Rede:
ID1506004000

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/60 Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2004 (Haushaltsgesetz 2004) (Drucksache 15/1500) . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Finanzplan des Bundes 2003 bis 2007 (Drucksache 15/1501) . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 2: a) Erste Beratung des von den Fraktionen grundlagen (Existenzgrundlagengesetz – EGG) (Drucksache 15/1523) . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Erste Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Grundge- setzes (Einfügung eines Art. 106 b) (Drucksache 15/1527) . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 9: 5102 B 5102 C 5103 A 5103 A Deutscher B Stenografisch 60. Sitz Berlin, Donnerstag, den I n h a l Gedenken an die Opfer der Anschläge am 11. September 2001 in den Vereinigten Staaten von Amerika . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gedenken zum Tode der schwedischen Außen- ministerin Anna Lindh . . . . . . . . . . . . . . . . . Benennung des Abgeordneten Eckhardt Barthel (Berlin) als stellvertretendes Mitglied des Stiftungsrates der Kulturstiftung des Bundes Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines in Z 5101 A 5109 D 5105 B 5101 B 5102 A der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Dritten Gesetzes für mo- undestag er Bericht ung 11. September 2003 t : derne Dienstleistungen am Arbeits- markt (Drucksache 15/1515) . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Vierten Gesetzes für mo- derne Dienstleistungen am Arbeits- markt (Drucksache 15/1516) . . . . . . . . . . . . . Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 7: Erste Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Sicherung der Existenz- 5102 C 5102 D Antrag der Abgeordneten Dirk Niebel, Dr. Heinrich L. Kolb, weiterer Abgeordneter II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 60. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 11. September 2003 und der Fraktion der FDP: Arbeitslosen- hilfe und Sozialhilfe zu einem beschäfti- gungsfördernden kommunalen Sozial- geld zusammenführen (Drucksache 15/1531) . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl-Josef Laumann CDU/CSU . . . . . . . . . . Dr. Thea Dückert BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . Kurt J. Rossmanith CDU/CSU . . . . . . . . . . . Volker Kröning SPD . . . . . . . . . . . . . . . . Anja Hajduk BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Fuchtel CDU/CSU . . . . . . . . . Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Böhmer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Ute Berg SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Rachel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . Grietje Bettin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marion Seib CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . K E D B D C A D H A E F D N W E J D A B F D A H D U E B B D 5103 B 5103 C 5106 A 5110 A 5113 B 5116 B 5119 B 5121 C 5123 D 5124 B 5126 C 5127 C 5129 A 5129 D 5131 B 5132 C 5135 B 5138 B 5140 C 5143 C 5145 D 5147 C 5149 B 5151 C 5153 B 5155 B 5156 A 5157 C 5158 A Dr. Maria Böhmer CDU/CSU . . . . . . . . . laus-Peter Willsch CDU/CSU . . . . . . . . . . inzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen r. h. c. Manfred Stolpe, undesminister BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . r. Klaus W. Lippold (Offenbach) DU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lbert Schmidt (Ingolstadt) BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orst Friedrich (Bayreuth) FDP . . . . . . . . . . nnette Faße SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . duard Oswald CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . ranziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orbert Königshofen CDU/CSU . . . . . . . . . olfgang Spanier SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Fischer (Hamburg) CDU/CSU . . . . inzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit ürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . r. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . strid Klug SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . irgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . ranziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . lbrecht Feibel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . orst Kubatschka SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . oris Meyer (Tapfheim) CDU/CSU . . . . . . . lrich Kelber SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . inzelplan 07 Bundesministerium der Justiz rigitte Zypries, Bundesministerin MJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Wolfgang Götzer CDU/CSU . . . . . . . . . . 5159 C 5162 D 5164 C 5167 B 5169 D 5171 D 5173 D 5175 D 5178 C 5179 D 5182 A 5183 B 5184 C 5186 C 5189 A 5190 D 5193 A 5194 C 5194 D 5197 A 5199 A 5201 A 5203 B 5205 D Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 60. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 11. September 2003 III Jerzy Montag BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Stünker SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . Ingo Wellenreuther CDU/CSU . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 5208 D 5210 A 5211 A 5212 C 5215 B 5216 B 5218 C 5218 D 5219 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 60. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 11. September 2003 5101 (A) ) (B) ) 60. Sitz Berlin, Donnerstag, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Berichtigung 59. Sitzung, Seite 5085 (A), dritter Absatz, der letzte Satz ist wie folgt zu lesen: „Die vier Handelsminister dieser Länder haben dargestellt, wie 10 Millionen Men- schen in ihren Ländern von Subventionen zumal der USA – für ihre großen Farmer im Bereich der Baum- wolle in Höhe von 3,7 Milliarden US-Dollar – betroffen sind, weil sie keine Chance mehr haben, wettbewerbsfä- hig ihre Produkte auf dem Weltmarkt abzusetzen.“ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 60. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 11. September 2003 5219 (A) (C) (B) ) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Bernhardt, Otto CDU/CSU 11.09.2003 Carstensen (Nordstrand), Peter H. CDU/CSU 11.09.2003 Daub, Helga FDP 11.09.2003 Leutheusser-Schnarrenberger, Sabine FDP 11.09.2003 Müller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11.09.2003 Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich * Ferner, Elke SPD 11.09.2003 Fritz, Erich G. CDU/CSU 11.09.2003* Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 11.09.2003* Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 11.09.2003 Goldmann, Hans-Michael FDP 11.09.2003 Hartnagel, Anke SPD 11.09.2003 Heinrich, Ulrich FDP 11.09.2003 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11.09.2003 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11.09.2003 Hustedt, Michaele BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11.09.2003 Kopp, Gudrun FDP 11.09.2003 Künast, Renate BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11.09.2003 Dr. Kues, Hermann CDU/CSU 11.09.2003 Lensing, Werner CDU/CSU 11.09.2003 Dr. Leonhard, Elke SPD 11.09.2003 M P P R S S S D D W D W W (D für die Teilnahme am Parlamentariertreffen der Interparlamentari- schen Union üller (Düsseldorf), Michael SPD 11.09.2003 feiffer, Sibylle CDU/CSU 11.09.2003 flug, Johannes SPD 11.09.2003* eiche, Katherina CDU/CSU 11.09.2003 chmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 11.09.2003 chröder, Gerhard SPD 11.09.2003 inghammer, Johannes CDU/CSU 11.09.2003 r. Stadler, Max FDP 11.09.2003 r. Uhl, Hans-Peter CDU/CSU 11.09.2003 eisheit, Matthias SPD 11.09.2003 r. von Weizsäcker, Ernst Ulrich SPD 11.09.2003 ettig-Danielmeier, Inge SPD 11.09.2003 inkler, Josef Philip BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11.09.2003 * 60. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 11. September 2003 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage 1
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Hans-Joachim Fuchtel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)







