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    7. Zöller,DU/CSU-Fraktion.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/51 in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 1: Antrag der Abgeordneten Annette Widmann-Mauz, Andreas Storm, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Für ein freiheitliches, humanes Gesundheitswesen – Gesundheitspoli- tik neu denken und gestalten (Drucksache 15/1174) . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Dr. Dieter Thomae FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Marianne Linke, Ministerin Mecklenburg-Vorpommern . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Zöller CDU/CSU. . . . . . . . . . . . . . Birgitt Bender BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Kirschner SPD . . . . . . . . . . . . . . . Annette Widmann-Mauz CDU/CSU . . . . Gudrun Schaich-Walch SPD . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Zöller CDU/CSU . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 4: Überweisungen im vereinfachten Verfahren 4199 D 4217 D 4218 D 4220 C 4221 D 4222 A 4222 C 4224 C 4226 C Deutscher B Stenografisch 51. Sitz Berlin, Mittwoch, de I n h a l Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Moderni- sierung des Gesundheitssystems (Gesundheitssystemmodernisierungs- gesetz – GMG) (Drucksache 15/1170) . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Dr. Dieter Thomae, Detlef Parr, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der FDP: Altersgrenze für Vertragsärzte be- seitigen (Drucksache 15/940) . . . . . . . . . . . . . . F D K D U A B D 4199 C 4199 C 4199 D Antrag der Abgeordneten Dr. Dieter Thomae, Detlef Parr, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion der FDP: Mut zur undestag er Bericht ung n 18. Juni 2003 t : Verantwortung – für ein freiheitliches Gesundheitswesen (Drucksache 15/1175) . . . . . . . . . . . . . . . . ranz Müntefering SPD . . . . . . . . . . . . . . . . r. Angela Merkel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . rista Sager BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Gerhard Schröder SPD. . . . . . . . . . . . . . . r. Wolfgang Gerhardt FDP . . . . . . . . . . . . . Krista Sager BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lla Schmidt, Bundesministerin BMGS . . . . nnette Widmann-Mauz CDU/CSU . . . . . . irgitt Bender BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4200 A 4200 B 4203 C 4206 B 4208 B 4208 C 4209 C 4210 D 4213 C 4216 C a) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 51. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 18. Juni 2003 Gesetzes zur Durchführung gemein- schaftsrechtlicher Vorschriften über die grenzüberschreitende Beweisauf- nahme in Zivil- oder Handelssachen in den Mitgliedstaaten (EG-Beweis- Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . Petra Ernstberger SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 4238 A 4239 B aufnahmedurchführungsgesetz) (Drucksache 15/1062) . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Tätigkeit europäischer Rechtsanwälte in Deutschland und weiterer berufsrechtlicher Vorschrif- ten für Rechts- und Patentanwälte, Steuerberater und Wirtschafts- prüfer (Drucksache 15/1072) . . . . . . . . . . . . . c) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs ei- nes Gesetzes zu dem Vertrag vom 27. Juni 2001 zwischen der Bundes- republik Deutschland und der Repu- blik Indien über die Auslieferung (Drucksache 15/1073) . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 3: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem An- trag der Bundesregierung: Beteili- gung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an dem EU-geführten Einsatz zur Stabilisierung der Sicherheits- lage und Verbesserung der humani- tären Situation in Bunia auf der Grundlage der Resolution 1484 (2003) des Sicherheitsrats der Ver- einten Nationen vom 30. Mai 2003 (Drucksachen 15/1168, 15/1176) . . . . . b) Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 15/1177) . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck, Bundesminister BMVg . . . Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . . . . . . . Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . Günther Friedrich Nolting FDP . . . . . . . . . . . Andreas Weigel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christian Ruck CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ludger Volmer BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . E N A L A E C P J H d b g c tä R V ( A E ü li d d m d d ( W T J A A d ( F 4227 B 4227 B 4227 C 4227 C 4227 D 4228 A 4229 D 4231 B 4232 D 4234 A 4235 B 4236 C 4237 B rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 rklärung nach § 31 GO der Abgeordneten hrista Nickels, Silke Stokar von Neuforn, eter Hettlich, Cornelia Behm, Thilo Hoppe, osef Philip Winkler, Dr. Ludger Volmer und ans-Christian Ströbele zur Abstimmung über en Antrag der Bundesregierung: Beteiligung ewaffneter deutscher Streitkräfte an dem EU- eführten Einsatz zur Stabilisierung der Si- herheitslage und Verbesserung der humani- ren Situation in Bunia auf der Grundlage der esolution 1484 (2003) des Sicherheitsrats der ereinten Nationen vom 30. Mai 2003 Tagesordnungspunkt 3 a) . . . . . . . . . . . . . . . nlage 3 rklärung nach § 31 GO zur Abstimmung ber den Antrag der Bundesregierung: Betei- gung bewaffneter deutscher Streitkräfte an em EU-geführten Einsatz zur Stabilisierung er Sicherheitslage und Verbesserung der hu- anitären Situation in Bunia auf der Grundlage er Resolution 1484 (2003) des Sicherheitsrats er Vereinten Nationen vom 30. Mai 2003 Tagesordnungspunkt 3 a) . . . . . . . . . . . . . . . olfgang Börnsen (Bönstrup) CDU/CSU . . . homas Dörflinger CDU/CSU . . . . . . . . . . . . ürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 4 ntwort des Staatssekretärs Béla Anda auf ie Frage des Abgeordneten Bernhard Kaster CDU/CSU) (47. Sitzung, Drucksache 15/1077, rage 41) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4240 C 4240 B 4243 A 4245 A 4246 C 4246 D 4246 D 4247 A 4247 B 4247 D Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 51. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 18. Juni 2003 4199 (A) ) (B) ) 51. Sitz Berlin, Mittwoch, de Beginn: 10.0
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    (B) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 51. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 18. Juni 2003 4245 (A) ) (B) ) Griese, Kerstin SPD 18.06.2003 Dr. Müller, Gerd CDU/CSU 18.06.2003 Granold, Ute CDU/CSU 18.06.2003 Merkel, Petra-Evelyne SPD 18.06.2003 Anlage 1 Liste der entschuldigt Abgeordnete(r) entschuldigt für Aigner, Ilse CDU/CSU 18.06.2003 Dr. Akgün, Lale SPD 18.06.2003 Altmaier, Peter CDU/CSU 18.06.2003 Andres, Gerd SPD 18.06.2003 Bahr (Neuruppin), Ernst SPD 18.06.2003 Barthle, Norbert CDU/CSU 18.06.2003 Bellmann, Veronika CDU/CSU 18.06.2003 Berg, Ute SPD 18.06.2003 Berninger, Matthias BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.06.2003 Dr. Bietmann, Rolf CDU/CSU 18.06.2003 Binninger, Clemens CDU/CSU 18.06.2003 Brähmig, Klaus CDU/CSU 18.06.2003 Brandner, Klaus SPD 18.06.2003 Breuer, Paul CDU/CSU 18.06.2003 Brüderle, Rainer FDP 18.06.2003 Brüning, Monika CDU/CSU 18.06.2003 Brunnhuber, Georg CDU/CSU 18.06.2003 Büttner (Ingolstadt), Hans SPD 18.06.2003 Bulmahn, Edelgard SPD 18.06.2003 Burchardt, Ulla SPD 18.06.2003 Burgbacher, Ernst FDP 18.06.2003 Edathy, Sebastian SPD 18.06.2003 van Essen, Jörg FDP 18.06.2003 Feibel, Albrecht CDU/CSU 18.06.2003 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 18.06.2003 Fritz, Erich G. CDU/CSU 18.06.2003 Göbel, Ralf CDU/CSU 18.06.2003 Göllner, Uwe SPD 18.06.2003 Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 18.06.2003 G G F H D H H H H H D K K K v K K K D D L L L L L L D A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten rosse-Brömer, Michael CDU/CSU 18.06.2003 rotthaus, Wolfgang SPD 18.06.2003 reiherr von und zu Guttenberg, Karl- Theodor CDU/CSU 18.06.2003 agedorn, Bettina SPD 18.06.2003 r. Happach-Kasan, Christel FDP 18.06.2003 artenbach, Alfred SPD 18.06.2003 artnagel, Anke SPD 18.06.2003 aupt, Klaus FDP 18.06.2003 edrich, Klaus-Jürgen CDU/CSU 18.06.2003 eller, Uda Carmen Freia CDU/CSU 18.06.2003 r. Hoyer, Werner FDP 18.06.2003 aster, Bernhard CDU/CSU 18.06.2003 auch, Michael FDP 18.06.2003 auder (Bad Dürrheim), Siegfried CDU/CSU 18.06.2003 on Klaeden, Eckart CDU/CSU 18.06.2003 opp, Gudrun FDP 18.06.2003 oschyk, Hartmut CDU/CSU 18.06.2003 ünast, Renate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.06.2003 r. Küster, Uwe SPD 18.06.2003 r. Lamers (Heidelberg), Karl A. CDU/CSU 18.06.2003 amp, Helmut CDU/CSU 18.06.2003 anzinger, Barbara CDU/CSU 18.06.2003 aurischk, Sibylle FDP 18.06.2003 ehn, Waltraud SPD 18.06.2003 enke, Ina FDP 18.06.2003 intner, Eduard CDU/CSU 18.06.2003* r. Luther, Michael CDU/CSU 18.06.2003 bgeordnete(r) entschuldigt für 4246 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 51. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 18. Juni 2003 (A) ) (B) ) * für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union A l d b s s I s f l b A d e S r r 1 M d l b r i t s Müller (Düsseldorf), Michael SPD 18.06.2003 Neumann (Bremen), Bernd CDU/CSU 18.06.2003 Niebel, Dirk FDP 18.06.2003 Nolte, Claudia CDU/CSU 18.06.2003 Oswald, Eduard CDU/CSU 18.06.2003 Pieper, Cornelia FDP 18.06.2003 Dr. Pinkwart, Andreas FDP 18.06.2003 Dr. Priesmeier, Wilhelm SPD 18.06.2003 Rachel, Thomas CDU/CSU 18.06.2003 Reiche, Katherina CDU/CSU 18.06.2003 Repnik, Hans-Peter CDU/CSU 18.06.2003 Rübenkönig, Gerhard SPD 18.06.2003 Rühe, Volker CDU/CSU 18.06.2003 Schmidbauer (Nürnberg), Horst SPD 18.06.2003 Schöler, Walter SPD 18.06.2003 Schulte (Hameln), Brigitte SPD 18.06.2003 Segner, Kurt CDU/CSU 18.06.2003 Sehn, Marita FDP 18.06.2003 Dr. Solms, Hermann Otto FDP 18.06.2003 Sowa, Ursula BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.06.2003 Dr. Stadler, Max FDP 18.06.2003 Türk, Jürgen FDP 18.06.2003 Dr. Uhl, Hans-Peter CDU/CSU 18.06.2003 Weis (Stendal), Reinhard SPD 18.06.2003 Weisheit, Matthias SPD 18.06.2003 Welt, Jochen SPD 18.06.2003 Dr. Westerwelle, Guido FDP 18.06.2003 Wimmer (Karlsruhe), Brigitte SPD 18.06.2003 Zapf, Uta SPD 18.06.2003 Abgeordnete(r) entschuldigt für (C (D nlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Christa Nickels, Silke Stokar von Neuforn, Peter Hettlich, Cornelia Behm, Thilo Hoppe, Josef Philip Winkler, Dr. Ludger Volmer und Hans-Christian Ströbele zur Ab- stimmung über den Antrag der Bundesregie- rung: Beteiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an dem EU-geführten Einsatz zur Stabilisierung der Sicherheitslage und Verbes- serung der humanitären Situation in Bunia auf der Grundlage der Resolution 1484 (2003) des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen vom 30. Mai 2003 (Tagesordnungspunkt 3 a) Wir unterstützen nachdrücklich die Beschlussempfeh- ung des Auswärtigen Ausschusses zum Antrag der Bun- esregierung. Wir hoffen, dass dieser Einsatz mit dazu eitragen kann, die desaströse humanitäre und men- chenrechtliche Lage im Kongo nachhaltig zu verbes- ern. Die heutige Debatte hat ebenso wie alle vorliegenden nformationen eindeutig gezeigt, dass in dieser Lage Ab- chiebungen in den Kongo unverantwortbar sind. Wir appellieren deshalb an die Bundesregierung, da- ür Sorge zu tragen, dass für ausreisepflichtige kongo- esische Staatsangehörige ein allgemeiner Abschie- ungsstopp erlassen wird. nlage 3 Erklärungen nach § 31 GO zur Abstimmung über den Antrag der Bundes- regierung: Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfe an dem EU-geführten Einsatz zur Stabilisierung der Sicherheitslage und Verbes- serung der humanitären Situation in Bunia auf der Grundlage der Resolution 1484 (2003) des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen vom 30. Mai 2003 (Tagesordnungspunkt 3 a) Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU): Nach em Wortlaut des Antrages der Bundesregierung handelt s sich um eine „Beteiligung bewaffneter deutscher treitkräfte an dem EU-geführten Einsatz zur Stabilisie- ung der Sicherheitslage und Verbesserung der humanitä- en Situation in Bunia auf der Grundlage der Resolution 484 (2003) des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen“. Es geht nicht, wie öffentlich diskutiert wird, um die itwirkung hauptsächlich von Sanitätsabteilungen, son- ern im Ziel um bewaffnete Mitwirkung. Ich halte den Einsatz in Afrika für verfassungsrecht- ich fragwürdig, für nicht kontrollier- und nicht steuer- ar. Das Leben unserer Landsleute wird in unvertretba- er Weise gefährdet. Bei dem Umfang des Krieges, der n den vergangenen fünf Jahren zu über 4 Millionen To- en geführt hat, wird hier, was den Umfang des EU-Ein- atzes angeht, nur einem symbolischen Akt das Wort ge- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 51. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 18. Juni 2003 4247 (A) ) (B) ) redet. Das entspricht nicht unseren grundsätzlichen Menschenrechtsvorstellungen. Hier soll unter dem Deckmantel der Humanität eine Fehlentscheidung der Bundesregierung im Irakkonflikt korrigiert werden. Das ist unvertretbar. Unüblich ist auch, dass ohne NATO-Einbindung ge- handelt wird, sich hier also eine neue Spaltung abzeich- net. Und unhaltbar ist, dass jetzt bereits über die 110 000 deutsche im weltweiten Einsatz befindlichen Soldatinnen und Soldaten hinaus eine Ausweitung des Bundeswehrengagements erfolgt, ohne dass es zu einer Ausstattungsverbesserung kommt. Über Jahre hat die deutsche und europäische Außen- politik den afrikanischen Kontinent sträflich vernachläs- sigt und damit zur Destabilisierung der Lage beigetra- gen. Für diplomatische Lösungen ist es nie zu spät. Das gilt auch für die krisenhafte Situation in Liberia, im Su- dan und in Nigeria. Die Bundeswehr kann, darf und soll nicht für eine fehlerhafte Politik der Bundesregierung die „Kastanien aus dem Feuer holen“ müssen. Der Kongo-Einsatz bedarf einer politischen, nicht militäri- schen Lösung! Thomas Dörflinger (CDU/CSU): Dem Antrag der Bundesregierung, Kräfte der Bundeswehr an einem Ein- satz im Kongo zu beteiligen, kann ich aus mehreren Gründen nicht zustimmen. Es ist unstreitig, dass der Völkermord im Kongo des Eingreifens der Völkergemeinschaft bedarf. Es ist ebenso unstreitig, dass die Bundesrepublik Deutschland international auch bei friedenssichernden Maßnahmen der Europäischen Union und/oder der Vereinten Natio- nen Verantwortung übernehmen muss. Hierzu gehört allerdings, dass nicht nur die politi- schen Vorgaben für die Bundeswehr, sondern auch die personelle, materielle und finanzielle Ausstattung inner- halb der Bundeswehr den veränderten Gegebenheiten angepasst werden. Diese Notwendigkeit und ein ständig zurückgehender Haushalt des Bundesministeriums der Verteidigung schließen sich gegenseitig aus. Seit Jahren weist die Bundesregierung der Bundes- wehr immer neue Aufgaben im internationalen Bereich zu. Eine durchgreifende Bundeswehrreform ist dabei ge- nauso wenig in Sicht wie eine angemessene Ausstattung des Haushalts, die insbesondere auf eine größtmögliche Gefahrenminimierung für die Angehörigen der Truppe ausgerichtet sein muss. Die Aussage, es handle sich im vorliegenden Fall le- diglich um eine logistische Unterstützung, geht am Pro- blem vorbei. Auch wenn absolute Sicherheit nie gewähr- leistet werden kann – der Tod mehrerer Soldaten in Afghanistan erfordert eine Debatte, die zunächst geführt werden sollte, bevor die Bundeswehr mit neuen, mögli- cherweise gefährlicheren Einsätzen konfrontiert wird. Jürgen Koppelin (FDP): Der Einsatz von 350 deut- schen Soldaten soll bis zum 1. September 2003 befristet sein. Es ist bereits jetzt abzusehen, dass dieser Zeitpunkt unrealistisch ist. In der ARD erklärte Bundesverteidi- g M d d r s t w K d d D v g l l s P e h s i d A d g z s d n w d g (C (D ungsminister Struck, dass er sogar eine Ausweitung des andats nicht ausschließen könne. Es gibt erhebliche Zweifel, ob deutsche Soldaten für iesen Einsatz ausgerüstet sind; ebenso halte ich die in er Vorlage der Bundesregierung vorgesehene Finanzie- ung für unrealistisch. Notwendige Maßnahmen zur Sicherheit der deut- chen Soldaten werden in der Vorlage kaum berücksich- igt, obwohl militärische Gewalt nicht ausgeschlossen erden kann. Bundesminister Struck schließt sogar bei ampfhandlungen die Notwendigkeit der Ausdehnung er Präsenz der Truppe nicht aus. Es ist ein Skandal, dass Bundesaußenminister Fischer iplomatische Vertretungen der Bundesrepublik eutschland in Afrika geschlossen hat, Afrika in nicht zu erantwortender Weise vernachlässigt hat und nun drin- end deutsche Soldaten nach Afrika schicken möchte. Ich verkenne nicht die humanitären Gründe, die end- ich zum Handeln in der Republik Kongo zwingen. Al- erdings wäre es ebenso notwendig, dass die europäi- chen Staaten mit dem gleichen Engagement sich dem roblem der AIDS-Seuche in Afrika annehmen, die benfalls inzwischen zu einem Massensterben geführt at. Ich werde dem Antrag der Bundesregierung nicht zu- timmen. Ich treffe diese Entscheidung auch besonders n Verantwortung gegenüber den Angehörigen der Bun- eswehr. nlage 4 Antwort es Staatssekretärs Béla Anda auf die Frage des Ab- eordneten Bernhard Kaster (CDU/CSU) (47. Sit- ung, Drucksache 15/1077, Frage 41): Wie erklärt sich die Bundesregierung die Antwort „Nein“ in der Antwort des Staatssekretärs und Chefs des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung, des BPA, Béla Anda, vom 13. Februar 2003 auf die Schriftliche Frage 1 des Abgeordneten Dietrich Austermann in Bundestagsdrucksache 15/504 nach einer eventuellen Beauftragung der Agentur „Odeon Zwo“ zur Durchführung der Kampagne „Erfolg braucht alle“? Der Abgeordnete Austermann (Bundestagsdruck- ache 15/504) hatte gefragt: Trifft es zu, dass der Auftrag zur Kampagne der Bundesregierung „Erfolg braucht alle“, die Anfang 2003 startete und aus Anzeigen und Kinospots be- stand bzw. besteht, an Odeon Zwo vergeben wurde und nicht der Vergabeordnung entsprechend ausge- schrieben wurde. Im nächsten Halbsatz hatte sich MdB Austermann für iesen Fall zudem erkundigt, ob der Rahmenvertrag er- eut ausgeschrieben werde. Diese konditionierte Frage wurde mit „Nein“ beant- ortet, da die Bundesregierung mit der Beauftragung er Kampagne „Erfolg braucht alle“ nicht gegen die Ver- abeordnung verstoßen hat. 51. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 18. Juni 2003 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Das Wort hat die Sozialministerin von Mecklenburg-

    orpommern, Dr. Marianne Linke.

    (Beifall der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [fraktions los] und der Abg. Petra Pau [fraktionslos])



    (Mecklenburg-Vorommern)

    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten
    amen und Herren Abgeordneten! Verehrte Gäste!






    (A) )



    (B) )


    Ministerin Dr. Marianne Linke (Mecklenburg-Vorpommern)


    Willy Brandt hat einmal gesagt: „Eine Reform ist eine
    Reform, wenn sie das Leben der Menschen verbessert.“
    Das ist eine Orientierung, mit der auch die Landesregie-
    rung in Schwerin übereinstimmt. Das ist ein Grundsatz,
    dessen Einhaltung zu gegebener Zeit und an gegebenem
    Ort immer wieder eingefordert werden muss. Ich denke,
    hier und heute ist so ein Tag und so ein Ort; denn hier
    und heute werden die über Jahrzehnte bewährten Grund-
    pfeiler des Sozialstaates infrage gestellt.

    Die gesetzliche Krankenversicherung stellt nicht
    nur das älteste Element der Sozialversicherung, sondern
    geradezu ihr Kernstück dar. Geben wir hier das Prinzip
    der paritätischen Finanzierung zur Absicherung gegen
    Gesundheitsrisiken und Krankheitsfolgen auf – dazu ge-
    hört auch der Zahnersatz –, dann höhlen wir das Solidar-
    modell in der Sozialversicherung insgesamt aus.


    (Beifall der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [fraktionslos] und der Abg. Petra Pau [fraktionslos])


    Es ist eine Gesundheitsreform erforderlich, die das
    Solidarprinzip stärkt und die allen Menschen der Gesell-
    schaft auch weiterhin den Zugang zu einer bedarfs- und
    qualitätsgerechten medizinischen Versorgung ermög-
    licht. Der einheitliche Leistungskatalog der gesetzlichen
    Krankenversicherung ist zu erhalten und der sozialen
    Funktion des Gesundheitswesens ist Rechnung zu tra-
    gen. Der medizinische Fortschritt und die demographi-
    sche Entwicklung erfordern selbstverständlich eine Ver-
    besserung der Einnahmensituation der gesetzlichen
    Krankenversicherung.

    Wenn die größte Oppositionspartei im Bundestag mit
    dem profiliertesten Sachkenner in den eigenen Reihen
    über „Privatisierungsorgien“ in Streit gerät, dann ist das
    ein Armutszeugnis besonderer Art.


    (Beifall des Abg. Dr. Wolfgang Wodarg [SPD], der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [fraktionslos] und der Abg. Petra Pau [fraktionslos])


    Mit mehr als 4 Millionen Beschäftigten ist das Ge-
    sundheitswesen ein Jobmotor ohnegleichen. Gerade für
    die neuen Länder hat dieser eine enorme Bedeutung. Das
    Krankenhaus ist an vielen Standorten der größte verblie-
    bene Arbeitgeber. Wir in Mecklenburg-Vorpommern ha-
    ben eine Gesundheitswirtschaft, die noch mehr zum
    Wohle der Menschen – auch der Menschen aus anderen
    Bundesländern – leisten könnte.


    (Dr. Dieter Thomae [FDP]: Was ist mit Greifswald?)


