine Hausaufgaben nicht gemacht!)


    Passen Sie auf: Wir müssen eine ganze Reihe Daten er-
    eben. Dafür brauchen wir die Mitwirkung der Länder.
    amit Sie eines wissen: Für den kommenden Dienstag
    aben wir die versammelte deutsche Fleischwirtschaft
    ingeladen. Ich führe viele Gespräche mit vielen Betrof-
    enen. Wir werden auch dafür sorgen, dass Teile der
    andwirtschaft – das haben wir schon verabredet –,
    andwirtschaftliche Helfer und Facharbeiter, möglicher-
    eise auch Saisonarbeiter in diese Regelung aufgenom-
    en werden. Wir können das nur da machen, wo dies die
    arifvertragsparteien wollen. Da, wo sie das nicht wol-
    en, geht es nicht.
    Ich sage ganz ruhig und gelassen, Herr Laumann: In

    3 europäischen Ländern gibt es einen gesetzlichen
    indestlohn. Wer keinen gesetzlichen Mindestlohn will,
    er muss guten Willens sein und mithelfen, dass in
    eutschland Lohndumping nicht flächendeckend um
    ich greift. Das wäre eine Benachteiligung für die betrof-
    enen Arbeitnehmer und ehrliche Arbeitgeber, die sich
    it vernünftigen Wettbewerbsbedingungen auseinander
    etzen. Eine Regelung nützt also beiden.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wer Lohndumping nicht will, der muss uns helfen,
    it allen Mitteln und Möglichkeiten gegen illegale Prak-
    iken vorzugehen – das werden wir tun –, und der muss
    ereit sein, mit den Tarifvertragsparteien Verabredungen
    u treffen, die wir mit dem Entsendegesetz für alle ver-
    indlich regeln können. Diese würden dann auch für Ar-
    eitgeber aus Europa gelten, die mit ihrem Personal hier-
    er kommen. Das ist auch in anderen europäischen
    ändern so. Also, Herr Laumann: weniger Nebelkerzen
    erfen, weniger Wahlkampfreden, sondern bei der






    (A) )



    (B) )


    Parl. Staatssekretär Gerd Andres

    Umsetzung handfest mithelfen, damit wir diese Miss-
    stände abstellen.

    Schönen Dank.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)