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    Wahl der Abgeordneten Hartmut Büttner (Schönebeck), Hartmut Koschyk und Dr. Richard Schröder in den Beirat nach § 39 Stasiunterlagengesetz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1313 A Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . 1313 B Tagesordnungspunkt 13: Beratung der Beschlussempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Fort- setzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an dem Einsatz einer Internationalen Sicherheitsunter- stützungstruppe in Afghanistan auf Grundlage der Resolutionen 1386 (2001) vom 20. Dezember 2001, 1413 (2002) vom 23. Mai 2002 und 1444 (2002) vom 27. November 2002 des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen (Drucksachen 15/128, 15/223) . . . . . . . . . 1313 B Dr. Peter Struck, Bundesminister BMVg . . . . 1313 D Dr. Friedbert Pflüger CDU/CSU . . . . . . . . . . . 1315 B Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1317 D Harald Leibrecht FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1319 A Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 1320 A Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . . 1321 C Gerd Höfer SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1323 D Günther Friedrich Nolting FDP . . . . . . . . . . . 1325 A Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1326 A Gert Weisskirchen (Wiesloch) SPD . . . . . . . . 1327 A Dr. Ralf Brauksiepe CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 1328 B Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . . 1329 D Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1332 A Tagesordnungspunkt 7: Beratung der Beschlussempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wahlprü- fung, Immunität und Geschäftsordnung zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Angela Merkel, Michael Glos, Volker Kauder, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Einsetzung eines Untersu- chungsausschusses (Drucksachen 15/125, 15/256) . . . . . . . . . 1330 A Klaus Uwe Benneter SPD . . . . . . . . . . . . . . . 1330 B Peter Altmaier CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 1334 A Jerzy Montag BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 1336 A Dr. Jürgen Gehb CDU/CSU . . . . . . . . . . . 1337 A Dr. Max Stadler FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1338 A Christine Lambrecht SPD . . . . . . . . . . . . . . . 1339 B Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) CDU/CSU 1341 A Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1342 C Ronald Pofalla CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 1343 B Tagesordnungspunkt 14: Zweite und dritte Beratung des vom Bun- desrat eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Aufhebung des Gesetzes zur Modulation von Direktzahlungen im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik und zur Änderung des GAK-Gesetzes (Drucksache 15/108) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1344 D Josef Miller, StMin Bayern . . . . . . . . . . . . . . . 1345 A Waltraud Wolff (Wolmirstedt) SPD . . . . . . . . 1347 B Friedrich Ostendorff BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1348 C Plenarprotokoll 15/17 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 17. Sitzung Berlin, Freitag, den 20. Dezember 2002 I n h a l t : Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . . 1350 B Dr. Gerald Thalheim SPD . . . . . . . . . . . . . . . 1351 B Tagesordnungspunkt 16: Erste Beratung des von den Abgeordneten Jörg van Essen, Rainer Funke, Otto Fricke, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum verbesserten Schutz des Eigentums (Drucksache 15/63) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1352 C Jörg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1352 D Hermann Bachmaier SPD . . . . . . . . . . . . . . . 1353 D Dr. Christoph Bergner CDU/CSU . . . . . . 1354 D Daniela Raab CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 1355 B Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1356 C Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ 1357 D Marco Wanderwitz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 1358 D Zusatztagesordnungspunkt 9: Abstimmung über drei Anträge der Fraktio- nen der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN auf Zurückweisung von Einsprüchen des Bundesrates . . . . . . . . . 1360 D Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . . 1361 A Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1362 C Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . . 1361 B Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1364 B Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . . 1361 D Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1366 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 1371 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Antrag: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte andemEinsatz einer InternationalenSicherheits- unterstützungstruppe in Afghanistan auf Grund- lage der Resolutionen 1386 (2001) vom 20. De- zember 2001, 1413 (2002) vom 23. Mai 2002 und 1444 (2002) vom 27. November 2002 des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen (Drucksachen 15/128, 15/223) . . . . . . . . . . . . 1371 B Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Frank Hofmann (Volkach), Ursula Mogg, Gabriele Frechen, Petra-Evelyne Merkel, Gerd Friedrich Bollmann, Dr. Hans-Ulrich Krüger, Dr. Axel Berg, Ernst Kranz, Sabine Bätzing, Engelbert Wistuba, Astrid Klug, Walter Hoffmann (Darmstadt), Hans Büttner (Ingol- stadt), Achim Großmann, Ulla Burchardt, Gabriele Groneberg, Tobias Marhold, Brigitte Schulte (Hameln), Hans-Peter Kemper, Horst Schild, Uwe Beckmeyer, Anke Hartnagel, Bernd Scheelen, Rene Röspel, Ulrich Kasparick, Lothar Binding (Heidelberg), Siegmund Ehrmann, Reinhold Hemker, Holger Ortel, Marco Bülow, Jürgen Wieczorek (Böhlen), Annette Faße, Petra Heß, Dr. Hans- Peter Bartels, Hans-Werner Bertl, Hans-Ulrich Klose, Ingrid Arndt-Brauer, Karin Evers- Meyer, Dagmar Freitag, Wolfgang Spanier, Jelena Hoffmann (Chemnitz), Gerd Friedrich Bollmann, Dr. Hans-Ulrich Krüger, Frank Hofmann (Volkach), Hans-Günter Bruckmann, Dr. Ernst Dieter Rossmann, Dr. Michael Bürsch, Dr. Margrit Wetzel, Dr. Christine Lucyga, Bernhard Brinkmann (Hildesheim), Christel Riemann-Hanewinckel, Ernst Küchler (alle SPD) zur Abstimmung über den Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN auf Zurückweisung des Einspruchs des Bundesrates gegen das Bei- tragssatzsicherungsgesetz (Drucksache 15/261) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1371 D Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Monika Heubaum, Waltraud Wolff (Wolmir- stedt), Lothar Mark, Hans-Ulrich Klose, Siegfried Scheffler, Jelena Hoffmann (Chem- nitz), Hans-Werner Bertl, Willi Brase, (alle SPD) zur Abstimmung über den Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN auf Zurückweisung des Einspruchs des Bundesrates gegen das Bei- tragssatzsicherungsgesetz (Drucksache 15/261) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1372 A Anlage 5 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1372 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 17. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Dezember 2002II (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 17. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Dezember 2002 1313 17. Sitzung Berlin, Freitag, den 20. Dezember 2002 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 17. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Dezember 2002 1371 (C) (D) (A) (B) Brüderle, Rainer FDP 20.12.2002 Dr. Däubler-Gmelin, SPD 20.12.2002 Herta Eppelmann, Rainer CDU/CSU 20.12.2002 Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 20.12.2002 Flach, Ulrike FDP 20.12.2002 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 20.12.2002 Freiherr von und zu CDU/CSU 20.12.2002 Guttenberg, Karl-Theodor Hedrich, Klaus-Jürgen CDU/CSU 20.12.2002 Hofbauer, Klaus CDU/CSU 20.12.2002 Laurischk, Sibylle FDP 20.12.2002 Lehn, Waltraud SPD 20.12.2002 Dr. Lippold CDU/CSU 20.12.2002 (Offenbach), Klaus W. Möllemann, Jürgen W. FDP 20.12.2002 Pfeiffer, Sibylle CDU/CSU 20.12.2002 Dr. Röttgen, Norbert CDU/CSU 20.12.2002 Schmidbauer, Bernd CDU/CSU 20.12.2002 Steinbach, Erika CDU/CSU 20.12.2002 Dr. Stinner, Rainer FDP 20.12.2002 Dr. Westerwelle, Guido FDP 20.12.2002 Dr. Wetzel, Margrit SPD 20.12.2002 Wissmann, Matthias CDU/CSU 20.12.2002 Wülfing, Elke CDU/CSU 20.12.2002 Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Antrag „Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deut- scher Streitkräfte an dem Einsatz einer Internatio- nalen Sicherheitsunterstützungstruppe in Afgha- nistan“ auf Grundlage der Resolutionen 1386 (2001) vom 20. Dezember 2001, 1413 (2002) vom 23. Mai 2002 und 1444 (2002) vom 27. November entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenografischen Bericht 2002 des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen (Drucksachen 15/128, 15/223 und 15/231) Zum Antrag der Bundesregierung erkläre ich: Mit der Fortsetzung der aktiven Beteiligung der Bundeswehr bei ISTAF zementieren wir den von der Regierung Schröder/ Fischer begonnenen Weg der Militarisierung der Politik. Die Politik muss den Vorrang haben, nicht der militäri- sche Ansatz. Es fehlt eine wirkliche Friedensperspektive für Afgha- nistan. Unsere Bundeswehr ist im Prinzip und in ihrer Tra- dition eine Verteidigungs-, keine Angriffsstreitmacht. Ihre Anwesenheit hat in Afghanistan keine Berechtigung, sie ist nicht im unmittelbaren deutschen Interesse. Das Risiko unserer Soldaten, die dort ihren Dienst tun, ist nach mei- ner Meinung unvertretbar, ihr Abzug ist unverzüglich vor- zunehmen. Fragwürdig werden humanitäre Ziele, wenn sie mi- litärisch durchgesetzt werden. Es erschüttert, wenn man erfährt, dass die Zahl der getöteten afghanischen Zivilis- ten die der Opfer des 11. September in den USA deutlich übersteigt. Der Krieg in Afghanistan läuft leer, es ist Zeit, auszusteigen. Das gilt auch für die Truppenkontingente in Usbekistan, Kuwait, Kenia und Dschibuti. Über 2 Milliar- den kostet die Bundesrepublik der Anti-Terror-Einsatz, ohne dass die internationale Mitwirkungspflicht verfas- sungsrechtlich ausreichend begründet ist. Auch deshalb sage ich Nein. Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Frank Hofmann (Volkach), Ursula Mogg, Gabriele Frechen, Petra-Evelyne Merkel, Gerd Friedrich Bollmann, Dr. Hans- Ulrich Krüger, Dr. Axel Berg, Ernst Kranz, Sabine Bätzing, Engelbert Wistuba, Astrid Klug, Walter Hoffmann (Darmstadt), Hans Büttner (Ingolstadt), Achim Großmann, Ulla Burchardt, Gabriele Groneberg, Tobias Marhold, Brigitte Schulte (Hameln), Hans-Peter Kemper, Horst Schild, Uwe Beckmeyer, Anke Hartnagel, Bernd Scheelen, René Röspel, Ulrich Kasparick, Lothar Binding (Heidelberg), Siegmund Ehrmann, Reinhold Hemker, Holger Ortel, Marco Bülow, Jürgen Wieczorek (Böhlen), Annette Faße, Petra Heß, Dr. Hans-Peter Bartels, Hans-Werner Bertl, Hans-Ulrich Klose, Ingrid Arndt-Brauer, Karin Evers-Meyer, Dagmar Freitag, Wolfgang Spanier, Jelena Hoffmann (Chemnitz), Hans-Günter Bruckmann, Dr. Ernst Dieter Rossmann, Dr. Michael Bürsch, Dr. Margrit Wetzel, Dr. Christine Lucyga, Bernhard Brinkmann (Hil- desheim), Christel Riemann-Hanewinckel, Ernst Küchler (alle SPD) zur Abstimmung über den Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN auf Zurück- weisung des Einspruchs des Bundesrates gegen das Beitragssatzsicherungsgesetz (Drucksache 15/261) Wir stimmen dem Gesetz unter der Voraussetzung zu, dass im Laufe des Jahres 2003 eine Überprüfung der ge- planten und der tatsächlichen von den Apotheken er- brachten Sparbeiträge erfolgt. Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Monika Heubaum, Waltraud Wolff (Wolmirstedt), Lothar Mark, Hans-Ulrich Klose, Siegfried Scheffler, Jelena Hoffmann (Chemnitz), Hans-Werner Bertl, Willi Brase, (alle SPD) zurAbstimmung über den Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN auf Zurückweisung des Ein- spruchs des Bundesrates gegen das Beitragssatz- sicherungsgesetz (Drucksache 15/261) Wir stimmen dem Gesetz unter der Voraussetzung zu, dass im Laufe des Jahres 2003 eine Überprüfung nicht nur der geplanten und der tatsächlichen von den Apotheken erbrachten Sparbeiträge, sondern auch der wirtschaft- lichen Konsequenzen für die Apotheken erfolgt. Anlage 5 Amtliche Mitteilungen Der Vorsitzende des Vermittlungsausschusses hat mit Schreiben vom 5. Dezember 2002 mitgeteilt, dass nach- folgende, vom Bundestag beschlossene Gesetze vom Ver- mittlungsausschuss bestätigt worden sind: – Gesetz zur Fortentwicklung der ökologischen Steuer- reform – Zwölftes Gesetz zur Änderung des Fünften Buches Sozialgesetzbuch (Zwölftes SGB V-Änderungs- gesetz – 12. SGB V-ÄndG) – Gesetz zur Sicherung der Beiträge in der gesetzlichen Krankenversicherung und in der gesetzlichen Rentenver- sicherung (Beitragssatzsicherungsgesetz – BSSichG) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 17. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Dezember 20021372 (C)(A) Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
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    Rede von: Unbekanntinfo_outline


