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ID1505906400

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/59 Einzelplan 04 Bundeskanzleramt Michael Glos CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . Friedrich Merz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle FDP . . . . . . . . . . . . . Katrin Göring-Eckardt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . . . . Dr. Angela Merkel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . . . . . . . Dr. Peter Struck SPD . . . . . . . . . . . . . . . . Günther Friedrich Nolting FDP . . . . . . . . Dr. Peter Struck SPD . . . . . . . . . . . . . . . . Joseph Fischer (Frankfurt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . . . . . . . Gernot Erler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Werner Hoyer FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) SPD . . . . . . . Peter Hintze CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . Günter Gloser SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4987 C 4994 C 5000 D 5001 C 5002 A 5005 C 5006 D 5010 D 5042 C 5043 D 5044 D 5045 B 5048 C 5049 B 5050 A 5051 D 5054 B 5055 D 5057 D Deutscher B Stenografisch 59. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 I n h a l Nachträgliche Gratulation zum 60. Geburtstag der Abgeordneten Erika Lotz . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs ei- nes Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2004 (Haushaltsge- setz 2004) (Drucksache 15/1500) . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Finanzplan des Bundes 2003 bis 2007 (Drucksache 15/1501) . . . . . . . . . . . . . D A D D A S E B E J 5036 D 4987 B 4987 B Franz Müntefering SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 5018 A 5025 D undestag er Bericht ung 0. September 2003 t : r. Wolfgang Gerhardt FDP . . . . . . . . . . . . . ntje Hermenau BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . rnold Vaatz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . teffen Kampeter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . rika Lotz SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ernhard Kaster CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . inzelplan 05 Auswärtiges Amt oseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . 5027 B 5028 D 5030 B 5032 A 5033 C 5035 B 5036 D 5038 D Dr. Gerd Müller CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . Uta Zapf SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5059 C 5061 B II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 59. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. September 2003 Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Mark SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Hörster CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Dr. Peter Struck, Bundesminister BMVg . . . . Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . Reinhold Robbe SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Günther Friedrich Nolting FDP . . . . . . . . Jürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Günther Friedrich Nolting FDP . . . . . . . . Hans Raidel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Merten SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Kossendey CDU/CSU . . . . . . . . . . . Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . Jochen Borchert CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Markus Löning FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karin Kortmann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . Detlef Dzembritzki SPD . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ralf Brauksiepe CDU/CSU . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 5063 A 5063 D 5065 A 5066 B 5069 A 5071 B 5072 D 5073 B 5075 C 5077 A 5078 A 5080 A 5081 D 5084 B 5086 D 5088 C 5090 A 5091 A 5091 C 5092 D 5094 A 5094 B 5095 D 5097 C 5099 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 59. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. September 2003 4987 (A) ) (B) ) 59. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 59. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. September 2003 5099 (A) (C) (B) ) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Carstensen (Nordstrand), Peter H. CDU/CSU 10.09.2003 Daub, Helga FDP 10.09.2003 Fritz, Erich G. CDU/CSU 10.09.2003*** Lensing, Werner CDU/CSU 10.09.2003 Dr. Leonhard, Elke SPD 10.09.2003 Letzgus, Peter CDU/CSU 10.09.2003* Müller (Düsseldorf), SPD 10.09.2003 Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich * ** ** Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 10.09.2003*** Goldmann, Hans- Michael FDP 10.09.2003 Dr. Happach-Kasan, Christel FDP 10.09.2003 Hartnagel, Anke SPD 10.09.2003 Heinrich, Ulrich FDP 10.09.2003 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.09.2003 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.09.2003 Hustedt, Michaele BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.09.2003 Jonas, Klaus Werner SPD 10.09.2003** Kopp, Gudrun FDP 10.09.2003 Künast, Renate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.09.2003 Dr. Kues, Hermann CDU/CSU 10.09.2003 Laurischk, Sibylle FDP 10.09.2003 P R S S T D W D W D (D für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union * für die Teilnahme am Parlamentariertreffen der Interparlamentari- schen Union Michael flug, Johannes SPD 10.09.2003*** auber, Helmut CDU/CSU 10.09.2003** chmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 10.09.2003 inghammer, Johannes CDU/CSU 10.09.2003 rittin, Jürgen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 10.09.2003 r. Uhl, Hans-Peter CDU/CSU 10.09.2003 eisheit, Matthias SPD 10.09.2003 r. von Weizsäcker, Ernst Ulrich SPD 10.09.2003 inkler, Josef Philip BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 10.09.2003 *** r. Wodarg, Wolfgang SPD 10.09.2003* 59. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 10. September 2003 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage 1
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Wolfgang Schäuble


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Kollege Fischer, vier Punkte. Erstens. Es hilft al-

    les nichts: Meine Kollegen, die in der Sitzung anwesend

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    (C (D aren, erklären, dass Sie all diese Fragen gestern in der usschusssitzung nicht beantwortet haben. (Uta Zapf [SPD]: Das ist überhaupt nicht wahr! – Dr. Uwe Küster [SPD]: Pflüger ohne pf! – Gernot Erler [SPD]: Dann könnten wir mit dem Parlament wirklich aufhören! – Lothar Mark [SPD]: Wenn das Aufnahmevermögen so beschränkt ist, dann brauchten wir keine Sitzungen zu machen!)


