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ID1502810200

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 2127 A Zur Geschäftsordnung: Jürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2127 D Walter Schöler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2129 A Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 2129 D Anja Hajduk BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 2130 D Tagesordnungspunkt 3: a) Antrag der Fraktionen der SPD, der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN: Einsetzung einer Enquete-Kommission „Ethik und Recht der modernen Medizin“ (Drucksache 15/464) . . . . . . . . . . . . . . 2132 A b) Antrag der Fraktionen der SPD, der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN: Neue Initiative für ein internationales Verbot des Klonens menschlicher Embryonen starten (Drucksache 15/463) . . . . . . . . . . . . . . 2132 A c) Antrag der Abgeordneten Ulrike Flach, Cornelia Pieper, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Reproduk- tives Klonen weltweit verbieten – das Machbare schnell umsetzen (Drucksache 15/314) . . . . . . . . . . . . . . 2132 A Gudrun Schaich-Walch SPD . . . . . . . . . . . . . 2132 B Dr. Maria Böhmer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 2133 C Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2135 D Ulrike Flach FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2137 C Christoph Matschie, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2139 A Thomas Rachel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 2139 D Christa Nickels BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 2141 B Detlef Parr FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2142 D Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 2143 D René Röspel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2144 C Hubert Hüppe CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 2146 A Dr. Wolfgang Wodarg SPD . . . . . . . . . . . . . . 2147 B Barbara Lanzinger CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 2148 D Dr. Carola Reimann SPD . . . . . . . . . . . . . . . 2150 A Katherina Reiche CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 2151 A Helga Kühn-Mengel SPD . . . . . . . . . . . . . . . 2152 B Helmut Heiderich CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 2153 B Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2154 C Tagesordnungspunkt 4: a) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Straßenbaubericht 2002 (Drucksache 15/265) . . . . . . . . . . . . . . 2156 A b) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Bericht zum Ausbau der Schie- nenwege 2002 (Drucksache 15/280) . . . . . . . . . . . . . . 2156 A c) Erste Beratung über den von den Abge- ordneten Horst Friedrich (Bayreuth), Joachim Günther (Plauen), weiteren Abgeordneten und der Fraktion der FDP Plenarprotokoll 15/28 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 28. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 20. Februar 2003 I n h a l t : eingebrachten Entwurf eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Verkehrs- wegeplanungsbeschleunigungsgesetzes (Drucksache 15/221) . . . . . . . . . . . . . . 2156 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Erste Beratung über den von den Abgeord- neten Arnold Vaatz, Dirk Fischer (Ham- burg), weiteren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Ent- wurf eines Gesetzes zur Änderung des Verkehrswegeplanungsbeschleunigungs- gesetzes (Drucksache 15/461) . . . . . . . . . . . . . . . . 2156 B Dr. h. c. Manfred Stolpe, Bundesminister BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2156 C Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) CDU/CSU 2158 C Peter Hettlich BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 2160 A Horst Friedrich (Bayreuth) FDP . . . . . . . . . . 2161 C Sören Bartol SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2163 C Renate Blank CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 2165 B Siegfried Scheffler SPD . . . . . . . . . . . . . . 2165 D Albert Schmidt (Ingolstadt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2168 B Renate Blank CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 2168 D Eduard Lintner CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 2170 A Karin Rehbock-Zureich SPD . . . . . . . . . . . . 2172 C Gerhard Wächter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 2174 A Siegfried Scheffler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 2175 C Zusatztagesordnungspunkt 3: a) Erste Beratung über den vom Bundesrat eingebrachten Entwurf eines ... Straf- rechtsänderungsgesetzes – Graffiti- Bekämpfungsgesetz – (... StrÄndG) (Drucksache 15/404) . . . . . . . . . . . . . . 2177 B b) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und der FDP: Für eine Internationale Sicherheitsinitiative für Nordostasien (Drucksache 15/469) . . . . . . . . . . . . . . 2177 C Tagesordnungspunkt 12: a) – d) Beschlussempfehlungen des Petitions- ausschusses: Sammelübersicht 15, 16, 17 und 18 zu Petitionen (Drucksachen 15/424, 15/425, 15/426 und 15/427) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2177 C Zusatztagesordnungspunkt 4: Beschlussempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses zu den Streitsachen vordem Bundesverfassungsgericht 2 BvE 1/02 und 2 BvE 2/02 (Drucksache 15/479) . . . . . . . . . . . . . . . . 2178 A Tagesordnungspunkt 5: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen zu dem Antrag der Abgeordneten Wolfgang Börnsen (Bönstrup), Dirk Fischer (Hamburg), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Seesicherheit optimie- ren – nationaler und europäischer Handlungsbedarf nach Tankerunter- gang der „Prestige“ (Drucksachen 15/192, 15/370) . . . . . . 2178 A b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung zur „Mariti- men Sicherheit auf der Ostsee“ (Drucksachen 14/9487, 15/345 Nr. 69, 15/488) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2178 B Wolfgang Börnsen (Bönstrup) CDU/CSU 2178 B Angelika Mertens, Parl. Staatssekretärin BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2180 B Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . 2181 B Rainder Steenblock BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2182 B Werner Kuhn (Zingst) CDU/CSU . . . . . . . . . 2183 C Annette Faße SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2184 D Dr. Wolfgang Methling, Minister (Mecklenburg-Vorpommern) . . . . . . . . . . . . . 2186 A Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . . . . 2186 C Tagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Birgit Homburger, Dr. Christian Eberl, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Ökologisch sinnvolle und effiziente Alternativen zum Zwangspfand auf Getränkever- packungen (Drucksache 15/315) . . . . . . . . . . . . . . . . 2188 A Birgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 2188 B Gerd Friedrich Bollmann SPD . . . . . . . . . . . 2189 B Birgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 2192 B Gerd Friedrich Bollmann SPD . . . . . . . . . . . 2192 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 20. Februar 2003II Werner Wittlich CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 2192 D Dr. Antje Vogel-Sperl BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2195 C Kristina Köhler (Wiesbaden) CDU/CSU . . . 2197 A Tagesordnungspunkt 7: Antrag der Abgeordneten Peter Weiß (Em- mendingen), Dr. Christian Ruck, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Neue Initiative zur Wiederbele- bung des kolumbianischen Friedenspro- zesses international unterstützen (Drucksache 15/203) . . . . . . . . . . . . . . . . 2198 B Hartwig Fischer (Göttingen) CDU/CSU . . . 2198 C Karin Kortmann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2199 C Dr. Werner Hoyer FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 2200 D Thilo Hoppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 2201 C Klaus-Jürgen Hedrich CDU/CSU . . . . . . . . . 2202 D Anke Hartnagel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2203 D Tagesordnungspunkt 10: Erste Beratung über den vom Bundesrat eingebrachten Entwurf eines Gesetzes über eine einmalige Entschädigung an die Heimkehrer aus dem Beitrittsgebiet (Heimkehrerentschädigungsgesetz) (Drucksache 15/407) . . . . . . . . . . . . . . . . 2204 D Hartmut Büttner (Schönebeck) CDU/CSU 2205 A Gerold Reichenbach SPD . . . . . . . . . . . . . . . 2206 C Dr. Christoph Bergner CDU/CSU . . . . . . 2207 D Klaus Haupt FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2208 D Silke Stokar von Neuforn BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2209 C Arnold Vaatz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 2210 B Horst Rasch, Staatsminister (Sachsen) . . . . . 2210 D Tagesordnungspunkt 11: Erste Beratung über den von den Abgeord- neten Jörg van Essen, Rainer Funke, weite- ren Abgeordneten und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zum verbesserten Schutz der Intimsphäre (Drucksache 15/361) . . . . . . . . . . . . . . . . 2211 D Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2212 A Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ 2212 C Siegfried Kauder (Bad Dürrheim) CDU/CSU 2213 C Irmingard Schewe-Gerigk BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2215 A Dirk Manzewski SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2216 A SiegfriedKauder(BadDürrheim) CDU/CSU 2217 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2217 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2219 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Rolf Stöckel, Kurt Bodewig, Siegmund Ehrmann, Gabriele Frechen, Kerstin Griese, Jelena Hoffmann (Chemnitz), Eike Hovermann, Eckhart Lewering, Lothar Mark, Dr. Erika Ober, Silvia Schmidt (Eisleben), Carsten Schneider, Karsten Schönfeld, Rita Streb-Hesse, Dr. Marlies Volkmer, Dr. Rainer Wend, Karin Evers-Meyer, Sören Bartol und Dr. Margit Spielmann (alle SPD) zu der Abstimmung über den Antrag: Neue Initiative für ein internationales Verbot des Klo- nens menschlicher Embryonen starten (Drucksache 15/463) (Tagesordnungspunkt 3) 2219 C Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Petra Selg, Werner Schulz (Berlin), Dr. Uschi Eid und Jerzy Montag (alle BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) zu der Abstimmung über den Antrag: Neue Initiative für ein internationales Verbot des Klonens menschlicher Embryonen starten (Drucksache 15/463) (Tagesordnungspunkt 3) 2219 D Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Martin Mayer (Siegertsbrunn), Georg Fahrenschon, Peter Hintze und Ursula Heinen (alle CDU/CSU) zu der Abstimmung über den Antrag: Neue Initiative für ein internationales Verbot des Klonens menschlicher Embryonen starten (Drucksache 15/463) (Tagesordnungspunkt 3) 2220 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 20. Februar 2003 III (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 20. Februar 2003 2127 28. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 20. Februar 2003 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 20. Februar 2003 2219 (C) (D) (A) (B) Bahr (Münster), Daniel FDP 20.02.2003 Büttner (Ingolstadt), SPD 20.02.2003 Hans Deittert, Hubert CDU/CSU 20.02.2003* Dobrindt, Alexander CDU/CSU 20.02.2003 Ernstberger, Petra SPD 20.02.2003 Dr. Faust, Hans Georg CDU/CSU 20.02.2003 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 20.02.2003 Göbel, Ralf CDU/CSU 20.02.2003 Götz, Peter CDU/CSU 20.02.2003* Höfer, Gerd SPD 20.02.2003** Hoffmann (Chemnitz), SPD 20.02.2003 Jelena Jäger, Renate SPD 20.02.2003* Kossendey, Thomas CDU/CSU 20.02.2003** Künast, Renate BÜNDNIS 90/ 20.02.2003 DIE GRÜNEN Müller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ 20.02.2003 DIE GRÜNEN Nitzsche, Henry CDU/CSU 20.02.2003 Raidel, Hans CDU/CSU 20.02.2003** Rauber, Helmut CDU/CSU 20.02.2003** Schmidt (Eisleben), SPD 20.02.2003 Silvia Thiele, Carl-Ludwig FDP 20.02.2003 Volquartz, Angelika