    (A) )



    (B) )


    Hans-Joachim Fuchtel

    Was wir jetzt erleben, haben wir in vielen Jahren noch
    nie erlebt.

    Mit der Bekanntgabe der nächsten Eckwerte wird sich
    zeigen, dass das ganze Gesundbeten, wie es der Wirt-
    schaftsminister hier immer wieder macht, nicht hilft und
    dass die Illusion bezüglich der Kostenentwicklung wie
    eine Seifenblase zerplatzen wird. Es wird sich zeigen,
    dass man damit keine Politik machen kann.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Heute Morgen hat er wieder gesagt: Wir werden

    Deutschland zum Motor machen. Ja, wenn die anderen
    noch schwächer werden, dann werden wir vielleicht wie-
    der zum Motor in Europa.

    Ich erinnere daran, dass die Regierung Kohl mit ei-
    nem Wirtschaftswachstum von 2,8 Prozent geendet
    hat. Wo sind wir heute? Bei vielleicht 0,75 Prozent.


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Nie! – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Null oder Minus! Es schrumpft!)


    Welche Diskrepanz! Die Leute wären froh, wenn wir
    solche Wirtschaftsdaten hätten, wie wir sie damals, als
    wir die Regierung beendet haben, gehabt haben.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, haben Sie vom Minister

    auch nur irgendetwas über die galoppierenden Kosten
    und über seinen Haushalt insgesamt gehört? Der Mann
    erliegt einer Illusion. Er denkt, man könne, wenn es not-
    wendig sei, wieder einen großen Schluck aus der Schul-
    denpulle nehmen und dann sei alles wieder vergessen.
    Aber die nächste Generation muss alle diese Schlücke
    bezahlen.


    (Ludwig Stiegler [SPD]: Das müsst gerade ihr sagen! 1 500 Milliarden Schulden hinterlassen! Der Einzige, der gespart hat, war der Eichel!)


    Aus diesem Grund müssen wir bei der Aufstellung des
    Haushalts mehr Seriosität einklagen. Sie ist leider nicht
    gegeben.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Im März hat sich der Wirtschaftsminister an dieser

    Stelle darauf versteift, dass er keinen Zuschuss für die
    Bundesanstalt für Arbeit braucht. Sein Genosse Gerster
    bei der Bundesanstalt für Arbeit ist ihm beigetreten. Er
    hat in der Sachverständigenanhörung damals gesagt:
    Wenn die Politik es möchte, dass die Bundesanstalt ohne
    Zuschuss auskommt, dann wird sie auch ohne Zuschuss
    auskommen. – Das war im März. Jetzt, sechs Monate
    später, zeigen die nackten Zahlen, dass wir bereits bei ei-
    nem Defizit von 5,2 Milliarden Euro sind,


    (Kurt J. Rossmanith [CDU/CSU]: Leider, leider wahr!)


    und das Jahr ist noch lange nicht zu Ende. Wir prognosti-
    zieren, dass der Bundeszuschuss am Ende des Jahres
    11 Milliarden Euro betragen wird. Hier zeichnet sich ein
    nicht hinzunehmender Skandal ab.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


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    (C (D Man braucht nicht einmal einen Untersuchungsauschuss zum Thema Lügen. Hier wird jemand auf frischer at ertappt. Hier wird sichtbar, dass man den Grundsatz er Haushaltswahrheit nicht verletzen darf. Er wird hier ber permanent verletzt. Das werfen wir der Regierung usdrücklich vor. Ihnen, Herr Bundesfinanzminister, erfen wir vor, dass nicht wenigstens Sie die Stellung alten. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU sowie des Abg. Dirk Niebel [FDP])


    Damit verspielt man natürlich auch jeden Vertrauens-
    redit. Das geht bis hinein in die Berichterstattergesprä-
    he und in den Haushaltsausschuss. Mit einer solchen
    aushalts- und Finanzpolitik können Sie nicht damit
    echnen, dass man Ihnen einen Vertrauenskredit ge-
    ährt, weder hier im Parlament noch in der Öffentlich-
    eit. Darum – das ist das Schlimme – gibt es auch keine
    offnung in der Wirtschaft. Alle Leute warten ab. Wenn
    ich wieder einmal Vertrauen einstellen würde, dann
    ätten wir schon ein wichtiges Mosaiksteinchen. Aber
    as schaffen Sie mit diesem Bundeshaushalt ganz gewiss
    icht.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Ich habe bis jetzt nur über den Bundeszuschuss ge-
    prochen. Bei der Arbeitslosenhilfe zeigt sich das glei-
    he Bild. Auch hierzu werden mit treuem Augenauf-
    chlag Zahlen präsentiert. Tatsächlich werden wir bis
    um Jahresende 4 Milliarden Euro mehr brauchen. Die
    umme, die zur Verfügung steht, ist bereits zu zwei Drit-
    ln ausgeschöpft. Das ist die Wahrheit. Dieser Haushalt
    ägt wesentlich dazu bei, dass die Maastricht-Kriterien
    erletzt werden.
    Weil Sie es nicht schaffen, die Arbeitslosigkeit wirk-

