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ID1512317900

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/123 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 7: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zum qualitätsorientierten und bedarfsgerechten Ausbau der Tagesbe- treuung und zur Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe (Tagesbetreu- ungsausbaugesetz – TAG) (Drucksache 15/3676) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Dr. Maria Böhmer, Gerda Hasselfeldt, Maria Eichhorn, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Elternhaus, Bil- dung und Betreuung verzahnen Maria Eichhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Walter Link (Diepholz) (CDU/CSU) . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christel Riemann-Hanewinckel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Walter Link (Diepholz) (CDU/CSU) . . . . . . . 11191 B 11202 C 11203 B 11205 B 11206 C 11207 D 11209 A 11210 A 11210 C 11210 D Deutscher B Stenografisc 123. Si Berlin, Donnerstag, de I n h a Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2005 (Haushaltsgesetz 2005) (Drucksache 15/3660) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2004 bis 2008 (Drucksache 15/3661) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 11191 A 11191 B (Drucksache 15/3488) . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit 11191 C undestag her Bericht tzung n 9. September 2004 l t : Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Abgeordneten Ina Lenke, Klaus Haupt, Otto Fricke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Solides Finanzie- rungskonzept für den Ausbau von Kinder- betreuungsangeboten für unter Dreijährige (Drucksache 15/3512) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Schmidt, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Böhmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 11191 D 11191 D 11196 A 11198 B 11199 B 11200 C Jutta Dümpe-Krüger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 11211 A 11212 A II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. September 2004 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 8: Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ- NEN eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Dritten Buches Sozialgesetzbuch (Drucksache 15/3674) . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Dirk Niebel, Rainer Brüderle, Daniel Bahr (Münster), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Möglichkeiten der privaten Arbeitsver- mittlung durch marktgerechte Ausgestal- tung der Vermittlungsgutscheine verstärkt nutzen (Drucksache 15/3513) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Friedrich Merz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dagmar Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Doris Barnett (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christoph Bergner (CDU/CSU) . . . . . . Karl-Josef Laumann (CDU/CSU) . . . . . . . Hans-Joachim Fuchtel (CDU/CSU) . . . . . . . . Michaele Hustedt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kurt J. Rossmanith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Petra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christoph Bergner (CDU/CSU) . . . . . . . . 11213 D 11213 D 11214 A 11218 D 11220 C 11225 C 11227 D 11229 D 11233 A 11234 A 11235 C 11237 A 11239 A 11240 B 11240 D 11241 A 11241 D 11242 B 11244 D 11246 C 11247 C 11249 B 11250 A Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker (SPD) . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Doris Meyer (Tapfheim) (CDU/CSU) . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Paziorek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Albrecht Feibel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Michael Müller (Düsseldorf) (SPD) . . . . . . . Dr. Rolf Bietmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 9: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Auto- bahnmautgesetzes für schwere Nutz- fahrzeuge (Drucksache 15/3678) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Dirk Fischer (Hamburg), Eduard Oswald, Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach), weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion der CDU/CSU: Mautbefreiung für humanitäre Hilfs- transporte (Drucksache 15/3489) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Manfred Stolpe, Bundesminister BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eduard Oswald (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Albert Schmidt (Ingolstadt) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Friedrich (Bayreuth) (FDP) . . . . . . . . . Annette Faße (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Königshofen (CDU/CSU) . . . . . . . . Wolfgang Spanier (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Annette Faße (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11251 C 11254 A 11256 A 11257 D 11259 D 11261 B 11262 D 11265 B 11265 D 11266 A 11267 C 11269 D 11271 C 11271 C 11271 D 11274 B 11276 D 11279 A 11281 B 11283 C 11285 A 11286 D Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. September 2004 III Lena Strothmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Reinhard Weis (Stendal) (SPD) . . . . . . . . . . . Horst Friedrich (Bayreuth) (FDP) . . . . . . . Klaus Minkel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Werner Kuhn (Zingst) (CDU/CSU) . . . . . . . . Einzelplan 10 Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft Renate Künast, Bundesministerin BMVEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ilse Aigner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Jella Teuchner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ursula Heinen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Manfred Helmut Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . Dr. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . Dr. Peter Jahr (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 11288 A 11290 B 11291 C 11292 C 11294 C 11296 C 11298 B 11300 B 11302 A 11303 C 11304 D 11306 C 11308 D 11309 D 11310 D 11312 D 11315 B 11317 C 11319 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. September 2004 11191 (A) (C) (B) (D) 123. Si Berlin, Donnerstag, de Beginn: 9
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. September 2004 11319 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung der NATO Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Barthel (Berlin), Eckhardt SPD 09.09.2004 Büttner (Ingolstadt), Hans SPD 09.09.2004 Dr. Guttmacher, Karlheinz FDP 09.09.2004 Meckel, Markus SPD 09.09.2004 Raidel, Hans CDU/CSU 09.09.2004* Schauerte, Hartmut CDU/CSU 09.09.2004 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 09.09.2004 Schöler, Walter SPD 09.09.2004 Schösser, Fritz SPD 09.09.2004 Schreck, Wilfried SPD 09.09.2004 Schultz (Everswinkel), Reinhard SPD 09.09.2004 Dr. Schwall-Düren, Angelica SPD 09.09.2004 Ulrich, Hubert BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.09.2004 Wimmer (Neuss), Willy CDU/CSU 09.09.2004 Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich 123. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 9. September 2004 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ursula Heinen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren!

