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ID1502808500

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 2127 A Zur Geschäftsordnung: Jürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2127 D Walter Schöler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2129 A Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 2129 D Anja Hajduk BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 2130 D Tagesordnungspunkt 3: a) Antrag der Fraktionen der SPD, der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN: Einsetzung einer Enquete-Kommission „Ethik und Recht der modernen Medizin“ (Drucksache 15/464) . . . . . . . . . . . . . . 2132 A b) Antrag der Fraktionen der SPD, der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN: Neue Initiative für ein internationales Verbot des Klonens menschlicher Embryonen starten (Drucksache 15/463) . . . . . . . . . . . . . . 2132 A c) Antrag der Abgeordneten Ulrike Flach, Cornelia Pieper, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Reproduk- tives Klonen weltweit verbieten – das Machbare schnell umsetzen (Drucksache 15/314) . . . . . . . . . . . . . . 2132 A Gudrun Schaich-Walch SPD . . . . . . . . . . . . . 2132 B Dr. Maria Böhmer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 2133 C Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2135 D Ulrike Flach FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2137 C Christoph Matschie, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2139 A Thomas Rachel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 2139 D Christa Nickels BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 2141 B Detlef Parr FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2142 D Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 2143 D René Röspel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2144 C Hubert Hüppe CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 2146 A Dr. Wolfgang Wodarg SPD . . . . . . . . . . . . . . 2147 B Barbara Lanzinger CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 2148 D Dr. Carola Reimann SPD . . . . . . . . . . . . . . . 2150 A Katherina Reiche CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 2151 A Helga Kühn-Mengel SPD . . . . . . . . . . . . . . . 2152 B Helmut Heiderich CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 2153 B Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2154 C Tagesordnungspunkt 4: a) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Straßenbaubericht 2002 (Drucksache 15/265) . . . . . . . . . . . . . . 2156 A b) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Bericht zum Ausbau der Schie- nenwege 2002 (Drucksache 15/280) . . . . . . . . . . . . . . 2156 A c) Erste Beratung über den von den Abge- ordneten Horst Friedrich (Bayreuth), Joachim Günther (Plauen), weiteren Abgeordneten und der Fraktion der FDP Plenarprotokoll 15/28 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 28. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 20. Februar 2003 I n h a l t : eingebrachten Entwurf eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Verkehrs- wegeplanungsbeschleunigungsgesetzes (Drucksache 15/221) . . . . . . . . . . . . . . 2156 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Erste Beratung über den von den Abgeord- neten Arnold Vaatz, Dirk Fischer (Ham- burg), weiteren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Ent- wurf eines Gesetzes zur Änderung des Verkehrswegeplanungsbeschleunigungs- gesetzes (Drucksache 15/461) . . . . . . . . . . . . . . . . 2156 B Dr. h. c. Manfred Stolpe, Bundesminister BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2156 C Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) CDU/CSU 2158 C Peter Hettlich BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 2160 A Horst Friedrich (Bayreuth) FDP . . . . . . . . . . 2161 C Sören Bartol SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2163 C Renate Blank CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 2165 B Siegfried Scheffler SPD . . . . . . . . . . . . . . 2165 D Albert Schmidt (Ingolstadt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2168 B Renate Blank CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 2168 D Eduard Lintner CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 2170 A Karin Rehbock-Zureich SPD . . . . . . . . . . . . 2172 C Gerhard Wächter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 2174 A Siegfried Scheffler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 2175 C Zusatztagesordnungspunkt 3: a) Erste Beratung über den vom Bundesrat eingebrachten Entwurf eines ... Straf- rechtsänderungsgesetzes – Graffiti- Bekämpfungsgesetz – (... StrÄndG) (Drucksache 15/404) . . . . . . . . . . . . . . 2177 B b) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und der FDP: Für eine Internationale Sicherheitsinitiative für Nordostasien (Drucksache 15/469) . . . . . . . . . . . . . . 2177 C Tagesordnungspunkt 12: a) – d) Beschlussempfehlungen des Petitions- ausschusses: Sammelübersicht 15, 16, 17 und 18 zu Petitionen (Drucksachen 15/424, 15/425, 15/426 und 15/427) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2177 C Zusatztagesordnungspunkt 4: Beschlussempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses zu den Streitsachen vordem Bundesverfassungsgericht 2 BvE 1/02 und 2 BvE 2/02 (Drucksache 15/479) . . . . . . . . . . . . . . . . 2178 A Tagesordnungspunkt 5: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen zu dem Antrag der Abgeordneten Wolfgang Börnsen (Bönstrup), Dirk Fischer (Hamburg), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Seesicherheit optimie- ren – nationaler und europäischer Handlungsbedarf nach Tankerunter- gang der „Prestige“ (Drucksachen 15/192, 15/370) . . . . . . 2178 A b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung zur „Mariti- men Sicherheit auf der Ostsee“ (Drucksachen 14/9487, 15/345 Nr. 69, 15/488) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2178 B Wolfgang Börnsen (Bönstrup) CDU/CSU 2178 B Angelika Mertens, Parl. Staatssekretärin BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2180 B Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . 2181 B Rainder Steenblock BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2182 B Werner Kuhn (Zingst) CDU/CSU . . . . . . . . . 2183 C Annette Faße SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2184 D Dr. Wolfgang Methling, Minister (Mecklenburg-Vorpommern) . . . . . . . . . . . . . 2186 A Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . . . . 2186 C Tagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Birgit Homburger, Dr. Christian Eberl, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Ökologisch sinnvolle und effiziente Alternativen zum Zwangspfand auf Getränkever- packungen (Drucksache 15/315) . . . . . . . . . . . . . . . . 2188 A Birgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 2188 B Gerd Friedrich Bollmann SPD . . . . . . . . . . . 2189 B Birgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 2192 B Gerd Friedrich Bollmann SPD . . . . . . . . . . . 2192 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 20. Februar 2003II Werner Wittlich CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 2192 D Dr. Antje Vogel-Sperl BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2195 C Kristina Köhler (Wiesbaden) CDU/CSU . . . 2197 A Tagesordnungspunkt 7: Antrag der Abgeordneten Peter Weiß (Em- mendingen), Dr. Christian Ruck, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Neue Initiative zur Wiederbele- bung des kolumbianischen Friedenspro- zesses international unterstützen (Drucksache 15/203) . . . . . . . . . . . . . . . . 2198 B Hartwig Fischer (Göttingen) CDU/CSU . . . 2198 C Karin Kortmann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2199 C Dr. Werner Hoyer FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 2200 D Thilo Hoppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 2201 C Klaus-Jürgen Hedrich CDU/CSU . . . . . . . . . 2202 D Anke Hartnagel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2203 D Tagesordnungspunkt 10: Erste Beratung über den vom Bundesrat eingebrachten Entwurf eines Gesetzes über eine einmalige Entschädigung an die Heimkehrer aus dem Beitrittsgebiet (Heimkehrerentschädigungsgesetz) (Drucksache 15/407) . . . . . . . . . . . . . . . . 2204 D Hartmut Büttner (Schönebeck) CDU/CSU 2205 A Gerold Reichenbach SPD . . . . . . . . . . . . . . . 2206 C Dr. Christoph Bergner CDU/CSU . . . . . . 2207 D Klaus Haupt FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2208 D Silke Stokar von Neuforn BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2209 C Arnold Vaatz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 2210 B Horst Rasch, Staatsminister (Sachsen) . . . . . 2210 D Tagesordnungspunkt 11: Erste Beratung über den von den Abgeord- neten Jörg van Essen, Rainer Funke, weite- ren Abgeordneten und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zum verbesserten Schutz der Intimsphäre (Drucksache 15/361) . . . . . . . . . . . . . . . . 2211 D Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2212 A Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ 2212 C Siegfried Kauder (Bad Dürrheim) CDU/CSU 2213 C Irmingard Schewe-Gerigk BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2215 A Dirk Manzewski SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2216 A SiegfriedKauder(BadDürrheim) CDU/CSU 2217 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2217 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2219 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Rolf Stöckel, Kurt Bodewig, Siegmund Ehrmann, Gabriele Frechen, Kerstin Griese, Jelena Hoffmann (Chemnitz), Eike Hovermann, Eckhart Lewering, Lothar Mark, Dr. Erika Ober, Silvia Schmidt (Eisleben), Carsten Schneider, Karsten Schönfeld, Rita Streb-Hesse, Dr. Marlies Volkmer, Dr. Rainer Wend, Karin Evers-Meyer, Sören Bartol und Dr. Margit Spielmann (alle SPD) zu der Abstimmung über den Antrag: Neue Initiative für ein internationales Verbot des Klo- nens menschlicher Embryonen starten (Drucksache 15/463) (Tagesordnungspunkt 3) 2219 C Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Petra Selg, Werner Schulz (Berlin), Dr. Uschi Eid und Jerzy Montag (alle BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) zu der Abstimmung über den Antrag: Neue Initiative für ein internationales Verbot des Klonens menschlicher Embryonen starten (Drucksache 15/463) (Tagesordnungspunkt 3) 2219 D Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Martin Mayer (Siegertsbrunn), Georg Fahrenschon, Peter Hintze und Ursula Heinen (alle CDU/CSU) zu der Abstimmung über den Antrag: Neue Initiative für ein internationales Verbot des Klonens menschlicher Embryonen starten (Drucksache 15/463) (Tagesordnungspunkt 3) 2220 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 20. Februar 2003 III (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 20. Februar 2003 2127 28. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 20. Februar 2003 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 20. Februar 2003 2219 (C) (D) (A) (B) Bahr (Münster), Daniel FDP 20.02.2003 Büttner (Ingolstadt), SPD 20.02.2003 Hans Deittert, Hubert CDU/CSU 20.02.2003* Dobrindt, Alexander CDU/CSU 20.02.2003 Ernstberger, Petra SPD 20.02.2003 Dr. Faust, Hans Georg CDU/CSU 20.02.2003 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 20.02.2003 Göbel, Ralf CDU/CSU 20.02.2003 Götz, Peter CDU/CSU 20.02.2003* Höfer, Gerd SPD 20.02.2003** Hoffmann (Chemnitz), SPD 20.02.2003 Jelena Jäger, Renate SPD 20.02.2003* Kossendey, Thomas CDU/CSU 20.02.2003** Künast, Renate BÜNDNIS 90/ 20.02.2003 DIE GRÜNEN Müller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ 20.02.2003 DIE GRÜNEN Nitzsche, Henry CDU/CSU 20.02.2003 Raidel, Hans CDU/CSU 20.02.2003** Rauber, Helmut CDU/CSU 20.02.2003** Schmidt (Eisleben), SPD 20.02.2003 Silvia Thiele, Carl-Ludwig FDP 20.02.2003 Volquartz, Angelika CDU/CSU 20.02.2003 Weisskirchen SPD 20.02.2003** (Wiesloch), Gert