    Wir dürfen diesen Jobmotor nicht abwürgen, indem
    wir mit immer neuen Vorschlägen zur Belastung der so-
    zial Schwachen gerade diese daran hindern, das medizi-
    nisch Notwendige auch in Anspruch zu nehmen. Wir
    sollten diesen – vielleicht sogar den – Wachstumsmarkt
    der Zukunft im Interesse der Schaffung von mehr Ar-
    beitsplätzen nicht durch gesetzgeberische Fehlanreize,
    wie zum Beispiel durch die von der Union geforderte
    10-prozentige Selbstbeteiligung, eingrenzen. Denn das
    eine sind Arbeitsplätze, die jetzt schon real vorhanden
    sind, und das andere sind eben potenzielle Arbeitsplätze,

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    (C (D ür die es in den nächsten Jahren und Jahrzehnten einen bjektiv wachsenden Bedarf gibt. Selbstverständlich befürwortet die Schweriner Lan esregierung alle Maßnahmen, die die Frau Bundesmiisterin heute zur Verbesserung von Effizienz, Qualität nd Transparenz in der medizinischen Versorgung vorestellt hat. Vorhaben wie das Zentrum für Qualität in er Medizin, die nachweispflichtige Fortbildung oder ie Orientierung auf den Hausarzt und auch die Stärkung er Patientenrechte finden daher meine volle Unterstütung. Bei der Prävention bitte ich Sie als Gesetzgeber, ei iges dazuzulegen, zum Beispiel durch ein Präventionsesetz und durch die Errichtung einer Bundesstiftung für esundheitsförderung und Prävention, die sich auch aus itteln aus der Erhebung der Tabaksteuer speisen önnte. (Beifall der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [fraktionslos] und der Abg. Petra Pau [fraktionslos])


    Unser Gesundheitswesen braucht eine konsequente
    örderung der integrierten Versorgung. Die Kosten
    reibende und qualitätsbegrenzende Abschottung der
    ersorgungsbereiche muss überwunden werden. Gerade
    n den neuen Ländern sind in der Zeit nach der Wende
    ithilfe des Bundes sehr viele öffentliche Mittel in die
    rankenhäuser geflossen. Wir haben hier ein leistungs-
    tarkes Potenzial. Allein in Mecklenburg-Vorpommern
    urden seit 1991 1,5 Milliarden Euro in die 35 Kranken-
    äuser unseres Bundeslandes investiert. Dieses Kapital
    ollen wir noch besser nutzen und ausbauen, indem wir
    ie Krankenhäuser zu Kompetenz- und Gesundheitszen-
    ren für die integrierte Versorgung entwickeln.
    Die PDS hat sich in den vergangenen Jahren immer
    ieder für den Gedanken der Polikliniken eingesetzt.
    ch begrüße, dass die Erfahrungen der neuen Länder
    uch in den alten Bundesländern immer mehr Befürwor-
    er finden. Ich befürworte ausdrücklich die von der Frau
    undesministerin angesprochene Aufhebung der strikten
    rennung von ambulanter und stationärer medizinischer
    ersorgung.


    (Beifall der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [fraktionslos] und der Abg. Petra Pau [fraktionslos])


    Wichtig ist mir, dass die Hausärzte gestärkt werden.
    as aber ist, wenn es die Hausärzte nicht mehr gibt?


    (Dr. Dieter Thomae [FDP]: Bei Ihnen bald!)

    ie schönsten Modelle nützen wenig, wenn es heißt:
    eider keiner zu Hause in Ueckermünde oder Grimmen. –
    ür den Osten ist es vor allen Dingen wichtig, in den
    ächsten Jahren den Generationswechsel in der Ärzte-
    chaft zu bewältigen. Fast ein Drittel der Hausärzte er-
    eicht in den nächsten Jahren das Ruhestandsalter. Nicht
    uletzt wegen der Mehrarbeit bei deutlich geringeren
    onoraren fällt es in unserem Land zunehmend schwer,
    raxisnachfolger zu finden.


    (Dr. Dieter Thomae [FDP]: Ach nein!)

    Die schnelle Ost-West-Angleichung der Vergütung ist

    eshalb unverzichtbar. Wir brauchen sie als Signal für






    (A) )



    (B) )


    Ministerin Dr. Marianne Linke (Mecklenburg-Vorpommern)


    die Nachbesetzung unserer Hausarztpraxen. Sie ist aber
    auch ein Gebot der Gerechtigkeit. Denn warum soll die
    ambulante Behandlung einer Grippe oder die Behand-
    lung eines allergiekranken Kindes oder die Blinddarm-
    OP eines Patienten aus Parchim weniger wert sein als die
    eines Kasseler Bürgers?


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD sowie der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [fraktionslos] und der Abg. Petra Pau [fraktionslos])


    Die paritätische Finanzierung des Krankengeldes
    sollte nicht aufgegeben werden. Warum? – Es besteht die
    Gefahr, dass, sofern die durch die Streichung des Kran-
    kengeldes erhoffte Beitragssatzentlastung nicht eintritt,
    Zug um Zug weitere Eingriffe folgen. Die paritätische
    Finanzierung der Leistungen in der Krankenversiche-
    rung ist doch für die Arbeitgeber nicht nur ein Kosten-
    faktor, sondern besitzt auch eine wichtige Anreizwir-
    kung. Die heutige hohe Bereitschaft zur betrieblichen
    Gesundheitsförderung und Prävention wird ausgehöhlt,
    wenn die Parität entfällt.

