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ID1505100400

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/51 in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 1: Antrag der Abgeordneten Annette Widmann-Mauz, Andreas Storm, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Für ein freiheitliches, humanes Gesundheitswesen – Gesundheitspoli- tik neu denken und gestalten (Drucksache 15/1174) . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Dr. Dieter Thomae FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Marianne Linke, Ministerin Mecklenburg-Vorpommern . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Zöller CDU/CSU. . . . . . . . . . . . . . Birgitt Bender BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Kirschner SPD . . . . . . . . . . . . . . . Annette Widmann-Mauz CDU/CSU . . . . Gudrun Schaich-Walch SPD . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Zöller CDU/CSU . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 4: Überweisungen im vereinfachten Verfahren 4199 D 4217 D 4218 D 4220 C 4221 D 4222 A 4222 C 4224 C 4226 C Deutscher B Stenografisch 51. Sitz Berlin, Mittwoch, de I n h a l Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Moderni- sierung des Gesundheitssystems (Gesundheitssystemmodernisierungs- gesetz – GMG) (Drucksache 15/1170) . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Dr. Dieter Thomae, Detlef Parr, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der FDP: Altersgrenze für Vertragsärzte be- seitigen (Drucksache 15/940) . . . . . . . . . . . . . . F D K D U A B D 4199 C 4199 C 4199 D Antrag der Abgeordneten Dr. Dieter Thomae, Detlef Parr, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion der FDP: Mut zur undestag er Bericht ung n 18. Juni 2003 t : Verantwortung – für ein freiheitliches Gesundheitswesen (Drucksache 15/1175) . . . . . . . . . . . . . . . . ranz Müntefering SPD . . . . . . . . . . . . . . . . r. Angela Merkel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . rista Sager BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Gerhard Schröder SPD. . . . . . . . . . . . . . . r. Wolfgang Gerhardt FDP . . . . . . . . . . . . . Krista Sager BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lla Schmidt, Bundesministerin BMGS . . . . nnette Widmann-Mauz CDU/CSU . . . . . . irgitt Bender BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4200 A 4200 B 4203 C 4206 B 4208 B 4208 C 4209 C 4210 D 4213 C 4216 C a) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 51. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 18. Juni 2003 Gesetzes zur Durchführung gemein- schaftsrechtlicher Vorschriften über die grenzüberschreitende Beweisauf- nahme in Zivil- oder Handelssachen in den Mitgliedstaaten (EG-Beweis- Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . Petra Ernstberger SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 4238 A 4239 B aufnahmedurchführungsgesetz) (Drucksache 15/1062) . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Tätigkeit europäischer Rechtsanwälte in Deutschland und weiterer berufsrechtlicher Vorschrif- ten für Rechts- und Patentanwälte, Steuerberater und Wirtschafts- prüfer (Drucksache 15/1072) . . . . . . . . . . . . . c) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs ei- nes Gesetzes zu dem Vertrag vom 27. Juni 2001 zwischen der Bundes- republik Deutschland und der Repu- blik Indien über die Auslieferung (Drucksache 15/1073) . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 3: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem An- trag der Bundesregierung: Beteili- gung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an dem EU-geführten Einsatz zur Stabilisierung der Sicherheits- lage und Verbesserung der humani- tären Situation in Bunia auf der Grundlage der Resolution 1484 (2003) des Sicherheitsrats der Ver- einten Nationen vom 30. Mai 2003 (Drucksachen 15/1168, 15/1176) . . . . . b) Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 15/1177) . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck, Bundesminister BMVg . . . Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . . . . . . . Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . Günther Friedrich Nolting FDP . . . . . . . . . . . Andreas Weigel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christian Ruck CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ludger Volmer BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . E N A L A E C P J H d b g c tä R V ( A E ü li d d m d d ( W T J A A d ( F 4227 B 4227 B 4227 C 4227 C 4227 D 4228 A 4229 D 4231 B 4232 D 4234 A 4235 B 4236 C 4237 B rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 rklärung nach § 31 GO der Abgeordneten hrista Nickels, Silke Stokar von Neuforn, eter Hettlich, Cornelia Behm, Thilo Hoppe, osef Philip Winkler, Dr. Ludger Volmer und ans-Christian Ströbele zur Abstimmung über en Antrag der Bundesregierung: Beteiligung ewaffneter deutscher Streitkräfte an dem EU- eführten Einsatz zur Stabilisierung der Si- herheitslage und Verbesserung der humani- ren Situation in Bunia auf der Grundlage der esolution 1484 (2003) des Sicherheitsrats der ereinten Nationen vom 30. Mai 2003 Tagesordnungspunkt 3 a) . . . . . . . . . . . . . . . nlage 3 rklärung nach § 31 GO zur Abstimmung ber den Antrag der Bundesregierung: Betei- gung bewaffneter deutscher Streitkräfte an em EU-geführten Einsatz zur Stabilisierung er Sicherheitslage und Verbesserung der hu- anitären Situation in Bunia auf der Grundlage er Resolution 1484 (2003) des Sicherheitsrats er Vereinten Nationen vom 30. Mai 2003 Tagesordnungspunkt 3 a) . . . . . . . . . . . . . . . olfgang Börnsen (Bönstrup) CDU/CSU . . . homas Dörflinger CDU/CSU . . . . . . . . . . . . ürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 4 ntwort des Staatssekretärs Béla Anda auf ie Frage des Abgeordneten Bernhard Kaster CDU/CSU) (47. Sitzung, Drucksache 15/1077, rage 41) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4240 C 4240 B 4243 A 4245 A 4246 C 4246 D 4246 D 4247 A 4247 B 4247 D Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 51. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 18. Juni 2003 4199 (A) ) (B) ) 51. Sitz Berlin, Mittwoch, de Beginn: 10.0
