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ID1516400200

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/164 Sebastian Edathy (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Bosbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Cornelie Sonntag-Wolgast (SPD) . . . . . . . Dr. Günther Beckstein, Staatsminister (Bayern) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Haupt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jutta Dümpe-Krüger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Sabine Bätzing (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Andreas Scheuer (CDU/CSU) . . . . . . . Julia Klöckner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Kerstin Griese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Fischbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 19: 15347 C 15349 B 15350 C 15351 C 15353 B 15354 C 15356 C 15357 C 15357 D 15369 D 15371 B 15373 C 15375 A 15376 D 15377 B 15379 A 15381 B Deutscher B Stenografisch 164. Sitz Berlin, Freitag, den I n h a l Tagesordnungspunkt 17: a) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Änderung des Versammlungsgesetzes und des Strafge- setzbuches (Drucksachen 15/4832, 15/5051) . . . . . . . b) Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Wolfgang Bosbach, Hartmut Koschyk, Thomas Strobl (Heilbronn), weiteren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs ei- nes Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über befriedete Bezirke für Verfas- sungsorgane des Bundes (BefBezÄndG) (Drucksachen 15/4731, 15/5069) . . . . . . . E P H T G S w C ( D C 15347 A 15347 B Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Otto Schily, Bundesminister BMI . . . . . . . . . 15358 A 15359 C undestag er Bericht ung 11. März 2005 t : rwin Marschewski (Recklinghausen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . etra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . . ermann Bachmaier (SPD) . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 18: roße Anfrage der Abgeordneten Andreas cheuer, Maria Eichhorn, Thomas Dörflinger, eiterer Abgeordneter und der Fraktion der DU/CSU: Jugend in Deutschland Drucksache 15/3396) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Andreas Scheuer (CDU/CSU) . . . . . . . . . hristel Riemann-Hanewinckel, Parl. Staatssekretärin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . 15360 D 15362 A 15363 A 15364 D 15365 A 15367 A a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Siebten Gesetzes zur Änderung des II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 164. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. März 2005 Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschrän- kungen (Drucksachen 15/3640, 15/5049) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Arbeit zu dem Antrag der Abgeordneten Rainer Brüderle, Gudrun Kopp, Daniel Bahr (Münster), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Für einen wirksamen Wettbewerbsschutz in Deutschland und Europa (Drucksachen 15/760, 15/3136) . . . . . . . . Dr. Ditmar Staffelt, Parl. Staatssekretär BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartmut Schauerte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Werner Schulz (Berlin) (BÜNDNIS 90/ Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 21: Antrag der Abgeordneten Sibylle Laurischk, Rainer Funke, Birgit Homburger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Ver- fahren der Vaterschaftstests vereinfachen und Grundrechte wahren (Drucksache 15/4727) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15383 C 15383 C 15383 D 15386 B 15406 A 15407 B 15408 B 15408 C 15409 C 15410 C DIE GRÜNEN). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartmut Schauerte (CDU/CSU) . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartmut Schauerte (CDU/CSU) . . . . . . . . Jörg Tauss (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 20: Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zum Büro- kratieabbau (Drucksache 15/4646) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Pfister, Minister (Baden-Württemberg) Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . I C N B A L A Z E b U A A 15390 A 15391 D 15394 A 15394 D 15395 C 15398 A 15399 D 15400 D 15401 C 15403 C 15403 C 15404 D rmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hristoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . erichtigungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 u Protokoll gegebene Rede zur Beratung des ntwurfs eines Gesetzes zum Bürokratieab- au (Tagesordnungspunkt 20) lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 3 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15412 C 15413 C 15415 C 15415 C 15417 A 15417 D 15418 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 164. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. März 2005 15347 (A) ) (B) ) 164. Sitz Berlin, Freitag, den Beginn: 9.0
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    Berichtigungen 162. Sitzung, Seite 15160 (A), der fünfte Absatz ist wie folgt zu lesen: „Es geht um die berühmten Marker- gene und die Resistenzen, die dabei entstehen könnten. An dieser Stelle geht es genau darum, diese auszuschlie- ßen.“ Seite 15160 (A), der zweite Absatz ist wie folgt zu le- sen: „Ich weiß von den Gesprächen mit Putin oder ande- ren Vertretern der russischen Regierung, dass immer ge- fragt wird, wie die Schritte zur Stabilisierung im nördlichen Kaukasus, insbesondere Tschetschenien, aus- sehen, und dass auf diesem Thema eindringlich beharrt wird.“ (D) (B) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 164. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. März 2005 15417 (A) ) (B) ) wässert werden.DIE GRÜNEN KProbst, Simone BÜNDNIS 90/ 11.03.2005 onkurrenzgründen zwischen den Bundesländern ver- Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten A n n v d L B d n G D A w v d d Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.03.2005 Andres, Gerd SPD 11.03.2005 Barthle, Norbert CDU/CSU 11.03.2005 Bender, Birgitt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.03.2005 Bettin, Grietje BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.03.2005 Bierwirth, Petra SPD 11.03.2005 Dr. Bötsch, Wolfgang CDU/CSU 11.03.2005 Brunnhuber, Georg CDU/CSU 11.03.2005 Eickhoff, Martina SPD 11.03.2005 Feibel, Albrecht CDU/CSU 11.03.2005 Frechen, Gabriele SPD 11.03.2005 Göppel, Josef CDU/CSU 11.03.2005 Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 11.03.2005 Freiherr von und zu Guttenberg, Karl- Theodor CDU/CSU 11.03.2005 Haack (Extertal), Karl Hermann SPD 11.03.2005 Hilsberg, Stephan SPD 11.03.2005 Hochbaum, Robert CDU/CSU 11.03.2005 Dr. Küster, Uwe SPD 11.03.2005 Lanzinger, Barbara CDU/CSU 11.03.2005 Michelbach, Hans CDU/CSU 11.03.2005 Minkel, Klaus CDU/CSU 11.03.2005 Mortler, Marlene CDU/CSU 11.03.2005 Dr. Pinkwart, Andreas FDP 11.03.2005 R S S S S S S S S D T T V A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht nlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zum Bürokratieabbau (Tagesordnungspunkt 20) Ulrich Kelber (SPD): Aus der Werbewirtschaft ken- en wir das Prinzip, ein positiv besetztes Wort inflatio- är zu nutzen und mit völlig sachfremden Inhalten zu erbinden. Das Gleiche versucht die Mehrheit im Bun- esrat mit dem Gesetzentwurf, den wir heute in erster esung beraten. Die Überschrift des Gesetzes heißt ürokratieabbau. Der Inhalt ist ein anderer, ein ganz an- erer. Es geht der Mehrheit im Bundesrat gar nicht um we- iger Regelungen, es geht in den meisten Punkten des esetzentwurfes nur darum, dass die Bundesländer die inge selbst regeln wollen. Darüber kann man ja reden. ber weniger Bürokratie ist das nicht, schon gar nicht, enn die Regelungen von Bundesland zu Bundesland, on Gewerbegebiet zu Gewerbegebiet, kurz, von Lan- esgrenze zu Landesgrenze unterschiedlich sind. Hier ist ie Gefahr sehr groß, dass wichtige Regelungen aus ühe, Volker CDU/CSU 11.03.2005 charping, Rudolf SPD 11.03.2005 chmidbauer, Bernd CDU/CSU 11.03.2005 chröder, Gerhard SPD 11.03.2005 eib, Marion CDU/CSU 11.03.2005 inghammer, Johannes CDU/CSU 11.03.2005 teenblock, Rainder BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.03.2005 treb-Hesse, Rita SPD 11.03.2005 trothmann, Lena CDU/CSU 11.03.2005 r. Thomae, Dieter FDP 11.03.2005 illmann, Antje CDU/CSU 11.03.2005 rittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.03.2005 iolka, Simone SPD 11.03.2005 bgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich 15418 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 164. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. März 2005 (A) ) (B) ) Auch im Bereich des Umweltschutzes hat der Gesetz- entwurf der Bundesratsmehrheit keineswegs den Abbau von Bürokratie, sondern nur den Abbau von Umwelt- schutz zur Folge. Das mag ja erklärtes Ziel von CDU/ CSU und FDP sein; dass Sie dabei aber auch bereit sind, am laufenden Band gegen geltendes EU-Recht zu ver- stoßen und damit saftige Geldstrafen zu riskieren, kön- nen Sie weder mir noch uns noch den Bürgerinnen und Bürgern erklären. Haben die Bundesländer versteckte Haushaltstöpfe entdeckt, aus denen sie Strafen bezahlen wollen? Wenn ja, sagen Sie uns, wo; wir hätten da eine Menge guter Ideen, wie man damit in die Bildung unse- rer Kinder investiert. Aber zurück zu dem so genannten Bürokratieabbau, der hier betrieben werden soll. An mehr als einer Stelle würden die Vorschläge eher zu mehr Bürokratie als zu weniger führen, so zum Beispiel beim Kreislaufwirt- schaftsgesetz oder bei den Vorschlägen zum SGB IV. Am verheerendsten aber wäre dieser Gesetzentwurf der Bundesratsmehrheit im Bereich der Beteiligungsrechte der Bürgerinnen und Bürger. Beim Bundes-Immissions- schutzgesetz soll die Öffentlichkeitsbeteiligung, sollen die Anhörungsrechte der betroffenen Bürgerinnen und Bürger in das Gutdünken der Länder gestellt werden. Ich persönlich habe noch nie etwas davon gehört, dass Luft- verunreinigungen, Geräusche, Erschütterungen