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    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()


    Frau Präsidentin! Hohes Haus! Meine Damen und Her-

    ren! Der Bundestag berät heute über den Gesetzentwurf
    des Bundesrates, dessen Ziel die Aufhebung des deut-
    schen Modulationsgesetzes ist. Gegen dieses Modulati-
    onsgesetz sprechen viele gewichtige Argumente. Ich
    werde nur die wichtigsten ansprechen.

    Erstens. Dieses Modulationsgesetz ist unsozial und da-
    rüber hinaus ökologisch fragwürdig.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ich wehre mich entschieden gegen das Totschlagargu-
    ment: Wer gegen die Modulation ist, ist gegen mehr Um-
    welt. Wir sind nicht gegen mehr Umwelt. Ganz im Ge-
    genteil: Die unionsregierten Länder machen es mit ihren
    Agrar-Umwelt-Landesprogrammen doch schon lange
    vor, wie man den Umweltschutz mit und nicht gegen die
    Landwirte gestalten kann. Sie zeigen auch, dass es eine
    Frage der politischen Schwerpunktsetzung einer Landes-
    regierung ist, was an Finanzmitteln für Umweltmaß-
    nahmen bereitgestellt wird. Da sieht es bei Rot-Grün zap-
    penduster aus.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Ein Blick in den Bundesagrarbericht wird auch den
    letzten Zweifler überzeugen: Die Länder Baden-Würt-
    temberg, Bayern, Sachsen und Thüringen stehen mit Zah-
    lungen zwischen 50 und 106 Euro pro Hektar und Jahr bei
    der Honorierung für umweltgerechte Agrarerzeugung an
    der Spitze der Bundesländer. Dagegen sieht die rot-grüne
    Bilanz in den Ländern, in denen Sie Verantwortung tra-
    gen, nicht nur extrem mager, sondern extrem schlecht aus.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Schlusslichter, weit entfernt von Zahlungen zwischen
    50 und 106 Euro, sind Nordrhein-Westfalen mit gerade
    einmal 7 Euro pro Hektar,


    (Albert Deß [CDU/CSU]: Das ist beschämend!)


    Niedersachsen mit 3 Euro pro Hektar und Schleswig-Hol-
    stein mit 0 Euro pro Hektar. Das ist die Wahrheit.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Vollkommen widersprüchlich zu den Zielen der Mo-

    dulation ist es, wenn zum Beispiel bei den Mutterkuh- und
    bei den Mutterschafprämien eingespart wird. Gerade
    diese Tierarten sind für die Offenhaltung der Landschaft
    unverzichtbar


    (Eduard Oswald [CDU/CSU]: So ist es!)

    und dienen in besonderer Weise den Agrarumweltmaß-
    nahmen. Daran sieht man, wie unglaubwürdig und wie in-
    konsequent rot-grüne Agrarpolitik ist.


    (Albert Deß [CDU/CSU]: Da liegen Reden und Handeln weit auseinander!)


    Kontraproduktiv ist beispielsweise auch die vorgesehene
    Kürzung der Rinderprämien. Gerade die Rinderhaltung
    erfüllt das in der Modulation geforderte Beschäftigungs-
    kriterium in weit höherem Maße, als es im Getreidebau
    der Fall ist.

    Zweitens. Das Modulationsgesetz ist ein Affront gegen
    die Landwirte und führt zu erneuten Wettbewerbsver-
    zerrungen in der deutschen Landwirtschaft. Ihnen ist viel
    zu wenig bewusst, dass eine ökologisch intakte Land-
    schaft nur durch ökonomisch intakte Betriebe erhalten
    und weiterentwickelt werden kann. Nur wettbewerbs-
    fähige Betriebe können nachhaltig wirtschaften.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Diese Tatsache vergessen Sie. Sie haben kein Gespür für
    die Realität.

    Mit dem stetigen Aushöhlen der Wettbewerbskraft im
    Vergleich zu den anderen EU-Staaten vernichtet die Bun-
    desregierung in großem Umfang Bauernhöfe und Arbeits-
    plätze im ländlichen Raum. Was die deutschen Bauern
    brauchen, sind endlich faire Wettbewerbsbedingungen.
    Die Bundesregierung muss endlich erkennen, dass das
    weithin anerkannte Ziel eines attraktiven ländlichen
    Raumes nur mit und nicht gegen die Landwirtschaft zu er-
    reichen ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Angesichts der im vergangenen Wirtschaftsjahr zu ver-

    zeichnenden Einkommenseinbrüche von durchschnittlich
    13 Prozent und des von Eurostat, dem statistischen Amt
    der EU, geschätzten Rückgangs der Einkommen der deut-
    schen Landwirtschaft im Jahr 2002 mit minus 18 Prozent
    – das ist übrigens der vorletzte Platz bei den landwirt-
    schaftlichen Einkommen innerhalb der 15 EU-Staaten –
    ist die Modulation ein politischer Fehlgriff ersten Ranges.
    Sie bewirkt nämlich weitere Einkommenskürzungen,
    verstärkt die ohnehin herrschende Verunsicherung der
    Landwirte und reduziert die Investitionstätigkeit weiter,
    was letzten Endes die Investitionskraft des ländlichen
    Raumes nachhaltig schwächt. Sie sind nicht nur gegen die
    Landwirtschaft, sondern Sie vernachlässigen auch die
    ländlichen Räume ganz massiv.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner

    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 17. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Dezember 2002
    Staatsminister Josef Miller (Bayern)


    Die Modulation verschiebt Mittel von den direkt ein-
    kommenswirksamen Zahlungen der ersten Säule in Be-
    reiche, von denen viele durch die Kürzung betroffene
    Landwirte nicht profitieren, weil die Gelder in ganz an-
    dere Verwendungszwecke umgeleitet werden.

    Die Bundesregierung verstärkt weiter die von ihr schon
    in der letzten Legislaturperiode eingeführten Belastun-
    gen. Zusätzlich plant sie einschneidende Verschlechterun-
    gen im steuerlichen Bereich. Diese Politik der gezielten
    Benachteiligung im europäischen Wettbewerb schwächt
    die Landwirtschaft in einer Zeit, in der sie eigentlich ge-
    stärkt werden müsste, um mit ihren hohen Kosten und ho-
    hen Standards im internationalen Vergleich wettbewerbs-
    fähig bleiben zu können. Sie stärken die Landwirtschaft
    nicht, sondern schwächen sie ganz massiv mit diesen
    Maßnahmen im internationalen Wettbewerb. Das kann an
    den Märkten nicht erwirtschaftet werden.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Drittens. Weil eine zusätzliche finanzielle Basis für die

    Umsetzung fehlt, geht die Modulation zulasten wichtiger
    Agrarstrukturmaßnahmen. Frau Künast, Sie haben das
    Modulationsmodell stets mit dem Argument angepriesen,
    durch die nationale Kofinanzierung und durch die zusätz-
    lich für die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der
    Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ bereitgestellten
    Mittel fließe unter dem Strich mehr Geld in die Landwirt-
    schaft und den ländlichen Raum. Was ist aber das Ergebnis?
    Die verfügbaren Haushaltsmittel werden um mindestens
    100 Millionen Euro gekürzt. Die Versprechungen, dass
    mehr Geld in den ländlichen Raum fließt, werden angesichts
    dieser Kürzungen nicht eingehalten. Dies ist vielmehr eine
    weitere Wählertäuschung durch die Bundesregierung.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Jetzt zeigt sich, dass vor allem die finanzschwachen
    Länder, insbesondere die neuen Länder, von Frau Künast
    mit der Modulation in eine ideologische Falle gelockt wer-
    den sollen. Die Länder können die Modulationsmittel nur
    dann zurückbekommen, wenn sie für die Kofinanzierung
    entsprechende Landesmittel bereitstellen. Damit sind sie
    nun gezwungen, die Fördermaßnahmen nach der Modula-
    tion auszurichten. Viele Länder müssen andere wichtige
    Vorhaben zur Weiterentwicklung der Agrarstruktur und
    zur Stärkung der Agrarwirtschaft zurückstellen. Sie ver-
    hindern damit Investitionen, die in diesen Ländern drin-
    gend notwendig sind.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Dabei hätte jedes Bundesland die Möglichkeit,