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    (B) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 51. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 18. Juni 2003 4245 (A) ) (B) ) Griese, Kerstin SPD 18.06.2003 Dr. Müller, Gerd CDU/CSU 18.06.2003 Granold, Ute CDU/CSU 18.06.2003 Merkel, Petra-Evelyne SPD 18.06.2003 Anlage 1 Liste der entschuldigt Abgeordnete(r) entschuldigt für Aigner, Ilse CDU/CSU 18.06.2003 Dr. Akgün, Lale SPD 18.06.2003 Altmaier, Peter CDU/CSU 18.06.2003 Andres, Gerd SPD 18.06.2003 Bahr (Neuruppin), Ernst SPD 18.06.2003 Barthle, Norbert CDU/CSU 18.06.2003 Bellmann, Veronika CDU/CSU 18.06.2003 Berg, Ute SPD 18.06.2003 Berninger, Matthias BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.06.2003 Dr. Bietmann, Rolf CDU/CSU 18.06.2003 Binninger, Clemens CDU/CSU 18.06.2003 Brähmig, Klaus CDU/CSU 18.06.2003 Brandner, Klaus SPD 18.06.2003 Breuer, Paul CDU/CSU 18.06.2003 Brüderle, Rainer FDP 18.06.2003 Brüning, Monika CDU/CSU 18.06.2003 Brunnhuber, Georg CDU/CSU 18.06.2003 Büttner (Ingolstadt), Hans SPD 18.06.2003 Bulmahn, Edelgard SPD 18.06.2003 Burchardt, Ulla SPD 18.06.2003 Burgbacher, Ernst FDP 18.06.2003 Edathy, Sebastian SPD 18.06.2003 van Essen, Jörg FDP 18.06.2003 Feibel, Albrecht CDU/CSU 18.06.2003 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 18.06.2003 Fritz, Erich G. CDU/CSU 18.06.2003 Göbel, Ralf CDU/CSU 18.06.2003 Göllner, Uwe SPD 18.06.2003 Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 18.06.2003 G G F H D H H H H H D K K K v K K K D D L L L L L L D A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten rosse-Brömer, Michael CDU/CSU 18.06.2003 rotthaus, Wolfgang SPD 18.06.2003 reiherr von und zu Guttenberg, Karl- Theodor CDU/CSU 18.06.2003 agedorn, Bettina SPD 18.06.2003 r. Happach-Kasan, Christel FDP 18.06.2003 artenbach, Alfred SPD 18.06.2003 artnagel, Anke SPD 18.06.2003 aupt, Klaus FDP 18.06.2003 edrich, Klaus-Jürgen CDU/CSU 18.06.2003 eller, Uda Carmen Freia CDU/CSU 18.06.2003 r. Hoyer, Werner FDP 18.06.2003 aster, Bernhard CDU/CSU 18.06.2003 auch, Michael FDP 18.06.2003 auder (Bad Dürrheim), Siegfried CDU/CSU 18.06.2003 on Klaeden, Eckart CDU/CSU 18.06.2003 opp, Gudrun FDP 18.06.2003 oschyk, Hartmut CDU/CSU 18.06.2003 ünast, Renate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.06.2003 r. Küster, Uwe SPD 18.06.2003 r. Lamers (Heidelberg), Karl A. CDU/CSU 18.06.2003 amp, Helmut CDU/CSU 18.06.2003 anzinger, Barbara CDU/CSU 18.06.2003 aurischk, Sibylle FDP 18.06.2003 ehn, Waltraud SPD 18.06.2003 enke, Ina FDP 18.06.2003 intner, Eduard CDU/CSU 18.06.2003* r. Luther, Michael CDU/CSU 18.06.2003 bgeordnete(r) entschuldigt für 4246 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 51. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 18. Juni 2003 (A) ) (B) ) * für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union A l d b s s I s f l b A d e S r r 1 M d l b r i t s Müller (Düsseldorf), Michael SPD 18.06.2003 Neumann (Bremen), Bernd CDU/CSU 18.06.2003 Niebel, Dirk FDP 18.06.2003 Nolte, Claudia CDU/CSU 18.06.2003 Oswald, Eduard CDU/CSU 18.06.2003 Pieper, Cornelia FDP 18.06.2003 Dr. Pinkwart, Andreas FDP 18.06.2003 Dr. Priesmeier, Wilhelm SPD 18.06.2003 Rachel, Thomas CDU/CSU 18.06.2003 Reiche, Katherina CDU/CSU 18.06.2003 Repnik, Hans-Peter CDU/CSU 18.06.2003 Rübenkönig, Gerhard SPD 18.06.2003 Rühe, Volker CDU/CSU 18.06.2003 Schmidbauer (Nürnberg), Horst SPD 18.06.2003 Schöler, Walter SPD 18.06.2003 Schulte (Hameln), Brigitte SPD 18.06.2003 Segner, Kurt CDU/CSU 18.06.2003 Sehn, Marita FDP 18.06.2003 Dr. Solms, Hermann Otto FDP 18.06.2003 Sowa, Ursula BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.06.2003 Dr. Stadler, Max FDP 18.06.2003 Türk, Jürgen FDP 18.06.2003 Dr. Uhl, Hans-Peter CDU/CSU 18.06.2003 Weis (Stendal), Reinhard SPD 18.06.2003 Weisheit, Matthias SPD 18.06.2003 Welt, Jochen SPD 18.06.2003 Dr. Westerwelle, Guido FDP 18.06.2003 Wimmer (Karlsruhe), Brigitte SPD 18.06.2003 Zapf, Uta SPD 18.06.2003 Abgeordnete(r) entschuldigt für (C (D nlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Christa Nickels, Silke Stokar von Neuforn, Peter Hettlich, Cornelia Behm, Thilo Hoppe, Josef Philip Winkler, Dr. Ludger Volmer und Hans-Christian Ströbele zur Ab- stimmung über den Antrag der Bundesregie- rung: Beteiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an dem EU-geführten Einsatz zur Stabilisierung der Sicherheitslage und Verbes- serung der humanitären Situation in Bunia auf der Grundlage der Resolution 1484 (2003) des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen vom 30. Mai 2003 (Tagesordnungspunkt 3 a) Wir unterstützen nachdrücklich die Beschlussempfeh- ung des Auswärtigen Ausschusses zum Antrag der Bun- esregierung. Wir hoffen, dass dieser Einsatz mit dazu eitragen kann, die desaströse humanitäre und men- chenrechtliche Lage im Kongo nachhaltig zu verbes- ern. Die heutige Debatte hat ebenso wie alle vorliegenden nformationen eindeutig gezeigt, dass in dieser Lage Ab- chiebungen in den Kongo unverantwortbar sind. Wir appellieren deshalb an die Bundesregierung, da- ür Sorge zu tragen, dass für ausreisepflichtige kongo- esische Staatsangehörige ein allgemeiner Abschie- ungsstopp erlassen wird. nlage 3 Erklärungen nach § 31 GO zur Abstimmung über den Antrag der Bundes- regierung: Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfe an dem EU-geführten Einsatz zur Stabilisierung der Sicherheitslage und Verbes- serung der humanitären Situation in Bunia auf der Grundlage der Resolution 1484 (2003) des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen vom 30. Mai 2003 (Tagesordnungspunkt 3 a) Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU): Nach em Wortlaut des Antrages der Bundesregierung handelt s sich um eine „Beteiligung bewaffneter deutscher treitkräfte an dem EU-geführten Einsatz zur Stabilisie- ung der Sicherheitslage und Verbesserung der humanitä- en Situation in Bunia auf der Grundlage der Resolution 484 (2003) des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen“. Es geht nicht, wie öffentlich diskutiert wird, um die itwirkung hauptsächlich von Sanitätsabteilungen, son- ern im Ziel um bewaffnete Mitwirkung. Ich halte den Einsatz in Afrika für verfassungsrecht- ich fragwürdig, für nicht kontrollier- und nicht steuer- ar. Das Leben unserer Landsleute wird in unvertretba- er Weise gefährdet. Bei dem Umfang des Krieges, der n den vergangenen fünf Jahren zu über 4 Millionen To- en geführt hat, wird hier, was den Umfang des EU-Ein- atzes angeht, nur einem symbolischen Akt das Wort ge- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 51. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 18. Juni 2003 4247 (A) ) (B) ) redet. Das entspricht nicht unseren grundsätzlichen Menschenrechtsvorstellungen. Hier soll unter dem Deckmantel der Humanität eine Fehlentscheidung der Bundesregierung im Irakkonflikt korrigiert werden. Das ist unvertretbar. Unüblich ist auch, dass ohne NATO-Einbindung ge- handelt wird, sich hier also eine neue Spaltung abzeich- net. Und unhaltbar ist, dass jetzt bereits über die 110 000 deutsche im weltweiten Einsatz befindlichen Soldatinnen und Soldaten hinaus eine Ausweitung des Bundeswehrengagements erfolgt, ohne dass es zu einer Ausstattungsverbesserung kommt. Über Jahre hat die deutsche und europäische Außen- politik den afrikanischen Kontinent sträflich vernachläs- sigt und damit zur Destabilisierung der Lage beigetra- gen. Für diplomatische Lösungen ist es nie zu spät. Das gilt auch für die krisenhafte Situation in Liberia, im Su- dan und in Nigeria. Die Bundeswehr kann, darf und soll nicht für eine fehlerhafte Politik der Bundesregierung die „Kastanien aus dem Feuer holen“ müssen. Der Kongo-Einsatz bedarf einer politischen, nicht militäri- schen Lösung! Thomas Dörflinger (CDU/CSU): Dem Antrag der Bundesregierung, Kräfte der Bundeswehr an einem Ein- satz im Kongo zu beteiligen, kann ich aus mehreren Gründen nicht zustimmen. Es ist unstreitig, dass der Völkermord im Kongo des Eingreifens der Völkergemeinschaft bedarf. Es ist ebenso unstreitig, dass die Bundesrepublik Deutschland international auch bei friedenssichernden Maßnahmen der Europäischen Union und/oder der Vereinten Natio- nen Verantwortung übernehmen muss. Hierzu gehört allerdings, dass nicht nur die politi- schen Vorgaben für die Bundeswehr, sondern auch die personelle, materielle und finanzielle Ausstattung inner- halb der Bundeswehr den veränderten Gegebenheiten angepasst werden. Diese Notwendigkeit und ein ständig zurückgehender Haushalt des Bundesministeriums der Verteidigung schließen sich gegenseitig aus. Seit Jahren weist die Bundesregierung der Bundes- wehr immer neue Aufgaben im internationalen Bereich zu. Eine durchgreifende Bundeswehrreform ist dabei ge- nauso wenig in Sicht wie eine angemessene Ausstattung des Haushalts, die insbesondere auf eine größtmögliche Gefahrenminimierung für die Angehörigen der Truppe ausgerichtet sein muss. Die Aussage, es handle sich im vorliegenden Fall le- diglich um eine logistische Unterstützung, geht am Pro- blem vorbei. Auch wenn absolute Sicherheit nie gewähr- leistet werden kann – der Tod mehrerer Soldaten in Afghanistan erfordert eine Debatte, die zunächst geführt werden sollte, bevor die Bundeswehr mit neuen, mögli- cherweise gefährlicheren Einsätzen konfrontiert wird. Jürgen Koppelin (FDP): Der Einsatz von 350 deut- schen Soldaten soll bis zum 1. September 2003 befristet sein. Es ist bereits jetzt abzusehen, dass dieser Zeitpunkt unrealistisch ist. In der ARD erklärte Bundesverteidi- g M d d r s t w K d d D v g l l s P e h s i d A d g z s d n w d g (C (D ungsminister Struck, dass er sogar eine Ausweitung des andats nicht ausschließen könne. Es gibt erhebliche Zweifel, ob deutsche Soldaten für iesen Einsatz ausgerüstet sind; ebenso halte ich die in er Vorlage der Bundesregierung vorgesehene Finanzie- ung für unrealistisch. Notwendige Maßnahmen zur Sicherheit der deut- chen Soldaten werden in der Vorlage kaum berücksich- igt, obwohl militärische Gewalt nicht ausgeschlossen erden kann. Bundesminister Struck schließt sogar bei ampfhandlungen die Notwendigkeit der Ausdehnung er Präsenz der Truppe nicht aus. Es ist ein Skandal, dass Bundesaußenminister Fischer iplomatische Vertretungen der Bundesrepublik eutschland in Afrika geschlossen hat, Afrika in nicht zu erantwortender Weise vernachlässigt hat und nun drin- end deutsche Soldaten nach Afrika schicken möchte. Ich verkenne nicht die humanitären Gründe, die end- ich zum Handeln in der Republik Kongo zwingen. Al- erdings wäre es ebenso notwendig, dass die europäi- chen Staaten mit dem gleichen Engagement sich dem roblem der AIDS-Seuche in Afrika annehmen, die benfalls inzwischen zu einem Massensterben geführt at. Ich werde dem Antrag der Bundesregierung nicht zu- timmen. Ich treffe diese Entscheidung auch besonders n Verantwortung gegenüber den Angehörigen der Bun- eswehr. nlage 4 Antwort es Staatssekretärs Béla Anda auf die Frage des Ab- eordneten Bernhard Kaster (CDU/CSU) (47. Sit- ung, Drucksache 15/1077, Frage 41): Wie erklärt sich die Bundesregierung die Antwort „Nein“ in der Antwort des Staatssekretärs und Chefs des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung, des BPA, Béla Anda, vom 13. Februar 2003 auf die Schriftliche Frage 1 des Abgeordneten Dietrich Austermann in Bundestagsdrucksache 15/504 nach einer eventuellen Beauftragung der Agentur „Odeon Zwo“ zur Durchführung der Kampagne „Erfolg braucht alle“? Der Abgeordnete Austermann (Bundestagsdruck- ache 15/504) hatte gefragt: Trifft es zu, dass der Auftrag zur Kampagne der Bundesregierung „Erfolg braucht alle“, die Anfang 2003 startete und aus Anzeigen und Kinospots be- stand bzw. besteht, an Odeon Zwo vergeben wurde und nicht der Vergabeordnung entsprechend ausge- schrieben wurde. Im nächsten Halbsatz hatte sich MdB Austermann für iesen Fall zudem erkundigt, ob der Rahmenvertrag er- eut ausgeschrieben werde. Diese konditionierte Frage wurde mit „Nein“ beant- ortet, da die Bundesregierung mit der Beauftragung er Kampagne „Erfolg braucht alle“ nicht gegen die Ver- abeordnung verstoßen hat. 51. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 18. Juni 2003 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Angela Merkel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    ber wenn Sie nunmehr Geschichtsklitterung betreiben

    (Jörg Tauss [SPD]: Hoi, hoi!)


    nd behaupten, wir hätten bestimmte Dinge nicht er-
    annt, zu Zeitpunkten, als Sie noch massiv dagegen ge-
    ämpft haben, muss ich das in freundlicher, aber ent-
    chiedener Form zurückweisen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Wir haben fünf Jahre vertan, bevor auch bei Ihnen

    etzt in Form eines Nachhaltigkeitsfaktors über das de-
    ographische Problem bei der Rentenversicherung
    achgedacht wird. Die Wahrheit ist: Sie hätten besser da-
    an getan, diesen demographischen Faktor damals nicht
    erauszunehmen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Wir haben das Thema Zuzahlungen in der Gesund-

    eitsvorsorge 1998 als ein schwieriges, aber notwendiges
    hema im Gesetz gehabt. Sie haben einen dramatischen
    ahlkampf dagegen geführt. Aber unser Ansatz hat sich
    ls richtig erwiesen; es geht kein Weg daran vorbei.
    Ich will jetzt nicht weiter in die Vergangenheit

    chauen, sondern nur sagen: Die Erkenntnisse hätten
    ängst umgesetzt worden sein können. Millionen von
    enschen könnten heute Arbeitsplätze haben und sich in
    iner besseren Lage befinden, wenn Sie das früher be-
    acht hätten.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Widerspruch bei der SPD)


    Ich stimme Ihnen ausdrücklich zu: Veränderungen in
    olksparteien sind immer diskussionswürdig. Es gibt
    erschiedene Interessenlagen und Überzeugungen und
    amit macht es sich niemand leicht.
    Der Bundeskanzler hat hier am 14. März eine Regie-

    ungserklärung abgegeben,

    (Jörg Tauss [SPD]: Super!)


    uf die wir schon damals geantwortet haben, dass wir die
    chritte, die in die richtige Richtung gehen, selbstver-
    tändlich unterstützen werden. Wir haben aber bis zum
    5. Juni warten müssen, bis wir endlich einen Gesetzent-
    urf vorgelegt bekommen haben, weil nämlich die Mei-
    ungsbildung in Ihren Parteien notwendigerweise mit
    onderparteitagen abgeschlossen werden musste.


    (Lachen bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)







    (A) )



    (B) )


    Dr. Angela Merkel

    Ich kann nur sagen: Wir waren immer sprechfähig,

    wir sind jetzt sprechfähig, wir haben ein Alternativkon-
    zept. –


    (Lachen bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Da können Sie lachen oder auch nicht. Aber zwischen
    dem 14. März und dem 15. Juni sind in Deutschland
    10 000 Betriebe in die Insolvenz gegangen, denen hätte
    geholfen werden können, wenn wir mit den Gesetzesbe-
    ratungen weiter wären.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Sie haben heute einen ersten Gesetzentwurf aus der

    Agenda 2010 eingebracht, einen Gesetzentwurf, der sich
    mit einem Thema beschäftigt, das die Menschen in die-
    sem Lande unendlich berührt, weil jeder auf Gesundheit
    angewiesen ist, jeder um Gesundheit ringt und dieses
    Thema mit sehr vielen Ängsten belastet ist. Deshalb
    kann ich Ihnen an dieser Stelle sagen: Was immer wir in
    den Beratungen gemeinschaftlich durchsetzen können,
    das wollen wir mit Ihnen gemeinschaftlich durchsetzen.


    (Birgitt Bender [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und wann?)


    – Was heißt „wann“? Sofort nach dieser Debatte können
    unsere Gesundheitspolitiker auf Ihre Gesundheitspoliti-
    ker zugehen und vereinbaren, in welcher Form sie im
    Ausschuss vorgehen wollen.

