Rede:
ID1506014700

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 10
    1. Das: 1
    2. Wort: 1
    3. hat: 1
    4. jetzt: 1
    5. die: 1
    6. Kollegin: 1
    7. Astrid: 1
    8. Klug: 1
    9. von: 1
    10. derSPD-Fraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/60 Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2004 (Haushaltsgesetz 2004) (Drucksache 15/1500) . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Finanzplan des Bundes 2003 bis 2007 (Drucksache 15/1501) . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 2: a) Erste Beratung des von den Fraktionen grundlagen (Existenzgrundlagengesetz – EGG) (Drucksache 15/1523) . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Erste Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Grundge- setzes (Einfügung eines Art. 106 b) (Drucksache 15/1527) . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 9: 5102 B 5102 C 5103 A 5103 A Deutscher B Stenografisch 60. Sitz Berlin, Donnerstag, den I n h a l Gedenken an die Opfer der Anschläge am 11. September 2001 in den Vereinigten Staaten von Amerika . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gedenken zum Tode der schwedischen Außen- ministerin Anna Lindh . . . . . . . . . . . . . . . . . Benennung des Abgeordneten Eckhardt Barthel (Berlin) als stellvertretendes Mitglied des Stiftungsrates der Kulturstiftung des Bundes Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines in Z 5101 A 5109 D 5105 B 5101 B 5102 A der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Dritten Gesetzes für mo- undestag er Bericht ung 11. September 2003 t : derne Dienstleistungen am Arbeits- markt (Drucksache 15/1515) . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Vierten Gesetzes für mo- derne Dienstleistungen am Arbeits- markt (Drucksache 15/1516) . . . . . . . . . . . . . Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 7: Erste Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Sicherung der Existenz- 5102 C 5102 D Antrag der Abgeordneten Dirk Niebel, Dr. Heinrich L. Kolb, weiterer Abgeordneter II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 60. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 11. September 2003 und der Fraktion der FDP: Arbeitslosen- hilfe und Sozialhilfe zu einem beschäfti- gungsfördernden kommunalen Sozial- geld zusammenführen (Drucksache 15/1531) . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl-Josef Laumann CDU/CSU . . . . . . . . . . Dr. Thea Dückert BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . Kurt J. Rossmanith CDU/CSU . . . . . . . . . . . Volker Kröning SPD . . . . . . . . . . . . . . . . Anja Hajduk BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Fuchtel CDU/CSU . . . . . . . . . Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Böhmer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Ute Berg SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Rachel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . Grietje Bettin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marion Seib CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . K E D B D C A D H A E F D N W E J D A B F D A H D U E B B D 5103 B 5103 C 5106 A 5110 A 5113 B 5116 B 5119 B 5121 C 5123 D 5124 B 5126 C 5127 C 5129 A 5129 D 5131 B 5132 C 5135 B 5138 B 5140 C 5143 C 5145 D 5147 C 5149 B 5151 C 5153 B 5155 B 5156 A 5157 C 5158 A Dr. Maria Böhmer CDU/CSU . . . . . . . . . laus-Peter Willsch CDU/CSU . . . . . . . . . . inzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen r. h. c. Manfred Stolpe, undesminister BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . r. Klaus W. Lippold (Offenbach) DU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lbert Schmidt (Ingolstadt) BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orst Friedrich (Bayreuth) FDP . . . . . . . . . . nnette Faße SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . duard Oswald CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . ranziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orbert Königshofen CDU/CSU . . . . . . . . . olfgang Spanier SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Fischer (Hamburg) CDU/CSU . . . . inzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit ürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . r. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . strid Klug SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . irgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . ranziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . lbrecht Feibel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . orst Kubatschka SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . oris Meyer (Tapfheim) CDU/CSU . . . . . . . lrich Kelber SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . inzelplan 07 Bundesministerium der Justiz rigitte Zypries, Bundesministerin MJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Wolfgang Götzer CDU/CSU . . . . . . . . . . 5159 C 5162 D 5164 C 5167 B 5169 D 5171 D 5173 D 5175 D 5178 C 5179 D 5182 A 5183 B 5184 C 5186 C 5189 A 5190 D 5193 A 5194 C 5194 D 5197 A 5199 A 5201 A 5203 B 5205 D Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 60. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 11. September 2003 III Jerzy Montag BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Stünker SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . Ingo Wellenreuther CDU/CSU . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 5208 D 5210 A 5211 A 5212 C 5215 B 5216 B 5218 C 5218 D 5219 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 60. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 11. September 2003 5101 (A) ) (B) ) 60. Sitz Berlin, Donnerstag, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Berichtigung 59. Sitzung, Seite 5085 (A), dritter Absatz, der letzte Satz ist wie folgt zu lesen: „Die vier Handelsminister dieser Länder haben dargestellt, wie 10 Millionen Men- schen in ihren Ländern von Subventionen zumal der USA – für ihre großen Farmer im Bereich der Baum- wolle in Höhe von 3,7 Milliarden US-Dollar – betroffen sind, weil sie keine Chance mehr haben, wettbewerbsfä- hig ihre Produkte auf dem Weltmarkt abzusetzen.“ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 60. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 11. September 2003 5219 (A) (C) (B) ) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Bernhardt, Otto CDU/CSU 11.09.2003 Carstensen (Nordstrand), Peter H. CDU/CSU 11.09.2003 Daub, Helga FDP 11.09.2003 Leutheusser-Schnarrenberger, Sabine FDP 11.09.2003 Müller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11.09.2003 Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich * Ferner, Elke SPD 11.09.2003 Fritz, Erich G. CDU/CSU 11.09.2003* Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 11.09.2003* Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 11.09.2003 Goldmann, Hans-Michael FDP 11.09.2003 Hartnagel, Anke SPD 11.09.2003 Heinrich, Ulrich FDP 11.09.2003 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11.09.2003 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11.09.2003 Hustedt, Michaele BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11.09.2003 Kopp, Gudrun FDP 11.09.2003 Künast, Renate BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11.09.2003 Dr. Kues, Hermann CDU/CSU 11.09.2003 Lensing, Werner CDU/CSU 11.09.2003 Dr. Leonhard, Elke SPD 11.09.2003 M P P R S S S D D W D W W (D für die Teilnahme am Parlamentariertreffen der Interparlamentari- schen Union üller (Düsseldorf), Michael SPD 11.09.2003 feiffer, Sibylle CDU/CSU 11.09.2003 flug, Johannes SPD 11.09.2003* eiche, Katherina CDU/CSU 11.09.2003 chmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 11.09.2003 chröder, Gerhard SPD 11.09.2003 inghammer, Johannes CDU/CSU 11.09.2003 r. Stadler, Max FDP 11.09.2003 r. Uhl, Hans-Peter CDU/CSU 11.09.2003 eisheit, Matthias SPD 11.09.2003 r. von Weizsäcker, Ernst Ulrich SPD 11.09.2003 ettig-Danielmeier, Inge SPD 11.09.2003 inkler, Josef Philip BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11.09.2003 * 60. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 11. September 2003 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage 1
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Peter Paziorek