    Agrarumweltmaßnahmen selbst zu konzipieren und anzu-
    bieten, wenn die Mehrheit in dem jeweiligen Länderpar-
    lament darin einen Schwerpunkt sieht. Insofern stellt sich
    die Frage, warum allen Ländern die Zwangsjacke der na-
    tionalen Modulation übergestülpt werden soll. Es gibt ei-
    nen viel sinnvolleren und einfacheren Weg: Machen Sie
    die Kürzung der Haushaltsmittel für die Gemeinschafts-
    aufgabe rückgängig und stellen Sie den Ländern diese
    Mittel zur Verfügung! Dann können sie Agrarumwelt-
    maßnahmen finanzieren, ohne vorher den Bauern die Ein-
    kommen zu kürzen. So einfach ist das.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Sie tun jetzt so, als ob die Fördergrundsätze eine Er-
    findung von Ihnen seien. Die meisten davon setzen viele
    Länder wie zum Beispiel Bayern, Baden-Württemberg,
    Thüringen und Sachsen seit vielen Jahren um. Die Bun-
    desregierung hat sie nur abgeschrieben. Wir brauchen
    kein derart kompliziertes und hinsichtlich seiner Anlas-
    tung sehr riskantes Instrument. Es hat doch gute Gründe,
    warum die Modulation heute in Europa in keinem ande-
    ren Land – außer im Vereinigten Königreich – durchge-
    führt wird. Die Franzosen haben sie wieder rückgängig
    gemacht. Deutschland ist neben Großbritannien, das eine
    ganz andere Landwirtschaft hat, das einzige Land in Eu-
    ropa, das jetzt eine Modulation einführt.

    Viertens. Die Modulation verursacht einen unverhält-
    nismäßig hohen Verwaltungsaufwand und ist gegenüber
    den Steuerzahlern nicht zu vertreten. In Bayern würden
    durch die Modulation 4 Millionen Euro freigesetzt. Es
    müsste aber 1 Million Euro für den Verwaltungsaufwand
    ausgegeben werden. In Baden-Württemberg ist das Ertrag-
    Aufwand-Verhältnis mit 2 : 1,4 noch ungünstiger. Im Saar-
    land wird wesentlich mehr Geld für das Erheben der Mo-
    dulationsgelder aufgewandt, als dadurch hereinkommt.


    (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Abenteuerlich!)


    Die Länder werden mit diesem Gesetz in einen unver-
    hältnismäßig hohen Verwaltungsaufwand gezwungen.
    Bauern und Agrarverwaltung brauchen aber nicht noch
    mehr, sondern endlich weniger Bürokratie.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP– HansMichael Goldmann [FDP]: Wir sind so froh, dass Sie gekommen sind!)


    Die Bundesregierung kündigt Bürokratieabbau an, han-
    delt aber entgegengesetzt. Sie schafft nicht weniger, son-
    dern ständig mehr Bürokratie. Sie verantworten uneffi-
    ziente Maßnahmen, die die Verwaltungen nur belasten, in
    der Sache nichts bringen und die Bauern schädigen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Schon jetzt zeigt sich, dass bei der Umsetzung des

    Modulationsgesetzes enorme Schwierigkeiten im Verwal-
    tungs- und Haushaltsvollzug zu erwarten sind und zusätz-
    liche Anlastungsrisiken auf uns zukommen. Die Bundes-
    regierung tut sich aber leicht; sie wälzt das schlichtweg
    auf die Länder ab. Hinzu kommt, dass die Notifizierung
    in Brüssel sechs Monate beträgt. Damit steht fest, dass
    den Bauern nächstes Jahr das Geld gekürzt wird und das
    Geld erst ein Jahr später ausgezahlt werden kann.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Der Bund erschließt sich so – nichts anderes ist es – eine
    neue Einkommensquelle zulasten der Bauern


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Lachen des Abg. Matthias Weisheit [SPD])


    und holt in den SPD- und rot-grün-regierten Ländern das
    nach, was in den unionsregierten Ländern längst gemacht
    wird.


    (Eduard Oswald [CDU/CSU]: Jetzt geht die Ministerin!)



    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    1346


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 17. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Dezember 2002 1347

    Fünftens. Die deutsche Modulation greift der derzeiti-
    gen intensiven Diskussion zur Weiterentwicklung der
    europäischen Agrarpolitik unnötig vor. Sie müssten von
    Fischler eigentlich lernen: Fischler ist dazu übergegan-
    gen, die Modulation der EU zurückzustellen. Er räumt ihr
    keine Priorität mehr ein. Interessant ist auch, dass mit den
    jüngsten Beschlüssen in Kopenhagen den Beitrittsländern
    die Umschichtung aus der zweiten Säule in die erste Säule
    erlaubt, also eine Umkehrung der Modulation vorgenom-
    men wurde.

    Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete, ich bitte
    Sie, dieses Modulationsgesetz in der Form, wie es der
    Bund vorgelegt hat, das den Landwirten und Verwaltun-
    gen schadet und unseren Steuerzahlern nichts bringt, ab-
    zulehnen und unserem Vorschlag zuzustimmen. Eine Ver-
    besserung der Umwelt und der artgerechten Tierhaltung
    kann mit dem bestehenden Instrumentarium viel einfa-
    cher, unbürokratischer und praxisorientierter erreicht
    werden – wenn Sie nur bereit sind, Ihren politischen Wil-
    len mit entsprechenden Geldmitteln zu unterlegen. Damit
    machten Sie deutlich, dass Ihnen Agrarumweltschutz et-
    was bedeutet. Ich appelliere als Beauftragter des Bundes-
    rates an Sie, für die Gesetzesinitiative des Bundesrates zu
    stimmen und damit für die Aufhebung eines ineffizienten,
    unnötigen Modulationsgesetzes, das in der Sache total
    verfehlt ist und niemandem etwas bringt.

    Herzlichen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Eduard Oswald [CDU/CSU]: Deine Rede hat dazu geführt, dass die Bundesministerin gegangen ist! Du hast sie vertrieben! Aus dem Amt getrieben!)




Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Nächste Rednerin ist die Kollegin Waltraud Wolff,

SPD-Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Waltraud Wolff


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Ich habe nach dieser Rede wirklich den Ein-
    druck, dass Bayern weder zu Deutschland gehört noch
    hier EU-Agrarpolitik vertritt.


    (Widerspruch bei der CDU/CSU und der FDP)

    Wie anders ist es zu erklären, dass Herr Staatsminister
    Miller völlig außer Acht lässt, was in den letzten zwei Jah-
    ren in Bundestag und Bundesrat beschlossen wurde? Aber
    darauf komme ich noch zu sprechen.

    Zu zwei Punkten aus Ihrer Rede: Sie haben gesagt, die
    Modulation sei ökologisch fragwürdig. Was der PLA-
    NAK-Beschluss vom letzten Freitag auf den Weg ge-
    bracht hat, zeigt, so denke ich, dass davon überhaupt keine
    Rede sein kann.

    Daneben sind Sie auf das große Höfesterben einge-
    gangen. Wir haben in der letzten Legislaturperiode im
    Rahmen der Neuorganisation der landwirtschaftlichen
    Sozialversicherung über das Höfesterben gesprochen.
    Wissen Sie, wann das große Höfesterben stattgefunden

    hat? In der Zeit der CDU/CSU-Regierung hat das große
    Höfesterben stattgefunden.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Albert Deß [CDU/CSU]: Das ist eine bösartige Unterstellung. Wir hatten 1998 1,7 Prozent und jetzt haben wir 5 Prozent jährlich!)


    Nun zum Modulationsgesetz. Ich habe vor 14 Tagen
    im Rahmen der Haushaltsberatungen schon wiederholt
    versucht, die Opposition dazu zu bewegen, diesen Ge-
    setzentwurf des Bundesrates abzulehnen. Der heute vor-
    liegende Antrag der FDP zeigt, dass die Argumente we-
    der aufgenommen noch begriffen wurden. Doch dazu
    später.


    (Ulrich Heinrich [FDP]: Das wird aber Zeit!)

    Bund und Länder waren sich einig, mit der Umschich-

    tung von Gemeinschaftsmitteln aus dem Marktbereich in
    die Förderung von Maßnahmen im ländlichen Raum die
    zweite Säule der gemeinsamen Agrarpolitik zu stärken.
    Wir wollten damit einen ganz wichtigen Impuls für die
    Weiterentwicklung der umweltverträglichen und nachhal-
    tigen Landwirtschaft geben.


    (Peter H. Carstensen [Nordstrand] [CDU/CSU]: Macht das doch so wie in Bayern!)


    Genau aus diesem Grund ist es falsch, das Modulations-
    gesetz aufzuheben.


    (Peter H. Carstensen [Nordstrand] [CDU/ CSU]: Man kann das doch auch ohne Modulation machen! Geht das denn nicht ohne Modulation?)