    Aber ich sage eines, Herr Müntefering: Ihr Satz „Wir
    werden das Gesetz von Frau Schmidt in diesem Hause
    durchsetzen“ ist kein Satz, der zu dem Angebot, das Sie
    dann formal gemacht haben, passt. Das passt nicht zu-
    sammen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Katrin Dagmar Göring-Eckardt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Haben Sie jetzt Angst vor Ihrer eigenen Courage?)


    Sie müssen sich schon entscheiden, ob Sie jetzt wieder
    nach dem von Ihnen ausgerufenen Prinzip „Mehrheit ist
    Mehrheit“ verfahren oder ob Sie in diesem Falle – ich
    würde das sehr begrüßen – in eine ernsthafte Debatte
    eintreten – ich sage nachher, welche Grundzüge wir da-
    rin vertreten werden –, in der wir gemeinsam schauen,
    ob es Lösungen gibt.

    Herr Müntefering, was sich gestern aber im Gesund-
    heitsausschuss abgespielt hat, hat uns natürlich nicht er-
    mutigt. Dort ist die Positivliste, die – im Gesamtzusam-
    menhang gesehen – für das Gesundheitswesen von
    größter Bedeutung ist, einfach vorgezogen und abge-
    schlossen worden. Glauben Sie eigentlich, das sei eine
    Einladung zu einer konstruktiven Zusammenarbeit am
    nächsten Tag?


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Widerspruch des Abg. Peter Dreßen [SPD])


    Über die allgemeinen Erklärungen in Form von Über-
    schriften hinaus brauchen wir von Ihren Fachleuten ein
    klares Signal – das steht im Gegensatz zu dem, was Sie
    gestern noch praktiziert haben –, dass sich die Umgangs-

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    (C (D ormen bei den Beratungen, die jetzt anstehen und die ir zügig begleiten werden, ändern. Dieses Signal ist bis etzt ausgeblieben. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Ich stimme Ihnen zu: Wir sind beim Gesundheitswe-
    en aufeinander angewiesen. Ich sage aber auch, dass
    ir nicht nur aufeinander angewiesen sind, sondern dass
    ir gleiche Zielsetzungen haben; denn auch unser Ziel
    st ein Beitragssatz von 13 Prozent in der gesetzlichen
    rankenversicherung. Wir müssen es in der Praxis ge-
    einsam erreichen.
    Der Bundeskanzler hat immer wieder darauf hinge-
    iesen – Herr Müntefering, Sie haben eben auch davon
    esprochen –, dass wir mehr Effizienz in diesem Sys-
    em und vor allen Dingen eine langfristig angelegte
    nd realistische Betrachtungsweise brauchen. Herr
    üntefering, das Allerwichtigste ist – wenn wir es nicht

    un, können wir immer wieder nur kürzen, sparen und
    inschränken –, dass wir die Einnahmeseite der gesetzli-
    hen Sozialversicherungen wieder in Ordnung bringen.
    as können wir erreichen, indem die Arbeitslosigkeit in
    iesem Lande abgebaut und die wirtschaftliche Lage
    erbessert wird.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Es ist bedauerlich, dass wir bis jetzt keines der Ar-
    eitsmarktgesetze im Parlament vorliegen haben und
    ass der Prozess hinsichtlich der Zusammenlegung von
    rbeitslosen- und Sozialhilfe noch nicht so weit fortge-
    chritten ist, wie er es sein könnte. Sie, meine Damen
    nd Herren von der SPD und den Grünen, wissen genau,
    ass wir im Zuge der Umsetzung des Hartz-Konzeptes
    urch unsere unglaublich konstruktive Mitarbeit Herrn
    lement geholfen haben, sozusagen aus Unvernunft Ver-
    unft zu machen. Wir haben heute einen relativ gut auf-
    estellten Niedriglohnsektor, weil das Wahlprogramm
    er CDU/CSU umgesetzt wurde. Das ist die Wahrheit.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ich möchte an dieser Stelle deutlich machen, dass in

    em von uns vorgelegten Antrag eine klare Alternative
    ufgezeigt ist. Diese klare Alternative macht das Pro-
    lem deutlich: Der Gesetzentwurf von Frau Schmidt ent-
    ält nach unserer festen Überzeugung zu viel Tendenzen
    n Richtung Zentralismus, Kassenhoheit, Einheitskasse
    nd zu wenig Tendenzen in Richtung Wettbewerb, Frei-
    ügigkeit und Gleichheit des Arztberufes.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Ich will das an einem Beispiel deutlich machen, über
    as wir ganz zu Beginn sprechen müssen und bei dem
    ich zeigen wird, ob man das Gesundheitswesen vom
    opf auf die Füße stellen kann. Es geht um das Thema
    ualitätsmanagement. Wir sind auch dafür. Aber wir
    lauben, dass dies innerhalb der Selbstverwaltung orga-
    isiert werden muss.

    (Lachen bei der SPD – Jörg Tauss [SPD]: Wie schon immer! – Weitere Zurufe von der SPD)







    (A) )



    (B) )


    Dr. Angela Merkel

    – Sie wollen mit uns doch konstruktiv beraten. Hören
    Sie sich also wenigstens einmal an, was unsere Überzeu-
    gung ist!


    (Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: Die machen schon beim Zuhören Fehler!)


    Wenn Sie sich so im Ausschuss verhalten, dann wird es
    mit der Gemeinsamkeit wohl nichts werden. Sie müssen
    wenigstens zuhören.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Erster Punkt. Wir halten die zentralistische Anbin-

    dung an das Ministerium für falsch. Aus diesem Grunde
    sagen wir zwar Ja zum Qualitätsmanagement, aber wir
    wollen nicht, dass aufgrund des Drucks, der von der zen-
    tralen Stelle ausgeübt wird, Bedingungen für die Kassen
    geschaffen werden, die letztlich die Tendenz in Richtung
    Einheitskasse verstärken.

    Zweiter Punkt. Wir denken in der Tat, dass wir den
    Arztberuf in einen freien Beruf umwandeln müssen, das
    heißt, dass wir Restriktionen abbauen müssen. Wir wol-
    len nicht – das sage ich ganz ausdrücklich –, dass die Zu-
    gänge zu den verschiedenen Ärzten, also zum Hausarzt
    und zum Facharzt, unterschiedlich geregelt werden.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Der freie Arztberuf wird in Deutschland nur erhalten
    bleiben, wenn der Zugang zum Hausarzt und zum Fach-
    arzt in gleicher Weise geregelt ist.

    Meine Damen und Herren, das sind zwei ganz we-
    sentliche Punkte, an denen Sie die Unterschiedlichkeit
    der Auffassungen sehen können. Darüber müssen wir
    sprechen.

    Nun sind auch wir der Meinung, dass wir Einsparun-
    gen vornehmen müssen und vor allen Dingen für den Pa-
    tienten Anreize zu einem sparsamen Umgang mit dem
    Gesundheitswesen schaffen müssen. Dazu sage ich: Wir
    haben große Vorbehalte. Wir unterstützen es nicht, dass
    man einzelne Leistungen herausnimmt. Warum die Seh-
    hilfe? Warum das nicht verschreibungspflichtige Medi-
    kament? Warum ausgerechnet die Fahrt zum Arzt?


    (Widerspruch bei der SPD – Lilo Friedrich [Mettmann] [SPD]: Warum der Zahnersatz?)


    Wir sagen: Lasst uns eine Selbstbeteiligung einfüh-
    ren! Aber lasst sie für alle in Anspruch genommenen
    Leistungen in gleicher Weise gelten, damit nicht bei be-
    stimmten Gruppen Leistungen herausgenommen werden
    und bestimmte Gruppen an anderer Stelle überhaupt
    nicht betroffen sind.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Deshalb sind wir zu der Meinung gekommen, eine
    Selbstbeteiligung in Höhe von 10 Prozent für jede in An-
    spruch genommene medizinische Leistung einzuführen,
    allerdings sozial gestaffelt – ich glaube, darin sind wir
    uns einig – bis zu einer maximalen Belastung von
    2 Prozent des Lohns.

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    (C (D Bitte lassen Sie uns jetzt nicht wieder in Diffamieungsargumentationen zurückfallen! (Jörg Tauss [SPD]: Oder in blanken Lobbyismus!)


    Das hat mit blankem Lobbyismus gar nichts zu tun.

    (Jörg Tauss [SPD]: Doch! Schon ein bisschen!)

    Wir sehen bei jeder Leistung eine Selbstbeteiligung

    on 10 Prozent vor, und zwar gedeckelt bis 2 Prozent
    es Einkommens. Es gibt ähnliche Regelungen; sie
    unktionieren. Deshalb sage ich Ihnen: Lassen Sie uns in
    ller Ruhe die Argumente darüber austauschen!


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Frau Schmidt, es hat mich sehr enttäuscht, was die
    erausnahme einer bestimmten Leistung – darüber gab
    s bei uns in den letzten Wochen und insbesondere in
    en letzten Tagen eine Kontroverse – angeht: Der Bun-
    eskanzler hat am 14. März gesagt, im Falle des Kran-
    engeldes bleibe die Kostenbelastung durch eine private
    ersicherung für den Einzelnen beherrschbar. Die ur-
    prüngliche Idee in der Regierungserklärung des Bun-
    eskanzlers war es, das Krankengeld privat abzusichern.


    (Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: So ist es!)

    ir haben damals im Hinblick auf die Frage, ob diese
    eistung dafür geeignet ist oder nicht, eine andere Mei-
    ung gehabt. Dies war aber Ihr Ansatz. Sie haben dann
    ine interne Diskussion geführt und dies so nicht durch-
    etzen können. Sie haben sich entschlossen, diese Leis-
    ung in der gesetzlichen Krankenversicherung zu belas-
    en, und haben einfach bei der paritätischen
    inanzierung Verschiebungen vorgenommen. Das ist
    etzt die Beschlusslage.
    Bitte fangen Sie nicht unter der Freude, dass Sie uns

    useinander dividieren könnten, an, den Eindruck zu er-
    ecken, die Herausnahme einer Leistung sei Teufels-
    eug!


    (Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Richtig! So ist es!)


    s gibt in Europa viele Länder, die gerade im Bereich
    er Zahnbehandlung erhebliche und gute Erfahrungen
    amit gemacht haben, eine Leistung herauszunehmen,
    eil sie damit für die Menschen Anreize schaffen, Pro-
    hylaxe zu betreiben und die Dinge in diesem Bereich
    rnsthafter zu betrachten.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Wir stehen in den nächsten Jahren und Jahrzehnten im
    esundheitssystem vor riesigen Herausforderungen. Ich
    timme Ihnen ausdrücklich zu: Dies ist im Grunde ein
    achstumsmarkt, ein Markt, den wir so organisieren
    üssen, dass in unserem Land auf diesem Markt Ar-
    eitsplätze geschaffen werden können. Die Alterung un-
    erer Bevölkerung nimmt zu. Die eigentlichen demogra-
    hischen Herausforderungen werden von 2010 bis 2030
    uf uns zukommen. Wer sich den demographischen Bu-
    kel einmal anschaut, der weiß, welche Belastungen wir






    (A) )



    (B) )


    Dr. Angela Merkel

    zu tragen haben und welche Leistungen von der Politik
    noch erwartet werden.


    (Klaus Uwe Benneter [SPD]: Deswegen müssen wir schnell handeln!)


    Deshalb ist es für uns wichtig – das war die Intention
    des Kompromisses in unserem Antrag –, dass wir den
    Instrumentenkasten der Möglichkeiten, die wir in Zu-
    kunft brauchen, um das Gesundheitssystem über Jahr-
    zehnte stabil zu halten, jetzt erproben. Deshalb sagen
    wir: Die Herausnahme einer Leistung halten wir für ein
    ganz wichtiges Element, um damit Erfahrungen zu sam-
    meln, um zu schauen, ob die privaten Versicherungen
    überhaupt ihre Versprechungen einhalten, und zu lernen,
    ob dies in die richtige Richtung führt.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Deshalb sind wir auf der einen Seite für Eigenbeteili-

    gung, für mehr Effizienz im System sowie für einen
    freien Arztberuf und auf der anderen Seite für die He-
    rausnahme einer Leistung. Das ist unser Werkzeug-
    kasten, mit dem wir dieses System beherrschbar machen,
    den Arztberuf zu einem attraktiven Beruf machen, uns
    der Einheitskasse entgegenstellen sowie Vielfalt und Op-
    tionen ermöglichen wollen.

    Ich glaube, dieses ernsthafte, reale und im Übrigen
    für eine Opposition herausragend gegenfinanzierte Kon-
    zept sollte eine Gesprächsgrundlage mit Ihnen sein kön-
    nen. Wir werden die Probe aufs Exempel machen und
    sehen, ob Sie nach dem Motto „Mehrheit ist Mehrheit“
    oder nach dem Motto „Gute Lösungen für alle sind das
    beste Verfahren“ vorgehen. In diesem Sinne: Auf gute
    Zusammenarbeit! An uns soll es nicht liegen.

    Herzlichen Dank.

    (Anhaltender Beifall bei der CDU/CSU – Beifall bei der FDP)




Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Nächste Rednerin ist die Kollegin Krista Sager,

Bündnis 90/Die Grünen.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Krista Sager


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Was wir

    in den letzten Tagen erlebt haben, das war schon bemer-
    kenswert. Sie von der Opposition hatten uns aufgefor-
    dert, einen Gesetzentwurf vorzulegen – damit man über-
    haupt weiß, worüber man verhandeln soll. Das hat die
    Regierung jetzt gemacht. Frau Merkel hat auch eben
    wieder berichtet, sie habe auf diesen Gesetzentwurf ge-
    radezu sehnsüchtig gewartet. Dann aber frage ich mich
    doch: Warum erleben wir eine sich zerlegende Opposi-
    tion, die sich in alle Richtungen auseinander dividiert?


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Wenn Sie so sehnsüchtig auf unseren Entwurf gewartet
    haben, dann müssten Sie doch eigentlich ausreichend
    Gelegenheit gehabt haben, sich auf unseren Gesetzent-
    wurf vorzubereiten.

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    (C (D Ich habe den Eindruck, Sie haben sich in den letzten ochen und Monaten zu viel damit beschäftigt, sich mit lick auf die persönliche K-Frage gegenseitig zu belaurn. Vielleicht sollten Sie sich einer anderen K-Frage zuenden, nämlich der Frage nach den eigenen Konzepen. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD – Jörg Tauss [SPD]: Der Frage nach der Kompetenz!)


    Dass Ihnen in diesem Streit als erstes Ihr Gesund-
    eitsexperte abhanden kommt, ist auch nicht gerade ein
    ualitätssiegel für Ihre Politik. Herr Seehofer ist bei Ih-
    en schon in einer schlechteren Rolle als der arme Trou-
    adix bei den Galliern: Das Singen haben Sie Herrn
    eehofer zwar nicht verboten, aber reden darf er bei Ih-
    en offensichtlich jedenfalls nicht.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Wolfgang Zöller [CDU/ CSU]: Machen Sie einmal konstruktive Vorschläge!)


    Auch mit Ihrem Antrag heute ist Ihr Richtungsstreit
    ffenbar bei weitem nicht überwunden. Herr Seehofer
    agt, bei Ihrem Antrag handele es sich um eine Privati-
    ierungsorgie; Herr Milbradt, CDU-Ministerpräsident,
    rklärt, die Privatisierungsorgie gehe ihm noch nicht
    eit genug. Ich bin sicher, Sie müssen noch Zeit darauf
    erwenden, das in Ihren eigenen Reihen zu klären.


    (Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: Jetzt sagen Sie einmal, was Sie wollen! – Hildegard Müller [CDU/CSU]: Thema!)


    Dabei gibt es durchaus Ziele in Ihrem Konzept, bei
    enen wir übereinstimmen.


    (Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: Über Ihr eigenes Konzept redet sie nicht!)


    anche Dinge sind durchaus vernünftig angesprochen.
    atientenrechte stärken, mehr Mitwirkung, mehr Infor-
    ationsrechte, mehr Transparenz zugunsten der Patien-
    en – darin sind wir uns einig, das sind wichtige Ziele.
    in weiteres wichtiges Ziel ist mit Sicherheit, die Prä-
    ention zu stärken und Anreize für vernünftiges, vorbeu-
    endes Verhalten zu entwickeln. Damit rennen Sie bei
    ns offene Türen ein. Für die Grünen ist immer klar ge-
    esen: Die beste Gesundheitspolitik ist die, mit der man
    rankheiten verhindert. Erst die zweitbeste Lösung ist
    s, Krankheiten zu bekämpfen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    ie aber haben in Ihrem Vorschlag nichts drin, was nicht
    chon im Regierungsentwurf enthalten ist. Im Gegenteil,
    er Regierungsentwurf geht in vielen Punkten weit über
    as hinaus, was Sie in Ihrem Antrag fordern.
    Ich habe festgestellt, dass sich Frau Merkel in dieser
    ebatte schon um einen etwas anderen Ton bemüht hat,
    ls er in Ihrem Antrag zum Ausdruck kommt.


    (Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: Was? Machen Sie beim Lesen Fehler?)







    (A) )



    (B) )


    Krista Sager

    In Ihrem Antrag sprechen Sie von „Dirigismus“, von
    „Staatsmedizin“.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    – Dann lassen Sie uns einmal darüber reden, welches
    Verständnis Sie von den Aufgaben des Staates haben.
    Immer dann, wenn es um den Schutz der Patienten, um
    die Interessen der Bürgerinnen und Bürger, um die Be-
    lange der Versicherten geht, schreien Sie: Oh, nein, das
    ist Staatsmedizin, das ist Dirigismus. – Aber wenn es um
    den Schutz Ihrer Klientel geht, kann Ihnen der Dirigis-
    mus gar nicht weit genug gehen, da schützen Sie die ab-
    surdesten Dinge.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Mit Blick auf die FDP sage ich: Es ist wirklich ab-
    surd, dass die Partei, die den Dirigismus am meisten be-
    klagt und immer Wettbewerb will, jetzt die Aufrechter-
    haltung des Verbots für einen Apotheker, mehr als eine
    Apotheke zu besitzen, fordert. Wenn das nicht Dirigis-
    mus ist, dann weiß ich nicht, was Dirigismus ist.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Die Parteien, die am lautesten nach Wettbewerb
    schreien, verteidigen weiterhin das Kartell der Kassen-
    ärztlichen Vereinigungen. Hier wollen sie auf gar keinen
    Fall Wettbewerb einführen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Es ist doch nicht die Aufgabe des Staates, einen Schutz-
    zaun um alle Kartelle der Leistungsanbieter zulasten der
    Versicherten zu errichten. Ihre Politik entlarvt sich als
    typische Klientelpolitik.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Die Folge ist, dass Sie dort, wo es um die Finanzie-
    rung geht, ausschließlich den Patienten etwas abverlan-
    gen. Ihre Finanzierungsvorschläge – das muss man hier
    leider sagen – sind weitgehend nur Luftbuchungen. In
    Ihrem Antrag steht, versicherungsfremde Leistungen
    sollen geeigneten Finanzierungen zugeführt werden:


    (Lachen beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Wenn das keine windige Finanzpolitik ist! Ich weiß nicht,
    woher Sie den Mut nehmen, die Regierung zu kritisieren.
    Das, was Sie vorschlagen, ist windige Finanzpolitik pur.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Es war Frau Merkel wahrscheinlich schon peinlich,
    dass der Vorwurf in Ihrem Antrag steht, das Regierungs-
    paket sei sozial nicht ausgewogen. Dass sie das hier
    nicht mehr gesagt hat, finde ich interessant. Ich sage Ih-
    nen dazu: Wer 10 Prozent Eigenbeteiligung bei jeder
    medizinischen Leistung fordert,


    (Annette Widmann-Mauz [CDU/CSU]: 100 Prozent Eigenbeteiligung verlangen Sie!)


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    (C (D er sollte einen solchen Vorwurf nicht auch noch schriftch formulieren. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Wolfgang Zöller [CDU/ CSU]: Deswegen machen Sie 100 Prozent Leistungsausgrenzung!)


    Wir werden an Leistungseinschränkungen nicht
    orbeikommen. Das können Sie auch unserem Entwurf
    ntnehmen. Deswegen sollten wir die Diskussion über
    as, was zumutbar und gerecht ist, dringend versachli-
    hen. Frau Merkel hat einen Blick in die Vergangenheit
    etan, deshalb will auch ich das tun: Sie haben noch vor
    enigen Wochen mit Abscheu und Empörung auf unse-
    en Vorschlag reagiert, das Sterbegeld zu streichen. Jetzt
    ehen Sie den Leuten an die Zähne.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der SPD – Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: Billiger geht es ja nicht mehr!)


    ch biete Ihnen an: Lassen Sie uns gemeinsam in aller
    uhe darüber nachdenken, ob wir das Geld der Kranken-
    ersicherungen nicht lieber für die Lebenden als für die
    oten ausgeben wollen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Es hat mich sehr empört, dass wir in den letzten
    ochen eine Diskussion darüber erlebt haben, ob über
    5-Jährige noch das medizinisch Notwendige bekommen
    ollen. Das sollten wir alle gemeinsam zurückweisen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    ass wir aber überhaupt eine solche Diskussion erleben,
    eigt auch, wohin die öffentliche Diskussion geht, wenn
    ir unsere Systeme jetzt nicht in Ordnung bringen. Das
    t die gemeinsame Aufgabe, vor der wir jetzt stehen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Sie haben grundsätzliche Strukturentscheidungen
    ngekündigt, diese liefern Sie aber nicht. Vor diesen Ent-
    cheidungen stehen wir aber.


    (Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Aber nicht mit dem Gesetz von heute Morgen!)


    ir sollten die Diskussion darüber auch führen; denn
    enn wir es nicht tun, landen wir dort, wo sich Herr
    ilbradt heute schon befindet. Er will den Leistungskata-
    g immer weiter ausdünnen. Ich sage Ihnen: Aus unserer
    icht war es richtig, dass Herr Seehofer gesagt hat: Wir
    üssen über die Einführung einer Bürgerversicherung
    prechen. – Das war ein völlig richtiger Diskussionsansatz.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Dass Sie jetzt diesen nachhaltigen Ansatz zur Sen-
    ung der Lohnnebenkosten einfach für tot erklären, wird
    ie noch einmal bitter einholen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)







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    (B) )


    Krista Sager

    Wenn Herr Seehofer diese Diskussion nicht mehr mit Ih-
    nen führen kann, dann laden wir ihn herzlich ein, diese
    Diskussion bei uns zu führen. Wir sind im geduldigen
    Umgang mit älteren querköpfigen Herren bestens geübt.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der SPD)


    Im Umgang mit ihnen verstehen wir uns aufs Beste. Er
    ist uns herzlich willkommen.


    (Heiterkeit und Beifall beim BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN und bei der SPD – Zuruf von der SPD: Hotte, komm zu uns!)


    Frau Merkel, jetzt komme ich zu der entscheidenden
    Frage: Wie ist es nun mit Verhandlungen? Ich hatte den
    Eindruck, Sie wollten Herrn Müntefering nicht richtig
    verstehen. Deswegen möchte ich noch einmal ausdrück-
    lich sagen, worum es uns geht. Es geht uns nicht darum,
    dass Sie Ihre Bereitschaft erklären, die Diskussion im
    Ausschuss zu begleiten. Wir gehen davon aus, dass Sie
    das als Opposition tagtäglich tun; das sollte auch weiter-
    hin so bleiben. Es geht um etwas anderes. Es geht da-
    rum, ob Sie, Frau Merkel, den Mut und die Kraft haben
    und es sich auch zutrauen, etwas mit uns zu verhandeln,
    was wir dann als Ergebnis gemeinsam durchsetzen wol-
    len.