    Entschuldigung, das sagen die doch.
    Herr Kollege Fischer, ich möchte Ihnen gerne antwor-

    en. Bitte schenken Sie mir Ihre geschätzte Aufmerk-
    amkeit, wenn ich Ihnen antworte.
    Zweitens. Ich bin sehr dafür, dass wir die Fragen, die
    ir auch gegenüber der Öffentlichkeit und insbesondere
    egenüber den Soldaten der Bundeswehr verantworten
    üssen, in öffentlichen Sitzungen hier im Deutschen
    undestag und nicht nur in vertraulichen Ausschusssit-
    ungen behandeln.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Drittens. Es bleibt dabei: Die Bundesregierung hat

    nter dem Vorsitz des Bundeskanzlers die Vorsitzenden
    ller Fraktionen in der vergangenen oder vorvergange-
    en Woche über Kunduz unterrichtet. Das ist die Grund-
    age. In dieser Unterrichtung ist über Herat überhaupt
    icht gesprochen worden.
    Viertens. Herr Bundesaußenminister, Sie haben auch

    n Ihrer Kurzintervention kein Wort dazu gesagt, was
    ich seit Petersberg II in Ihrer Bewertung zum Verhält-
    is von Zentralregierung in Kabul und Provinz bzw. re-
    ionalen Machthabern verändert hat. Damals haben Sie
    rklärt, dass eine Ausweitung des Einsatzes über Kabul
    inaus nicht infrage kommt. Jetzt sagen Sie das Gegen-
    eil. Meine Vermutung ist, dass Sie genau darauf nicht
    ingehen wollen, weil Sie dann zugeben müssten, dass
    as so viel gepriesene Petersbergkonzept nicht ganz so
    timmig war. Wahrscheinlich ist auch die Roadmap im
    ahen Osten nicht ganz so erfolgreich, wie es bisher
    usgesehen hat.
    Das Drogenproblem können Sie nicht als ökonomi-

    chen Faktor hinstellen. Ich sage Ihnen: Die Drogenver-
    reitung ist eine der großen Gefahren für die Weltpolitik
    nsgesamt und eine Finanzquelle für den internationalen
    errorismus.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    ch will nicht, dass am Ende Soldaten der Bundeswehr
    egionale Machthaber und Drogenbosse unterstützen
    nd schützen.


    (Detlef Dzembritzki [SPD]: Wer hat denn das gesagt? – Zuruf von der SPD: Unverschämtheit!)


    azu darf es nicht kommen.

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeord neten der FDP)







    (A) )



    (B) )




Rede von Dr. Antje Vollmer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Mir liegen hierzu mehrere Wortmeldungen vor. Ich

bin aber gehalten, zu verhindern, dass sich aus Kurzin-
terventionen zusätzliche Debattenschlaufen ergeben. Da
noch zehn Redner das Wort haben, glaube ich, dass noch
genügend Gelegenheit besteht, den Sachverhalt während
dieser angemeldeten Reden zu klären.

