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  • tocInhaltsverzeichnis
    Tagesordnungspunkt 9: a) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Bericht über den Stand der Markteinführung und der Kosten- entwicklung von Anlagen zur Erzeu- gung von Strom aus erneuerbaren Energien (Erfahrungsbericht zum EEG) (Drucksache 14/9807) . . . . . . . . . . . . . 1769 B b) Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschät- zung gemäß § 56 a der Geschäftsord- nung: Technikfolgenabschätzung; hier: Endbericht des TA-Projekts „Bioenergieträger und Entwick- lungsländer“ (Drucksache 14/9953) . . . . . . . . . . . . . 1769 B Marco Bülow SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1769 C Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) CDU/CSU 1771 C Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . 1772 D Dr. Christian Eberl FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 1774 A Anke Hartnagel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1775 C Doris Meyer (Tapfheim) CDU/CSU . . . . . . . 1776 C Michaele Hustedt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1778 A Rudolf Kraus CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 1778 D Rolf Hempelmann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 1780 B Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land) CDU/CSU 1781 B Tagesordnungspunkt 10: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Finanzausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Hermann Otto Solms, Jürgen Koppelin, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion der FDP: Keine Erhöhung der Mehrwertsteuer (Drucksachen 15/123, 15/269) . . . . . . 1782 B b) Beschlussempfehlung und Bericht des Finanzausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Hermann Otto Solms, Dr. Andreas Pinkwart, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der FDP: Weniger Staat – weniger Steuern (Drucksachen 15/122, 15/271) . . . . . . 1782 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 5: Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Eine Mehrwertsteuererhöhung ist abzulehnen (Drucksache 15/387) . . . . . . . . . . . . . . . . 1782 C Joachim Poß SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1782 C Jürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . . . . . 1783 A Dr. Hermann Otto Solms FDP . . . . . . . . . . . . 1785 C Christine Scheel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1788 A Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . 1788 B Peter Rzepka CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 1791 A Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1793 C Carl-Ludwig Thiele FDP . . . . . . . . . . . . . 1795 C Peter Rzepka CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 1796 C Stefan Müller (Erlangen) CDU/CSU . . . . . . 1797 C Plenarprotokoll 15/23 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 23. Sitzung Berlin, Freitag, den 31. Januar 2003 I n h a l t : Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1799 C Carl-Ludwig Thiele FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 1800 C Horst Schild SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1801 D Jürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1803 B Horst Schild SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1803 B Norbert Schindler CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 1803 C Dr. Barbara Hendricks SPD . . . . . . . . . . . 1804 A Florian Pronold SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 1805 B Namentliche Abstimmungen . . . . . . . . . . . 1806 B, C Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1809 C, 1811 D Tagesordnungspunkt 11: Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Zivildienstgesetzes (Erstes Zivildienst- änderungsgesetz) (Drucksachen 15/297, 15/375) . . . . . . . . . 1806 D Christel Riemann-Hanewinckel, Parl. Staats- sekretärin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1807 A Willi Zylajew CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 1814 A Jutta Dümpe-Krüger BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1815 C Ina Lenke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1816 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1817 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 1819 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Dr. Reinhard Göhner (CDU/CSU) zur nament- lichen Abstimmung über die Beschlussempfeh- lung zu dem Antrag: Keine Erhöhung der Mehr- wertsteuer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1819 D Anlage 3 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1820 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 23. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. Januar 2003II (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 23. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. Januar 2003 1769 23. Sitzung Berlin, Freitag, den 31. Januar 2003 Beginn: 9.00 Uhr