und Ähnliches sich in Nordrhein-Westfalen anders anfühlen und auswirken als in Bayern oder Berlin. Werfen wir mal einen ganzen oberflächlichen Blick auf diesen Gesetzentwurf: Da werden 25 Artikel zur Än- derung bestehender Gesetze aneinander gereiht. Sechs dieser Vorschläge stimmt die Bundesregierung zu und sagt zu, sie in zukünftigen Gesetzentwürfen zu berück- sichtigen. Bei drei Vorschlägen wird deutlich, dass diese eher zu mehr Bürokratie als zu weniger führen. Bei vier weiteren Änderungsvorschlägen handelt es sich um solche, in denen Bund und Länder bereits in der Abstim- mung bzw. Überprüfung sind bzw. gerade erst gemein- sam andere Beschlüsse gefasst haben, Beispiel Kreis- laufwirtschaftsgesetz. Elf Vorschläge verstoßen gegen EU-Richtlinien und Beschlüsse. Haben Sie mitgezählt? Es bleibt einer! Einer, wo wir tatsächlich anderer Mei- nung sind als Sie und das betrifft den Jugendarbeits- schutz. Ich denke, allein mit diesem Kurzüberblick auf den Gesetzentwurf wird schon deutlich, was er ist: purer Aktionismus. Ich kann wirklich nur hoffen, dass sich Frau Merkel und Herr Stoiber bis nächste Woche etwas mehr einfallen lassen, wenn Sie mit dem Bundeskanzler auch über Bürokratieabbau reden wollen. Wie geht Bürokratieabbau wirklich? Die Bundes- regierung hat mit ihrem Masterplan Bürokratieabbau in einem Jahr bereits mehr als 75 Projekte umgesetzt, und dies in Zusammenarbeit mit Wirtschaftsverbänden und -instituten. Sie wird dort auch weiter konsequent voran- gehen. Im Bereich der Umweltschutzgesetzgebung wäre es aus unserer Sicht ein lohnender Versuch, die vielen Ge- setze und Verordnungen in ein stringent und übersicht- lich gestaltetes Umweltgesetzbuch zu überführen. Ich p o d v s s r A H A M z f d m d n m V P t (C (D ersönlich könnte sogar auf sehr viele Gesetze und Ver- rdnungen im Umweltschutz verzichten, wenn wir statt- essen für alle Bereiche Grenzwerte festlegen und ein erschärftes Haftungsrecht für Umweltsünder und -ver- chmutzer umsetzen würden. Ich bin überzeugt, dass ein olches Haftungsrecht zu viel mehr Umweltschutz füh- en würde, als jedes Gesetz dies vermag. nlage 3 Amtliche Mitteilungen Die Abgeordneten Marga Elser, Ulrike Mehl und ans-Joachim Hacker haben darum gebeten, bei dem ntrag Die Regionalentwicklung in Brandenburg und ecklenburg-Vorpommern braucht Klarheit – Die ivile Nutzung der Kyritz-Ruppiner Heide ist über- ällig auf Drucksache 15/4792 nachträglich in die Liste er Antragsteller aufgenommen zu werden. Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 er Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den achstehenden Vorlagen absieht: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepublik Deutschland in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Euro- parates vom 26. bis 30. April 2004 in Straßburg – Drucksachen 15/4082, 15/4290 Nr. 1.1 – – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parla- mentarischen Versammlung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Euro- parates vom 21. bis 25. Juni 2004 in Straßburg – Drucksachen 15/4083, 15/4290 Nr. 1.2 – Ausschuss für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen – Unterrichtung durch die Bundesregierung Straßenbaubericht 2004 – Drucksache 15/4609 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, daß der Ausschuss die nachstehenden EU- orlagen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische arlament zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- ung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 15/4458 Nr. 2.27 Rechtsausschuss Drucksache 15/4085 Nr. 1.15 Drucksache 15/4085 Nr. 1.17 Drucksache 15/4213 Nr. 2.34 Drucksache 15/4213 Nr. 2.44 Drucksache 15/4213 Nr. 2.47 Drucksache 15/4296 Nr. 1.3 Drucksache 15/4458 Nr. 2.18 Drucksache 15/4458 Nr. 2.22 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 164. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. März 2005 15419 (A) (C) (B) (D) Ausschuss für Wirtschaft und Arbeit Drucksache 15/103 Nr. 2.93 Drucksache 15/2447 Nr. 2.42 Drucksache 15/2519 Nr. 2.22 Drucksache 15/4567 Nr. 1.3 Drucksache 15/4705 Nr. 1.16 Drucksache 15/4705 Nr. 2.3 Drucksache 15/4705 Nr. 2.9 Drucksache 15/4705 Nr. 2.11 Drucksache 15/4705 Nr. 2.14 Drucksache 15/4705 Nr. 2.16 Drucksache 15/4705 Nr. 2.17 Drucksache 15/4705 Nr. 2.20 Drucksache 15/4705 Nr. 2.21 Drucksache 15/4705 Nr. 2.23 Drucksache 15/4705 Nr. 2.31 Drucksache 15/4780 Nr. 2.1 Drucksache 15/4780 Nr. 2.6 Drucksache 15/4780 Nr. 2.7 Drucksache 15/4780 Nr. 2.10 Drucksache 15/4780 Nr. 2.15 Ausschuss für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 15/4780 Nr. 2.5 Ausschuss für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen Drucksache 15/4705 Nr. 2.28 Drucksache 15/4780 Nr. 2.13 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 15/4705 Nr. 2.26 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 15/4780 Nr. 2.16 164. Sitzung Berlin, Freitag, den 11. März 2005 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Sebastian Edathy


