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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/164 Sebastian Edathy (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Bosbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Cornelie Sonntag-Wolgast (SPD) . . . . . . . Dr. Günther Beckstein, Staatsminister (Bayern) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Haupt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jutta Dümpe-Krüger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Sabine Bätzing (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Andreas Scheuer (CDU/CSU) . . . . . . . Julia Klöckner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Kerstin Griese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Fischbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 19: 15347 C 15349 B 15350 C 15351 C 15353 B 15354 C 15356 C 15357 C 15357 D 15369 D 15371 B 15373 C 15375 A 15376 D 15377 B 15379 A 15381 B Deutscher B Stenografisch 164. Sitz Berlin, Freitag, den I n h a l Tagesordnungspunkt 17: a) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Änderung des Versammlungsgesetzes und des Strafge- setzbuches (Drucksachen 15/4832, 15/5051) . . . . . . . b) Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Wolfgang Bosbach, Hartmut Koschyk, Thomas Strobl (Heilbronn), weiteren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs ei- nes Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über befriedete Bezirke für Verfas- sungsorgane des Bundes (BefBezÄndG) (Drucksachen 15/4731, 15/5069) . . . . . . . E P H T G S w C ( D C 15347 A 15347 B Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Otto Schily, Bundesminister BMI . . . . . . . . . 15358 A 15359 C undestag er Bericht ung 11. März 2005 t : rwin Marschewski (Recklinghausen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . etra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . . ermann Bachmaier (SPD) . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 18: roße Anfrage der Abgeordneten Andreas cheuer, Maria Eichhorn, Thomas Dörflinger, eiterer Abgeordneter und der Fraktion der DU/CSU: Jugend in Deutschland Drucksache 15/3396) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Andreas Scheuer (CDU/CSU) . . . . . . . . . hristel Riemann-Hanewinckel, Parl. Staatssekretärin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . 15360 D 15362 A 15363 A 15364 D 15365 A 15367 A a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Siebten Gesetzes zur Änderung des II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 164. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. März 2005 Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschrän- kungen (Drucksachen 15/3640, 15/5049) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Arbeit zu dem Antrag der Abgeordneten Rainer Brüderle, Gudrun Kopp, Daniel Bahr (Münster), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Für einen wirksamen Wettbewerbsschutz in Deutschland und Europa (Drucksachen 15/760, 15/3136) . . . . . . . . Dr. Ditmar Staffelt, Parl. Staatssekretär BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartmut Schauerte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Werner Schulz (Berlin) (BÜNDNIS 90/ Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 21: Antrag der Abgeordneten Sibylle Laurischk, Rainer Funke, Birgit Homburger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Ver- fahren der Vaterschaftstests vereinfachen und Grundrechte wahren (Drucksache 15/4727) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15383 C 15383 C 15383 D 15386 B 15406 A 15407 B 15408 B 15408 C 15409 C 15410 C DIE GRÜNEN). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartmut Schauerte (CDU/CSU) . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartmut Schauerte (CDU/CSU) . . . . . . . . Jörg Tauss (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 20: Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zum Büro- kratieabbau (Drucksache 15/4646) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Pfister, Minister (Baden-Württemberg) Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . I C N B A L A Z E b U A A 15390 A 15391 D 15394 A 15394 D 15395 C 15398 A 15399 D 15400 D 15401 C 15403 C 15403 C 15404 D rmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hristoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . erichtigungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 u Protokoll gegebene Rede zur Beratung des ntwurfs eines Gesetzes zum Bürokratieab- au (Tagesordnungspunkt 20) lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 3 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15412 C 15413 C 15415 C 15415 C 15417 A 15417 D 15418 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 164. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. März 2005 15347 (A) ) (B) ) 164. Sitz Berlin, Freitag, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Berichtigungen 162. Sitzung, Seite 15160 (A), der fünfte Absatz ist wie folgt zu lesen: „Es geht um die berühmten Marker- gene und die Resistenzen, die dabei entstehen könnten. An dieser Stelle geht es genau darum, diese auszuschlie- ßen.“ Seite 15160 (A), der zweite Absatz ist wie folgt zu le- sen: „Ich weiß von den Gesprächen mit Putin oder ande- ren Vertretern der russischen Regierung, dass immer ge- fragt wird, wie die Schritte zur Stabilisierung im nördlichen Kaukasus, insbesondere Tschetschenien, aus- sehen, und dass auf diesem Thema eindringlich beharrt wird.“ (D) (B) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 164. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. März 2005 15417 (A) ) (B) ) wässert werden.DIE GRÜNEN KProbst, Simone BÜNDNIS 90/ 11.03.2005 onkurrenzgründen zwischen den Bundesländern ver- Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten A n n v d L B d n G D A w v d d Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.03.2005 Andres, Gerd SPD 11.03.2005 Barthle, Norbert CDU/CSU 11.03.2005 Bender, Birgitt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.03.2005 Bettin, Grietje BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.03.2005 Bierwirth, Petra SPD 11.03.2005 Dr. Bötsch, Wolfgang CDU/CSU 11.03.2005 Brunnhuber, Georg CDU/CSU 11.03.2005 Eickhoff, Martina SPD 11.03.2005 Feibel, Albrecht CDU/CSU 11.03.2005 Frechen, Gabriele SPD 11.03.2005 Göppel, Josef CDU/CSU 11.03.2005 Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 11.03.2005 Freiherr von und zu Guttenberg, Karl- Theodor CDU/CSU 11.03.2005 Haack (Extertal), Karl Hermann SPD 11.03.2005 Hilsberg, Stephan SPD 11.03.2005 Hochbaum, Robert CDU/CSU 11.03.2005 Dr. Küster, Uwe SPD 11.03.2005 Lanzinger, Barbara CDU/CSU 11.03.2005 Michelbach, Hans CDU/CSU 11.03.2005 Minkel, Klaus CDU/CSU 11.03.2005 Mortler, Marlene CDU/CSU 11.03.2005 Dr. Pinkwart, Andreas FDP 11.03.2005 R S S S S S S S S D T T V A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht nlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zum Bürokratieabbau (Tagesordnungspunkt 20) Ulrich Kelber (SPD): Aus der Werbewirtschaft ken- en wir das Prinzip, ein positiv besetztes Wort inflatio- är zu nutzen und mit völlig sachfremden Inhalten zu erbinden. Das Gleiche versucht die Mehrheit im Bun- esrat mit dem Gesetzentwurf, den wir heute in erster esung beraten. Die Überschrift des Gesetzes heißt ürokratieabbau. Der Inhalt ist ein anderer, ein ganz an- erer. Es geht der Mehrheit im Bundesrat gar nicht um we- iger Regelungen, es geht in den meisten Punkten des esetzentwurfes nur darum, dass die Bundesländer die inge selbst regeln wollen. Darüber kann man ja reden. ber weniger Bürokratie ist das nicht, schon gar nicht, enn die Regelungen von Bundesland zu Bundesland, on Gewerbegebiet zu Gewerbegebiet, kurz, von Lan- esgrenze zu Landesgrenze unterschiedlich sind. Hier ist ie Gefahr sehr groß, dass wichtige Regelungen aus ühe, Volker CDU/CSU 11.03.2005 charping, Rudolf SPD 11.03.2005 chmidbauer, Bernd CDU/CSU 11.03.2005 chröder, Gerhard SPD 11.03.2005 eib, Marion CDU/CSU 11.03.2005 inghammer, Johannes CDU/CSU 11.03.2005 teenblock, Rainder BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.03.2005 treb-Hesse, Rita SPD 11.03.2005 trothmann, Lena CDU/CSU 11.03.2005 r. Thomae, Dieter FDP 11.03.2005 illmann, Antje CDU/CSU 11.03.2005 rittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.03.2005 iolka, Simone SPD 11.03.2005 bgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich 15418 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 164. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. März 2005 (A) ) (B) ) Auch im Bereich des Umweltschutzes hat der Gesetz- entwurf der Bundesratsmehrheit keineswegs den Abbau von Bürokratie, sondern nur den Abbau von Umwelt- schutz zur Folge. Das mag ja erklärtes Ziel von CDU/ CSU und FDP sein; dass Sie dabei aber auch bereit sind, am laufenden Band gegen geltendes EU-Recht zu ver- stoßen und damit saftige Geldstrafen zu riskieren, kön- nen Sie weder mir noch uns noch den Bürgerinnen und Bürgern erklären. Haben die Bundesländer versteckte Haushaltstöpfe entdeckt, aus denen sie Strafen bezahlen wollen? Wenn ja, sagen Sie uns, wo; wir hätten da eine Menge guter Ideen, wie man damit in die Bildung unse- rer Kinder investiert. Aber zurück zu dem so genannten Bürokratieabbau, der hier betrieben werden soll. An mehr als einer Stelle würden die Vorschläge eher zu mehr Bürokratie als zu weniger führen, so zum Beispiel beim Kreislaufwirt- schaftsgesetz oder bei den Vorschlägen zum SGB IV. Am verheerendsten aber wäre dieser Gesetzentwurf der Bundesratsmehrheit im Bereich der Beteiligungsrechte der Bürgerinnen und Bürger. Beim Bundes-Immissions- schutzgesetz soll die Öffentlichkeitsbeteiligung, sollen die Anhörungsrechte der betroffenen Bürgerinnen und Bürger in das Gutdünken der Länder gestellt werden. Ich persönlich habe noch nie etwas davon gehört, dass Luft- verunreinigungen, Geräusche, Erschütterungen und Ähnliches sich in Nordrhein-Westfalen anders anfühlen und auswirken als in Bayern oder Berlin. Werfen wir mal einen ganzen oberflächlichen Blick auf diesen Gesetzentwurf: Da werden 25 Artikel zur Än- derung bestehender Gesetze aneinander gereiht. Sechs dieser Vorschläge stimmt die Bundesregierung zu und sagt zu, sie in zukünftigen Gesetzentwürfen zu berück- sichtigen. Bei drei Vorschlägen wird deutlich, dass diese eher zu mehr Bürokratie als zu weniger führen. Bei vier weiteren Änderungsvorschlägen handelt es sich um solche, in denen Bund und Länder bereits in der Abstim- mung bzw. Überprüfung sind bzw. gerade erst gemein- sam andere Beschlüsse gefasst haben, Beispiel Kreis- laufwirtschaftsgesetz. Elf Vorschläge verstoßen gegen EU-Richtlinien und Beschlüsse. Haben Sie mitgezählt? Es bleibt einer! Einer, wo wir tatsächlich anderer Mei- nung sind als Sie und das betrifft den Jugendarbeits- schutz. Ich denke, allein mit diesem Kurzüberblick auf den Gesetzentwurf wird schon deutlich, was er ist: purer Aktionismus. Ich kann wirklich nur hoffen, dass sich Frau Merkel und Herr Stoiber bis nächste Woche etwas mehr einfallen lassen, wenn Sie mit dem Bundeskanzler auch über Bürokratieabbau reden wollen. Wie geht Bürokratieabbau wirklich? Die Bundes- regierung hat mit ihrem Masterplan Bürokratieabbau in einem Jahr bereits mehr als 75 Projekte umgesetzt, und dies in Zusammenarbeit mit Wirtschaftsverbänden und -instituten. Sie wird dort auch weiter konsequent voran- gehen. Im Bereich der Umweltschutzgesetzgebung wäre es aus unserer Sicht ein lohnender Versuch, die vielen Ge- setze und Verordnungen in ein stringent und übersicht- lich gestaltetes Umweltgesetzbuch zu überführen. Ich p o d v s s r A H A M z f d m d n m V P t (C (D ersönlich könnte sogar auf sehr viele Gesetze und Ver- rdnungen im Umweltschutz verzichten, wenn wir statt- essen für alle Bereiche Grenzwerte festlegen und ein erschärftes Haftungsrecht für Umweltsünder und -ver- chmutzer umsetzen würden. Ich bin überzeugt, dass ein olches Haftungsrecht zu viel mehr Umweltschutz füh- en würde, als jedes Gesetz dies vermag. nlage 3 Amtliche Mitteilungen Die Abgeordneten Marga Elser, Ulrike Mehl und ans-Joachim Hacker haben darum gebeten, bei dem ntrag Die Regionalentwicklung in Brandenburg und ecklenburg-Vorpommern braucht Klarheit – Die ivile Nutzung der Kyritz-Ruppiner Heide ist über- ällig auf Drucksache 15/4792 nachträglich in die Liste er Antragsteller aufgenommen zu werden. Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 er Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den achstehenden Vorlagen absieht: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepublik Deutschland in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Euro- parates vom 26. bis 30. April 2004 in Straßburg – Drucksachen 15/4082, 15/4290 Nr. 1.1 – – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parla- mentarischen Versammlung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Euro- parates vom 21. bis 25. Juni 2004 in Straßburg – Drucksachen 15/4083, 15/4290 Nr. 1.2 – Ausschuss für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen – Unterrichtung durch die Bundesregierung Straßenbaubericht 2004 – Drucksache 15/4609 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, daß der Ausschuss die nachstehenden EU- orlagen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische arlament zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- ung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 15/4458 Nr. 2.27 Rechtsausschuss Drucksache 15/4085 Nr. 1.15 Drucksache 15/4085 Nr. 1.17 Drucksache 15/4213 Nr. 2.34 Drucksache 15/4213 Nr. 2.44 Drucksache 15/4213 Nr. 2.47 Drucksache 15/4296 Nr. 1.3 Drucksache 15/4458 Nr. 2.18 Drucksache 15/4458 Nr. 2.22 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 164. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. März 2005 15419 (A) (C) (B) (D) Ausschuss für Wirtschaft und Arbeit Drucksache 15/103 Nr. 2.93 Drucksache 15/2447 Nr. 2.42 Drucksache 15/2519 Nr. 2.22 Drucksache 15/4567 Nr. 1.3 Drucksache 15/4705 Nr. 1.16 Drucksache 15/4705 Nr. 2.3 Drucksache 15/4705 Nr. 2.9 Drucksache 15/4705 Nr. 2.11 Drucksache 15/4705 Nr. 2.14 Drucksache 15/4705 Nr. 2.16 Drucksache 15/4705 Nr. 2.17 Drucksache 15/4705 Nr. 2.20 Drucksache 15/4705 Nr. 2.21 Drucksache 15/4705 Nr. 2.23 Drucksache 15/4705 Nr. 2.31 Drucksache 15/4780 Nr. 2.1 Drucksache 15/4780 Nr. 2.6 Drucksache 15/4780 Nr. 2.7 Drucksache 15/4780 Nr. 2.10 Drucksache 15/4780 Nr. 2.15 Ausschuss für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 15/4780 Nr. 2.5 Ausschuss für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen Drucksache 15/4705 Nr. 2.28 Drucksache 15/4780 Nr. 2.13 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 15/4705 Nr. 2.26 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 15/4780 Nr. 2.16 164. Sitzung Berlin, Freitag, den 11. März 2005 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Ditmar Staffelt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und
    erren! Der vorliegende Gesetzentwurf ist zweifelsfrei
    ür die Wirtschaftsordnung unseres Landes von großer
    edeutung. Tatsächlich zeigt die Erfahrung: Ein funktio-
    ierender Preis- und Qualitätswettbewerb ist eine ganz
    ntscheidende Voraussetzung für wirtschaftlichen und
    echnologischen Fortschritt.


