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ID1514108200

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/141 Tagesordnungspunkt I.13: Einzelplan 04 Bundeskanzler und Bundeskanzleramt (Drucksachen 15/4304, 15/4323) . . . . . . . . . . Michael Glos (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble (CDU/CSU) . . . . . Michael Glos (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Hans Eichel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Dr. Angela Merkel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I.14: Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 15/4305, 15/4323) . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Fraktionen der SPD, der CDU/ CSU, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP: Fälschungen der ukrainischen Präsidentschaftswahlen (Drucksache 15/4265) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Friedbert Pflüger (CDU/CSU) . . . . . . . . . 13007 B 13007 D 13014 D 13023 A 13024 B 13024 C 13026 C 13029 C 13035 B 13066 D 13067 A Deutscher B Stenografisc 141. Si Berlin, Mittwoch, den I n h a Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2005 (Haushaltsgesetz 2005) (Drucksachen 15/3660, 15/3844) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2004 bis 2008 (Drucksachen 15/3661, 15/3844, 15/4326) 13066 B 13007 A 13007 B Franz Müntefering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Glos (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . 13042 D 13044 A 13048 D undestag her Bericht tzung 24. November 2004 l t : Gerhard Rübenkönig (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Peter H. Carstensen (Nordstrand) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christina Weiss, Staatsministerin BK . . . Bernhard Kaster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Petra-Evelyne Merkel (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Günter Krings (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13050 B 13052 C 13054 D 13056 B 13057 C 13059 C 13061 C 13062 B 13064 A 13064 A Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . . Dr. Wolfgang Gerhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . 13067 A 13070 B 13071 D II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 141. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2004 Dr. Ludger Volmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Hintze (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Mark (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (fraktionslos) . . . . . . . . . . Kurt Bodewig (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerd Müller (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I.15: Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 15/4312, 15/4323) . . . . . . . . . . in Verbindung mit Tagesordnungspunkt I.16: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Durchsetzung der Gleichstellung von Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr (Soldatin- nen- und Soldatengleichstellungsdurch- setzungsgesetz – SDGleiG) (Drucksachen 15/3918, 15/4255) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Verteidigungsausschusses – zu dem Antrag der Abgeordneten Ursula Lietz, Christian Schmidt (Fürth), Annette Widmann-Mauz, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der CDU/CSU: Soldatinnen- und Soldatengleichstellungsdurch- setzungsgesetz zügig umsetzen – zu dem Antrag der Abgeordneten Ursula Lietz, Anita Schäfer (Saal- stadt), Christa Reichard (Dresden), weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der CDU/CSU: Frauen und Fa- milien in der Bundeswehr stärken und fördern – zu dem Antrag der Abgeordneten Ina Lenke, Klaus Haupt, Helga Daub, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Bundeswehr stärken – Be- schäftigungsbedingungen für Solda- tinnen und Soldaten verbessern (Drucksachen 15/3717, 15/3049, 15/3960, 15/4255) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13073 C 13075 D 13078 A 13081 D 13082 D 13086 A 13087 B 13088 A 13089 C 13091 B 13091 C 13091 D Dietrich Austermann (CDU/CSU) . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Günther Friedrich Nolting (FDP) . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Schmidt (Fürth) (CDU/CSU) . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ursula Lietz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Hans Georg Wagner, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . Bernd Siebert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Merten (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dietrich Austermann (CDU/CSU) . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Merten (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I.17: Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 15/4318, 15/4323) . . . . . . . . . . Jochen Borchert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Karl Diller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Schulte (Hameln) (SPD) . . . . . . . . . . Markus Löning (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Schulte (Hameln) (SPD) . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Brigitte Schulte (Hameln) (SPD) . . . . . . . Markus Löning (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . Klaus-Jürgen Hedrich (CDU/CSU) . . . . . . . . 13092 A 13094 B 13097 C 13098 B 13100 A 13101 B 13103 B 13103 C 13104 C 13105 D 13107 D 13109 A 13109 C 13111 A 13113 A 13113 C 13113 D 13115 A 13115 A 13116 B 13116 D 13117 A 13118 D 13120 C 13121 B 13122 A 13122 D 13124 A 13125 B 13125 D 13127 C 13128 C 13130 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 141. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2004 III Karin Kortmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Maria Michalk (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Entwurf eines Geset- zes über die Feststellung des Bundeshaus- haltsplans für das Haushaltsjahr 2005 (Haus- haltsgesetz 2005), hier: Einzelplan 04 (Tagesordnungspunkt I.13) . . . . . . . . . . . . . . 13131 A 13132 D 13133 A 13133 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 141. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2004 13007 (A) (C) (B) (D) 141. Si Berlin, Mittwoch, den Beginn: 9
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 141. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2004 13133 (A) (C) (B) (D) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten wurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2005 (Haushaltsgesetz 2005), hier: Einzel- plan 04 (Tagesordnungspunkt I.13) Die Stiftung für das sorbische Volk, die mit Zuwen- dungen durch den Bund, den Freistaat Sachsen und das Land Brandenburg die materiellen Grundlagen für den Erhalt, die Bewahrung und Fortentwicklung der sorbi- schen Sprache und Kultur pflegt, organisiert und in enger Abstimmung mit dem Bund Lausitzer Sorben und der Sprache, dem Brauchtum und der Kultur verpflichteten Vereine durchführt, hat in den zurückliegenden Jahren ei- nen permanenten Umstrukturierungsprozess gestaltet. Die Einsparmöglichkeiten sind so voll ausgeschöpft wor- den. Auch für die Zukunft arbeiten die Gremien an Effi- zienzsteigerungen. Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Ferlemann, Enak CDU/CSU 24.11.2004 Fischbach, Ingrid CDU/CSU 24.11.2004 Fritz, Erich G. CDU/CSU 24.11.2004 Haupt, Klaus FDP 24.11.2004 Irber, Brunhilde SPD 24.11.2004 Jonas, Klaus Werner SPD 24.11.2004 Dr. Leonhard, Elke SPD 24.11.2004 Lintner, Eduard CDU/CSU 24.11.2004* * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Maria Michalk (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Ent- Nolte, Claudia CDU/CSU 24.11.2004 Raab, Daniela CDU/CSU 24.11.2004 Scharping, Rudolf SPD 24.11.2004 Schauerte, Hartmut CDU/CSU 24.11.2004 Dr. Stinner, Rainer FDP 24.11.2004 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 24.11.2004 Wester, Hildegard SPD 24.11.2004 Die von der Bundesregierung im Bundeshaushalts- planentwurf für 2005 vorgesehene Kürzung des Bundes- zuschusses an die Stiftung für das sorbische Volk in Höhe von 775 000 Euro stellt das sorbische Volk jedoch vor die Situation, dass nur durch Reduzierung von Angeboten bzw. Schließung von Kultureinrichtungen die geforderte Einsparsumme erbracht werden kann. Diese Situation haben die Berichterstatter des Haushaltsausschusses aller Fraktionen durch intensiven Kontakt mit den Vertretern in der Lausitz erkannt und sie haben die Aufstockung bei Effizienzsteigerung in Höhe von 500 000 Euro empfoh- len, was der Haushaltsausschuss beschlossen hat. Dafür möchte ich mich als Sorbin ausdrücklich bedanken. Der Antrag der PDS greift noch einmal die bereits ge- führte Diskussion auf. Die intensive Beratung hat deut- lich gemacht, dass die Aufstockung auf 8 Millionen Euro Gesamtzuschuss des Bundes keine Mehrheit im Deut- schen Bundestag findet. Deshalb ist der Antrag populis- tisch. Das ist keine verantwortungsvolle Politik. 141. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 24. November 2004 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: ()
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()

    Was wäre gewesen,
    wenn Abu Masen damals den Rückzug von Gaza und
    dazu noch die Freilassung einiger Gefangener erreicht
    hätte? Dann wären wir heute in einer völlig anderen
    Lage. Aber bitte: Tempi passati.

    Um zu einem Erfolg zu kommen, müssen jetzt – ich
    glaube, beide Seiten begreifen das – richtungsweisende
    Entscheidungen getroffen werden. Es wird nicht Frieden
    und Land geben. Das wird nicht funktionieren, sage ich
    der israelischen Seite.


    (Dirk Niebel [FDP]: Erst einmal muss der Terror aufhören!)


    Es wird aber auch keinen Staat geben, solange es Terror
    gibt. Das sage ich der palästinensischen Seite. Wenn der
    Mut zu entsprechenden Grundsatzentscheidungen auf
    beiden Seite nicht da ist, wird die sich jetzt bietende
    Chance, die so schnell nicht wiederkommen wird, ver-
    tan.


    (Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: So ist es!)

    Deswegen appelliere ich noch einmal dafür, jetzt nicht in
    kleinen Schritten zu denken, sondern den Mut zu großen
    Grundsatzentscheidungen aufzubringen. Damit könnte
    wieder Vertrauen aufgebaut werden. Die Palästinenser
    müssen eine Entscheidung für Nation Building und ge-
    gen den Terror treffen. Israel muss sich im Gegenzug da-
    für entscheiden, einen wirklich lebensfähigen palästi-
    nensischen Staat zuzulassen. Dabei müssen manche
    Träume, die man bezüglich der besetzten Territorien
    noch hegt, hintangestellt werden. Wenn man sich dessen
    bewusst ist, kann es funktionieren.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ich glaube, dass das auch sehr positive Wirkungen auf
    die Gesamtregion hätte. Der wichtigste Ansatzpunkt ist
    doch, dass wir den Dschihad-Terrorismus, diesen neuen
    Totalitarismus, isolieren und dass wir ihm – nicht wil-
    lentlich – durch falsche politische Entscheidungen nicht
    etwa Unterstützung zukommen lassen. Wir müssen die
    richtigen politischen Entscheidungen treffen. In diesem
    Zusammenhang stellt sich auch die Frage nach Möglich-
    keiten der Stabilisierung des Iraks. Ich bin der festen
    Überzeugung, dass es sich dabei nicht um eine militäri-
    sche, sondern letztendlich um eine politische Frage han-
    delt. Die Verbreiterung der politischen Basis jenseits der
    Saddamisten und Dschihadisten ist die Aufgabe, damit
    der Prozess dort von einer breiten Mehrheit getragen
    wird. Dazu gehört regionaler und internationaler Kon-
    sens.

    Damit der Irak nicht zu einem Ersatzschlachtfeld in
    einer möglichen iranisch-amerikanischen Konfrontation
    wird, ist der Verständigungsprozess zwischen dem Iran
    und Europa bei allen Schwierigkeiten fortzusetzen. Bis-
    her haben sich nur die Fingerspitzen berührt, aber die
    Hände hat man gegenseitig noch nicht ergriffen. Doch
    wir sind dabei, das zu erreichen. Wenn Sie bedenken,
    welche Alternativen es gibt, dann werden Sie verstehen,
    dass eine auf Realismus gründende Politik, die die Ge-
    samtlage im Auge hat, alles versuchen muss, um eine
    solche, an der Nuklearisierung sich festmachende Kon-
    frontation zu verhindern






    (A) (C)



    (B) (D)


    Bundesminister Joseph Fischer


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN und der SPD)

    und eine Tür zu öffnen, durch die man gemeinsam in
    eine friedlichere Zukunft gehen kann.

    Vor diesem Hintergrund glaube ich – ich kann das nur
    im Telegrammstil machen, weil meine Redezeit zu Ende
    ist –, dass Sie im Rahmen der Türkeidebatte einen Feh-
    ler machen. Ich möchte Sie nicht überzeugen. Sie kön-
    nen in der Türkeifrage eine andere Meinung vertreten; es
    gibt ja Gründe dafür. Diese Haltung teile ich nicht, aber
    ich akzeptiere sie. Nach meinem Gefühl wird nicht Eu-
    ropa durch einen Beitritt der Türkei überfordert, sondern
    eher die Köpfe der Menschen. Angesichts der Realitäten
    unterfordern wir uns sogar. Denken wir an die Diskussio-
    nen um die Ukraine, an unsere Bemühungen im südli-
    chen Kaukasus und auf dem Balkan sowie an die Aufga-
    ben, die wir im Nahen Osten bis hin nach Afghanistan zu
    bewältigen haben – trotz aller Schwierigkeiten zeichnet
    sich hier eine Erfolgsgeschichte ab. Vergleichen Sie das
    Erreichte einmal mit dem, was im Irak abläuft. Betrach-
    ten Sie auch die Rolle der Europäer in der Iranfrage und
    nehmen Sie Afrika hinzu.

    Aus zwei Gründen können wir uns nicht unter Beru-
    fung auf die alte Frage „Was haben wir mit Afrika zu
    tun“? zurückziehen. Der erste ist: Dieser riesige Konti-
    nent ist über das Mittelmeer ein direkter Nachbar von
    uns. Der zweite ist: Wir müssen die geschichtliche Lek-
    tion annehmen, dass eine Europäische Sicherheits- und
    Verteidigungspolitik nur dann funktionieren wird, wenn
    die Großen mitmachen. Wir sind einer von den drei Gro-
    ßen. Insofern geht es hier nicht mehr um traditionelle
    Fragen deutscher Politik, sondern um die europäische
    Einbindung. Auch hier müssen wir neu denken.

    Die Lagebeschreibung, die ich Ihnen skizziert habe,
    stammt nicht von jemandem, der gerne Weltpolitik wider
    sein eigenes Land machen will. Es handelt sich um reale
    Krisen und Herausforderungen,


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN und der SPD)


    auf die Europa – nicht Deutschland allein, aber als ein
    wesentlicher Teil Europas eben auch – Antworten geben
    muss. Deswegen leiden wir in der Türkeifrage aus mei-
    ner Sicht eher an Unterforderung als Überforderung. Na-
    türlich sehe auch ich, dass in den Köpfen noch ein ganz
    anderes Denken vorherrscht.

    Das also ist ein Teil der Agenda, die von uns zu bewäl-
    tigen ist. Hinzu kommt die Erneuerung der Vereinten
    Nationen. Ich könnte mir eine Welt mit erneuerten trans-
    atlantischen Beziehungen vorstellen, in der die USA viel
    schneller als die Europäer eine europäische Einigung
    wollen, weil sie nur so einen Partner für die Gestaltung
    der Welt hätten. Ich könnte mir vorstellen, dass die Su-
    permacht sagt: Wir wollen erneuerte, stärkere VN, die
    die Realität des 21. Jahrhunderts repräsentieren; denn
    diese VN werden uns entlasten, genauso wie ein einiges
    Europa uns entlasten wird. Wer sonst? Ich könnte mir
    vorstellen, dass wir Ernst machen mit einem neuen Kon-
    sens in der Welthandelsorganisation, die den Realitäten
    Rechnung trägt. Ich könnte mir vorstellen, dass neue in-
    ternationale Institutionen geschaffen werden. Wenn dort
    die Entscheidungen getroffen würden, inklusive der Ent-
    scheidungen in Bezug auf die friedliche Transformation,
    die Modernisierung des Nahen und Mittleren Ostens so-
    wie die Lösung der regionalen Konflikte, dann wäre die
    Welt eine bessere.

    Wenn wir allerdings hauptsächlich auf die militärische
    Stärke schauen, wenn wir die Softpower vergessen,
    wenn wir falsche Entscheidungen treffen, dann, glaube
    ich, werden die Krisen und Konflikte eskalieren. Dann
    werden wir vor Herausforderungen stehen, von denen
    sich die meisten Menschen heute noch keine Vorstellung
    machen. Wer hätte die Ereignisse am 11. September
    2001 für möglich gehalten? Wer hätte die dann folgen-
    den Entwicklungen für möglich gehalten? Aber es ist so
    eingetreten. Die Welt verändert sich radikal. Früher fan-
    den Revolutionen auf den Barrikaden statt, heute finden
    sie im konservativen Gewande statt. Wir haben erlebt,
    welche dramatischen Veränderungen das Ende des Sow-
    jetblocks und der Fall der Mauer für uns bedeutet haben.
    Das gilt für die gesamte Weltordnung.

    Hier muss sich Deutschland, eingebettet in das sich
    integrierende Europa, bewähren. Deswegen brauchen
    wir die Verfassung und deswegen brauchen wir auch
    den Mut zu einer gemeinsamen Sicherheits-, Verteidi-
    gungs- und Außenpolitik. Wir müssen alles tun, dass wir
    – ich sage es noch einmal – die Verfassung bekommen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Lieber Lothar Mark, ich hätte gerne viel länger das
    Weihrauchfass vor den Haushältern geschwungen. Als
    Ministrant habe ich damit einige Erfahrung; was man
    einmal gelernt hat, vergisst man nie.


    (Zuruf des Abg. Dr. Gerd Müller [CDU/CSU])

    – Damals ging es mit der Kirche noch nicht bergab. Erst
    als solche Helden wie Müller kamen, war es vorbei; das
    ist klar. Zu unserer Zeit war das noch schwer in Ord-
    nung.


    (Heiterkeit beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der SPD)


    Ich meine es ernst. Ich möchte mich in aller Kürze im
    Namen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im In- und
    Ausland für das bedanken, was die beiden Berichterstat-
    ter, Abgeordneter Bonde und Abgeordneter Mark, aber
    auch die Haushälterinnen und Haushälter der Koalitions-
    fraktionen und der Opposition, so sie zugestimmt haben,
    geleistet haben,


    (Heiterkeit)

    ganz besonders Herr Frankenhauser. Ich verwende mich
    im Ausland von offizieller Seite ja auch für das deutsche
    Bier. Es ist schließlich nicht so, dass wir nur Kontrover-
    sen hätten.

    Nein, ich möchte mich auch bei Ihnen – das ist ernst
    gemeint; ich war lange genug in der Opposition – trotz
    aller Kritik recht herzlich bedanken. Wir stehen im Aus-
    wärtigen Dienst vor zusätzlichen Herausforderungen.
    Die Last, die uns aufgebürdet wird, sollten wir nicht nur






    (A) (C)



    (B) (D)


    Bundesminister Joseph Fischer

    als Last, sondern auch als Verantwortung begreifen. Die
    Aufgaben hängen mit der Größe und Leistungsfähigkeit
    unseres Landes zusammen, ebenso mit der Fähigkeit,
    dass wir aus der Geschichte gelernt haben, und mit unse-
    rer Rolle in Europa und zunehmend in der Welt. Dafür,
    dass wir zwar nicht all das, was wir wollen, aber diesmal
    doch schon viel erreicht haben, möchte ich mich recht
    herzlich bedanken.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)




Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat der Kollege Herbert Frankenhauser,

CDU/CSU-Fraktion.

(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Herbert Frankenhauser


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Frau Präsidentin! Kolleginnen und Kollegen! Für ei-

    nen Haushälter ist es bei so einer Debatte immer schwie-
    rig, weil man zunächst den Eindruck hat, man hätte sich,
    was den Sitzungssaal angeht, verlaufen. Es war wie im
    letzten Jahr: Der Herr Außenminister konnte die letzten
    drei Sätze doch noch in Richtung Haushalt verwenden.


    (Gert Weisskirchen [Wiesloch] [SPD]: Aber was für Blumen haben Sie gekriegt!)


    – Das war aber sehr eingeschränkt; das waren vielleicht
    Stängel, aber sonst nichts.


    (Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Hier gilt das Leistungsprinzip! – Dr. Ludger Volmer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist wie im richtigen Leben, Herr Frankenhauser!)


    Aber das gehört dazu. Möglicherweise sind Sie jetzt so
    zurückhaltend, um den Äußerungen Ihres Finanzminis-
    ters zu folgen, der einmal gesagt hat, es gebe dauernd
    Missverständnisse, wenn sich ein Außenpolitiker zu
    Wirtschafts- und Finanzfragen äußere. Damit waren Sie
    gemeint. Aber ich weiß natürlich Ihre vielfältigen Bemü-
    hungen zu schätzen, mit dem deutschen Bier und dem
    Reinheitsgebot im Ausland zu punkten. Deshalb habe
    ich es als außerordentlich unangemessen empfunden,
    dass die „SZ“ geschrieben hat, Sie seien lediglich der
    amtierende Minister für auswärtige Beileidsbekundun-
    gen.


    (Heiterkeit bei der CDU/CSU)

    Das stimmt natürlich nicht.

    Sie werden mir nachsehen, dass ich ein paar Zahlen in
    die Debatte einbringe. Sie haben von der notwendigen
    Mittelausstattung des Auswärtigen Amtes gesprochen.
    Wenn der Vizekanzler bereit ist, über einen gewissen
    Zeitraum 1 100 Millionen Euro für den Umzug des
    BND nach Berlin auszugeben, dann muss ich sagen:
    Dies ist ein Betrag, mit dem Sie fast 20 Jahre lang die
    humanitäre Hilfe in der jetzigen Größenordnung oder
    über zehn Jahre Auslandsschulen und Stipendien finan-
    zieren könnten. Die Bundesregierung sollte noch einmal
    über diesen Posten nachdenken.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Herr Minister, nachdem der Kollege Mark in nicht zu
    übertreffender Präzision schon über die Details des
    Einzelplans 05 gesprochen hat, erlaube ich mir, Sie in
    dem folgenden Punkt um Unterstützung zu bitten. Wenn
    Sie zuweilen in Deutschland sind, können auch Sie beo-
    bachten, dass die Menschen schon ein gewisses Ver-
    ständnis dafür haben, dass aufgrund der bekannten Um-
    stände Sparen angesagt ist und der Gürtel enger
    geschnallt werden muss. Gerade in solchen Zeiten legen
    die Mitbürger aber größten Wert darauf, dass die knapper
    werdenden Mittel ordnungsgemäß eingesetzt werden.

    Die Menschen sehen – so auch der Herr Bundesfi-
    nanzminister –, dass wir im Zuge der nächsten EU-
    Haushaltsplanung in eine schwierige Lage kommen
    könnten. Denn: Selbst wenn es gelänge, den Beitrag der
    Bundesrepublik Deutschland auf 1 Prozent festzuschrei-
    ben, würden unsere Nettolasten in den nächsten Jahren
    von jetzt 7,7 Milliarden Euro auf etwa 15 Milliarden bis
    16 Milliarden Euro mehr als verdoppelt werden. Das
    muss erst einmal verkraftet werden.


    (Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: So ist es!)

    Dabei sind die finanziellen Auswirkungen – dass es sie
    gibt, ist völlig unbestritten – eines möglichen Beitritts
    der Türkei völlig unberücksichtigt.


    (Dr. Gerd Müller [CDU/CSU]: 25 Milliarden!)

    Außerdem ist noch nicht sicher, ob es gelingt, den Bei-
    trag auf 1 Prozent zu begrenzen.

    Es ist den Mitbürgerinnen und Mitbürgern, durch Vor-
    kommnisse in jüngster Zeit besonders sensibilisiert,
    auch nur schwer vermittelbar, dass die Griechen pro Jahr
    950 Millionen Euro für den Tabakanbau, finanziert aus
    unseren Steuergeldern, erhalten, aber parallel dazu
    29 Millionen Euro für Anti-Rauch-Kampagnen ausgege-
    ben werden.


    (Heiterkeit bei der CDU/CSU)

    Es ist Ihre Aufgabe, dafür zu sorgen, dass den sich ex-

    plosionsartig vermehrenden Betrugsfällen in der Europäi-
    schen Union Einhalt geboten wird.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Die Schadenssumme im Jahre 2001 in Höhe von 1,2 Mil-
    liarden Euro hat sich bis jetzt fast verdoppelt.

    Es muss auch einmal nachgefragt werden – dieses ist
    ein problematisches Thema –, was aus den mehr als
    6,5 Milliarden US-Dollar geworden ist – der größte Teil
    kommt aus der EU –, die seit 2003 an die Palästinensi-
    sche Autonomiebehörde geflossen sind. Es kann natür-
    lich nicht sein, dass der Internationale Währungsfonds
    feststellen muss, dass 898 Millionen US-Dollar aus dem
    palästinensischen Haushalt verschwunden sind und bis
    heute nicht wieder aufgefunden werden konnten. Es
    kann auch nicht angehen, dass das europäische Amt für
    Betrugsbekämpfung, OLAF, nach eintägiger Prüfung zu
    dem Ergebnis kommt, dass man nicht feststellen könne,
    wohin das Geld geflossen sei. Hier bitte ich, einmal
    nachzuhaken.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)







    (A) (C)



    (B) (D)


    Herbert Frankenhauser

    Der mit EU-Geldern finanzierte Fernsehsender PA-

    TV, also der Fernsehsender der Palästinensischen Auto-
    nomiebehörde, hat aus einer Predigt in der Sheikh-Ijlin-
    Moschee unter anderem übertragen – ich darf zitieren,
    Frau Präsidentin –:

    Oh Allah, bring einen rabenschwarzen Tag über die
    Juden! Oh Allah, lösche die Juden aus und auch
    ihre Förderer!

    Ich denke, dass ein Sender, der fast schließlich aus EU-
    Geldern finanziert wird, dies nicht tun darf.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD – Christian Schmidt [Fürth] [CDU/CSU]: Sehr wahr!)


    Wenn dann auch noch die Sendeanlagen – wenn auch
    durch Fremdeinwirkung, das heißt durch die Israelis –
    zerstört werden, die palästinensische Behörde in Brüssel
    anruft und quasi wie bei einer Hausratversicherung mel-
    det, die Sendeanlagen seien defekt, und zulasten des EU-
    Haushaltes neue angeliefert werden, dann halte ich das
    für nicht vertretbar.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ein Letztes, das möglicherweise nicht sehr einfach zu

    bewältigen ist – aber Sie lieben ja schwierige Aufga-
    ben –:


    (Joseph Fischer, Bundesminister: Ja!)

    Der im Hinblick auf das Programm „Öl für Lebensmit-
    tel“ bestehende Korruptionsausschuss, geleitet von Paul
    Volcker, hat im amerikanischen Kongress einen Schluss-
    bericht abgeliefert, der noch immer nicht veröffentlicht
    worden ist, offensichtlich aus gutem Grund. Wenn diese
    Kommission darin ausdrücklich feststellt, dass bei dem
    Programm „Öl für Lebensmittel“ – wir haben dies zu ei-
    nem großen Teil mitfinanziert – unter überwiegender
    Beteiligung französischer und russischer Firmen und un-
    ter ausschließlicher Finanzierung durch eine französi-
    sche Bank Gewinne gemacht worden, aber auch etwa
    12 Milliarden US-Dollar an Saddam Hussein zurückge-
    flossen sind, dann muss das hier im Parlament deutlich
    angesprochen und bewertet werden, auch wenn derje-
    nige, der dieses Hilfsprogramm federführend geleitet
    hat, der amtierende Generalsekretär Kofi Annan ist.
    Auch hier ist es dringend notwendig, dass die Fakten auf
    den Tisch kommen und dieser Bericht dem Deutschen
    Bundestag zur Kenntnis gebracht wird.

    Vielen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)