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Kolleginnen und
    ollegen! Sich über Rechtsextremismus berechtigter-
    eise zu empören reicht nicht; man muss ihn bekämp-
    en. Die Demokratie ist wehrhaft. Die Bundesrepublik
    at insofern ein Erbe von Weimar übernommen, als wir
    issen: Ein einmal erreichter Grad an Zivilisierung einer
    esellschaft ist nicht mit einer Ewigkeitsgarantie verse-
    en, sondern wir müssen gemeinsam Tag für Tag und
    ahr für Jahr dafür arbeiten, dass demokratische Grund-
    erte gelebt werden können.
    Es sind in den letzten Wochen mehr oder minder

    ext
    glückliche Vergleiche zwischen der Bundesrepublik
    Deutschland heute und der Zeit der Weimarer Republik
    gezogen worden. Was wir von Weimar lernen können,
    ist sicherlich, dass eine Demokratie durch hohe Arbeits-
    losigkeit gefährdet wird. Ebenso wichtig ist aber, zur
    Kenntnis zu nehmen, dass Weimar letztlich daran ge-
    scheitert ist, dass es zu wenig Demokraten und Demo-
    kratinnen gab, die zum Rechtsstaat gestanden haben, und
    somit die Demokratie selber nicht hinreichend verteidigt
    worden ist.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Unsere Demokratie ist wehrhaft. Allein einige Mel-
    oche belegen das sehr eindrücklich:
    hat das Brandenburgische Oberlandes-
    ihe von jungen Männern wegen Bildung
    dungen dieser W
    Am Montag

    gericht eine Re






    (A) )



    (B) )


    Sebastian Edathy

    einer terroristischen Vereinigung verurteilt. Diese Bande
    hatte den Vorsatz gefasst und auch konkret daran gear-
    beitet, ausländischen Mitbürgern in Brandenburg durch
    Brandanschläge die Existenzgrundlage zu nehmen.

