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ID1506101700

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    Plenarprotokoll 15/61 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 61. Sitzung Berlin, Freitag, den 12. September 2003 Peter Götz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5229 B 5230 D 5248 A I n h a l Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs ei- nes Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2004 (Haushaltsge- setz 2004) (Drucksache 15/1500) . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Finanzplan des Bundes 2003 bis 2007 (Drucksache 15/1501) . . . . . . . . . . . . . Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . Carl-Ludwig Thiele FDP . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . J W D B J J N A L 5221 A 5221 B 5221 B 5226 A 5227 B 5228 B t : ürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . alter Schöler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . . . . . r. Peter Ramsauer CDU/CSU . . . . . . . . . . . artholomäus Kalb CDU/CSU . . . . . . . . . . . ochen-Konrad Fromme CDU/CSU . . . . . . . oachim Poß SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 5232 D 5235 A 5237 D 5239 A 5240 C 5242 C 5244 C 5245 C 5247 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 61. Sitzung. Berlin, Freitag, den 12. September 2003 5221 (A) ) (B) ) 61. Sitz Berlin, Freitag, den 12 Beginn: 9.0
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    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 61. Sitzung. Berlin, Freitag, den 12. September 2003 5247 (A) ) (B) ) Kossendey, Thomas CDU/CSU 12.09.2003 Thomas S trobl (Heilbronn), CDU/CSU 12.09.2003 Kopp, Gudrun FDP 12.09.2003 Dr. Stinner, Rainer FDP 12.09.2003 Anlage 1 Liste der entschuldigte Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Bachmaier, Hermann SPD 12.09.2003 Bernhardt, Otto CDU/CSU 12.09.2003 Borchert, Jochen CDU/CSU 12.09.2003 Carstensen (Nordstrand), Peter H. CDU/CSU 12.09.2003 Daub, Helga FDP 12.09.2003 Ferner, Elke SPD 12.09.2003 Fritz, Erich G. CDU/CSU 12.09.2003* Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 12.09.2003* Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 12.09.2003 Geis, Norbert CDU/CSU 12.09.2003 Girisch, Georg CDU/CSU 12.09.2003 Göppel, Josef CDU/CSU 12.09.2003 Goldmann, Hans- Michael FDP 12.09.2003 Griefahn, Monika SPD 12.09.2003 Gröhe, Hermann CDU/CSU 12.09.2003 Hartnagel, Anke SPD 12.09.2003 Heinrich, Ulrich FDP 12.09.2003 Hochbaum, Robert CDU/CSU 12.09.2003 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.09.2003 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.09.2003 Hustedt, Michaele BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.09.2003 Janssen, Jann-Peter SPD 12.09.2003 Kauch, Michael FDP 12.09.2003 Dr. Köhler, Heinz SPD 12.09.2003 K K D L D L M M M M O P P D R S S S S S S D A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht n Abgeordneten ramme, Anette SPD 12.09.2003 ünast, Renate BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 12.09.2003 r. Kues, Hermann CDU/CSU 12.09.2003* ensing, Werner CDU/CSU 12.09.2003 r. Leonhard, Elke SPD 12.09.2003 eutheusser-Schnarrenberger, Sabine FDP 12.09.2003 ayer, Conny (Baiersbronn) CDU/CSU 12.09.2003 ichelbach, Hans CDU/CSU 12.09.2003 üller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 12.09.2003 üller (Düsseldorf), Michael SPD 12.09.2003 tto (Frankfurt), Hans-Joachim FDP 12.09.2003 feiffer, Sibylle CDU/CSU 12.09.2003 flug, Johannes SPD 12.09.2003* r. Pinkwart, Andreas FDP 12.09.2003 eiche, Katherina CDU/CSU 12.09.2003 chily, Otto SPD 12.09.2003 chmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 12.09.2003 chultz (Everswinkel), Reinhard SPD 12.09.2003 eiffert, Heinz CDU/CSU 12.09.2003 inghammer, Johannes CDU/CSU 12.09.2003 pahn, Jens CDU/CSU 12.09.2003 r. Stadler, Max FDP 12.09.2003 bgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich 5248 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 61. Sitzung. Berlin, Freitag, den 12. September 2003 (A) ) (B) ) * für die Teilnahme am Parlamentariertreffen der Interparlamentari- schen Union Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 790. Sitzung am 11. Juli 2003 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzu- stimmen, einen Antrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 Grundgesetz nicht zu stellen bzw. einen Einspruch ge- mäß Artikel 77 Absatz 3 nicht einzulegen: – Zweites Gesetz zur Änderung des Vierten Buches Sozialgesetzbuch – Gesetz zur Änderung des Sozialgesetzbuches und anderer Gesetze – Gesetz zur Neuregelung des Rechts der Kriegsdienst- verweigerung (Kriegsdienstverweigerungs-Neure- gelungsgesetz – KDVNeuRG) – Gesetz zu dem Vertrag vom 27. Januar 2003 zwi- schen der Bundesrepublik Deutschland und dem Zentralrat der Juden in Deutschland – Körper- schaft des öffentlichen Rechts – – Sechstes Gesetz zur Änderung des Stasi-Unterla- gen-Gesetzes (6. StUÄndG) – Gesetz zu dem Internationalen Vertrag vom 3. November 2001 über pflanzengenetische Res- sourcen für Ernährung und Landwirtschaft – Gesetz zu dem Europa-Mittelmeer-Abkommen vom 22. April 2002 zur Gründung einer Assozia- tion zwischen der Europäischen Gemeinschaft und ihren Mitgliedstaaten einerseits und der De- mokratischen Volksrepublik Algerien anderer- seits – Gesetz zu dem Europa-Mittelmeer-Abkommen vom 17. Juni 2002 zur Gründung einer Assozia- tion zwischen der Europäischen Gemeinschaft – – – – – – – – 2 d ß d D K m k z – 2 6 g s ß Dr. Uhl, Hans-Peter CDU/CSU 12.09.2003 Weisheit, Matthias SPD 12.09.2003 Weiß (Groß-Gerau), Gerald CDU/CSU 12.09.2003 Dr. von Weizsäcker, Ernst Ulrich SPD 12.09.2003 Wettig-Danielmeier, Inge SPD 12.09.2003 Winkler, Josef Philip BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 12.09.2003 * Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich (C (D und ihren Mitgliedstaaten einerseits und der Li- banesischen Republik andererseits Gesetz zu den Protokollen vom 26. März 2003 zum Nordatlantikvertrag über den Beitritt der Republik Bulgarien, der Republik Estland, der Republik Lettland, der Republik Litauen, Rumä- niens, der Slowakischen Republik und der Repu- blik Slowenien Gesetz zur Regelung des Urheberrechts in der In- formationsgesellschaft Gesetz zur Neustrukturierung der Förderbanken des Bundes (Förderbankenneustrukturierungsgesetz) Zweites Gesetz über die Zustimmung zur Ände- rung des Direktwahlakts Viertes Gesetz zur Änderung des Europawahlge- setzes und Neunzehntes Gesetz zur Änderung des Europaabgeordnetengesetzes Gesetz über die Anpassung von Dienst- und Versor- gungsbezügen in Bund und Ländern 2003/2004 so- wie zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriften (Bundesbesoldungs- und -versorgungsanpas- sungsgesetz 2003/2004 – BBVAnpG 2003/2004) Gesetz zu dem Vertrag vom 16. April 2003 über den Beitritt der Tschechischen Republik, der Republik Estland, der Republik Zypern, der Republik Lett- land, der Republik Litauen, der Republik Ungarn, der Republik Malta, der Republik Polen, der Repu- blik Slowenien und der Slowakischen Republik zur Europäischen Union (EU-Beitrittsvertragsgesetz) Gesetz über die Registrierung von Betrieben zur Hal- tung von Legehennen (Legehennenbetriebsregis- tergesetz – LegRegG) Der Bundesrat hat in seiner 790. Sitzung am 11. Juli 003 beschlossen, dem Gesetz gemäß Artikel 84 Abs. l es Grundgesetzes zuzustimmen. Der Bundesrat hat ferner die nachstehende Entschlie- ung gefasst: Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, dem Bun- esrat rasch eine praxisorientierte Verordnung zur urchführung der Registrierung und Ausgestaltung der ennnummer vorzulegen, damit die Vorgaben der EU it möglichst geringem Aufwand umgesetzt werden önnen und die entsprechende Kennzeichnung der Eier um l. Januar 2004 fristgerecht eingeführt werden kann. Gesetz zur Förderung von Kleinunternehmern und zur Verbesserung der Unternehmensfinanzie- rung Der Bundesrat hat in seiner 790. Sitzung am 11. Juli 003 beschlossen, dem vom Deutschen Bundestag am . Juni 2003 und am 3. Juli 2003 verabschiedeten Gesetz emäß Artikel 105 Abs. 3 und 108 Abs. 5 des Grundge- etzes zuzustimmen. Der Bundesrat hat ferner die nachstehende Entschlie- ung gefasst: Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 61. Sitzung. Berlin, Freitag, den 12. September 2003 5249 (A) ) (B) ) Der Bundesrat tritt für den Abbau bürokratischer Be- lastungen für Kleinunternehmer und Existenzgründer so- wie für eine Verbesserung der Eigenkapitalausstattung insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen ein. Das Gesetz ist in dieser Hinsicht nicht der große Durch- bruch beim Bürokratieabbau für Kleinunternehmer und Existenzgründer. Der Bundesrat fordert deshalb die Bundesregierung auf, Maßnahmen zu ergreifen, die im Sinne einer effizi- enten Mittelstandspolitik eine echte Entlastung für mög- lichst weite Teile der Kleinunternehmer, der Existenz- gründer und letztlich des gesamten Mittelstandes zur Folge haben. Der Bundesrat spricht sich für eine wirkliche spürbare Steuerentlastung des Arbeitsplatzmotors Mittelstand aus. – Gesetz zur Bekämpfung des Missbrauchs von 0190er/0900er-Mehrwertdiensterufnummern Der Bundesrat hat in seiner 790. Sitzung am 11. Juli 2003 beschlossen, dem vom Deutschen Bundestag am 3. Juli 2003 verabschiedeten Gesetz gemäß Artikel 87 f Abs. l des Grundgesetzes zuzustimmen. Darüber hinaus hat der Bundesrat die nachstehende Entschließung gefasst: Die Bundesregierung wird im Hinblick auf künftig anstehende Rechtsetzungsvorhaben aufgefordert, Rege- lungen vorzulegen, die das derzeitige Rechnungsstel- lungssystem dahin gehend abändern, dass die Telekom- munikationsrechnung die Entgelte für den Netzbetreiber und die Anbieter von Mehrwertdiensten gesondert aus- weist und dem Verbraucher das Recht zugestanden wird, gegen den Einzug der Gebühren für den Mehrwert- diensteanbieter Einwendungen zu erheben. In diesem Falle soll ein Einzug der Mehrwert-Gebüh- ren über den Rechnung stellenden Netzbetreiber unter- bleiben und der Mehrwertdiensteanbieter darauf verwie- sen werden, sein Entgelt unmittelbar beim Endkunden einzufordern und zu belegen, dass alles ordnungsgemäß verlaufen ist. Hierdurch wird verhindert, dass Verbrau- cher, bei denen bereits ein Schaden eingetreten ist, im Regelfall die erhöhte Gebühr zunächst bezahlen müssen, um anschließend den Betrag bei dem Mehrwert- diensteanbieter unter Inkaufnahme erheblicher prozessu- aler Risiken zurückzufordern. Zudem tragen die Ver- braucher nach geltendem Prozessrecht die Beweislast dafür, dass die Verbindung unter betrügerischen Umstän- den zustande gekommen ist, so dass eine Geltendma- chung von Schadensersatzansprüchen in der Praxis oft an nicht mehr klärbaren Beweisfragen scheitert. Es sollte hierbei allerdings geregelt werden, dass das Widerspruchsrecht nur für Forderungen ab einer be- stimmten Bagatellgrenze besteht. Dadurch wird sicher- gestellt, dass neben den Verbraucherbelangen auch die beachtenswerten Interessen der beteiligten Unterneh- men, die nicht für die missbräuchliche Verwendung von Mehrwertdiensten verantwortlich sind, hinreichend be- rücksichtigt werden. a s g b d a m d n (C (D Die Bundesregierung wird im Hinblick auf künftig nstehende Rechtssetzungsvorhaben aufgefordert, chnellstmöglich auch für weitere Rufnummerngassen eeignete Regelungen zur Verhinderung des Miss- rauchs von Mehrwertdiensterufnummern vorzulegen, a derzeit bereits erkennbar ist, dass der Missbrauch uch auf andere Rufnummerngassen verlagert wird. Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 er Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den achstehenden Vorlagen absieht: Innenausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Zweiter Versorgungsbericht der Bundesregierung – Drucksache 14/7220 – Ausschuss für Wirtschaft und Arbeit – Unterrichtung durch die Regulierungsbehörde für Tele- kommunikation und Post Tätigkeitsbericht 2000/2001 der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post – Bericht nach § 81 Abs. 1 Telekommunikationsgesetz und nach § 47 Abs. 1 Postgesetz und Sondergutachten der Monopolkommission gemäß § 81 Abs. 3 Telekommunikationsgesetz und § 44 Postgesetz – Drucksachen 14/7901, 15/345 Nr. 48 – – Unterrichtung durch die Regulierungsbehörde für Tele- kommunikation und Post Stellungnahme der Bundesregierung zum Tätigkeitsbe- richt 2000/2001 der Regulierungsbehörde für Telekom- munikation und Post und zu dem Sondergutachten der Monopolkommission – „Wettbewerbsentwicklung bei Telekommunikation und Post 2001: Unsicherheit und Stillstand“ –14/7901 – – Drucksachen 15/346, 15/446 Nr. 4 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht des Statistischen Bundesamtes zur Berücksich- tigung von Unternehmensgruppen in der amtlichen Wirtschaftsstatistik gemäß § 47 Abs. 1 des Gesetzes ge- gen Wettbewerbsbeschränkungen – Drucksachen 14/9989, 15/99 Nr. 1.13 – – Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Tech- nikfolgenabschätzung (19. Ausschuss) gemäß § 56 a der Geschäftsordnung Technikfolgenabschätzung hier: TA-Projekt: E-Commerce – Drucksache 14/10006 – Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit – Unterrichtung durch die Bundesregierung Sondergutachten des Rates von Sachverständigen für Umweltfragen Für eine Stärkung und Neuorientierung des Naturschutzes – Drucksache 14/9852 – 5250 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 61. Sitzung. Berlin, Freitag, den 12. September 2003 (A) (C) (B) ) Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Fünfzehnter Bericht nach § 35 des Bundesausbildungs- förderungsgesetzes zur Überprüfung der Bedarfssätze, Freibeträge sowie Vomhundertsätze und Höchstbeträge nach § 21 Abs. 2 – Drucksachen 15/890, 15/1038 Nr. 1.2 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der Ausschuss die nachstehenden EU- Vorlagen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische Parlament zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- tung abgesehen hat. Innenausschuss Drucksache 15/979 Nr. 1.10 Drucksache 15/1153 Nr. 2.37 Drucksache 15/1153 Nr. 2.39 Drucksache 15/1153 Nr. 2.41 Drucksache 15/1153 Nr. 2.42 Drucksache 15/1153 Nr. 2.43 Drucksache 15/1153 Nr. 2.44 Ausschuss für Verkehr, Bau-und Wohnungswesen Drucksache 15/979 Nr. 2.6 Drucksache 15/979 Nr. 2.7 Drucksache 15/979 Nr. 2.13 Drucksache 15/979 Nr. 2.19 Drucksache 15/979 Nr. 2.32 Drucksache 15/979 Nr. 2.34 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 15/979 Nr. 2.22 Finanzausschuss Drucksache 15/1041 Nr. 2.4 Drucksache 15/1153 Nr. 2.10 Drucksache 15/1153 Nr. 2.17 Drucksache 15/1153 Nr. 2.26 Drucksache 15/1153 Nr. 2.36 Drucksache 15/1153 Nr. 2.48 Haushaltsausschuss Drucksache 15/1041 Nr. 2.9 Drucksache 15/1153 Nr. 1.1 Drucksache 15/1153 Nr. 2.50 Drucksache 15/1280 Nr. 2.12 Ausschuss für Wirtschaft und Arbeit Drucksache 15/1153 Nr. 1.4 Drucksache 15/1153 Nr. 2.8 Drucksache 15/1153 Nr. 2.9 Drucksache 15/1153 Nr. 2.23 Drucksache 15/1153 Nr. 2.24 Drucksache 15/1153 Nr. 2.25 Drucksache 15/1153 Nr. 2.35 Drucksache 15/1153 Nr. 2.47 Ausschuss für Verbraucherscbutz, Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 15/457 Nr. 2.4 Drucksache 15/1153 Nr. 2.34 53 (D Drucksache 15/979 Nr. 2.38 Drucksache 15/1041 Nr. 2.12 Drucksache 15/1153 Nr. 2.27 Drucksache 15/1153 Nr. 2.28 Drucksache 15/1153 Nr. 2.31 Drucksache 15/1153 Nr. 2.45 Drucksache 15/1153 Nr. 2.49 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 15/1153 Nr. 2.5 Drucksache 15/1153 Nr. 2.19 Drucksache 15/1153 Nr. 2.46 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 15/792 Nr. 2.19 Drucksache 15/979 Nr. 2.21 Drucksache 15/1041 Nr. 1.3 Drucksache 15/1041 Nr. 2.3 Drucksache 15/1153 Nr. 1.2 Drucksache 15/1153 Nr. 1.3 Drucksache 15/1153 Nr. 2.11 Ausschuss für Kultur und Medien Drucksache 15/1153 Nr. 2.13 Drucksache 15/1153 Nr. 2.14 Drucksache 15/1153 Nr. 2.18 Drucksache 15/1153 Nr. 2.21 91, 1 61. Sitzung Berlin, Freitag, den 12. September 2003 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Alexander Bonde