CDU/CSU 20.02.2003 Weisskirchen SPD 20.02.2003** (Wiesloch), Gert Wettig-Danielmeier, SPD 20.02.2003 Inge Widmann-Mauz, CDU/CSU 20.02.2003 Annette Wimmer (Neuss), Willy CDU/CSU 20.02.2003** Zapf, Uta SPD 20.02.2003** * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der OSZE entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Rolf Stöckel, Kurt Bodewig, Siegmund Ehrmann, Gabriele Frechen, Kerstin Griese, Jelena Hoffmann (Chemnitz), Eike Hovermann, Eckhart Lewering, Lothar Mark, Dr. Erika Ober, Silvia Schmidt (Eisleben), Carsten Schneider, Karsten Schönfeld, Rita Streb-Hesse, Dr. Marlies Volkmer, Dr. Rainer Wend, Karin Evers-Meyer, Sören Bartol und Dr. Margrit Spielmann (alle SPD) zu der Ab- stimmung über den Antrag: Neue Initiative für ein internationales Verbot des Klonens mensch- licher Embryonen starten (Drucksache 15/463) (Tagesordnungspunkt 3) Die oben genannten Abgeordneten können diesem An- trag nicht zustimmen und geben dazu folgende persön- liche Erklärung ab: Internationale Initiativen gegen das reproduktive Klonen mit dem Ziel, eine Konvention der Vereinten Nationen zu ethischen Fragen der Biomedizin zu erreichen, sind zu be- grüßen.Wünschenswert ist einebessereHarmonisierungder bioethischen Standards, die internationale Kontrollmecha- nismenmit forschungsfreundlichenRegelungen vereinbart. Wir sind nicht einverstanden, dass unter Begrifflich- keiten wie „umfassendes Klonverbot“ reproduktives und therapeutisches Klonen gleichgesetzt und beides damit in einen negativen Diskussionszusammenhang gebracht wird. Gerade in einer Zeit rasanter wissenschaftlicher Entwicklungen mit vielfältigen, durchaus berechtigten Hoffnungen auf eine verbesserte medizinische Versor- gung und Heilung brauchen wir einen offenen, aufklä- renden gesellschaftlichen Diskurs über Chancen und Ri- siken der Gentechnik, der Stammzellenforschung und des „therapeutischen Klonens“. Zurzeit kann noch nicht eingeschätzt werden, in welcher Art undWeise, inwelchemUmfang und inwelchenZeiträu- menErgebnisse der Forschungmit embryonalen Stammzel- len sowie des „therapeutischen Klonens“ klinisch relevant werden.MöglicheChancendürfenabernichtdurchgenerelle Verbote verbaut werden. Unter strengenAuflagen sollte die Forschung zugelassen werden. Dies ist allerdings nur dann vertretbar, wenn mit staatlichen Rahmenbedingungen und Kontrollmechanismen Forschungsprojekte sowie neue Dia- gnose- und Therapiemöglichkeiten begleitet und in einem gesellschaftlichenDialog transparent gemacht werden. Der Deutsche Bundestag wird in diesem Zusammen- hang auch in Zukunft mit wichtigen Fragestellungen und Anforderungen konfrontiert werden, denen wir uns nicht durch absolute Verbote entziehen können und sollten. Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Petra Selg, Werner Schulz (Berlin), Dr. Uschi Eid und Jerzy Montag (alle BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zu der Abstim- mung über den Antrag: Neue Initiative für ein in- ternationales Verbot des Klonens menschlicher Embryonen starten (Drucksache 15/463) (Tages- ordnungspunkt 3) Die oben genannten Abgeordneten werden diesem An- trag zwar zustimmen, aber geben dazu folgende persönli- che Erklärung ab: Internationale Initiativen gegen das reproduktive Klo- nen mit dem Ziel, eine Konvention der Vereinten Natio- nen zu ethischen Fragen der Biomedizin zu erreichen, sind zu begrüßen. Wünschenswert ist eine bessere Harmonisierung der bioethischen Standards, die internationale Kontrollmecha- nismen mit forschungsfreundlichen Regelungen vereinbart. Wir finden es unangemessen, dass unter Begrifflich- keiten wie „umfassendes Klonverbot“ reproduktives und therapeutisches Klonen gleichgesetzt und beides damit in einen gleichgewichtigen negativen Diskussionszusam- menhang gebracht wird. Gerade in einer Zeit rasanter wis- senschaftlicher Entwicklungen mit vielfältigen, zum Teil auch berechtigten Hoffnungen auf eine verbesserte medi- zinische Versorgung und Heilung brauchen wir einen of- fenen, aufklärenden gesellschaftlichen Diskurs über Chancen und Risiken der Gentechnik, der Stammzellenfor- schung und des so genannten therapeutischen Klonens. Zurzeit kann noch nicht eingeschätzt werden, in welcher Art und Weise, in welchem Umfang und in welchen Zeiträumen Ergebnisse der Forschung mit embryonalen Stammzellen sowie des so genannten therapeutischen Klo- nens klinisch relevant werden. Unter strengen Auflagen sollte die Forschung zugelassen werden. Dies ist allerdings nur dann vertretbar, wenn mit staatlichen Rahmenbedin- gungen und Kontrollmechanismen Forschungsprojekte so- wie neue Diagnose- und Therapiemöglichkeiten begleitet und in einem gesellschaftlichen Dialog transparent ge- macht werden. Der Deutsche Bundestag wird in diesem Zusammen- hang auch in Zukunft mit wichtigen Fragestellungen und Anforderungen konfrontiert werden, denen wir uns nicht durch absolute Verbote entziehen können und sollten. Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Martin Mayer (Siegerts- brunn), Georg Fahrenschon, Peter Hintze und Ursula Heinen (alle CDU/CSU) zu der Abstim- mung über den Antrag: Neue Initiative für ein in- ternationales Verbot des Klonens menschlicher Embryonen starten (Drucksache 15/463) (Tages- ordnungspunkt 3) Wir befürworten nachdrücklich ein weltweites Verbot des reproduktiven Klonens beim Menschen. Allerdings verlangt der Antrag ein weltweites Verbot jeglichen Klo- nens bei menschlichen Zellen. Er verlangt damit auch ein Verbot der Transplantation menschlicher Zellkerne zu Forschungszwecken. Auch wenn umstritten ist, ob dieser Weg einmal zu therapierelevanten Erkenntnissen führen kann, so sollten die möglicherweise darin liegenden Chancen nicht von vornherein ausgeschlossen werden. Deshalb können wir diesem Antrag nicht zustimmen. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 20. Februar 20032220 (C) (D) (A) (B) Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Birgit Homburger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir

    debattieren heute über einen Antrag der FDP zum
    Zwangspfand, der hochaktuell ist. Am Wochenende gab
    es eine Vereinbarung zwischen dem Bundesumweltmi-
    nister und einigen wenigen Landesumweltministern. Des-
    wegen finde ich es gut, dass wir heute die Gelegenheit zu
    einer parlamentarischen Aussprache in dieser Sache ha-
    ben.

    Denn man muss feststellen: Ohne ökologischen Sinn
    werden im Augenblick Verbraucherinnen und Verbrau-
    cher durch das Zwangspfand zusätzlich belastet. Herr
    Trittin, dass Sie zwischenzeitlich eingesehen haben, dass
    die bisherige, von Ihnen in Kraft gesetzte Regelung zu
    kompliziert ist, zeigt Ihr Entwurf. Aber wenn Sie konse-
    quent wären, dann müssten Sie auf der einen Seite das
    Zwangspfand sofort aussetzen und auf der anderen Seite
    eine Novelle der Verpackungsverordnung vorlegen, die
    den wissenschaftlichen Erkenntnissen in ökologischer
    Hinsicht Rechnung trägt und die Chance einer Neurege-
    lung ergreift, um die Quote durch ein Lizenzmodell zu er-
    setzen. Das wäre dann auch ökonomisch sinnvoll.


    (Beifall bei der FDP)

    Ich stelle also fest: Die Erkenntnis ist da, es gibt aber
    keine Konsequenz.

    Wenn man sich die Eckpunkte anschaut, sieht man,
    dass zwischen ökologisch vorteilhaften und ökologisch
    nicht vorteilhaften Verpackungen unterschieden werden
    soll. Es ist sinnvoll, das zu tun. Aber man hätte das längst
    machen können und machen sollen. Die FDP-Bundes-
    tagsfraktion hat sofort, nachdem die neuen wissenschaft-
    lichen Erkenntnisse vorlagen, hier einen entsprechenden
    Antrag gestellt. Dasselbe fordern wir in dem jetzt vorlie-
    genden Antrag.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP)

    Zusätzlich zu der Unterscheidung zwischen ökologisch

    sinnvoll und ökologisch nicht sinnvoll sehen Sie, Herr
    Trittin, eine gesonderte Ausweisung des Mehrweganteils
    vor, und zwar durch eine jährliche Bekanntmachung im
    Bundesanzeiger. Ich frage Sie: Warum eigentlich? Die
    Unterscheidung zwischen Einweg und Mehrweg ist
    Schnee von gestern; sie ist überholt. Die Mehrwegquote
    ist ökologisch nicht mehr relevant.

    Deswegen fordern wir Sie auf: Machen Sie endlich ei-
    nen sauberen Schnitt, verabschieden Sie sich von den al-
    ten Regelungen und unterscheiden Sie ausschließlich
    zwischen ökologisch sinnvoll und ökologisch nicht sinn-
    voll.


    (Beifall bei der FDP – Widerspruch des Abg. Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    – Wie ich an Ihrer Reaktion sehe, sehen Sie das nicht ein.
    Mit dem, was Sie jetzt machen, vereinfachen Sie die

    bisherige Regelung nicht etwa, sondern Sie verkomplizie-
    ren sie, indem Sie das eine Kriterium der Vergangenheit
    – die Unterscheidung zwischen Einweg und Mehrweg –
    durch zwei Kriterien – jetzt zusätzlich die Unterschei-
    dung zwischen ökologisch sinnvoll und ökologisch nicht
    sinnvoll – ersetzen und weitere Ausnahmeregelungen
    schaffen wollen, die das ergänzen, und zwar in der Form,
    dass nicht auf die Verpackungsart, sondern auf den Inhalt
    abgestellt werden soll. Genau das haben Sie an der alten
    Regelung kritisiert. Jetzt wollen Sie das fortführen. Was
    Sie hier vorlegen, ist aus unserer Sicht inkonsequent.