    Am Mittwoch hat der Berliner Innensenator, Herr
    Körting, zwei neonazistische Kameradschaften auf der
    Grundlage des Vereinsrechts verboten. Ich begrüße das
    für die SPD-Fraktion ausdrücklich. Wer sich gegen die
    Grundwerte unserer Verfassung richtet, der muss wissen,
    dass wir ihm dabei nicht tatenlos zuschauen, sondern
    handeln.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP – Zuruf von der CDU/CSU: Das ist doch selbstverständlich!)


    Am Donnerstag hat der Bundesgerichtshof erfreuli-
    cherweise eine Entscheidung des Kammergerichtes von
    Berlin aus dem Jahre 2003 bestätigt, die darin bestand,
    dass eine abscheuliche rechtsradikale Musikgruppe
    als kriminelle Vereinigung eingestuft wurde. Auch diese
    Bestätigung ist wichtig.

    Wir sind, liebe Kolleginnen und Kollegen, gleichwohl
    dauerhaft gehalten, das Gesetzesinstrumentarium, das
    wir in Deutschland haben, laufend auf seine Tauglichkeit
    im Umgang mit den Feinden der Verfassung zu überprü-
    fen. Das enthebt uns nicht – das will ich hier deutlich
    zum Ausdruck bringen – der Pflicht, uns auch mit der
    Überlegung zu befassen, wie wir es hinbekommen, dass
    junge Menschen erst gar nicht anfällig werden für
    rechtsextremistische Ideologien. Wir alle wissen, der
    Rechtsextremismus in Deutschland ist erschreckend
    jung: Es handelt sich meist nicht um Ewiggestrige, son-
    dern häufig um Neugestrige, die da in Erscheinung treten.
    Ich hoffe, dass der Konsens, der sich bei der Verände-
    rung des Strafgesetzbuches und des Versammlungsrechts
    hinsichtlich unserer Abstimmung andeutet, auch im
    Laufe der nächsten Wochen und Monate bestehen wird,
    wenn es darum geht, Programme, Initiativen und Pro-
    jekte zu stärken, die sich gegen Rechtsextremismus,
    Fremdenfeindlichkeit und Gewalt einsetzen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Meine Damen und Herren, Karl Jaspers hat einmal
    formuliert: „Es darf keine Freiheit geben zur Zerstörung
    der Freiheit.“ Das ist richtig. Gleichwohl gilt, dass auch
    Rechtsextremisten, wenn sie nicht entsprechende Grund-
    rechte verwirkt haben, Grundrechtsträger sind. Das fest-
    zuhalten ist bisweilen schwer; aber es ist etwas, was uns
    von den Totalitaristen qualitativ unterscheidet. Das
    heißt, wir müssen uns, wenn wir über den Änderungsbe-
    darf im Strafgesetzbuch und im Versammlungsgesetz re-
    den, vor Augen halten, dass Grundrechte nach Art. 5 des
    Grundgesetzes – Meinungsfreiheit – und Art. 8 – Ver-
    sammlungsfreiheit – ein hohes Gut sind, das man, wie
    Heribert Prantl gestern in der „Süddeutschen Zeitung“
    zutreffend geschrieben hat,


    (Erwin Marschewski [Recklinghausen] [CDU/ CSU]: Das ist mein Freund, der Prantl, mein bester Freund!)