Wettig-Danielmeier, SPD 20.02.2003 Inge Widmann-Mauz, CDU/CSU 20.02.2003 Annette Wimmer (Neuss), Willy CDU/CSU 20.02.2003** Zapf, Uta SPD 20.02.2003** * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der OSZE entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Rolf Stöckel, Kurt Bodewig, Siegmund Ehrmann, Gabriele Frechen, Kerstin Griese, Jelena Hoffmann (Chemnitz), Eike Hovermann, Eckhart Lewering, Lothar Mark, Dr. Erika Ober, Silvia Schmidt (Eisleben), Carsten Schneider, Karsten Schönfeld, Rita Streb-Hesse, Dr. Marlies Volkmer, Dr. Rainer Wend, Karin Evers-Meyer, Sören Bartol und Dr. Margrit Spielmann (alle SPD) zu der Ab- stimmung über den Antrag: Neue Initiative für ein internationales Verbot des Klonens mensch- licher Embryonen starten (Drucksache 15/463) (Tagesordnungspunkt 3) Die oben genannten Abgeordneten können diesem An- trag nicht zustimmen und geben dazu folgende persön- liche Erklärung ab: Internationale Initiativen gegen das reproduktive Klonen mit dem Ziel, eine Konvention der Vereinten Nationen zu ethischen Fragen der Biomedizin zu erreichen, sind zu be- grüßen.Wünschenswert ist einebessereHarmonisierungder bioethischen Standards, die internationale Kontrollmecha- nismenmit forschungsfreundlichenRegelungen vereinbart. Wir sind nicht einverstanden, dass unter Begrifflich- keiten wie „umfassendes Klonverbot“ reproduktives und therapeutisches Klonen gleichgesetzt und beides damit in einen negativen Diskussionszusammenhang gebracht wird. Gerade in einer Zeit rasanter wissenschaftlicher Entwicklungen mit vielfältigen, durchaus berechtigten Hoffnungen auf eine verbesserte medizinische Versor- gung und Heilung brauchen wir einen offenen, aufklä- renden gesellschaftlichen Diskurs über Chancen und Ri- siken der Gentechnik, der Stammzellenforschung und des „therapeutischen Klonens“. Zurzeit kann noch nicht eingeschätzt werden, in welcher Art undWeise, inwelchemUmfang und inwelchenZeiträu- menErgebnisse der Forschungmit embryonalen Stammzel- len sowie des „therapeutischen Klonens“ klinisch relevant werden.MöglicheChancendürfenabernichtdurchgenerelle Verbote verbaut werden. Unter strengenAuflagen sollte die Forschung zugelassen werden. Dies ist allerdings nur dann vertretbar, wenn mit staatlichen Rahmenbedingungen und Kontrollmechanismen Forschungsprojekte sowie neue Dia- gnose- und Therapiemöglichkeiten begleitet und in einem gesellschaftlichenDialog transparent gemacht werden. Der Deutsche Bundestag wird in diesem Zusammen- hang auch in Zukunft mit wichtigen Fragestellungen und Anforderungen konfrontiert werden, denen wir uns nicht durch absolute Verbote entziehen können und sollten. Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Petra Selg, Werner Schulz (Berlin), Dr. Uschi Eid und Jerzy Montag (alle BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zu der Abstim- mung über den Antrag: Neue Initiative für ein in- ternationales Verbot des Klonens menschlicher Embryonen starten (Drucksache 15/463) (Tages- ordnungspunkt 3) Die oben genannten Abgeordneten werden diesem An- trag zwar zustimmen, aber geben dazu folgende persönli- che Erklärung ab: Internationale Initiativen gegen das reproduktive Klo- nen mit dem Ziel, eine Konvention der Vereinten Natio- nen zu ethischen Fragen der Biomedizin zu erreichen, sind zu begrüßen. Wünschenswert ist eine bessere Harmonisierung der bioethischen Standards, die internationale Kontrollmecha- nismen mit forschungsfreundlichen Regelungen vereinbart. Wir finden es unangemessen, dass unter Begrifflich- keiten wie „umfassendes Klonverbot“ reproduktives und therapeutisches Klonen gleichgesetzt und beides damit in einen gleichgewichtigen negativen Diskussionszusam- menhang gebracht wird. Gerade in einer Zeit rasanter wis- senschaftlicher Entwicklungen mit vielfältigen, zum Teil auch berechtigten Hoffnungen auf eine verbesserte medi- zinische Versorgung und Heilung brauchen wir einen of- fenen, aufklärenden gesellschaftlichen Diskurs über Chancen und Risiken der Gentechnik, der Stammzellenfor- schung und des so genannten therapeutischen Klonens. Zurzeit kann noch nicht eingeschätzt werden, in welcher Art und Weise, in welchem Umfang und in welchen Zeiträumen Ergebnisse der Forschung mit embryonalen Stammzellen sowie des so genannten therapeutischen Klo- nens klinisch relevant werden. Unter strengen Auflagen sollte die Forschung zugelassen werden. Dies ist allerdings nur dann vertretbar, wenn mit staatlichen Rahmenbedin- gungen und Kontrollmechanismen Forschungsprojekte so- wie neue Diagnose- und Therapiemöglichkeiten begleitet und in einem gesellschaftlichen Dialog transparent ge- macht werden. Der Deutsche Bundestag wird in diesem Zusammen- hang auch in Zukunft mit wichtigen Fragestellungen und Anforderungen konfrontiert werden, denen wir uns nicht durch absolute Verbote entziehen können und sollten. Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Martin Mayer (Siegerts- brunn), Georg Fahrenschon, Peter Hintze und Ursula Heinen (alle CDU/CSU) zu der Abstim- mung über den Antrag: Neue Initiative für ein in- ternationales Verbot des Klonens menschlicher Embryonen starten (Drucksache 15/463) (Tages- ordnungspunkt 3) Wir befürworten nachdrücklich ein weltweites Verbot des reproduktiven Klonens beim Menschen. Allerdings verlangt der Antrag ein weltweites Verbot jeglichen Klo- nens bei menschlichen Zellen. Er verlangt damit auch ein Verbot der Transplantation menschlicher Zellkerne zu Forschungszwecken. Auch wenn umstritten ist, ob dieser Weg einmal zu therapierelevanten Erkenntnissen führen kann, so sollten die möglicherweise darin liegenden Chancen nicht von vornherein ausgeschlossen werden. Deshalb können wir diesem Antrag nicht zustimmen. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 20. Februar 20032220 (C) (D) (A) (B) Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
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    Rede von Wolfgang Börnsen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Verehrte Kolleginnen und Kollegen!

    Der folgenreiche Untergang des Ölgroßtankers „Prestige“

    vor der Küste Spaniens hat auch die Bürger unseres Lan-
    des erkennen lassen: Wir leben in Sachen Seesicherheit
    auf einem Pulverfass. Der Schiffsverkehr nimmt welt-
    weit zu, Öl- und Chemikalientanker werden immer größer
    und 40 Prozent der Welttankerflotte sind älter als 20 Jahre.
    Meldungen über Seeunfälle reißen nicht mehr ab. Seit der
    Havarie der „Prestige“ vor drei Monaten hat es fünf wei-
    tere Schiffsunglücke in europäischen Meeren gegeben.
    Wir sind derzeit nur einen Herzschlag von neuen Seeka-
    tastrophen entfernt. Die Bedrohung für Mensch und Na-
    tur wächst täglich. Die Bundesregierung und die EU-
    Kommission reagieren auf diese Herausforderung mit
    Ankündigungen und Absichtserklärungen. Das reicht
    nicht aus.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Können, müssen und sollen – Stolpe muss endlich han-

    deln und nicht nur wollen. Die Bürger wollen keine Be-
    schreibung der Handlungsmöglichkeiten nach Ölkatastro-
    phen auf See. Sie wollen den Vollzug von Maßnahmen.
    Dazu gehören: Einhüllentanker gehören weltweit außer
    Dienst gestellt,


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    in gefährlichen Seegebieten ist sofort eine Schiffsmelde-
    und Lotsenpflicht einzuführen, Radar- und Schiffsidenti-
    fizierungssysteme sind in Risikoregionen auf See sofort
    und unverzüglich zu installieren und schrottreife Seelen-
    verkäufer haben auf Weltmeeren nichts mehr verloren.


    (Beifall bei allen Fraktionen)

    Wir benötigen endlich eine europäische Küstenwache.
    Nationale Schutzmaßnahmen reichen nicht mehr aus. Wir
    wollen keine Diskriminierung der Seeschifffahrt und
    keine Einschränkung des Seehandels. Wir wollen aber,
    dass den fliegenden Holländern auf See endlich das Hand-
    werk gelegt wird.

    Bereits vor dem verheerenden Ölunfall des Tankers
    „Erika“ vor Frankreichs Küste im Jahre 1999 haben
    Union und FDP auf die Schwachstellen der Seesicherheit
    aufmerksam gemacht. Ich will zugestehen, dass es in
    Randbereichen Verbesserungen für mehr Seeschutz gege-
    ben hat. In der grundsätzlichen Gefahrenabwendung hat
    sich seitdem aber fast gar nichts getan. So ist es bei der
    Deadline für Einhüllentanker im Jahre 2015 geblieben.
    Wir sagen: Das ist viel zu spät. Der Termin ist vorzuzie-
    hen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Nach Angaben des Werftenverbandes könnte die Umrüs-
    tung der Welttankerflotte auf Doppelwandboote in
    dreieinhalb Jahren erfolgen.

    Bei vier Verkehrsministern, die Herr Schröder in fünf
    Jahren hat anmustern lassen, kann es weder ein Konzept
    noch eine Kontinuität für mehr Seesicherheit geben. Es
    brauchte vier Jahre, um nach dem Unglück der „Pallas“
    das Havariekommando in Cuxhaven einzuführen. Vier
    verlorene Jahre lagen dazwischen. Bei diesem Kom-
    mando handelt es sich um ein Managementsystem bei
    Seeunfällen. Unter anderem sollen ökologische Seeschä-
    den eingedämmt werden. Schutzmaßnahmen sind nach
    unserer Auffassung nur ein Teil der optimierten See-


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    2178


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)






    sicherheit. Die eigentliche Ausrichtung von Seesicherheit
    muss es sein, Seeunfälle zu verhindern, also vorzubeugen.


    (Beifall bei der CDU/CSU, dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN und der FDP)


    Das ist zum Beispiel auch eine verdienstvolle Forde-
    rung der Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste. Es
    geht bei uns wie in anderen Ländern auch um ein ganz-
    heitliches Sicherheitssystem. Es geht um Safety and
    Security und nicht nur um einen Teil davon.

    Die Union verfolgt mit ihrem heutigen Antrag dieses
    Ziel. Er wird von der Mehrheit des Hauses heute abge-
    lehnt werden.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Unverständlich!)

    Nach dem parlamentarischen Verständnis von Rot-Grün
    darf es einen Erfolg der Opposition nicht geben. Vor vier
    Wochen haben wir einem ähnlichen Antrag von Rot-Grün
    zugestimmt, weil man nach unserer Auffassung bei der
    nationalen Sicherheit endlich die parteipolitischen Scheu-
    klappen ablegen muss.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Zuruf von der SPD: Der Antrag war auch vernünftig! – Dirk Fischer [Hamburg] [CDU/CSU]: Um den Karren aus dem Dreck zu ziehen, sind wir gerade noch gut genug!)


    Ich komme zur Sache zurück. Über 25 000 Tonnen gif-
    tigen Schweröls sind durch den Untergang des Großtan-
    kers „Prestige“ ins Meer und an die Küste gelangt. 50 000
    Tonnen befinden sich noch in den Tanks. Das Wrack liegt
    in einer Tiefe von 3 600 Metern. Täglich strömen noch
    große Mengen Öl aus. Die Ölpest ist nicht zu Ende. Die
    Begrenzung der Katastrophe durch das Einschleppen der
    „Prestige“ in einen Nothafen hat es nicht gegeben, weil es
    eine verbindliche Nothafenregelung weder national,
    noch europäisch, noch international gibt.