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Als

    unger Abgeordneter habe ich mir nun die Haushaltsbe-
    atungen mehrere Tage lang angehört. Wenn man sich






    (A) )



    (B) )


    Alexander Bonde

    nicht seit Jahrzehnten in wechselnden Rollen an diesen
    Ritualen beteiligt, dann stellt sich einem die eine oder
    andere Frage. Es stellt sich beispielsweise die Frage, wie
    die großen Haushaltsreden der Opposition mit dem Be-
    nennen der Verschuldung denn eigentlich mit den Beiträ-
    gen ihrer Fachpolitiker in den Einzelplandebatten unter
    einen Hut zu bringen sind.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    In der aktuellen Situation hätten wir viele Kernpunkte

    zu diskutieren. Liebe Kolleginnen und Kollegen aus der
    Opposition, ich hätte erwartet, dass wir hier über unsere,
    aber auch über Ihre Konzepte zur Lösung der Probleme
    unseres Landes debattieren. Aber auch nach dieser Wo-
    che bleibt völlig offen, was Ihr Konzept zur Steuerre-
    form und Ihre Position zu den Kommunalfinanzen ist.
    Was bringt es, wenn Sie immer nur Nein sagen? Ihre
    Blockade schafft keinen einzigen Arbeitsplatz, reduziert
    die Staatsverschuldung um keinen einzigen Euro und
    löst damit kein einziges der Probleme, über deren Lö-
    sung wir eigentlich diskutieren müssten. Nach dieser
    Performance müssen wir uns ernsthaft fragen: Wie gut
    muss es diesem Land eigentlich gehen, dass wir uns die-
    ses Oppositionstheater noch leisten können?

    Im Ernst: Wir haben eine sehr schwierige Haushalts-
    lage. Trotz großer Konsolidierungsanstrengungen in den
    letzten Jahren gibt es erhebliche Risiken in diesem
    Haushalt. Niedrige Wachstumsraten, steigende Erwerbs-
    losenzahlen, die Struktur unserer Sozialversicherungs-
    systeme und Steuermindereinnahmen haben massive
    Auswirkungen auf unsere finanzielle Handlungsfähig-
    keit. Der Bundeshaushalt ist nur noch mit Strukturre-
    formen und Subventionsabbau konsolidierbar. Die
    klassischen Einsparmöglichkeiten sind praktisch ausge-
    reizt, vollkommen unabhängig von der Farbe des Partei-
    buchs des Finanzministers.

    Die Koalition hat die Konzepte auf den Tisch gelegt.
    Sie sind oft schmerzhaft, aber mit Blick nach vorne drin-
    gend notwendig. Sie wissen, es war und ist nicht immer
    einfach. Gefragt sind politischer Mut, Ehrlichkeit, wenn
    es darum geht, den Menschen die unbequeme Wahrheit
    zu sagen, und viel Verantwortungsbewusstsein. Die
    große Schwierigkeit besteht allerdings darin, dass prak-
    tisch für jedes Vorhaben eine Mehrheit im Bundesrat
    notwendig ist.

    Erlauben Sie mir an dieser Stelle eine grundsätzliche
    Anmerkung. Wir müssen einmal ganz ernsthaft darüber
    reden, ob nicht inzwischen die Verfassungsrealität und
    die Blockadementalität im Bundesrat massiv das Kö-
    nigsrecht des Parlaments, nämlich das Haushaltsrecht,
    unterminiert.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Man lässt uns als demokratisch gewählte Abgeordnete
    und als demokratisch gewählte Mehrheit in diesem
    Hause de facto nicht mehr über dieses Recht verfügen,
    wohlgemerkt: über das erste und wichtigste Recht in der
    Geschichte der parlamentarischen Demokratie.