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    Ina Lenke Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 23. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. Januar 2003 1819 (C) (D) (A) (B) Binninger, Clemens CDU/CSU 31.01.2003 Burchardt, Ulla SPD 31.01.2003 Deittert, Hubert CDU/CSU 31.01.2003* Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 31.01.2003* Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 31.01.2003 Göppel, Josef CDU/CSU 31.01.2003 Granold, Ute CDU/CSU 31.01.2003 Haack (Extertal), SPD 31.01.2003* Karl Hermann Hochbaum, Robert CDU/CSU 31.01.2003 Höfer, Gerd SPD 31.01.2003* Jäger, Renate SPD 31.01.2003* Jonas, Klaus Werner SPD 31.01.2003* Karwatzki, Irmgard CDU/CSU 31.01.2003 Lanzinger, Barbara CDU/CSU 31.01.2003 Laurischk, Sibylle FDP 31.01.2003 Leibrecht, Harald FDP 31.01.2003* Lintner, Eduard CDU/CSU 31.01.2003* Lips, Patricia CDU/CSU 31.01.2003 Michelbach, Hans CDU/CSU 31.01.2003 Möllemann, Jürgen W. FDP 31.01.2003 Müller (Düsseldorf), SPD 31.01.2003 Michael Müller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ 31.01.2003 DIE GRÜNEN Nolte, Claudia CDU/CSU 31.01.2003 Pieper, Cornelia FDP 31.01.2003 Polenz, Ruprecht CDU/CSU 31.01.2003 Rauber, Helmut CDU/CSU 31.01.2003* Rauen, Peter CDU/CSU 31.01.2003 Riegert, Klaus CDU/CSU 31.01.2003 Riester, Walter SPD 31.01.2003* Robbe, Reinhold SPD 31.01.2003 Rupprecht SPD 31.01.2003* (Tuchenbach), Marlene Dr. Scheer, Hermann SPD 31.01.2003* Schily, Otto SPD 31.01.2003 Schmidbauer, Bernd CDU/CSU 31.01.2003 Schmidt (Fürth), CDU/CSU 31.01.2003 Christian Schröder, Gerhard SPD 31.01.2003 Schröter, Gisela SPD 31.01.2003 Dr. Schwanholz, Martin SPD 31.01.2003 Siebert, Bernd CDU/CSU 31.01.2003* Simm, Erika SPD 31.01.2003 Spahn, Jens CDU/CSU 31.01.2003 Steenblock, Rainder BÜNDNIS 90/ 31.01.2003* DIE GRÜNEN Dr. Thomae, Dieter FDP 31.01.2003 Tritz, Marianne BÜNDNIS 90/ 31.01.2003* DIE GRÜNEN Vogt (Pforzheim), Ute SPD 31.01.2003 Volquartz, Angelika CDU/CSU 31.01.2003 Wegener, Hedi SPD 31.01.2003* Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 31.01.2003 Wicklein, Andrea SPD 31.01.2003 Dr. Wodarg, Wolfgang SPD 31.01.2003* * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Dr. Reinhard Göhner (CDU/ CSU) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung zu dem Antrag: Keine Er- höhung der Mehrwertsteuer (Tagesordnungs- punkt 10 a) Ich stimme dem Antrag der FDP (Bundestagsdrucksache 15/123) nicht zu. Selbstverständlich ist eine Mehrwert- steuererhöhung als solche völlig indiskutabel. Das gilt erst entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenografischen Bericht recht vor dem Hintergrund der verfehlten Wirtschafts- und Finanzpolitik der Bundesregierung. Jede Steuererhöhung ist Gift für die Konjunktur. Wir befinden uns in einer an- haltenden Stagnation und einer Rezessionsgefahr, die durch jede Steuererhöhung verschärft wird. Eine Mehr- wertsteuererhöhung kann erst recht nicht in Betracht kommen vor dem Hintergrund geplanter anderer Steuer- erhöhungen und vor dem Hintergrund der bereits vollzo- genen Steuererhöhungen in den Jahren 2002 und 2003. Gleichwohl macht es keinen Sinn, prinzipiell eine Mehr- wertsteuererhöhung auszuschließen, weil wir eine Schief- lage innerhalb des Steuersystems im Verhältnis zwischen direkten und indirekten Steuern haben. Die produktiven Faktoren Arbeit und Kapital werden in Deutschland mit Abstand zu hoch besteuert. Wenn eine nachhaltige, über die Steuerreformstufen 2004 und 2005 weit hinausge- hende Entlastung bei den direkten Steuern erfolgen würde, könnte ein Teil dieser Steuerentlastung durch die Mehrwertsteuer ausgeglichen werden. Unter dem Strich müsste aber als Voraussetzung einer solchen steuersyste- matischen Verschiebung eine Entlastung der Steuerzahler stehen. Ähnliches gilt für Überlegungen im Zusammen- hang mit Strukturreformen in den Sozialversicherungen. Wenn es nachhaltige, ausgabenreduzierende Strukturre- formen der Sozialversicherung gäbe und ein Einsparvolu- men von mindestens 30 Milliarden Euro realisiert würde, um bei den Beitragssätzen unter 40 Prozent zu kommen, wäre eine weiter gehende Umfinanzierung ebenfalls denkbar. Beide theoretischen Konstellationen – eine Ver- änderung im Verhältnis von direkten und indirekten Steu- ern im Rahmen einer Steuersenkung, eine Umfinanzie- rung von Sozialversicherungslasten als Bestandteil einer ausgabenreduzierenden Strukturreform – sind ganz offen- sichtlich mit den Zielen der jetzigen Regierungspolitik nicht vereinbar. Insofern kann eine Mehrwertsteuer- erhöhung in der Tat nicht als vertretbar oder auch nur dis- kutabel erscheinen. Gleichwohl sind Veränderungen im Steuersystem bei Vollzug einer vollständigen Kurskorrektur denkbar, unter den genannten Umständen sogar sinnvoll. Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mit- geteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu der nachstehenden Vorlage absieht: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Delegation der Interparlamentarischen Gruppe der Bundesrepublik Deutschland über die 171. Sitzung des Interparlamentarischen Rates vom 25. bis 27. September 2002 in Genf/Schweiz – Drucksachen 15/104, 15/171 Nr. 2 – Innenausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht derBundesregierung überden Stand derAbwicklung des Fonds für Wiedergutmachungsleistungen an jüdische Verfolgte – Stand 30. Juni 2002 – – Drucksachen 14/9942, 15/99 Nr. 1.12 – Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2002 Außerplanmäßige Verpflichtungsermächtigung bei Kapitel 1202 Titel 53251 – Ausgaben für den Einzug der strecken- bezogenen Straßenbenutzungsgebühren für LKW durch Private – – Drucksachen 14/9770, 15/99 Nr. 1.15 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2002 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 06 40 Titel 68112 – Eingliederungshilfen und Entschädigungen – – Drucksachen 14/9892, 15/99 Nr. 1.16 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2002 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 30 03 Titel 681 05 – Förderung der beruflichen Aufstiegsfortbildung – und bei Kapitel 09 02, allgemeine Bewilligungen, Titel 681 61 – För- derung der beruflichen Aufstiegsfortbildung – – Drucksachen 14/9981, 15/99 Nr. 1.18 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2002 Außerplanmäßige Verpflichtungsermächtigung bei Kapi- tel 06 02 Titel 532 08 – BundOnline 2005 – – Drucksachen 14/9986, 15/99 Nr. 1.19 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2002 Außerplanmäßige Ausgabe und außerplanmäßige Verpflich- tungsermächtigung bei Kapitel 1112 Titel 893 02 – Arbeits- marktprogramm Hochwasserhilfe, Deichbau 2002/2003 – – Drucksachen 14/9987, 15/99 Nr. 1.20 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2002 Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapi- tel 1112 Titel 616 31 – Zuschuss an die Bundesanstalt für Arbeit – – Drucksachen 14/9999, 15/99 Nr. 1.21 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2002 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 1113 Titel 636 22 – Erstattung von Aufwendungen der BfA aufgrund der Überführung von Zusatzversorgungssystemen in die Ren- tenversicherung in den neuen Ländern (einschließlich ehe- maliges Ost-Berlin) – – Drucksachen 14/10003, 15/99 Nr. 1.22 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2002 Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapi- tel 08 03 Titel 636 02 – Verwaltungskostenerstattung für die Zentrale Stelle der Bundesversicherungsanstalt für Ange- stellte (BfA) zurDurchführung des Altervermögensgesetzes – – Drucksachen 15/9, 15/99 Nr. 1.23 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2002 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 06 29 – THW – Titel 53204 – Einsätze bei Katastrophen, Unglücksfällen und öffentlichen Notständen – – Drucksachen 15/39, 15/99 Nr. 1.24 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2002 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 1113 Titel 636 85 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 23. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. Januar 20031820 (C) (D) (A) (B) – Zuschüsse zu den Beiträgen zur Rentenversicherung der in Werkstätten beschäftigten behinderten Menschen – – Drucksachen 15/40, 15/99 Nr. 1.25 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2002 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 1112 Titel 681 01 – Arbeitslosenhilfe – – Drucksachen 15/41, 15/99 Nr. 1.26 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2002 Überplanmäßige Ausgaben bei Kapitel 30 04 Titel 632 11 BAföG – Zuschüsse an Studierende – – Drucksachen 15/129, 15/171 Nr. 4 – DieVorsitzendender folgendenAusschüssehabenmitge- teilt, dass der Ausschuss die nachstehenden EU-Vorlagen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische Parlament zur KenntnisgenommenodervoneinerBeratungabgesehenhat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 15/103 Nr. 1.8 Drucksache 15/103 Nr. 1.13 Drucksache 15/103 Nr. 2.39 Ausschuss fürWirtschaft und Arbeit Drucksache 15/103 Nr. 2.8 Drucksache 15/103 Nr. 2.10 Drucksache 15/103 Nr. 2.42 Drucksache 15/103 Nr. 2.77 Drucksache 15/103 Nr. 2.100 Drucksache 15/173 Nr. 2.31 Ausschuss für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 15/103 Nr. 2.58 Drucksache 15/103 Nr. 2.116 Drucksache 15/103 Nr. 2.117 Drucksache 15/103 Nr. 2.119 Drucksache 15/103 Nr. 2.133 Drucksache 15/173 Nr. 2.49 Drucksache 15/268 Nr. 2.12 Drucksache 15/268 Nr. 2.23 Drucksache 15/268 Nr. 2.26 Ausschuss für Verkehr, Bau und Wohnungswesen Drucksache 15/173 Nr. 2.59 Drucksache 15/173 Nr. 2.74 Drucksache 15/173 Nr. 2.84 Drucksache 15/173 Nr. 2.93 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 15/103 Nr. 2.50 Drucksache 15/103 Nr. 2.101 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 15/173 Nr. 2.68 Ausschuss für Kultur und Medien Drucksache 15/103 Nr. 1.10 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 23. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. Januar 2003 1821 (C)(A) Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Marco Bülow