    (Beifall bei der SPD)

    r ist unerlässlich, wenn die Wahlmöglichkeiten und die
    ewertungsfähigkeit der Verbraucher sichergestellt sein
    ollen.
    Anlass und Hauptanliegen des vorliegenden Gesetz-

    ntwurfes ist die Anpassung des deutschen Wettbe-
    erbsrechts an das zum 1. Mai 2004 geänderte europäi-
    che Wettbewerbsrecht. Die Zeit drängt. Seit letztem
    ai gilt für die deutschen Unternehmen zweierlei Recht:






    (A) )



    (B) )


    Parl. Staatssekretär Dr. Ditmar Staffelt

    ein deutsches für rein regionale und lokale Vereinbarun-
    gen, ein europäisches für nationale und grenzüberschrei-
    tende Bindungen. Es ist Zeit, diesen Zustand zu been-
    den.


    (Beifall bei der SPD)

    Ziel ist, das deutsche Wettbewerbsrecht europatauglich
    zu machen; denn das europäische Recht hat Vorrang vor
    anders lautenden nationalen Vorschriften. Wo dies der
    Fall ist, zeichnen wir im Gesetzentwurf europäisches
    Recht nach. Aber auch dort, wo wir eigene Gesetzge-
    bungshoheit haben, bei Vereinbarungen ohne zwischen-
    staatliche Relevanz, übernehmen wir die Prinzipien
    europäischen Rechts. Das Verbot wettbewerbsbeschrän-
    kender Vereinbarungen wird an das europäische Recht
    angepasst. Gleiches gilt für die Ausgestaltungen der
    Ausnahmen von dem Kartellverbot. So entsteht im Inte-
    resse der Unternehmen ein einheitliches Wettbewerbs-
    recht, das wir dringend benötigen. Die Unternehmen
    können sich nunmehr auf einheitliche Rechtsstandards
    einstellen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ich möchte an dieser Stelle auch darauf hinweisen,
    dass dies insbesondere für unsere kleinen und mittleren
    Unternehmen wertvoll ist und für sie dadurch eine
    Gleichbehandlung mit den großen Unternehmen ermög-
    licht wird.

    Wie im europäischen Recht wird das bisherige An-
    melde- und Genehmigungssystem für wettbewerbsbe-
    schränkende Vereinbarungen abgeschafft und durch ein
    System der so genannten Legalausnahme ersetzt. Dies
    bedeutet, dass Vereinbarungen automatisch freigestellt
    sind, wenn sie die gesetzlichen Freistellungstatbestände
    erfüllen. Wichtig hierbei ist: Das bisherige behördliche
    Prüf- und Freistellungsverfahren entfällt nunmehr. Da-
    mit trägt das Gesetz ganz im Sinne dieses Hauses und
    auch im Sinne der Politik der Bundesregierung dazu bei,
    Unternehmen ein weiteres Mal von Bürokratie zu entlas-
    ten.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ich glaube, dass wir so die Wachstumskräfte unserer
    Wirtschaft stärken können. Zweifellos werden auch in
    Zukunft die Kartellbehörden für die Diskussion über
    konkrete Einzelfälle zur Verfügung stehen. Die Unter-
    nehmen haben also von dem neuen System keinerlei
    Nachteile zu erwarten. Dies ist auch der Grund dafür,
    dass wir uns in diesen Fragen in absoluter Übereinstim-
    mung mit den Verbänden der deutschen Wirtschaft be-
    finden.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Um sicherzustellen, dass mit dem Systemwechsel
    kein Verlust an Wettbewerbsschutz verbunden ist, sind
    im Gesetzentwurf eine Reihe flankierender Maßnahmen
    vorgesehen. So werden die Ermittlungs- und Sanktions-
    befugnisse der Kartellbehörden gestärkt, etwa durch die
    Einführung eines Enqueterechts und durch die Erhöhung

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    (C (D es Bußgeldrahmens. Auch der Rechtsschutz Privater egen Kartellrechtsverstöße wird verbessert. Unterlasungsund Schadensersatzansprüche werden deutlich ereichtert. In diesem Zusammenhang weist der Gesetzenturf auch den Verbraucherverbänden – das möchte ich esonders hervorheben – eine stärkere Rolle bei der urchsetzung des Wettbewerbsrechts zu: (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    ie können Unterlassungsansprüche geltend machen,
    or allem aber können sie von Kartelltätern unter be-
    timmten Voraussetzungen die Herausgabe der so ge-
    annten Kartellrendite verlangen, also der Einnahmen,
    ie zu Unrecht durch die Unternehmen realisiert worden
    ind; ich denke, auch das ist ein ganz wichtiger Fort-
    chritt durch dieses Gesetz. Dies alles – ich sage es noch
    inmal – stärkt das Wettbewerbsprinzip und macht deut-
    ich, dass funktionierender Wettbewerb immer auch dem
    erbraucher dient und dass wir, diese Bundesregierung
    nd die Koalitionsfraktionen, den Wettbewerb in diesem
    ande ganz entschieden fördern, weil wir von seinen
    orteilen überzeugt sind.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Insbesondere zwei Änderungen waren in den letzten
    onaten Gegenstand vertiefter Diskussion: Erstens. Im
    ereich der Zusammenschlusskontrolle wird der vor-
    äufige Rechtsschutz gegen Freigabeentscheidungen des
    undeskartellamtes maßvoll zurückgeführt. Wie im all-
    emeinen Verwaltungsprozessrecht kommt es künftig
    uf die Verletzung eigener Rechte an. Damit verfolgen
    ir ein wichtiges Ziel: Der vorläufige Rechtsschutz darf
    icht zur Blockade wichtiger Investitionsentscheidungen
    m Standort Deutschland missbraucht werden;


