Rede:
ID1501316900

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Metadaten
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    Vokabeln: 7
    1. Herr: 1
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    5. ist: 1
    6. zu: 1
    7. Ende.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 871 A Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2003 (Haushaltsgesetz 2003) (Drucksache 15/150) . . . . . . . . . . . . . . 871 B b) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung eines Nachtrags zum Bundeshaushaltsplan für das Haushaltsjahr 2002 (Nach- tragshaushaltsgesetz 2002) (Drucksache 15/149) . . . . . . . . . . . . . . 871 B c) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Bericht über den Stand und die voraussichtliche Entwicklung der Fi- nanzwirtschaft des Bundes (Drucksache 15/151) . . . . . . . . . . . . . . 871 B Einzelplan 04 in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 5: Antrag des Abgeordneten Dr. Wolfgang Schäuble und der Fraktion der CDU/CSU: Für ein glaubwürdiges Angebot der EU an die Türkei (Drucksache 15/126) . . . . . . . . . . . . . . . . 871 C Michael Glos CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 871 D Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . 876 C Dr. Guido Westerwelle FDP . . . . . . . . . . . . . 886 D Franz Müntefering SPD . . . . . . . . . . . . . . 889 D Katrin Dagmar Göring-Eckardt BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . 891 A Dr. Angela Merkel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 896 D Franz Müntefering SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 905 C Dr. Guido Westerwelle FDP . . . . . . . . . . 908 D Steffen Kampeter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 910 B Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 912 A Hans-Joachim Otto (Frankfurt) FDP . . . . . . . 913 A Dr. Christina Weiss, Staatsministerin BK . . . . 913 D Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . 915 B Günter Nooke CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 916 B Eckhardt Barthel (Berlin) SPD . . . . . . . . . . . 917 C Bernhard Kaster CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 918 B Einzelplan 05 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 3: a) Beratung des Antrags der Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN: Menschenrechte als Leitlinie der deutschen Politik (Drucksache 15/136) . . . . . . . . . . . . . . 920 B Plenarprotokoll 15/13 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 13. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 4. Dezember 2002 I n h a l t : b) Antrag der Abgeordneten Rainer Funke, Dr. Werner Hoyer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Menschenrechtsverletzungen in Tschetschenien nicht vergessen (Drucksache 15/64) . . . . . . . . . . . . . . . 920 B Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 920 C Michael Glos CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 921 C Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . . . . . . . 923 B Dr. Peter Struck SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 924 D Gernot Erler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 928 A Ruprecht Polenz CDU/CSU . . . . . . . . . . 928 D Michael Glos CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 929 A Dr. Wolfgang Gerhardt FDP . . . . . . . . . . . . . . 930 B Dr. Christoph Zöpel SPD . . . . . . . . . . . . . . . 932 C Dr. Gerd Müller CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 934 A Dr. Ludger Volmer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 935 D Michael Roth (Heringen) SPD . . . . . . . . . . . 936 C Peter Hintze CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 937 D Christa Nickels BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 939 D Rudolf Bindig SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 940 D Arnold Vaatz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 941 B Rainer Eppelmann CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 942 B Rudolf Bindig SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 944 B Angelika Graf (Rosenheim) SPD . . . . . . . . . 944 C Einzelplan 14 Dr. Peter Struck, Bundesminister BMVg . . . . 945 D Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 948 C Verena Wohlleben SPD . . . . . . . . . . . . . . 949 D Alexander Bonde BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 950 C Jürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 952 B Rainer Arnold SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 953 C Günther Friedrich Nolting FDP . . . . . . . . 954 A Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . . . . 954 B Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . 957 A Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 959 D Helga Daub FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 961 A Dr. Hans-Peter Bartels SPD . . . . . . . . . . . . . 962 A Thomas Kossendey CDU/CSU . . . . . . . . . . . 963 C Einzelplan 23 Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 965 C Dr. Christian Ruck CDU/CSU . . . . . . . . . . . 967 B Heidemarie Wieczorek-Zeul SPD . . . . . . 969 D Thilo Hoppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 970 C Markus Löning FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 972 B Karin Kortmann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 973 B Arnold Vaatz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 974 D Karin Kortmann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 975 A Heidemarie Wieczorek-Zeul SPD . . . . . . . . . 975 C Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU . . . . 975 C Detlef Dzembritzki SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 977 B Einzelplan 06 Otto Schily, Bundesminister BMI . . . . . . . . . 979 A Thomas Strobl (Heilbronn) CDU/CSU . . . . . 981 B Dr. Cornelie Sonntag-Wolgast SPD . . . . . 982 B Thomas Strobl (Heilbronn) CDU/CSU . . . . . 983 A Otto Schily SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 984 D Silke Stokar von Neuforn BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 986 A Dr. Max Stadler FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 988 A Dagmar Freitag SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 989 B Susanne Jaffke CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 990 A Sebastian Edathy SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 991 C Stephan Mayer (Altötting) CDU/CSU . . . . . 993 A Einzelplan 07 Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . 994 B Dr. Wolfgang Götzer CDU/CSU . . . . . . . . . . 996 C Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 999 D Siegfried Kauder (Bad Dürrheim) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1001 B Otto Fricke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1002 B Joachim Stünker SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1003 C Norbert Barthle CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 1005 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1007 D Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1007 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 1009 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 4. Dezember 2002II (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 4. Dezember 2002 871 13. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 4. Dezember 2002 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Norbert Barthle Berichtigung 12. Sitzung, Seite 744 (B), der letzte Absatz ist wie folgt zu lesen: Wir haben eine Menge getan, um die Eigenkapitalbildung des Mit- telstandes zu erleichtern. Aufgrund unserer Steuerreform ist inzwi- schen die obere Grenzbelastung – 1998 lag sie bei 69 Prozent – auf 51 Prozent gesenkt worden. So etwas haben sie in Ihrer Regierungs- zeit nie zuwege gebracht. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 4. Dezember 2002 1009 (C)(A) Adam, Ulrich CDU/CSU 04.12.2002* Borchert, Jochen CDU/CSU 04.12.2002 Bury, Hans Martin SPD 04.12.2002 Büttner (Schönebeck), CDU/CSU 04.12.2002 Hartmut Caesar, Cajus CDU/CSU 04.12.2002 Dr. Däubler-Gmelin, SPD 04.12.2002 Herta Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 04.12.2002 Gradistanac, Renate SPD 04.12.2002 Großmann, Achim SPD 04.12.2002 Hörster, Joachim CDU/CSU 04.12.2002* Hofbauer, Klaus CDU/CSU 04.12.2002 Kubicki, Wolfgang FDP 04.12.2002 Lintner, Eduard CDU/CSU 04.12.2002* Dr. Lötzsch, Gesine fraktionslos 04.12.2002 Dr. Lucyga, Christine SPD 04.12.2002* Möllemann, Jürgen W. FDP 04.12.2002 Dr. Pinkwart, Andreas FDP 04.12.2002 Rauber, Helmut CDU/CSU 04.12.2002** Dr. Röttgen, Norbert CDU/CSU 04.12.2002 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des OSZE entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Detlef Dzembritzki