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Verehrte Damen und Herren! Ein altes

    afrikanisches Sprichwort sagt: „Wende dich der Sonne zu
    und du lässt den Schatten hinter dir.“ Passender und aktu-
    eller könnte man einen Aufruf zum Umdenken nicht for-
    mulieren. Die Sonne steht symbolisch stellvertretend für
    alle Formen der erneuerbaren Energien. Die erneuerbaren
    Energien sind für uns ein Hoffnungsträger. Deshalb för-
    dern wir sie, so wie man Hoffnungsträger fördern sollte,
    wenn man will, dass sie sich entwickeln.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Die wohl wichtigste Fördermaßnahme, das Erneuer-
    bare-Energien-Gesetz, kurz EEG, haben SPD und Grüne
    im März 2000 auf den Weg gebracht. Heute sprechen wir
    über den ersten Erfahrungsbericht, der uns aufzeigt, wie
    sich die erneuerbaren Energien unter dem EEG entwickelt
    haben.


    (Beifall der Abg. Michaele Hustedt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Um es gleich vorwegzunehmen: Die Fördermaßnahme
    war und ist goldrichtig und der Hoffnungsträger wächst
    und gedeiht.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Um noch besser zu werden, müssen wir das Gesetz an ei-
    nigen Stellen nachjustieren und einige neue Entwicklun-
    gen berücksichtigen. Dazu ist es notwendig, noch in die-
    sem Jahr eine Novellierung des EEG vorzunehmen.


    (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Bravo!)





    Marco Bülow
    Ich bin mir sicher, dass wir eine Lösung finden werden,
    die sowohl unserer Wirtschaft als auch der Umwelt und
    vor allem den Menschen zugute kommen wird.

    Erinnern wir uns an die EEG-Debatte vom März 2000.
    Wir haben mit der Energiewende eine Vision vorgegeben,
    eine realisierbare Vision, mit der wir über den Tellerrand
    und über die nächste Wahl hinausblicken.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Die Reden der Opposition bewegten sich dagegen zwi-
    schen Mutlosigkeit und Ablehnung.


    (Dr. Christian Ruck [CDU/CSU]: So ein Schmarren!)


    Eigentlich sei man ja dafür, aber das Gesetz sei das falsche
    Instrument, um den Anteil der erneuerbaren Energien aus-
    zuweiten. Außerdem sei das EEG EU-rechtlich doch sehr
    bedenklich. Lavieren, schwarz malen, aber eigene kons-
    truktive Vorschläge – Fehlanzeige. Das ist Oppositionsar-
    beit à la Union und FDP!


    (Widerspruch bei der CDU/CSU – Georg Girisch [CDU/CSU]: Waren Sie da überhaupt schon dabei?)


    – Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich kann lesen und
    habe natürlich die ganzen Berichte durchgearbeitet, als
    ich mich auf die Rede vorbereitet habe.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Dabei hatten doch alle Parteien des Bundestages An-
    fang der 90er-Jahre dem Beschluss zum EEG-Vorgänger,
    dem Stromeinspeisungsgesetz, zugestimmt. Doch dann
    schlug bei Union und FDP leider wieder die Stunde der
    politischen Dinosaurier.

    Die Entwicklung der letzten Jahre und die daraus re-
    sultierenden Gutachten machen jedoch deutlich, dass der
    Ausbau der erneuerbaren Energien immer notwendiger
    wird. Die fossilen Energiereserven schmelzen unerbitt-
    lich. Der Weltenergieverbrauch wird bis 2030 um gut
    65 Prozent anwachsen. Dies bedeutet beispielsweise für
    die EU eine Verdopplung der Energieabhängigkeit in den
    nächsten 25 Jahren. Der zunehmende Kampf um Energie
    ist schon heute von hoher sicherheitspolitischer und öko-
    nomischer Brisanz. Ich brauche wohl nicht zu betonen,
    wie es um unser Klima bestellt ist. Jeder weiß, in welchem
    Ausmaß die Heftigkeit von Naturkatastrophen gerade in
    den letzten Jahren zugenommen hat. Als bittere Zugabe
    steigt der CO2-Ausstoß rasant: bis 2030 um sage undschreibe 70 Prozent.

    Doch dieses Horrorszenario können wir verhindern. Es
    wird allerdings traurige Realität, wenn wir den einge-
    schlagenen Weg nicht konsequent weitergehen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Es liegt in unser aller Verantwortung, zu handeln und
    dafür zu werben, damit immer mehr Menschen, aber auch
    Staaten für diesen Weg „zur Sonne“ – zu den erneuerba-
    ren Energien – gewonnen werden.

    Werfen wir jetzt einen Blick auf den Bereich, den die
    Opposition bei ihrer Verweigerung so massiv infrage ge-
    stellt hat. Punkt eins: die rechtliche Situation. Im März
    2001 hat der Europäische Gerichtshof die Einspeise- und
    Mindestpreisregelung der EU als rechtskonform be-
    stätigt. Auf Deutsch: Das Gesetz ist einwandfrei.

    Punkt zwei: das angeblich falsche Instrument. Unser
    Ziel war es, den Anteil der erneuerbaren Energien bis
    2010 auf über 12 Prozent zu verdoppeln. Wir liegen mitt-
    lerweile bei über 8 Prozent. Wir haben über 2 Prozent-
    punkte zugelegt. Wir liegen also gut im Zeitplan. Kein an-
    deres Fördergesetz der Welt ist so erfolgreich wie das
    EEG.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ich will noch einen dritten Punkt ergänzen, der durch
    die Oppositionsreden zum EEG geisterte. Es wurde ge-
    sagt, das EEG vernichte Arbeitsplätze. Das Gegenteil ist
    aber der Fall: Bereits 2001 sicherten die erneuerbaren
    Energien rund 120 000 Arbeitsplätze, darunter viele in
    verschiedenen handwerklichen Berufsgruppen, was ich
    für sehr wichtig erachte.

    Dazu sei mir ein Vergleich gestattet. Der Anteil der
    Atomenergie am deutschen Primärenergieverbrauch ist
    14-mal so hoch wie jener der erneuerbaren Energien.
    Doch die Atomwirtschaft hat nur etwa 35 000 Beschäf-
    tigte. 120 000 Beschäftigte zu 35 000 Beschäftigte: In je-
    dem anderen Bereich wäre dies ein Totschlagsargument,
    das jede Diskussion im Keim ersticken würde. Auch das
    sollte man einmal erwähnen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ich möchte zwei weitere Aspekte aufzeigen, die deut-
    lich machen, dass der Erfahrungsbericht ein Erfolgsbe-
    richt ist. Erster Aspekt: CO2-Bilanz. Allein 2001 wurdendurch die erneuerbaren Energien 35Millionen Tonnen des
    Klimakillers CO2 eingespart. Das bedeutet umgerechnet,dass 3,5 Millionen Deutsche heute bereits keine CO2-Emissionen verursachen.


    (Lachen bei der FDP)

    Zweiter Aspekt: Vorbildfunktion. Der Erfolg des EEG

    hat verschiedene Länder wie Frankreich und Spanien dazu
    animiert, wesentliche Elemente unserer Gesetzgebung zu
    übernehmen. Erst vor einigen Tagen hat das renommierte
    Worldwatch Institute – auch die Opposition kennt es wahr-
    scheinlich – das EEG als beispielhaft gerühmt.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    In Deutschland fordern 80 bis 90 Prozent der Menschen
    – keine Partei wird dieses Traumergebnis jemals errei-
    chen –


    (Georg Girisch [CDU/CSU]: Warten wir mal den Sonntag ab!)


    den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien. Dem
    werden wir als Sozialdemokraten nachkommen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)



    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    1770


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)






    Zum Schluss noch ein Wort zu den Kosten. Die Mehr-
    kosten, die durch das EEG entstanden sind, belaufen sich
    auf 0,18 bis 0,26 Eurocent pro Kilowattstunde. Nicht
    berücksichtigt sind dabei Netzkosten und Netzverluste,
    die durch die dezentrale Einspeisung der erneuerbaren
    Energien eingespart werden. Vor allen Dingen werden die
    externen Kosten – das heißt: Klima- und Umweltkosten,
    die durch die Gewinnung der fossilen Energien entstehen –
    verringert. Eine Studie des Bundesumweltamtes hat diese
    Einsparung mit 14 Eurocent pro Kilowattstunde errech-
    net. Demzufolge hätten wir durch das EEG allein 2001
    eine volkswirtschaftliche Einsparung von 2,5 Milliar-
    den Euro gehabt.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Wir haben das Jahr 2003. Fangen wir endlich an, zu be-
    greifen, dass der Verbrauch fossiler Ressourcen und die
    Belastung unserer Umwelt kein Nullsummenspiel ist.
    Was sich manchmal als ökonomisch sinnvoll darstellt,
    kann uns letztlich teuer zu stehen kommen.

    Das Fazit ist schnell gezogen: Der Hoffnungsträger er-
    neuerbare Energie hat die Förderung durch das EEG
    schon jetzt mehr als gerechtfertigt. Die Branche boomt;
    wir sind Weltspitze und haben riesige Exportchancen. Die
    Steigerung des Anteils an erneuerbaren Energien läuft
    nach Plan. Wir vermeiden Millionen Tonnen des Klima-
    killers CO2 und wir schaffen zukunftssichere Arbeits-plätze.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Damit könnte ich meine Rede eigentlich beenden; aber
    ich will – die Wichtigkeit des Themas und die damit ver-
    bundene Chance verleiten mich dazu – noch einen Schluss-
    appell an die Opposition richten. Kolleginnen und Kolle-
    gen, es geht um die Zukunft unseres Lebensraums und die
    Zukunft unserer Kinder. Machen Sie wieder Ernst mit
    Ihrem Wohlwollen für die erneuerbaren Energien! Schie-
    ben Sie endlich Ihre Dinosaurier beiseite! Treten Sie aus
    dem Schatten heraus und wenden Sie sich der Sonne zu!

    Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit. Bei uns sagt man:
    Glück auf!


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Lachen bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Herr Kollege Bülow, das war Ihre erste Rede im Deut-

schen Bundestag, zu der ich Ihnen herzlich gratulieren
möchte.


(Beifall)

Ich schließe ausdrücklich die Punktlandung bei der Ein-
haltung Ihrer Redezeit in diese Gratulation ein und wün-
sche uns allen, dass Ihnen das bei Ihren künftigen Reden
in ähnlicher Weise gelingt.


(Michaele Hustedt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Er kann gut länger reden! Er war doch gut!)


Nun erteile ich dem Kollegen Dr. Klaus W. Lippold für
die CDU/CSU-Fraktion das Wort.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Klaus W. Lippold


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Her-

    ren! Auch ich gratuliere dem Kollegen Bülow. Das heißt
    aber nicht, dass man mit seinen Inhalten vollständig über-
    einstimmen muss.


    (Horst Kubatschka [SPD]: 90 Prozent reichen!)


    Dazu ist eines anzumerken: Es ist nicht ganz so, wie es
    sich darstellt. Das kann man noch nicht wissen, wenn man
    neu ins Parlament gewählt wurde.


    (Horst Kubatschka [SPD]: Dann haben Sie es vergessen, Herr Kollege!)


    Die Welt der regenerativen Energien hat nicht erst mit
    Rot-Grün angefangen. Vielmehr haben wir seinerzeit das
    Stromeinspeisungsgesetz auf den Weg gebracht, so wie
    wir in diesem Hause alle qualitativen Neuerungen auf den
    Weg gebracht haben. Sie haben sich jeweils später dran-
    gehängt und – das gestehe ich Ihnen zu – auch die eine
    oder andere Erweiterung vorgenommen. Es trifft aber
    nicht zu, dass von Ihnen grundsätzlich neue Entwicklun-
    gen angeschoben worden sind.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wenn es nach Ihnen gehen würde, Herr Kollege Bülow,
    würden wir uns immer noch in der Dinosaurierzeit befin-
    den.

    Ich komme zu einem weiteren Punkt. Wir haben den in
    Rio begonnenen internationalen Klimaschutzprozess
    vorangetrieben. Wir brauchen die regenerativen Energien,
    weil innerhalb der Bundesrepublik wie auch der Europä-
    ischen Union Versorgungssicherheit notwendig ist, weil
    wir generell bundes-, europa- und weltweit Ressourcen-
    schonung betreiben müssen und weil wir den Klima-
    schutz erheblich voranbringen müssen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Dr. Christian Eberl [FDP])


    Da wir gerade beim Thema Klimaschutz sind, möchte
    ich noch etwas zu der Dinosaurierfunktion anmerken,
    Herr Kollege Bülow. In unserer Regierungszeit sind die
    Kohlendioxidemissionen kräftig reduziert worden. Sie
    haben der Reduktion der Kohlendioxidemissionen nichts
    hinzugefügt; im Gegenteil: In den vergangenen beiden
    Jahren sind sie unter Ihrer Regierung wieder gestiegen.
    Das ist der falsche Weg. Darüber helfen auch keine flot-
    ten Sprüche hinweg.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Wir müssen die bestehenden Möglichkeiten besser nut-
    zen. Das EEG hat ohne Zweifel einen Schub für die
    Windenergie gebracht; es hat aber auch erhebliche Di-
    vergenzen erkennen lassen und es ist in anderen Berei-
    chen zu Förderrückständen gekommen.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: So ist es! Genau darum geht es!)


    Marco Bülow




    Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach)

    Wir müssen für einen ausgewogeneren Energiemix in die-
    sen Bereichen sorgen.


    (Marco Bülow [SPD]: 90 Prozent Atom!)

    Ich halte es für wichtig, insbesondere bei der Biomasse

    anzusetzen. Wir haben immer darauf hingewiesen, dass
    Biomasse einen besonderen Vorzug aufweist. Wir können
    damit Synergieeffekte erzeugen. Einerseits kann die
    Landwirtschaft eingebunden werden und andererseits
    kann rund um die Uhr Energie erzeugt werden. Beides ist
    positiv. Deshalb werden wir in Zukunft einen wesentlich
    stärkeren Akzent zugunsten der Biomasse setzen müssen,
    als es bisher der Fall war.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ich will aber auch deutlich machen – in diesem Zusam-

    menhang hat der Bericht noch Fragen offen gelassen –,
    dass es in der Bundesrepublik Deutschland keine endlose
    Steigerung des Anteils der regenerativen Energien geben
    kann. Dagegen gibt es zunehmend Widerstände.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Auch das ist richtig!)


    Ich warte darauf, dass Sie darlegen, wie Sie diese Wider-
    stände überwinden wollen, um das gemeinschaftliche Ziel
    der Stärkung regenerativer Energien zu erreichen. Diese
    Frage haben Sie bisher offen gelassen.

    Die konstruktive Mitwirkung an den Überlegungen,
    die derzeit angestellt werden, setzt auch voraus, dass eine
    Reihe von Kriterien erfüllt ist. Ich warne vor der dogma-
    tischen Darstellung, nur die dezentrale Energieerzeugung
    sei richtig. Wir werden einen Energiemix brauchen.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: So ist es!)

    Ich warne davor, einseitig auf einen bestimmten Energie-
    träger zu setzen. Wir brauchen den gesamten Energieträ-
    germix, um den bestehenden Anforderungen gerecht zu
    werden.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Innerhalb des EEG sind stärkere Anreize nötig, damit

    anstelle einer statischen Situation, in der es keine Weiter-
    entwicklung gibt, neue, innovative Technologien im Gel-
    tungsbereich dieses Gesetzes entwickelt werden. Auch
    hier muss entsprechend etwas getan werden.

    Wir brauchen neue Systemlösungen für die Energieer-
    zeugung bis hin zur Energienutzung; auch dazu müssen
    im EEG Anreize gegeben werden. Ich glaube, dass das ein
    ganz wesentlicher Punkt ist. Auf den werden wir in den
    weiteren Diskussionen achten. Ich meine, dass wir damit
    auf einem vernünftigen Weg sind und marktwirtschaftli-
    che Lösungen nicht verbauen.

    Ich füge einen Punkt hinzu, den Sie mehr und mehr aus
    dem Auge verlieren: Wir müssen darauf achten, dass wir
    wettbewerbsfähig bleiben.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Genauso ist es!)


    Deshalb muss es zu Kostendegressionen kommen. In dem
    vorliegenden Bericht und in den Diskussionen der Bundes-
    regierung ist angedeutet worden, dass es an bestimmten
    StellenÜberförderungengibt. Sie habennochnicht gesagt,

    wie Sie diese angehen wollen.Auch darauf müssen Sie ein-
    gehen, damit wir wissen, welche Pläne es im Hinblick auf
    eine Degression gibt und wie sie realisiert werden sollen.

    Sie haben auch noch nicht deutlich gemacht, wie Sie
    den Konflikt zwischen Naturschutz und der Nutzung re-
    generativer Energien lösen wollen. Ich halte das für wich-
    tig. Denn in vielen Teilen der Bevölkerung wachsen die
    Widerstände. Da heißt es zum Beispiel:

    Eine Fehlentscheidung aus Naturschutz-Sicht war
    die Genehmigung eines Offshore-Windparks in der
    Nordsee. Am Windpark Butendiek ist jetzt der Kon-
    flikt zwischen erneuerbaren Energien deutlich. Der
    Offshore-Windpark Butendiek mit seinen 80 geplan-
    ten Windkraftanlagen ca. 30 Kilometer vor Sylt liegt
    ausgerechnet in einem „Important Bird Area“, also in
    einem EU-Schutzgebiet, und ist zudem wichtig für
    Schweinswale, die dort ein Kälberaufzuchtgebiet ha-
    ben. Bevor Offshore-Standorte festgelegt werden,
    müssen die schutzwürdigen Meeresbereiche identifi-
    ziert und als Schutzzonen ausgewiesen sein, um eine
    Überschneidung mit Eignungsgebieten zu vermei-
    den. Die Debatte über Butendiek sollte die Bundes-
    regierung zum Anlass nehmen, das Verhältnis erneu-
    erbarer Energien zum Naturschutz zu klären.

    Der letzte Satz lautet:
    Die Bundesregierung muss ihre Entscheidung zu
    Butendiek zurücknehmen.

    (Rolf Hempelmann [SPD]: Interessant, wer Ihre Reden schreibt!)

    Das sagt der BUND und nicht die CDU/CSU.

    Ich meine, wir sollten uns mit solchen Argumenten
    sehr sorgfältig auseinander setzen. Auch das finden wir in
    dieser Form bei Ihnen nicht. Wenn wir wirklich eine so-
    lide Basis für die Nutzung regenerativer Energien haben
    wollen, dann brauchen wir nicht den Konflikt, sondern die
    Zusammenarbeit mit den Naturschützern und dann brau-
    chen wir auch nicht den Konflikt, sondern die Zusam-
    menarbeit mit den Landwirten. Wir setzen auf Koopera-
    tion und nicht auf ideologische Fixierung.


    (Rolf Hempelmann [SPD]: Wenigstens mal was Neues!)


    In diesem Sinne werden wir mit Ihnen konstruktiv zu-
    sammenwirken.

    Herzlichen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU)