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ID1501702200

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Wahl der Abgeordneten Hartmut Büttner (Schönebeck), Hartmut Koschyk und Dr. Richard Schröder in den Beirat nach § 39 Stasiunterlagengesetz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1313 A Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . 1313 B Tagesordnungspunkt 13: Beratung der Beschlussempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Fort- setzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an dem Einsatz einer Internationalen Sicherheitsunter- stützungstruppe in Afghanistan auf Grundlage der Resolutionen 1386 (2001) vom 20. Dezember 2001, 1413 (2002) vom 23. Mai 2002 und 1444 (2002) vom 27. November 2002 des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen (Drucksachen 15/128, 15/223) . . . . . . . . . 1313 B Dr. Peter Struck, Bundesminister BMVg . . . . 1313 D Dr. Friedbert Pflüger CDU/CSU . . . . . . . . . . . 1315 B Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1317 D Harald Leibrecht FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1319 A Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 1320 A Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . . 1321 C Gerd Höfer SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1323 D Günther Friedrich Nolting FDP . . . . . . . . . . . 1325 A Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1326 A Gert Weisskirchen (Wiesloch) SPD . . . . . . . . 1327 A Dr. Ralf Brauksiepe CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 1328 B Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . . 1329 D Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1332 A Tagesordnungspunkt 7: Beratung der Beschlussempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wahlprü- fung, Immunität und Geschäftsordnung zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Angela Merkel, Michael Glos, Volker Kauder, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Einsetzung eines Untersu- chungsausschusses (Drucksachen 15/125, 15/256) . . . . . . . . . 1330 A Klaus Uwe Benneter SPD . . . . . . . . . . . . . . . 1330 B Peter Altmaier CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 1334 A Jerzy Montag BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 1336 A Dr. Jürgen Gehb CDU/CSU . . . . . . . . . . . 1337 A Dr. Max Stadler FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1338 A Christine Lambrecht SPD . . . . . . . . . . . . . . . 1339 B Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) CDU/CSU 1341 A Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1342 C Ronald Pofalla CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 1343 B Tagesordnungspunkt 14: Zweite und dritte Beratung des vom Bun- desrat eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Aufhebung des Gesetzes zur Modulation von Direktzahlungen im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik und zur Änderung des GAK-Gesetzes (Drucksache 15/108) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1344 D Josef Miller, StMin Bayern . . . . . . . . . . . . . . . 1345 A Waltraud Wolff (Wolmirstedt) SPD . . . . . . . . 1347 B Friedrich Ostendorff BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1348 C Plenarprotokoll 15/17 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 17. Sitzung Berlin, Freitag, den 20. Dezember 2002 I n h a l t : Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . . 1350 B Dr. Gerald Thalheim SPD . . . . . . . . . . . . . . . 1351 B Tagesordnungspunkt 16: Erste Beratung des von den Abgeordneten Jörg van Essen, Rainer Funke, Otto Fricke, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum verbesserten Schutz des Eigentums (Drucksache 15/63) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1352 C Jörg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1352 D Hermann Bachmaier SPD . . . . . . . . . . . . . . . 1353 D Dr. Christoph Bergner CDU/CSU . . . . . . 1354 D Daniela Raab CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 1355 B Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1356 C Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ 1357 D Marco Wanderwitz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 1358 D Zusatztagesordnungspunkt 9: Abstimmung über drei Anträge der Fraktio- nen der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN auf Zurückweisung von Einsprüchen des Bundesrates . . . . . . . . . 