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Sehr ge-

    hrter Herr Minister, Sie haben nach dem Hinweis des
    räsidenten Ihre Worte zurückgenommen und geändert.
    ber ich muss schon sagen: Ich war sehr betroffen, dass
    ie einen aktuellen politischen Streit mit der Abqualifi-
    ierung politisch Andersdenkender verbinden. Das halte
    ch nicht für gut. Das ist nicht sinnvoll, wenn wir in der
    eutschen Umweltpolitik den Weg gemeinsam beschrei-
    en wollen. Ich kann auch im Namen unserer Fraktion
    agen: So werden wir in Sachen Umweltpolitik nicht ge-
    einsam vorankommen. Dafür haben Sie die persönli-
    he Verantwortung.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Ulrich Kelber [SPD]: Sie haben gestern noch geklatscht, als Ihre Fraktionsvorsitzende von „Lügen“ gesprochen hat!)


    Man muss klar und deutlich sagen: Es wird nicht ge-
    ingen, durch solche Auftritte von der fehlenden Erfolgs-
    ilanz rot-grüner Umweltpolitik in Deutschland abzulen-
    en. Wir können sagen, dass diese Umweltpolitik, wie
    ie sich auch im Haushaltsplan niederschlägt, weit von
    iner Umweltpolitik entfernt ist, die den Problemlagen
    n Deutschland tatsächlich gerecht wird.
    So standen bei Ihnen in den letzten Wochen und Mo-

    aten – es war auch bezeichnend, welchen Beginn Sie
    ür Ihre Rede gewählt haben – zwei Themen im Mittel-
    unkt Ihrer umweltpolitischen Diskussion: das Dosen-
    fand und der Streit mit Minister Clement in Sachen er-
    euerbare Energien. Bei diesen Themen – deshalb kann
    ch Ihre Aufregung und innere Aufwallung gut verste-
    en, Herr Minister – engagieren Sie sich persönlich.
    ber es stellen sich nun ganz schlicht die Fragen: Reicht
    as? Sind damit die Schwerpunkte der Umweltpolitik in
    eutschland ausreichend und richtig gesetzt? Wo blei-
    en denn andere wichtige Bereiche, die in den letzten
    onaten nicht ausreichend bearbeitet worden sind?
    So fragen wir Sie, Herr Bundesumweltminister: Wa-

    um gibt es keine Klimaschutzpolitik dieser rot-grünen
    undesregierung, die auf einem geschlossenen Energie-
    onzept fußt und damit eine verlässliche Grundlage für
    erbraucher, Firmen, Unternehmen und Investoren dar-
    tellt? Diese wollen nämlich wissen, wohin die Reise






    (A) )



    (B) )


    Dr. Peter Paziorek

    geht. Wir fragen weiter: Wo war in den letzten Wochen
    und Monaten in Brüssel – ich sehe einmal von der Ak-
    tion des Kanzleramtes im März ab – der entscheidende
    Einfluss dieser Bundesregierung, um eine Verordnung
    im Bereich der Chemikalien zu verhindern, die eindeutig
    zulasten der mittelständischen chemischen Industrie in
    Deutschland geht?


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Wann haben Sie endlich den Mut – auch davon haben

    Sie gerade nicht gesprochen –, Ihre eigene Koalitions-
    vereinbarung umzusetzen und eine grundlegende Re-
    form der Abfallwirtschaft in Deutschland auf den Weg
    zu bringen?


    (Birgit Homburger [FDP]: Das steht da nicht mehr drin!)


    Sie haben dazu weder den Mut noch die Kraft.

    (Birgit Homburger [FDP]: Deswegen steht es nicht mehr drin!)

    Herr Minister, warum weichen Sie immer wieder einer
    endgültigen Entscheidung – Sie haben bis jetzt nur einen
    Fahrplan vorgelegt – in Sachen Aufstellung eines atoma-
    ren Endlagerkonzeptes aus? Wann veröffentlichen Sie
    endlich Ihre Haltung zur konkreten Ausgestaltung und
    Umsetzung der wichtigen EU-Richtlinie zur Einführung
    des Emissionshandels?

    Ich habe gerade mit Interesse Ihre Ausführungen ge-
    hört. Das war eine volkswirtschaftlich-betriebswirt-
    schaftliche Vorlesung zum Emissionshandel und seiner
    Bedeutung. Das wissen wir seit zwei, drei Jahren. Jeder,
    der die EU-Richtlinie liest, kann das nachvollziehen. Die
    spannenden Fragen sind doch: Welche Rechte teilen Sie
    den deutschen Firmen und Unternehmen zu? Wie setzen
    Sie das um? Es wird bei Ihnen ohne Ende diskutiert, ob-
    wohl alle wissen, dass Sie den Allokationsplan bis zum
    31. März des nächsten Jahres in Brüssel vorlegen müs-
    sen. Inhaltlich haben wir über die Frage der Zuteilung
    und der Umsetzung des Emissionshandels weder im
    Ausschuss noch in diesem Hause diskutiert. Sie aber
    philosophieren hier über wunderbare Angelegenheiten,
    wobei wir gar nicht wissen, welche konkreten Vorstel-
    lungen Sie haben. Ist das Grundlage einer verlässlichen
    Klimaschutzpolitik?


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Wann legen Sie ein Hochwasserschutzkonzept vor,
    das nicht nur inhaltlich einige Probleme richtig angeht?
    Dass das nicht leicht ist, will ich Ihnen konzedieren. Wir
    brauchen ein Konzept, das auch die Frage klärt, welche
    Entschädigungen für Grundeigentümer und Nutzungsbe-
    rechtigte konkret geleistet werden, wenn diese zukünftig
    durch ein Hochwasserschutzkonzept in ihrer Nutzung
    beeinträchtigt werden. Warum sagen Sie nichts zu der fi-
    nanziellen Entschädigung in diesem Bereich? Sie haben
    gerade all das, was Sie besonders bewegt, angesprochen.
    Die Bandbreite der Probleme der Umweltpolitik haben
    Sie außer Acht gelassen. Das ist Ihr Problem. Das ist im
    Augenblick leider auch das Problem der deutschen Um-
    weltpolitik.

    z
    b
    c
    w
    U
    s
    M
    d
    M

    S
    b
    n
    b
    r
    h
    D
    a
    w
    d
    s
    te

    b
    s
    c
    K

    W
    d
    w
    d
    b
    M
    p
    n
    E
    M
    T

    s
    u
    g
    d
    h
    W
    v
    f
    g
    F
    B
    ß
    d

    (C (D (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Im Übrigen kann man diese Liste noch weiter fortset-
    en. Was ist mit dem Fluglärmschutzgesetz? Davon ha-
    en Sie doch in Ihren Wahlkämpfen immer groß gespro-
    hen. Was ist mit einer Lärmschutzkonzeption? All das
    urde groß angekündigt. In der Realität der deutschen
    mweltpolitik unter Ihrer Führung finden wir von die-
    en Stichworten nichts. Deshalb muss ich Ihnen, Herr
    inister, nach Ihrer Einführungsrede sagen: Das ist für
    ie deutsche Umweltpolitik zu wenig. Sie haben die
    esslatte deutscher Umweltpolitik nicht erreicht.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    ie haben gerade wieder Ihre Haltung zu den erneuer-
    aren Energien angesprochen. Es ist einfach nicht
    achvollziehbar, warum Sie versuchen, bei den erneuer-
    aren Energien und der Klimaschutzpolitik zu polarisie-
    en. Dass Sie in dieser Frage so einseitig Position bezie-
    en, könnte man vielleicht noch verstehen und sagen:
    as muss der Umweltminister machen. Ich bezweifle
    ber, dass der Bundesumweltminister das machen muss,
    enn es zielführend sein soll. Ich bin der Ansicht, dass
    er Kurs, den Sie in Sachen erneuerbare Energien einge-
    chlagen haben, wenig hilfreich zur Erhöhung des An-
    ils erneuerbarer Energien ist.
    Der Streit, den Sie zum Teil vom Zaun gebrochen ha-

    en, ist zudem überflüssig. Denn wir brauchen wirt-
    chaftlich effiziente erneuerbare Energien und wir brau-
    hen ökologisch und ökonomisch effiziente neue
    raftwerke nach 2010.


    (Zuruf von der FDP: Richtig!)

    ir brauchen beides. Man muss wissen, dass es verschie-
    ene Investitionsträger für diese Maßnahmen geben
    ird. Wie will man solche wichtigen Entscheidungen, bei
    enen es um Beträge in Höhe von Milliarden Euro geht,
    efördern, wenn man eine konfrontative Politik betreibt?
    an muss versuchen, die verschiedenen Interessengrup-
    en an einen Tisch zu bringen, damit man belastbar pla-
    en und bis zum Jahr 2010 auch bei den erneuerbaren
    nergien ein gemeinsames Konzept entwickeln kann.
    an muss bereit sein, die interessierten Vertreter an einen
    isch zu bringen. Das haben Sie nicht gemacht.
    Dadurch drängt sich für uns und auch für mich per-

    önlich der Eindruck auf, dass es Ihnen vor allen Dingen
    m Klientelpflege geht. Es geht Ihnen darum, Ihrem ei-
    enen Anhang und dem Anhang der Grünen zu zeigen,
    ass Sie für bestimmte parteipolitische Programme ste-
    en. Dabei wissen Sie nicht, ob Sie das auch gegen den
    iderstand der anderen durchsetzen können. Für einen
    erantwortungsbewussten Umweltminister ist das der
    alsche Weg. Gehen Sie weg von der Konfrontation. Ge-
    ensätze aufzubauen ist falsch. Wir brauchen in dieser
    rage keine Gegensätze. Sie müssen alles tun, damit
    rücken gebaut werden. Das tun Sie aber nicht. Sie rei-
    en sogar Brücken ein. Das ist der konkrete Vorwurf,
    en wir Ihnen machen müssen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)







    (A) )



    (B) )


    Dr. Peter Paziorek

    Dass das Geschäft mit dem Bundesfinanzminister

    schwierig ist, weiß man. Ich muss zugeben – Klaus
    Lippold wird das auch zugeben –, dass wir das während
    unserer Regierungszeit auch erlebt haben, als es um
    Maßnahmen zur Wärmedämmung ging. Man muss aber
    immer wieder anfangen. Da hilft auch nicht der Ein-
    wand, dass jetzt die Mittel für das Kreditprogramm der
    KfW mit etwas besseren Zinssätzen erhöht worden sind.
    Wir müssen ein klares Konzept dafür haben, wie wir an
    die Sanierung des Altbaubestandes in Deutschland he-
    rangehen wollen. Denn 25 Prozent des C02-Ausstoßeswerden in diesem Bereich produziert.

    Es hat keinen Zweck, einerseits auf die Industrie ein-
    zuprügeln, sie andererseits – wie bei dem Teil Ihrer Rede
    über die Selbstverpflichtung – indirekt zu loben. Dort,
    wo wir wirklich nach vorne kommen könnten und etwas
    für die mittelständischen Baufirmen tun könnten, tau-
    chen Sie weg, weil Sie gegen den Finanzminister verlo-
    ren haben. Das ist der falsche Ansatz. Bitte, machen Sie
    eine realistische Klimaschutzpolitik.

    Die Bundesregierung hat kein Konzept, wie sie beim
    Rohstoffeinsatz und beim Energieeinsatz Effizienzstei-
    gerungen bewirken kann. Sie streiten sich darüber. Aber
    diese Frage ist entscheidend für eine nachhaltige wirt-
    schaftliche Entwicklung. Von einer überzeugenden Pro-
    grammatik kann bei dieser Regierung leider keine Rede
    sein. Kurz zusammengefasst muss man sagen: Der Kli-
    mapolitik dieser rot-grünen Bundesregierung fehlt jede
    zielführende Systematik.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Was die Abfallpolitik betrifft, so sagen auch die

    Fachleute des Ministeriums, es fehle zum Beispiel eine
    klare Abgrenzung der Begriffe Abfallverwertung und
    Abfallbeseitigung. Alle warten auf eine Novellierung
    des Abfallrechts. Aber aus Ihrem Hause wird immer
    wieder gesagt, dass kein Handlungsbedarf gesehen
    werde. Wenn man mit Vertretern der Kommunen und
    Entsorgungsunternehmen spricht, stellt man fest, dass
    händeringend darum gebeten wird, rechtliche Klarstel-
    lungen zu treffen.

    Sie sagen aber auch im Ausschuss nur, dass Sie hier
    und da einige Verordnungen auf den Weg bringen wer-
    den. Das ist Flickschusterei. Das ist kein geschlossenes
    neues Abfallkonzept. Sie weichen diesem Konflikt aus,
    weil Sie der Ansicht sind, dass es hier oder da Wider-
    spruch geben werde. Noch einmal: Diese Widersprüche
    sind manchmal zielführend. Bringen Sie die Menschen
    an einen Tisch und versuchen Sie, auch im Bereich der
    Abfallpolitik endlich die Antworten auch auf die neuen
    europarechtlichen Fragen zu geben. Wenn Sie das tun
    würden, wären wir sicherlich ein Stückchen weiter.

    Die Chemikalienpolitik habe ich vorhin schon ange-
    sprochen.

    Ich will noch einmal kurz auf die Endlagerung zu
    sprechen kommen. Es hat inhaltlich einen Dissens zwi-
    schen uns über die Frage gegeben, ob es sich lohnt, in
    dem Arbeitskreis Endlager mitzuarbeiten oder nicht. Die
    Zusammenarbeit wäre beinahe zustande gekommen. Auf
    unserer Seite war nicht von vornherein ein Nein da.

    b
    w
    g
    s
    h
    r

    i
    b
    S
    n
    b
    f
    k
    k
    w
    w

    k
    s
    Z

    P

    E
    s
    s
    d
    k
    g
    w
    f

    z
    A
    S
    L
    d

    b
    E
    e
    d
    s
    A
    s
    a

    b
    c
    l
    t
    u

    (C (D Eine entscheidende Frage für die Arbeit in dem Areitskreis Endlager ist, ob die Regierung bereit ist, naturissenschaftlichen Kriterien, die der Sicherheit dienen, rundsätzlich Vorrang gegenüber den sozialwissenchaftlichen Akzeptanzproblemen einzuräumen. Dazu aben wir leider keine klare Geschäftsgrundlage aus Ihem Hause erhalten. Ich betone in diesem Zusammenhang: In Deutschland st keine erfolgreiche Endlagerpolitik möglich, wenn eide Kriterien – die Frage der naturwissenschaftlichen icherheit und damit der Schutz der nachfolgenden Geerationen und sozialwissenschaftliche Akzeptanzproleme, die beispielsweise im Zusammenhang mit der erorderlichen Zustimmung durch Gemeinderäte auftreten önnen – eine gleich hohe Bedeutung zugesprochen beommen. Es wäre in höchstem Maße unverantwortlich, enn vor Ort eine falsche Entscheidung getroffen ürde. Warum haben Sie als Umweltminister nicht den Mut, lar und deutlich zu sagen, worauf es bei der Endlageruche ankommt, und warum versuchen Sie nicht, den eitplan zu beschleunigen? Der SPD-Bundestagsabgeordnete Scheer ist in der resse mit folgendem Satz zitiert worden: Wegen des hohen Zeitdrucks können wir auf die Eitelkeiten der Minister keine Rücksicht mehr nehmen. r bezog sich dabei auf die Auseinandersetzung zwichen Herrn Clement und Ihnen. Bezogen auf die geamte Umwelt-, Klimaschutzund Energiepolitik müsste er Satz eigentlich lauten: Wegen des hohen Zeitdrucks önnen wir auf die Eitelkeiten und ideologischen Festleungen der Minister keine Rücksicht mehr nehmen. Das äre eine umfassende Beschreibung der derzeitigen Beindlichkeit dieser Regierung in der Umweltpolitik. (Beifall bei der CDU/CSU sowie der Abg. Birgit Homburger [FDP])


    Vor dem Hintergrund, dass – wie gestern der Presse
    u entnehmen war – Ihnen der Firmenchef eines großen
    utomobilunternehmens in Deutschland vorwirft, dass
    ie nach Lust und Wimpernschlag – nicht nach Lust und
    aune – seit langem vereinbarte Ziele ändern, stellt sich
    ie Frage, ob dieser Weg richtig ist.
    Umweltziele müssen ehrgeizig sein und klare Vorga-

    en für die Wirtschaft beinhalten. Es darf aber nie der
    indruck entstehen, Herr Minister, dass solche Zielver-
    inbarungen eventuell eines Tages einseitig aufgekün-
    igt werden können, es sei denn, es liegen gewaltige ge-
    undheitspolitische Probleme vor. Mit rechtlichen
    uflagen und Zwangsmaßnahmen allein werden wir das
    chwierige Feld der Umweltpolitik nicht erfolgreich be-
    ckern können.
    Wir brauchen einen anderen Stil, Herr Minister. Wir

    rauchen einen Umweltpakt für Deutschland. Wir brau-
    hen Zielvereinbarungen mit den wichtigen gesellschaft-
    ichen Gruppen. Nur so werden wir in Deutschland wei-
    erkommen. Dazu brauchen wir einerseits ehrgeizige
    mweltpolitische Zielvorstellungen, andererseits auch






    (A) )



    (B) )


    Dr. Peter Paziorek

    die Bereitschaft zum Dialog und zum Konsens. Wenn
    Sie, Herr Umweltminister, es an dieser Bereitschaft feh-
    len lassen, dann ist zu befürchten, dass die Umweltpoli-
    tik in Deutschland knapp zehn Jahre nach Töpfer und
    wenige Jahre nach Merkel durch eine verfehlte Politik
    vor dem Scheitern steht. Herr Minister, für eine solche
    unverantwortliche Politik können Sie die Zustimmung
    der Union nicht erhalten.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie der Abg. Birgit Homburger [FDP])




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Das Wort hat jetzt die Kollegin Astrid Klug von der

SPD-Fraktion.

(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Astrid Klug


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-

    ren! Der Haushalt des Bundesumweltministeriums, den
    wir heute beraten, ist mit seinen 791,4 Millionen Euro
    ein bescheidener und kleiner Haushalt. Er macht nur
    0,3 Prozent des Gesamthaushalts aus. Das Gewicht der
    Umweltpolitik sowohl im Haushalt als auch in der Poli-
    tik der Koalition und die Bedeutung der Umweltpolitik
    für die Zukunftsfähigkeit unseres Landes sind dagegen
    um ein Vielfaches größer.

    Umweltschutz beginnt nämlich im Kopf. Hierbei gilt
    nicht in erster Linie die Logik: je höher die Ausgaben,
    desto besser die Umweltpolitik. Zutreffend ist vielmehr:
    Je besser und mutiger die Ideen und je konsequenter ihre
    Umsetzung, desto besser, verantwortlicher und nachhal-
    tiger sind die Ergebnisse der Politik. Die Ideen in der
    Umweltpolitik kamen in den vergangenen Jahren nicht
    von der Opposition in diesem Hause, sondern von der
    Koalition.


    (Beifall bei der SPD)

    Wir freuen uns darüber, was in den vergangenen Jah-

    ren in der Energiepolitik, im Umweltschutz, für die Luft-
    reinhaltung, beim Wasser- und Bodenschutz und in der
    internationalen Zusammenarbeit erreicht und bewegt
    wurde. Herr Kollege, ich habe auch heute von Ihnen
    keine einzige Idee gehört, wie Sie Umweltpolitik in die-
    sem Lande gestalten wollen.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Das kommt noch! Seien Sie vorsichtig!)


    Sehr geehrte Damen und Herren, der Bundeshaushalt
    folgt dem Prinzip der Nachhaltigkeit. Nachhaltigkeit
    heißt, die Lebensgrundlagen für die kommenden Gene-
    rationen zu wahren und die vorhandenen Ressourcen zu
    schonen. Sie heißt auch, nicht unbegrenzt Schulden zu
    machen und die nachfolgenden Generationen mit unse-
    rer Zinslast zu erdrücken. Vielmehr soll ihnen das Recht
    auf eigene Entscheidungs- und Handlungsspielräume zu-
    rückgegeben werden. Nachhaltigkeit heißt ferner, heute
    in die ökologische Modernisierung unseres Landes und
    in umweltfreundliche Technologien zu investieren.
    Nachhaltigkeit heißt schließlich, der Globalisierung eine
    Richtung zu geben, Armut in der Welt zu bekämpfen,