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    (C (D (Jochen-Konrad Fromme [CDU/CSU]: Wer macht denn das? Sie legen doch keinen Nachtragshaushalt vor!)


    Besonders besorgniserregend ist: In den letzten Tagen
    ören wir dauernd Aufrufe aus diesem Parlament, genau
    ieses Parlamentsrecht durch eine Blockade im Bundes-
    at zu verweigern. Nun ist es Ihr gutes Recht als Opposi-
    on, Ihre Position für inhaltliche Auseinandersetzungen
    nd für den Versuch, sachliche Veränderungen herbeizu-
    ühren, zu nutzen. Aber genau das tun Sie nicht. Sie sind
    mer dagegen: kein Konzept, keine alternativen Kon-

    olidierungsvorschläge.

    (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Der Minister auch!)

    as wollen Sie eigentlich?
    Jawohl, dieser Haushalt hat Risiken. Das haben Sie

    chon ausführlich zu Protokoll gegeben. Wo aber ist jetzt
    hr Part, dabei mitzuhelfen, diese Risiken zu vermindern
    der ihnen abzuhelfen? Wenn Ihnen unsere Strukturre-
    ormen und Vorschläge zum Subventionsabbau nicht
    assen: Das ist in Ordnung. Aber wo ist Ihre Alterna-
    ve? Bringen Sie Vorschläge im gleichen Volumen und
    ören Sie auf, Ihr Eigeninteresse über das Allgemein-
    ohl zu stellen!


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Bei Ihrer Parteitaktiererei erinnern Sie mich langsam
    ehr an Florida-Rolf bei Maischberger: Ich darf das al-
    s. Das steht mir zu. Das ist doch nicht mein Problem.
    s ist nicht verboten, also darf ich das. – Alles auf Kos-
    n der Gesellschaft. Obwohl Frau Merkel im Moment
    icht anwesend ist,


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Doch! Dahinten sitzt sie!)


    öchte ich ihr sagen: Hören Sie auf, sich auf Kosten der
    ukunft in der bequemen Blockiererrolle zu sonnen! Le-
    en Sie praktikable Konzepte auf den Tisch! Nach Ihren
    isherigen Auftritten in der Elefantenrunde und Ihrer
    urzintervention wissen wir nur eines: Nach Florida-
    olf kommt Kirschkuchen-Angela: keine Rezepte, aber
    itessen wollen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Die Aufgabe von uns Parlamentariern ist es, Politik
    u gestalten, konjunkturelle und strukturelle Änderun-
    en zu bewirken. Wir haben an einem Reformpaket zur
    esundheit gearbeitet. Daran haben Sie mitgewirkt; da-
    urch ist es allerdings – wenn ich das einmal so sagen
    arf – nicht unbedingt besser geworden.


    (Jochen-Konrad Fromme [CDU/CSU]: Aus Murks kann man nichts machen!)


    artz III und IV befindet sich auf dem Weg. Die Steuer-
    eform wird auf 2004 vorgezogen und damit werden die
    ürger steuerlich entlastet.
    Mit der Gemeindefinanzreform schaffen wir eine

    ntlastung der Kommunen, auch wenn wir dabei – das






    (A) )



    (B) )


    Alexander Bonde

    muss ich zugeben – den Entwurf der Regierung noch
    deutlich werden nachbessern müssen. Aber, Herr Götz,
    angesichts dessen, dass Sie hier das Hohelied der Kom-
    munalfinanzen singen, muss ich Ihnen sagen, dass Sie
    beim Subventionsabbau bereits die Chance gehabt ha-
    ben, die Kommunen und Länder ganz substanziell zu
    entlasten. Wo war da Ihr großes Engagement für die
    Kommunen?


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich bin gerne bereit, einzugestehen, dass auch unsere
    Konzepte keine Allheilmittel sind. Aber wir als Koali-
    tion haben uns wenigstens für einen Weg entschieden.
    Auf Ihren Weg, liebe Kolleginnen und Kollegen von der
    Opposition, warten wir noch, und es sieht so aus, als
    müssten wir noch sehr lange warten. Unser Weg, wie wir
    mit den Erfordernissen des Haushalts umgehen, ist klar:
    Wir setzen auf Strukturreformen, Konsolidierung und
    Wachstumsimpulse zusammen. Die Strukturreformen
    werden in die Wege geleitet. Durch die vorgezogene
    Steuerreform wollen wir die Kaufkraft stärken, Wachs-
    tumsimpulse setzen und so der stagnierenden Wirt-
    schaft auf die Beine helfen. Mit einem sehr ambitionier-
    ten Konsolidierungspaket in Höhe von 14 Milliarden
    Euro, unter anderem im Subventionsabbau, werden wir
    die Lasten, die zu erbringen sind, gerecht auf viele
    Schultern verteilen.


    (Jochen-Konrad Fromme [CDU/CSU]: Aber beim kleinen Mann bei der Entfernungspauschale, da greifen Sie zu!)


    – Herr Kollege Fromme, da ich Sie die ganze Zeit höre,
    fühle ich mich langsam in die Position von Rudi Völler
    versetzt. Sie sind schon fast der Gerhard Delling des
    Bundestages: Noch nie eine verwertbare Flanke geschla-
    gen, aber an der rechten Seitenlinie herumstehen und
    kritisieren!


    (Heiterkeit und Beifall beim BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Darüber hinaus haben wir die Investitionen in die
    Zukunft nicht vernachlässigt. Einen deutlichen Schwer-
    punkt setzen wir bei den Ausgaben für Betreuung, Bil-
    dung und Forschung. Das Investitionsprogramm für
    Ganztagsschulen wurde für 2004 auf 1 Milliarde Euro
    erhöht. Mit diesem Beitrag steigen die Ausgaben für Bil-
    dung und Forschung gegenüber 2003 überproportional
    um 6,3 Prozent an. Den Verweis auf die Zahlen Ihrer Re-
    gierungszeit erspare ich Ihnen an dieser Stelle.

    Bundesminister Eichel hat in seiner Einbringungsrede
    zu Recht die Belastung aus der demographischen Ent-
    wicklung mit in den Vordergrund gestellt; denn diese
    Entwicklung wird in der vor uns liegenden Zeit eines der
    schwierigsten Probleme darstellen. Wir steuern bei den
    vergangenheitsbezogenen Ausgaben auf eine Höhe von
    fast 60 Prozent des gesamten Bundeshaushaltes zu. Zu
    dieser Entwicklung haben in diesem Haus viele, Regie-
    rung wie Opposition, maßgeblich beigetragen. Ihr ehe-
    maliger Arbeitsminister Blüm hatte die Rente als sicher
    bezeichnet und glaubt das – das kann ich sagen, da ich

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    (C (D or wenigen Tagen das Vergnügen mit ihm hatte – auch eute noch. Dabei besteht heute dringender Handlungsbedarf. Wir ersuchen, die Risiken, die der demographische Wandel it sich bringt, durch Strukturreformen zu entschärfen, nd wagen damit den größten Umbau der Sozialversiherungssysteme in der Geschichte der Bundesrepublik eutschland. Dabei verfolgen wir das Ziel, unseren Soialstaat dauerhaft, also gerade für die nächsten Generaionen, zu erhalten. Sie hingegen verweigern sich jeglihen Reformvorschlägen. Wir haben hier viel diskutiert. Hätten Sie in Ihrer 6-jährigen Regierungszeit aber ein paar Nägel mit Köpen gemacht, dann hätte sich vieles, was wir diskutieren üssen, sehr viel einfacher gestaltet. Zur Rücknahme Ihes demographischen Faktors bei der Rente hat sich der anzler erklärt; das ist geschenkt. Aber auch Sie wissen, enn man ehrlich ist und die Zahlen auf den Tisch legt, ass der demographische Faktor allein nicht annähernd usgereicht hätte, um die Probleme in diesem Bereich zu ewältigen. Ihre Art, Politik zu betreiben, ist ein Beispiel dafür, ie Sie durch Ihre Oppositionstaktik die Bevölkerung erunsichern. Sie sind herzlich eingeladen, Vorschläge u machen, wie es besser geht. Aber machen Sie einen orschlag richtig, anstatt 30 Vorschläge vorzulegen, die iametral auseinander gehen und nirgends zusammenassen. Frau Merkel, machen Sie dem Blockadespuk ein nde. Das ist übrigens auch in Ihrem ganz eigenen Inteesse. Es gibt in der deutschen Nachkriegsgeschichte wei Vorbilder für Ihren Blockadekurs: zum einen Franz osef Strauß mit seiner Sonthofen-Rede (Dr. Peter Ramsauer [CDU/CSU]: Die haben Sie bis heute nicht verstanden! – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Eine schwache Rede! Damit können Sie noch nicht einmal Ihren Ortsverein mobilisieren!)


    er wurde nie Kanzler, die CDU hat dazu beigetragen –
    nd zum anderen Oskar Lafontaine. Auch er wurde nie
    anzler, auch dazu hat die eigene Partei entscheidend
    eigetragen. Tun Sie, Frau Merkel, also das Richtige für
    nser Land und beenden Sie Ihre Dauerblockade!
    Vielen Dank.

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Volker Kauder [CDU/ CSU]: Ein solcher Blödsinn! – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Herr Präsident, warum haben Sie uns das nicht erspart?)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Ich erteile das Wort dem Kollegen Jürgen Koppelin,

DP-Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Jürgen Koppelin


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!






    (A) )



    (B) )


    Jürgen Koppelin

    Wir müssen verhindern, dass künftige Generationen
    für die Schulden arbeiten und Steuern zahlen müs-
    sen, die die jetzige Generation aufhäuft.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Sparen ist ... kein Selbstzweck, Sparen ist Mittel
    zum Zweck,


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Das kommt mir bekannt vor!)


    nämlich zur Schaffung von Arbeitsplätzen, für
    nachhaltiges Wachstum ..., für die Förderung von
    Bildung und Innovation; vor allem aber sorgt Spa-
    ren für einen aktiven Staat ...

    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Wir müssen den Marsch in die Staatsüberschuldung
    stoppen.
    Mit dem Zurückfahren der Neuverschuldung ge-
    winnt die öffentliche Hand nach und nach ihre
    Handlungsfähigkeit zurück und kann endlich wie-
    der Impulse geben.

    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Wer heute nicht bereit ist zu sparen, steht morgen
    vor gänzlich unlösbaren Problemen. Ein handlungs-
    unfähiger Staat ist ... das Schlimmste, was diesem
    Lande passieren kann.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich bin ganz er-

    staunt, dass es vonseiten der Koalitionsfraktionen, aber
    vor allem von der SPD zu diesen Ausführungen keinen
    lang anhaltenden Beifall gibt. Denn das ist Originalton
    einer Rede von Hans Eichel 1999.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Damals gab es lang anhaltenden Beifall aus den Reihen
    der Koalition, natürlich vor allem von der SPD.

    Heute sieht die Haushaltspolitik von Hans Eichel
    ganz anders aus. Genau das Gegenteil macht er. Er hat es
    diese Woche verkündet. Nun raten Sie einmal: lang an-
    haltender Beifall bei den Koalitionsfraktionen.

    Wir haben damals dem Bundesfinanzminister Unter-
    stützung beim Sparkurs zugesagt. Das können Sie
    nachlesen. Wir sind auch weiter der Auffassung, dass
    dieser Sparkurs eingehalten werden muss. Nur: Sie ha-
    ben sich von diesem Sparkurs verabschiedet.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Diese Woche haben wir lang anhaltenden Beifall für

    den Bundesfinanzminister erlebt. Wissen Sie eigentlich,
    was Sie da beklatscht haben? Sie beklatschen hohe Neu-
    verschuldung. Sie beklatschen Luftbuchungen. Sie be-
    klatschen Tricksereien. Sie beklatschen unrealistische
    Annahmen von Einnahmen.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


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    (C (D er Sparkurs ist beerdigt – die Koalition beklatscht das. er Bundesfinanzminister ist total gescheitert – er beommt lang anhaltenden Beifall aus der Koalition. (Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Sie will ein bisschen Trost spenden!)


    iebe Kolleginnen und Kollegen von der Koalition,
    enn Hans Eichel in dieser Woche bei der Haushalts-
    ebatte seitenweise Karl Marx vorgelesen hätte, hätte er
    uch lang anhaltenden Beifall bekommen.


    (Heiterkeit und Beifall bei der FDP – Heiterkeit bei der CDU/CSU)


    Mit diesem Bundeshaushalt 2004 setzen Sie fort, was
    ie schon in den letzten beiden Haushalten gemacht ha-
    en: Sie verlassen den Konsolidierungskurs und gehen
    usammen mit Hans Eichel den Weg in den Schulden-
    taat. In der mittelfristigen Finanzplanung waren für den
    undeshaushalt 2004 nur 10,2 Milliarden Euro Neuver-
    chuldung vorgesehen. Jetzt sind es bereits 30,8 Milliar-
    en Euro. Hans Eichel hat in seiner Amtszeit 123 Mil-
    arden Euro neuer Schulden aufgehäuft. Wenn der
    achtragshaushalt 2003 und der Bundeshaushalt 2004 da-
    ugerechnet werden, so beträgt die Neuverschuldung un-
    r Hans Eichel 170 Milliarden Euro. Das ist Tatbestand.


    (Lothar Binding [Heidelberg] [SPD]: Wie viel Zinsen sind in dieser Zeit entstanden?)


    Der Bundesfinanzminister legt zum dritten Mal einen
    erfassungswidrigen Haushalt vor. Auch das ist Tatsa-
    he.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Ich muss das Strafmandat bezahlen, und er bricht dauernd die Verfassung!)


    och nicht mitgerechnet sind die Risiken in Milliarden-
    öhe, die der Bundeshaushalt 2004 aufweist. Die veran-
    chlagten Mittel für den Arbeitsmarkt sind viel zu nied-
    ig. Die dritte Stufe der Steuerreform muss noch solide
    inanziert werden; ich habe die Befürchtung, dass das
    icht geschehen wird. Sie arbeiten mit globalen Minder-
    usgaben. Für eine Steueramnestie haben Sie Einnahmen
    on 2,1 Milliarden Euro vorgesehen, wobei Sie genau
    issen, dass auch das eine Luftbuchung ist. Auch die
    erletzung der Maastricht-Kriterien nehmen Sie inzwi-
    chen wie selbstverständlich in Kauf.
    Liebe Kolleginnen und Kollegen, der vorgelegte Ent-
    urf eines Bundeshaushaltes 2004 ist unzulänglich und
    akzeptabel.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    enn es Ihnen um Ehrlichkeit in der Haushaltspolitik
    egangen wäre,


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Denen noch nie!)


    ann hätte der Bundesfinanzminister mit dem Entwurf
    es Haushaltsplanes 2004 auch einen Nachtragshaus-
    alt für das Jahr 2003 vorlegen müssen.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Nein, dann wäre er zurückgetreten!)







    (A) )



    (B) )


    Jürgen Koppelin

    Vielleicht wäre dann allen Kolleginnen und Kollegen
    aus den Koalitionsfraktionen deutlich geworden, welche
    Risiken der Bundeshaushalt 2004 in sich birgt. Ich lese
    jetzt mit großem Interesse Agenturmeldungen, wonach
    auch die Landesfinanzminister, die der SPD angehören,
    sich bereits jetzt gegen den Haushalt von Hans Eichel
    äußern.

    Dieser Bundeshaushalt 2004 schafft keine positive
    Stimmung für unsere Wirtschaft. Konsum- und Investiti-
    onsneigung werden eher zurückgehen und zurückhaltend
    sein.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das stimmt!)

    Konjunkturelle Effekte gibt es durch diesen Bundes-
    haushalt nicht.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Eher kontraproduktive!)


    Rot-Grün hatte sich in der Haushaltspolitik viel vorge-
    nommen. Die von mir zitierte Rede von Hans Eichel
    zeigt das. Angesichts des Haushaltsentwurfs 2004 des
    Bundesfinanzministers bleibt mir nur die Feststellung:
    Rot-Grün kann es nicht.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Das Allerschlimmste ist jedoch, dass Sie in den ver-

    gangenen Jahren die Menschen in unserem Lande über
    die wahre Lage getäuscht und damit die Glaubwürdig-
    keit der Politik beeinträchtigt haben.

    Herr Bundesfinanzminister, Sie stellen sich hier hin
    und sagen, von dieser Koalition sei so vieles toll in An-
    griff genommen worden und Sie hätten tolle Reformen
    eingeleitet. Ich greife nur einen Punkt heraus: Nehmen
    Sie nur einmal das, was Sie im Bereich der Schein-
    selbstständigkeit getan haben. Sie haben Gesetze einge-
    führt, durch die sie abgeschafft werden sollte. Dies
    wurde von der Koalition bejubelt. Dann musste der Herr
    Hartz kommen. Was tun Sie jetzt? Jetzt nennen Sie das
    Ganze „Ich-AG“ und bejubeln es auch wieder. So haben
    Sie in der Politik jeden Tag in den fünf Jahren, in denen
    Sie regieren, Hü und Hott gemacht. Sie haben in Ihrer
    Politik keine konkrete Linie. Das ist Ihr Problem.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Man könnte noch andere Beispiele dafür nennen, wie Sie
    in Deutschland Arbeitsplätze vernichtet und unsere Bür-
    gerinnen und Bürger mit neuen Steuern drangsaliert ha-
    ben und dass – das ist das Schlimmste – Deutschland
    durch Ihre Politik seine Wettbewerbsfähigkeit verloren
    hat.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Die Koalition muss Antworten darauf geben, warum
    sie den Sparkurs, den wir, die FDP, wollen, nicht mehr
    unterstützt. Kollege Poß, ich muss Ihnen einmal sagen:
    Das, was Sie in diesen Tagen vorschlagen, kann man
    nicht als Sparkurs bezeichnen. Ihnen fällt nämlich nichts
    anderes als eine Erhöhung von Steuern ein; diesmal ist
    wieder die Erbschaftsteuer an der Reihe. Wenn Ihnen
    zu diesem Haushalt und zu den Finanzen des Bundes

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    (C (D ichts anderes einfällt, dann muss ich sagen: einpacken nd nach Hause gehen. Unser Sparkurs lautet: 20-prozentiger Abbau der ubventionen bei Bund, Ländern und Gemeinden. Das llein würde 11 Milliarden Euro bringen. Herr Bundesfianzminister, dabei sollten Sie sich nicht auf die Eigeneimzulage konzentrieren. Das gilt für alle Subventioen. Picken Sie sich bitte nicht einzelne Punkte heraus, u denen Sie sagen, dass wir hier und dort nicht mitmahen. Setzen wir uns einmal zusammen und kürzen alle ubventionen um 20 Prozent! Dann stimmt auch die ichtung. Allein ein 20-prozentiger Abbau der Zuwendungen es Bundes würde im Bundeshaushalt Einsparungen von Milliarden Euro erbringen. Auch die Privatisierungsffensive würde Bund, Ländern und Gemeinden erheblihe Mehreinnahmen bringen. Zur Wahrheit, die wir den ürgern sagen müssen, gehört auch, dass allein eine tunde Mehrarbeit in der Woche ohne Lohnausgleich zu iner Steigerung des Bruttoinlandsprodukts von 2 Milliarden Euro führen würde. ie Steuereinnahmen würden um 4,5 Milliarden Euro teigen. Auch das gehört zur Wahrheit. (Beifall bei der FDP sowie des Abg. JochenKonrad Fromme [CDU/CSU])


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    (Beifall bei der FDP)


    (Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Sehr richtig!)


    Man konnte einer Agenturmeldung entnehmen, dass
    ie SPD-Bundestagsfraktion den Haushaltsentwurf von
    undesfinanzminister Eichel in einer Fraktionssitzung
    m August einstimmig gebilligt hat. Deutlicher kann eine
    raktion nicht dokumentieren, dass jeder Mut sie verlas-
    en hat. Wie können Sie in Ihrer Fraktionssitzung diesem
    aushalt bloß einstimmig zustimmen, obwohl Sie doch
    enau wissen, welche Risiken er beinhaltet und dass das
    in Märchenbuch ist? Die Fraktion der SPD hat anschei-
    end jeder Mut verlassen. Das ist auch nicht überra-
    chend; denn der Haushaltsentwurf steht allein unter
    em Motto der drei Probleme von Rot-Grün. Sie lauten:
    ein Geld, keine Ahnung, kein Konzept.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Horst Kubatschka [SPD]: Sind Sie billig! Sie sind der billige Jakob!)


    Die Haushaltsdebatte und auch die Rede von Finanz-
    inister Eichel haben deutlich gemacht, dass Sie sich
    etzt mit einem kräftigen Schluck aus der Schuldenpulle
    etäuben. Diese rot-grüne Koalition ist inzwischen rich-
    ig schuldensüchtig geworden.


    (Beifall bei der FDP sowie des Abg. Norbert Barthle [CDU/CSU])


    as Erwachen und der Kater werden nur schlimmer,
    enn Sie weiterhin den finanzpolitischen Märchen des
    undesfinanzministers glauben.
    Die Fraktion der FDP hat noch den Mut zu Reformen

    nd macht auch Vorschläge. Ich habe Ihnen hier einige






    (A) )



    (B) )


    Jürgen Koppelin

    genannt. Wir wollen weiterhin einen Sparkurs einhalten.
    Dieser Kurs muss aber die Bezeichnung „Sparkurs“ auch
    wirklich verdienen. Sie werden bei den Haushaltsbera-
    tungen erleben: Wir werden den Mut haben, Möglichkei-
    ten für Streichungen auch öffentlich zu benennen. Ich
    freue mich auf die Diskussionen in den Ausschüssen.

    Vielen Dank für Ihre Geduld.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)