    Lieber Kollege Ostendorff, von einem Glücksfall für die
    Bauern kann man wohl erst dann reden, wenn Peter
    Harry Carstensen in Schleswig-Holstein die Wahlen für
    sich entscheidet und dort bald Ministerpräsident wird.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Peter H. Carstensen [Nordstrand] [CDU/ CSU]: Das sehe ich genauso! – Zurufe von der SPD: Oh!)


    Das wäre ein echter Glücksfall. Ich glaube, dass Frau
    Künast für die Bauern und Landwirte eher ein Problem-
    fall ist. Es wäre auf jeden Fall ein Glück, wenn Peter
    Harry Carstensen im Norden dieses Landes an die Re-
    gierung käme.


    (Zurufe von der SPD: Oh! – Peter H. Carstensen [Nordstrand] [CDU/CSU]: Aber Ursula Heinen das, was Frau Künast macht, kann ich nicht kompensieren!)





    (A) (C)


    (B) (D)


    Auch das gehört zur Wahrheit und Klarheit.
    Ich komme jetzt zu einem echten grünen Lieblings-

    kind, nämlich zur Verbraucherpolitik. Da der Kollege
    eben gesagt hat, dass im Haushalt nicht einseitig bei den
    Landwirten gespart wird, muss ich feststellen, dass bei
    diesem Lieblingskind des Ministeriums die Titelgruppe
    Verbraucherpolitik im Gegenteil noch aufgestockt wor-
    den ist. Es scheint doch zu gehen, dass dem einen ge-
    nommen und dem anderen gegeben wird. Aber dabei
    handelt es sich nur um Projekte der Öffentlichkeitsarbeit
    und der Medienwirksamkeit.


    (Peter H. Carstensen [Nordstrand] [CDU/ CSU]: Das Glücksgefühl verstärken! – Gegenruf des Abg. Friedrich Ostendorff [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da kennst du dich ja aus!)