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    (C (D nicht zu kleiner Münze“ machen darf. Das ist wahr. Inofern bewegen wir uns immer auf einem schmalen rat, aber – das sage ich zugleich sehr deutlich – auf eiem begehbaren Grat. Ich glaube, dass wir mit dem vorliegenden Gesetzenturf eine Antwort darauf bieten, wie man, ohne Grundechte zur Disposition zu stellen, im einfachgesetzlichen ereich in einem stärkeren Maße als bisher sicherstellen ann, dass bestimmte Handlungsweisen schlichtweg icht Ausdruck von Meinung sind, sondern ein Verbrehen und damit unter Strafe gestellt werden können. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ich will zunächst auf das Bezug nehmen, was wir für
    en Bereich des Strafgesetzbuches vorschlagen. Wir ha-
    en die Absicht, die bisherige Strafbarkeitsschwelle
    ür Volksverhetzungstatbestände abzusenken von der
    trafbarkeit der Leugnung des Holocaust, bei der sie bis-
    er liegt, auf öffentliche oder in Versammlungen getä-
    igte Äußerungen, die darin bestehen, dass das national-
    ozialistische Gewalt- und Unrechtsregime gebilligt,
    erherrlicht oder gerechtfertigt wird.
    Weil das vom Ansatz her ein nicht unerheblicher Ein-

    riff in die Wahrnehmung des Rechts auf Meinungsfrei-
    eit ist, haben wir gleichzeitig mit einem neuen Abs. 4 in
    130 Strafgesetzbuch Sicherungssysteme eingebaut, die
    icherstellen, dass nur dann eine Strafbarkeit vorliegt,
    enn die Würde von Opfern gröblichst verhöhnt und der
    ffentliche Friede gestört wird. Wir schlagen vor – ich
    ill das vorlesen, weil das ein ganz wichtiger Punkt ist,
    uch für die heutige Debatte, der eine wesentliche
    rundlage darstellt und auch Auswirkungen auf das Ver-
    ammlungsrecht haben wird, über das wir in den letzten
    ochen diskutiert haben –:

    Mit Freiheitsstrafe bis zu 3 Jahren oder mit Geld-
    strafe wird bestraft, wer öffentlich oder in einer
    Versammlung den öffentlichen Frieden in einer die
    Würde der Opfer verletzenden Weise dadurch stört,
    dass er die nationalsozialistische Gewalt- und Will-
    kürherrschaft billigt, verherrlicht oder rechtfertigt.

    amit ist sichergestellt: Der Tatbestand der Störung des
    ffentlichen Friedens muss erfüllt sein und die Störung
    es öffentlichen Friedens muss dadurch erfolgen, dass
    ie Würde der Opfer verletzt wird.
    Nach unserem Dafürhalten wird diese Neuregelung in

    ielen Gerichtsverfahren eine klare Grundlage für ent-
    prechende Entscheidungen bieten. Wir haben bislang
    ine sehr gemischte Rechtsprechung. Das Parlament hat
    ie große Chance, hier und heute deutlich zu machen,
    ass diejenigen, die unter Bezugnahme auf die Nazizeit
    ositive Äußerungen dergestalt tätigen, dass sie die
    ürde der Opfer der Nationalsozialisten mit Füßen tre-

    en, sich nicht auf die Meinungsfreiheit berufen können,
    ndem wir eine ganz klare Trennlinie im Sinne der wehr-
    aften Demokratie aufzeigen und deutlich machen:
    er diese Grenze überschreitet, der macht sich künftig
    trafbar.






    (A) )



    (B) )


    Sebastian Edathy


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)

    Meine Damen und Herren, die zweite Regelung, die

    wir hier zur Abstimmung vorschlagen, ist eine Verände-
    rung des Versammlungsgesetzes. In § 15 des Versamm-
    lungsgesetzes soll ein neuer Absatz eingefügt werden,
    der darauf Bezug nimmt, dass an bestimmten Orten,
    nämlich an Gedenkstätten von historischer, herausragen-
    der, überregionaler Bedeutung, dann eine Versammlung
    oder ein Aufzug verboten werden kann, wenn zu be-
    fürchten ist, dass durch die beantragte Versammlung
    oder den beantragten Aufzug die Würde der Opfer be-
    einträchtigt wird.

