Rede:
ID1512316500

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 8
    1. Das: 1
    2. Wort: 1
    3. hat: 1
    4. jetzt: 1
    5. der: 1
    6. Abgeordnete: 1
    7. Werner: 1
    8. Kuhn.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/123 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 7: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zum qualitätsorientierten und bedarfsgerechten Ausbau der Tagesbe- treuung und zur Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe (Tagesbetreu- ungsausbaugesetz – TAG) (Drucksache 15/3676) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Dr. Maria Böhmer, Gerda Hasselfeldt, Maria Eichhorn, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Elternhaus, Bil- dung und Betreuung verzahnen Maria Eichhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Walter Link (Diepholz) (CDU/CSU) . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christel Riemann-Hanewinckel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Walter Link (Diepholz) (CDU/CSU) . . . . . . . 11191 B 11202 C 11203 B 11205 B 11206 C 11207 D 11209 A 11210 A 11210 C 11210 D Deutscher B Stenografisc 123. Si Berlin, Donnerstag, de I n h a Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2005 (Haushaltsgesetz 2005) (Drucksache 15/3660) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2004 bis 2008 (Drucksache 15/3661) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 11191 A 11191 B (Drucksache 15/3488) . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit 11191 C undestag her Bericht tzung n 9. September 2004 l t : Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Abgeordneten Ina Lenke, Klaus Haupt, Otto Fricke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Solides Finanzie- rungskonzept für den Ausbau von Kinder- betreuungsangeboten für unter Dreijährige (Drucksache 15/3512) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Schmidt, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Böhmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 11191 D 11191 D 11196 A 11198 B 11199 B 11200 C Jutta Dümpe-Krüger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 11211 A 11212 A II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. September 2004 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 8: Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ- NEN eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Dritten Buches Sozialgesetzbuch (Drucksache 15/3674) . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Dirk Niebel, Rainer Brüderle, Daniel Bahr (Münster), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Möglichkeiten der privaten Arbeitsver- mittlung durch marktgerechte Ausgestal- tung der Vermittlungsgutscheine verstärkt nutzen (Drucksache 15/3513) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Friedrich Merz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dagmar Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Doris Barnett (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christoph Bergner (CDU/CSU) . . . . . . Karl-Josef Laumann (CDU/CSU) . . . . . . . Hans-Joachim Fuchtel (CDU/CSU) . . . . . . . . Michaele Hustedt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kurt J. Rossmanith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Petra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christoph Bergner (CDU/CSU) . . . . . . . . 11213 D 11213 D 11214 A 11218 D 11220 C 11225 C 11227 D 11229 D 11233 A 11234 A 11235 C 11237 A 11239 A 11240 B 11240 D 11241 A 11241 D 11242 B 11244 D 11246 C 11247 C 11249 B 11250 A Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker (SPD) . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Doris Meyer (Tapfheim) (CDU/CSU) . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Paziorek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Albrecht Feibel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Michael Müller (Düsseldorf) (SPD) . . . . . . . Dr. Rolf Bietmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 9: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Auto- bahnmautgesetzes für schwere Nutz- fahrzeuge (Drucksache 15/3678) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Dirk Fischer (Hamburg), Eduard Oswald, Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach), weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion der CDU/CSU: Mautbefreiung für humanitäre Hilfs- transporte (Drucksache 15/3489) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Manfred Stolpe, Bundesminister BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eduard Oswald (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Albert Schmidt (Ingolstadt) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Friedrich (Bayreuth) (FDP) . . . . . . . . . Annette Faße (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Königshofen (CDU/CSU) . . . . . . . . Wolfgang Spanier (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Annette Faße (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11251 C 11254 A 11256 A 11257 D 11259 D 11261 B 11262 D 11265 B 11265 D 11266 A 11267 C 11269 D 11271 C 11271 C 11271 D 11274 B 11276 D 11279 A 11281 B 11283 C 11285 A 11286 D Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. September 2004 III Lena Strothmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Reinhard Weis (Stendal) (SPD) . . . . . . . . . . . Horst Friedrich (Bayreuth) (FDP) . . . . . . . Klaus Minkel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Werner Kuhn (Zingst) (CDU/CSU) . . . . . . . . Einzelplan 10 Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft Renate Künast, Bundesministerin BMVEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ilse Aigner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Jella Teuchner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ursula Heinen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Manfred Helmut Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . Dr. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . Dr. Peter Jahr (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 11288 A 11290 B 11291 C 11292 C 11294 C 11296 C 11298 B 11300 B 11302 A 11303 C 11304 D 11306 C 11308 D 11309 D 11310 D 11312 D 11315 B 11317 C 11319 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. September 2004 11191 (A) (C) (B) (D) 123. Si Berlin, Donnerstag, de Beginn: 9
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. September 2004 11319 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung der NATO Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Barthel (Berlin), Eckhardt SPD 09.09.2004 Büttner (Ingolstadt), Hans SPD 09.09.2004 Dr. Guttmacher, Karlheinz FDP 09.09.2004 Meckel, Markus SPD 09.09.2004 Raidel, Hans CDU/CSU 09.09.2004* Schauerte, Hartmut CDU/CSU 09.09.2004 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 09.09.2004 Schöler, Walter SPD 09.09.2004 Schösser, Fritz SPD 09.09.2004 Schreck, Wilfried SPD 09.09.2004 Schultz (Everswinkel), Reinhard SPD 09.09.2004 Dr. Schwall-Düren, Angelica SPD 09.09.2004 Ulrich, Hubert BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.09.2004 Wimmer (Neuss), Willy CDU/CSU 09.09.2004 Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich 123. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 9. September 2004 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Klaus Minkel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Der Finanzminister verblüfft uns jedes Jahr aufs Neue.
    Er hat nämlich die Gabe, auf einen stets schlechten
    Haushalt immer noch einen schlechteren Haushalt drauf-
    setzen zu können.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dafür halten Sie eine noch schlechtere Rede!)