    Es gibt aber eine positive Meldung – das muss ehrli-
    cherweise gesagt werden –, nämlich dass die Ausstat-
    tung der Verbraucherzentrale Bundesverband und der
    Stiftung Warentest gleich geblieben ist. Diese Ent-
    scheidung ist richtig. Das haben wir die ganze Zeit ge-
    fordert und unterstützt. Den Bundesländern muss man
    allerdings sagen: Wenn sie diesem Beispiel gefolgt
    wären, dann wäre der Insolvenzantrag der Verbraucher-
    zentrale Mecklenburg-Vorpommern mit all den sich
    anschließenden Schwierigkeiten wie Auffanggesel-
    lschaften etc. erspart geblieben. Insofern kann man nur
    sagen, dass es eine vernünftige Entscheidung war, bei
    der Ausstattung nicht zu kürzen. Mein Appell an die
    Bundesländer ist, diesem Beispiel zu folgen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU sowie der Abg. Cornelia Behm [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN])


    Das war es aber auch schon an positiven Aspekten.
    Ansonsten lässt dieser Haushalt in Bezug auf die Ver-
    braucherpolitik schlüssige Konzepte und deutliche Im-
    pulse vermissen. Es gibt zum Beispiel die Innovations-
    offensive der Bundesregierung, für die auch in diesem
    Haushalt 5 Millionen Euro vorgesehen sind. Es ist er-
    freulich, dass das so ist. Nur, was unter Innovationen und
    unter Innovationsförderung in diesem Haushalt verstan-
    den wird, ist schon relativ abenteuerlich. Da geht es
    nämlich beispielsweise um den Tierschutz, tiergerechte
    Haltungsverfahren, den Ökolandbau oder aber um – ich
    zitiere jetzt eine Überschrift aus den Unterlagen zum
    Einzelplan 10 – „Lebensmittel der Zukunft“. Darunter
    fallen Projekte zur „Entwicklung dem Lebensstil ange-
    passter Lebensmittel“ – Stichwort: ausgewogene Ener-
    giebilanz –


    (Manfred Helmut Zöllmer [SPD]: Das ist doch vernünftig! Das ist doch gut!)


    oder die „Untersuchung ausgewählter Stoffe auf gesund-
    heitsfördernde Wirkung“.

    Was heißt das ganz konkret? Wollen Sie der Milchin-
    dustrie mit 1,5 Millionen Euro – so viel nämlich wollen
    Sie dafür zur Verfügung stellen – bei der weiteren Ent-
    wicklung von Joghurts helfen? Die wird das sicherlich
    begrüßen. Aber ist es Aufgabe des Staates, sich um Le-
    bensmittel der Zukunft zu kümmern? Gibt es nicht,
    wenn Sie schon sagen, dieser Forschungsbereich werde
    vom Staat begleitet, beispielsweise Bundesforschungs-
    anstalten, die diese Aufgabe übernehmen könnten? Oder
    verbirgt sich hinter dem entsprechenden Titel doch nur
    die Förderung des Ökolandbaus?

    Damit zeigt sich für uns ganz klar, wo Ihre Prioritäten
    liegen. Sie sind keine Ministerin aller Verbraucher, son-
    dern nur eine Ministerin bestimmter Verbraucher, näm-
    lich der Verbraucher, die an ökologischen Produkten in-
    teressiert sind. Sie wollen allen Verbrauchern in diesem
    Land Ihre Politik aufs Auge drücken


    (Ulrike Höfken [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: So ein Quatsch! – Gustav Herzog [SPD]: Frau Heinen, das glauben Sie doch selber nicht! Wer hat Ihnen so einen Unsinn aufgeschrieben?)


    und ihnen sagen: Ihr müsst diese Produkte kaufen; an-
    dere Produkte dürft ihr nicht kaufen.

    Ich nenne ein anderes Beispiel: Im Rahmen der Inno-
    vationsoffensive gibt es das Vorhaben „Verbraucherin-
    nen und Verbraucher als Innovationsmotor“. Dafür wol-
    len Sie 2 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Dabei
    geht es um Maßnahmen, die „den Verbraucher als akti-
    ven Gestalter eigenverantwortlicher Vorsorgemärkte“
    unterstützen sollen oder „neue Märkte durch Verbrau-
    chervertrauen stärken sollen“. Was sind denn diese
    neuen Märkte? Sind das auch wieder Ökomärkte?

