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ID1506019600

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/60 Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2004 (Haushaltsgesetz 2004) (Drucksache 15/1500) . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Finanzplan des Bundes 2003 bis 2007 (Drucksache 15/1501) . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 2: a) Erste Beratung des von den Fraktionen grundlagen (Existenzgrundlagengesetz – EGG) (Drucksache 15/1523) . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Erste Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Grundge- setzes (Einfügung eines Art. 106 b) (Drucksache 15/1527) . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 9: 5102 B 5102 C 5103 A 5103 A Deutscher B Stenografisch 60. Sitz Berlin, Donnerstag, den I n h a l Gedenken an die Opfer der Anschläge am 11. September 2001 in den Vereinigten Staaten von Amerika . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gedenken zum Tode der schwedischen Außen- ministerin Anna Lindh . . . . . . . . . . . . . . . . . Benennung des Abgeordneten Eckhardt Barthel (Berlin) als stellvertretendes Mitglied des Stiftungsrates der Kulturstiftung des Bundes Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines in Z 5101 A 5109 D 5105 B 5101 B 5102 A der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Dritten Gesetzes für mo- undestag er Bericht ung 11. September 2003 t : derne Dienstleistungen am Arbeits- markt (Drucksache 15/1515) . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Vierten Gesetzes für mo- derne Dienstleistungen am Arbeits- markt (Drucksache 15/1516) . . . . . . . . . . . . . Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 7: Erste Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Sicherung der Existenz- 5102 C 5102 D Antrag der Abgeordneten Dirk Niebel, Dr. Heinrich L. Kolb, weiterer Abgeordneter II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 60. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 11. September 2003 und der Fraktion der FDP: Arbeitslosen- hilfe und Sozialhilfe zu einem beschäfti- gungsfördernden kommunalen Sozial- geld zusammenführen (Drucksache 15/1531) . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl-Josef Laumann CDU/CSU . . . . . . . . . . Dr. Thea Dückert BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . Kurt J. Rossmanith CDU/CSU . . . . . . . . . . . Volker Kröning SPD . . . . . . . . . . . . . . . . Anja Hajduk BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Fuchtel CDU/CSU . . . . . . . . . Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Böhmer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Ute Berg SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Rachel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . Grietje Bettin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marion Seib CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . K E D B D C A D H A E F D N W E J D A B F D A H D U E B B D 5103 B 5103 C 5106 A 5110 A 5113 B 5116 B 5119 B 5121 C 5123 D 5124 B 5126 C 5127 C 5129 A 5129 D 5131 B 5132 C 5135 B 5138 B 5140 C 5143 C 5145 D 5147 C 5149 B 5151 C 5153 B 5155 B 5156 A 5157 C 5158 A Dr. Maria Böhmer CDU/CSU . . . . . . . . . laus-Peter Willsch CDU/CSU . . . . . . . . . . inzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen r. h. c. Manfred Stolpe, undesminister BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . r. Klaus W. Lippold (Offenbach) DU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lbert Schmidt (Ingolstadt) BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orst Friedrich (Bayreuth) FDP . . . . . . . . . . nnette Faße SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . duard Oswald CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . ranziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orbert Königshofen CDU/CSU . . . . . . . . . olfgang Spanier SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Fischer (Hamburg) CDU/CSU . . . . inzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit ürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . r. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . strid Klug SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . irgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . ranziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . lbrecht Feibel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . orst Kubatschka SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . oris Meyer (Tapfheim) CDU/CSU . . . . . . . lrich Kelber SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . inzelplan 07 Bundesministerium der Justiz rigitte Zypries, Bundesministerin MJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Wolfgang Götzer CDU/CSU . . . . . . . . . . 5159 C 5162 D 5164 C 5167 B 5169 D 5171 D 5173 D 5175 D 5178 C 5179 D 5182 A 5183 B 5184 C 5186 C 5189 A 5190 D 5193 A 5194 C 5194 D 5197 A 5199 A 5201 A 5203 B 5205 D Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 60. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 11. September 2003 III Jerzy Montag BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Stünker SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . Ingo Wellenreuther CDU/CSU . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 5208 D 5210 A 5211 A 5212 C 5215 B 5216 B 5218 C 5218 D 5219 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 60. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 11. September 2003 5101 (A) ) (B) ) 60. Sitz Berlin, Donnerstag, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Berichtigung 59. Sitzung, Seite 5085 (A), dritter Absatz, der letzte Satz ist wie folgt zu lesen: „Die vier Handelsminister dieser Länder haben dargestellt, wie 10 Millionen Men- schen in ihren Ländern von Subventionen zumal der USA – für ihre großen Farmer im Bereich der Baum- wolle in Höhe von 3,7 Milliarden US-Dollar – betroffen sind, weil sie keine Chance mehr haben, wettbewerbsfä- hig ihre Produkte auf dem Weltmarkt abzusetzen.“ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 60. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 11. September 2003 5219 (A) (C) (B) ) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Bernhardt, Otto CDU/CSU 11.09.2003 Carstensen (Nordstrand), Peter H. CDU/CSU 11.09.2003 Daub, Helga FDP 11.09.2003 Leutheusser-Schnarrenberger, Sabine FDP 11.09.2003 Müller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11.09.2003 Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich * Ferner, Elke SPD 11.09.2003 Fritz, Erich G. CDU/CSU 11.09.2003* Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 11.09.2003* Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 11.09.2003 Goldmann, Hans-Michael FDP 11.09.2003 Hartnagel, Anke SPD 11.09.2003 Heinrich, Ulrich FDP 11.09.2003 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11.09.2003 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11.09.2003 Hustedt, Michaele BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11.09.2003 Kopp, Gudrun FDP 11.09.2003 Künast, Renate BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11.09.2003 Dr. Kues, Hermann CDU/CSU 11.09.2003 Lensing, Werner CDU/CSU 11.09.2003 Dr. Leonhard, Elke SPD 11.09.2003 M P P R S S S D D W D W W (D für die Teilnahme am Parlamentariertreffen der Interparlamentari- schen Union üller (Düsseldorf), Michael SPD 11.09.2003 feiffer, Sibylle CDU/CSU 11.09.2003 flug, Johannes SPD 11.09.2003* eiche, Katherina CDU/CSU 11.09.2003 chmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 11.09.2003 chröder, Gerhard SPD 11.09.2003 inghammer, Johannes CDU/CSU 11.09.2003 r. Stadler, Max FDP 11.09.2003 r. Uhl, Hans-Peter CDU/CSU 11.09.2003 eisheit, Matthias SPD 11.09.2003 r. von Weizsäcker, Ernst Ulrich SPD 11.09.2003 ettig-Danielmeier, Inge SPD 11.09.2003 inkler, Josef Philip BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11.09.2003 * 60. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 11. September 2003 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage 1
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Norbert Barthle


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Herr Kollege Stünker, ich bin Ihnen als Haushälter aus-
    gesprochen dankbar, dass Sie Ihre Überlegungen zu
    mehr Wirtschaftlichkeit und Effizienz so humorvoll und
    lebendig vorgetragen haben.


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Ich stimme Ihnen aber zu, dass bei dem Einzelplan 07,

    den wir als letzten in einer langen Haushaltswoche bera-
    ten, nicht mehr viel Einsparpotenzial besteht. Ihr Etat,
    Frau Ministerin, umfasst gerade einmal 1,4 Promille des
    Gesamtetats; da könnte man auf die Idee kommen, er sei
    unwichtig. Das ist er selbstverständlich nicht. Im Gegen-
    teil, das Bundesjustizministerium leistet eine ganz wich-

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    (C (D ige Aufgabe zur Aufrechterhaltung unseres Rechtsstaaes und zur Pflege des Rechts. Das will ich auch als aushälter betonen. Deshalb muss dieser Etat nicht unedingt den allgemeinen Sparzwängen geopfert werden. Lassen Sie mich aber noch etwas zu Ihrem Etat sagen. rau Ministerin, Sie haben es schon angesprochen: Für 004 sind Ausgaben von 345 Millionen Euro vorgeseen – etwa 1 Million Euro weniger als in diesem Jahr. amit, denke ich, ist auch schon das Ende der Fahnentange in diesem Bereich erreicht; denn übertriebene parsamkeit könnte im Bereich des Justizetats eher zum igentor werden. Den Gesamtausgaben von 345 Millioen Euro stehen Einnahmen von 312 Millionen Euro geenüber. Das heißt – Sie haben es erwähnt –, Sie erwirtchaften 90 Prozent selber. Das muss man positiv rwähnen und hervorheben. Deshalb unterstützen wir als Union auch ganz aus rücklich, dass Sie gerade den Bereich des DPMA, des eutschen Patentund Markenamtes, für 2004 noch inmal mit 80 neuen Stellen, davon 60 Patentprüfer, verehen wollen. Ich begrüße es sehr, dass sich die Hartnäkigkeit aller Berichterstatter in diesem Bereich so nieerschlägt. Das wird sich sehr schnell wieder als Rendite uszahlen. Selbstverständlich sind damit auch höhere erwaltungsausgaben verbunden; denn neue Arbeitsräfte brauchen auch neue Computer. Aber das muss an so akzeptieren. Alles in allem kann man sagen: Es liegt uns ein bera ungsfähiger Entwurf – zumindest in diesem Bereich – or. Ich wünsche uns allen konstruktive Haushaltsberaungen. Ein kleines ceterum censeo muss ich allerdings doch och anfügen – da geht es mir wie Cato dem Älteren –: as ist der bereits erwähnte Härtefonds für die Opfer echtsextremistischer Übergriffe. Frau Ministerin, Million Euro wollen Sie diesem Fonds wieder zufühen. (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Gut angelegt!)


    ch halte es wirklich für fehl am Platze, Opfer unter-
    chiedlich zu behandeln, ob sie nun von rechts oder von
    inks oder ob sie religiös oder rassistisch motiviert ange-
    riffen werden – dem Opfer ist das ziemlich egal. Ich
    itte Sie, diesen ideologisch verbrämten Irrweg aufzuge-
    en; er passt nicht zu Ihnen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    arum schaffen Sie nicht einen Titel, der einfach „Här-
    eleistungen für Opfer extremistischer Übergriffe“ heißt?
    ann wären alle bedacht und dann könnte allen geholfen
    erden. Das wäre meine Bitte an Sie, auch für die kom-
    enden Haushaltsberatungen.
    Lassen Sie mich noch einen Satz zu den Haushalts-

    eratungen generell anfügen. Es macht einem Haushäl-
    er wenig Spaß, wenn man insgesamt einen Haushalts-
    ntwurf vorgelegt bekommt, der im Grunde genommen
    icht beratungsfähig ist. Davon wird natürlich auch ein
    tück weit der Justizetat tangiert. Die Risiken wurden






    (A) )



    (B) )


    Norbert Barthle

    bereits angesprochen. Es ist wenig ersprießlich, wenn
    die Vorlage zu einem Zeitpunkt erscheint, an dem das
    Ganze eigentlich schon wieder überholt ist, weshalb die
    Beratungen wenig Sinn machen.

    Was mich, mit Verlaub, an der rot-grünen Bundesre-
    gierung aber am meisten ärgert und anwidert, um das
    Kanzlerwort zu vermeiden, ist die Tatsache, dass das
    trotz alldem immer noch mit der Attitüde der Groß-
    mannssucht und der Großspurigkeit vorgetragen wird.
    Das ist wirklich ärgerlich. Es werden Jahrhundertrefor-
    men en masse, eine nach der anderen, propagiert. Bis die
    Reformen in Kraft treten, ist meist alles schon wieder
    überholt.


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Weil Sie sie verhindern! Stimmen Sie immer zu, dann wird es richtig gut und toll!)


    Das finde ich lästig. Davon heben Sie sich aber in ange-
    nehmer Weise ab. Ich hoffe, das bleibt so. In diesem
    Sinne wünsche ich uns gute Beratungen.

    Vielen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Als letztem Redner in der Aussprache erteile ich dem

Kollegen Ingo Wellenreuther für die CDU/CSU-Frak-
tion das Wort.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ingo Wellenreuther


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-

    ren! Als ehemaliger Richter aus der schönen Stadt Karls-
    ruhe, der deutschen Residenz des Rechts, freut es mich
    besonders, heute zum Justizhaushalt sprechen zu kön-
    nen. Bevor ich mich aber zur Rechtspolitik äußere,
    möchte ich auf die Justiz- und Rechtspflege im Allge-
    meinen und auf ihren Stellenwert in unserem Land zu
    sprechen kommen. Herr Stünker und Frau Zypries, Sie
    haben das auch schon getan.

    Es ist gerade einmal etwas mehr als zehn Jahre her,
    als es im Zuge der Wiedervereinigung offensichtlich
    und bald auch allen klar wurde, dass Wirtschaftsent-
    wicklung und Wachstum in den neuen Bundesländern
    ohne gesicherte Rechte, ohne funktionierende Gerichte
    und ohne ein leistungsstarkes Vollstreckungs- und
    Grundbuchwesen nicht möglich sind. Das gilt auch noch
    heute für den gesamten Wirtschaftsstandort Deutsch-
    land. Deshalb ist eine gut funktionierende Infrastruktur
    im Recht und in der Justiz für unser Land von elementa-
    rer Bedeutung.

    Ich denke – das wurde gerade angesprochen –, die
    circa 350 Millionen Euro, die in den Justizhaushalt des
    Bundes eingestellt worden sind, stellen im Verhältnis zu
    den circa 250 Milliarden Euro des Gesamthaushaltes ein
    Minimum dar, um dieser Bedeutung gerecht zu werden.
    Bei aller Notwendigkeit zum Sparen – Herr Barthle hat
    es gerade angesprochen – sollte uns ein funktionierender
    Rechtsstaat einen Nettobedarf von unter 0,2 Prozent des
    Bundeshaushaltes wert sein. Die Justiz braucht ausrei-

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    (C (D hende Mittel, um ihrer Gemeinschaftsaufgabe nicht nur m Bund, sondern natürlich auch in den Ländern gerecht u werden. Es gilt aber auch der Satz: Schnelles Recht ist gutes echt. Der Faktor Zeit ist gerade bei der Gewährung nd Durchsetzung von Recht ganz entscheidend. Es ist ichtig, dass die Justiz effektiver wird und die Abläufe eschleunigt werden. Dazu haben wir von der Union mit em bereits angesprochenen Entwurf eines Justizbechleunigungsgesetzes einen konkreten Vorschlag vorelegt. Ich möchte kurz auf das Strafverfahren eingehen. ach unserer Überzeugung muss die Unterbrechungsrist bei Hauptverhandlungen verlängert werden – hier ind wir mit Ihnen einer Meinung –, die Möglichkeiten m Strafbefehlsverfahren müssen erweitert werden, es üssen – auch im Erwachsenenstrafrecht – Wahlrechtsittel eingeführt werden und im Adhäsionsverfahren ollte ein Wiedergutmachungsvergleich ermöglicht weren, um nur einige Punkte herauszugreifen, die den trafprozess betreffen. Dem sollten Sie sich nicht verchließen. (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Tun wir ja nicht!)


    Das werden wir sehen, Herr Ströbele.
    Für das Zivilverfahren möchte ich zwei Punkte he-

    ausgreifen, die von ganz entscheidender Bedeutung
    ind und die die Verfahren behindern. Das eine ist die
    eu eingeführte Dokumentationspflicht für richterliche
    inweise und das andere ist die obligatorische Gütever-
    andlung. Diese beiden Dinge müssen gestrichen wer-
    en. Letzteres bringt den Parteien lediglich mehr Forma-
    smus und Aufwand.


    (Joachim Stünker [SPD]: Warum?)

    – Herr Stünker, es ist so. Ich habe zweieinhalbtausend

    ivilprozesse geführt. Ich glaube, ich weiß, wovon ich
    ede.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Joachim Stünker [SPD]: Nein!)


    Die erweiterte Dokumentationspflicht hat dazu ge-
    ührt, dass Protokolle länger und Gerichtstermine zeit-
    aubender werden. Das ist sicherlich nicht im Sinne ei-
    er effizienteren Justiz. Deswegen bitte ich Sie
    usdrücklich, dass Sie nicht an Regelungen festhalten,
    ie sich in der Praxis tatsächlich als verfehlt herausge-
    tellt haben. Um das zu wissen, hätte man kein Prophet
    ein müssen.


    (Dirk Manzewski [SPD]: Was denn zum Beispiel?)


    Das habe ich gerade gesagt, Herr Manzewski.
    Daneben ist es dringend erforderlich, die neuen Be-

    astungen, die auch durch die ZPO-Reform auf den Bun-
    esgerichtshof zukommen, zu korrigieren. Lassen Sie
    s mich ganz plastisch ausdrücken, Frau Zypries: Der
    GH ist bereits abgesoffen; er ertrinkt in Zulassungsre-
    isionen und Nichtzulassungsbeschwerden.


    (Otto Fricke [FDP]: Da haben wir die richtige Ministerin da!)







    (A) )



    (B) )


    Ingo Wellenreuther

    – Ja, eben. – Die richtige Lösung läge hier in der Einfüh-
    rung einer Antragsrevision. Dies würde es dem Bundes-
    gerichtshof auch ermöglichen, seine Arbeitskapazität
    wieder auf die wirklich wesentlichen und relevanten Fra-
    gen zu konzentrieren.


    (Otto Fricke [FDP]: Vielleicht bekommen wir einen neuen Strafsenat!)


    Eine Aufstockung der Zahl der Bundesrichter im Zi-
    vilbereich wäre nicht nur aus Kostengründen der falsche
    Weg; denn dann – ich muss es ansprechen – käme die so
    genannte Rutschklausel zur Anwendung. Frau Zypries,
    wir haben schon darüber gesprochen. Dies hätte sowohl
    für die Stadt Karlsruhe als auch für den Bundesgerichts-
    hof nicht hinnehmbare Folgen, nämlich die Spaltung des
    BGH. Ich nehme Sie beim Wort und darf Sie auffordern,
    sich dafür einzusetzen, dass der BGH mit allen Strafse-
    naten in Karlsruhe bleibt, da gerade diese das Bild des
    Gerichtshofes in der Öffentlichkeit prägen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Im Sinne der Kosteneinsparung – wir sind ja gerade

    in der Haushaltswoche – sollte sogar über eine Wieder-
    eingliederung des 5. Strafsenates des BGH von Leipzig
    nach Karlsruhe nachgedacht werden. Beim Bundesver-
    waltungsgericht wurden ähnliche Wege schon gegangen.

    Lassen Sie mich zu weiteren Themen kommen, die
    von rechtspolitischer Bedeutung sind und die der Kol-
    lege Herr Dr. Götzer noch nicht angesprochen hat. Es
    sind weitere Beispiele dafür, dass es Rot-Grün an ent-
    sprechender Kompetenz fehlt.

    Zunächst nenne ich das leidige Gesetz zur Vereinfa-
    chung und Vereinheitlichung der Verfahrensvorschriften
    zur Wahl und Berufung ehrenamtlicher Richter. Das
    Gesetzesvorhaben wurde bereits in der letzten Wahlperi-
    ode vom Bundesrat eingebracht. Passiert ist nichts, weil
    Rot-Grün das Verfahren verzögert hat. Auch in dieser
    Wahlperiode wurde das Gesetzeswerk – inhaltlich un-
    verändert – vom Bundesrat erneut eingebracht. Eine Ver-
    abschiedung vor der Sommerpause ist aber wieder an
    plötzlichen Änderungsvorschlägen von Rot-Grün ge-
    scheitert, sodass es für die Bundesländer im Jahre 2004
    noch immer keine einheitliche und vereinfachte Wahl-
    möglichkeit gibt, um die Tausenden von ehrenamtlichen
    Richtern zu wählen.

    Ein noch schlimmeres Trauerspiel – auch das wurde
    gerade schon angesprochen – ist die Geschichte der Ver-
    wirklichung der Reform der Bundesrechtsanwaltsge-
    bührenordnung. Ich möchte kurz darauf hinweisen,
    dass die 120 000 Anwälte dieses Landes seit Jahren auf
    eine Anpassung und Änderung der BRAGO an die allge-
    meinen Lebenshaltungskosten warten. Das haben Sie
    verschleppt, und zwar seit sechs Jahren.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Auch dieses Gesetzgebungsverfahren ist in der letzten

    Wahlperiode von Regierungsseite aus immer wieder da-
    durch torpediert worden, dass kurzfristig Änderungen
    nachgeschoben wurden, die weder von der Anwaltschaft
    noch von unserer Seite akzeptiert werden konnten. Mit
    der Beteiligung der Union ist es nun endlich gelungen


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    (C (D Sie haben es angesprochen –, Ende August dieses Jahes den Referentenentwurf fertig zu stellen. Somit kann ie Anwaltschaft darauf hoffen, dass die Anpassung im ächsten Jahr tatsächlich durchgeführt wird. (Beifall des Abg. Dr. Karl A. Lamers [Heidelberg] [CDU/CSU] – Dr. Wolfgang Götzer [CDU/CSU]: Ohne uns geht nichts! – Gegenruf des Abg. Dirk Manzewski [SPD]: Mit euch leider auch nicht!)


    Sie sagen es, Herr Dr. Götzer, so ist es.
    Der heutige Tag bietet Anlass dafür, dass noch einige
    orte zum 11. September gesprochen werden. Uns al-

    en sind die grausamen Ereignisse und die schrecklichen
    ilder noch gut im Gedächtnis. Wir werden sie wahr-
    cheinlich nicht vergessen können. Ich möchte dies zum
    nlass nehmen, um auf die gravierenden inhaltlichen
    nterschiede in den Bereichen Terrorismusbekämpfung
    nd Bekämpfung der organisierten Kriminalität zwi-
    chen der Union und Rot-Grün hinzuweisen und diese
    nzusprechen. Dieser Anschlag sollte für uns alle eine
    ahnung sein, gegen den internationalen Terrorismus
    ntschieden vorzugehen, um die Menschen vor ähnli-
    hen Attentaten besser zu schützen und auch zukünftig
    nsere demokratischen und freiheitlichen Gesellschafts-
    trukturen zu sichern. Herr Stünker, ich hoffe, Sie ma-
    hen das.


    (Joachim Stünker [SPD]: Das machen wir!)

    Bisher waren Sie nicht in der Lage, den Rahmenbe-

    chluss der Europäischen Union zur Terrorismusbe-
    ämpfung fristgerecht umzusetzen.


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was? Quatsch! Das ist eine Beleidigung!)


    rst nach unserer Aufforderung im März haben Sie im
    pril einen Entwurf vorgelegt. Aber dieser ist völlig un-
    ureichend und ungenügend, um einen weit reichenden
    chutz der Bevölkerung und unserer freiheitlichen Ge-
    ellschaft vor Terrorismus zu gewährleisten.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Üble Nachrede!)


    Herr Ströbele, das müssen Sie so hinnehmen.
    Nachbessern müssen Sie auch bei der Bekämpfung

    er organisierten Kriminalität. Frau Zypries, Sie ha-
    en es trotz Ausweitung der Taten im Bereich der orga-
    isierten Kriminalität noch nicht fertig gebracht, den
    trafverfolgungsbehörden ausreichend geeignete Mittel
    ur Verfügung zu stellen.
    Was getan werden muss, liegt meines Erachtens auf

    er Hand:
    Erstens. Eine neue Kronzeugenregelung muss her.
    Zweitens. Es muss eine Rechtsgrundlage für den Ein-

    atz verdeckter Ermittler geschaffen werden, damit auch
    ie Beamten für ihr notwendiges Handeln Rechtssicher-
    eit haben.






    (A) (C)



    (B) (D)


    Ingo Wellenreuther
    Drittens. Eine Ausweitung der Telefonüberwachung

    ist notwendig.

    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Eine Ausweitung? – Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Auf was wollen Sie denn ausweiten?)


    – Herr Ströbele, auch wenn es wehtut, Sie haben richtig
    gehört: eine Ausweitung.

    Frau Zypries, lassen Sie die Ermittlungsbehörden
    nicht länger im Stich. Tun Sie etwas, damit der Terroris-
    mus und die organisierte Kriminalität bekämpft werden
    können. Reden Sie nicht nur davon, sondern handeln Sie
    endlich, vor allem ideologiefrei. Die Menschen in
    Deutschland erwarten es zu Recht von Ihnen.

    Danke schön.

    (Beifall bei der CDU/CSU)