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ID1502203600

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Nachträgliche Glückwünsche zum Geburtstag des Bundesministers Dr. Peter Struck sowie des Abgeordneten Norbert Königshofen . . . . 1665 A Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Wolfgang Spanier . . . . . . . . . . . . . . . . 1665 A Erweiterung der Mitgliederzahl im Ausschuss für Kultur und Medien . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1665 A Wiederwahl der Abgeordneten Ulrike Poppe als Mitglied des Beirats nach § 39 des Stasi- Unterlagen-Gesetzes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1665 B Festlegung der Zahl der Mitglieder des Euro- päischen Parlaments, die an den Sitzungen des Ausschusses für die Angelegenheiten der Euro- päischen Union teilnehmen können . . . . . . . . 1665 B Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . . 1665 B Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . 1666 A Tagesordnungspunkt 3: Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Offen- sive für den Mittelstand (Drucksache 15/351) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1666 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Dagmar Wöhrl, Karl-Josef Laumann, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion der CDU/CSU: Grundsätzliche Kehrtwende in derWirt- schaftspolitik statt neuer Sonderregeln – Mittelstand umfassend stärken (Drucksache 15/349) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1666 C in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Abgeordneten Rainer Brüderle, Dr. Hermann Otto Solms, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der FDP: Neue Chancen für den Mittelstand – Rahmen- bedingungen verbessern statt Förder- dschungel ausweiten (Drucksache 15/357) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1666 C Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1666 D Friedrich Merz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 1670 C Fritz Kuhn BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . 1674 A Rainer Brüderle FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1677 A Klaus Brandner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1679 B Dagmar Wöhrl CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 1681 D Werner Schulz (Berlin) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1684 A Gudrun Kopp FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1685 D Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . . 1687 B Christian Lange (Backnang) SPD . . . . . . . . . 1688 A Laurenz Meyer (Hamm) CDU/CSU . . . . . . . 1690 A Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk SPD . . . . . . . . . . . 1692 A Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 1694 B Reinhard Schultz (Everswinkel) SPD . . . . . . 1696 D Alexander Dobrindt CDU/CSU . . . . . . . . . . . 1698 D Tagesordnungspunkt 4: a) Erste Beratung des vom Bundesrat ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum optimalen Fördern und Fordern in Vermittlungsagenturen (OFFENSIV-Gesetz) (Drucksache 15/273) . . . . . . . . . . . . . . 1700 B Plenarprotokoll 15/22 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 22. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 I n h a l t : b) Erste Beratung des vom Bundesrat ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Fördern und Fordern arbeits- fähiger Sozialhilfeempfänger und Ar- beitslosenhilfebezieher (Fördern-und- Fordern-Gesetz) (Drucksache 15/309) . . . . . . . . . . . . . . 1700 C c) Antrag der Abgeordneten Dr. Heinrich L. Kolb, Daniel Bahr (Münster), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Das Sozialhilferecht gerechter gestal- ten–HilfebedürftigeBürgereffizienter fördern und fordern (Drucksache 15/358) . . . . . . . . . . . . . . 1700 C Silke Lautenschläger, Staatsministerin (Hessen) 1700 D Gerd Andres, Parl. Staatssekretär BMWA . . . 1703 A Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1705 A Dr. Thea Dückert BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 1706 B Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1708 B Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1709 B Johannes Singhammer CDU/CSU . . . . . . . . . 1710 B Thomas Sauer SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1712 A Dr. Heinrich L. Kolb FDP . . . . . . . . . . . . . . . 1713 D Walter Hoffmann (Darmstadt) SPD . . . . . . . . 1715 B Dr. Heinrich L. Kolb FDP . . . . . . . . . . . . 1716 C Wolfgang Meckelburg CDU/CSU . . . . . . . . . 1717 A Karin Roth (Esslingen) SPD . . . . . . . . . . . . . 1719 D Tagesordnungspunkt 12: Überweisungen im vereinfachten Ver- fahren Antrag der Abgeordneten Markus Löning, Daniel Bahr (Münster), weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion der FDP: Westsahara- konflikt beilegen – UN-Friedensplan durchsetzen (Drucksache 15/316) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1721 D Tagesordnungspunkt 13: Abschließende Beratungen ohne Aus- sprache a) Zweite Beratung und Schlussabstim- mung über den von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 26. Juli 2001 zwi- schen der Bundesrepublik Deutsch- land und derTschechischen Republik über den Bau einer Grenzbrücke an der gemeinsamen Staatsgrenze in An- bindung an die Bundesstraße B 20 und die Staatsstraße I/26 (Drucksachen 15/12, 15/272) . . . . . . . . 1722 A b)–d) Beschlussempfehlungen des Petitions- ausschusses: Sammelübersichten 8, 9, 10 zu Petitionen (Drucksachen 15/320, 15/321, 15/322) 1722 A e) Antrag der Fraktionen der SPD, der CDU/CSU, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP: Erneute Über- weisung von Vorlagen aus früheren Wahlperioden (Drucksache 15/345) . . . . . . . . . . . . . . 1722 C Tagesordnungspunkt 5: Wahlvorschlag der Fraktionen der SPD, der CDU/CSU, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP für die vom Deut- schen Bundestag zu entsendenden Mitglie- der des Beirats bei der Regulierungs- behörde für Telekommunikation und Post gemäß § 67 Abs. 1 des Telekommu- nikationsgesetzes (Drucksache 15/356) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1722 C Zusatztagesordnungspunkt 4: Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ- NEN eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Änderung der Vorschriften über die Straftaten gegen die sexuelle Selbst- bestimmung und zur Änderung anderer Vorschriften (Drucksache 15/350) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1722 D Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . 1722 D Dr. Norbert Röttgen CDU/CSU . . . . . . . . . . . 1724 D Dr. Wolfgang Götzer CDU/CSU . . . . . . . . . . 1725 A Jerzy Montag BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 1726 D Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1729 A Michaela Noll CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 1730 A Joachim Stünker SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1731 D Siegfried Kauder (Bad Dürrheim) CDU/CSU 1733 D Tagesordnungspunkt 8: Antrag der Abgeordneten Dirk Fischer (Hamburg), Eduard Oswald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Transrapid-Projekt Berlin–Ham- burg unverzüglich wieder aufnehmen (Drucksache 15/300) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1735 D Dirk Fischer (Hamburg) CDU/CSU . . . . . . . . 1736 A Angelika Mertens, Parl. Staatssekretärin BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1738 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003II Horst Friedrich (Bayreuth) FDP . . . . . . . . . . 1739 D Albert Schmidt (Ingolstadt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1740 D Norbert Königshofen CDU/CSU . . . . . . . . . . 1742 B Reinhard Weis (Stendal) SPD . . . . . . . . . . . . 1743 B Dirk Fischer (Hamburg) CDU/CSU . . . . . 1744 A Renate Blank CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 1746 A Tagesordnungspunkt 7: Antrag der Abgeordneten Hans-Michael Goldmann, Dr. Christel Happach-Kasan, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: EU-Richtlinie zur Haltung von Nutztieren in nationales Recht umsetzen (Drucksache 15/226) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1747 A Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . 1747 B Uwe Bartels, Minister (Niedersachsen) . . . . . 1748 C Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . 1750 A Peter H. Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU 1751 A Gitta Connemann CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 1751 D Friedrich Ostendorff BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1753 B Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . 1755 A Friedrich Ostendorff BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1755 D Georg Schirmbeck CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 1756 A Tagesordnungspunkt 6: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Norbert Röttgen, Cajus Caesar, weite- ren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Strafgesetz- buches – Graffiti-Bekämpfungsgesetz (Drucksache 15/302) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1757 B Dr. Jürgen Gehb CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 1757 C Hermann Bachmaier SPD . . . . . . . . . . . . . . . 1759 A Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1760 C Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1761 B Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 1762 C Dr. Christoph Bergner CDU/CSU . . . . . . . . . 1763 A Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1763 D Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ 1764 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1766 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 1767 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 III (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 1665 22. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (A) (C) 1766 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 1767 (C) (D) (A) (B) Berninger, Matthias BÜNDNIS 90/ 30.01.2003 DIE GRÜNEN Bindig, Rudolf SPD 30.01.2003* Burchardt, Ulla SPD 30.01.2003 Deittert, Hubert CDU/CSU 30.01.2003* Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 30.01.2003* Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 30.01.2003 Göppel, Josef CDU/CSU 30.01.2003 Granold, Ute CDU/CSU 30.01.2003 Haack (Extertal), Karl SPD 30.01.2003* Hermann Höfer, Gerd SPD 30.01.2003* Hoffmann (Chemnitz), SPD 30.01.2003* Jelena Jäger, Renate SPD 30.01.2003* Jonas, Klaus Werner SPD 30.01.2003* Kelber, Ulrich SPD 30.01.2003* Lanzinger, Barbara CDU/CSU 30.01.2003 Leibrecht, Harald FDP 30.01.2003* Lintner, Eduard CDU/CSU 30.01.2003* Dr. Lucyga, Christine SPD 30.01.2003* Möllemann, Jürgen W. FDP 30.01.2003 Müller (Düsseldorf), SPD 30.01.2003 Michael Rauber, Helmut CDU/CSU 30.01.2003* Rauen, Peter CDU/CSU 30.01.2003 Riester, Walter SPD 30.01.2003* Robbe, Reinhold SPD 30.01.2003 Rupprecht SPD 30.01.2003* (Tuchenbach), Marlene Dr. Scheer, Hermann SPD 30.01.2003* Schmidt (Fürth), CDU/CSU 30.01.2003 Christian Schröter, Gisela SPD 30.01.2003 Siebert, Bernd CDU/CSU 30.01.2003* Simm, Erika SPD 30.01.2003 Steenblock, Rainder BÜNDNIS 90/ 30.01.2003* DIE GRÜNEN Dr. Thomae, Dieter FDP 30.01.2003 Tritz, Marianne BÜNDNIS 90/ 30.01.2003* DIE GRÜNEN Volquartz, Angelika CDU/CSU 30.01.2003 Wegener, Hedi SPD 30.01.2003* Wicklein, Andrea SPD 30.01.2003 Dr. Wodarg, Wolfgang SPD 30.01.2003* * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenografischen Bericht Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()


    Wir haben erstens ein Gesetz vorgelegt und zweitens

    schon viele Pilotprojekte auf den Weg gebracht. Nur, mit

    Pilotprojekten kann man zwar einiges in Gang setzen.
    Aber Sie müssen endlich auch die entsprechenden bun-
    desrechtlichen Rahmenbedingungen schaffen,


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    die uns die Möglichkeiten geben, besser und schneller in
    den Arbeitsmarkt zu vermitteln.

    Im Übrigen sprechen Sie immer so gerne – dieses
    Stichwort findet man auch in einigen Ihrer Gesetze – von
    Fördern und Fordern. Wenn man aber nicht fordern
    kann, weil die entsprechenden Sanktionsmöglichkeiten in
    Ihren Gesetzen fehlen, wenn der Datenaustausch zwi-
    schen den verschiedenen Stellen noch immer nicht richtig
    geregelt ist und wenn man keine Möglichkeiten hat, die
    Beweislast umzukehren, damit Fördern und Fordern auch
    im Bereich der Sozialhilfeempfänger und der Arbeitslo-
    senhilfeempfänger möglich ist, dann kann ich nur sagen:
    Auch Sie im Bund müssen Ihre Hausaufgaben machen
    und mit den Bundesländern endlich zusammenarbeiten;
    denn wir haben natürlich das allergrößte Interesse daran,
    dass sich auf dem Arbeitsmarkt etwas tut, und zwar vor al-
    lem für diejenigen, die besonders schwer zu integrieren
    sind. Deshalb brauchen wir Jobcenter, die Betreuung,
    Qualifizierung, Vermittlung und Leistungsgewährung an
    einer Stelle zusammenführen.


    (Dr. Uwe Küster [SPD]: Falsche Wahrnehmung! Das haben wir längst!)


    Das versuchen wir bereits in vielen Pilotprojekten umzu-
    setzen. Nur, Sie müssen natürlich weitere gesetzliche Mög-
    lichkeiten schaffen, wenn wir eine verbindliche Eingliede-
    rungsvereinbarung haben wollen, die für beide Seiten
    verpflichtend ist. Das haben Sie bisher noch nicht gemacht.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Die Überprüfung der Verfügbarkeit sowie Trainingsmög-
    lichkeiten und Fortbildungsmaßnahmen sollten erst nach
    dem Abschluss einer Eingliederungsvereinbarung kom-
    men. Eine solche Vereinbarung, die dazu dient, die Be-
    troffenen in den Arbeitsmarkt zu integrieren, muss am An-
    fang stehen.

    Ich verstehe ja, dass Sie sich auch an dieser Stelle ein
    wenig aufregen und dass Sie ein wenig unruhig werden;


    (Dr. Uwe Küster [SPD]: Der Einzige oder die Einzige, die hier unruhig ist, sind Sie!)


    denn der 2. Februar steht kurz bevor. Danach haben Sie
    endlich die Möglichkeit, es nicht bei Ankündigungen und
    dem Aneinanderhängen immer neuer Reförmchen zu be-
    lassen, sondern endlich umzusteuern, auch für die schwer
    Vermittelbaren Chancen zu eröffnen und den Ländern ei-
    gene Möglichkeiten einzuräumen. Der Kollege Clement
    hat angekündigt – dafür bin ich sehr dankbar; das sage ich
    sehr deutlich –, dass er zu Experimentiermöglichkeiten
    bereit ist. Diese brauchen wir.


    (Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: Die hat er aber nur angekündigt!)


    – Genau, die sind angekündigt. Das ist der große Unter-
    schied.

    Ich erwarte, dass sowohl der Herr Bundeskanzler, der
    gleichzeitig der Bundesvorsitzende der SPD ist, als auch

    Staatsministerin Silke Lautenschläger




    Staatsministerin Silke Lautenschläger
    der Fraktionsvorsitzende der SPD am 3. Februar endlich
    auf diesen Kurs einschwenken.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Es ist ein Fehler, dass das bis heute nicht geschehen ist.

    Ich will Ihnen einige Punkte nennen, deren Beachtung
    für die Gestaltung von Experimentiermöglichkeiten auf
    Länderebene vonnöten ist. Die Länder brauchen dazu
    Änderungen im SGB III. Ich denke dabei an Folgendes:
    Teilnahme an Hilfsmaßnahmen, Zumutbarkeit, Bereit-
    schaft zu gemeinnütziger Arbeit, den verbindlichen Ab-
    schluss der Eingliederungsvereinbarung auch im SGB III.

    Auch was das BSHG angeht, sieht es nicht besser aus;
    denn die entsprechenden Regelungen sind noch nicht ge-
    troffen worden. Noch immer ist es uns nicht möglich, das
    mit Landesrecht umzusetzen. Wir brauchen die Länder-
    öffnungsklauseln, damit es möglich sein wird, dass die
    Arbeitsvermittlung eine Pflichtaufgabe der örtlichen So-
    zialhilfeträger ist.

    Sie sollten sich an dieser Stelle vielleicht einmal mit
    dem auseinander setzen, was der Deutsche Landkreistag
    längst beschlossen hat. Es geht darum, dass der gesamte
    Sachverstand der auf der kommunalen Ebene Tätigen
    nicht einfach ausgeschlossen wird. Sie sollten nicht mei-
    nen, alles auf die Bundesanstalt verlagern zu müssen. Da-
    mit bilden Sie einen neuen Moloch. Wir wollen die Zu-
    sammenarbeit der auf der kommunalen Ebene Tätigen,
    der Sozialhilfeträger und der Arbeitsämter, um besser und
    schneller vermitteln zu können.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Ich gebe zu: Ich verstehe natürlich auch Ihre Angst an

    dieser Stelle. Wir könnten schon seit einem Jahr Erfolge
    aufweisen, wir könnten schon wesentlich mehr Menschen
    vermittelt haben,


    (Dirk Niebel [FDP]: Schon seit fünf Jahren, wenn die nicht gewählt worden wären!)


    wenn Sie uns an dieser Stelle Experimentiermöglichkei-
    ten gegeben hätten. Sie können dafür sorgen, dass nur die
    Hessen das ausprobieren.


    (Dr. Thea Dückert [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist doch schon Bundesgesetz!)


    Wenn es nicht funktioniert, dann können Sie sich ins
    Fäustchen lachen. Wir sind noch nicht von dem Ziel ab-
    gekommen, mehr Menschen in Arbeit zu bringen, indem
    wir einen Wettbewerb um diejenigen, die außen vor sind,
    starten.

    Sie reden von verriegelten Arbeitsmärkten. Wir hören
    viel von Bürokratieabbau. Darüber wurde heute Morgen
    diskutiert.


    (Dr. Thea Dückert [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Handwerksordnung, sage ich da nur!)


    Gerade die Bundesländer wollen mithelfen, die Bürokratie
    abzubauen. Bei den Verhandlungen über die Hartz-Ge-
    setze konnten wir wenigstens in dem Bereich Schein-
    selbstständigkeit etwas erreichen. Es ging dabei um Dinge,
    die Sie wieder eingeführt hatten. Jetzt helfen wir Ihnen,
    Bürokratie abzubauen, die Sie in den vergangenen vier
    Jahren aufgebaut haben.

    Es ist schön und gut, über Erfolge zu reden. Wir nehmen
    Sie gern an die Hand. Nur: Geben Sie uns doch die Mög-
    lichkeiten zu experimentieren! Geben Sie uns die Möglich-
    keiten, die es in anderen Staaten schon längst gibt! Dort ha-
    ben Länder die Möglichkeit bekommen, den Arbeitsmarkt
    selbst zu gestalten. Wir müssen dahin kommen, dass es auf
    dem Arbeitsmarkt tatsächlich einen Wettbewerb gibt, zum
    Beispiel dadurch, dass Jobcenter versuchen, schneller zu
    vermitteln und freie Träger einzuschalten.

    Ich fordere Sie dazu auf mitzumachen. Ich verweise
    auf einen Kollegen aus der SPD-Fraktion, der bei unseren
    Pilotprojekten mitmacht. Er reist im Moment durch die
    Gegend und sagt: Das, was die Bundesregierung an die-
    ser Stelle macht, ist falsch. Ich fordere Sie auch dazu auf,
    sich einmal freie Träger anzuschauen, die wir in die Ar-
    beit der Jobcenter einbinden. Sie bringen dort beispiels-
    weise ihre Erfahrungen aus der Drogen- und Suchthilfe
    ein. Sie tragen dazu bei, dass Menschen schneller wieder
    in Arbeit gebracht werden. Auch im Bereich Drogen- und
    Suchthilfe ist Arbeit das Entscheidende.

    Sie können uns auf unserem Weg begleiten. Sie können
    auch hoffen, dass wir auf die Nase fallen. Sie sollten es
    aber im Interesse derjenigen, die wieder Arbeit haben
    wollen, nicht bei Ankündigungen, Experimentiermög-
    lichkeiten zu schaffen, belassen. Sie haben die Chance,
    zum ersten Mal Experimentiermöglichkeiten der Länder
    zu schaffen.

    Meine Damen und Herren, wir haben an dieser Stelle
    die Tür aufgemacht. In unserem Sinne ist es nicht, im
    Bundesrat Blockade à la Lafontaine zu üben. Uns geht es
    vielmehr darum, zusammenzuarbeiten und Reformen auf
    den Weg zu bringen. Aber was hilft es uns, wenn die Re-
    gierung die Reformen ankündigt, der Nächste das wieder
    zurücknimmt und die SPD-Fraktion hier im Bundestag
    sagt, man habe es überhaupt nicht nötig, an dieser Stelle
    etwas zu tun? Lassen Sie uns doch auch im Bereich der
    Sozialhilfe endlich die Chancen nutzen, wie wir es bei
    Hartz mit der 400-Euro-Regelung, die vorher schon so im
    CDU/CSU-Programm stand, getan haben!


    (Dirk Niebel [FDP]: Auch sehr bürokratisch geworden!)


    Ein letzter Punkt. Sie kündigen die Sozialhilfereform
    für 2004, vielleicht auch 2005 an. Wir können sofort an-
    fangen. Das kann parallel laufen, wenn Sie den Ländern
    Experimentiermöglichkeiten geben, wenn Sie an dieser
    Stelle mit uns zusammenarbeiten. Da ist tatsächlich die
    Chance gegeben, dass wir uns endlich wieder richtig um
    die benachteiligten Gruppen kümmern. Wir haben in
    Hessen gute Erfolge vorzuweisen, gerade bei der Vermitt-
    lung von Schwerbehinderten und Langzeitarbeitslosen in
    den Arbeitsmarkt. Aber wir wollen noch besser werden.
    Wir stecken unsere Ziele hoch. Wir haben immer noch
    den Anspruch, mit diesen Reformen die Zahl der er-
    werbsfähigen Sozialhilfeempfänger zu halbieren, indem
    wir sie wieder in den Arbeitsmarkt integrieren. Wenn Sie
    das aufgegeben haben, würde mir persönlich das sehr
    Leid tun. Denn ich denke, man muss sich darum
    bemühen, genau diese Gruppen wieder in den Arbeits-
    markt zu integrieren.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    1702


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)






    Ich lade Sie herzlich dazu ein, mit uns über dieses Ge-
    setz, über die Experimentiermöglichkeiten endlich einmal
    wirklich nachzudenken. Die Tür im Bundesrat ist offen
    und sie wird am 2. Februar mit Sicherheit noch ein Stück
    größer werden. Ich hoffe, dass Ihre Seite sich bewegt und
    dass wir dazu kommen, einen verriegelten Arbeitsmarkt
    endlich zu öffnen und zu entbürokratisieren und auch eine
    Sozialhilfereform, die ihren Namen verdient, auf den Weg
    zu bringen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Dr. Antje Vollmer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Für die Bundesregierung hat jetzt der Parlamentarische

Staatssekretär Gerd Andres das Wort.

(Friedrich Merz [CDU/CSU]: Sagen Sie einfach, dass das gut war! – Gegenruf von der SPD: Das wäre gelogen! – Klaus Brandner [SPD]: Was gut war, das sagt er auch! Dafür ist er bekannt! – Dr. Uwe Küster [SPD]: Gerd, bleibe ehrlich!)


G
  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Gerd Andres


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)



    Meine sehr verehrten Damen und Herren! OFFENSIV-
    Gesetz zum Dritten! Das vom Bundesrat im November
    auf Initiative der Länder Hessen und Bayern beschlossene
    OFFENSIV-Gesetz


    (Johannes Singhammer [CDU/CSU]: Ist gut!)

    liegt uns nun zum dritten Mal hier vor. Das ist natürlich
    kein Zufall; denn am Wochenende sind Wahlen.


    (Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: Ihr habt doch die Mehrheit! Ihr könnt doch die Tagesordnung bestimmen! Das macht ihr doch immer!)


    Ich bin sehr versucht, Ihnen, sehr verehrte Kollegin
    Lautenschläger, ein bisschen Nachhilfeunterricht zu ge-
    ben. Das schenke ich mir. Viele der Dinge, die Sie hier be-
    hauptet haben, stimmen hinten und vorne nicht.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Sie können experimentieren, so viel Sie wollen. Wir ha-
    ben dafür die gesetzlichen Grundlagen geschaffen. Wir
    sind längst dabei, entsprechende Modellversuche durch-
    zuführen, zum Beispiel die MoZArT-Projekte. Das kön-
    nen Sie alles machen; daran werden Sie überhaupt nicht
    gehindert. Das läuft auch in Hessen. Vieles von dem, was
    Sie hier geschildert haben, ist also einfach dummes Zeug.
    Es tut mir sehr Leid, Ihnen das so sagen zu müssen.


    (Beifall bei der SPD)

    „Zum Dritten“ sage ich, weil wir schon im Sommer da-

    rüber geredet haben und Sie das Ganze im Bundestags-
    wahlkampf als Aufguss noch einmal eingebracht haben.
    Nun diskutieren wir zum dritten Mal darüber.

    Beide Gesetzentwürfe des Bundesrates zielen darauf
    ab, Arbeitslosenhilfebezieher und Sozialhilfeempfän-
    ger schneller in Arbeit zu bringen. Da kann ich nur sagen:

    Recht so! Damit wir uns richtig verstehen: Das will auch
    die Bundesregierung. Ich stimme mit den Zielen der bei-
    den Gesetzentwürfe durchaus überein, die Strukturen der
    Arbeitsvermittlung effizienter zu machen, die Beschäfti-
    gungssituation für Arbeitslosenhilfebezieher und Sozial-
    hilfeempfänger zu verbessern und deren Arbeitslosigkeit
    nachhaltig abzubauen.

    Die Gesetzentwürfe gehen dazu aber trotz erwägens-
    werter Vorschläge im Detail grundsätzlich den falschen
    Weg. Der wird auch beim dritten Aufguss nicht besser. Ich
    will das begründen.

    Im August vergangenen Jahres hat die Kommission
    „Moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt“ einen be-
    merkenswerten Bericht vorgelegt, den Ihr Kandidat ja öf-
    fentlich richtig abqualifiziert hat, wie ich meine, völlig zu
    Unrecht. Wir haben in der Zwischenzeit zwei Gesetze auf
    den Weg gebracht und umgesetzt – ich will ausdrücklich
    hinzufügen: auch mit Ihrer Hilfe, was den zustimmungs-
    pflichtigen Teil angeht.

    Nun arbeiten wir konsequent an der weiteren Umset-
    zung der Hartz-Vorschläge. Die beiden Gesetzentwürfe
    des Bundesrates setzen im Wesentlichen lediglich an den
    bestehenden Systemen der Arbeitslosenhilfe und der So-
    zialhilfe an und würden damit das dauerhafte Nebenein-
    ander von zwei Hilfesystemen für einen vergleichbaren
    Personenkreis verfestigen. Deswegen greifen Sie mit die-
    sen Vorschlägen zu kurz.

    Die Bundesregierung hingegen wird als dritte Stufe der
    Umsetzung der Hartz-Vorschläge noch in diesem Jahr ei-
    nen Gesetzentwurf zur Zusammenführung von Arbeits-
    losenhilfe und Sozialhilfe vorlegen, der nach unserer
    Vorstellung am 1. Januar des kommenden Jahres in Kraft
    treten kann.

    Demgegenüber könnte aufgrund des OFFENSIV-Ge-
    setzentwurfes eine Reform der Hilfesysteme frühestens
    2008 beginnen, weil die vorgeschlagene Experimentier-
    klausel, die Sie eben so heftig gelobt haben, zur modell-
    haften Erprobung von Vermittlungsagenturen bis Ende
    2007 gelten soll. So steht es in Ihrem Entwurf; wenn Sie
    dort nachlesen, werden Sie das feststellen.

    Ein Großteil der von beiden Gesetzentwürfen vorgese-
    henen Änderungen sind zudem bereits geltende Rechts-
    praxis bzw. wurden im Rahmen des Ersten und des Zweiten
    Gesetzes für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt
    geregelt.

    Der Gesetzentwurf zum Fördern und Fordern ist ins-
    besondere bei den Änderungen im Bundessozialhilfe-
    gesetz inhaltlich nicht schlüssig. Er ist letztlich nur ein un-
    vollständiger Vorgriff auf die für diese Legislaturperiode
    von der Koalition vorgesehene umfassende BSHG-
    Reform.

    Der Grundsatz des Förderns und Forderns steht übrigens
    bereits sowohl im geltenden Arbeitsförderungsrecht als
    auch im Sozialhilferecht. Es gibt kein Wahlrecht zwischen
    Arbeitsaufnahme und Leistungsbezug. Erwerbsfähige
    Hilfebedürftige müssen schon nach geltendem Recht zur
    Bestreitung ihres Lebensunterhalts in erster Linie ihre Ar-
    beitskraft einsetzen.

    Staatsministerin Silke Lautenschläger




    Parl. Staatssekretär Gerd Andres

    Nehmen wir das konkrete Beispiel der Jobcenter.Wir
    brauchen solche integrierten Anlaufstellen für alle er-
    werbslosen und erwerbsfähigen Personen, um Verwal-
    tungsabläufe effizienter zu gestalten und Verschiebebahn-
    höfe zu vermeiden. Mit dem vorgelegten Gesetzentwurf
    aber würde das genaue Gegenteil erreicht: Indem den
    Ländern überlassen werden soll, zu entscheiden, ob die
    Arbeitsvermittlung durch die Sozialämter oder die Ar-
    beitsämter durchgeführt wird, würde eine unübersichtli-
    che Doppelbürokratie für die Vermittlung von Arbeitslo-
    sen geschaffen.


    (Beifall bei der SPD)

    Auch die Einführung von regelmäßigen Meldekontrollen
    – von Ihnen eben noch einmal stark betont – führt, wie die
    Vergangenheit gezeigt hat, nicht zu besseren Vermitt-
    lungsergebnissen.

    Im Gegensatz dazu stellt das geltende Arbeitsförde-
    rungsrecht bereits die passgenaue Arbeitsvermittlung zum
    Beispiel durch Profiling, Eingliederungsvereinbarung und
    Beteiligung Dritter im Vermittlungsprozess für alle Ar-
    beitslosen in den Mittelpunkt. Im Übrigen können wir dann
    – ich habe das eingangs schon gesagt – auf Experimentier-
    klauseln in diesem Zusammenhang wirklich verzichten.

    Einzelne Vorschläge der Gesetzentwürfe des Bundes-
    rates sind auch verfassungsrechtlich nicht unproblema-
    tisch. Das wissen Sie sehr genau, Frau Lautenschläger.
    Regelungen über die Zumutbarkeit von Arbeit, über
    Sperrzeiten und über Leistungskürzungen müssen zur
    Wahrung der Einheitlichkeit der Lebensverhältnisse
    nach Auffassung der Bundesregierung bundeseinheitlich
    geregelt bleiben und dürfen nicht von Land zu Land un-
    terschiedlichen Maßstäben unterworfen sein.

    Besonders fragwürdig sind für mich aber die in dem
    OFFENSIV-Gesetzentwurf enthaltenen Vorschläge zur
    Organisation und Finanzierung der Vermittlungsagentu-
    ren. Das ist wirklich ein Geniestreich Ihrerseits.


    (Wolfgang Meckelburg [CDU/CSU]: Sie haben ja noch nicht einmal einen Streich hingelegt!)


    Die Jobcenter sollen zwar im Sinne einer Bundesauf-
    tragsverwaltung Landesbehörden sein, das Personal und
    die Sachmittel aber sollen anteilig von der Bundesanstalt
    für Arbeit und den Trägern der Sozialhilfe gestellt werden.
    Das zuständige Bundesministerium soll kein Weisungs-
    recht gegenüber den Jobcentern haben, obwohl der Bund
    die Arbeitslosenhilfe finanziert, die die Bundesanstalt für
    Arbeit ja nur im Auftrag des Bundes erbringt.


    (Dr. Margrit Spielmann [SPD]: Hört! Hört!)

    Bei der Finanzierung ist es dagegen genau umgekehrt.

    Der im Gesetzentwurf vorgesehene finanzielle Beitrag
    der Länder wird gar nicht erst konkretisiert; dazu sagen
    Sie überhaupt nichts. Die Bundesanstalt für Arbeit soll
    aber über die Landesarbeitsämter 30 Prozent der Mittel
    für aktive Arbeitsförderung für die nach Landesrecht er-
    richteten Vermittlungsagenturen bereitstellen


    (Dr. Margrit Spielmann [SPD]: Aha!)

    und der Bund soll sogar die bewilligte Arbeitslosenhilfe
    an die Vermittlungsagenturen erstatten, ohne irgendwel-

    che Steuerungsmöglichkeiten bei der Erbringung der Leis-
    tung zu haben. Dazu sage ich Ihnen, Frau Lautenschläger:
    Auch wenn Sie das noch fünfmal hier einbringen, so geht
    es nicht; Sie werden hier auch keine Mehrheit dafür
    finden.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ein derartiges Auseinanderklaffen von Organisations-
    und Finanzhoheit halte ich verfassungsrechtlich für
    äußerst problematisch. Wie soll eine vernünftige Steue-
    rung eines solchen Systems überhaupt gewährleistet wer-
    den?

    Wie ich eingangs bereits ausgeführt habe, hat die Bun-
    desregierung mit den ersten zwei Gesetzen für moderne
    Dienstleistungen am Arbeitsmarkt bereits bewiesen, dass
    wir die Arbeitsmarktpolitik durchgreifend reformieren
    wollen und können. Wir werden dafür sorgen, dass der
    Umbau der Bundesanstalt für Arbeit zu einem modernen
    Dienstleister richtig Fahrt aufnimmt. Wir werden auch
    dafür sorgen, dass Bürger und Unternehmen von Büro-
    kratie entlastet werden. Insgesamt wird es uns gelingen,
    mit der Umsetzung des Hartz-Konzepts die dringend not-
    wendigen Impulse zur Belebung des Arbeitsmarktes zu
    setzen, was durch die beiden von der Opposition vorge-
    legten Gesetzentwürfe nicht geleistet wird.

    Frau Lautenschläger, ich will noch etwas zu Ihrer For-
    derung sagen, dass gehandelt werden muss. Ich kann
    diese Forderung – Stichwort: Wisconsin – ein bisschen
    nachvollziehen.


    (Klaus Brandner [SPD]: Schönes Land! Aber als Dienstreise zu teuer!)


    Sie sind dorthin gefahren und haben sich die Situation vor
    Ort angesehen. Es hat lange gedauert, bis Sie den Gesetz-
    entwurf auf den Weg gebracht haben. Nach meiner Wahr-
    nehmung kreißte der Berg und gebar eine Maus.


    (Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: Ihr kreißt ja nur und gebärt überhaupt nichts!)


    Was Sie an gesetzlichen Konstruktionen vorgelegt haben,
    ist absolut untauglich. Sie sind doch darüber informiert,
    dass wir in der Kommission zur Reform der Gemeinde-
    finanzen und in deren Arbeitsgruppe „Arbeitslosenhilfe/
    Sozialhilfe“ längst viel weiter sind.


    (Wolfgang Meckelburg [CDU/CSU]: Tagt sie endlich mal, Herr Staatssekretär?)


    – Ich kann Ihnen sagen, dass die Arbeitsgruppe schon
    viermal getagt hat.


    (Wolfgang Meckelburg [CDU/CSU]: Im Dunkeln!)


    Was die Rechenmodelle und bestimmte Kriterien angeht,
    sind wir uns dort weitgehend einig. Die hessische Sozial-
    ministerin hat bei der Vorstellung Ihres tollen Modells
    vom Landkreistag gesprochen. Interessant ist, dass der
    Landkreistag die einzige kommunale Spitzenorganisation
    ist, die eine andere Position einnimmt.


    (Doris Barnett [SPD]: Was sagt Frau Roth aus Frankfurt?)



    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    1704


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)






    Ich bin sehr gespannt, Frau Kollegin aus Hessen, was
    Sie mit den beiden Gesetzentwürfen machen, die Sie er-
    neut eingebracht haben; denn Sie müssen uns die Hand
    reichen, damit eine Reform auf diesem Gebiet zustande
    kommen kann. Ich habe in diesem Zusammenhang eine
    Bitte: Ersparen Sie uns, dass wir darüber zum vierten oder
    zum fünften Mal diskutieren müssen. Glauben Sie mir: Es
    wird nicht besser.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Wolfgang Meckelburg [CDU/CSU]: Solange Sie nichts tun, wird es so bleiben!)