    Der Haushalt des Jahres 2005 ist durch Notverkäufe
    im Umfang von 15,5 Milliarden Euro gekennzeichnet.
    Diese Einnahmen werden nicht etwa für zusätzliche In-
    vestitionen eingesetzt, von denen vielleicht auch etwas
    für die Not leidende Bauwirtschaft abfallen könnte. Sie
    werden auch nicht zur Schuldentilgung verwendet, die
    unserer jungen Generation zugute käme. Nein, all die
    Mehreinnahmen versinken in Eichels Schuldensumpf.

    Das sind alles schlechte Voraussetzungen für den
    Wohnungsbauhaushalt, über den wir hier zu sprechen
    haben. Die Ausgabenansätze in Kap. 12 25 gehen von
    4 342 Millionen auf 3 125 Millionen Euro


    (Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Und 90 Cent!)


    zurück. Dieser Rückgang ist ganz wesentlich durch die
    Ausgliederung des Wohngeldes gekennzeichnet. Auch in
    diesem Bereich hat der Bauminister nichts mehr zu sa-
    gen. Zukünftig werden dort andere den Takt angeben.

    Aber auch die Mittel für die Investitionen, die eigent-
    lich steigen müssten, sinken: von 1 475 Millionen auf
    1 325 Millionen Euro.


    (Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Und 25 Cent!)


    Besonders groß ist der Mittelrückgang bei der sozialen
    Wohnraumförderung. Die Haushaltsmittel gehen von
    450 Millionen auf 338 Millionen Euro zurück. Dieser
    starke Rückgang – Herr Spanier, lassen Sie sich das von
    einem altgedienten Kämmerer sagen – hat nichts mit
    dem Koch/Steinbrück-Papier zu tun, sondern ist die
    Auswirkung der vorangegangenen Haushaltsjahre. Auch






    (A) (C)



    (B) (D)


    Klaus Minkel

    in den vorangegangenen Haushaltsjahren hat diese rot-
    grüne Koalition ja bewiesen, dass sie mit der sozialen
    Wohnraumförderung nichts mehr am Hut hat.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Die Haushaltsmittel für die Städtebauförderung, die

    tatsächlich ausgegeben werden können – nicht die Pro-
    grammmittel, Herr Spanier –, gehen auch zurück, und
    zwar von 520 auf 515 Millionen Euro. Dabei sind die
    Mittel der Städtebauförderung ganz besonders beschäfti-
    gungswirksam einsetzbar. Es ist bedauerlich, dass wir
    auch hier weniger Geld zur Verfügung haben.