    Ich bin froh – das habe ich schon meiner Kollegin Ilse
    Aigner gesagt –, dass alle Ausgaben unter einem Sperr-
    vermerk stehen und der Haushaltsausschuss darüber ge-
    sondert abstimmen muss. Denn ansonsten, glaube ich,
    würden wir hier mit verdammt viel Unsinn überzogen.
    Gerade in Zeiten knapper Kassen sollte dieses Geld eher
    für innovative Produkte ausgegeben werden.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Darunter könnte man – unabhängig davon, wie man

    dazu steht – beispielsweise auch Innovationen in den
    Gentechnikbereich verstehen. Es wäre durchaus sinn-
    voll, auch dafür den einen oder anderen Euro auszuge-
    ben statt immer nur für Ihre Lieblingsprodukte und Ihre
    Lieblingsvorhaben.


    (Manfred Helmut Zöllmer [SPD]: Ich denke, wir sollen sparen!)


    – Da kann ich Ihnen schon jetzt 5 Millionen Euro nen-
    nen, wenn sie in der Form ausgegeben werden sollen,
    wie sie im derzeitigen Haushaltsentwurf stehen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Petra-Evelyne Merkel [SPD]: Ach, ich dachte 5 Prozent!)


    Ich komme jetzt zu einem anderen Bereich, zur Ver-
    braucheraufklärung. Er umfasst fast ausschließlich die
    Bereiche Ernährung und nachhaltigen Konsum. Der
    wirtschaftliche Verbraucherschutz kommt – ich habe das
    schon im vergangenen Jahr kritisiert – so gut wie gar






    (A) (C)



    (B) (D)


    Ursula Heinen

    nicht vor. Es wird zurzeit eine Diskussion über die Ener-
    giepreise geführt. Auch darum könnte sich das Verbrau-
    cherschutzministerium einmal kümmern.


    (Beifall der Abg. Julia Klöckner [CDU/CSU])

    Wenn heute die Präsidentin des Bundesverbandes Ver-
    braucherzentrale fordert, mit am Tisch der Energierunde
    bei Bundeskanzler Schröder zu sitzen, wäre das durch-
    aus eine Sache, die Sie, Frau Künast, besonders unter-
    stützen könnten; denn von den hohen Energiepreisen
    sind ja in der Tat diesmal alle Verbraucherinnen und Ver-
    braucher und nicht nur eine kleine Gruppe betroffen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Medien- und öffentlichkeitswirksame Themen sind
    der Ministerin bzw. der Bundesregierung in diesem
    Haushalt anscheinend die liebsten. Damit diese auch so
    richtig vermarktet werden können, werden – abgesehen
    von in anderen Titeln versteckten Ausgaben – für diese
    Bereiche ähnlich hohe Mittel wie schon in den Haus-
    haltsentwürfen der vergangenen Jahre zur Verfügung ge-
    stellt.