    am zu bekämpfen, müssen zweistellige Milliardenbe-
    äge als konsumtive Ausgaben im Bundeshaushalt ein-
    estellt werden. Das ist das eigentlich Schlimme in der
    inanzplanung. Wir brauchen zweistellige Milliardenbe-
    äge im investiven Bereich und nicht so hohe im kon-
    umtiven Bereich. Deshalb wird dies nicht zum Erfolg
    ühren.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Eines möchte ich noch ganz kurz anmerken: Die

    achwelt hat eigentlich erwartet, dass von der Zusam-
    enführung der Ministerien für Arbeit und Wirtschaft
    ine Dynamik ausgeht. Wenn man aber fast ein Jahr
    raucht, bis dieses Ministerium endlich einmal Gesetze
    orlegt, dann kann man doch wirklich nicht von Dyna-
    ik sprechen. Man muss sich schon wundern: Eine Aus-
    age darüber zu treffen, ob man ab 2006 weiter gemein-
    am regieren will, schaffen die Damen und Herren an
    inem Tag. Bis sie aber endlich einmal in die Gänge
    ommen, um in wichtigen Fragen für unser Volk Ge-
    etze vorzulegen, dauert es ein Jahr.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Hubertus Heil [SPD]: Unterirdisches Niveau!)







    (A) )



    (B) )


    Hans-Joachim Fuchtel

    Meine Damen und Herren, ich möchte als Nächstes

    noch etwas zu dem Thema der Zusammenführung von
    Arbeitslosen- und Sozialhilfe sagen. Wir sind uns in
    dem Ziel einig. Ich behaupte, diese Thematik ist genauso
    wichtig wie die Weichenstellungen, die auf Drängen der
    Union in den 70er-Jahren im Zusammenhang mit der
    neuen sozialen Frage vorgenommen wurden, die im Er-
    gebnis zur Einführung von Erziehungsgeld und sonsti-
    gen Leistungen für die Frauen führten. Aber wenn Sie,
    meine Damen und Herren von Rot-Grün, dieses Gesetz
    zusammen mit der Union beschließen und es bald be-
    schließen wollen, dann müssen Sie auch ein wenig auf
    die Vorstellungen eingehen, die die Union hat. Da dürfen
    Sie den hessischen Gesetzentwurf nicht so einfach bei-
    seite wischen. Er hat nämlich sehr viele Vorteile. Der
    wichtigste ist der ordnungspolitische Vorteil.

    Wir haben es ja bei der Arbeitslosen- und Sozialhilfe
    mit einer Transfermasse von 28,9 Milliarden Euro zu
    tun. Da ist schon die Frage, wer künftig die Verantwor-
    tung für dieses viele Geld in die Hände bekommt.


    (Dirk Niebel [FDP]: Engelen-Kefer!)

    Da geht es, wenn man es jetzt einmal unter ordnungspo-
    litischem Gesichtspunkt betrachtet, darum, ob wir mehr
    kommunale Demokratie oder einen Verbändestaat wol-
    len. Bei einer so wichtigen Angelegenheit wie der Da-
    seinssicherung ist es doch gar keine Frage, dass der
    kommunalen Ebene der Vorrang eingeräumt werden
    muss, weil sie näher an den Menschen ist und von daher
    besser organisieren kann, was notwendig ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Ludwig Stiegler [SPD]: Wie man an den diesjährigen Ergebnissen sieht!)


    Von daher sollten Sie sich darauf einstellen, dass wir da-
    rum kämpfen werden, dass der hessische Gesetzentwurf
    den Gesamtberatungen zugrunde gelegt wird.


    (Beifall des Abg. Dr. Heinz Riesenhuber [CDU/CSU])


    Meine Damen und Herren, insgesamt möchte ich hier
    noch einmal festhalten, was nach fünf Jahren Rot-Grün
    auch einmal gesagt werden muss: Die Politik von Rot-
    Grün macht arm und arbeitslos. So sieht das Ergebnis Ih-
    rer Politik aus.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wir können Ihnen nur dort die Hand reichen, wo es um
    Gesetze geht, die aus dieser Misere herausführen, aber
    nicht zu solchen, die uns noch tiefer in die Misere füh-
    ren.