1360 D Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . . 1361 A Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1362 C Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . . 1361 B Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1364 B Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . . 1361 D Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1366 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 1371 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Antrag: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte andemEinsatz einer InternationalenSicherheits- unterstützungstruppe in Afghanistan auf Grund- lage der Resolutionen 1386 (2001) vom 20. De- zember 2001, 1413 (2002) vom 23. Mai 2002 und 1444 (2002) vom 27. November 2002 des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen (Drucksachen 15/128, 15/223) . . . . . . . . . . . . 1371 B Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Frank Hofmann (Volkach), Ursula Mogg, Gabriele Frechen, Petra-Evelyne Merkel, Gerd Friedrich Bollmann, Dr. Hans-Ulrich Krüger, Dr. Axel Berg, Ernst Kranz, Sabine Bätzing, Engelbert Wistuba, Astrid Klug, Walter Hoffmann (Darmstadt), Hans Büttner (Ingol- stadt), Achim Großmann, Ulla Burchardt, Gabriele Groneberg, Tobias Marhold, Brigitte Schulte (Hameln), Hans-Peter Kemper, Horst Schild, Uwe Beckmeyer, Anke Hartnagel, Bernd Scheelen, Rene Röspel, Ulrich Kasparick, Lothar Binding (Heidelberg), Siegmund Ehrmann, Reinhold Hemker, Holger Ortel, Marco Bülow, Jürgen Wieczorek (Böhlen), Annette Faße, Petra Heß, Dr. Hans- Peter Bartels, Hans-Werner Bertl, Hans-Ulrich Klose, Ingrid Arndt-Brauer, Karin Evers- Meyer, Dagmar Freitag, Wolfgang Spanier, Jelena Hoffmann (Chemnitz), Gerd Friedrich Bollmann, Dr. Hans-Ulrich Krüger, Frank Hofmann (Volkach), Hans-Günter Bruckmann, Dr. Ernst Dieter Rossmann, Dr. Michael Bürsch, Dr. Margrit Wetzel, Dr. Christine Lucyga, Bernhard Brinkmann (Hildesheim), Christel Riemann-Hanewinckel, Ernst Küchler (alle SPD) zur Abstimmung über den Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN auf Zurückweisung des Einspruchs des Bundesrates gegen das Bei- tragssatzsicherungsgesetz (Drucksache 15/261) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1371 D Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Monika Heubaum, Waltraud Wolff (Wolmir- stedt), Lothar Mark, Hans-Ulrich Klose, Siegfried Scheffler, Jelena Hoffmann (Chem- nitz), Hans-Werner Bertl, Willi Brase, (alle SPD) zur Abstimmung über den Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN auf Zurückweisung des Einspruchs des Bundesrates gegen das Bei- tragssatzsicherungsgesetz (Drucksache 15/261) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1372 A Anlage 5 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1372 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 17. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Dezember 2002II (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 17. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Dezember 2002 1313 17. Sitzung Berlin, Freitag, den 20. Dezember 2002 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 17. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Dezember 2002 1371 (C) (D) (A) (B) Brüderle, Rainer FDP 20.12.2002 Dr. Däubler-Gmelin, SPD 20.12.2002 Herta Eppelmann, Rainer CDU/CSU 20.12.2002 Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 20.12.2002 Flach, Ulrike FDP 20.12.2002 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 20.12.2002 Freiherr von und zu CDU/CSU 20.12.2002 Guttenberg, Karl-Theodor Hedrich, Klaus-Jürgen CDU/CSU 20.12.2002 Hofbauer, Klaus CDU/CSU 20.12.2002 Laurischk, Sibylle FDP 20.12.2002 Lehn, Waltraud SPD 20.12.2002 Dr. Lippold CDU/CSU 20.12.2002 (Offenbach), Klaus W. Möllemann, Jürgen W. FDP 20.12.2002 Pfeiffer, Sibylle CDU/CSU 20.12.2002 Dr. Röttgen, Norbert CDU/CSU 20.12.2002 Schmidbauer, Bernd CDU/CSU 20.12.2002 Steinbach, Erika CDU/CSU 20.12.2002 Dr. Stinner, Rainer FDP 20.12.2002 Dr. Westerwelle, Guido FDP 20.12.2002 Dr. Wetzel, Margrit SPD 20.12.2002 Wissmann, Matthias CDU/CSU 20.12.2002 Wülfing, Elke CDU/CSU 20.12.2002 Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Antrag „Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deut- scher Streitkräfte an dem Einsatz einer Internatio- nalen Sicherheitsunterstützungstruppe in Afgha- nistan“ auf Grundlage der Resolutionen 1386 (2001) vom 20. Dezember 2001, 1413 (2002) vom 23. Mai 2002 und 1444 (2002) vom 27. November entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenografischen Bericht 2002 des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen (Drucksachen 15/128, 15/223 und 15/231) Zum Antrag der Bundesregierung erkläre ich: Mit der Fortsetzung der aktiven Beteiligung der Bundeswehr bei ISTAF zementieren wir den von der Regierung Schröder/ Fischer begonnenen Weg der Militarisierung der Politik. Die Politik muss den Vorrang haben, nicht der militäri- sche Ansatz. Es fehlt eine wirkliche Friedensperspektive für Afgha- nistan. Unsere Bundeswehr ist im Prinzip und in ihrer Tra- dition eine Verteidigungs-, keine Angriffsstreitmacht. Ihre Anwesenheit hat in Afghanistan keine Berechtigung, sie ist nicht im unmittelbaren deutschen Interesse. Das Risiko unserer Soldaten, die dort ihren Dienst tun, ist nach mei- ner Meinung unvertretbar, ihr Abzug ist unverzüglich vor- zunehmen. Fragwürdig werden humanitäre Ziele, wenn sie mi- litärisch durchgesetzt werden. Es erschüttert, wenn man erfährt, dass die Zahl der getöteten afghanischen Zivilis- ten die der Opfer des 11. September in den USA deutlich übersteigt. Der Krieg in Afghanistan läuft leer, es ist Zeit, auszusteigen. Das gilt auch für die Truppenkontingente in Usbekistan, Kuwait, Kenia und Dschibuti. Über 2 Milliar- den kostet die Bundesrepublik der Anti-Terror-Einsatz, ohne dass die internationale Mitwirkungspflicht verfas- sungsrechtlich ausreichend begründet ist. Auch deshalb sage ich Nein. Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Frank Hofmann (Volkach), Ursula Mogg, Gabriele Frechen, Petra-Evelyne Merkel, Gerd Friedrich Bollmann, Dr. Hans- Ulrich Krüger, Dr. Axel Berg, Ernst Kranz, Sabine Bätzing, Engelbert Wistuba, Astrid Klug, Walter Hoffmann (Darmstadt), Hans Büttner (Ingolstadt), Achim Großmann, Ulla Burchardt, Gabriele Groneberg, Tobias Marhold, Brigitte Schulte (Hameln), Hans-Peter Kemper, Horst Schild, Uwe Beckmeyer, Anke Hartnagel, Bernd Scheelen, René Röspel, Ulrich Kasparick, Lothar Binding (Heidelberg), Siegmund Ehrmann, Reinhold Hemker, Holger Ortel, Marco Bülow, Jürgen Wieczorek (Böhlen), Annette Faße, Petra Heß, Dr. Hans-Peter Bartels, Hans-Werner Bertl, Hans-Ulrich Klose, Ingrid Arndt-Brauer, Karin Evers-Meyer, Dagmar Freitag, Wolfgang Spanier, Jelena Hoffmann (Chemnitz), Hans-Günter Bruckmann, Dr. Ernst Dieter Rossmann, Dr. Michael Bürsch, Dr. Margrit Wetzel, Dr. Christine Lucyga, Bernhard Brinkmann (Hil- desheim), Christel Riemann-Hanewinckel, Ernst Küchler (alle SPD) zur Abstimmung über den Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN auf Zurück- weisung des Einspruchs des Bundesrates gegen das Beitragssatzsicherungsgesetz (Drucksache 15/261) Wir stimmen dem Gesetz unter der Voraussetzung zu, dass im Laufe des Jahres 2003 eine Überprüfung der ge- planten und der tatsächlichen von den Apotheken er- brachten Sparbeiträge erfolgt. Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Monika Heubaum, Waltraud Wolff (Wolmirstedt), Lothar Mark, Hans-Ulrich Klose, Siegfried Scheffler, Jelena Hoffmann (Chemnitz), Hans-Werner Bertl, Willi Brase, (alle SPD) zurAbstimmung über den Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN auf Zurückweisung des Ein- spruchs des Bundesrates gegen das Beitragssatz- sicherungsgesetz (Drucksache 15/261) Wir stimmen dem Gesetz unter der Voraussetzung zu, dass im Laufe des Jahres 2003 eine Überprüfung nicht nur der geplanten und der tatsächlichen von den Apotheken erbrachten Sparbeiträge, sondern auch der wirtschaft- lichen Konsequenzen für die Apotheken erfolgt. Anlage 5 Amtliche Mitteilungen Der Vorsitzende des Vermittlungsausschusses hat mit Schreiben vom 5. Dezember 2002 mitgeteilt, dass nach- folgende, vom Bundestag beschlossene Gesetze vom Ver- mittlungsausschuss bestätigt worden sind: – Gesetz zur Fortentwicklung der ökologischen Steuer- reform – Zwölftes Gesetz zur Änderung des Fünften Buches Sozialgesetzbuch (Zwölftes SGB V-Änderungs- gesetz – 12. SGB V-ÄndG) – Gesetz zur Sicherung der Beiträge in der gesetzlichen Krankenversicherung und in der gesetzlichen Rentenver- sicherung (Beitragssatzsicherungsgesetz – BSSichG) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 17. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Dezember 20021372 (C)(A) Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Petra Pau