    Seit den Unglücken der „Pallas“ und der „Erika“ ist
    dieser Tatbestand bekannt, als sich dänische und französi-
    sche Häfen weigerten, die Havaristen aufzunehmen. Vier
    Jahre lang hat es durch die Bundesregierung Problembe-
    schreibungen, aber keine wirklichen Problemlösungen
    gegeben. Auch jetzt noch weigert sich Bundesminister
    Stolpe, Nothäfen zu benennen, obwohl ihn die EU-Kom-
    mission dazu verpflichtet hat. In einer Antwort auf meine
    Anfrage hat man mir gestern mitgeteilt, man sei dabei,
    Daten zu sammeln. Eine Benennung der angekündigten
    40 Nothafenliegeplätze gibt es nicht.

    Dabei hätte ein Ölunfall vom Ausmaß der „Prestige“ im
    ökologisch hochsensiblen Wattengebiet der Nordsee ebenso
    verheerende Folgen wie im Fastbinnenmeer der Ostsee. Von
    einer solchen Katastrophe sind wir derzeit nur einen Wim-
    pernschlag entfernt. Täglich passieren Risikogroßtanker im
    Alter der „Prestige“ von 26 Jahren in der Kadetrinne zwi-
    schen dem dänischen Falster und dem deutschen Darß diese
    enge, gefährliche Zone. In dieser Gefahrenzone gibt es pro
    Jahr 65000 Schiffsbewegungen, davon sind 8200 Tanker.
    Es ist eine der am stärksten befahrenen und eine der gefähr-
    lichsten Schiffsrouten in Europa.

    Es gibt weder eine Meldepflicht noch eine Lotsenan-
    nahmepflicht, weder eine ausreichende Radarüberwa-

    chung noch ein funktionierendes Schiffsidentifizierungs-
    system. Tag für Tag sind hier aber tickende Zeitbomben
    unterwegs. Einhüllengroßtanker gehören dazu. Das
    „Flensburger Tageblatt“ schrieb von „Öl-Geisterschif-
    fen“. Nicht Sicherheitslücken registrierte Greenpeace in
    einer kenntnisreichen Dokumentation in diesem Seege-
    biet, sondern ein dramatisches Sicherheitsloch.

    Russland blockiert seit Jahren durch seine Verweige-
    rung der Kooperation eine europäische Ostsee-Sicher-
    heitslösung. Ich hätte mir gewünscht, dass Bundeskanzler
    Schröder bei seinen häufigen Gesprächen mit Putin dieses
    Fehlverhalten Russlands zur Sprache gebracht hätte; denn
    nur internationale Abkommen helfen der Ostsee.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Der Öl- und Gastransport von russischen Häfen durch die
    Ostsee wächst sprunghaft an. Die Sicherheit jedoch
    wächst nicht mit. Im Gegenteil: Da unter anderem die Ver-
    einigten Staaten ein Einlaufverbot für Einhüllentanker
    praktizieren, steigt die Anzahl der Risikoschiffe im euro-
    päischen Raum. Überspitzt formuliert: Der Schrott weicht
    nach Europa aus. Das ist der Tatbestand.

    Auch die „Prestige“ hatte Schweröl aus Russland ge-
    bunkert. Doch statt knallhart und konsequent wie die
    Amerikaner zu reagieren, beklagen EU-Kommission und
    leider auch die Bundesregierung die Lage und entschei-
    den nur zögerlich. Man kann, man müsste, man sollte –
    Fachmann dafür ist Bundesverkehrsminister Stolpe.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Als in diesen Tagen der russische Öltanker „Minerva

    Nounou“ mit 100 000 Tonnen Rohöl im finnischen Meer
    im Eis festsaß, hat es Moskau abgelehnt, einen Eisbrecher
    zu entsenden. Dabei war die Lage überaus dramatisch.
    Der in Griechenland registrierte Tanker war nur für Eis-
    stärken bis 30 Zentimeter zugelassen. Er hätte bei einer
    Eisdecke von 60 Zentimetern und einem Packeis von
    2 Metern gar nicht auslaufen dürfen. Nur unter großem
    Einsatz gelang es Finnland, die Fahrrinne freizumachen.
    Damit ist in letzter Minute eine Ölkatastrophe in der Ost-
    see verhindert worden. Einhüllentanker gehören nicht in
    die Ostsee!


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP)


    Die Verweigerung Russlands kann von niemandem ge-
    duldet werden. Gemeinsame Seesicherheit ist das Gebot
    für alle Ostseeanrainer. Dazu gehört auch ein verstärkter
    Schutz bei Risikoschiffen vor terroristischen Angriffen
    und Piraterie. Der Terroranschlag auf den französischen
    Tanker „Limbourg“ im Jemen hätte auch in Kiel oder
    Cuxhaven passieren können. Das Attentat auf den US-
    Zerstörer „Cole“, bei dem 17 US-Soldaten ums Leben ge-
    kommen sind, wäre auch in Warnemünde und Wilhelms-
    haven möglich gewesen.

    An Nord- und Ostseeküste registrieren wir jährlich
    mehr als 200 000 Schiffsbewegungen, im Nord-Ostsee-
    Kanal fast 35 000. Weder das Havariekommando noch die
    beiden Bundesküstenwachen, die Landesküstenwachen
    und die Zentren der Wasserschutzpolizeien sind dafür

    Wolfgang Börnsen (Bönstrup)





    Wolfgang Börnsen (Bönstrup)

    ausreichend ausgerüstet und mit genügend Kompetenzen
    ausgestattet.

    Die Union bleibt dabei: Wir benötigen mehr denn je
    eine nationale Küstenwache bzw. ein Seesicherheitszen-
    trum, das Bundesgrenzschutz und Bundesmarine mit
    einschließt. Derzeit scheint die Bundesregierung aber
    keine Kraft zu haben, durch einen Staatsvertrag oder eine
    Grundgesetzänderung dafür zu sorgen.

    Die zunehmende Bedrohung durch terroristische
    Anschläge, um die Seetransportkette zu zerstören, ver-
    langt aber auch eine Überprüfung der Trägerkompetenz.
    Ist es eigentlich in Zukunft vertretbar, dass der Verkehrs-
    minister dafür zuständig ist, oder wäre nicht eventuell der
    Bundesinnenminister mit seinen 30 Sicherheitsboten bes-
    ser dafür geeignet?

    Auf jeden Fall gilt: Zur Sicherheit der Bürger, zum
    Schutz der Meere, zur Aufrechterhaltung des Seehandels
    und um unserer Verantwortung für eine intakte Umwelt
    gerecht zu werden, benötigen wir eine Seesicherheit, die
    Safety and Security umfasst.

    Danke schön.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Das Wort hat die Parlamentarische Staatssekretärin

Angelika Mertens.

A
  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Angelika Mertens


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)



    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Her-
    ren! Lieber Herr Börnsen, man könnte fast glauben, den
    Ostseeverkehr gäbe es erst seit 1998.


    (Annette Faße [SPD]: Sehr richtig!)

    Sie reagieren mit einer Aufgeregtheit, Schärfe und Bitter-
    keit, die ich aus Ihrer Sicht fast verstehen kann. Ich habe
    nämlich in den Debatten über die Schiffssicherheit aus
    den vergangenen Jahren nachgelesen. Dabei ist mir eine
    Debatte aus dem Jahre 1993 besonders aufgefallen, in der
    Sie ähnliche Forderungen wie eben erhoben haben.


    (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Sehr ordentlich!)


    In Ihrer Fraktion sind Sie damit jedoch nicht durchge-
    drungen.


    (Dr. Uwe Küster [SPD]: Börnsen, jetzt werden Sie eingeholt!)


    Sie können aber jetzt ganz entspannt zuhören, wenn ich
    vortrage, welche Maßnahmen wir ergriffen haben.

    Zu den Nothäfen möchte ich anmerken – ich habe die
    Unterlagen gestern unterschrieben –, dass wir keine Not-
    häfen ausweisen. Das macht übrigens mit Ausnahme von
    Norwegen niemand. Wir haben Ihnen in unserer Antwort
    deutlich gemacht, dass wir Notliegeplätze vorhalten. Da
    Sie von der Küste stammen, ist Ihnen sicherlich bekannt,
    dass jede Reede und jeder Hafen als Notliegeplatz dienen
    können.

    Vielleicht können wir aber noch einmal sozusagen bi-
    lateral über dieses Thema sprechen, damit Sie uns nicht
    vorwerfen, wir würden keine Nothäfen ausweisen. Es
    muss immer eine Einzelfallentscheidung getroffen wer-
    den. Havarierte Schiffe mit bestimmten Problemen kön-
    nen nicht überall hingebracht werden. Insofern rate ich zu
    mehr Gelassenheit.

    Die Ostsee ist ein junges und flaches Gewässer, das
    erst vor ungefähr 17 000 Jahren entstanden ist. Die Küsten
    sind einmalig. Es gibt Fjorde und Schärenküsten, die Bod-
    denküste in Mecklenburg-Vorpommern, die Förde in
    Schleswig-Holstein, das Kliff und die Ausgleichsküsten,
    an denen man so schön am Strand liegen kann. Auch die
    Haff- und Nehrungsküste gehört dazu.

    Es ist also eine einzigartige Küste, die wir in zweifa-
    cher Hinsicht schützen müssen. Wir müssen sie aus öko-
    logischen wie auch aus ökonomischen Gründen schützen.
    Denn Küstenregionen sind bei uns in der Bundesrepublik
    traditionell strukturschwach. Deshalb kommt dem Touris-
    mus eine besondere Bedeutung zu. Gerade auch deshalb
    müssen wir bei der Sicherheit auf der Ostsee hohe Maß-
    stäbe anlegen.

    Der vorliegende Bericht gibt Auskunft über internatio-
    nale, nationale wie auch regionale Maßnahmen. Er gibt
    auch Auskunft über Maßnahmen, die sich derzeit in der
    Umsetzungsphase befinden. Wir haben schon viel er-
    reicht. So haben wir das Maßnahmenpaket Erika I bereits
    vollständig umgesetzt und befinden uns derzeit in der
    Umsetzung von Erika II. Wir betreiben die Umsetzung
    mit Hochdruck und sind ebenfalls mit Hochdruck mit der
    schnellen Umsetzung des im Dezember vergangenen Jah-
    res vom Europäischen Rat beschlossenen Maßnahmenpa-
    kets zu mehr Sicherheit auf See befasst.

    Wir ziehen also durchaus Konsequenzen aus den
    schweren Schiffsunglücken, vor allen Dingen aus dem der
    „Prestige“. Diese Maßnahmen werden sich auch nachhal-
    tig auf die Ostsee auswirken.

    Neben der bereits erwähnten Beschleunigung der be-
    schlossenen Maßnahmen wurden und werden weitere
    Schritte unternommen, zum Beispiel die Optimierung der
    Schiffswegeführung in der Kadetrinne. Im Rahmen die-
    ser Maßnahme wurde eine Verlängerung des Verkehrs-
    trennungsgebietes vorgenommen, die auch von der IMO
    angenommen wurde. Diese Regelung trat schon im Januar
    letzten Jahres in Kraft. Es handelt sich um so etwas wie
    einen virtuellen Mittelstreifen. Er hat sich bis jetzt wirk-
    lich bewährt; seitdem ist dort nichts mehr passiert.

    Es bleibt aber immer ein Restrisiko. Dieses Restrisiko
    noch weiter zu minimieren muss eine vordringliche Auf-
    gabe sein. Wir streben deshalb eine Lotsannahmepflicht
    für Tankschiffe in der Kadetrinne und auch auf anderen
    kritischen Schifffahrtswegen an.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie des Abg. Hans-Michael Goldmann [FDP])


    Daher begrüßen wir natürlich auch den Antrag, der ges-
    tern im Ausschuss gestellt wurde.


    (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Gemeinsam!)



    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    2180


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)






    – Den gemeinsamen Antrag; genau, Herr Goldmann. – Im
    Interesse aller Ostseeanrainer ist es, zum Beispiel so ge-
    nannte unternormige Schiffe von der Ostsee fernzuhalten.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie des Abg. Hans-Michael Goldmann [FDP])


    Ein großer Erfolg ist die weltweit verbindliche Ein-
    führung der Pflicht zur Ausrüstung mit einem automati-
    schen Schiffsidentifizierungssystem. Tankschiffe wer-
    den ab 1. Juli dieses Jahres damit ausgerüstet sein müssen,
    alle anderen spätestens bis Dezember 2004. Die landge-
    stützten AIS-Stationen werden voraussichtlich bis Ende
    2003 in Betrieb gehen; so lange wird Warnemünde diese
    Aufgabe übernehmen.

    Wir haben internationales Lob für die Einrichtung ei-
    nes Havariekommandos bekommen. Frau Kollegin
    Annette Faße wird darüber sicherlich noch Auskunft ge-
    ben, zumal dieses Kommando in Cuxhaven angesiedelt
    ist.


    (Enak Ferlemann [CDU/CSU]: Das ist das Schöne daran!)


    Es gab noch nie eine so gute Ausstattung wie jetzt; dies
    gilt für Nord- und Ostsee.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. HansMichael Goldmann [FDP])


    In der Ostsee sind zwei moderne Notschlepper in Rostock-
    Warnemünde und Saßnitz stationiert. Ich habe mir neulich
    die „Fairplay 26“ angesehen; sie ist ein sehr interessantes
    Schiff. Ein Notschlepper ist in der Kieler Förde statio-
    niert. Hinzu kommen die „Scharhörn“ und der Neubau ei-
    nes notschleppfähigen Mehrzweckschiffes, das wir im
    Jahre 2004 in Betrieb nehmen wollen.

    Ich wünsche mir noch mehr Prävention, damit die Be-
    satzungen der eben genannten Schiffe, der Schlepper auf
    der Nordsee sowie der Schiffe der Deutschen Gesellschaft
    zur Rettung Schiffbrüchiger nicht nur jederzeit eine
    Handbreit Wasser unter dem Kiel, sondern möglichst auch
    immer eine ruhige Wache haben.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)