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ID1506016900

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/60 Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2004 (Haushaltsgesetz 2004) (Drucksache 15/1500) . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Finanzplan des Bundes 2003 bis 2007 (Drucksache 15/1501) . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 2: a) Erste Beratung des von den Fraktionen grundlagen (Existenzgrundlagengesetz – EGG) (Drucksache 15/1523) . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Erste Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Grundge- setzes (Einfügung eines Art. 106 b) (Drucksache 15/1527) . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 9: 5102 B 5102 C 5103 A 5103 A Deutscher B Stenografisch 60. Sitz Berlin, Donnerstag, den I n h a l Gedenken an die Opfer der Anschläge am 11. September 2001 in den Vereinigten Staaten von Amerika . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gedenken zum Tode der schwedischen Außen- ministerin Anna Lindh . . . . . . . . . . . . . . . . . Benennung des Abgeordneten Eckhardt Barthel (Berlin) als stellvertretendes Mitglied des Stiftungsrates der Kulturstiftung des Bundes Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines in Z 5101 A 5109 D 5105 B 5101 B 5102 A der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Dritten Gesetzes für mo- undestag er Bericht ung 11. September 2003 t : derne Dienstleistungen am Arbeits- markt (Drucksache 15/1515) . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Vierten Gesetzes für mo- derne Dienstleistungen am Arbeits- markt (Drucksache 15/1516) . . . . . . . . . . . . . Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 7: Erste Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Sicherung der Existenz- 5102 C 5102 D Antrag der Abgeordneten Dirk Niebel, Dr. Heinrich L. Kolb, weiterer Abgeordneter II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 60. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 11. September 2003 und der Fraktion der FDP: Arbeitslosen- hilfe und Sozialhilfe zu einem beschäfti- gungsfördernden kommunalen Sozial- geld zusammenführen (Drucksache 15/1531) . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl-Josef Laumann CDU/CSU . . . . . . . . . . Dr. Thea Dückert BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . Kurt J. Rossmanith CDU/CSU . . . . . . . . . . . Volker Kröning SPD . . . . . . . . . . . . . . . . Anja Hajduk BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Fuchtel CDU/CSU . . . . . . . . . Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Böhmer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Ute Berg SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Rachel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . Grietje Bettin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marion Seib CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . K E D B D C A D H A E F D N W E J D A B F D A H D U E B B D 5103 B 5103 C 5106 A 5110 A 5113 B 5116 B 5119 B 5121 C 5123 D 5124 B 5126 C 5127 C 5129 A 5129 D 5131 B 5132 C 5135 B 5138 B 5140 C 5143 C 5145 D 5147 C 5149 B 5151 C 5153 B 5155 B 5156 A 5157 C 5158 A Dr. Maria Böhmer CDU/CSU . . . . . . . . . laus-Peter Willsch CDU/CSU . . . . . . . . . . inzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen r. h. c. Manfred Stolpe, undesminister BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . r. Klaus W. Lippold (Offenbach) DU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lbert Schmidt (Ingolstadt) BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orst Friedrich (Bayreuth) FDP . . . . . . . . . . nnette Faße SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . duard Oswald CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . ranziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orbert Königshofen CDU/CSU . . . . . . . . . olfgang Spanier SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Fischer (Hamburg) CDU/CSU . . . . inzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit ürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . r. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . strid Klug SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . irgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . ranziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . lbrecht Feibel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . orst Kubatschka SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . oris Meyer (Tapfheim) CDU/CSU . . . . . . . lrich Kelber SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . inzelplan 07 Bundesministerium der Justiz rigitte Zypries, Bundesministerin MJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Wolfgang Götzer CDU/CSU . . . . . . . . . . 5159 C 5162 D 5164 C 5167 B 5169 D 5171 D 5173 D 5175 D 5178 C 5179 D 5182 A 5183 B 5184 C 5186 C 5189 A 5190 D 5193 A 5194 C 5194 D 5197 A 5199 A 5201 A 5203 B 5205 D Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 60. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 11. September 2003 III Jerzy Montag BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Stünker SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . Ingo Wellenreuther CDU/CSU . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 5208 D 5210 A 5211 A 5212 C 5215 B 5216 B 5218 C 5218 D 5219 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 60. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 11. September 2003 5101 (A) ) (B) ) 60. Sitz Berlin, Donnerstag, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Berichtigung 59. Sitzung, Seite 5085 (A), dritter Absatz, der letzte Satz ist wie folgt zu lesen: „Die vier Handelsminister dieser Länder haben dargestellt, wie 10 Millionen Men- schen in ihren Ländern von Subventionen zumal der USA – für ihre großen Farmer im Bereich der Baum- wolle in Höhe von 3,7 Milliarden US-Dollar – betroffen sind, weil sie keine Chance mehr haben, wettbewerbsfä- hig ihre Produkte auf dem Weltmarkt abzusetzen.“ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 60. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 11. September 2003 5219 (A) (C) (B) ) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Bernhardt, Otto CDU/CSU 11.09.2003 Carstensen (Nordstrand), Peter H. CDU/CSU 11.09.2003 Daub, Helga FDP 11.09.2003 Leutheusser-Schnarrenberger, Sabine FDP 11.09.2003 Müller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11.09.2003 Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich * Ferner, Elke SPD 11.09.2003 Fritz, Erich G. CDU/CSU 11.09.2003* Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 11.09.2003* Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 11.09.2003 Goldmann, Hans-Michael FDP 11.09.2003 Hartnagel, Anke SPD 11.09.2003 Heinrich, Ulrich FDP 11.09.2003 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11.09.2003 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11.09.2003 Hustedt, Michaele BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11.09.2003 Kopp, Gudrun FDP 11.09.2003 Künast, Renate BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11.09.2003 Dr. Kues, Hermann CDU/CSU 11.09.2003 Lensing, Werner CDU/CSU 11.09.2003 Dr. Leonhard, Elke SPD 11.09.2003 M P P R S S S D D W D W W (D für die Teilnahme am Parlamentariertreffen der Interparlamentari- schen Union üller (Düsseldorf), Michael SPD 11.09.2003 feiffer, Sibylle CDU/CSU 11.09.2003 flug, Johannes SPD 11.09.2003* eiche, Katherina CDU/CSU 11.09.2003 chmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 11.09.2003 chröder, Gerhard SPD 11.09.2003 inghammer, Johannes CDU/CSU 11.09.2003 r. Stadler, Max FDP 11.09.2003 r. Uhl, Hans-Peter CDU/CSU 11.09.2003 eisheit, Matthias SPD 11.09.2003 r. von Weizsäcker, Ernst Ulrich SPD 11.09.2003 ettig-Danielmeier, Inge SPD 11.09.2003 inkler, Josef Philip BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11.09.2003 * 60. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 11. September 2003 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage 1
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    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: ()
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()