    Unserer Forderung, die wir in den letzten Haushalts-
    beratungen schon mehrfach gestellt haben, nämlich
    diese Mittel zu senken, sind Sie erneut nicht nachgekom-
    men. Es ist noch immer nicht klar, was Sie mit der – so
    heißt es in den Begründungen – „gleich bleibenden ho-
    hen Nachfrage zu Informationsmaterial“ konkret meinen
    und wer diesen gleich bleibend hohen Nachfragedruck
    überhaupt hat. Ich frage mich immer wieder, wozu wir
    die in diesem Bereich bestehenden vielen Institutionen
    und Forschungsanstalten haben. Was den Ernährungsbe-
    reich angeht, so haben wir darüber noch vor der Som-
    merpause diskutiert: Es gibt die Deutsche Gesellschaft
    für Ernährung und den Deutschen Landfrauenverband,
    die sich durchaus um diese Fragen kümmern. Es gibt die
    verschiedensten Organisationen, die Unterlagen zur Ver-
    fügung stellen. Aber nein, auch das Ministerium muss
    hier noch einmal Mittel bereitstellen. Das dient aus-
    schließlich der Selbstdarstellung der Grünen und ist
    nicht zum Nutzen unserer Verbraucherinnen und Ver-
    braucher.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Angesichts der vielen Kritikpunkte drängt sich erneut
    die Frage auf, ob dieser Haushaltsentwurf wirklich dem
    Anspruch des Verbraucherschutzes als Querschnittsauf-
    gabe entspricht. Ich habe den wirtschaftlichen Verbrau-
    cherschutz genannt; der rechtliche Verbraucherschutz ist
    ebenfalls ein ganz wichtiges Thema, das zu kurz kommt.
    Die Antwort auf die eben gestellte Frage lautet Nein.
    Wir erwarten, dass in den Haushaltsberatungen während
    der nächsten Wochen Nachbesserungen vorgenommen
    werden und die Verbraucherinteressen wirklich ausge-
    wogen berücksichtigt werden. Es geht um alle Verbrau-
    cher und nicht um eine bestimmte grüne Klientel.

    Recht herzlichen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Rede von Dr. Antje Vollmer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Das Wort hat jetzt der Abgeordnete Manfred Zöllmer.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Manfred Zöllmer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Gestatten Sie mir eine Vorbemerkung zu dem, was der
    Kollege Goldmann eben in seiner Rede gesagt hat.


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Er hatte Recht!)


    Lieber Herr Goldmann, nach meinem Eindruck haben
    Sie mit Ihrer Rede nur versucht, mit operativer Hektik
    die geistige Windstille liberaler Politik zu verschleiern.


    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Lachen bei der CDU/CSU und der FDP – Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Wie lange haben Sie über diesen Satz nachgedacht? Mein Gott! – Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Den hat er sogar aufgeschrieben!)


    Die Haushaltsdebatte, liebe Kolleginnen und Kolle-
    gen, die wir in den vergangenen Tagen und auch jetzt bei
    diesem optimistisch stimmenden Spätsommerwetter füh-
    ren, belegt einmal mehr, dass wir vor großen Herausfor-
    derungen stehen, die wir politisch meistern müssen.


    (Vorsitz: Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner)


    Zu Recht werden daher von der Politik Ehrlichkeit, Ein-
    deutigkeit und Glaubwürdigkeit verlangt. Leider wird
    vielen Menschen im Moment auf Straßen und Plätzen,
    auf denen sie ihre Besorgnis über manche Teile der Re-
    formpolitik zum Ausdruck bringen, Sand in die Augen
    gestreut.


    (Petra-Evelyne Merkel [SPD]: Das ist wohl wahr!)


    Dies gilt nicht nur für die rechten und linken Ränder des
    politischen Spektrums. Auch bei manchen Äußerungen
    der Opposition in den Medien oder hier im Bundestag
    – wir haben es in dieser Woche erlebt – muss man sich
    fragen, wo ihre Ehrlichkeit der Bevölkerung gegenüber
    geblieben ist und wie es eigentlich um die Glaubwürdig-
    keit der Opposition bestellt ist.


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Machen Sie sich schon wieder unsere Sorgen, oder was?)


    Deutschland verändert sich, weil sich die Welt verän-
    dert hat.


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Ja, deswegen verlieren Sie zurzeit jede Wahl!)


    Wir leben in einer Welt, die immer mehr zusammen-
    wächst, in einer Welt mit offenen Grenzen, im Europa
    der 25 mit immer stärkeren Handelsbeziehungen. Als
    Exportweltmeister haben wir ein besonderes Interesse
    daran, die laufende Welthandelsrunde zu einem Erfolg
    zu machen, unsere Grenzen zu öffnen und damit vor al-
    lem den Entwicklungsländern faire Handels- und Ent-






    (A) (C)



    (B) (D)


    Manfred Helmut Zöllmer

    wicklungschancen zu geben. Dies hat offensichtlich
    auch die CDU/CSU-Bundestagsfraktion so gesehen und
    in einem Antrag im Deutschen Bundestag gefordert – ich
    zitiere jetzt wörtlich aus der Drucksache 15/1567 –, „auf
    die Öffnung der Agrarmärkte, den Abbau produktions-
    stimulierender Subventionen … hinzuwirken“. Hört,
    hört! So stand es wörtlich in einem Antrag der CDU/
    CSU-Fraktion.


    (Zuruf von der SPD: Das haben die beschlossen? Unglaublich! – Zuruf von der FDP: Welche Drucksachennummer?)


    – Drucksache 15/1567.
    Um dieses Ziel zu erreichen, war eine umfassende

    Reform der gemeinsamen Agrarpolitik notwendig.
    Diese haben wir gemeinsam mit den CDU-regierten
    Ländern beschlossen.


    (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Wir haben sie verbessert!)


    Dies ist ein echter Paradigmenwechsel, der, wie wir wis-
    sen, der Landwirtschaft viel abverlangt. Er war aber not-
    wendig; so ist es, wenn man den Stillstand Ihrer Regie-
    rungszeit überwinden muss.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Viele Politikerinnern und Politiker der Opposition ha-
    ben konstruktiv mitgewirkt. Ausnahmen waren der Frei-
    staat Bayern und die Agrarpolitiker der CDU/CSU-Frak-
    tion.


    (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Das weißt du doch gar nicht! Du warst doch gar nicht dabei! – Zurufe von der CDU/CSU)


    – Es ist klar, dass Sie so aufheulen. Das kann ich ange-
    sichts Ihres schlechten Gewissens verstehen.

    Deshalb lassen Sie mich zum Stichwort „Glaubwür-
    digkeit“ einfach einmal fragen, wie glaubwürdig eine
    Opposition eigentlich ist, die in einem Antrag im Bun-
    destag die Öffnung der Agrarmärkte fordert, dies in je-
    dem Einzelfall durch ihre Agrarpolitiker bekämpft und
    diffamiert, sich aber zugleich – bis auf Bayern – im Bun-
    desrat im Grunde konstruktiv an der Umsetzung dieser
    Reform beteiligt.


    (Zuruf von der SPD: Letzteres ist ja löblich!)

    Wie glaubwürdig ist eigentlich eine Opposition, die hier
    die Einkommenssituation der Landwirte beklagt, aber im
    Bundesrat mit der Blockade des EEG verhindert, dass
    die Landwirte sich nun neue Einkommensquellen er-
    schließen können? Wie glaubwürdig ist eigentlich eine
    Opposition, die öffentlich immer wieder Subventionsab-
    bau fordert, gleichzeitig aber haben wir zur Kenntnis
    nehmen müssen, dass Ministerpräsident Stoiber im Ver-
    mittlungsausschuss klar und vollmundig erklärt hat, dass
    es nicht 1 Cent Kürzungen im Bereich der Landwirt-
    schaft geben soll? Selbst die Umsetzung der gemeinsam
    vereinbarten Koch/Steinbrück-Liste hat er verhindert.
    Derselbe Ministerpräsident aber kürzt in seinem Land im
    Bereich der Landwirtschaft kräftig.
    Wie glaubwürdig ist eigentlich die Oppositionspolitik
    im Agrar- und Verbraucherschutzbereich, wenn die von
    der Bundesregierung vorgeschlagenen Kürzungen hier
    massiv kritisiert werden – wir haben es von Ihren Redne-
    rinnen und Rednern gehört –, Edmund Stoiber für die
    Union aber anbietet, 5 Prozent des Haushaltes insgesamt
    pauschal zu kürzen? Das sind für diesen Bereich Kür-
    zungen in Höhe von 255 Millionen Euro und bedeutet
    nichts anderes als deutliche Einschnitte im Bereich der
    landwirtschaftlichen Sozialpolitik und in anderen Fel-
    dern, die Sie hier beredt kritisiert haben.