Ich erteile nun dem Abgeordneten Gernot Erler das
Wort.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Gernot Erler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Wir sprechen heute über die internationale Politik der
    Bundesregierung, besonders über die Außen- und Si-
    cherheitspolitik. Ich möchte im Namen der SPD-Bun-
    destagsfraktion erklären: Diese Politik folgt klaren Prin-
    zipien. Sie ist verlässlich. Sie ist getragen vom
    Verantwortungsbewusstsein gegenüber den Menschen in
    unserem Lande, besonders auch gegenüber den Soldatin-
    nen und Soldaten, die wir in gefährliche Auslandsein-
    sätze schicken, und vom Verantwortungsbewusstsein ge-
    genüber der Weltgemeinschaft, die nach wie vor große
    Herausforderungen zu bestehen hat. Weil das alles so ist,
    findet die deutsche Politik in der Welt, die Politik von
    Bundeskanzler Gerhard Schröder, von Außenminister
    Joschka Fischer, von Verteidigungsminister Peter Struck
    und Entwicklungsministerin Frau Wieczorek-Zeul auch
    eine breite Zustimmung in der deutschen Bevölkerung
    und hohe Anerkennung in der internationalen Gemein-
    schaft.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Herr Kollege Schäuble, daran können Sie mit Ihrer Rede
    nichts ändern, die Sie im Wesentlichen dazu benutzt ha-
    ben, Informationen einzuholen, über die andere Mitglie-
    der dieses Hauses schon verfügen. Das ist nicht der Sinn
    einer Plenardebatte.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Morgen jährt sich zum zweiten Mal der 11. Septem-
    ber 2001. Das erinnert uns an schreckliche, schwer er-
    trägliche Bilder und erinnert uns an die vielen unschuldi-
    gen Opfer des 11. September und der späteren
    Anschläge. Das ist Gelegenheit, noch einmal zu betonen:
    Die Bundesrepublik Deutschland hat dem angegriffenen
    Amerika von der ersten Minute an beigestanden, hat um-
    fangreiche Beiträge im Kampf gegen den global agieren-
    den Terrorismus geleistet und tut dies auch heute. Heute,
    zwei Jahre nach dem 11. September 2001, ist dieser
    Kampf noch immer nicht gewonnen. Darauf hat der
    Bundeskanzler heute Morgen mit Recht hingewiesen. Es
    sind sogar neue, verlustreiche Fronten entstanden, so
    etwa im Irak.

    Ich stelle hier noch einmal für die SPD-Bundestags-
    fraktion fest: Es war richtig, dass die Bundesregierung
    mit vielen anderen Staaten dem Irakkrieg nicht zuge-

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    (C (D timmt hat, dass sie versucht hat, ihn zu verhindern, und ass sie nicht an ihm teilgenommen hat. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Auch vier Monate nach dem Ende des Krieges fehlt
    eder Hinweis auf Querverbindungen des ehemaligen
    egimes von Saddam Hussein zu al-Qaida, fehlt jede
    pur von den angeblichen Massenvernichtungswaffen,
    ie an Terroristen hätten weitergegeben werden können.
    a, es fehlt sogar jeder Beleg dafür, dass es entspre-
    hende Programme oder Anlagen für solche Waffen ge-
    eben hat.
    Das bedeutet aber: Der Irakkrieg hatte nichts mit dem not-
    endigen Kampf gegen den internationalen Terrorismus
    u tun. Wir weisen weiterhin jeden Versuch zurück, ihn
    a einzuordnen oder ihn so zu legitimieren.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    ielmehr sind nach dem Irakkrieg unsere Voraussagen in
    chlimmster Weise eingetroffen, nämlich dass die inter-
    ationale Terrorbekämpfung einen Rückschlag erlitten
    at und dass jetzt im Irak die Netzwerke ein neues Betä-
    igungsfeld finden, wo sie die Verzweiflung der Men-
    chen über die chaotischen Verhältnisse vor Ort erbar-
    ungslos nutzen, wo sie viele, auch so genannte weiche
    iele finden und mit ihren Anschlägen Amerika treffen,
    ber auch die ganze Weltgemeinschaft herausfordern
    önnen. Der Irakkrieg hat dem Kampf der Weltgemein-
    chaft gegen den weltweit agierenden Terrorismus ge-
    chadet.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ich hatte gehofft, dass der amerikanische Präsident
    ie Gelegenheit seiner Rede vom letzten Sonntag nutzen
    ürde, um sich offen mit dieser Entwicklung auseinan-
    er zu setzen. „Offen“ hätte bedeutet, sich auch zu den
    ehleinschätzungen zu bekennen, was die unmittelbare
    efahr, die von diesem Regime ausging, und was die
    assenvernichtungswaffen angeht. Das ist leider nicht
    assiert.
    Stattdessen sind wir erneut mit dem Versuch konfron-

    iert worden, den Irakkrieg als Teil des Kampfes gegen
    en internationalen Terrorismus darzustellen. Folgerich-
    ig kam dann die Aufforderung an die Verbündeten und
    ie Länder, die sich nicht an diesem Krieg beteiligt ha-
    en, jetzt die Gelegenheit zur Umkehr zu ergreifen und
    hre Pflicht zu erfüllen.


    (Uta Zapf [SPD]: Zur Buße!)