    Lassen Sie es mich noch einmal erklären.
    Die Einführung der Modulation mit der Prämienkür-

    zung von jährlich 2 Prozent – das möchte ich noch einmal
    festhalten – oberhalb des Freibetrages von 10 000 Euro je
    Betrieb bedeutet erstens einen ganz vernünftigen, zwei-
    tens einen sozial sehr verträglichen und drittens auch ei-
    nen moderaten Einstieg in die Modulation.


    (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Es ist erstaunlich, dass das die Bundesländer alle nicht verstehen!)


    Die Umschichtung der eingesparten Mittel in die zweite
    Säule der gemeinsamen Agrarpolitik ist nicht nur WTO-
    konform, sondern schafft auch neue Chancen für die länd-
    lichen Räume, für die Förderung nachhaltiger und um-
    weltverträglicher Landwirtschaft.

    Es geht hier um äußerst geringe Geldeinbußen. Wenn
    wir von 2 Prozent sprechen, kann man ja auch einmal eine
    Zahl nennen. Wenn wir bei einem Hof von 30 000 Euro
    ausgehen, betragen die Einbußen 600 Euro. Ich denke, da-
    ran geht wirklich kein Hof kaputt.


    (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Frau Wolff, darum geht es doch gar nicht! Welcher Aufwand wird dafür betrieben?)


    Diese 600 Euro, die von den Direktzahlungen abgezogen
    werden, haben aber einen großen Effekt, weil dadurch

    Staatsminister Josef Miller (Bayern)


    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 17. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Dezember 2002
    Waltraud Wolff (Wolmirstedt)

    sehr viel mehr Mittel vor allem für Agrarumweltmaßnah-
    men zur Verfügung stehen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Meine Damen und Herren, der PLANAK-Beschluss
    vom letzten Freitag zeigt doch ganz deutlich, wohin die
    Reise geht. Ich will nur einige der Fördermaßnahmen
    nennen: die Erweiterung der Fruchtfolge, die Anlage von
    Blühflächen, die Förderung ganz besonders umweltver-
    träglicher Mulchsaat und Pflanzverfahren und Maßnah-
    men zur artgerechten Tierhaltung.


    (Albert Deß [CDU/CSU]: Das machen wir doch längst! – Ulrich Heinrich [FDP]: Was redet ihr denn?)


    Endlich leisten wir einen Beitrag zur Entzerrung der ho-
    hen Viehbesatzdichten in den Veredelungsgebieten, ohne
    an dieser Stelle die Wirtschaftskraft zu schwächen. Das ist
    doch ein ganz wichtiger Punkt.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Albert Deß [CDU/CSU]: Ihr seid doch hinter dem Mond! – Peter H. Carstensen [Nordstrand] [CDU/CSU]: Wo sind denn die hohen Viehbesatzdichten? In Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen! Das können die allein machen!)


    Nun zum vorliegenden Entwurf, meine Damen und
    Herren. Ich wiederhole noch einmal, auch für Sie, Herr
    Staatsminister Miller: Weder Punkt 1 Ihrer Rede, wonach
    die nationale Modulation nur für einen kurzen Zeitraum
    zur Anwendung kommen würde, noch Punkt 2, in dem
    von einem enormen Verwaltungsaufwand die Rede war,
    können überzeugen.

    Erstens. Die obligatorische Modulation könnte – das
    wissen wir, wenn wir uns mit EU-Politik beschäftigen –
    auf EU-Ebene erst nach 2006 eingeführt werden. Ich
    denke nicht, dass die Zeit von 2002 bis 2006 ein kurzer
    Zeitraum ist.

    Zweitens. Durch die Herausnahme der kleinen Beihil-
    fen für Hopfen, Saatgut, Kartoffelstärke und Tabak sind
    wir bereits zu einem vertretbaren Aufwand in der Büro-
    kratie gekommen. Dass die Länder das ähnlich sehen – ich
    muss ja jetzt sagen: sahen –, beweist das gemeinsame
    Vorgehen.

    Ich nenne noch einmal die Beschlüsse.Wir haben am
    14. Dezember 2001 im Deutschen Bundestag das Modu-
    lationsgesetz beschlossen.


    (Albert Deß [CDU/CSU]: Gegen unsere Stimmen!)


    Der Vermittlungsausschuss hat am 20. März 2002 be-
    schlossen und eine gute Möglichkeit für ein gemeinsames
    Vorgehen von Bundesländern und Bundestag gefunden.
    Für Sie, Herr Goldmann, noch einmal zum Mitschreiben,
    weil Sie es im Ausschuss jüngst angezweifelt haben.