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich

    möchte vor allem einem Eindruck widersprechen, dem
    Eindruck, es handele sich heute um eine Routineentschei-
    dung, dem Eindruck, etwas Begonnenes solle lediglich zu
    einem guten Ende geführt werden, und dem Eindruck, der
    Worte zu diesem Gegenstand seien genug gewechselt.
    Dieser Eindruck trügt und das soll er wohl auch.

    Das Afghanistanmandat soll verlängert werden, das
    deutsche Kontingent soll verdoppelt werden und die Bun-
    deswehr soll eine Führungsrolle übernehmen. Das ist
    keine Routine. Das ist eine neue Qualität.


    (Beifall der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [fraktionslos])


    Rot-Grün begrüßt das alles. Die Opposition zur Rechten
    stimmt im Prinzip zu. Es bleibt die PDS im Bundestag.
    Wir lehnen das ab. Das macht den Unterschied.

    Erinnern wir uns noch einmal: Ausgangspunkt der mi-
    litärischen Afghanistanmission waren die furchtbaren An-
    schläge in den USA am 11. September 2001. Bin Laden
    und sein Netzwerk galten als Quelle des Terrors,
    Afghanistan als Hort der Planer weltweiter Verbrechen,
    die Drahtzieher des Terrors sollten dingfest gemacht und
    bestraft werden. Gemessen an diesem Ziel ist der Erfolg
    eher mäßig, weshalb Sie den Sinn der Militäroperation
    auch ständig umdeuten. Wir haben immer gesagt: Der
    Kampf gegen den Terrorismus lässt sich gewinnen, ein
    Krieg gegen den Terrorismus nicht. Sie haben den Krieg
    gewählt und wollen ihn nun ausweiten.

    Reden wir doch einmal Klartext über die humane Mis-
    sion, die Sie hier ständig bemühen: Die ARD hat am
    Mittwoch eine Reportage des irischen Journalisten Doran
    gesendet. Es ging dabei um Massaker und Kriegs-
    verbrechen – geduldet von und verantwortet durch
    US-Militärs. Ich habe hier kein Wort von den Massakern
    in Afghanistan, die in dem Film dokumentiert sind, keine
    Widerrede zu den Menschenrechtsverletzungen, die im

    Namen der Menschenrechte begangen werden, keinerlei
    Kritik an den amerikanischen Verbündeten, die daran be-
    teiligt sind, gehört.

    Hinzu kommt – ich zitiere Herrn Minister Struck –,
    dass Sie meinen: „Landesverteidigung findet heute weit
    außerhalb des Landes, zum Beispiel am Hindukusch,
    statt.“ Damit segeln Sie, Herr Verteidigungsminister, im
    kreuzgefährlichen Sog der neuen US-Doktrin. Sie kreu-
    zen auf völkerrechtswidrigem Terrain. Sie tun das nicht
    nur mit Worten, sondern Sie richten die Bundeswehr ent-
    sprechend aus und die Bundesrepublik darauf ein. Auch
    das lehnt die PDS grundsätzlich ab.


    (Beifall der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [fraktionslos])


    Nun sagt Rot-Grün Ja zum Afghanistaneinsatz der
    Bundeswehr und zugleich Nein zu einer deutschen Betei-
    ligung an einem Irakkrieg. Beides lässt sich aber weder
    geographisch noch militärisch trennen und im Übrigen
    auch nicht rechtlich. Oder wollen Sie mir ernsthaft das
    Bild vermitteln, dass dann, wenn die US-Armada auf den
    Irak losgelassen wird, sich die Kommandeure der deut-
    schen Spürpanzer in Kuwait eine Scherpe mit der Auf-
    schrift „Keine Gewalt!“ überstreifen, die deutschen
    Schiffe am Horn von Afrika eine weiße Fahne hissen und
    die deutschen AWACS-Flieger lediglich noch die Kolla-
    teralschäden zählen und bedauern? Das alles glauben Sie
    doch selbst nicht.

    Die Gefahr, dass Deutschland erneut zündelt und auch
    Helfershelfer wird, ist daher riesengroß. Ohne Not und
    verantwortungslos hat die Bundesregierung Überflug-
    und andere Hoheitsrechte abgetreten, und zwar ausdrück-
    lich auch für den Fall, dass die USA und andere NATO-
    Staaten einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen
    den Irak führen. Mein Kollege Wolfgang Gehrcke hat des-
    halb den Bundeskanzler nach § 80 des Strafgesetzbuches
    bei der Bundesanwaltschaft angezeigt.


    (Dr. Werner Hoyer [FDP]: Ihr ehemaliger Kollege!)


    Es geht nämlich um den Amtseid, um das Friedensgebot
    im Grundgesetz und um eine friedliche Welt. Auch dieser
    Debatte versuchen Sie stillschweigend auszuweichen.

    Im heute diskutierten Antrag zum Afghanistaneinsatz
    heißt es lapidar, er koste 409,6 Millionen Euro und da-
    für sei Vorsorge getroffen. Die Entwicklungsministerin
    Wieczorek-Zeul sprach unlängst über den Wiederaufbau
    in Afghanistan und sagte, dafür habe die Bundesregierung
    im Jahre 2002 insgesamt 126 Millionen Euro bereit-
    gestellt. Rechnen Sie mit, liebe Kolleginnen und Kolle-
    gen: Das Verhältnis zwischen Militäreinsätzen und huma-
    nitärer Hilfe beträgt demnach vier zu eins zugunsten des
    Militärischen. Genau das beschreibt ein grundsätzliche
    Missverhältnis deutscher Politik. Wir kritisieren das.
    Auch deshalb sagt die PDS im Bundestag Nein.


    (Beifall der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [fraktionslos])




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Ich erteile das Wort Kollegen Gert Weisskirchen.


(A)



(B)



(C)



(D)


1326


(A)



(B)



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Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 17. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Dezember 2002 1327


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Gert Weisskirchen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich

    finde es schade, dass in den letzten Beiträgen zu dieser
    Debatte die Menschen in Afghanistan, die darauf warten,
    dass wir ihnen helfen, eigene Formen für ein selbstorga-
    nisiertes Leben zu entwickeln, hier leider nicht mehr zur
    Sprache gekommen sind. Ich finde das sehr schade.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Ich will auch sagen, warum: Afghanistan, das zwischen
    mächtigen Nachbarn eingezwängt ist und das so viele
    Jahrhunderte einen Weg zur Selbstbestimmung gesucht
    hat, hat zum ersten Mal nach einem ungeheuer schreckli-
    chen Zeitraum von 23 Jahren, in dem ein Krieg dem an-
    deren gefolgt ist und in dem das Land die Erfahrung ge-
    macht hat, dass Mächtige von außen, die das Land zum
    Teil überfallen haben, Gewalt nach innen getragen haben
    und dass diese Gewalt im Innern aufgenommen und ver-
    stärkt worden ist – Brutalität und Gewalt bestimmen also
    das kollektive Gedächtnis der Menschen in Afghanistan –,
    die Chance, eine ganz andere Erfahrung zu machen. Die-
    ses Land kann nämlich erfahren, dass Gewalt nicht von
    außen nach innen getragen sowie im Innern verstärkt,
    zeitlich verlängert und noch brutaler ausgeübt wird, son-
    dern dass eine Chance von außen gegeben wird, dass Si-
    cherheit von außen nach innen getragen wird. Nur so kann
    die Außenwelt als etwas verstanden werden, was die in-
    nere Entwicklung vorantreibt. Es ist entscheidend, dass
    die Menschen Sicherheit erfahren. Deshalb brauchen wir
    die ISAF und deshalb werden wir der dritten Verlänge-
    rung des Mandats zustimmen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Lieber Christian Schmidt, Sie haben die zentrale Frage
    – Sie haben sie leider nicht so beantwortet, wie die Men-
    schen in Afghanistan das empfinden – angesprochen. Sie
    haben anzudeuten versucht, dass die Frage der Nationen-
    bildung viel zu früh gestellt sei. Ich sage Ihnen: Nein, sie
    ist nicht zu früh gestellt. Jetzt ist sie vielmehr so gestellt,
    dass die Menschen selber die Arbeit in die Hand nehmen
    können. Ende Oktober fand in Kabul eine wunderbare
    Jugendkonferenz statt, die von der Bundesregierung, na-
    mentlich von Frau Ministerin Heidemarie Wieczorek-
    Zeul, mitfinanziert wurde. Dort hatten sich 240 Jugendli-
    che – davon waren 100 Mädchen – aus allen Landesteilen
    versammelt und haben darüber debattiert, wie die Zukunft
    des Landes aussehen soll. Sie haben zum ersten Mal – das
    berichten Beteiligte – die Erfahrung der Begegnung von
    Mädchen und Jungen im Rahmen eines Austauschs von
    unterschiedlichen Meinungen gemacht. Es hat eine leb-
    hafte und kontroverse Debatte stattgefunden. Unterschied-
    liche Gruppierungen aus allen Landesteilen haben mit-
    einander gerungen und debattiert, um eine neue Basis für
    ein Afghanistan zu schaffen, das ein anderes Afghanistan
    ist, als es sich in vielen Jahren, besonders in den letzten,
    gezeigt hat. Ich finde, dass dies ein tolles Zeichen dafür
    ist, wie die Arbeit der internationalen Gemeinschaft und
    besonders der Bundesregierung mithilft, dass ein neues,
    ein anderes Afghanistan von unten, aus der Gesellschaft,
    heranwächst. Das neue Afghanistan nimmt das Leben in
    die eigene Hand.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Genau in zwei Tagen kann Hamid Karzai auf eine ein-
    jährige Präsidentschaft zurückblicken. In dieser Zeit hat
    sich in Afghanistan sehr viel zum Positiven verändert. Wir
    alle – darüber ist heute bereits gesprochen worden – ken-
    nen die Bedrohungssituation. Natürlich gibt es, Kollege
    Pflüger, noch immer Warlords in den unterschiedlichen
    Regionen um Kabul herum. Im Norden, Süden, Westen
    und Osten gibt es noch immer die Einflüsse von Mord-
    brennern, Verbrechern, Mafiosi und Kriegsfürsten, die ge-
    nauso agieren, wie es – das gehört zu unserem kollektiven
    Gedächtnis – im Dreißigjährigen Krieg der Fall gewesen
    ist.

    Umso dringender und wichtiger ist es, dass die Zen-
    tralmacht in Kabul gestärkt wird. Natürlich ist zu Recht
    die Frage zu stellen, Christian Schmidt: Wie ist es mit der
    Sicherheit in Herat oder anderswo? Ich finde es auch gut,
    dass die USAnun endlich beginnen, dafür zu sorgen, dass
    zumindest kleine militärische Teams in die Regionen hi-
    nausgehen und dadurch die Sicherheit über Kabul hinaus
    in die Regionen hineintragen. Das ist richtig, das ist not-
    wendig und das ist sinnvoll. Wir sollten uns irgendwann
    später überlegen, was wir dazu beitragen können, sodass
    auch dies verändert werden kann.

    Kollege Niebel, wir waren dort

    (Dirk Niebel [FDP]: Jetzt glaubt mir das meine Frau wenigstens!)

    und haben gesehen, wie zukunftsfreudig und hoffnungsvoll
    die Kinder an den Straßen beobachten, wie die Internatio-
    nalen versuchen, dem Land zu helfen. Die Bundeswehr
    trägt zusammen mit den Nichtregierungsorganisationen
    dazu bei, diesen Menschen, den jungen zumal, Hoffnung zu
    geben. Ich bedanke mich dafür. Was dort im Auftrag der
    deutschen Bundesregierung geleistet wird, ist, finde ich,
    eine großartige Leistung.


    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der FDP)


    Hamid Karzai ist eine eindrucksvolle Persönlichkeit;
    wir haben es hier im Auswärtigen Ausschuss des Bun-
    destages selbst erlebt. Es kommt nicht von ungefähr, was
    er, als wir dort gewesen sind, in einem offenen und auch
    durchaus kontroversen Gespräch zu Joschka Fischer über
    die Deutschen gesagt hat. Lieber Christian Schmidt, ich
    möchte gern, dass Sie das in dem Artikel von Peter Münch
    heute in der „Süddeutschen Zeitung“ nachlesen. Peter
    Münch hat ja nicht nur eine Überschrift geschrieben, son-
    dern auch in der Substanz etwas gesagt. Er hat zum Bei-
    spiel Hamid Karzai wie folgt zitiert: „Wir vertrauen den
    Deutschen blind.“ Das ist, finde ich, eine wunderbare Er-
    klärung dafür, dass es nötig ist, dass es sinnvoll ist, dass
    es auch politisch geboten ist, das dritte Mandat von ISAF
    zu unterstützen, zu verstärken und heute zu beschließen.

    In der Tat: Es gibt ein Vertrauensverhältnis zwischen
    Afghanen und Deutschen. Es ist lange gewachsen. Dieses
    Vertrauensverhältnis ist eine feste Grundlage für die
    Hilfe. Das Goethe-Institut, die Armani-Oberschule und
    andere Schulen beispielsweise werden gebaut. Dort kön-
    nen Jungen und Mädchen gemeinsam eine neue Erfahrung

    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 17. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Dezember 2002
    Gert Weisskirchen (Wiesloch)

    machen, nämlich dass sie nicht von Geschlechts wegen
    getrennt werden, sondern gemeinsam lernen, ein Afgha-
    nistan aufzubauen, das ein anderes Bild zeigt, das der Welt
    zeigt: Dieses Land Afghanistan hat ein so starkes inneres
    Potenzial, so eine Fähigkeit, die Zukunft selber friedlich
    zu erobern, dass dieses Afghanistan auch wirklich unter-
    stützt werden muss.

    Wir Deutsche leisten unseren Beitrag dazu. Über die
    80 Millionen Euro hinaus, die in diesem Jahr zugesagt
    worden sind, leistet Deutschland – es ist vorhin schon zi-
    tiert worden – allein in diesem Jahr 160 Millionen Euro
    dafür, dass Bildung neu aufgebaut wird und dass bei-
    spielsweise neue Schulbücher geschrieben werden. Das
    entspricht auch dem, was die UNESCO-Konferenz, die
    Jugendkonferenz, die ich schon angesprochen habe, be-
    schlossen hat. Junge Menschen – ich zitiere das, was sie
    selbst beschlossen hat; das können Sie in ihrer Erklärung
    nachlesen, die sich an die Regierung, an die Gesellschaft
    und an die internationale Gemeinschaft richtet – wollen
    eine Erziehung ohne Vorurteile, eine Erziehung ohne Dis-
    kriminierung und eine Erziehung, die darauf gerichtet ist,
    dass sich die unterschiedlichen Gruppen in Afghanistan
    versöhnen. Das zeigt, dass die Zeichen – die Bundesrepu-
    blik Deutschland arbeitet ja mit den anderen 26 Nationen
    in ISAF zusammen – in der Gesellschaft aufgenommen
    werden.

    In zwei Tagen wird Hamid Karzai das zweite Jahr sei-
    ner Präsidentschaft erleben können. Am 22. Dezember
    – das möchte ich am Schluss sagen – wird nicht nur die
    Regierung Karzai auf ein Jahr guter Arbeit zurückblicken
    können, sondern es wird auch eine gemeinsame Erklärung
    von Afghanistan, Iran, Turkmenistan, Usbekistan, Tadschi-
    kistan, China und Pakistan, also der Länder in der Region,
    geben. Sie werden eine gemeinsame Erklärung verab-
    schieden, eine Freundschaftserklärung, in der die Nach-
    barn Afghanistans sagen: Wir möchten mit euch Afghanen
    zusammenarbeiten; wir wollen eine Freundschaftserklä-
    rung abgeben. Wir wollen uns nicht mehr von außen in
    eure inneren Angelegenheiten einmischen. Wir wollen
    euch respektieren.

    Genau das ist der wichtige historische und qualitative
    Sprung, den Afghanistan braucht, damit es seine eigene
    selbstbestimmte Zukunft hat und damit die Menschen,
    insbesondere die jungen, die so lange so schreckliche
    Kriege haben erleiden müssen, sich jetzt selbst auf den
    Weg in eine neue Zukunft machen können. Ich bin froh,
    dass wir heute mit dem Beschluss dazu beitragen können,
    dass Afghanistan diesen Weg gehen kann.

    Vielen Dank.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)