    Meine verehrten Damen und Herren Abgeordnete,
    das Gesundheitswesen und letztlich alle Bürger brau-
    chen vor allem eine grundlegende Neustrukturierung der
    Einnahmenseite; darüber wurde viel gesprochen. Ha-
    ben Sie den Mut, auch die Starken in unserer Gesell-
    schaft entsprechend ihrem Leistungsvermögen – im
    wahrsten Sinne des Wortes, aber auch im übertragenen
    Sinne – zur Kasse zu bitten!


    (Beifall der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [fraktionslos] und der Abg. Petra Pau [fraktionslos])


    Mittlerweile fordern Politiker und Experten aus allen
    Lagern die Einbeziehung aller Bürgerinnen und Bürger
    mit eigenem Einkommen, die Einbeziehung von Freibe-
    ruflern und Beamten in die gesetzliche Krankenversiche-
    rung.


    (Hildegard Müller [CDU/CSU]: Das ist eine Milchmädchenrechnung!)


    Die Union in Bund und Ländern sollte hier ihrem bayeri-
    schen Vordenker Seehofer folgen – und nicht den Lob-
    byisten der privaten Krankenversicherung.


    (Beifall des Abg. Peter Dreßen [SPD])

    Die Zeit ist reif für die Umgestaltung der gesetzlichen
    Krankenversicherung zu einer echten Bürgerversiche-
    rung. Sehr geehrte Frau Dr. Merkel, die GKV ist dabei
    nicht als Einheitsversicherung oder Einheitskasse, son-
    dern als GKV in ihrer vielfältigen Ausgestaltung zu se-
    hen.

    Jahrelang haben Bundesregierungen die Beitragsbe-
    messungsgrenze von der gesetzlichen Krankenversiche-
    rung hin zur privaten Krankenversicherung so gezogen,
    dass gut verdienende, junge Leistungsstarke stimuliert
    wurden, in die private Krankenversicherung zu wech-
    seln. Durch diese Flucht der Besserverdienenden aus der
    solidarischen GKV sind der Versichertengemeinschaft
    Mittel in Milliardenhöhe verloren gegangen. Das darf
    durch Vorschläge oder gar Vorhaben wie die 10-prozen-

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    (C (D ige Eigenbeteiligung nicht zusätzlich beschleunigt weren. In praktikabler Form sollte auch die Einbeziehung on Vermögen in die Finanzierung der gesetzlichen rankenversicherung umgesetzt werden. Einkommen ird heute nicht nur aus sozialversicherungspflichtiger eschäftigung erzielt. Einkommen wird auch und zu eiem stetig wachsenden Teil aus der Vermietung von ohnungen, aus Dividenden und anderen Kapitaleinünften erworben. Schon vor Jahren haben Studien der OK bewiesen, dass mit einer solchen Neustrukturieung der Einnahmen Beitragssatzabsenkungen von fast Prozent möglich wären. Hier liegen echte Reserven für ine Senkung der Lohnnebenkosten. Ich appelliere desalb an Sie: Haben Sie den Mut, Lösungen in dieser ichtung zu suchen und zu finden. Verabschieden Sie ine Reform, die den eingangs zitierten Intentionen illy Brandts gerecht wird! Vielen Dank. (Beifall der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [fraktions los] und der Abg. Petra Pau [fraktionslos])




Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Nächster Redner ist der Kollege Wolfgang Zöller,
DU/CSU-Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Wolfgang Zöller


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Grüß Gott, Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und
    ollegen! Rot-Grün legt heute nun endlich ein
    esundheitssystemmodernisierungsgesetz vor. Leider
    ird es seinem Namen nicht gerecht und verdient ihn
    icht.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    taatsdirigismus, Ausweitung der Verwaltung, Zerschla-
    en der Freiberuflichkeit, Rationierung und Patienten-
    ängelung sind kein Fortschritt, sondern ein Rückschritt.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Dr. Dieter Thomae [FDP]: So ist es!)


    Mit Genehmigung der Präsidentin darf ich die „Rhei-
    ische Post“ zitieren. Sie schreibt:

    Anders als die rot-grüne Mannschaft, die mit der
    Beschränkung der Arztwahl und der Einführung ei-
    nes Kontrollzentrums rückwärts Richtung Planwirt-
    schaft passt, flankt die Merkel-Mannschaft kräftig
    nach vorn.

    (Zurufe von der SPD: Ui! – Rudolf Bindig [SPD]: Das ist aber ein Fehlpass!)

    10 Prozent Selbstbeteiligung an den Kosten für
    Arznei, Arztbesuch und Krankenhaus, sozial austa-
    riert durch Höchstgrenzen und Kostenfreiheit für
    die Kinder – das ist ein Steilpass für echte Refor-
    men.

    (Beifall bei der CDU/CSU – Dr. Wolfgang Wodarg [SPD]: Abseits!)







    (A) )



    (B) )


    Wolfgang Zöller

    Denn nur mit mehr Eigenverantwortung kann es ge-
    lingen, den Patienten zum kostenbewussten Nach-
    frager zu machen und Wettbewerb in das Gesund-
    heitssystem zu bringen.

    Ich glaube, diesem Zitat ist nicht sehr viel hinzuzufügen.

    (Jörg Tauss [SPD]: Außer: Unfug!)


    – Herr Kollege Tauss, Lautstärke ist kein Beweis für In-
    telligenz.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Meine sehr geehrten Damen und Herren, manche Re-
    den und die Meldungen der Medien vermitteln den Ein-
    druck, als bestehe unser Vorschlag ausschließlich aus ei-
    nem Abkassiermodell. Wenn das so behauptet wird,
    dann muss man entweder unter Realitätsverlust leiden
    oder sein eigenes Gesetz nicht richtig kennen. Bei der
    Fokussierung darauf werden ganz bewusst wichtige
    Strukturelemente verschwiegen: Qualitätswettbewerb,
    Prävention, Beteiligung der Versicherten, Freiberuflich-
    keit und der große Bereich des Bürokratieabbaus.

    Aber selbst wenn man nur über die Zuzahlungen dis-
    kutieren würde, sind Ihre Aussagen unredlich. Wir sagen
    den Bürgern klar und deutlich, was wir mit Zuzahlung
    meinen und wie viel diese betragen sollen. Sie dagegen
    überschreiben die Zuzahlungen für den Bürger in Ihrem
    Gesetz mit „Entlastung der Kassen“; letztendlich aber ist
    es nichts anderes als eine Zuzahlung für den Bürger. Des-
    halb sollten wir im Umgang mit Zahlen ehrlicher sein.

    Bei uns werden die Bürger – das haben wir mit unse-
    rem Vorschlag klar gesagt – mit einer einheitlichen
    10-prozentigen Zuzahlung bei einer Obergrenze von ma-
    ximal 2 Prozent des Bruttoeinkommens und gleichzeiti-
    ger Zuzahlungsbefreiung von Kindern mit rund 6 Milli-
    arden Euro sowie durch die private Absicherung des
    Zahnersatzes mit rund 1,75 Milliarden Euro belastet.
    Das entspricht einer Gesamtbelastung von rund
    7,75 Milliarden Euro. Gleichzeitig aber werden die Ver-
    sicherten bei uns entlastet: durch Senkung des Mehr-
    wertsteuersatzes auf Arzneimittel und Kürzung der Ver-
    waltungskosten.

    Dagegen wird in der Öffentlichkeit die Belastung der
    Versicherten durch das rot-grüne Reformgesetz ganz be-
    wusst verschwiegen. Wäre dies nicht der Fall, würde
    man sehr schnell erkennen, dass Sie die Versicherten we-
    sentlich stärker belasten als wir.


    (Birgitt Bender [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist jetzt aber eine Erfindung!)


    Um das deutlich zu machen, möchte ich die Belastun-
    gen einmal im Einzelnen benennen: erstens Heraus-
    nahme des Krankengeldes aus der paritätischen Finan-
    zierung;


    (Peter Dreßen [SPD]: Aber in der Solidarität!)

    zweitens Streichung der OTC-Präparate, das heißt der
    Arzneimittel mit schwachen Nebenwirkungen, aus dem
    Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung;
    drittens Praxisgebühr in Höhe von 15 Euro bei direktem

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    (C (D acharztbesuch; viertens Änderung der Härtefallregeung für Arzneimittelzuzahlungen; fünftens Anhebung er Zuzahlung bei Krankenhausaufenthalt auf 12 Euro; echstens Reduzierung der Leistungen bei Sehhilfen; iebtens höhere Beiträge bei Rentnern auf Versorgungsezüge und Arbeitseinkommen; achtens Reduzierung er Leistungen bei Fahrtkosten und neuntens Streichung es Sterbegeldes und Begrenzung der Leistungen bei terilisation, künstlicher Befruchtung und Entbindung. Herr Kollege Zöller, gestatten Sie eine Zwischenfrage er Kollegin Bender? Ja, ich möchte aber vorher noch einen Satz sagen, dait das abgeschlossen ist. Danach beantworte ich ihre rage gern. In der Summe sieht das rot-grüne Modell Belastungen ür die Versicherten von über 10 Milliarden Euro vor. enn Ihre Ministerin – wie gestern im Fernsehen – unere Mehrbelastungen in Höhe von 7,7 Milliarden Euro ls unsozial bezeichnet, frage ich: Was sind die eigenen 0 Milliarden Euro? (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)