    Die Mittel fließen überwiegend in die neuen Bundes-
    länder, was sehr zu begrüßen ist. Die Bundesregierung
    bleibt aber aufgefordert, die alten Bundesländer nicht zu
    vernachlässigen. Hier baut sich nämlich ein großer Sa-
    nierungsstau auf. In Nordrhein-Westfalen sind die För-
    dermittel um das Siebenfache überzeichnet. Wenn sich
    der Bauminister nicht bald etwas einfallen lässt, dann
    werden wir in wenigen Jahren im Westen städtebauliche
    Missstände haben, wie wir sie aus der alten DDR ge-
    wohnt sind.


    (Widerspruch bei der SPD)

    Die Mittel für die Altschuldenhilfe scheinen im Augen-
    blick auszureichen. Allerdings geschieht der Vollzug
    nicht schnell genug.


    (Dr. Elke Leonhard [SPD]: Der war nie in der DDR! – Weiterer Zuruf von der SPD: Und auch nie in NRW!)


    Im Übrigen werden im Wohnungsbauhaushalt die be-
    kannten Finanzierungsprogramme der Kreditanstalt für
    Wiederaufbau abfinanziert. Große neue Initiativen des
    Bauministers sind in diesem Haushalt nicht erkennbar.
    Der Bauminister geht offensichtlich nach der Devise
    vor: Wer nichts macht, macht auch nichts verkehrt.


    (Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Und wer nichts sagt, sagt nichts Falsches!)


    Das ist aber verkehrt, weil es im Lande genug zu tun
    gibt.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Eine Statistik, die einen ausgeglichenen Wohnungs-

    markt ausweist, sagt nichts über die Qualität des Wohn-
    raums aus. Es gibt viele Millionen Familien in unserem
    Lande, die sich hinsichtlich ihres Wohnraums verbessern
    möchten. Vor allen Dingen gibt es viele Millionen Fami-
    lien in unserem Lande, die sich den Lebenstraum vom
    eigenen Haus, vom eigenen Heim noch erfüllen wollen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Für all diese Menschen wird vom Ministerium nicht
    mehr in ausreichendem Maße gesorgt. Es ist sogar so,
    dass wichtige Entwicklungen am Hause Stolpe vorbeige-
    hen.


    (Dr. Peter Danckert [SPD]: Nein! Das stimmt nicht!)

    Ich nenne Beispiele. Umweltminister Trittin hat die
    Überschwemmung in Sachsen als Vorwand benutzt, um
    in der Bundesrepublik flächendeckend einen verschärf-
    ten Hochwasserschutz durch absolute Bauverbotszonen
    einzuführen.


    (Dr. Peter Danckert [SPD]: Gerade da wolltet ihr bauen, wo jetzt das Verbot ist, oder was?)


    Ich halte es, wie übrigens auch die Mehrheit des Bundes-
    rates und viele Kommunen, für einen großen Fehler,
    dass man die wirtschaftliche Entwicklung und die Bautä-
    tigkeit in unserem Lande künftig von den Zufällen des
    100-jährigen Hochwassers abhängig machen will.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Reinhard Weis [Stendal] [SPD]: Aber die Auswirkungen waren ja wohl schlimm genug, dass man auch daraus lernen kann, oder nicht?)


    Wenn man auch in der Vergangenheit so verfahren wäre,
    dann wäre Deutschland nie das Land geworden, als das
    es Ihnen vererbt worden ist.

    Die Holländer können übrigens froh sein, dass Herr
    Trittin hier und nicht dort zu Hause ist. Bekanntlich ist in
    der Hälfte des Landes häufig Land unter. Wenn Herr
    Trittin dort wäre, würde er sicherlich als Erstes verord-
    nen, dass sich die Holländer, wenn sie sich zum Schlafen
    niederlegen, einen Rettungsring um den Bauch binden.


    (Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Ein weiterer Punkt ist die Diskussion über den so ge-
    nannten Flächenverbrauch. Hierbei handelt es sich um
    einen politischen Kampfbegriff, ein Unwort, wenn nicht
    sogar ein Lügenwort; denn die Flächen des Landes sind,
    wenn man von höchst seltenen Sturmfluten einmal ab-
    sieht, grundsätzlich unverbrauchbar. Es gibt höchstens
    eine veränderte Flächeninanspruchnahme. Aber mir hat
    noch kein Mensch erklären können, warum ein artenrei-
    cher Hausgarten unter ökologischen Gesichtspunkten
    schlechter sein soll als eine artenarme Monokultur in der
    Landwirtschaft


    (Renate Blank [CDU/CSU]: Sehr gut!)

    oder warum ein wohnungsferner Schrebergarten eines
    Mieters besser sein soll als ein Hausgarten eines Hausei-
    gentümers.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Oder der heruntergefallene Blumentopf!)


    Deshalb gibt es keinen vernünftigen Grund, unsere Be-
    völkerung am Wohnungsbau zu hindern;


    (Beifall des Abg. Eduard Oswald [CDU/ CSU] – Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Hindern? Oh!)


    denn unsere Bevölkerung muss sowieso genug unter Re-
    glementierungen leiden.


    (Eduard Oswald [CDU/CSU]: Das ist wahr!)







    (A) (C)



    (D)


    Klaus Minkel

    Ein weiterer Angriff auf die Wirtschaft und vor allen

    Dingen auf die Bautätigkeit und die Zukunftspläne jun-
    ger Familien ist in dem Entwurf eines „Gesetzes zur
    finanziellen Unterstützung der Innovationsoffensive“
    – bis hier klingt es gut, aber jetzt wird es schlecht –
    „durch Abschaffung der Eigenheimzulage“ zu sehen.
    Bei diesem hochtrabenden Gesetzesnamen handelt es
    sich um nichts anderes als um den ganz ordinären Bruch
    eines Wahlversprechens, das sowohl der Bundeskanzler
    als auch SPD und Grüne vor der letzten Bundestagswahl
    gegeben haben.


    (Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Was, wir? – Franziska Eichstädt-Bohlig [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nein, niemals!)


    Sie haben damals nämlich den Bestand der Eigenheim-
    zulage garantiert. Dafür gibt es schriftliche Belege,


    (Eduard Oswald [CDU/CSU]: So ist es!)

    die schon bei anderer Gelegenheit vorgetragen worden
    sind.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Eduard Oswald [CDU/CSU]: Die müssen Sie denen einfach nur vorlesen! – Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Wo denn? Die wollen wir sehen!)


    Das wäre auch ein Betrug an der jungen Generation.
    Wenn Sie dieses Gesetz nämlich jetzt abschafften, dann
    hätte die junge Generation noch auf zehn Jahre die alten
    Bewilligungen durch ihre Steuerzahlungen abzufinan-
    zieren.


    (Eduard Oswald [CDU/CSU]: Natürlich, wo er Recht hat, hat er Recht! – Wolfgang Spanier [SPD]: Erzählen Sie das mal Herrn Merz! Doppelzüngig!)


    Ich schließe mit folgendem Satz: Die Union steht für
    eine Politik, die Wohlstand für alle anstrebt.


    (Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Auch in den Schrebergärten?)


    Mit uns ist eine herzlose Schröder/Eichel-Politik nicht
    zu machen. Auch die einfachen Leute in diesem Lande
    haben Anspruch auf ein eigenes Heim, nicht nur Ihr
    Arbeiterführer Oskar Lafontaine in seinem Palast der so-
    zialen Gerechtigkeit.

    Vielen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Eduard Oswald [CDU/CSU]: Da hat er es aber gegeben! Das war ein Blattschuss!)




Rede von Dr. Antje Vollmer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Das Wort hat jetzt der Abgeordnete Werner Kuhn.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Werner Kuhn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Kolleginnen

    und Kollegen! Glücklicherweise herrscht in diesem
    Hause Konsens, dass eine gut ausgebaute Verkehrsinfra-
    struktur die Grundvoraussetzung für die Wettbewerbsfä-
    higkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland ist. Ich
    denke, es war eine epochale Aussage des Herrn Minis-
    ters, dass Investitionen keine Subventionen sind. Das
    rechtfertigt doch unsere Kritik, dass immer versucht
    wird, uns einzureden, dass die Herren Ministerpräsiden-
    ten Koch und Steinbrück sogar die Baulastträgerschaft
    des Bundes anzweifeln und dort Investitionen kürzen
    wollten. Da fasst man sich doch an den Kopf!


    (Zuruf von der SPD: Jetzt atmen! – Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Fassen Sie sich doch einmal an den Kopf!)


    In vorauseilendem Gehorsam hat die Bahn sofort die
    Mittel im investiven Bereich und im personellen Bereich
    um dreimal 4 Prozent gekürzt, so wie das Koch und
    Steinbrück vorgesehen haben. Sie, Herr Minister, haben
    dann unter dem Druck des Finanzministers diese Investi-
    tionskürzungen einfach auf Straße und Wasserstraße ver-
    teilt. Das ist die eigentliche Krux und damit können wir
    uns einfach nicht einverstanden erklären.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Reinhard Weis [Stendal] [SPD]: Das nehmen wir ganz allein auf uns!)


    Hier muss einfach die Wahrheit gesagt werden.
    Quell- und Zielverkehre müssen durch die Verkehrs-

    adern aufgenommen und zu den Zielpunkten geleitet
    werden. Aber auch die Linienführung ist von ganz ent-
    scheidender Bedeutung; denn hierbei ist die Erschließung
    des Raumes eine ganz wichtige Aufgabe. Ich sage als ein
    Abgeordneter, der aus einem strukturschwachen Land
    kommt: Das gibt es in Ost wie in West. Wir dürfen da
    nicht immer nur nach dem Nutzen-Kosten-Faktor
    schauen, sondern es ist auch notwendig, dass man dort
    wirtschaftliche Entwicklung ermöglicht. Die Grundvo-
    raussetzung dafür ist, Verkehrsinfrastruktur zu schaf-
    fen. Es war eine harte Aufgabe nach der Wiedervereini-
    gung unseres Vaterlandes. Damals war die schwarz-gelbe
    Regierung unter Führung von Helmut Kohl so weise, die
    beiden sich auseinander entwickelt habenden Verkehrs-
    systeme mit dem Verkehrsprojekt „Deutsche Einheit“
    wieder zusammenzuführen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Die Wirtschaftssysteme in Ost und West hatten sich in
    40 Jahren natürlich unterschiedlich entwickelt und aus-
    gerichtet.


    (Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Ach, tatsächlich? Was man hier so alles lernt! – Reinhard Weis [Stendal] [SPD]: Hätte ich nicht gedacht! – Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was man nicht alles lernt!)


    (B)







    (A) (C)



    (B) (D)


    Werner Kuhn (Zingst)


    Die traditionellen Verkehrsströme in den Verflechtungs-
    gebieten konnten mit der Wirtschaftsentwicklung end-
    lich wieder in das angestammte Bett zurückkehren.


    (Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Ach, ja, so war das also! „Angestammtes Bett“!)


    Davon haben letztendlich alle Bundesländer profitieren
    können, die auf beiden Seiten, in Ost und West, an der
    alten Demarkationslinie lagen. Milliarden wurden in
    diese Verkehrssysteme hineingesteckt – ich denke: zu
    Recht –, aber man muss auch konstatieren, dass dort
    nicht die Erfolge eingetreten sind, die wir uns gemein-
    sam vorgestellt haben. Was die Wirtschaftsentwicklung
    betrifft: Wettbewerbsfähige ostdeutsche Firmen sind
    letztendlich nur punktuell entstanden. Ein Journalist hat
    mich gefragt: Sie haben so viel investiert und dennoch
    ist die Zahl der Arbeitsplätze so stark zurückgegangen,
    die Arbeitslosigkeit liegt bei 20 Prozent. Wie können Sie
    mir das erklären? – Wenn wir nichts investiert hätten
    und auf dem Niveau der damaligen DDR, die 40 Jahre
    von der Substanz gelebt hat, geblieben wären, dann hät-
    ten wir ein noch größeres wirtschaftliches Chaos. Des-
    halb waren die Entscheidungen von damals völlig rich-
    tig. Glücklicherweise hat auch diese Bundesregierung
    den Investitionsfaden bei Infrastruktur nicht ganz abrei-
    ßen lassen. Trotzdem muss ich an dieser Stelle sagen:
    Sie hatten in den Jahren 1998 bis 2000 einen enormen
    Durchhänger. Ich denke an die Schienenprojekte
    VDE 8.1 und VDE 8.2, also an die ICE-Verbindung
    Erfurt–Nürnberg. Mit Rücksicht auf den grünen Koali-
    tionspartner haben Sie sie zwei Jahre lang auf Eis gelegt.
    Das waren zwei verlorene Jahre für Deutschland und für
    den Aufbau Ost. Es kann doch nicht sein, dass man mehr
    als acht Stunden benötigt, um über eine ICE-Strecke
    zwischen den beiden großen Ballungsgebieten Berlin
    und München hin- und herzufahren. Das sind doch keine
    wirtschaftlichen Entwicklungen, wie wir sie uns für die
    Zukunft vorstellen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Der Anschluss der A 20 an die A 1 bei Lübeck ist

    letztendlich professionell über die Bühne gebracht wor-
    den. Das Reizwort dabei ist die Wakenitz-Brücke. Nach
    dem Verkehrswegeplanungsbeschleunigungsgesetz – es
    gab eine höchstrichterliche Entscheidung – hätte es dort
    sofort ein ganz klares Bauziel geben können. Sie haben
    es vor sich herdümpeln lassen. Die Leute fahren nun ei-
    nen Umweg von insgesamt 60 Kilometern, wenn sie von
    Mecklenburg-Vorpommern in Richtung Schleswig-Hol-
    stein und Hamburg und wieder zurück wollen. Das be-
    deutet zusätzliche Abgase, nämlich CO2, NOx und wasSie von den Grünen sonst noch definieren.


    (Eduard Oswald [CDU/CSU]: Staus!)

    Wenn Sie das als Umweltschutz betrachten, dann liegen
    Sie völlig falsch.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Ich komme zur Thüringer-Wald-Autobahn. Dort gab

    es eine ewige Verzögerung. Es ist toll, wenn der längste
    Tunnel Deutschlands eingeweiht wird, in dem sich hoch
    technisierte Anlagen befinden. Dabei kann man sich na-
    türlich wunderbar in die erste Reihe stellen und Regie-
    rungspolitik präsentieren. Auch dort waren es aber ver-
    lorene Jahre für Deutschland und den Aufschwung Ost.

    Das können Sie auch nicht durch Ihr Anti-Stau-
    Programm wieder wettmachen, das Sie als Feigenblatt
    etabliert haben.


    (Dr. Peter Danckert [SPD]: Heute ist der Kuhn nicht in Form!)


    Die Verkehrsminister der Länder haben im März 2004
    konstatiert, dass wir für den Ausbau der Bundesfernstra-
    ßen jährlich mindestens 5,8 Milliarden Euro und für die
    Bundesschienenwege jährlich 4 Milliarden Euro brau-
    chen. Das wurde schon von verschiedenen Rednern dar-
    gestellt. Wenn Sie sich anschauen, was im Ansatz des
    Einzelplans 12 steht, dann wissen Sie, dass es bei den
    Bundesfernstraßen eine Unterdeckung von 1,5 Milliar-
    den Euro und bei den Bundesschienenwegen eine Unter-
    deckung von 1,9 Milliarden Euro gibt.

    Herr Minister Stolpe, es ist wirklich an der Zeit, dass
    die Einnahmen endlich zweckbestimmt für die Ver-
    kehrsinfrastruktur eingesetzt werden.


    (Beifall des Abg. Georg Brunnhuber [CDU/ CSU])


    Schauen Sie sich an, wo wir Einnahmen haben, wo also
    die Nutzer der Verkehrssysteme zur Kasse gebeten wer-
    den. Ich habe das heute schon von verschiedenen Seiten
    gehört: Durch die Kfz-Steuer werden mindestens
    20 Milliarden Euro pro Jahr eingenommen. Daneben
    gibt es noch die Mineralölsteuer. Wenn Sie das alles
    hochrechnen, kommen Sie auf 51 Milliarden Euro jähr-
    lich. Wir wissen, was Rot-Grün beschlossen hat und da-
    mit auch, wohin dieses Geld fließt.

    Die Maut für schwere LKWs ist bis jetzt ein reiner
    Ausfall. Wir hoffen, dass sie am 1. Januar nächsten Jah-
    res eingeführt wird. Herr Stolpe, Sie müssen sich endlich
    gegen den Finanzminister durchsetzen, der beim Ein-
    bringen seines Haushaltes nicht einmal seine zehn Ein-
    nahme- und seine zehn Ausgabepositionen vernünftig
    darstellen konnte, sondern stundenlang darüber geredet
    hat, wann wer was wo über Zahnersatz gesagt hat. Das
    kann doch nicht der Hauptbuchhalter der größten Nation
    Europas sein.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Jetzt bin ich aber ganz geplättet von dem Argument! Sehr beeindruckend!)


    – Herr Schmidt, ich denke, dieses Argument tut weh.

    (Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Besser im Zahn! Zahnweh!)

    Wir kommunizieren nur das, was draußen reflektiert
    wird.

    Wie wollen Sie das Vertrauen des Speditionsgewerbes
    für die Einführung der Maut zum 1. Januar 2005 erhal-
    ten? Natürlich stehen die On Board Units in den Ver-
    tragswerkstätten zur Verfügung. Kein einziger Spediteur






    (A) (C)



    (B) (D)


    Werner Kuhn (Zingst)


    lässt sie sich aber einbauen. Diesen Zinnober hat er näm-
    lich schon einmal erlebt. Er hat sich eine On Board Unit
    einbauen lassen, das einschließlich der Kabelsätze
    230 Euro gekostet hat. Was ist dabei herausgekommen?
    Er fährt jetzt gebundenes Kapital herum. Die Maut kann
    er immer noch nicht darüber abrechnen.

    Die Spediteure werden sagen: Wir haben ein Jahr lang
    ganz gut damit gelebt, dass die Maut nicht gekommen
    ist. Wir brauchten ja nicht zu zahlen. – Das kann aber
    nicht die Politik sein, mit der man im Bereich der Infra-
    struktur zukunftsweisend für den Wirtschaftsstandort
    Deutschland arbeitet.


    (Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: In Zukunft und überhaupt!)


    Meine sehr verehrten Damen und Herren, wichtig ist
    natürlich, dass Sie dabei beachten, dass gerade in den
    neuen Bundesländern eine Wirtschaftsförderung not-
    wendig ist. Der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur allein
    reicht hier nicht. Sachsen ist das einzige Land, das die
    GA-Mittel in der Kofinanzierung vernünftig bedienen
    kann. Die anderen neuen Bundesländer – das sage ich
    durchaus kritisch – sehen darin nur die Möglichkeit, ihre
    Defizite im konsumtiven Bereich auszugleichen. Hier
    muss eine Kontrolle her. Das müssen wir gemeinsam in
    Angriff nehmen.

    Leider bleibt mir als letztem Redner die wenigste Re-
    dezeit. Heute haben wir einen historischen Tag. Vor
    15 Jahren wurde in der damaligen DDR die Bürgerbe-
    wegung „Neues Forum“ gegründet, ein mutiger und im
    DDR-Regime sehr gefährlicher Schritt. Wir waren nur
    die Türöffner für eine bessere Zukunft, sagen Bärbel
    Bohley und ihre Mitstreiter. Die Politik machen jetzt an-
    dere.

    Wir in diesem Hohen Hause haben eine verantwor-
    tungsvolle Aufgabe, die sich aus unserer Verfassung er-
    gibt: Einigkeit und Recht und Freiheit für ein gemeinsa-
    mes Deutschland. Aber in allererster Linie sind die
    gewählten Vertreter der Exekutive und die sie tragenden
    Parteien gefragt. Sie haben den Osten in Ihrer Regie-
    rungszeit sträflich vernachlässigt. Deshalb ist die Situa-
    tion in den neuen Ländern jetzt so prekär. Darüber kön-
    nen wir so viel diskutieren, wie Sie wollen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)