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, in Amerika selbst,

    ber auch anderswo gibt es Zweifel an der Wirksamkeit
    olcher Empfehlungen. Das zeigen übrigens auch die
    ommentare im In- und Ausland. Die „Frankfurter
    undschau“ hat zum Beispiel von Patzigkeit gespro-
    hen, die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ titelte einen
    ommentar mit „Rhetorik der Zumutung“. Ich mache
    ir diese Bewertung überhaupt nicht zu Eigen, aber ich
    ehme dieses alles noch einmal zum Anlass, um festzu-






    (A) )



    (B) )


    Gernot Erler

    stellen: Die Bundesrepublik Deutschland erfüllt ihre
    Pflichten im Kampf gegen den internationalen Terroris-
    mus. Sie wird dies auch weiterhin tun und braucht dafür
    keinerlei Ermahnung, egal von wem.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Es wäre im Übrigen sehr gefährlich, sich jetzt an dem
    Prozess zu beteiligen, alle internationalen Ressourcen al-
    lein auf den Irakkonflikt zu konzentrieren. In Wirklich-
    keit gibt es derzeit fünf verschiedene Regionen, in denen
    die Fragen des Weltfriedens und des Kampfes gegen den
    Terrorismus entschieden werden. Zu diesen Regionen
    zählt neben dem Irak zweifellos Afghanistan. Hinzu
    kommt – der Bundesaußenminister hat eben darauf hin-
    gewiesen – der Nahe Osten mit dem israelisch-palästi-
    nensischen Konflikt, in dem die Friedensbemühungen
    gegenwärtig einen Tiefpunkt erreicht haben, übrigens
    entgegen allen Voraussagen, dass die Beseitigung des
    Regimes Saddam Husseins den Weg für den Frieden
    freimachen würde. Eine weitere Region, die nicht ver-
    gessen werden darf, ist Afrika,


    (Beifall der Abg. Christa Nickels [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    da wir doch wissen, dass die dortigen Bürgerkriege nicht
    unbeantwortet bleiben können und dass man sich dort
    engagieren muss, weil solche Kriege dem Terrorismus
    Möglichkeiten bieten, ja geradezu Biotope für den Ter-
    rorismus darstellen. Schließlich meldet sich gerade in
    diesen Tagen der Balkan mit den neuen Problemen in
    Mazedonien in schmerzlicher Weise zurück und erinnert
    uns daran, dass die Aufgaben auch dort noch nicht erfüllt
    sind.

    Deswegen ist es eine völlig falsche Betrachtungs-
    weise, etwa unseren Einsatz in Afghanistan als zweit-
    rangig anzusehen. Es ist vielmehr erstrangig und not-
    wendig, nicht alle Ressourcen im Irak einzusetzen,
    sondern die anderen Aufgaben als gleichrangig anzuse-
    hen und sie prioritär zu erfüllen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ich kann nur immer wieder feststellen: Der wirkliche
    Testfall im Kampf gegen den Terrorismus ist die Frage,
    ob wir in Afghanistan Erfolg haben werden oder nicht.


    (Beifall der Abg. Uta Zapf [SPD])

    Deswegen ist es richtig, dass wir die Kontinuität beibe-
    halten und dass nach der umfangreichen humanitären
    Hilfe, dem Petersberg-Prozess und unserem Engagement
    in der Operation Enduring Freedom und vor allem bei
    ISAF tatsächlich eine Antwort darauf gegeben wird,
    Herr Schäuble, wie die nächsten Stufen des Normalisie-
    rungs- und Stabilisierungsprozesses in Afghanistan ab-
    gesichert werden können. Die nächsten Stufen sind der
    Verfassungsprozess in der Loya Jirga und – das ist jeden-
    falls in Petersberg vereinbart worden – Wahlen, die im
    Juni nächsten Jahres stattfinden sollen.

    Es waren die Amerikaner, Herr Schäuble, die als erste
    über die auf dem Petersberg getroffenen Vereinbarungen

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    (C (D inaus Handlungsbedarf festgestellt und die Bildung von egionalen Wiederaufbauteams beschlossen haben, m der Bevölkerung zu zeigen, dass die Übergangsreierung Karzai nicht nur in Kabul etwas zu sagen hat nd dass es auch in den Provinzen ankommen muss, ass sie etwas für die Bevölkerung tun kann. Das ist der chwerpunkt der Regionalen Wiederaufbauteams. Dait ein vernünftiger Wahlkampf mit fairer Betätigung on verschiedenen Parteien stattfinden kann, ist eine Atosphäre der Freiheit notwendig. Das ist die inhaltliche Begründung für die Wiederauf auteams. Ich bedauere, dass diese Begründung immer och nicht bei Ihnen angekommen ist. Wir werden die usweitung unseres Einsatzes in Afghanistan in aller erantwortung gegenüber unseren Soldatinnen und Solaten, die dort tätig sind, sehr gründlich vorbereiten und eraten. Das ist bereits auf dem Weg. Dies und nichts aneres ist der Testfall im Kampf gegen den Terrorismus. ch bin froh darüber, dass Sie dem im Prinzip zustimen. Meine Fraktion wird die Arbeit der Bundesregieung zu dieser notwendigen Ausweitung unseres Einsates vor Ort konstruktiv und sehr sorgfältig begleiten und nterstützen. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)