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Kolleginnen

    und Kollegen! Wir debattieren über keinen der ganz
    großen Haushalte, obwohl man nach dem Gestus des Kol-
    legen Weiß annehmen könnte, wir hätten jetzt die Gene-
    raldebatte über all die Fragen, über die wir insgesamt im
    Rahmen der Haushaltsberatungen gestern und heute dis-
    kutiert haben und morgen noch diskutieren werden.


    (Gernot Erler [SPD]: Urbi et orbi!)

    Der Einzelplan 23 macht gerade einmal 1,5 Prozent des

    bundesdeutschen Gesamthaushalts aus und in diesen
    1,5 Prozent liegt schon eine Steigerung; denn im Vorjahr

    waren es weniger. Dennoch ist die Arbeit, die in diesem
    Bereich geleistet wird, zu einem wesentlichen Teil ver-
    antwortlich für das hohe Ansehen, welches die Bundes-
    republik in weiten Teilen der Welt genießt. Würden Per-
    sonen aus den Ländern des Südens, aus Ländern, mit
    denen wir partnerschaftlich zusammenarbeiten, bei uns zu
    Gast sein oder sich zu Gesprächen hier aufhalten und die-
    ser Debatte folgen, würden sie die Köpfe schütteln über
    gewisse Diskussionsbeiträge, zum Beispiel über den zu-
    letzt gehörten von Herrn Weiß.

    Ich will an dieser Stelle, weil das heute noch nicht ge-
    schehen ist, nicht nur der Ministerin und deren Mitarbei-
    terinnen und Mitarbeitern, sondern insgesamt den vielen
    Menschen, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den
    Entwicklungsprojekten, und im Entwicklungsbereich
    herzlich danken.


    (Beifall bei der SPD)

    Sie sind diejenigen, die den guten Ruf der Bundesrepublik
    mit vertreten und nach draußen tragen.

    Wenn beispielsweise von afghanischer Seite seit Mo-
    naten darauf gedrängt wird, dass wir dort eine stärkere, ja
    eine Führungsrolle übernehmen, dann ist das auch darauf
    zurückzuführen, dass die afghanische Regierung die Er-
    fahrung gemacht hat, dass wir verlässliche Partner sind,
    dass man sich auf die Zusammenarbeit mit uns einstellen
    kann und dass wir dort tatsächlich konkrete Hilfe geleis-
    tet haben und weiter leisten werden.