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    uch das müsste eigentlich allgemeine Auffassung in
    iesem Hause sein.
    Zweitens. Der vorläufige Rechtsschutz gegen Minis-

    ererlaubnisse des Bundesministers für Wirtschaft und
    rbeit bleibt davon ausgenommen. In diesem besonders
    ensiblen Bereich soll der Rechtsschutz der Unterneh-
    en nicht eingeschränkt werden. Auch der Rechtsschutz
    der Hauptsache bleibt selbstverständlich unverändert.
    ies ist – auch hier gibt es wieder große Übereinstim-
    ung mit der deutschen Wirtschaft und ihren Verbän-
    en – eine insgesamt ausgewogene, den Wettbewerb und
    ie Investitionskraft dieses Landes stärkende Lösung.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Meine Damen und Herren, Sie alle wissen – das hat
    ns ja sehr bewegt –, dass die Bundesregierung in die-
    em Zusammenhang auch Änderungen der pressespezi-
    ischen Regelungen des GWB vorgeschlagen hat. Ziel
    t es, die seit 1976 geltenden Regelungen im Lichte der
    trukturellen und konjunkturellen Probleme der Zei-
    ngsverlage zu modernisieren. Damit sollten die wirt-
    chaftlichen Grundlagen für Anbieterpluralität auf der






    (A) )



    (B) )


    Parl. Staatssekretär Dr. Ditmar Staffelt

    einen und Meinungsvielfalt auf der anderen Seite ver-
    bessert und gesichert werden. Die Bundesregierung be-
    grüßt deshalb, dass die Koalitionsfraktionen mit ihren
    Beschlüssen dieser Initiative gefolgt sind.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Die jetzt gefundene Lösung wird einen wichtigen und
    nachhaltigen Beitrag zur Bewältigung der Probleme der
    Zeitungsverlage leisten. Ziel der Vorschläge des Regie-
    rungsentwurfes war immer, die Selbstständigkeit der
    Zeitungsverlage durch Stärkung ihrer wirtschaftlichen
    Basis zu erhalten.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Das ist unserer Auffassung nach der beste Garant für
    eine gesicherte strukturelle Eigenständigkeit der Redak-
    tionen und es ist Voraussetzung für den Erhalt der in
    Europa und in der Welt einmaligen Vielfalt der deut-
    schen Zeitungslandschaft.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Die Bundesregierung hat in ihrem Entwurf ein Kon-
    zept zur Erreichung dieses Ziels mit den Elementen
    Schwellenerhöhung, Kooperations- und Fusionserleich-
    terungen vorgeschlagen. Sie hat dabei immer ihre Offen-
    heit für bessere Wege zur Erreichung dieses Ziels betont.
    Nur: Am Ziel – das war für uns der entscheidende
    Punkt – sollte festgehalten werden. Wir glauben, dass
    wir diesen Weg gemeinsam in sehr konstruktiver Weise
    gegangen sind.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Ernst Hinsken [CDU/CSU]: Das glauben auch nur Sie!)


    Durch den jetzt zur Abstimmung anstehenden Kom-
    promiss werden wesentliche Teile des Regierungsent-
    wurfs, aber auch eine ganze Reihe von Kritikpunkten be-
    rücksichtigt und verlagswirtschaftliche Kooperationen
    in den Vordergrund gestellt. Diese Kooperationen kön-
    nen durch Gemeinschaftsunternehmen abgesichert wer-
    den, solange der redaktionelle Teil ausgeklammert
    bleibt. Ausgangspunkt der Vorschläge im Regierungs-
    entwurf war eine Problemlage bei einer beteiligten Zei-
    tung. Wenn sich eine solche abzeichnet oder tatsächlich
    vorhanden ist, dann werden die entsprechenden weiteren
    Schritte eingeleitet. Auch dabei ist es geblieben: Ansatz-
    punkt ist die Erforderlichkeit der Kooperation für die
    langfristige Sicherung der wirtschaftlichen Grundlage
    und die Fortführung der Not leidenden Zeitung.


    (Beifall bei der SPD)

    Wir finden, dass die obligatorische Einschaltung

    der Kartellbehörden eine insgesamt gesehen starke
    Verbesserung ist.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Wegen des Verfahrensaufwandes stellt sie einerseits
    zwar eine gewisse zusätzliche Belastung für die Unter-
    nehmen dar, andererseits bietet sie aber auch eine ganze

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    (C (D eihe von Vorteilen; denn größere Projekte werden in aler Regel ohnehin vorab informell mit den Kartellbehören besprochen. Das formale Verfahren, das wir einfühen, garantiert hier letztlich Rechtssicherheit und damit uch Investitionssicherheit für alle Beteiligten. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Bei den im Regierungsentwurf vorgeschlagenen
    chwellenerhöhungen ist es geblieben. Deren Bedeu-
    ung sollte nicht unterschätzt werden. Dies ist vor allem
    ine mittelstandsfreundliche Maßnahme. Die Hand-
    ungsspielräume mittelständischer Verlage für Fusionen
    ntereinander werden durch diese Regelung erweitert.
    leinen Verlagen wird es ermöglicht, bei der Suche nach
    achfolgern den Marktwert ihrer Zeitungen zu realisie-
    en.
    Wesentliche Ziele des Regierungsentwurfs sind durch

    en nun vorliegenden Entwurf aus unserer Sicht erreicht.
    ie jetzige Lösung ist ein Kompromiss, den wir als Bun-
    esregierung ausdrücklich mittragen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Ernst Hinsken [CDU/CSU]: Sie glauben doch selbst nicht, dass das ein guter Kompromiss ist! Er ist schlecht!)


    Ich möchte allerdings nicht verhehlen, dass sich die
    undesregierung weiter gehende Spielräume für die
    eitungsverlage gewünscht hätte. So könnte noch stär-
    er, als es in der Begründung anklingt, verdeutlicht wer-
    en, dass die Sicht der betroffenen Verlage beim Erfor-
    erlichkeitstest ein hohes Gewicht haben sollte. Die
    rforderlichkeit muss in der Rechtsanwendung nach
    raktischen Gesichtspunkten geprüft werden und darf
    ich nicht nur an theoretischen Prinzipien orientieren;
    as wollen wir in dieser Debatte ausdrücklich betonen.
    ch will damit sagen: Wichtig ist eine vernünftige kauf-
    ännische Betrachtung und nicht nur eine juristische
    etrachtung aus der Sicht der Verlage und des Verlegers.


    (Beifall bei der SPD)

    Die zeitliche Befristung der Gültigkeit des § 31 GWB

    nd die Pflicht, nach drei Jahren einen Erfahrungsbericht
    orzulegen, geben dem Parlament die Möglichkeit, die
    ngemessenheit der Regelung zu überprüfen und sie ge-
    ebenenfalls zu korrigieren. Dies ist übrigens ein gutes
    eispiel für ein zeitgemäßes Vorgehen.


    (Beifall bei der SPD)

    m Übrigen sind wir auch sehr erfreut darüber – dazu
    ird nachher sicherlich noch einiges zu sagen sein –,
    ass wir in Sachen Grosso-Vertriebssystem eine ordent-
    iche, tragfähige und für alle Beteiligten akzeptable Lö-
    ung gefunden haben.


    (Beifall bei der SPD)

    Frau Präsidentin, ich komme zum Schluss. Ich
    öchte Sie alle bitten, diesem Gesetzentwurf Ihre Zu-
    timmung zu geben. Das ist wichtig für unser Land. Sie
    nterstellen in Ihrem Entschließungsantrag, dass es so-
    usagen nur die Behauptung einer Strukturkrise gibt, die
    edoch nicht real ist.






    (A) )



    (B) )


    Parl. Staatssekretär Dr. Ditmar Staffelt


    (Ernst Hinsken [CDU/CSU]: Das ist auch so!)


    Das zeugt davon, dass Sie offensichtlich nicht in der
    Lage sind, die realen wirtschaftlichen Verhältnisse dieser
    Branche einzuschätzen.


    (Beifall bei der SPD – Ernst Hinsken [CDU/ CSU]: Das ist falsch! Das nehmen Sie sofort zurück!)


    Wir sehen uns hier in einem Boot mit der Wirtschaft
    und mit den Verlegern in diesem Lande. In diesem Sinne
    hoffe ich auf Zustimmung und gute Diskussionen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Ernst Hinsken [CDU/CSU]: Wie können Sie da Beifall klatschen?)




Rede von Dr. Antje Vollmer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Herr Staatssekretär, ich danke Ihnen für Ihre Rede.

Ich möchte aber, dass Sie Ihren Kolleginnen und Kolle-
gen die Botschaft ausrichten, dass ich es nicht als Res-
pekt gegenüber einer Parlamentsdebatte und Ihnen als
Redner ansehe, wenn niemand auf der Regierungsbank
sitzt. Ich bitte Sie, diese Anmerkung weiterzuleiten.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Hubertus Heil [SPD] – Ernst Hinsken [CDU/ CSU]: Respekt, Frau Präsidentin!)


Das Wort hat jetzt der Abgeordnete Hartmut
Schauerte.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Hartmut Schauerte


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Meine lieben Kolleginnen und Kol-

    legen! Wettbewerbsrecht ist für viele Normalbürger fast
    so etwas wie ein Fremdwort. Für alle, die etwas von
    Marktwirtschaft und sozialer Marktwirtschaft verste-
    hen, ist klar, dass es so etwas wie das Grundgesetz der
    Wirtschaft ist. Es sind Spielregeln, die nicht nur im Sport
    gelten müssen, sondern natürlich auch in der Wirtschaft.
    Sie müssen ordnend eingreifen. Ihr oberstes Ziel sollte
    sein, Wettbewerb zu fördern und zu sichern


    (Beifall des Abg. Hubertus Heil [SPD])

    und so die Kreativität zu stärken und die Innovationsge-
    schwindigkeit, die Erträge und die Zahl der Arbeits-
    plätze in Deutschland zu erhöhen.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Jörg Tauss [SPD]: Bis jetzt vernünftig!)


    Das ist ein wichtiges Thema. Deswegen ist es schade,
    dass so wenige Abgeordnete anwesend sind. Es ist auch
    schade, weil wir heute nicht nur über das allgemeine
    Wettbewerbsrecht reden, sondern insbesondere über die
    Sonderstellungen im Pressebereich. Die Pressevielfalt ist
    ein hochsensibles Gut, eines der höchsten Güter, das wir
    in der Demokratie zu verteidigen haben.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Der vorliegende Gesetzentwurf, muss daraufhin geprüft
    werden, ob er diesen Ansprüchen gerecht wird.

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    (C (D Ich beginne mit den allgemeinen Grundsätzen, bei deen unsere Meinungen gar nicht so weit auseinander lieen. Die CDU/CSU war sehr konstruktiv. Wir haben beeits 2001, als sich die SPD noch scheute, die egalausnahme für richtig gehalten. Das ist wichtig für en Bürokratieabbau. Es muss nicht mehr jedes Vorhaen bei der Kartellbehörde angezeigt werden. Eigentlich üssen die Marktteilnehmer mittlerweile wissen, was ie dürfen und was sie nicht dürfen und deswegen sollen ie handeln. Aber wenn sie falsch gehandelt haben, wenn ie Regelverstöße begangen haben, die den Wettbewerb efährden, oder wenn sie Marktmacht ausgeübt oder arktmachtmissbrauch betrieben haben, sollen sie auch rastisch bestraft werden. Das ist völlig unstreitig. Wir haben immer wieder eine Bitte vorgetragen – sie st ernst gemeint –, die Sie aber leider nicht aufgenomen haben. Das war die Bitte, dass in besonders schwieigen Fällen insbesondere mittelständische Unternehen, die keine großen Rechtsabteilungen haben, das echt haben müssen, eine Rechtsauskunft vom Kartellmt zu bekommen, ob ihr Vorgehen rechtmäßig ist. ei allem gewachsenen Kenntnisstand über das Wettbeerbsrecht gibt es eben doch noch erhebliche Lücken. ch denke, die Bundesregierung hätte sich diesem hema öffnen können. Sie hat es nicht getan. Auch die oalition hat dieses Thema übersehen. Wir werden im undesrat versuchen, diesen Punkt, vielleicht unterstützt urch eine praktikable Lösung, noch einmal aufzugreien. (Hans-Peter Repnik [CDU/CSU]: Das war Absicht, das war kein Versehen!)


    (Jörg Tauss [SPD]: Das ist schwierig!)


    Ob es nun ein Versehen war oder ob sie es nur nicht
    ollen, jedenfalls ist es eine Schwäche im allgemeinen
    ettbewerbsrecht.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    In diesem Zusammenhang muss man daran erinnern,
    arum wir jetzt darüber diskutieren. Es gab eine Minis-
    ererlaubnis für die Fusion von Eon und Ruhrgas, die
    einlich war. Der Clement-Entwurf wollte darauf reagie-
    en und Ministererlaubnisse noch leichter machen. Ich
    inde es gut, dass insbesondere die Grünen in diesem
    all unserer Meinung waren und zu der Erkenntnis ge-
    ommen sind, dass eine Aufweichung, eine Erleichte-
    ung von Ministererlaubnissen schädlich wäre. Das
    ürde einer falsch verstandenen Industriepolitik Tür und
    or öffnen. Insoweit ist dies eine Verbesserung. Aber ich
    inde es interessant, dass man im Haus Clement, das ja
    igentlich der Wettbewerbshüter in diesem Land ist, zu-
    ächst einen völlig anderen Weg gehen wollte. Das
    urde gestoppt; das begrüßen wir.
    Im Zeitungsbereich hatten wir auch einen konkreten
    nlass, tätig zu werden. Ich meine den „Tagesspiegel“
    nd die „Berliner Zeitung“ in Berlin. Wir haben den
    anz großen Verdacht, dass all das, was wir im Pressefu-
    ionsrecht jetzt an Sondertatbeständen zu erwarten ha-
    en, letztlich eine Antwort auf diese Situation geben






    (A) )



    (B) )


    Hartmut Schauerte

    soll. Wer weiß, wer wem in diesem Zusammenhang wel-
    che Zusagen gemacht hat.


    (Jörg Tauss [SPD]: Das ist eine Verschwörungstheorie!)


    Auch deswegen sind wir hochnervös und hochaufmerk-
    sam, was in diesem Bereich passiert. Wir müssen darauf
    bestehen, dass diese Sache in einem Vermittlungsaus-
    schussverfahren noch einmal gründlich geprüft wird.
    Das können wir Ihnen und Ihren internen Absprachen
    mit wem auch immer beim besten Willen nicht überlas-
    sen. Ich sage es noch einmal: Wir operieren hier am offe-
    nen Herzen der Demokratie, weil es darum geht, Mei-
    nungsvielfalt zu erhalten.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Auf diesem Gebiet dürfen wir uns gegenseitig keinen
    einzigen Fehler erlauben.

    Lassen Sie mich jetzt auf das Thema pressespezifi-
    sches Kartellrecht zu sprechen kommen denn das ist im
    Moment die wichtigste Frage; alles andere ist eher ver-
    nachlässigbar. Es geht im Prinzip um die Anpassung an
    das europäische Kartellrecht mit einigen wenigen
    Schwächen in Ihrem Entwurf, auf die ich aber nicht nä-
    her eingehen möchte. Ich möchte mich besonders mit
    dem pressespezifischen Kartellrecht beschäftigen.

    Ich habe in dieser Frage eine lange Erfahrung. Ich
    glaube, 1970 habe ich die erste Diskussion mit dem da-
    maligen stellvertretenden Chefredakteur der „Westfäli-
    schen Rundschau“, Herrn Clement, zum Thema Presse-
    fusion und -konzentration gehabt. In den 70er-Jahren
    kam es zu einer erheblichen Konzentrationswelle. Herr
    Stiegler, Sie erinnern sich. Sie waren ja einer, der mit ge-
    rufen hat: Haut dem Springer auf die Finger! Zerschlagt
    die Pressekonzerne! – Ich darf daran erinnern: Im Nach-
    beben dieser Diskussion haben wir beobachtet, dass in
    der Gesellschaft wahnsinnig viele Konzentrationspro-
    zesse abliefen. Diese haben wir mit der Schaffung eines
    Sonderrechts für die Presse im Kartellrecht gestoppt.

    Wir haben der Presse sehr enge Regeln vorgegeben.
    Diese Operation war ausgesprochen erfolgreich. Dass
    Herr Staffelt vorhin erklären konnte: „Wir verfügen in
    Deutschland über eine der vielfältigsten Presselandschaf-
    ten in Europa“, ist richtig und hängt damit zusammen,
    dass wir damals übereinstimmend, Sozialdemokraten
    und CDU/CSU, dieses Gesetz zur Pressefusion und -kon-
    zentration beschlossen und damit Ruhe in die Presseland-
    schaft gebracht haben, die der Meinungsvielfalt in
    Deutschland und der mittelständischen Struktur unserer
    Presse, den Verlagen und Unternehmen ausgesprochen
    gut getan hat.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Jörg Tauss [SPD]: So eine lange Tradition hat das bei uns!)


    Ich sage Ihnen: Der konkrete Anlass für Ihr Handeln
    sind die „Berliner Zeitung“ und „Der Tagesspiegel“. Sie
    geben aber vor, dass es ein besonderes Pressestruktur-
    problem gebe, und deswegen müsse etwas geändert wer-
    den.

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    (C (D Lassen Sie mich zum wirtschaftlichen Problem etwas agen. Der Presse in Deutschland geht es so schlecht wie er übrigen Wirtschaft – nicht besser und auch nicht chlechter. Ich sehe keine Zusammenbrüche und auch eine Konkurse. Die Konkurse sehe ich auf anderen irtschaftsfeldern. Die Presse hat in der Tat ein kon unkturelles Problem; denn die Anzeigenerlöse sind eggebrochen. Sie hat auch Modernisierungsund trukturprobleme, weil neue Wettbewerber auf den arkt gekommen sind. Das haben alle Unternehmen in eutschland. Was mich an diesem Thema aber besonders nervös acht, ist Ihre Begründung. Aus der konjunkturellen elle, von der einige behaupten, sie sei insbesondere trukturell, bei der aber niemand einen volkswirtschaftich erklärbaren und nachvollziehbaren Nachweis gelieert hat, was an dieser Welle strukturell bedingt sei Delle, Welle oder Wellendelle; auch eine Welle kann ach unten gehen –, (Ludwig Stiegler [SPD]: In der Welle heißt das Tal!)


    (Jörg Tauss [SPD]: Delle!)


    chaffen Sie ein Presserecht, das nicht die damaligen
    erengungen im allgemeinen Kartellrecht aufhebt. Sie
    ehen über die damaligen Verengungen im Kartellrecht
    inaus und erklären: Jetzt kann ohne Berücksichtigung
    er Größe das größte mit dem kleinsten Unternehmen in
    eutschland ohne jede Deckelung fusionieren und ko-
    perieren, wie immer man will.


    (Ernst Hinsken [CDU/CSU]: Das ist verheerend! – Hubertus Heil [SPD]: Fusionieren ist etwas anderes als Kooperieren!)


    Das ist an sich schon verheerend genug. Aber was die
    ache neben dem sehr sensiblen Gut Presse noch verhee-
    ender macht, ist Folgendes:


    (Jörg Tauss [SPD]: Reden Sie mal mit Ihren Verlegern!)


    it dieser oberflächlichen Begründung können Sie das
    esamte deutsche Kartellrecht im Grunde in den Papier-
    orb werfen. Mit der gleichen Begründung kann man sa-
    en: Natürlich behindern Auflagen für Zusammen-
    chlüsse in der Entsorgungsbrache, Herr Repnik, viele
    nternehmerische Initiativen. Manch einer würde gerne
    anz anders in der Fläche operieren und sich rechts oder
    inks verbrüdern, verbinden und organisieren können. In
    er Automobilzuliefer- und Lebensmittelbranche haben
    ir diese Probleme bereits. Sie können jeden Wirt-
    chaftsbereich nehmen. Alle großen Unternehmen in
    eutschland hätten lieber weniger Kartellrecht. Die
    asse der kleinen Unternehmen in Deutschland hätte

    ieber mehr Kartellrecht, weil sie sich dann etwas besser
    egen Macht- und Marktmissbrauch geschützt wähnen.
    ie sollen ja auch geschützt werden.
    Mit der Begründung, die Sie hier vortragen und die

    urch keine wirklich nachvollziehbare wirtschaftswis-
    enschaftliche Analyse und durch kein Gutachten bewie-
    en ist,


    (Hubertus Heil [SPD]: Quatsch!)







    (A) )



    (B) )


    Hartmut Schauerte

    wird behauptet, wir hätten ein Strukturproblem und
    müssten deshalb alle Grundsätze über Bord werfen.


    (Widerspruch bei der SPD)

    Das ist für mich nicht nachvollziehbar. Deswegen kön-
    nen wir diesem Gesetz leider nicht mehr zustimmen, was
    wir sonst gerne getan hätten, weil es immer gut ist, wenn
    alle Beteiligten bei Spielregelsetzungen, bei Grundsatz-
    fragen der Volkswirtschaft oder bei verfassungsähn-
    lichen Fragen, die das Funktionieren der sozialen Markt-
    wirtschaft berühren, an einem Strang ziehen; denn die
    Akzeptanz solcher Regeln wird erhöht, wenn die Men-
    schen, die diese Regeln beachten und anwenden müssen,
    wissen, dass das der Wille des gesamten deutschen Par-
    laments ist. Insoweit ist das schade. Sie haben uns aber
    durch diese Art der Vorgehensweise die Zustimmung un-
    möglich gemacht.


    (Jörg Tauss [SPD]: Na ja!)

    Die ersten Steine sind aus dem Damm herausgebro-

    chen. Wir können Ihrer Begründung nicht folgen, weil
    wir nicht bereit sind, das Kartellrecht insgesamt zu
    schwächen. Dies ist aber ein erster und entscheidender
    Punkt zur Schwächung des Kartellrechts. Sie könnten
    bei jedem Wirtschaftsbereich die gleichen Begründun-
    gen anführen; es gäbe sogar noch gewichtigere Gründe.
    Deshalb sage ich: Sie müssen an dieser Stelle noch ein-
    mal nachdenken. Ich hoffe, wir werden es im Bundesrat
    hinkriegen, dass Sie nachdenken.

    Jetzt will ich in die Einzelheiten gehen. Die Altverle-
    gerklausel – das war der Ansatz von Clement – ist jetzt
    beerdigt, obwohl noch Elemente in der Fünferregelung,
    auf die ich noch zu sprechen komme, durchschimmern.
    Darin überlebt der alte Vorschlag in modifizierter Form.


    (Hubertus Heil [SPD]: Sie müssen Fusion und Kooperation unterscheiden!)


    Es gibt Sondertatbestände, die wir ablehnen; ich habe
    das angesprochen. Wir meinen, dass Sie mit dieser Re-
    gelung nicht einmal mehr die Obergrenze von
    500 Millionen Euro bei Kartellen einhalten, die für alle
    Wirtschaftskreise gelten. Es ist bedauerlich, dass Sie das
    eingebaut haben. Ich weiß, warum das passiert ist. Ich
    muss das hier nicht weiter erläutern; das kann sich jeder
    denken. Ich glaube, dass nur bei wenigen Gesetzen so
    viel Lobbyarbeit betrieben worden ist wie bei diesem.
    Sie haben sich der Lobbyarbeit ein Stück weit ergeben.
    Ich meine, dass das zu weitgehend war. Dass sie stattfin-
    det, wissen wir alten Fuhrleute. Wie weit man sich ihr
    ergibt, ist jedoch immer die Frage. Daran müssen wir
    uns messen lassen.


    (Jörg Tauss [SPD]: Da sind wir ganz zufrieden!)


    Sie sind zu nachgiebig gewesen.
    Sie hätten mit uns eine Regelung finden können, um

    dem Mittelstand eine stärkere Kooperation zu erlauben,
    wenn eine Deckelung vorgesehen worden wäre. Das
    wäre vernünftig. Wir haben doch die erfreuliche Bilanz
    des Hauses Springer gesehen. Sie wurde gestern veröf-
    fentlicht.

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    (C (D (Hubertus Heil [SPD]: Glauben Sie, dass wir denen etwas Gutes tun wollen?)


    ie Bilanz ist doch erfreulich.

    (Jörg Tauss [SPD]: Können Sie das noch ein mal wiederholen?)

    ie Bilanzen von Bauer und Holtzbrinck sind doch er-
    reulich. Die Bilanz der WAZ ist ebenfalls erfreulich.
    ei der WAZ arbeitet übrigens ein ehemaliger Kanzler-
    erater. Vielleicht hat der seine Beratungen wieder auf-
    enommen.


    (Hubertus Heil [SPD]: Wer sitzt denn bei Springer?)


    Die WAZ kann ertragsmäßig – das ist ihr von Herzen
    egönnt – vor Kraft nicht laufen. Sie hat das strukturelle
    roblem, das Sie anführen, nicht. Die WAZ weiß, dass
    ie in Zukunft vor allem auf dem europäischen Markt
    gieren muss. Eine weitere Konzentration auf Deutsch-
    and ist nicht gut bekömmlich, aus welchen Gründen
    uch immer, übrigens auch aus unternehmerischen
    ründen nicht. Insoweit ist die WAZ gehalten – das tut
    ie auch –, in Osteuropa Fuß zu fassen. Die Expansion,
    ie wir positiv sehen und der WAZ wünschen, wird auf
    uropäischer Ebene erfolgen. Das sind nicht die Punkte,
    ie so wichtig waren. Sie sind ihr gefällig gewesen. Es
    at Verflechtungen gegeben. Ich weiß nicht, was ver-
    prochen worden ist.


    (Monika Griefahn [SPD]: Das sind Unterstellungen!)


    as macht uns an dieser Stelle so besonders ängstlich
    nd zurückhaltend.
    Ich möchte noch etwas zu den Presse-Grosso-Ver-

    retern sagen. Die Verteilung der Zeitungen in Deutsch-
    nd ist ein sehr komplizierter Vorgang. Insoweit kann
    an Ausnahmen von eigentlichen unternehmerischen
    nd kaufmännischen Prinzipien nicht nur akzeptieren,
    ondern sogar mit erfinden, damit das vernünftig läuft.
    ch begrüße sehr, dass es eine Vereinbarung zwischen
    en Verlagen und dem Presse-Grosso gegeben hat und
    an diese Art der Verteilung stabilisieren will. Das ha-
    en Sie jetzt in den Änderungen bezüglich Abonnement
    nd Vertrieb akzeptiert. Wir haben immer gefordert, dass
    as beachtet werden muss. Trotzdem bleibt natürlich
    uch da richtig: Jede weitere Konzentration in der Pres-
    elandschaft wird diese Presse-Grosso-Vertriebe unver-
    eidlich gefährden.
    Deshalb können Sie keine reine Freude an diesem

    organg empfinden. Sie sind froh, dass die Vereinbarung
    ustande gekommen ist. Sie sitzen aber zwischen Baum
    nd Borke und hoffen, dass das Eis trägt, auf dem Sie
    iteinander gehen wollen. Ich sage Ihnen aber: Die
    onzentrationsvorschübe, die Sie leisten, bleiben in die-
    em Bereich problematisch.
    Ich habe noch eine Frage: Wie kommen Sie eigentlich

    arauf, die Sonderregelung zu treffen, dass sich fünf Zei-
    ngen bzw. fünf Verlage zusammentun dürfen? Ich habe
    arüber nachgedacht.