    Vielen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Dr. Antje Vollmer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Das Wort hat jetzt die Abgeordnete Petra Pau.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Petra Pau


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Wir reden über die Hartz-Reformen,

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    (C (D (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Nein! Wir reden über den Haushalt!)


    eute über die Teile III und IV. Weil zu viele Zahlen
    llzu schnell verwirren, möchte ich noch einmal daran
    rinnern, worum es angeblich geht: Die Arbeitslosen-
    ahl soll binnen zwei bis drei Jahren auf weit unter
    Millionen gedrückt werden. So lautete zumindest die
    erheißung vor einem Jahr. Die aktuelle Tendenz ist eine
    ndere. Die Zahl der Arbeitslosen nähert sich wieder be-
    rohlich der Fünfmillionenmarke. Ich sage bewusst „wie-
    er“, denn als die CDU/CSU und die FDP regierten, da
    ar es schon einmal so weit. Die Opposition zur Rechten
    erschweigt das gerne. Deshalb erinnert die Opposition
    ur Linken gerade auch heute daran.


    (Beifall der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [fraktionslos])


    Unbestritten sollte hier im Hause sein: Die Massenar-
    eitslosigkeit betrifft Millionen, trifft die Gesellschaft
    nd untergräbt alle Solidarsysteme. Deshalb muss alles
    ersucht werden, was Arbeitslosigkeit mindern könnte.
    as betrifft auch das Hartz-Konzept. Deshalb: Wenn es
    elingt, die Arbeitsämter besser zu organisieren – wir
    ind dafür. Wenn es gelingt, die Bürokratie abzubauen –
    ur zu. Wenn es gelingt, freie Stellen schneller zu beset-
    en – umso besser.
    Aber all das sind allenfalls die positiven Nebenwir-

    ungen einer insgesamt negativen Medizin. Hartz ist
    ein Allheilmittel und hat auf der politischen Positivliste
    ichts verloren.


    (Beifall der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [fraktionslos])


    Die Hartz-Vorschläge haben zwei Kardinalfehler: Sie
    ind nicht alltagstauglich und sie treffen die Falschen.
    as ist auch bei Hartz III und IV so. Konkret: Arbeits-
    osenhilfe und Sozialhilfe sollen zu einem Neuen, dem
    rbeitslosengeld II, vereinigt werden. Das kann sinn-
    oll sein, wenn damit Bürokratie abgebaut wird. Wesent-
    icher aber ist, dass den Empfängern von Arbeitslosen-
    ilfe das genommen wird, was ihnen bislang zustand.
    adurch wird massenhaft Armut geschaffen, ja erzwun-
    en.
    Nehmen wir die neuen Bundesländer. Zwei Drittel al-

    er Arbeitslosen im Osten leben inzwischen von Arbeits-
    osenhilfe. Sie erhalten zurzeit im Schnitt 470 Euro im
    onat, meist plus Kleidergeld und andere Hilfen.
    ommt das Arbeitslosengeld II, bleiben ihnen noch
    31 Euro im Monat. Ihnen wird also ein Viertel vom
    ast-Nichts genommen. Das ist die einfache Rechnung,
    eshalb übrigens auch die PDS-Arbeitsminister in Berlin
    nd Mecklenburg-Vorpommern schlicht sagen: So nicht!


    (Beifall der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [fraktionslos] – Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann sollen sie aus der Koalition herausgehen!)


    Die Betroffenen wären dreimal gekniffen: Sie sind
    rm dran, weil sie arbeitslos sind. Sie sind ärmer dran,
    eil sie lange arbeitslos sind. Und sie wären dann noch
    rmer dran, weil Rot-Grün das so will.






    (A) )



    (B) )


    Petra Pau

    Laut Juni-Statistik betrifft dies allein in den neuen

    Bundesländern knapp 1 Million Menschen. Ich könnte
    aber dieselbe Rechnung auch für Regionen in Franken,
    im Saarland oder in Bremerhaven aufmachen. Diese
    Rechnung wird dadurch nicht besser, sie bleibt unter
    dem Strich unsozial.

    Nun haben die Arbeitsminister Ost, übrigens quer
    über alle Parteigrenzen hinweg, eine weitere Rechnung
    aufgemacht: Sollte das Arbeitslosengeld II kommen wie
    von Rot-Grün geplant, bedeutet das für die neuen Bun-
    desländer einen Kaufkraftverlust von 1,6 Milliarden
    Euro. Teure Genossinnen und Genossen von der SPD,
    dass Ihr soziales Herz erkaltet ist, wusste ich schon.
    Aber was ist eigentlich aus Ihrem kühlen Verstand ge-
    worden?


    (Beifall der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [fraktionslos])


    1,6 Milliarden Euro weniger Kaufkraft vernichtet noch
    mehr Arbeitsplätze und schafft noch mehr Arbeitslose.
    Sie beschleunigen also einen Teufelskreis, anstatt ihn
    nun endlich zu durchbrechen. Im normalen Leben nennt
    man so etwas Schwachsinn im Quadrat.

    Das beginnt bei den einfachen Grundrechenarten.
    Nehmen wir einmal eine simple Textaufgabe aus der
    5. Klasse. Hier in Berlin kommen auf einen freien Ar-
    beitsplatz über 50 Bewerberinnen und Bewerber. Von
    den 50 Bewerbern wird einer erfolgreich vermittelt. Wie
    viele Arbeitslose bleiben übrig? Sie brauchen dafür
    nicht den Wissenschaftlichen Dienst des Bundestages zu
    bemühen. Nach Adam Riese bleiben 49 übrig, also
    98 Prozent. Diesen 49 wird mit Hartz die Zwinge ange-
    setzt. Sie sollen künftig jede Arbeit leisten, egal, wie er-
    niedrigend oder fernab sie auch sei.

    Diese Rechnung hören Sie ungern. Stattdessen ma-
    chen Sie eine andere Rechnung auf. Sie durchforsten die
    49 Enttäuschten und finden mit Sicherheit darunter ein
    schwarzes Schaf, einen, der den Sozialstaat betrügt oder
    ganz legal seine Sozialhilfe unter Palmen verprasst. Ich
    wette aber auch: Unter 49 Unternehmen finden sich min-
    destens neun, die betrügen oder ganz legal keine Steuern
    zahlen. Aber das ist wohl ein anderes Thema; es kommt
    jedenfalls hier nicht zur Sprache.


    (Beifall der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [fraktionslos] – Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das hat damit nichts zu tun!)


    Ich würde mit Ihnen heute lieber über die Steuer-
    geschenke reden, die Sie großen Unternehmen gemacht
    haben, und über die Verluste, die Sie den Kommunen
    und Ländern mit Ihren so genannten Reformen zumuten.
    Aber das hören Sie natürlich auch nicht gern. Also blei-
    ben wir bei Hartz III und IV und rechnen weiter.

    50 Menschen bewerben sich auf eine freie Stelle. Ei-
    ner hat Glück und ein zweiter gilt als Sozialhilfeempfän-
    ger und Missbrauchsböser. Es bleiben nach Adam Riese
    48 Arbeitsuchende, als 96 Prozent, übrig.

    Das bleibt Ihr eigentliches Problem. Sie haben es
    nicht gelöst. Sie kommen aus dieser Negativbilanz nicht
    heraus.

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    (C (D Deshalb möchte ich Sie zum Schluss an den Fehler hres Antritts von 1998 erinnern: Sie haben damals geagt, Sie wollten nicht alles anders, aber vieles besser achen. Besser haben Sie bisher nichts gemacht. ie sollten endlich einmal etwas anders machen als vorer die CDU/CSU und die FDP. Danke schön. (Beifall der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [fraktionslos] – Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie reden wie die CDU/CSU! PDS und CDU/CSU, kein Unterschied mehr!)


    (Beifall des Abg. Dirk Niebel [FDP])