    Nun gehört es – wem in diesem Raum sage ich es? –
    zur Natur einer Mediendemokratie, dass unterschiedliche
    Positionen in der Öffentlichkeit überspitzter und plakati-
    ver dargestellt werden – wir haben es eben erlebt –, als das
    beispielsweise in unseren Fachausschüssen geschieht.
    Frau Kollegin Kortmann hat bedauernd angesprochen,
    dass all das Fachliche, was hier möglicherweise bei eini-
    gen noch nicht abrufbar war, durchaus hätte abgerufen
    werden können. Vielleicht wird das bei konstruktiver Ar-
    beit in den Fachausschüssen möglich.

    Lieber Kollege Ruck, wenn ich Ihren Zeigefinger sehe,
    möchte ich sagen: Im Grunde wissen es ja alle von Ihnen
    viel besser, als sie es hier vortragen. Sie wissen, wie ge-
    schätzt und geachtet unsere Arbeit in diesem Bereich ist.
    Ich hatte überhaupt nichts dagegen, dass Sie das Haar in
    der Suppe als Schwerpunkt der heutigen Auseinanderset-
    zung sahen, aber es wäre schon besser, wenn Sie zu einer
    konstruktiven, differenzierten und kritischen Oppositi-
    onsarbeit kämen. Ich weiß nicht, ob das schädlich für Sie
    ist, Herr Kollege Ruck: Sie haben es ja ein bisschen ver-
    sucht. Vielleicht lässt sich daraus Hoffnung schöpfen.

    Auf jeden Fall kann ich sagen, dass die SPD-Fraktion
    sich der Bedeutung der Entwicklungszusammenarbeit
    sehr wohl bewusst ist, übrigens nicht erst nach dem
    11. September des vergangenen Jahres, sondern auch
    schon vorher. Natürlich gehört auch die Bekämpfung der
    Ursachen des Terrors zum Themenbereich unserer Ent-
    wicklungszuammenarbeit.

    Die Bundesregierung hat einen Haushalt vorgelegt, der
    entgegen dem durch die Sparzwänge gesetzten generellen
    Trend einen beachtlichen Aufwuchs aufweist. Sie können
    ja lange diskutieren, lieber Kollege Weiß, aber wenn Sie

    PeterWeiß (Emmendingen)


    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 4. Dezember 2002
    Detlef Dzembritzki
    die Entwurfszahlen und die tatsächlichen Zahlen verglei-
    chen, werden Sie eine Steigerung feststellen.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Nein!)

    Es ist doch Haarspalterei, wenn wir nun anfangen,
    Terrorismusbekämpfungsmittel und Stabilitätspaktmittel
    hinzu- oder herauszurechnen. Es sind Mittel,


    (Peter Weiß [Emmendingen] [CDU/CSU]: Ja, sicherlich! – Markus Löning [FDP]: Die waren doch vorher auch schon da!)


    die wir – Sie wissen, dass das die Konzeption des Hauses
    ist – zum Aufbau der Zivilgesellschaft einsetzen, um
    gemäß dem präventiven Charakter unserer Arbeit aggres-
    sive Entwicklungen zu verhindern, um dafür Chancen zu
    bieten, dass Menschen ihre Konflikte friedlich miteinan-
    der lösen und es nicht zu Krieg und Spannungen bzw. zur
    Zerstörung ihres Landes kommt.

    Wir haben in Afghanistan – Sie haben den Stabilitätspakt
    angesprochen – bewiesen, dass durch das Instrument der
    Entwicklungszusammenarbeit nicht nur Chancen eröffnet
    worden sind, sondern Wesentliches erreicht wurde. Gerade
    vor dem Hintergrund der Entwicklung in Mazedonien kön-
    nen wir ein Stück weit zufrieden damit sein, dass diese In-
    strumente gegriffen und wir so eine schlimme Entwicklung
    verhindert haben.

    Im Haushaltsplan sehen wir einen guten Mix von mul-
    tilateraler und bilateraler Zusammenarbeit vor. Herr
    Kollege Ruck, ich stimme Ihnen zu, dass wir bei verschie-
    denen internationalen Organisationen und Strukturen
    schauen müssen, ob dort noch stärker als bei uns Bürokra-
    tie abgebaut werden muss. Es ist richtig – Sie haben das
    angesprochen –, dass zum Beispiel das Volumen des
    Europäischen Entwicklungsfonds im Entwurf ein wenig
    reduziert wurde, weil wir wissen, dass die Mittel aus die-
    ser Pipeline nicht so fließen, wie wir uns das wünschen.
    Hier sind die richtigen Konsequenzen gezogen worden.