    Ein solcher Ort, für den Einschränkungen gemäß dem
    eingefügten § 15 Abs. 2 des Versammlungsgesetzes ex-
    plizit gelten, ist das Denkmal für die ermordeten Juden
    in Berlin. Die Bundesländer können auf Grundlage der
    historischen und überregionalen Bedeutung von Orten
    selber Gedenkstätten festlegen, für die dieser neue Pas-
    sus des Versammlungsgesetzes gelten soll. Wir haben
    großes Vertrauen darin, dass unsere Kolleginnen und
    Kollegen in den Landtagen mit dieser Regelung sehr
    verantwortungsbewusst, maßvoll und der Sache ange-
    messen umgehen werden.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir schlagen heute
    also zwei Änderungen vor: eine Änderung im Bereich
    des Strafgesetzbuches und eine Änderung im Bereich
    des Versammlungsgesetzes. Es gehört zu einer leben-
    digen Demokratie, regelmäßig zu überprüfen, ob unsere
    Gesetze ausreichen. Wir sind der Auffassung, dass die
    beiden genannten Gesetze gemäß unseren Vorschlägen
    verbessert werden sollten. Aber man wird die Debatte
    darüber hinaus führen müssen.

    Ich will noch eine Bemerkung zum Abschluss ma-
    chen. Frau Bundesministerin Zypries, ich habe mit gro-
    ßem Interesse gelesen, dass Sie sich in dieser Woche öf-
    fentlich für eine Initiative ausgesprochen haben, die
    Symbole und Zeichen der NS-Zeit und insbesondere
    der NSDAP EU-weit zu verbieten. Ich will Ihnen im Na-
    men der SPD-Bundestagsfraktion ausdrücklich unsere
    Unterstützung bei diesem Vorhaben aussprechen.

    Danke sehr.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Hartmut Koschyk [CDU/ CSU]: Da kann ja nichts mehr schief gehen!)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Ich erteile das Wort Kollegen Wolfgang Bosbach,

CDU/CSU-Fraktion.

(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Wolfgang Bosbach


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Es hat in

    den vergangenen Wochen über die geplanten Änderun-
    gen im Versammlungsrecht und im Strafgesetzbuch eine
    lebhafte und auch kontroverse, aber zum größten Teil
    sachliche Debatte gegeben. Dabei gab es regelmäßig

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    (C (D ritik an dem, was heute mit großer Mehrheit beschlosen werden wird. Die erste Kritik lautete, dass wir als Gesetzgeber nicht ber jedes Stöckchen springen dürften, das uns die NPD der andere hinhalten. Die zweite Kritik war, dass der taat beschämende Bilder von Neonazidemonstrationen ushalten müsse; man solle und man könne sie auch icht verhindern. Dazu in aller Kürze: Es stimmt, dass wir nicht über je es Stöckchen springen müssen, das uns Extremisten inhalten. Das tun wir auch nicht. Aber der Staat kann ich nicht alles bieten lassen. Wir können nicht jede Prookation achselzuckend hinnehmen und zur Tagesordung übergehen. In einer Demokratie muss man vieles aushalten. Wir üssen sogar verfassungsfeindliches Gedankengut und erfassungsfeindliche Äußerungen hinnehmen. Aber wir üssen den Feinden der Demokratie und den Feinden nseres Grundgesetzes auch ihre Grenzen aufzeigen. as ist nicht nur unser Recht, sondern auch unsere flicht. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Eine wirklich wehrhafte Demokratie verdient diesen
    amen nur, wenn sie sich auch wehrt. Tut sie es nicht,
    ann ist sie auch nicht wehrhaft. Deshalb, Herr Bundes-
    nnenminister, war das Verbot der Zeitung „Vakit“
    ichtig.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP)


    ir verdanken dieses Verbot in erster Linie der Auf-
    erksamkeit der Kollegin Kristina Köhler, aber auch Ih-
    er raschen Reaktion. Angesichts der Tatsache, dass Sie
    n den türkischen Medien beschimpft und als Adolf
    itler dargestellt werden und dass der Vorsitzende des
    ürkischen Presserates sagt, Sie hätten Justizmord began-
    en, fühlt sich die Opposition mit beleidigt und stellt
    ich ebenfalls vor diesen Innenminister.

    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, dem BÜND NIS 90/DIE GRÜNEN und der FDP)

    Neonazis melden ihre Demonstrationen ganz bewusst

    ür solche Tage und zu solchen Anlässen an, die an die
    aziherrschaft erinnern sollen. Sie wählen für ihre Auf-
    ärsche bewusst sensible Orte wie beispielsweise das
    randenburger Tor. Bilder und Berichte von solchen De-
    onstrationen gehen um die Welt und beschädigen das
    nsehen unseres Landes. Das Ansehen unseres Landes
    ollte uns nicht egal sein. Es geht nicht nur darum, was
    er Staat und seine Institutionen aushalten können; es
    eht auch darum, wie solche Bilder und solche Aufmär-
    che auf die Opfer des Holocaust, auf die Hinterbliebe-
    en und auf die anderen Opfer von Gewalt- und Willkür-
    errschaft wirken. Deren Würde wollen wir mit dem
    euen Recht besser schützen.






    (A) )



    (B) )


    Wolfgang Bosbach


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeord neten der SPD)

    Meine Damen und Herren von der Koalition, umso

    mehr bedauern wir es, dass Sie sich nicht in der Lage se-
    hen, den befriedeten Bezirk „Deutscher Bundestag“ um
    die Liegenschaft „Brandenburger Tor“ zu erweitern. Wir
    haben die Anregungen und Bedenken und auch die Kri-
    tik der Sachverständigen, die sie in der Anhörung vorge-
    bracht haben, aufgenommen.


    (Erwin Marschewski [Recklinghausen] [CDU/ CSU]: Sehr wahr!)


    Wir haben unseren Gesetzentwurf geändert. Jetzt kann
    man nicht mehr mit verfassungsrechtlichen Bedenken
    argumentieren. Wenn Sie dennoch dagegen argumentie-
    ren wollen, dann sollten Sie ehrlicherweise sagen: Wir
    wollen das Brandenburger Tor nicht schützen. – Das ist
    ehrlicher,


    (Erwin Marschewski [Recklinghausen] [CDU/ CSU]: Genauso ist es!)


    als verfassungsrechtliche Bedenken an den Haaren her-
    beizuziehen. Das ist ein ganz sensibler Bereich.

    Nach geltender Rechtslage schützen wir mit dem be-
    friedeten Bezirk „Deutscher Bundestag“ unter anderem
    die Schweizer Botschaft, die Spree, das Parlament der
    Bäume, das Sowjetische Ehrenmal und die Dresdner
    Bank. Aber das eigentliche Ziel der Demonstrationen
    schützen wir nicht. Das halten wir für einen Fehler.


    (Erwin Marschewski [Recklinghausen] [CDU/ CSU]: Sehr wahr!)


    Deswegen sind wir nach wie vor der Auffassung, dass
    unser Gesetzentwurf richtig ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Dessen ungeachtet hoffen wir, dass solche Aufmär-

    sche am Brandenburger Tor durch die im Strafgesetz-
    buch und im Versammlungsgesetz vorgesehenen Ände-
    rungen zukünftig leichter verhindert werden können. Es
    ist auch richtig, dass sich der Bundesgesetzgeber darauf
    konzentriert, im Bundesrecht nur das Holocaust-Denk-
    mal in einen befriedeten Bezirk einzubeziehen. Ansons-
    ten entscheiden die Landesgesetzgeber zukünftig selber.
    Wir sind kein besserer Gesetzgeber. Wir gehen davon
    aus, dass die Länder – das war immer unser Vorschlag –
    verantwortungsbewusst mit dem neuen Recht umgehen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Ich freue mich, dass es heute eine große Mehrheit für

    die Änderungen im Strafgesetzbuch und im Versamm-
    lungsrecht gibt. Wir beschwören oft die Gemeinsamkeit
    der Demokraten im Kampf gegen den politischen Extre-
    mismus von rechts oder links. Es ist gut, dass wir nicht
    nur darüber reden, sondern ihn heute auch praktizieren.

    Danke für das Zuhören.

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordne ten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


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    (C (D Ich erteile das Wort Kollegin Silke Stokar von euforn, Fraktion des Bündnisses 90/Die Grünen. Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN)