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ID1502216600

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Nachträgliche Glückwünsche zum Geburtstag des Bundesministers Dr. Peter Struck sowie des Abgeordneten Norbert Königshofen . . . . 1665 A Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Wolfgang Spanier . . . . . . . . . . . . . . . . 1665 A Erweiterung der Mitgliederzahl im Ausschuss für Kultur und Medien . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1665 A Wiederwahl der Abgeordneten Ulrike Poppe als Mitglied des Beirats nach § 39 des Stasi- Unterlagen-Gesetzes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1665 B Festlegung der Zahl der Mitglieder des Euro- päischen Parlaments, die an den Sitzungen des Ausschusses für die Angelegenheiten der Euro- päischen Union teilnehmen können . . . . . . . . 1665 B Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . . 1665 B Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . 1666 A Tagesordnungspunkt 3: Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Offen- sive für den Mittelstand (Drucksache 15/351) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1666 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Dagmar Wöhrl, Karl-Josef Laumann, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion der CDU/CSU: Grundsätzliche Kehrtwende in derWirt- schaftspolitik statt neuer Sonderregeln – Mittelstand umfassend stärken (Drucksache 15/349) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1666 C in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Abgeordneten Rainer Brüderle, Dr. Hermann Otto Solms, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der FDP: Neue Chancen für den Mittelstand – Rahmen- bedingungen verbessern statt Förder- dschungel ausweiten (Drucksache 15/357) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1666 C Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1666 D Friedrich Merz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 1670 C Fritz Kuhn BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . 1674 A Rainer Brüderle FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1677 A Klaus Brandner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1679 B Dagmar Wöhrl CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 1681 D Werner Schulz (Berlin) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1684 A Gudrun Kopp FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1685 D Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . . 1687 B Christian Lange (Backnang) SPD . . . . . . . . . 1688 A Laurenz Meyer (Hamm) CDU/CSU . . . . . . . 1690 A Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk SPD . . . . . . . . . . . 1692 A Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 1694 B Reinhard Schultz (Everswinkel) SPD . . . . . . 1696 D Alexander Dobrindt CDU/CSU . . . . . . . . . . . 1698 D Tagesordnungspunkt 4: a) Erste Beratung des vom Bundesrat ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum optimalen Fördern und Fordern in Vermittlungsagenturen (OFFENSIV-Gesetz) (Drucksache 15/273) . . . . . . . . . . . . . . 1700 B Plenarprotokoll 15/22 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 22. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 I n h a l t : b) Erste Beratung des vom Bundesrat ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Fördern und Fordern arbeits- fähiger Sozialhilfeempfänger und Ar- beitslosenhilfebezieher (Fördern-und- Fordern-Gesetz) (Drucksache 15/309) . . . . . . . . . . . . . . 1700 C c) Antrag der Abgeordneten Dr. Heinrich L. Kolb, Daniel Bahr (Münster), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Das Sozialhilferecht gerechter gestal- ten–HilfebedürftigeBürgereffizienter fördern und fordern (Drucksache 15/358) . . . . . . . . . . . . . . 1700 C Silke Lautenschläger, Staatsministerin (Hessen) 1700 D Gerd Andres, Parl. Staatssekretär BMWA . . . 1703 A Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1705 A Dr. Thea Dückert BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 1706 B Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1708 B Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1709 B Johannes Singhammer CDU/CSU . . . . . . . . . 1710 B Thomas Sauer SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1712 A Dr. Heinrich L. Kolb FDP . . . . . . . . . . . . . . . 1713 D Walter Hoffmann (Darmstadt) SPD . . . . . . . . 1715 B Dr. Heinrich L. Kolb FDP . . . . . . . . . . . . 1716 C Wolfgang Meckelburg CDU/CSU . . . . . . . . . 1717 A Karin Roth (Esslingen) SPD . . . . . . . . . . . . . 1719 D Tagesordnungspunkt 12: Überweisungen im vereinfachten Ver- fahren Antrag der Abgeordneten Markus Löning, Daniel Bahr (Münster), weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion der FDP: Westsahara- konflikt beilegen – UN-Friedensplan durchsetzen (Drucksache 15/316) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1721 D Tagesordnungspunkt 13: Abschließende Beratungen ohne Aus- sprache a) Zweite Beratung und Schlussabstim- mung über den von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 26. Juli 2001 zwi- schen der Bundesrepublik Deutsch- land und derTschechischen Republik über den Bau einer Grenzbrücke an der gemeinsamen Staatsgrenze in An- bindung an die Bundesstraße B 20 und die Staatsstraße I/26 (Drucksachen 15/12, 15/272) . . . . . . . . 1722 A b)–d) Beschlussempfehlungen des Petitions- ausschusses: Sammelübersichten 8, 9, 10 zu Petitionen (Drucksachen 15/320, 15/321, 15/322) 1722 A e) Antrag der Fraktionen der SPD, der CDU/CSU, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP: Erneute Über- weisung von Vorlagen aus früheren Wahlperioden (Drucksache 15/345) . . . . . . . . . . . . . . 1722 C Tagesordnungspunkt 5: Wahlvorschlag der Fraktionen der SPD, der CDU/CSU, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP für die vom Deut- schen Bundestag zu entsendenden Mitglie- der des Beirats bei der Regulierungs- behörde für Telekommunikation und Post gemäß § 67 Abs. 1 des Telekommu- nikationsgesetzes (Drucksache 15/356) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1722 C Zusatztagesordnungspunkt 4: Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ- NEN eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Änderung der Vorschriften über die Straftaten gegen die sexuelle Selbst- bestimmung und zur Änderung anderer Vorschriften (Drucksache 15/350) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1722 D Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . 1722 D Dr. Norbert Röttgen CDU/CSU . . . . . . . . . . . 1724 D Dr. Wolfgang Götzer CDU/CSU . . . . . . . . . . 1725 A Jerzy Montag BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 1726 D Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1729 A Michaela Noll CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 1730 A Joachim Stünker SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1731 D Siegfried Kauder (Bad Dürrheim) CDU/CSU 1733 D Tagesordnungspunkt 8: Antrag der Abgeordneten Dirk Fischer (Hamburg), Eduard Oswald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Transrapid-Projekt Berlin–Ham- burg unverzüglich wieder aufnehmen (Drucksache 15/300) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1735 D Dirk Fischer (Hamburg) CDU/CSU . . . . . . . . 1736 A Angelika Mertens, Parl. Staatssekretärin BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1738 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003II Horst Friedrich (Bayreuth) FDP . . . . . . . . . . 1739 D Albert Schmidt (Ingolstadt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1740 D Norbert Königshofen CDU/CSU . . . . . . . . . . 1742 B Reinhard Weis (Stendal) SPD . . . . . . . . . . . . 1743 B Dirk Fischer (Hamburg) CDU/CSU . . . . . 1744 A Renate Blank CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 1746 A Tagesordnungspunkt 7: Antrag der Abgeordneten Hans-Michael Goldmann, Dr. Christel Happach-Kasan, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: EU-Richtlinie zur Haltung von Nutztieren in nationales Recht umsetzen (Drucksache 15/226) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1747 A Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . 1747 B Uwe Bartels, Minister (Niedersachsen) . . . . . 1748 C Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . 1750 A Peter H. Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU 1751 A Gitta Connemann CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 1751 D Friedrich Ostendorff BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1753 B Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . 1755 A Friedrich Ostendorff BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1755 D Georg Schirmbeck CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 1756 A Tagesordnungspunkt 6: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Norbert Röttgen, Cajus Caesar, weite- ren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Strafgesetz- buches – Graffiti-Bekämpfungsgesetz (Drucksache 15/302) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1757 B Dr. Jürgen Gehb CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 1757 C Hermann Bachmaier SPD . . . . . . . . . . . . . . . 1759 A Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1760 C Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1761 B Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 1762 C Dr. Christoph Bergner CDU/CSU . . . . . . . . . 1763 A Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1763 D Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ 1764 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1766 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 1767 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 III (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 1665 22. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (A) (C) 1766 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 1767 (C) (D) (A) (B) Berninger, Matthias BÜNDNIS 90/ 30.01.2003 DIE GRÜNEN Bindig, Rudolf SPD 30.01.2003* Burchardt, Ulla SPD 30.01.2003 Deittert, Hubert CDU/CSU 30.01.2003* Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 30.01.2003* Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 30.01.2003 Göppel, Josef CDU/CSU 30.01.2003 Granold, Ute CDU/CSU 30.01.2003 Haack (Extertal), Karl SPD 30.01.2003* Hermann Höfer, Gerd SPD 30.01.2003* Hoffmann (Chemnitz), SPD 30.01.2003* Jelena Jäger, Renate SPD 30.01.2003* Jonas, Klaus Werner SPD 30.01.2003* Kelber, Ulrich SPD 30.01.2003* Lanzinger, Barbara CDU/CSU 30.01.2003 Leibrecht, Harald FDP 30.01.2003* Lintner, Eduard CDU/CSU 30.01.2003* Dr. Lucyga, Christine SPD 30.01.2003* Möllemann, Jürgen W. FDP 30.01.2003 Müller (Düsseldorf), SPD 30.01.2003 Michael Rauber, Helmut CDU/CSU 30.01.2003* Rauen, Peter CDU/CSU 30.01.2003 Riester, Walter SPD 30.01.2003* Robbe, Reinhold SPD 30.01.2003 Rupprecht SPD 30.01.2003* (Tuchenbach), Marlene Dr. Scheer, Hermann SPD 30.01.2003* Schmidt (Fürth), CDU/CSU 30.01.2003 Christian Schröter, Gisela SPD 30.01.2003 Siebert, Bernd CDU/CSU 30.01.2003* Simm, Erika SPD 30.01.2003 Steenblock, Rainder BÜNDNIS 90/ 30.01.2003* DIE GRÜNEN Dr. Thomae, Dieter FDP 30.01.2003 Tritz, Marianne BÜNDNIS 90/ 30.01.2003* DIE GRÜNEN Volquartz, Angelika CDU/CSU 30.01.2003 Wegener, Hedi SPD 30.01.2003* Wicklein, Andrea SPD 30.01.2003 Dr. Wodarg, Wolfgang SPD 30.01.2003* * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenografischen Bericht Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Christoph Bergner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Kollege Ströbele, ich bin gern bereit, Ihnen die

    Zahlen zu liefern, die wir bei einer Anhörung im Mai 2000
    in der Stadt Halle zur Kenntnis bekamen. Damals wurde
    uns von der Polizei erklärt, dass wir mit einer Auf-
    klärungsquote von bis zu 70 Prozent rechnen könnten und
    dass insgesamt drei Tatverdächtige tatsächlich verurteilt
    worden seien. Mit einem solchen Verhältnis haben wir es
    zu tun.

    Ich habe noch keinen Polizisten erlebt – die Polizisten
    bemühen sich bei diesen Ermittlungen ja beträchtlich –,
    der, wenn er nicht das Gefühl hat, für den Papierkorb zu
    arbeiten, nicht mit demselben Nachdruck, mit dem ich es
    über Jahre tue, an dieser Stelle eine Strafrechtsverschär-
    fung fordert.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Jörg van Essen [FDP]: Die Gewerkschaft der Polizei tut das zum Beispiel auch!)


    – Die Motivlage ist völlig eindeutig.
    Herr Kollege Ströbele, mir macht aber Sorgen – hier

    stehen wir in der Gefahr der Bagatellisierung; auch dies
    haben über Jahre geführte Gespräche mit der Polizei er-
    geben –, dass wir es mit einem Einstiegs- und Weg-
    bereitungsdelikt zu tun haben. Das Kratzen geschieht
    dort, wo man Sorge hat, dass die Sprayereien leicht abzu-
    waschen sind. Nach dem Kratzen kommt das Zertrüm-
    mern und nach dem Zertrümmern kommen weiter ge-
    hende Sachbeschädigungen.


    (Dr. Jürgen Gehb [CDU/CSU]: Und Körperverletzungen!)


    Herr Kollege Ströbele, Folgendes hat mich in den Jah-
    ren, in denen ich mich mit diesem Problem beschäftige,
    nachdenklich gemacht: Inzwischen gibt es eine Szene –
    das betrifft sicherlich nur eine Minderheit des Täterkrei-
    ses –, die hoch organisiert ist. Als wir unsere Bemühun-
    gen im Internet präsentierten, sind wir durch einen Link
    auf eine Seite gestoßen – die Internetadresse ist
    www.halle.crime.de; inzwischen habe ich ähnliche Seiten
    gefunden –, auf der Sprayer die Hauswände, auf die sie
    ihre Tags gesetzt haben, wie Trophäen ausstellen. Außer-
    dem werden in einem Vorspann die Sicherungsbemühun-
    gen der Polizei in einer solch zotigen Weise verhöhnt,
    dass ich mich scheue, das in diesem Hohen Hause zu zi-
    tieren. Auch so etwas fordert aus meiner Sicht, dass der
    Staat beim Strafrecht eine eindeutige Antwort nicht schul-
    dig bleiben darf.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Zum Abschluss möchte ich noch sagen: Die Straf-

    rechtsverschärfung ist nur ein Teil eines Handlungskon-
    zepts. Ich selbst habe mich um die Gründung eines
    Vereins bemüht, der beispielsweise versucht, eine zivil-
    rechtliche Entscheidung über die Anerkennung der Säu-
    berung von Denkmälern als gemeinnütziges Anliegen
    herbeizuführen und darüber finanzielle Hilfe zu bekom-

    men. Nur, wenn immer Sie so etwas tun, werden Sie fest-
    stellen: Allein mit bürgerschaftlichem Engagement lässt
    sich dieses Problem nicht lösen. Der Staat ist gefordert,
    mit dem Strafrecht eine zweifelsfreie Antwort zu geben.
    Um eine solche Antwort sollten wir uns bemühen; denn
    die Resignation der Bürger – das erlebe ich leider in den
    Stadtteilen, in denen unbesprühte Wände zur Seltenheit
    geworden sind – führt zu Wegzug und Verslumung ganzer
    Stadtteile. Insofern stehen wir hier vor einer grundsätzli-
    chen Entscheidung. Ich kann nur dazu auffordern, dass
    wir dem Anliegen, das mir in den letzten Jahren in einer
    ostdeutschen Großstadt vermittelt wurde, gerecht werden,
    und zwar in seiner ganzen Dimension.

    Danke schön.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Herr Kollege Dr. Bergner, ich gratuliere Ihnen zu Ihrer

ersten Rede im Deutschen Bundestag. Herzlichen Glück-
wunsch!


(Beifall)

Als letzter Redner zu diesem Tagesordnungspunkt hat

nun der Parlamentarische Staatssekretär Alfred Hartenbach
das Wort.


(Dr. Jürgen Gehb [CDU/CSU]: Ach, was muss man oft von bösen Buben hören oder lesen? Jetzt kommt doch bestimmt wieder Wilhelm Busch!)


A
  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Alfred Hartenbach


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)



    Sehr geehrter Herr Präsident! Meine lieben Kollegin-
    nen und Kollegen! Herr Gehb, ich zitiere heute einmal
    nicht Wilhelm Busch, sondern beginne mit Karl Valentin,
    damit ich Ihren Wissensschatz noch ein bisschen erwei-
    tere. Karl Valentin hat gesagt: „Es ist alles gesagt, aber
    noch nicht von allen.“ Ich möchte zu dem Gesetzentwurf,
    den Sie heute vorgelegt haben, sagen: Es ist alles gesagt,
    und zwar von allen.


    (Beifall bei der SPD)

    Wir diskutieren heute über das Gleiche wie schon in

    der letzten Legislaturperiode oder wie vor fast sechs Wo-
    chen. Nun zitiere ich Goethe: „Getretener Quark wird
    breit, nicht stark.“ Vor gut einem Monat haben wir alle Ar-
    gumente ausgetauscht. Sie erwecken heute trotzdem wie-
    der den Eindruck, dass mit dem Begriff der Verunstal-
    tung das Problem in den Griff zu bekommen ist.


    (Dr. Jürgen Gehb [CDU/CSU]: Das hat überhaupt keiner gesagt!)


    Sie befinden sich ein weiteres Mal auf dem Holzweg.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Beim Lesen Ihres Gesetzentwurfes bekommt man den
    Eindruck, Farbschmierereien und Graffiti würden nur
    selten vom Tatbestand der Sachbeschädigung erfasst und
    seien aus diesem Grunde regelmäßig straflos. Wir alle


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    1764


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)






    wissen, dass das so nicht stimmt. Wenn Graffitisprayer
    gefasst werden, können sie in vielen Fällen wegen Sach-
    beschädigung verurteilt werden. Ich weiß im Gegensatz
    zu Ihnen, Kollege Bergner, als Staatsanwalt und Richter,
    dass das so ist. Für eine Verurteilung reicht schon aus,
    dass die Substanz der besprühten Fläche durch die Reini-
    gung geringfügig beschädigt wird.

    Ich habe die Aussage eines Berliner Malermeisters
    bei einer Sachverständigenanhörung im Jahre 1999
    noch sehr gut in Erinnerung. Dieser Malermeister hat
    gesagt, der heute handelsübliche Außenputz sei bei
    Farbschmierereien nur durch Abschleifen und damit nur
    durch eine Verletzung der Substanz zu beseitigen. Da-
    mit haben wir es mit dem Tatbestand der Sachbeschädi-
    gung zu tun.


    (Dr. Norbert Röttgen [CDU/CSU]: Das hängt vom Material ab!)


    Es ist deshalb nicht redlich, wenn Sie immer wieder so
    tun, als klaffte hier eine Gesetzeslücke und als genügte
    ein Federstrich des Gesetzgebers, um sämtlichen Farb-
    schmierereien bis in alle Ewigkeit ein Ende zu bereiten.
    Nicht die Rechtslage ist das Problem bei der Graffiti-
    bekämpfung, sondern die Schwierigkeit, die Täter zu fas-
    sen. Wenn Täter nicht ermittelt werden können, dann kön-
    nen sie nicht bestraft werden. An diesem Problem werden
    alle Eingriffe in das materielle Strafrecht nichts ändern.
    Vorrangig ist es deshalb – gerade aus jugendpolitischer
    Sicht –, eine wirksame Prävention sicherzustellen. Da-
    rauf sollten wir uns konzentrieren.

    Herr Gehb, ich zitiere aus der „Hessischen Nieder-
    sächsischen Allgemeinen“ – Ort ist Hofgeismar, wo ich
    einmal Amtsrichter war –:

    „Das war ein gutes Beispiel von Zivilcourage. Da-
    rauf sind wir angewiesen, um unsere Ermittlungsar-
    beiten auch zum Erfolg zu führen.“ Gerhard Wöhrl,
    Erster Hauptkommissar und Leiter der Polizeistation
    in Hofgeismar, spricht von einer Zeugin aus Immen-
    hausen,

    – da wohne ich –
    die der Polizei einen entscheidenden Hinweis gege-
    ben hat.

    Der Artikel schließt folgendermaßen:
    Um diese Straftaten aber aufklären zu können, soll-
    ten die Bürger Mut beweisen und ihre Beobachtun-
    gen melden. Wöhrl: „Es ist nicht damit getan, die Au-
    gen zu schließen oder gleichgültig weiterzugehen,
    wenn man etwas gesehen hat.“

    Sicherlich kann man über eine Gesetzesänderung
    nachdenken, um auch die wenigen Fälle zu erfassen, die
    ausnahmsweise einmal nicht die Voraussetzungen der
    Substanzverletzung erfüllen. Der Begriff des Verunstal-
    tens ist – auch das hat bereits die Sachverständigenan-
    hörung im Jahre 1999 ergeben – als Grundlage für eine
    Ausdehnung der Sachbeschädigungsdelikte aber nicht ge-
    eignet. Er ist in diesem Zusammenhang für einen Straf-
    rechtsbegriff zu stark an ein ästhetisches Werturteil ge-
    bunden. Der Kollege Bachmaier hat unsere Haltung dazu
    ausgeführt. Ich möchte darauf nicht weiter eingehen. Vor

    allen Dingen möchte ich Staatsanwälten und Richtern
    nicht zumuten, dass sie sich zu Kunstsachverständigen
    machen müssen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Herr van Essen, der Einwand, dass der Begriff des Ver-
    unstaltens bereits im Strafgesetzbuch existiert, greift zu
    kurz.


    (Jörg van Essen [FDP]: Nein!)

    – Hören Sie zu! § 134 StGB, der damit gemeint ist, hilft
    für unseren Fall nicht weiter. Dort geht es um den Schutz
    der öffentlichen Wirksamkeit amtlicher Kundmachungen.
    Die Missachtung des dienstlichen Schriftstücks steht im
    Vordergrund und nicht die Frage, ob die Veränderung als
    ästhetisch gelungen erscheint oder nicht.


    (Jörg van Essen [FDP]: Trotzdem haben wir den Begriff des Verunstaltens!)


    Anders wäre es bei dem Tatbestand der Sachbeschädi-
    gung. Dort würde das Moment der Ästhetik für den Be-
    griff des Verunstaltens eben nicht von vornherein als un-
    beachtlich angesehen werden können.


    (Jörg van Essen [FDP]: Österreich macht es doch auch so!)


    Ich verstehe deshalb nicht, weshalb die Fraktionen von
    CDU/CSU und FDPam Begriff des Verunstaltens hängen.
    Das eigentliche Problem ist doch nicht die Frage


    (Unruhe bei der CDU/CSU und der FDP)

    – hören Sie doch einmal zu! –, ob Graffiti uns oder den
    Richtern und Staatsanwälten gefallen oder nicht. Das Är-
    gernis für den konkreten Eigentümer oder den Berechtig-
    ten ist doch die nicht unerhebliche Veränderung des Er-
    scheinungsbildes einer Sache, also der Hauswand oder
    was auch immer, gegen seinen Willen. Wir sollten deshalb
    darüber nachdenken, ob wir den Tatbestand der Sachbe-
    schädigung in diese Richtung rechtsstaatlich einwandfrei
    weiterentwickeln können.

    Verehrter Kollege Gehb, wenn Sie das Protokoll mei-
    ner Rede vom 20. Dezember 2002 richtig gelesen hätten,
    dann hätten Sie festgestellt, dass ich schon zu diesem
    Zeitpunkt das Gleiche gesagt habe. Wir werden uns auf
    diesen Weg begeben. Wenn das geschehen ist, sind,
    meine Damen und Herren von der Union, die von der
    CDU oder von der CSU regierten Länder am Zuge, ord-
    nungsgemäße Polizeivorschriften zu finden, um Graffiti
    zu verhindern.

    Ich möchte zum Schluss kommen. Danach bin ich fer-
    tig und ich bedanke mich, dass mir Herr Gehb so gut zu-
    gehört hat.