    R
    N

    w
    e
    n
    H
    w
    c
    S
    v
    d
    t
    n

    e
    v
    b
    E
    E
    n
    Ü
    je
    w
    ü
    2
    n
    d
    n
    a
    tu
    w
    E
    n

    H
    Z
    d
    u
    e
    K
    n
    W
    e
    h
    d
    d

    m
    H
    A

    (C (D isiken zu begrenzen sowie in den Schutz von Umwelt, atur und Mensch zu investieren. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Die Koalition, insbesondere die SPD, begreift Um-
    eltpolitik als Querschnittsaufgabe. Den Anspruch,
    ine ökologische Politik zu machen, finden Sie deshalb
    icht nur im Umwelthaushalt, sondern im gesamten
    aushalt, in allen Ressorts. 4,3 Milliarden Euro Um-
    eltausgaben in allen Einzelplänen sprechen eine deutli-
    he Sprache und zeigen, dass die Umweltpolitik kein
    chattendasein mehr führt, sondern dass sie zur Selbst-
    erständlichkeit wird, und zwar aus Verantwortung für
    iese Erde, die es nur einmal gibt, und aus Verantwor-
    ung für die Menschen, vor allem für diejenigen, die
    och nicht geboren sind.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Im Interesse der noch nicht geborenen Generationen
    ntzieht sich der BMU-Haushalt auch nicht der Gesamt-
    erantwortung für die Konsolidierung der Staatsausga-
    en. Deshalb nimmt der Einzelplan 16 um 2,6 Millionen
    uro ab. Wir freuen uns, dass es trotz der notwendigen
    insparungen gelungen ist, die großen Programmtitel
    och immer auf einem sehr hohen Niveau fortzuführen.
    ber 15 Millionen Euro werden für Naturschutzgroßpro-
    kte, über 4 Millionen Euro für Erprobungs- und Ent-
    icklungsvorhaben auf dem Gebiet des Naturschutzes,
    ber 57 Millionen Euro für die Umweltforschung und
    00 Millionen Euro für das Marktanreizprogramm für er-
    euerbare Energien bereitgestellt. Wir fördern außerdem
    ie Umwelt- und Naturschutzverbände mit über 4 Millio-
    en Euro. Das sind über 70 Prozent mehr als zu der Zeit,
    ls Sie, liebe Kollegen von der Opposition, Verantwor-
    ng in diesem Land hatten. Das zeigt den hohen Stellen-
    ert, den wir den Umweltverbänden bei der ökologischen
    rneuerung unserer Gesellschaft beimessen. Wir wissen
    ämlich, dass wir dabei auf sie angewiesen sind.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Umweltrisiken machen nicht an nationalen Grenzen
    alt. Deshalb steht ebenfalls die grenzüberschreitende
    usammenarbeit im Mittelpunkt unserer Politik. Mit
    em Beratungshilfeprogramm für die Staaten Mittel-
    nd Osteuropas und mit den Pilotprojekten „Ausland“
    xportieren wir deutschen Sachverstand, Umwelt-
    now-how und unsere Erfahrungen, die für unsere inter-
    ationale Vorreiterrolle im Umweltschutz stehen. Der
    issens- und Technologietransfer sichert deutsche und
    uropäische Umweltstandards vor allem im Zusammen-
    ang mit der EU-Osterweiterung und verbessert außer-
    em die Chancen Deutschlands auf dem größer werden-
    en europäischen Markt.
    Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen der Opposition,
    alen aus ideologischen Gründen immer das gleiche
    orrorszenario an die Wand: Umweltschutz vernichtet
    rbeitsplätze, Umweltschutz also als Jobkiller.


    (Widerspruch bei der FDP)







    (A) )



    (B) )


    Astrid Klug

    Dabei ist in unserer Republik das genaue Gegenteil die
    Wahrheit. Die natürlichen Lebensgrundlagen, also die
    Umwelt, sind das Fundament, auf dem die wirtschaftli-
    che Entwicklung und unser Wohlstand aufbauen. Wer
    heute am Umweltschutz spart und nicht die richtigen
    Weichen stellt, verringert den Wohlstand von morgen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Eine fortschrittliche Umweltpolitik sichert wichtige
    Wachstumsmärkte der Zukunft und schafft damit neue
    Arbeitsplätze. Der Markt für Umweltschutzgüter und
    Umweltdienstleistungen zählt zu den am stärksten wach-
    senden Wirtschaftsbereichen des 21. Jahrhunderts. Der
    Umweltmarkt ist weltweit sehr innovativ. Deutsche Un-
    ternehmen haben dank einer vorausschauenden Umwelt-
    politik und dank hoher deutscher Umweltstandards einen
    Technologievorsprung in diesem Bereich und haben des-
    halb hervorragende Ausgangsbedingungen auf dem glo-
    balen Markt. Die Zahl der Umweltschutzarbeitsplätze
    liegt in Deutschland inzwischen weit über der 1-Millio-
    nen-Grenze. Deshalb ist Umweltschutz kein Jobkiller,
    sondern ein wichtiger Jobmotor, den wir gerade in der
    heutigen Zeit dringend brauchen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    So wird es auch bei dem Thema Rußpartikel sein,
    wenn wir mit der Fortschreibung der Grenzwerte durch
    die Euronorm V darauf bestehen, dass technologische
    Anwendungen in Fahrzeugen, die die gesundheitsschäd-
    lichen und lungengängigen Kleinstpartikel zu über
    99 Prozent aus den Dieselabgasen herausfiltern können,
    zum Standard werden. Wir unterstützen deshalb nach-
    drücklich die Initiative von Umweltminister Jürgen
    Trittin und seiner französischen Kollegin. Wir freuen
    uns darüber, dass in den letzten Wochen endlich auch die
    deutschen Automobilunternehmen die Zeichen der Zeit
    erkannt und den Einbau von Partikelfiltern in Fahrzeu-
    gen angekündigt haben. Hier befinden wir uns mittler-
    weile auf einem guten Weg. Wir freuen uns auf die ent-
    sprechende EU-Initiative.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wie man bei der Dieseltechnologie sieht, weisen Um-
    weltschutzmaßnahmen fast immer eine hohe gesamt-
    wirtschaftliche Rentabilität auf. Durch die Förderung
    der viel diskutierten erneuerbaren Energien entsteht für
    den Durchschnittshaushalt einerseits eine Mehrbelastung
    von derzeit 8 Euro pro Haushalt und Jahr. Die volkswirt-
    schaftliche Ersparnis infolge vermiedener Umwelt- und
    Gesundheitsfolgeschäden liegt andererseits bei 65 Euro
    pro Haushalt und Jahr. Daran sieht man: Umweltschutz
    rechnet sich und er ist eine Investition in die Zukunft.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Heute ist der 11. September. Das ist ein denkwürdi-
    ges Datum. Spätestens seit den Ereignissen vor zwei
    Jahren wissen wir, dass Sicherheit ein hohes, aber auch
    sehr zerbrechliches Gut ist, dass es in einer Welt, in der

    d
    b
    c
    d
    w
    w
    l
    u
    g
    u
    r
    w

    n
    s
    e
    Z
    h
    s
    n
    v
    a
    n
    u
    m
    m
    n

    N
    N
    l
    w
    d
    s
    W

    d

    W
    b
    d
    l
    f
    c

    S
    w

    (C (D as reichste Fünftel 80 Prozent der Ressourcen für sich eansprucht, in der 90 Prozent der Menschen von endlihen fossilen Brennstoffen abhängig sind und in der jeer zwölfte Mensch keinen Zugang zu sauberem Trinkasser hat, keine Sicherheit und keinen Frieden geben ird. Wir alle sitzen in einem Boot. Umwelt, Entwickung und die gerechte Verteilung von Ressourcen sind ntrennbar mit Friedenspolitik verbunden. Deshalb ist lobaler Umweltschutz immer auch Armutsbekämpfung nd Friedenspolitik. Auch deshalb ist die deutsche Voreiterrolle für die Welt und für uns in Deutschland so ichtig. Die Bundesregierung und das Parlament haben vor ei em Jahr die nationale Nachhaltigkeitsstrategie bechlossen. Sie ist der Fahrplan für unsere vorausschaunde Politik. Jetzt müssen wir dafür sorgen, dass wir die iele – es sind ehrgeizige Ziele –, die wir uns gesteckt aben, auch erreichen. Deshalb brauchen wir im politichen Entscheidungsprozess effiziente Instrumente, die egative ökologische und ökonomische Nebeneffekte on Entwicklungen minimieren und dafür sorgen, dass lle Entscheidungen, die wir in diesem Hause treffen, eiem ehrlichen Nachhaltigkeitscheck unterzogen werden nd diesen durchlaufen. Zur Zielfestlegung gehört imer auch eine Zielkontrolle. Das Parlament muss aus einer Sicht dabei eine zunehmend aktivere Rolle überehmen. Sehr geehrte Damen und Herren, Umweltschutz und achhaltigkeit fangen im Kopf an. Umweltschutz und achhaltigkeit müssen nicht teuer sein. Sie müssen geebt und praktiziert werden. Wir müssen heute das säen, as wir morgen ernten wollen. Dafür setzen wir im Buneshaushalt die notwendigen Prioritäten. Der ökologiche Umbau unserer Gesellschaft ist noch ein weiter eg; aber wir sind auf dem richtigen Weg. Vielen Dank. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)