    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-

    ren! Nicht erst seit dem Eintreten der schwierigen Situa-
    tion der öffentlichen Haushalte ist immer wieder von der
    knappen Ressource Recht die Rede. Die Kapazitäten der
    Justiz gelten als knapp. Insbesondere für die Recht su-
    chenden Bürgerinnen und Bürger ist das Recht ein kost-
    bares Gut.

    Unsere Gesellschaft schätzt den Rechtsfrieden, den
    gute Gesetze sowie leistungsfähige Verwaltungen und
    Gerichte vermitteln. Die Justiz in unserem Land hat ein
    hohes Ansehen. Nicht zuletzt das besondere Ansehen
    des Bundesverfassungsgerichts zeugt davon.

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    (C (D Zu den Kernaufgaben des Staates gehört es, die Jusizgewährung zu garantieren und die richtigen Rahmenedingungen für die Pflege und Fortentwicklung des echts zu schaffen. Die Bürgerinnen und Bürger haben ogar einen verfassungsrechtlich garantierten Justizgeährungsanspruch. Daraus folgen zwei Verpflichtungen des Staates. Ers ens muss er unabhängige und funktionierende Gerichte ur Verfügung stellen, die Rechtsstreite in angemessener eit entscheiden. Zweitens muss er allen den Zugang zu en Gerichten ermöglichen. Die Rechtsgewährung gilt uch für diejenigen, die nicht ohne weiteres dafür zahlen önnen. Aus dieser Verpflichtung und auch Errungenschaft nseres Rechtsstaates erwächst für uns die Verantworung, mit dem Justizhaushalt nicht nach der Rasenmäermethode umzugehen. Ich möchte mich bei allen aushaltsberichterstattern recht herzlich dafür bedanen, dass sie das bei dem vorliegenden Haushaltsentwurf enauso gesehen haben und bei der Erstellung des Jusizhaushalts entsprechend verfahren sind. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Die von mir skizzierten Rechte bedeuten aber keinen
    reibrief für die Justiz, mit den Mitteln nach eigenem
    utdünken zu verfahren. Auch die Justiz ist gefordert,
    ittel einzusparen sowie die vorhandenen Mittel zusam-
    enzuhalten und sie effektiver einzusetzen.
    Dass das Justizministerium kostenbewusst vorgeht,

    eigt die Refinanzierungsquote des Haushalts. Der Jus-
    izhaushalt hat eine Deckungsquote von deutlich mehr
    ls 90 Prozent und liegt damit weit über allen anderen
    essorts. Trotz allem werden wir auch 2004 wieder ei-
    en Einsparbeitrag von 6,7 Millionen Euro erwirtschaf-
    en. Das sind immerhin fast 2 Prozent des Volumens des
    aushalts. Das ist für einen Haushalt, mit dem überwie-
    end Personalkosten gedeckt werden müssen, kein Pap-
    enstiel.
    Unabhängig von der Einnahmeseite muss auch die
    usgabeseite betrachtet werden. Wir müssen im Hin-
    lick sowohl auf den Bundeshaushalt als auch auf die
    aushalte der Länder – mit ihnen sollten wir hier zusam-
    enarbeiten; denn sie sind ja in einer ähnlichen Situa-
    ion wie wir – die Justiz modernisieren, und zwar in drei
    tufen: Erstens. Wir müssen die Abläufe innerhalb der
    ustiz vereinfachen. Zweitens. Wir müssen prüfen, wel-
    he Aufgaben innerhalb der Justiz übertragen werden
    önnen, zum Beispiel von Richtern auf Rechtspfleger
    der auf andere Mitarbeiter des Justizdienstes. Drittens.
    ir müssen auch prüfen, inwieweit Privatisierungen von
    ufgaben möglich sind.
    Lassen Sie mich im Zusammenhang mit der Verein-

    achung von Abläufen kurz auf den von uns vorgelegten
    ntwurf eines Justizmodernisierungsgesetzes eingehen.
    it diesem Gesetz wollen wir weniger dem Bund als
    ielmehr den Ländern die Möglichkeit geben, die Ver-
    ahren zu vereinfachen bzw. – so habe ich es bereits an
    iner anderen Stelle formuliert – viele kleine Sandkörner
    us dem Getriebe der Justiz zu entfernen und stattdessen






    (A) )



    (B) )


    Bundesministerin Brigitte Zypries

    Öl hineinzugießen. Wir wollen Vereinfachung, ohne die
    Rechtsstaatlichkeit der Verfahren in irgendeiner Form zu
    beeinträchtigen. Derzeit müssen beispielsweise im Zivil-
    prozess Beweise oft ein zweites Mal erhoben werden,
    obwohl es in gleicher Sache bereits einen Strafprozess
    gegeben hat, in dem Zeugen vernommen, Gutachten ein-
    geholt und die Beweise eingehend gewürdigt wurden.
    Wir wollen deshalb den Beweiswert eines rechtskräfti-
    gen Urteils in einem Strafprozess erhöhen: Das Zivilge-
    richt soll in gleicher Sache an das Urteil in einem Straf-
    prozess gebunden sein. Selbstverständlich soll der
    Gegenbeweis zulässig sein. Wir meinen, dass wir damit
    sowohl die Rechtsposition des Opfers stärken als auch
    den Zivilprozess effizienter machen werden.

    Ein weiteres Beispiel für eine Vereinfachung der Ab-
    läufe ist der elektronische Rechtsverkehr. Sie wissen,
    dass hier bereits etliche Modellprojekte laufen. Ab dem
    15. Oktober dieses Jahres können nun auch verfahrens-
    relevante Erklärungen in Verfahren des gewerblichen
    Rechtsschutzes sowohl beim Bundesgerichtshof als auch
    beim Bundespatentgericht und beim DPMA rechtswirk-
    sam als elektronische Dokumente eingereicht werden.

    Vorschläge zur Übertragung von Aufgaben haben wir
    auch in unserem Entwurf eines Justizmodernisierungs-
    gesetzes gemacht. Wir schlagen vor, beim Erbschein und
    beim Handelsregister Aufgaben auf Rechtspfleger zu
    übertragen, um insbesondere den Ländern mehr Spiel-
    raum zu geben.

    Privatisierungen im Rahmen der Justiz sind schwie-
    rig. Ich bin zwar stets dafür, dass sich der Staat überall
    dort zurückhält, wo gesellschaftliches Engagement zu
    gleichen oder besseren Ergebnissen führt. Der moderne
    Staat ist nicht dann stark, wenn er alles selbst macht. Er
    ist es vor allen Dingen dann, wenn er Wirtschaft und Ge-
    sellschaft stark macht, aber eben nur dort, wo es möglich
    und besser ist. Deshalb muss man mit Privatisierungen
    im Justizbereich besonders vorsichtig umgehen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Die Privatisierung des Strafvollzugs oder der Gerichts-
    vollzieher ist nicht das, was wir unbedingt brauchen. Ins-
    besondere hier gilt es, der Privatisierungshysterie entge-
    genzutreten, die im Übrigen oft damit endet, dass die
    Gewinne privatisiert werden, dass aber die Verluste bzw.
    die Kosten für die Aufsicht über die privaten Unterneh-
    men der Steuerzahler trägt. Das können wir nicht wollen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Die Justiz braucht die staatliche Autorität, die für die
    Schaffung des Rechtsfriedens erforderlich ist, und sie
    braucht dort, wo sie in die Rechte der Menschen ein-
    greift, feste rechtsstaatliche Bindungen.

    Ich habe eingangs gesagt: Der verfassungsrechtlich
    garantierte Justizgewährungsanspruch umfasst nicht nur
    den Zugang zu den Gerichten an sich. Die Gerichte müs-
    sen vielmehr auch in der Lage sein, in angemessener
    Zeit ihre Entscheidungen zu treffen. Deshalb sind die
    obersten Gerichte des Bundes schon seit Jahren von der

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    (C (D inearen Stelleneinsparung ausgenommen. Wir hatten ber nicht alle notwendigen Mittel für die Stellen eingetellt. Ich danke Ihnen, dass Sie das in diesem Haushalt achgeholt haben. Dem BGH sind bereits 2003 zusätzich 2 Millionen Euro bereitgestellt worden. 2004 erhält r weitere 1,4 Millionen Euro für Personalausgaben. em Bundesfinanzhof stehen sogar zusätzlich 1,6 Millinen Euro zur Verfügung. Ich nehme an, dass sich die Situation beim Bundesge ichtshof, die durch zusätzliche Arbeitsbelastung geennzeichnet ist – das hat nichts mit den Etaterhöhungen u tun –, in Kürze entspannen wird. Sie wissen, dass es ine erhöhte Arbeitsbelastung durch die ZPO-Reform or allem in den Bereichen des Miet-, des Kostenund es Insolvenzrechts gibt. Wir haben aber die schöne Bebachtung zu machen, dass der BGH gerade in Mietsahen mehrere Grundsatzentscheidungen gefällt hat, die ich sozusagen nach unten durchdeklinieren und somit uch bei den Instanzgerichten zu Arbeitsvereinfachunen führen werden. Das ist ebenfalls ein Beitrag des undes zur Justizgewährung in den Ländern, damit auch ort die schwierige Ressource Recht gehandhabt werden ann. Der Zugang zu den Gerichten muss bezahlbar sein. ußerdem muss die Rechtspflege so ausgestattet sein, ass sie ordnungsgemäß funktioniert. Beide Gesichtsunkte haben wir bei der grundlegenden Reform des ostenrechts, die wir in Kürze auf den Weg bringen weren, berücksichtigt. Ich möchte mich an dieser Stelle anz herzlich bei der Opposition, namentlich bei Ihnen, err Dr. Röttgen, für die gemeinsame Erörterung und ür die Zusage, dass der Entwurf mit Ihrer Zustimmung urch die parlamentarischen Gremien getragen wird, beanken. (Dirk Manzewski [SPD]: Das glaube ich erst, wenn der Finger oben ist!)


    Ich habe das gesagt, damit das einmal im Protokoll
    estgehalten wird.
    Zum 1. Juli 2004 wollen wir die Regelungen für die
    erichtskosten ebenso wie die Entschädigung für Zeu-
    en, Sachverständige und ehrenamtliche Richter neu
    estalten. Wir wollen die in Teilen über 120 Jahre alte
    undesrechtsanwaltsgebührenordnung durch ein neues
    echtsanwaltsvergütungsgesetz ersetzen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    nser gemeinsames Ziel ist es, das Kosten- und Vergü-
    ungsrecht einfacher und transparenter zu machen. Wir
    ollen die Gerichte auch dadurch entlasten, dass wir die
    ergütung des Anwalts im vorgerichtlichen Verfahren
    erbessern. Dadurch soll der Anreiz geschaffen werden,
    icht zu Gericht zu gehen.
    Wir werden den Ostabschlag auf Gebühren und Ent-

    chädigungssätze in Höhe von 10 Prozent abschaffen.
    as ist ein weiterer Beitrag zur Schaffung gleichwertiger
    ebensverhältnisse in den östlichen und westlichen Bun-
    esländern.






    (A) )



    (B) )


    Bundesministerin Brigitte Zypries

    Ich meine, dass es gerechtfertigt ist, die seit über zehn

    Jahren ausstehende Erhöhung der Anwaltsgebühren end-
    lich anzugehen. Wir sehen vor, dass die Anwälte pro
    Jahr eine Erhöhung um etwa 1,4 Prozent erhalten. Das
    ist kein besonders hoher Einkommenszuwachs, wenn
    man bedenkt, dass er in der gewerblichen Wirtschaft an-
    sonsten bei jährlich durchschnittlich 2,6 Prozent lag. Wir
    müssen berücksichtigen, dass Rechtsanwältinnen und
    Rechtsanwälte sehr häufig auch Arbeitgeber sind, denen
    dadurch höhere Lohnkosten, höhere Mietkosten und hö-
    here Bürokosten entstehen. Ich bin der Auffassung, dass
    die Erhöhung, auf die wir uns verständigt haben, sehr
    moderat ist. Ich hoffe sehr, dass die Anwaltschaft bei ih-
    ren bisherigen relativ positiven Aussagen bleibt.

    Um das Ziel, die Anzahl der Verfahren bei den Ge-
    richten zurückzuschrauben, setzen wir zum einen auf die
    vorhin erwähnten vorgerichtlichen Streitentscheidungen.
    Zum anderen haben wir festgestellt, dass durch die Ein-
    führung des gemeinsamen Sorgerechts der Eltern für
    ihre Kinder im Scheidungsfall ein deutlicher Rückgang
    der Zahl an familiengerichtlichen Streitigkeiten zu ver-
    zeichnen ist. Das heißt, dass man auch das materielle
    Recht danach durchforsten muss, wo man Hilfestellun-
    gen geben kann.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Dazu gehört auch die Arbeit des Deutschen Patent-
    und Markenamtes, die an dieser Stelle schon mehrfach
    gewürdigt wurde. Sie wissen, dass wir das so genannte
    Stauabbauprogramm auf den Weg gebracht haben, weil
    die Anzahl der Prüfer bis 1997 kontinuierlich verringert
    wurde und weil wir festgestellt haben, dass die enormen
    Rückstände im Sinne der Interessen der deutschen In-
    dustrie und Patentanmelder dringend aufgearbeitet wer-
    den mussten.

    In diesem Haushaltsgesetzentwurf ist die letztmalige
    Schaffung von 60 zusätzlichen Stellen für Patentprüfer
    vorgesehen. Wir sind zuversichtlich, dass wir es schaf-
    fen, innerhalb kurzer Zeit gerichtsfeste, belastbare und
    vernünftige Bescheide zu erlassen, um so den notwendi-
    gen Rechtsrahmen für die Wirtschaft zu setzen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Last, but not least ist dazu zu sagen, dass damit natür-
    lich auch eine Steigerung des Gebührenaufkommens des
    Bundes verbunden ist: Im Jahre 2004 werden wir durch
    die verbesserte Erledigung beim DPMA – prognos-
    tisch – 12 Millionen Euro mehr einnehmen als in den
    Jahren zuvor.

    Zum Bereich der Justiz kann man am heutigen Tage
    keine Rede halten, ohne an den schrecklichen Terroran-
    schlag von vor zwei Jahren in New York zu erinnern.
    Wir haben heute Morgen im Bundestag eine allgemeine
    Gedenkminute dazu abgehalten. Dieses Attentat hat uns
    nicht zuletzt gezeigt, dass der Justizgewährungsanspruch
    nicht mehr nur national ist, sondern dass internationale
    Verpflichtungen bestehen, gemeinsam gegen Terroristen

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    (C (D orzugehen und die Bekämpfung des internationalen errorismus abzustimmen. Wir in Deutschland haben unseren Beitrag dazu ge eistet: § 129 b StGB wurde eingeführt. Mit dem Rahenbeschluss Terrorismus und dem europäischen Haftefehl (Dr. Norbert Röttgen [CDU/CSU]: Da steht noch was aus!)


    aben wir weitere wichtige gesetzgeberische Vorausset-
    ungen geschaffen, um dem internationalen Terrorismus
    n Zukunft besser begegnen zu können.
    Wir haben in Deutschland das weltweit einzige Ver-

    ahren gegen einen Täter des 11. September – mit einer
    erurteilung – abgeschlossen. Ein weiteres Verfahren
    efindet sich in der Hauptverhandlung. Ich würde mir
    ünschen, dass auch andere Nationen den Weg der
    echtsstaatlichen Anklage konsequent umsetzen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie des Abg. Otto Fricke [FDP])


    Zudem sind wir das Land – lassen Sie mich das an
    ieser Stelle auch einmal erwähnen –, das das weltweit
    ichteste Angebot in Sachen Rechtshilfe hat, sowohl
    as die Ersuchen als auch was das Antworten bei
    echtshilfeverfahren anbelangt. Wir haben auch inso-
    eit mit den USA nach dem 11. September sehr gut zu-
    ammengearbeitet und ein Rechtshilfeabkommen ausge-
    andelt, das wir im nächsten Monat unterzeichnen
    önnen.
    Wir haben also allen Anlass, auch für den Bereich der

    ustiz sagen zu können: Wir haben unseren Beitrag zur
    ekämpfung des internationalen Terrorismus geleistet.
    Ich habe eingangs von der knappen Ressource Recht

    esprochen. Sie gilt es zu bewahren, und zwar, wie ich
    eine, mit intelligenten und effizienten Mitteln. Ich
    enke, dass der Haushalt, der hier heute eingebracht
    ird, ein wichtiger Beitrag dazu ist.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Ich erteile dem Kollegen Dr. Wolfgang Götzer, CDU/
SU-Fraktion, das Wort.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Wolfgang Götzer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Herr Präsident! Verehrte Kolleginnen und Kollegen!
    ie Haushaltsdebatte ist immer ein Anlass, eine Zwi-
    chenbilanz zu ziehen, in diesem Fall über knapp ein
    ahr rot-grüne Rechtspolitik. Liebe Frau Ministerin,
    uch wenn ich Sie persönlich schätze und wir alle den
    m Vergleich zu Ihrer Vorgängerin neuen Umgangsstil
    nerkennen, kann ich Ihnen nicht ersparen, dass ich
    iese Bilanz als sehr mager bezeichnen muss. Unter Ih-
    er Vorgängerin herrschte bisweilen hektisch aufkom-
    ender Aktionismus. Davon kann jetzt wahrlich keine
    ede sein.






    (A) )



    (B) )


    Dr. Wolfgang Götzer

    Die Koalitionsvereinbarung ist bis jetzt größtenteils

    nicht umgesetzt worden und wenn doch, dann sehr dürf-
    tig.


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir sind hier ja noch nicht mal ein Jahr! Ein Dreivierteljahr!)


    Es gibt viele Ankündigungen und wenig Taten.
    Liebe Frau Zypries, wir entdecken bei Ihnen zwar ei-

    nige begrüßenswerte Ansätze. Ihr Problem ist aber: Sie
    können sich nicht durchsetzen, weder gegenüber der
    SPD-Fraktion noch gegenüber dem Koalitionspartner.
    Dazu kommt die Uneinigkeit innerhalb der Koalition.
    Die Leidtragenden sind die rechtsuchenden und rechts-
    treuen Bürger sowie die Opfer von Straftaten.

    Ich möchte ausdrücklich positiv erwähnen: Während
    Ihre Vorgängerin doch deutlich von Ideologie umgetrie-
    ben war, können wir sehr sachbezogen und ideologiefrei
    miteinander diskutieren.

    Das kann man von den Vertretern der Koalitionsfrak-
    tionen im Rechtsausschuss nicht immer behaupten.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Hört! Hört!)

    Wir erleben dort nach wie vor und immer wieder, dass
    die Mehrheitskarte gespielt wird, wenn Argumente aus-
    gehen, wenn eine Initiative der Union abgeblockt, verzö-
    gert bzw. abgewürgt werden soll oder wenn Sie Ihre ei-
    genen Vorhaben durchpeitschen wollen. Immer wieder
    gibt es Fälle von ideologischer Schlagseite.

    Ich spreche in diesem Zusammenhang noch einmal
    das traurige Beispiel des Entschädigungsfonds für Opfer
    rechtsextremer Gewalt an, bei dem Sie sich ausdrücklich
    geweigert haben, Entschädigungsleistungen auch für
    Opfer linksextremistischer Gewalt zur Verfügung zu
    stellen. Das ist an Schlagseite, an ideologischer Einsei-
    tigkeit, wirklich nicht zu überbieten.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir haben Sie um Beispiele gebeten! Wir haben Sie um Bedarf gebeten!)


    – Herr Kollege Montag, es wundert einen nicht, wenn
    man sieht, dass der Verfassungsschutz im SPD-geführten
    Nordrhein-Westfalen mit Linksradikalen zusammen-
    arbeitet.


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was? Das ist ja schrecklich!)


    – Ja, Sie wissen es genau. Das ist auch hier schon zur
    Sprache gekommen.

    Was ist seitens Rot-Grün bisher gelaufen? Was ist bis-
    her wirklich in trockenen Tüchern? Zu nennen ist die
    Novelle des Urheberrechts – mit unserer Zustimmung
    verabschiedet. Das war aber erst der eigentlich weniger
    problematische Teil.


    (Dr. Norbert Röttgen [CDU/CSU]: Der war schon schwierig genug!)


    Der wirklich problematische Teil kommt erst noch.

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    (C (D Die Novelle zum Sexualstrafrecht ist beschlossen. ber wie? Ein Trauerspiel! Die Kernpunkte sind bis eute nicht umgesetzt, sind nicht Gesetz geworden. nsere Forderung, den Kindesmissbrauch generell vom Vergehen“ zum „Verbrechen“ hochzustufen, ist im Geetz nicht verwirklicht. Das wäre aber gerade als Signal o wichtig gewesen. (Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ein falsches Signal!)


    (Dr. Norbert Röttgen [CDU/CSU]: So ist es!)


    ie haben sich dem verweigert. Stattdessen gab es eine
    einliche Panne. Kindesmissbrauch als Wiederholungs-
    at war im Entwurf zunächst sogar zum Vergehen herun-
    ergestuft.


    (Joachim Stünker [SPD]: Das war keine Panne!)


    Oh! Sie wollten das? Danke, Kollege Stünker. Im Pro-
    okoll steht jetzt – das ist gut –, dass das keine Panne,
    ondern Ihre Absicht war.


    (Joachim Stünker [SPD]: Sie haben es nur nicht verstanden!)


    Warum haben Sie es dann bei der Schlussdebatte im
    echtsausschuss korrigiert, sozusagen gerade noch in
    etzter Sekunde?


    (Siegfried Kauder [Bad Dürrheim] [CDU/ CSU]: Er versteht es noch immer nicht! – Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Entscheidend ist, was hinten rauskommt!)


    Was die DNA-Analyse angeht, haben Sie bei weitem
    icht das gemacht, was notwendig wäre. Wir erleben
    och jetzt ständig, welche großen Erfolge wir bei Fällen
    erzeichnen können, die jahre- und jahrzehntelang nicht
    ufgeklärt werden konnten. Dank der DNA-Analyse
    önnen sie jetzt aufgeklärt werden. Hier wäre eine Aus-
    eitung auf sozusagen Schwerkriminelle in spe notwen-
    ig gewesen.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Taschendiebe!)


    Auch die Möglichkeit der nachträglichen Siche-
    ungsverwahrung, so wie wir sie verlangt haben, ist im
    esetz nicht verwirklicht.


    (Joachim Stünker [SPD]: Das ist gut so!)

    erehrte Kolleginnen und Kollegen von der Regierungs-
    oalition, Menschenleben, Kinderleben hätten gerettet
    erden können, wenn die Möglichkeit der nachträgli-
    hen Sicherungsverwahrung, so wie wir sie gefordert ha-
    en, auf Bundesebene Gesetz geworden wäre.


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist falsch! – Joachim Stünker [SPD]: Den Beweis müssen Sie erst noch antreten!)







    (A) )



    (B) )


    Dr. Wolfgang Götzer

    Was die Anzeigepflicht angeht, eines Ihrer wichtigs-

    ten Anliegen, Frau Ministerin, sind Sie total eingebro-
    chen. Ihre Devise „Hinschauen und nicht wegschauen“
    teilen wir voll, aber so konnte es nicht gehen. Deshalb ist
    dieses Desaster zu Recht erfolgt.

    Das war dann eigentlich auch schon die Antwort auf
    die Frage, was so über die Bühne gegangen ist;


    (Dr. Norbert Röttgen [CDU/CSU]: Mager!)

    denn was zur Umsetzung des EU-Rahmenbeschlusses
    zur Terrorismusbekämpfung beschlossen wurde – das
    muss man gerade heute am Jahrestag des 11. September
    sagen –, verdient keine besondere Erwähnung.


    (Zuruf von der SPD: Das ist abgearbeitet!)

    Nichts geschehen ist bisher zum Thema Graffiti. Seit

    Jahren gibt es Vorstöße und Gesetzentwürfe der Union
    im Bundestag – über den Bundesrat – und jahrelang wur-
    den diese Vorstöße von den Alt-68ern in Ihren Reihen
    blockiert.


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD und des – Ich weiß, es sind nicht alle Alt-68er. Es gilt nicht der Satz: Einmal 68er, immer 68er. Der Beweis sitzt auf der Regierungsbank. Dort sitzen welche, die mittlerweile ganz gewichtige Vertreter des einst so bekämpften Establishments sind. (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Mann, haben sie ein Feindbild!)


    (BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Also: Man muss das sehr differenziert sehen. Es gibt na-
    türlich auch den Kollegen Ströbele, der da immer noch
    an vorderster Front steht.


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ich stehe an keiner Front!)


    Nun habe ich gehört, Frau Zypries, dass Sie sich im
    Sommer in dem Sinne geäußert haben, Sie sähen Hand-
    lungsbedarf.


    (Otto Fricke [FDP]: Nur, das nützt nichts!)

    Wir freuen uns sehr darüber und hoffen, dass es bald zu
    einer Regelung kommt. Bei diesem Thema geht es um
    200 bis 250 Millionen Euro Schaden im Jahr bundes-
    weit, aber insbesondere hier in Berlin. Herr Ströbele, Sie
    werden sich damit abfinden müssen, dass Sie bei Ihren
    Veteranentreffen in Zukunft andere Geschichten erzäh-
    len müssen.


    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das war der erste Beifall, den Sie von den Kollegen bekommen haben!)


    Thema Opferschutz. Nachdem die Union einen Ge-
    setzentwurf zum Opferschutz eingebracht hat, hat jetzt
    auch das BMJ einen Referentenentwurf vorgelegt; jahre-
    lang war ja nichts geschehen. Unser Gesetzentwurf wird
    im Ausschuss blockiert. Ein konkreter Anhörungstermin
    wird bisher verweigert. Geht man so mit diesem Thema
    um? Dabei sind wir uns doch eigentlich einig darüber,
    dass Handlungsbedarf besteht, dass wir die Rechte der

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    (C (D pfer stärken müssen, im Strafverfahren genauso wie im ivilverfahren, und dass wir eine Lücke schließen müsen. Wir brauchen nämlich eine Entschädigung für diejeigen Deutschen, die Opfer von Straftaten im Ausland erden. Da wäre wirklich etwas zu tun. Schutz der Privatsphäre. Es gibt einen Entwurf der DU/CSU-Fraktion. (Dirk Manzewski [SPD]: Ihr Entwurf ist ein Trauerspiel!)


    ei der Koalition: Fehlanzeige.
    Jugendstrafrecht. Im Koalitionsvertrag steht meines
    issens, dass eine Überprüfung stattfinden soll. Bis jetzt
    ann ich davon nichts erkennen – und das bei steigender
    ugendkriminalität. Unserer Meinung nach muss etwas
    etan werden. In Zukunft muss die Verurteilung von He-
    anwachsenden im Grundsatz nach Erwachsenenstraf-
    echt erfolgen.


