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  • tocInhaltsverzeichnis
    Wahl der Abgeordneten Hartmut Büttner (Schönebeck), Hartmut Koschyk und Dr. Richard Schröder in den Beirat nach § 39 Stasiunterlagengesetz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1313 A Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . 1313 B Tagesordnungspunkt 13: Beratung der Beschlussempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Fort- setzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an dem Einsatz einer Internationalen Sicherheitsunter- stützungstruppe in Afghanistan auf Grundlage der Resolutionen 1386 (2001) vom 20. Dezember 2001, 1413 (2002) vom 23. Mai 2002 und 1444 (2002) vom 27. November 2002 des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen (Drucksachen 15/128, 15/223) . . . . . . . . . 1313 B Dr. Peter Struck, Bundesminister BMVg . . . . 1313 D Dr. Friedbert Pflüger CDU/CSU . . . . . . . . . . . 1315 B Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1317 D Harald Leibrecht FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1319 A Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 1320 A Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . . 1321 C Gerd Höfer SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1323 D Günther Friedrich Nolting FDP . . . . . . . . . . . 1325 A Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1326 A Gert Weisskirchen (Wiesloch) SPD . . . . . . . . 1327 A Dr. Ralf Brauksiepe CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 1328 B Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . . 1329 D Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1332 A Tagesordnungspunkt 7: Beratung der Beschlussempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wahlprü- fung, Immunität und Geschäftsordnung zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Angela Merkel, Michael Glos, Volker Kauder, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Einsetzung eines Untersu- chungsausschusses (Drucksachen 15/125, 15/256) . . . . . . . . . 1330 A Klaus Uwe Benneter SPD . . . . . . . . . . . . . . . 1330 B Peter Altmaier CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 1334 A Jerzy Montag BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 1336 A Dr. Jürgen Gehb CDU/CSU . . . . . . . . . . . 1337 A Dr. Max Stadler FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1338 A Christine Lambrecht SPD . . . . . . . . . . . . . . . 1339 B Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) CDU/CSU 1341 A Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1342 C Ronald Pofalla CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 1343 B Tagesordnungspunkt 14: Zweite und dritte Beratung des vom Bun- desrat eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Aufhebung des Gesetzes zur Modulation von Direktzahlungen im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik und zur Änderung des GAK-Gesetzes (Drucksache 15/108) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1344 D Josef Miller, StMin Bayern . . . . . . . . . . . . . . . 1345 A Waltraud Wolff (Wolmirstedt) SPD . . . . . . . . 1347 B Friedrich Ostendorff BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1348 C Plenarprotokoll 15/17 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 17. Sitzung Berlin, Freitag, den 20. Dezember 2002 I n h a l t : Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . . 1350 B Dr. Gerald Thalheim SPD . . . . . . . . . . . . . . . 1351 B Tagesordnungspunkt 16: Erste Beratung des von den Abgeordneten Jörg van Essen, Rainer Funke, Otto Fricke, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum verbesserten Schutz des Eigentums (Drucksache 15/63) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1352 C Jörg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1352 D Hermann Bachmaier SPD . . . . . . . . . . . . . . . 1353 D Dr. Christoph Bergner CDU/CSU . . . . . . 1354 D Daniela Raab CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 1355 B Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1356 C Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ 1357 D Marco Wanderwitz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 1358 D Zusatztagesordnungspunkt 9: Abstimmung über drei Anträge der Fraktio- nen der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN auf Zurückweisung von Einsprüchen des Bundesrates . . . . . . . . . 1360 D Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . . 1361 A Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1362 C Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . . 1361 B Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1364 B Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . . 1361 D Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1366 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 1371 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Antrag: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte andemEinsatz einer InternationalenSicherheits- unterstützungstruppe in Afghanistan auf Grund- lage der Resolutionen 1386 (2001) vom 20. De- zember 2001, 1413 (2002) vom 23. Mai 2002 und 1444 (2002) vom 27. November 2002 des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen (Drucksachen 15/128, 15/223) . . . . . . . . . . . . 1371 B Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Frank Hofmann (Volkach), Ursula Mogg, Gabriele Frechen, Petra-Evelyne Merkel, Gerd Friedrich Bollmann, Dr. Hans-Ulrich Krüger, Dr. Axel Berg, Ernst Kranz, Sabine Bätzing, Engelbert Wistuba, Astrid Klug, Walter Hoffmann (Darmstadt), Hans Büttner (Ingol- stadt), Achim Großmann, Ulla Burchardt, Gabriele Groneberg, Tobias Marhold, Brigitte Schulte (Hameln), Hans-Peter Kemper, Horst Schild, Uwe Beckmeyer, Anke Hartnagel, Bernd Scheelen, Rene Röspel, Ulrich Kasparick, Lothar Binding (Heidelberg), Siegmund Ehrmann, Reinhold Hemker, Holger Ortel, Marco Bülow, Jürgen Wieczorek (Böhlen), Annette Faße, Petra Heß, Dr. Hans- Peter Bartels, Hans-Werner Bertl, Hans-Ulrich Klose, Ingrid Arndt-Brauer, Karin Evers- Meyer, Dagmar Freitag, Wolfgang Spanier, Jelena Hoffmann (Chemnitz), Gerd Friedrich Bollmann, Dr. Hans-Ulrich Krüger, Frank Hofmann (Volkach), Hans-Günter Bruckmann, Dr. Ernst Dieter Rossmann, Dr. Michael Bürsch, Dr. Margrit Wetzel, Dr. Christine Lucyga, Bernhard Brinkmann (Hildesheim), Christel Riemann-Hanewinckel, Ernst Küchler (alle SPD) zur Abstimmung über den Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN auf Zurückweisung des Einspruchs des Bundesrates gegen das Bei- tragssatzsicherungsgesetz (Drucksache 15/261) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1371 D Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Monika Heubaum, Waltraud Wolff (Wolmir- stedt), Lothar Mark, Hans-Ulrich Klose, Siegfried Scheffler, Jelena Hoffmann (Chem- nitz), Hans-Werner Bertl, Willi Brase, (alle SPD) zur Abstimmung über den Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN auf Zurückweisung des Einspruchs des Bundesrates gegen das Bei- tragssatzsicherungsgesetz (Drucksache 15/261) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1372 A Anlage 5 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1372 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 17. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Dezember 2002II (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 17. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Dezember 2002 1313 17. Sitzung Berlin, Freitag, den 20. Dezember 2002 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 17. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Dezember 2002 1371 (C) (D) (A) (B) Brüderle, Rainer FDP 20.12.2002 Dr. Däubler-Gmelin, SPD 20.12.2002 Herta Eppelmann, Rainer CDU/CSU 20.12.2002 Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 20.12.2002 Flach, Ulrike FDP 20.12.2002 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 20.12.2002 Freiherr von und zu CDU/CSU 20.12.2002 Guttenberg, Karl-Theodor Hedrich, Klaus-Jürgen CDU/CSU 20.12.2002 Hofbauer, Klaus CDU/CSU 20.12.2002 Laurischk, Sibylle FDP 20.12.2002 Lehn, Waltraud SPD 20.12.2002 Dr. Lippold CDU/CSU 20.12.2002 (Offenbach), Klaus W. Möllemann, Jürgen W. FDP 20.12.2002 Pfeiffer, Sibylle CDU/CSU 20.12.2002 Dr. Röttgen, Norbert CDU/CSU 20.12.2002 Schmidbauer, Bernd CDU/CSU 20.12.2002 Steinbach, Erika CDU/CSU 20.12.2002 Dr. Stinner, Rainer FDP 20.12.2002 Dr. Westerwelle, Guido FDP 20.12.2002 Dr. Wetzel, Margrit SPD 20.12.2002 Wissmann, Matthias CDU/CSU 20.12.2002 Wülfing, Elke CDU/CSU 20.12.2002 Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Antrag „Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deut- scher Streitkräfte an dem Einsatz einer Internatio- nalen Sicherheitsunterstützungstruppe in Afgha- nistan“ auf Grundlage der Resolutionen 1386 (2001) vom 20. Dezember 2001, 1413 (2002) vom 23. Mai 2002 und 1444 (2002) vom 27. November entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenografischen Bericht 2002 des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen (Drucksachen 15/128, 15/223 und 15/231) Zum Antrag der Bundesregierung erkläre ich: Mit der Fortsetzung der aktiven Beteiligung der Bundeswehr bei ISTAF zementieren wir den von der Regierung Schröder/ Fischer begonnenen Weg der Militarisierung der Politik. Die Politik muss den Vorrang haben, nicht der militäri- sche Ansatz. Es fehlt eine wirkliche Friedensperspektive für Afgha- nistan. Unsere Bundeswehr ist im Prinzip und in ihrer Tra- dition eine Verteidigungs-, keine Angriffsstreitmacht. Ihre Anwesenheit hat in Afghanistan keine Berechtigung, sie ist nicht im unmittelbaren deutschen Interesse. Das Risiko unserer Soldaten, die dort ihren Dienst tun, ist nach mei- ner Meinung unvertretbar, ihr Abzug ist unverzüglich vor- zunehmen. Fragwürdig werden humanitäre Ziele, wenn sie mi- litärisch durchgesetzt werden. Es erschüttert, wenn man erfährt, dass die Zahl der getöteten afghanischen Zivilis- ten die der Opfer des 11. September in den USA deutlich übersteigt. Der Krieg in Afghanistan läuft leer, es ist Zeit, auszusteigen. Das gilt auch für die Truppenkontingente in Usbekistan, Kuwait, Kenia und Dschibuti. Über 2 Milliar- den kostet die Bundesrepublik der Anti-Terror-Einsatz, ohne dass die internationale Mitwirkungspflicht verfas- sungsrechtlich ausreichend begründet ist. Auch deshalb sage ich Nein. Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Frank Hofmann (Volkach), Ursula Mogg, Gabriele Frechen, Petra-Evelyne Merkel, Gerd Friedrich Bollmann, Dr. Hans- Ulrich Krüger, Dr. Axel Berg, Ernst Kranz, Sabine Bätzing, Engelbert Wistuba, Astrid Klug, Walter Hoffmann (Darmstadt), Hans Büttner (Ingolstadt), Achim Großmann, Ulla Burchardt, Gabriele Groneberg, Tobias Marhold, Brigitte Schulte (Hameln), Hans-Peter Kemper, Horst Schild, Uwe Beckmeyer, Anke Hartnagel, Bernd Scheelen, René Röspel, Ulrich Kasparick, Lothar Binding (Heidelberg), Siegmund Ehrmann, Reinhold Hemker, Holger Ortel, Marco Bülow, Jürgen Wieczorek (Böhlen), Annette Faße, Petra Heß, Dr. Hans-Peter Bartels, Hans-Werner Bertl, Hans-Ulrich Klose, Ingrid Arndt-Brauer, Karin Evers-Meyer, Dagmar Freitag, Wolfgang Spanier, Jelena Hoffmann (Chemnitz), Hans-Günter Bruckmann, Dr. Ernst Dieter Rossmann, Dr. Michael Bürsch, Dr. Margrit Wetzel, Dr. Christine Lucyga, Bernhard Brinkmann (Hil- desheim), Christel Riemann-Hanewinckel, Ernst Küchler (alle SPD) zur Abstimmung über den Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN auf Zurück- weisung des Einspruchs des Bundesrates gegen das Beitragssatzsicherungsgesetz (Drucksache 15/261) Wir stimmen dem Gesetz unter der Voraussetzung zu, dass im Laufe des Jahres 2003 eine Überprüfung der ge- planten und der tatsächlichen von den Apotheken er- brachten Sparbeiträge erfolgt. Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Monika Heubaum, Waltraud Wolff (Wolmirstedt), Lothar Mark, Hans-Ulrich Klose, Siegfried Scheffler, Jelena Hoffmann (Chemnitz), Hans-Werner Bertl, Willi Brase, (alle SPD) zurAbstimmung über den Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN auf Zurückweisung des Ein- spruchs des Bundesrates gegen das Beitragssatz- sicherungsgesetz (Drucksache 15/261) Wir stimmen dem Gesetz unter der Voraussetzung zu, dass im Laufe des Jahres 2003 eine Überprüfung nicht nur der geplanten und der tatsächlichen von den Apotheken erbrachten Sparbeiträge, sondern auch der wirtschaft- lichen Konsequenzen für die Apotheken erfolgt. Anlage 5 Amtliche Mitteilungen Der Vorsitzende des Vermittlungsausschusses hat mit Schreiben vom 5. Dezember 2002 mitgeteilt, dass nach- folgende, vom Bundestag beschlossene Gesetze vom Ver- mittlungsausschuss bestätigt worden sind: – Gesetz zur Fortentwicklung der ökologischen Steuer- reform – Zwölftes Gesetz zur Änderung des Fünften Buches Sozialgesetzbuch (Zwölftes SGB V-Änderungs- gesetz – 12. SGB V-ÄndG) – Gesetz zur Sicherung der Beiträge in der gesetzlichen Krankenversicherung und in der gesetzlichen Rentenver- sicherung (Beitragssatzsicherungsgesetz – BSSichG) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 17. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Dezember 20021372 (C)(A) Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Harald Leibrecht


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Mit Afgha-

    nistan haben wir jahrelang Begriffe wie Menschenrechts-
    verletzungen, Unterdrückung, Entrechtung der Frauen
    und Unterstützung des internationalen Terrorismus ver-
    bunden. Erst durch das entschlossene Handeln unserer
    amerikanischen Freunde und deren Verbündeter konnten
    dort das Schreckensregime der Taliban und damit auch die
    al-Qaida weitgehend beseitigt werden. Heute können die
    Menschen in diesem geschundenen Land, in Afghanistan,
    nach mehr als zwei Jahrzehnten endlich wieder Hoffnung
    schöpfen.

    Doch ist das Land weit von dem entfernt, was wir Nor-
    malität nennen. Unverändert haben heute noch viel
    Afghanen Angst vor Gewalt. Außerhalb Kabuls besteht
    durchaus Kriegszustand und die politische Lage ist nach
    wie vor absolut fragil. Tausende von Minen fordern täg-
    lich unschuldige Opfer. An vielen Orten bekämpfen sich
    die Regionalherrscher mit verfeindeten Clans. Durch
    diese Machtkämpfe werden die wichtigen Integritätspro-
    zesse in Afghanistan behindert. Darüber hinaus befinden
    sich mit sehr großer Wahrscheinlichkeit versprengte Tali-
    bankämpfer in Kabul und in den umliegenden Bergen.
    Al-Qaida soll sich im Osten Afghanistans sogar wieder
    neu formieren und dort Ausbildungslager für Terroristen
    einrichten. Es steht deshalb außer Frage, dass wir der Sta-
    bilisierung des Landes und der Region wegen Präsident
    Karzai weiter aktiv stärken.

    Trotz erkennbarer Defizite in dem einen oder anderen
    Bereich erfüllen unsere Einsatzkräfte ihre wichtige Auf-
    gabe dort ganz hervorragend. Ihnen gebührt unser Dank
    und Lob.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Unsere Soldatinnen und Soldaten genießen bei den meis-
    ten Afghanen ein sehr hohes Ansehen. Jedoch dürfen wir
    uns davon nicht trügen lassen. Denn der Einsatz in Af-

    ghanistan birgt unverändert große Gefahren für Leib und
    Leben unserer Soldaten.

    Vor einigen Wochen habe ich mit einer Gruppe afgha-
    nischer Diplomaten hier im Bundestag gesprochen. Auch
    während dieses Gesprächs wurde ganz deutlich, wie sehr
    die Menschen in Afghanistan auf die Hilfe der Völkerge-
    meinschaften bauen. Sie sehen diese Hilfe mitnichten als
    eine Selbstverständlichkeit an. Sie baten darum, dass wir
    Deutsche ihnen auch in Zukunft mit humanitärer Hilfe zur
    Seite stehen und ihnen Hilfe zur Selbsthilfe geben.


    (Beifall bei der FDP sowie des Abg. Michael Glos [CDU/CSU])


    Erste gute Schritte in diese Richtung sind getan. So ist
    die Mithilfe bei der Polizeiausbildung sicherlich ein
    sinnvoller Beitrag zur Stabilisierung der inneren Sicher-
    heit von Afghanistan. Auch das Goethe-Institut enga-
    giert sich unermüdlich, den Afghanen bei der Rückbesin-
    nung auf ihre eigene Kultur zu helfen und nach Jahren der
    Unterdrückung zu ihrer eigenen Identität zurückzufinden.
    Der Aufbau der Verwaltungsstrukturen und der Bildungs-
    einrichtungen ist hier ein durchaus wichtiger Ansatz. Das
    Ende der Diskriminierung der Frauen und Mädchen in der
    afghanischen Gesellschaft ist darüber hinaus von heraus-
    ragender Bedeutung.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des Abg. Gert Weisskirchen [Wiesloch] [SPD])


    Bei aller humanitärer und militärischer Hilfe dürfen
    wir niemals vergessen, dass Afghanistan ein selbstständi-
    ger Staat ist, der seine inneren Angelegenheiten letztend-
    lich selber anpacken und lösen muss. Wir müssen diesem
    Land aus einer schwierigen Situation helfen, wir müssen
    es herausbegleiten und in eine Lage versetzen, in der es
    für sich selber sorgen kann. Wir müssen auch darauf Acht
    geben, dass wir nicht in den Geruch kommen, dieses Land
    und sein stolzes Volk zu bevormunden. Ich weiß, das ist
    auch nicht beabsichtigt.

    Meine Damen und Herren, am Ende meines Beitrages
    möchte ich diese Debatte zum Anlass nehmen, um an die
    beiden deutschen Soldaten zu erinnern, die am 6. März
    dieses Jahres beim Entschärfen einer Rakete in Afghanis-
    tan ums Leben gekommen sind. Deren Tod zeigt uns,
    welch große Verantwortung und welch große Gefahr
    solch ein Mandat mit sich bringt. Wir bekennen uns zu
    dieser Verantwortung und darum stimmen wir dem Antrag
    der Bundesregierung auf Verlängerung des ISAF-Man-
    dats zu.

    Ich danke Ihnen.

    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Kollege Leibrecht, ich möchte Ihnen zu dieser Ihrer

ersten Rede herzlich gratulieren.

(Beifall)


Nun erteile ich das Wort Bundesminister Joseph
Fischer.

Winfried Nachtwei

Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 17. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Dezember 2002


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Joseph Fischer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die Afgha-

    nistan-Konferenz anlässlich des Jahrestages der Peters-
    berg-Konferenz hat klar gemacht, dass das politische Um-
    feld, die politische Lage, die diese langjährige Tragödie in
    Afghanistan hervorgebracht hat, nach wie vor existiert
    und dass es demnach zur internationalen Hilfe, zur politi-
    schen und zur militärischen Hilfe, zur Sicherheitsstabili-
    sierung, zur Wiederaufbauhilfe keine Alternative gibt,
    wenn man nicht wieder in genau dieselbe Problemsitua-
    tion zurückfallen will, die zu der Entwicklung geführt hat,
    mit der wir uns vor über einem Jahr auseinander setzen
    mussten.

    Schauen wir heute, im Jahre 1 nach dem Ende des
    Kampfs gegen die Taliban, auf Afghanistan, können wir
    sagen: Es sind große Fortschritte gemacht worden.
    Heute können die humanitären Hilfsorganisationen wie-
    der überall im Land arbeiten. Wenn diese Arbeit auch
    nach wie vor gefahrvoll bleibt, so kann sie stattfinden.
    Heute können wir feststellen, dass es zumindest regional
    an wichtigen Punkten gelungen ist, mit dem Wiederauf-
    bau zu beginnen, dass zumindest im Großraum Kabul
    wieder so etwas wie Staatlichkeit entsteht, dass die Rechte
    der Frauen und die Rechte von Minderheiten wieder ge-
    achtet werden, dass die Taliban-Diktatur zerstört wurde.
    Das alles sind beeindruckende Fortschritte. Aber wir
    konnten uns davon überzeugen – wir waren mit einer De-
    legation in Afghanistan –, dass das Land von einem Zu-
    stand, den man mit allergrößtem Optimismus auch nur
    annähernd als Normalität bezeichnen könnte, nach wie
    vor weit entfernt ist.

    Politisch müssen wir feststellen, dass vor allen Dingen
    die Problemstruktur, die Konfliktstruktur weiterhin exis-
    tiert. Nach wie vor gibt es rivalisierende, widerstreitende,
    hoch gerüstete, unterschiedliche Interessen im Land; Kol-
    lege Pflüger hat die Warlords erwähnt. Nach wie vor ist es
    sehr wichtig, dass die Interessen der regionalen Anrainer-
    staaten, der regionalen Nachbarn nicht wieder kontrapro-
    duktiv nach Afghanistan hineinwirken, sondern in die
    Wiederaufbaubemühungen eingebunden werden. Des-
    halb hat Präsident Karzai für den 22. Dezember nach Ka-
    bul eingeladen, um eine Vereinbarung über gute regionale
    Nachbarschaft zu unterschreiben.

    Nach wie vor besteht die Gefahr des Terrorismus, des
    Wiedererstarkens, der Reorganisation der Taliban in Ver-
    bindung mit der Refinanzierung durch organisierte Kri-
    minalität, hier vor allen Dingen Drogenkriminalität. Nach
    wie vor besteht auch die Gefahr, dass al-Qaida sich dort
    reorganisiert und sich erneut Ausbildungszentren und
    Rückzugsräume eröffnet. Damit wird klar: Es gibt zum in-
    ternationalen Engagement in Afghanistan keine Alterna-
    tive, wenn wir die Lehren aus dem 11. September 2001
    wirklich gezogen haben.

    Ein zweiter Punkt in diesem Zusammenhang wurde bei
    der Reise auch klar: Ohne ISAF gibt es keinen Frieden
    und keine Stabilität, gibt es nicht den Ansatz eines Wie-
    deraufbaus in Kabul.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der SPD)


    Das heißt aber in der Konsequenz – davon konnten wir
    uns alle überzeugen, ob Angehörige der Koalition oder
    der Opposition oder der Bundesregierung –: Schon heute
    ruht die Hauptlast bei ISAF auf dem deutschen Kontin-
    gent. Das muss man wissen. Deswegen ist es so wichtig,
    dass wir heute eine Verlängerung des Mandats be-
    schließen, damit diese sinnvolle, risikohafte, gleichzeitig
    aber alternativlose Arbeit an der Sicherung der Stabilisie-
    rung des Wiederaufbauprozesses in Afghanistan vorange-
    hen kann. Ich denke, es ist klar, dass wir unseren Soldaten
    für dieses zweite ISAF-Mandat eine möglichst breite Un-
    terstützung geben, denn ihre Arbeit ist gefahrvoll und ri-
    sikoreich, wie gerade das gestrige Ereignis klar gemacht
    hat. Risiken sind nicht auszuschließen. Auch wenn alles
    für eine Risikominimierung getan wird – ich betone
    nochmals: es wird alles getan –, bleibt die Situation in Af-
    ghanistan ohne jeden Zweifel gefahrvoll. Das kann jeder,
    der dort war, schon nach dem ersten Eindruck vor Ort be-
    stätigen. Aber diese Mission ist alternativlos und deswe-
    gen verdienen unsere Soldatinnen und Soldaten jede Un-
    terstützung durch das deutsche Parlament.

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP)

    Zu Recht wurde die Frage nach der politischen Per-

    spektive, nach einem politischen Lösungskonzept ge-
    stellt. Natürlich kann der Aufbau nicht auf Kabul, so
    wichtig Kabul auch ist, beschränkt bleiben. Gerade die
    Zerstörungen in Kabul nach dem Abzug der sowjetischen
    Truppen und dem Ende der Invasion durch die damalige
    Rote Armee haben klar gemacht, welche Bedeutung der
    Besitz von Kabul für jede afghanische Autorität hat. Es ist
    aber selbstverständlich: Der Zusammenhalt des Landes
    und der Wiederaufbau machen es notwendig, dass die Zen-
    tralregierung nicht nur auf die Region Kabul begrenzt ist.

    Zur Sicherung des ganzen Landes ist der Aufbau eines
    afghanischen Militärs von entscheidender Bedeutung.
    Ohne eine eigene afghanische Sicherheitskomponente
    wird die Zentralregierung langfristig nur eingeschränkt
    handlungsfähig sein. Das muss man klar sehen. Da wir
    eine demokratische Zentralregierung wollen – der Pro-
    zess für die Wahlen ist im Zusammenhang mit der Um-
    setzung des Petersberg-Abkommens angestoßen worden –,
    kommt diesem Aufbau eine ganz entscheidende Bedeu-
    tung zu. Daran arbeiten vor allen Dingen unsere Partner,
    allen voran die USA.

    An zweiter Stelle steht der Polizeiaufbau. Die Frage,
    wie wir den Drogenanbau besser bekämpfen können, ist
    nicht nur eine ökonomische und soziale Frage, sondern
    auch eine polizeiliche. Beim Aufbau polizeilicher Struk-
    turen in Afghanistan leisten deutsche Polizeibeamte – das
    kann ich nur noch einmal unterstreichen – eine hervorra-
    gende Arbeit. Das wurde mir von internationalen Partnern
    auf bilateraler und auf VN-Ebene bestätigt. Ich möchte
    mich bei den Beamten wie auch beim Innenminister für
    diese Arbeit herzlich bedanken.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Darüber hinaus gibt es ein vielfältiges Engagement der
    Bundesrepublik Deutschland, aber auch vieler anderer


    (A)



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    1320


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    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 17. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Dezember 2002 1321

    Partnerländer. Wir konzentrieren uns sehr stark auf die
    Hilfe beim Wiederaufbau des Bildungswesens. Ein
    Schwerpunkt dabei ist Kabul. Der Frage der Überwin-
    dung der Diskriminierung von Frauen und Mädchen ge-
    rade im Bildungsbereich kommt eine ganz besondere Be-
    deutung zu.

    Die Arbeit – Kollege Pflüger hat sie zu Recht hervor-
    gehoben – der vielen Nichtregierungsorganisationen, die
    vor allem im zivilgesellschaftlichen Bereich für den Wie-
    deraufbauprozess unverzichtbar sind, muss man zusam-
    menfügen. Man muss aber ehrlich hinzufügen: Es wird
    lange dauern. Bereits zum Kosovo haben wir uns schon
    oft gefragt, ob wir das im Kosovo jemals werden packen
    können. Ich glaube, Kollege Pflüger und alle anderen, die
    uns nach Afghanistan begleitet haben, wir können eines
    feststellen: Angesichts dessen, was wir in Kabul gesehen
    und erlebt haben, wissen wir, dass es ein sehr langfristiges
    Engagement wird.

    Der Kampf gegen den Terror hat immer zwei Ele-
    mente. Ein Element ist militärisch, polizeilich, geheim-
    dienstlich. Dort, wo Terror existiert, wo sich Terrorismus
    organisiert, müssen seine Strukturen zerstört werden. Ge-
    nauso muss aber auch der Nährboden, auf dem sich der
    Terrorismus entwickeln und aus dem er sich rekrutieren
    kann, trockengelegt werden. Das heißt Hilfe zum Natio-
    nenbauen. Das ist eine umfassende und sehr langfristige
    Aufgabe. Die Sicherungskomponente spielt dabei eine
    wesentliche Rolle, dennoch erschöpft sich diese Aufgabe
    nicht allein in der Sicherungskomponente.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Die Bundesregierung weiß sich deshalb beiden Aufgaben
    verpflichtet.

    Man muss der Ehrlichkeit halber sagen: Das wird ein
    sehr langfristiges Engagement sein. Das muss man wis-
    sen. Deswegen möchte ich mich bei allen, die heute dem
    neuen Mandat zustimmen – ich hoffe, es wird eine sehr
    breite Zustimmung hier im Hause geben –, recht herzlich
    bedanken.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der SPD)


    Meine Damen und Herren, lassen Sie mich schließen.
    Ich sehe zur Erneuerung des Mandats keine Alternative.
    Das Mandat nicht zu erneuern hieße, dass der ISAF-Auf-
    trag nicht erfüllt werden könnte. Er ist für den Frieden,
    den Wiederaufbau und die Stabilität in Afghanistan un-
    verzichtbar. Es ist ein Auftrag der Vereinten Nationen.
    Er trägt zum Wiederaufbau der Nationen in Afghanistan
    bei.

    Deswegen: Alle, die dort eingesetzt sind, leisten eine
    gefahrvolle, aber unverzichtbare Arbeit. Ich möchte mich
    bei den Soldatinnen und Soldaten, aber auch bei allen an-
    deren, die sich im Rahmen dieser gefahrvollen Arbeit für
    den Wiederaufbau einsetzen, ganz persönlich bedanken.
    Ich wünsche ihnen ein frohes Fest, ein gutes neues Jahr
    und gesunde Heimkehr.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)