    Eine gesonderte Ausweisung der Mehrwegquote macht
    es erforderlich, dass sie – zusätzlich zur Erfassung von
    ökologisch sinnvollen und ökologisch nicht sinnvollen
    Verpackungen – erfasst werden muss. Das bedeutet statis-


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    2188


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)






    tischen Aufwand. Die Bundesregierung hat erklärt, sie
    wolle Bürokratie abbauen. Aber was Sie machen, ist ge-
    nau das Gegenteil; denn nach Ihren Vorschlägen muss
    eine weitere Quote erfasst werden. Dieser bürokratische
    Aufwand ist ohne ökologischen Nutzen und wird von der
    FDP abgelehnt.


    (Beifall bei der FDP – Joachim Günther [Plauen] [FDP]: Entschieden!)


    Sie wissen, dass das Zwangspfand ökologisch und
    ökonomisch unsinnig ist. Der Sachverständigenrat für
    Umweltfragen der Bundesregierung hat in seinem Um-
    weltgutachten davon gesprochen, dass das Zwangspfand
    „von zweifelhafter ökologischer Effektivität und ökono-
    misch ineffizient ist“. Genau das ist der Punkt: Das
    Zwangspfand setzt bei den Verbraucherinnen und Ver-
    brauchern an, die die Verpackungen zurücktragen sollen.
    Der Handel wird Rücknahmeautomaten aufstellen. Ins-
    gesamt ist dies ein aufwendiges und sehr teures Verfahren.

    Demgegenüber steht der Vorschlag im FDP-Antrag,
    ein Modell handelbarer Abfülllizenzen für ökologisch
    nicht vorteilhafte Getränkeverpackungen einzuführen.
    Der Anknüpfungspunkt liegt bei den Herstellern. Investi-
    tionen in Rücknahmeautomaten sind demnach nicht er-
    forderlich. Das wäre das deutlich bessere Modell; es wäre
    günstiger und billiger. Man würde das ökologische Ziel
    auf ökonomisch sinnvolle Weise erreichen.


    (Beifall bei der FDP – Hans-Michael Goldmann [FDP]: Bravo!)


    Herr Trittin, Sie könnten sich auch das Problem mit der
    Clearingstelle ersparen. Sie wissen doch ganz genau,
    dass dieses Problem im Augenblick noch nicht gelöst ist.
    Die FDP teilt die Kritik des Bundeskartellamts am Ver-
    fahren. Wir wollen kein neues Monopol, sondern Wett-
    bewerb. Wir wollen den Unternehmen die Möglichkeit
    eröffnen, in diesem Bereich tätig zu werden.

    Wir bieten Ihnen ausdrücklich die Zusammenarbeit im
    Rahmen des Verfahrens an, das jetzt kommen wird. Wir
    haben einige Änderungsvorschläge, die aber zu einer
    deutlichen Verbesserung beitragen würden. Ich hoffe im
    Interesse der Verbraucherinnen und Verbraucher sehr,
    dass wir insgesamt zu einer ökologisch und ökonomisch
    vernünftigen Lösung kommen. Der Vorschlag der FDP
    liegt auf dem Tisch. Wir hoffen auf Ihre Kooperation.

    Vielen Dank.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Die Zielrichtung ist okay!)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Das Wort hat jetzt der Kollege Gerd Friedrich

Bollmann von der SPD-Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Gerd Bollmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Der Dauerbrenner Dosenpfand wird zum wie-
    derholten Male im Deutschen Bundestag debattiert. An-
    gesichts der Bedeutung des Pfandes für das Mehrweg-

    system und für die Müllvermeidung ist es sicherlich ein
    wichtiges Thema.

    Als ich den Antrag der FDP gelesen habe, fragte ich
    mich allerdings, worüber wir heute hier debattieren sollen.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Über Blech!)

    Fünf Forderungen dieses Antrages sind überholt. Sie wa-
    ren es zum größten Teil schon, als der Antrag gestellt
    wurde. Die beiden einzigen Punkte, die nicht von uns um-
    gesetzt wurden, sind realitätsfremd, umweltschädlich und
    nicht durchführbar. Mit anderen Worten: Dieser Antrag ist
    eine Farce.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Die FDP trauert offensichtlich den verlorenen Schlach-
    ten gegen das Dosenpfand vor den Gerichten nach.


    (Werner Wittlich [CDU/CSU]: Keine Ahnung haben Sie!)


    Der Antrag liegt ganz auf der Linie früherer Oppositions-
    anträge: durch freiwillige Vereinbarungen das Pflichtpfand
    zu verhindern und damit zugunsten von Großbrauereien,
    Großhandel und Dosenherstellern eine umweltfreundliche
    und umweltschonende Regelung zu hintertreiben.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Das sind die Schlachten der Vergangenheit!)


    Wir Sozialdemokraten dagegen stehen hinter dem
    Pfand als Instrument zur Förderung und Stützung des
    Mehrwegsystems. Allerdings halten wir einen geteilten
    Markt für Einweggetränke mit und ohne Pfand nicht für
    den besten Weg. Daher haben wir schon vor zwei Jahren
    ein allgemeines Pfand für ökologisch nachteilige Ein-
    wegverpackungen vorgeschlagen.


    (Marco Bülow [SPD]: Genau so ist es!)

    Dem Mehrwegsystem wäre dadurch geholfen gewesen
    und ökologisch vorteilhafte Verpackungen wie Getränke-
    karton und Schlauchbeutel wären vom Pfand ausgenom-
    men worden.

    Die Fehler der alten Pfandregelung, meine Damen und
    Herren von der Opposition, wollten SPD und Bünd-
    nis 90/Die Grünen also bereits im Frühjahr 2001 korri-
    gieren. Leider ist dieser Vorschlag einer Verpackungsver-
    ordnung aber im Bundesrat gescheitert.

    Wir Sozialdemokraten begrüßen daher ausdrücklich
    die Einigung zwischen dem BMU, den Ländern und der
    Industrie,


    (Werner Wittlich [CDU/CSU]: Es gibt noch gar keine Einigung! Bisher haben wir noch nichts! – Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Den Tag nicht vor dem Abend loben!)


    durch die eine ökologisch und ökonomisch sinnvolle
    Neuregelung des Dosenpfandes in unserem Sinne zum
    1. Oktober dieses Jahres möglich ist. Diese Einigung auf
    eine ökologische und verbraucherfreundliche Novelle
    wäre aber ohne Umsetzung des Dosenpfandes zu Beginn
    dieses Jahres nicht möglich gewesen. Das hat die FDP
    vehement bekämpft. Durch diese Einigung ist der Antrag

    Birgit Homburger




    Gerd Friedrich Bollmann
    der FDP erst recht überflüssig. Trotzdem möchte ich auf
    einige besonders unsinnige Punkte und falsche Darstel-
    lungen


    (Ulrike Mehl [SPD]: Genau!)

    eingehen.

    Es gab kein Chaos bei der Einführung des Dosen-
    pfandes – das hätten Sie sich vielleicht gewünscht –, das
    haben wir alle selber im Januar in den Geschäften fest-
    stellen können.


    (Birgit Homburger [FDP]: Darauf beziehen wir uns nicht!)


    Die Umweltverbände bestätigen dies. Die jetzt noch vor-
    handenen Schwierigkeiten sind Folgen der Mängel des
    Merkel-Pfandes


    (Werner Wittlich [CDU/CSU]: Dummes Zeug! Dümmer geht es wirklich nicht!)


    und des Boykotts von Teilen des Handels und der Her-
    steller. Hätte die Opposition im Jahre 2001 zugestimmt,
    wäre eine neue Regelung des Dosenpfandes bereits jetzt
    Gesetz.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Werner Wittlich [CDU/ CSU]: Keine Ahnung!)


    Außerdem wäre eine verbraucherfreundliche Umset-
    zung möglich gewesen, hätten nicht einige Großbraue-
    reien sowie Teile des Großhandels und der Dosenherstel-
    ler ihre Mitarbeit verweigert. Seit neun Monaten ist der
    Einführungstermin bekannt. Aber anstatt entsprechende
    Vorbereitungen durchzuführen, klagten Teile von Indus-
    trie und Handel.


    (Werner Wittlich [CDU/CSU]: In einem Rechtsstaat ist das ganz normal!)


    Sie setzten auf einen Wahlsieg von CDU/CSU und FDP in
    der Hoffnung, Edmund und Guido würden es schon rich-
    ten und die Einführung des Pfandes verhindern.


    (Ulrike Mehl [SPD]: Hat nicht geklappt!)

    Durch dieses Schmierentheater wurden das Pfandclearing
    und ein einheitliches Rücknahmesystem verhindert. Die
    Folgen der Verweigerung müssen jetzt die Verbraucher
    austragen.

    Sie, meine Damen und Herren von der FDP, sind durch
    Ihr Nein zur Novelle zur Verpackungsverordnung und
    durch Ihre Wahlkampfaussagen zum Dosenpfand mitver-
    antwortlich für die derzeitigen Ungereimtheiten. Nun er-
    dreisten Sie sich, die von Ihnen mitverschuldeten Pro-
    bleme zum Anlass zu nehmen, eine Abschaffung der
    Pfandregelung zu fordern. Im Übrigen wissen Sie, dass
    durch die Vereinbarung des Bundesumweltministers mit
    den Bundesländern verbraucherunfreundliche Mängel
    spätestens bis zum 1. Oktober behoben sind.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Das ist doch nicht ausreichend!)


    Ein weiteres Argument der FDPgegen die Pfandpflicht
    ist eine Meldung über Kurzarbeit bei einem großen Ge-
    tränkehersteller.


    (Werner Wittlich [CDU/CSU]: Das ist Ihnen egal! Das interessiert Sie gar nicht!)


    Aber nicht erwähnt wird, dass die Kurzarbeit die Dosen-
    abfüllung betrifft,


    (Birgit Homburger [FDP]: Und das Recyceln!)

    bundesweit aber im Mehrwegsystem zusätzliche Arbeits-
    stunden anfallen. Erwähnt wird nicht, dass der Getränke-
    fachhandel und mittelständische Brauereien mehrere
    100 Millionen Euro in den Ausbau des Mehrwegsystems
    investiert haben, Investitionen, die durch die Pfandpflicht
    geschützt werden.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Laut Roland Demleitner, dem Geschäftsführer des Bun-
    desverbandes mittelständischer Privatbrauereien, werden
    weitere Investitionen in den Mehrwegbereich folgen. Da-
    mit werden durch das Dosenpfand 250 000 Arbeitsplätze
    im Bereich der Mehrwegwirtschaft gesichert.

    Erwähnt wird nicht, dass sich über 800 Privatbrauereien
    und rund 10 000 Getränkefachhändler im September letz-
    ten Jahres in einem offenen Brief für das Dosenpfand aus-
    gesprochen haben. Brauereien, Getränkeabfüller, Brunnen
    sowie Getränkegroßhandel und -einzelhandel befürwor-
    ten das Pflichtpfand. Dies erklärte im Übrigen auch
    Hartmut Koschyk von der CSU am 18. Mai 2001 in einer
    Erklärung nach § 31 der Geschäftsordnung des Deutschen
    Bundestages.

    Meine Damen und Herren von der FDP, Sie betonen
    doch sonst immer Ihre Rolle als Kämpfer für den Mittel-
    stand. Jetzt bekämpfen Sie eine Regelung, die von der
    mittelständischen Brauwirtschaft und dem Fachhandel
    begrüßt wird. Die Erfüllung Ihrer Forderung würde zur
    Existenzvernichtung mittelständischer Betriebe und zur
    Vernichtung von Arbeitsplätzen führen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Birgit Homburger [FDP]: Völliger Quatsch! – Werner Wittlich [CDU/CSU]: Alles Blech!)


    Schauen Sie sich doch die Entwicklung an: Einzelne
    Großbrauereien und Teile des Handels überschwemmten
    den Markt mit billigem Dosenbier und -wasser. Ziel war
    es, mithilfe der Dose kleine und mittlere Brauereien und
    Brunnen zu verdrängen. Mit ihren Forderungen unter-
    stützt die FDP Interessen, deren Ziel die Vernichtung mit-
    telständischer Unternehmen ist.


    (Franz Obermeier [CDU/CSU]: So ein dummes Zeug!)


    Diese Politik ist mittelstandsfeindlich.
    Kurz möchte ich noch einen Punkt des FDP-Antrages

    streifen: Bürgerinnen und Bürger, die freiwillig die Land-
    schaft von Müll säubern, sollen Geld aus einem Fonds
    der Getränkewirtschaft erhalten. Wie soll das funktionie-
    ren? Stellen Bürger, die beim Sonntagsspaziergang Do-
    sen sammeln, beim Fonds einen Antrag auf Geldzuwei-
    sung?


    (Marco Bülow [SPD]: Unglaublich!)



    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    2190


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)






    Oder werden Dosensammelvereine gegründet und finan-
    ziell unterstützt? Dieser Punkt des FDP-Antrages ist so
    realitätsfremd, dass es nicht lohnt, näher darauf einzu-
    gehen.


    (Marco Bülow [SPD]: Das zum Thema Bürokratieabbau! – Birgit Homburger [FDP]: Das war von der Getränkewirtschaft vorgeschlagen! Sie haben keine Ahnung!)


    Jeder erfahrene Kommunalpolitiker würde die Hände
    über dem Kopf zusammenschlagen.


    (Ulrike Mehl [SPD]: Genau! – Birgit Homburger [FDP]: In anderen Ländern funktioniert es!)


    Aber dieser Punkt zeigt, wie die Liberalen zum Müllpro-
    blem stehen. Erst soll der Müll in die Landschaft, dann
    sollen die Bürger ihn einsammeln und die verursachende
    Industrie darf sich mit einem Trinkgeld freikaufen.


    (Werner Wittlich [CDU/CSU]: Es ist unerhört, was Sie für einen Käse hier verzapfen! Es ist nicht zu glauben! Blödsinniger geht es wirklich nicht!)


    Sinnvolle Umweltpolitik sieht anders aus. Wir Sozial-
    demokraten treten dafür ein, Landschaftsvermüllung von
    vornherein zu vermeiden.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Das will doch jeder!)


    Durch das Dosenpfand wird die Vermüllung wirksam
    bekämpft


    (Werner Wittlich [CDU/CSU]: Ihr macht doch nur Müll in der ganzen Politik!)


    und wir wissen, dass der überwiegende Teil der Bevölke-
    rung unseres Landes unsere Auffassung teilt.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Meine Damen und Herren, vor allem aber zeigen die-
    ser Antrag und frühere Aussagen die wahre Haltung der
    FDP zur Umweltpolitik. Die FDP fordert im Umwelt-
    schutzbereich freiwillige Vereinbarungen,


    (Birgit Homburger [FDP]: Das steht doch gar nicht drin! Das ist doch absoluter Quatsch!)


    EU- oder weltweite Abkommen, um damit notwendige
    Umweltschutzmaßnahmen zu verzögern oder gar zu ver-
    hindern. Genau dieses ist ja auch das Ziel. Unterstützung
    der Wirtschaft und ihrer Forderungen rangieren bei der
    FDP und bei Teilen der Union immer noch vor dem
    Schutz der Umwelt.

    Gerade die Entwicklung bei der Verpackungsverord-
    nung beweist, dass freiwillige Vereinbarungen oftmals
    nicht zum Ziel führen. Das Töpfer-Pfand von 1991 um-
    fasste eine freiwillige Vereinbarung zur Einhaltung der
    Mehrwegquote – eine Vereinbarung, die von Teilen der
    Getränkeindustrie nicht eingehalten wurde. Töpfer selbst
    hatte weiter gehende Vorstellungen für die Verpackungs-
    verordnung. Er wurde damals vor allem von der FDP ge-
    bremst, die massiv die Interessen des Handels vertrat.

    Ein Pfand auf Einwegverpackungen für Getränke war
    für den Fall vereinbart, dass der Mehrweganteil an den

    Verpackungen unter eine Quote von 72 Prozent sinkt. Ge-
    tränkehersteller und Handel hatten sich verpflichtet, den
    Mehrweganteil stabil zu halten. Das ist aber nicht gelun-
    gen. Einige Discounter und große Getränkeabfüller haben
    ihre aggressive Wachstumsstrategie unter anderem auf
    Einwegverpackungen ausgerichtet, um zusätzliche Markt-
    anteile zu gewinnen. Das Ergebnis: Seit rund fünf Jahren
    wissen wir, dass die Mehrwegquote sinkt; inzwischen lag
    sie nur noch bei rund 53 Prozent. Konkret zurückgegan-
    gen sind die Mehrweganteile bei Bier, Mineralwasser und
    Limonaden. Freiwillige Vereinbarungen taugen ohne ihre
    Einhaltung also nichts.

    Zum Glück für Umwelt, Verbraucher und mittelständi-
    sche Brauereien sind die Pläne der Opposition zur Ab-
    schaffung des Pfandes endgültig ad acta gelegt.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Denn nun gibt es die Vereinbarung des Umweltministers
    mit den Ländern und der Industrie über eine Änderung der
    Verpackungsverordnung. Nichtsdestotrotz wird nun ver-
    sucht, das Wettbewerbsrecht auszuhebeln und Geschäfte
    zulasten der Verbraucher zu machen. Klare kartellrecht-
    liche Vorgaben an ein Pfandclearingsystem mussten erst
    gestern von Ulf Böge in Erinnerung gebracht werden. Der
    Kartellamtspräsident begründete Vorbehalte seiner
    Behörde gegen das System vor allem mit dem Verfahren,
    mit dem das Duale System Deutschland als Clearingstelle
    ausgewählt wurde. Böge sagte, das Verfahren hätte eine
    ordnungsgemäße Ausschreibung erfordert, um keinen
    Wettbewerber zu diskriminieren. Allerdings könne die
    Ausschreibung jederzeit nachgeholt werden und es liege
    an Handel und Industrie, ein ordnungsgemäßes Vergabe-
    verfahren durchzuführen. Gleichzeitig stellte Ulf Böge
    dar, dass das Kartellamt nicht gegen das geplante Pfand-
    system als solches ist.

    Wir gehen davon aus, dass eine kartellrechtlich ein-
    wandfreie Lösung gefunden wird, damit die Novelle der
    Verpackungsverordnung pünktlich zum 1. Oktober in Kraft
    treten kann. Ich hoffe, meine Damen und Herren von der
    Opposition, Sie akzeptieren nun endlich die umwelt- und
    verbraucherfreundliche Regelung des Pflichtpfandes und
    hören auf, Verbraucher und Wirtschaft zu verunsichern.


    (Georg Girisch [CDU/CSU]: Halleluja!)

    Die Neuregelung sieht eine Pfandpflicht bei allen

    Einweggetränkeverpackungen vor, außer für ökologisch
    vorteilhafte Einweggetränkeverpackungen, Wein, Sekt,
    Spirituosen und diätetische Lebensmittel. Eine ähnliche
    Regelung wollten Sozialdemokraten und Bündnis 90/Die
    Grünen schon vor einem Jahr durchsetzen.

    Diese Novelle beseitigt die Fehler der alten Regelung.
    Ich begrüße, dass die unionsgeführten Bundesländer nach
    Angaben des bayerischen Umweltministers Schnappauf
    ihre Bereitschaft zur Zustimmung signalisiert haben.


    (Werner Wittlich [CDU/CSU]: Wenn Sie so weitermachen, dann nehmen sie die wieder zurück!)


    Ich hätte es noch mehr begrüßt, wenn die FDP angesichts
    dieser Einigung ihren Antrag zurückgezogen und damit

    Gerd Friedrich Bollmann




    Gerd Friedrich Bollmann
    ihre Unterstützung für eine umwelt- und verbraucher-
    freundliche Verordnung signalisiert hätte.

    Wir Sozialdemokraten lehnen den Antrag der FDP ab
    und stehen hinter dieser Novelle. Mit der Neuregelung
    des Dosenpfandes werden das Mehrwegsystem gestützt,
    mittelständische Betriebe geschützt und die Landschafts-
    vermüllung bekämpft. Mit der Einführung eines einheitli-
    chen Pfandes auf Getränkeverpackungen setzen Sozialde-
    mokraten und Bündnis 90/Die Grünen ihre erfolgreiche
    Umweltpolitik der letzten Jahre fort und folgen dem Ge-
    bot der Nachhaltigkeit.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Die gefundene Regelung ist aber nicht nur ein Erfolg
    der rot-grünen Bundesregierung, die Neuregelung ist
    auch ein Erfolg der parlamentarischen Demokratie über
    Lobbyismus und Einzelinteressen.

    Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)