    Was sollen wir, was soll die Öffentlichkeit nun glau-
    ben? Bedeutet es, die Union erkennt die Notwendigkeit
    zu Einsparungen und zum Subventionsabbau auch im
    Bereich der Agrarpolitik an, oder ist es alles gar nicht so
    gemeint? Wollen Sie einfach nur nach Bedarf allen alles
    versprechen?


    (Zuruf von der SPD: So ist das!)

    Die „Wirtschaftswoche“ – gewiss nicht eine regierungs-
    nahe Zeitung – hat es bezogen auf Frau Merkel so for-
    muliert – ich zitiere wörtlich –: „Feste Überzeugungen
    können da hinderlich sein, gefragt sind griffige Positio-
    nen, die Stimmen bringen.“ Das ist aus der „Wirtschafts-
    woche“ vom 2. September dieses Jahres. Auch wenn es
    völlig an der Realität vorbeigeht, auch wenn es völlig
    unbezahlbar ist, das ist die Politik der CDU/CSU-Oppo-
    sition hier im Deutschen Bundestag.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Wir wissen, dass wir für unsere Reformpolitik auch
    im Agrarbereich derzeit von den Wählerinnen und Wäh-
    lern nicht gerade auf Händen getragen werden. Aber im
    Gegensatz zu Ihnen haben wir eine klare Linie. Wir sa-
    gen den Menschen, dass die Reformen im Agrarbereich
    notwendig und richtig sind, dass es auch im Bereich der
    Landwirtschaft einen Strukturwandel gibt, dass dieser
    unvermeidlich ist und dass auch die Landwirtschaft zur
    Konsolidierung des Haushaltes beitragen muss.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Wenn man von der Landwirtschaft spricht, kann man
    ehrlich feststellen, dass es nur wenige Wirtschaftszweige
    in Deutschland gibt, die von einer derart hohen staatli-
    chen Eingriffsintensität und einem derart hohen Produ-
    zentenschutz gekennzeichnet sind wie die Landwirt-
    schaft. Mit unserer Agrarreform stellen wir allerdings
    die Weichen auf eine sehr viel stärkere Marktorientie-
    rung der Landwirtschaft.

    Lieber Kollege Goldmann, Wettbewerbsanalysen
    haben längst belegt, dass die deutschen Betriebe im eu-
    ropäischen Vergleich mithalten können.


    (Zuruf von der FDP: Falsch!)

    Zuletzt auf der Akademietagung des Deutschen Bauern-
    verbandes in Bonn in diesem Jahr haben Professor
    Petersen und Professor Isermeyer deutlich zum Aus-
    druck gebracht, dass die anstehenden Veränderungen im
    Agrarsektor von der deutschen Landwirtschaft zu






    (A) (C)



    (B) (D)