    (Zuruf von der SPD: Das kommt überhaupt nicht Frage!)


    uch der Warnschussarrest für jugendliche Wiederho-
    ungstäter, den Bayern ins Gespräch gebracht hat, ist be-
    enkenswert. Über diese Dinge muss man reden, da auch
    n dieser Frage angesichts der steigenden Kriminalitäts-
    ahlen Handlungsbedarf besteht.


    (Joachim Stünker [SPD]: Nur Sie meinen, dass man darüber reden muss, wir nicht!)


    Werte Kolleginnen und Kollegen, jetzt ist gerade der
    eferentenentwurf zum Sanktionensystem vorgestellt
    orden, den wir lange gefordert haben.


    (Joachim Stünker [SPD]: Was?)

    Herr Kollege Stünker, Sie haben offensichtlich die
    iesbezüglichen Debatten nicht mehr im Kopf. – Wenn
    an den Entwurf querliest, stellt man fest, dass er so
    anche Vorschläge enthält, die die Union in der
    4. Wahlperiode im Bundesrat eingebracht hat. Das soll
    ns recht sein, wenn es der Sache dient. Wir sind auch in
    ukunft gerne bereit, Ihnen unsere Vorschläge zur Verfü-
    ung zu stellen und mit Ihnen da zusammenzuarbeiten,
    o es sinnvoll ist; die Frau Ministerin hat ja das RVG
    nd das Urheberrecht genannt.


    (Joachim Stünker [SPD]: Sehr gut!)

    Nicht mitmachen werden wir bei dem geplanten An-

    idiskriminierungsgesetz, wenn es so kommen sollte,
    ie man hört und liest.


    (Joachim Stünker [SPD]: Was hört man denn? – Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das kommt doch noch gar nicht!)


    Ach so, es kommt noch gar nicht, wie so vieles andere,
    err Kollege Montag.


    (Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie kennen es noch gar nicht!)


    ie müssen sich langsam einmal einigen, was kommen
    oll und was nicht. In diesem Fall ist es zweifellos bes-
    er, wenn von Ihrer Seite nichts kommt.






    (A) )



    (B) )


    Dr. Wolfgang Götzer

    Hier zeigt sich wieder einmal blanke Ideologie. Es

    geht hierbei nämlich nicht darum, dass man das Recht
    den gesellschaftlichen Verhältnissen anpasst, sondern
    hier sollen mithilfe eines Gesetzes die gesellschaftlichen
    Verhältnisse geändert werden. Frau Zypries, auch Sie ha-
    ben das angesprochen und ganz klar so gesehen. Die
    Grünen wollen nämlich nicht etwa die EU-Richtlinie
    eins zu eins umsetzen – da gibt es ja nun erheblichen
    Sprengstoff für Ihre Koalition –, sondern sie wollen eine
    allgemeine zivilrechtliche Ausweitung der Nichtdiskri-
    minierungskriterien über die EU-Richtlinie hinaus auf
    Religion, Weltanschauung, Geschlecht, Behinderung,
    sexuelle Identität und Alter – also ein allgemeines Anti-
    diskriminierungsgesetz. Wir hatten ja schon in der letz-
    ten Wahlperiode befürchtet, dass so etwas kommt. Es ist
    dann Gott sei Dank nicht dazu gekommen. Wollen Sie
    vielleicht auch noch wieder den alten Gedanken der Be-
    weislastumkehr aufnehmen und dann vielleicht das
    Ganze auch noch mit dem Instrument der Verbandsklage
    bewehren?


    (Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Steht alles in den EU-Richtlinien! – HansChristian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir brauchen ein anderes Europa!)


    Frau Zypries, Sie haben Recht, wenn Sie sagen, das he-
    bele die Privatautonomie aus.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Grundrechtliche Freiheit besteht auch und gerade da-

    rin, Unterschiede machen und ungleich behandeln zu
    dürfen. – Jetzt hätte ich gedacht, Sie klatschen, denn der
    Satz stammt nicht von mir, sondern vom Kollegen
    Hartenbach. Da sollten Sie eigentlich zustimmen. Das
    Protokoll registriert also: keine Zustimmung für diesen
    Satz des Parlamentarischen Staatssekretärs Hartenbach.


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Wir stimmen dem zu. Ich finde, dass der Zivilrechtler
    Professor Picker von der Universität Tübingen Recht
    hat, wenn er sagt, dass damit der Gebrauch der Mei-
    nungsfreiheit unter Strafe gestellt wird. Er spitzt das sehr
    stark zu. Aber mit dem, was hier manche planen, wird
    Art. 5 des Grundgesetzes meiner Meinung nach wirklich
    in unzulässiger Weise eingeschränkt.