    (Zurufe von der SPD: Zeitungen, nicht Verlage!)







    (A) )



    (B) )


    Hartmut Schauerte

    – Ich werde das noch erläutern. – Im Kartellrecht kennen
    wir eigentlich nur Größenordnungen in Höhe von 25 Mil-
    lionen oder 50 Millionen. Manchmal spricht man auch
    von Größenordnungen in Höhe von 100 Millionen oder
    500 Millionen. Diese Größenordnungen kann man ver-
    treten.

    Sie sagen einfach fünf, ohne dabei eine finanzielle
    Größenordnung anzugeben.


    (Monika Griefahn [SPD]: Kooperationen!)

    Hängt es vielleicht damit zusammen, dass es fünf Finger
    an einer Hand gibt? Das wäre ja eine natürliche, biolo-
    gische Erklärung für diese Zahl. Die Zahl ist doch eigen-
    artig und nicht begründbar; sie wird auch nirgendwo er-
    klärt.


    (Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Gegriffen!)

    Deswegen muss der Verdacht aufkommen, dass es eine
    5-er Konstellation gibt, die schon mit Ihnen gesprochen
    hat. Gibt es so etwas? Wurde das schon berechnet? Ha-
    ben einige schon eine Strategie?


    (Ludwig Stiegler [SPD]: Herr Schauerte, das hätten Sie doch längst rausbekommen!)


    – Nein, es sind schon so viele, die mit der Zahl Fünf
    rechnen. Sie glauben gar nicht, wer mir schon alles vor-
    gerechnet hat, was man mit Fünf alles machen kann.


    (Ludwig Stiegler [SPD]: Pofalla ist für 50 Prozent!)


    Genau deswegen sind wir dagegen. Das sprengt jeden
    Ansatz, den wir sonst im Kartellrecht haben. Ich sage Ih-
    nen: Sie richten mit dieser Aktion erheblichen Schaden
    an.


    (Hubertus Heil [SPD]: Kollege Pofalla wollte sechs haben!)


    – Nein, auch die Sechs hätte eine biologische Erklärung.
    Nein, ich bleibe dabei: Wo kommt die Zahl Fünf her?


    (Hubertus Heil [SPD]: Das sage ich Ihnen gleich!)


    Sie bleibt unerklärlich.
    Der Gesetzgeber sollte jedoch rational und nachvoll-

    ziehbar handeln. Hier handelt es sich um reine Spekula-
    tion, nehme ich zu Ihren Gunsten an. Das kann nicht ver-
    nünftig sein, das ist falsch.

    Ich will einen letzten Punkt ansprechen, der mir in
    diesem Zusammenhang sehr wichtig ist: Wie wertvoll ist
    die Presse? Ich bitte die SPD noch einmal, ihre Pressebe-
    teiligungen zu überprüfen.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Jörg Tauss [SPD]: Das haben wir getan!)


    Es ist der SPD unbenommen, ihre Gelderträge

    (Jörg Tauss [SPD]: Nur kein Neid! – Monika Griefahn [SPD]: Wir haben nicht so große Spender wie Sie!)


    in der Volkswirtschaft zu organisieren.

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    (C (D (Jörg Tauss [SPD]: Ja, ja! – Hubertus Heil [SPD]: Aus dem Koffer!)


    Da es doch so große strukturelle Probleme in der Zei-
    ngsbranche gibt – Sie behaupten, diese seien der
    rund für die Reform –


    (Jörg Tauss [SPD]: Wir beherrschen sie!)

    nd die Risiken groß sind, würde ich Ihnen auch im Inte-
    esse Ihres eigenen Vermögens empfehlen, aus der Zei-
    ngsbranche auszusteigen. Handeln Sie doch kaufmän-
    isch vernünftig und lassen Sie in Zukunft gelten: Das,
    as draufsteht, muss auch drin sein.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    as, was drin ist, muss auch auf den Titelblättern stehen.
    enn auf Zeitungen, die Ihnen zum Teil gehören und
    on Ihnen maßgeblich beeinflusst werden,


    (Jörg Tauss [SPD]: „Beeinflusst“? Unverschämtheit!)


    unabhängig, überparteilich“ steht, dann ist das eine Ver-
    rauchertäuschung, die Sie in jedem anderen Bereich, in
    em Sie nicht selber betroffen sind, durch Ihre Verbrau-
    herministerin längst gestoppt hätten. An dieser Stelle
    ssen Sie die Verbrauchertäuschung weiter zu.


    (Hubertus Heil [SPD]: Klagen Sie doch mal dagegen!)


    Nein, es ist eine Frage der politischen Hygiene, über
    ie wir hier reden,


    (Lachen bei der SPD – Jörg Tauss [SPD]: Da fällt uns aber etwas anderes ein!)


    nd keine Frage des Klagerechts.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Hubertus Heil [SPD]: Reden Sie mal mit Dr. Helmut Kohl oder Herrn Koch über Hygiene!)


    Wenn die CDU die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“
    der den „Spiegel“ eigentümermäßig mit 30 oder 40 Pro-
    ent beeinflussen könnte,


    (Hubertus Heil [SPD]: Brauchen Sie ja gar nicht!)


    ollte ich sehen, wie Sie, die Sie hier alle sitzen, mit die-
    em Thema umgehen würden.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    ch kann Sie beruhigen: Wir hätten das Geld, um uns an
    er einen oder anderen Seite zu beteiligen; aber wir tun
    s aus Prinzip nicht. Es gehört sich nicht, dass politische
    arteien Zeitungen herausgeben und beeinflussen, die
    icht nur für ihre eigenen Mitglieder bestimmt sind.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Hubertus Heil [SPD]: Das ist furchtbar! Schämen Sie sich!)


    nsonsten müssten Sie darauf schreiben: Dies ist eine
    eitung der SPD. – Wir werden daher den Verdacht nicht
    s, dass Ihre eigenartige Großzügigkeit in der Presse-
    usionsfrage






    (A) )



    (B) )


    Hartmut Schauerte


    (Arnold Vaatz [CDU/CSU]: Einer der größten Skandale in der Bundesrepublik Deutschland!)


    etwas damit zu tun hat, dass Sie auch eigene, für uns im
    Moment nicht wirklich erkennbare, aber aus gutem
    Grund vermutete wirtschaftliche Interessen an diesen
    Regelungen haben. Das verbietet sich und ist ungehörig
    bei einem solchen für die Demokratie und die Presse
    wichtigen Recht.

    Ich bedanke mich.

    (Beifall bei der CDU/CSU)