    Manfred Helmut Zöllmer

    bewältigen sind. Sie ist wettbewerbsfähig. Das sollten
    Sie zur Kenntnis nehmen, statt immer wieder neue
    Schwarzmalereien in die Welt zu setzen. So ist das.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Diese Koalition nimmt den Schutz der Verbrauche-
    rinnen und Verbraucher in unserem Land ernst. Dabei
    sind Transparenz und Informationen die schärfsten Waf-
    fen wirksamer Verbraucherpolitik. Dies wird durch den
    Haushaltsentwurf der Bundesregierung an mehreren
    Punkten deutlich. Frau Kollegin Heinen hat dies dan-
    kenswerterweise bestätigt. Im Bereich der wichtigen
    Verbraucherinstitutionen – ich nenne Stiftung Warentest
    oder VZBV – werden die Ansätze insgesamt gehalten.
    Ich kann nur unterstützen, was Kollegin Heinen hierzu
    gesagt hat: Es wäre schön, wenn die Unterstützung der
    Verbraucherzentralen in allen Bundesländern gegeben
    wäre; sie sind extrem wichtig und müssen flächende-
    ckend erhalten bleiben.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Diese Koalition setzt die richtigen Schwerpunkte,
    zum Beispiel beim Kampf gegen das Übergewicht von
    Kindern. Wir müssen dafür sorgen, dass Kinder und Ju-
    gendliche in unserem Land sich bewusst ernähren und
    ausreichend bewegen. Die Initiative „Plattform Ernäh-
    rung und Bewegung“, die im September in Berlin ihren
    Gründungskongress durchführt, ist ein hervorragender
    Ansatz.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Die von der WHO zur Bekämpfung des Übergewichts
    angesagte Strategie, alle gesellschaftlichen Gruppen an
    einen Tisch zu holen, wird damit umgesetzt.

    Wenn wir uns berechtigt über unsere vielen überge-
    wichtigen Kinder sorgen, dann müssen wir in dieser ge-
    teilten Welt auch über die sprechen, die viel zu wenig
    haben und Hunger leiden. Im Jahre 2000 waren dies
    weltweit 448 Millionen Kinder unter fünf Jahren. Des-
    halb ist es sehr zu begrüßen, dass trotz der schwierigen
    Haushaltslage die Mittel für die bilaterale Zusammenar-
    beit mit der FAO gleich bleiben.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, diese Bundesregie-
    rung ergreift die Initiative, setzt klare Schwerpunkte und
    handelt. Und wie sieht es mit der Opposition im Bereich
    des Verbraucherschutzes aus?


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Sie haben jetzt alles gesagt! Sie könnten sich eigentlich setzen!)


    Ich will hier die Novelle des UWG als Beispiel nehmen
    und das Stichwort „Telefonmarketing“ darstellen.

    Wir haben die so genannte Opt-in-Lösung im Gesetz
    festgeschrieben. Sie verhindert eine unzumutbare Beläs-
    tigung der Verbraucherinnen und Verbraucher durch Te-
    lefonwerbung. Gegen diese Regelung ist die CDU hier
    Sturm gelaufen, munitioniert von den einschlägigen
    Wirtschaftsverbänden. Sie wollten die Opt-out-Lösung,
    die sehr viel wirtschaftsfreundlicher ist, aber dazu führt,
    dass die Verbraucherinnen und Verbraucher zu Hause
    belästigt und mit ungewollten Werbebotschaften traktiert
    werden.

    Die Frage ist: Warum haben Sie hier den Pfad des
    Verbraucherschutzes einfach verlassen? Wir müssen lei-
    der feststellen: Wenn es mit dem Verbraucherschutz
    ernst wird, knicken Sie sofort ein und verfolgen nicht
    mehr die Interessen der Verbraucherinnen und Verbrau-
    cher, sondern die reinen Wirtschaftsinteressen. Die CDU
    betreibt eine Politik nach dem Motto: Als Krokodil ge-
    startet, als Eidechse gelandet.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Widerspruch bei der CDU/ CSU – Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Aber Eidechsen sind niedliche Tiere!)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, Deutschland muss
    fit und zukunftsfähig gemacht werden. Der Einzel-
    plan 10 lässt einen der wichtigsten gesellschaftlichen
    Bereiche nicht außer Acht: den Bereich der Innova-
    tionen. Wir können Deutschland nur dann modern und
    zukunftsfähig gestalten, wenn wir überkommene Sub-
    ventionen zugunsten von Zukunftsaufgaben abbauen.

    Der Einzelplan 10 leistet seinen Beitrag zur Haus-
    haltskonsolidierung. Er sieht schmerzliche, aber notwen-
    dige Kürzungen vor. Er stärkt die aktive Verbraucherpo-
    litik –