    Wir sollten aber nicht in den Fehler verfallen, multi-
    laterale und bilaterale Zusammenarbeit gegeneinander
    auszuspielen.


    (Beifall bei der SPD)

    Vielmehr sollten wir sehen, dass beide Instrumente für
    uns von Bedeutung sind und genutzt werden müssen. Das
    liegt in unserem Interesse. In der außenpolitischen De-
    batte haben Sie vorhin gefordert, dass gerade von deut-
    scher Seite aus die multilaterale Zusammenarbeit ange-
    gangen werden müsse; in dieser Debatte fordern Sie jetzt,
    dass das nicht in der gleichen Weise verfolgt werden solle.
    Sie müssen sich schon entscheiden, wofür Sie sich hier
    aussprechen.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, wenn ich mir die
    Haushaltsdebatte des letzten Jahres anschaue, stelle ich
    fest, dass der Herr Kollege von Schmude – er war damals
    Berichterstatter für den Haushalt – in seiner Rede kriti-
    siert hat, dass die Mittel im Haushalt des Ministeriums für
    wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung nicht
    in gleichem Maße erhöht wurden wie andere. In diesem
    Jahr haben wir eine entgegengesetzte Entwicklung: Trotz
    einer Reduzierung des gesamten Haushalts verzeichnen
    wir für den Etat des Entwicklungshilfeministeriums einen

    Anstieg der Baransätze und einen wesentlichen Anstieg
    der Verpflichtungsermächtigungen. All das, was damals
    gefordert wurde, wird mit diesem Haushaltsplan umge-
    setzt. Ich hätte es als angenehm empfunden, wenn das von
    Ihrer Seite konstruktiv-kritisch begleitet worden wäre.

    Im Haushaltsplan haben wir – ich denke, das ist ein
    wichtiger Hinweis – insbesondere die Vorhaben der zivil-
    gesellschaftlichen Gruppen, der Nichtregierungsorgani-
    sationen, der kirchlichen Träger, der politischen Stiftun-
    gen und des zivilen Friedensdienstes bei den Baransätzen
    und bei den Verpflichtungsermächtigungen berücksich-
    tigt. Die hervorragende Arbeit, die gerade von diesen Or-
    ganisationen und Institutionen geleistet wird, verdient un-
    seren Dank und unsere Unterstützung. Bei dem von Ihnen
    angeführten Zitat des Vorsitzenden von Venro hat sich ge-
    zeigt, dass diese Organisationen wissen, dass sie in uns ei-
    nen verlässlichen Partner haben.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Die von uns vorgenommene Steigerung bei der politi-
    schen Bildungsarbeit ist ebenfalls wichtig für uns alle.
    Auch in Zukunft wird es darauf ankommen, dass wir in
    unserer Bevölkerung ein Verständnis für die Notwendig-
    keit dieser internationalen Zusammenarbeit wecken. Wir
    müssen dafür sorgen, dass die Steigerung im Bereich der
    Entwicklungshilfe auf 0,7 Prozent des Bruttosozialpro-
    dukts, die wir gemeinsam wollen, in der Bevölkerung ver-
    standen wird. Die politische Bildungsarbeit ist eine we-
    sentliche Voraussetzung dafür.

    Von dieser Stelle aus möchte ich der evangelischen und
    der katholischen Kirche Dank sagen, dass sie in Schwerin
    bzw. Trier die großen Aktionen „Brot für die Welt“ und
    „Adveniat“ gestartet haben. Diese Arbeit ist sehr wichtig,
    weil sie in die Breite geht und weil dort nicht nur nach öf-
    fentlichen Geldern gerufen wird, sondern weil mit den
    Spenden der Bevölkerung ein wesentlicher Beitrag dazu
    geleistet wird, dass internationale Solidarität wahrgenom-
    men werden kann.


    (Beifall bei der SPD)

    Ich finde es interessant – auch wenn wir vier Jahre Re-

    gierungszeit hinter uns haben, werde ich Sie aus der Ver-
    antwortung nicht entlassen –, dass Sie, Herr Löning, und
    auch die Kollegen Ruck und Weiß sich über die finanziell
    offensichtlich katastrophale Situation in Uganda Gedan-
    ken machen. Die finanzielle Situation, die Sie uns hinter-
    lassen haben, trägt eben nach wie vor dazu bei, dass wir
    uns hinsichtlich der ODA-Quote der sozialdemokrati-
    schen Zielmarke nur schrittweise annähern können.



Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Herr Kollege, Ihre Redezeit ist zu Ende.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Detlef Dzembritzki


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Das werden Sie nicht ändern können.

    (Peter Weiß [Emmendingen] [CDU/CSU]: Das erzählen Sie in zehn Jahren noch!)

    – Nein, in zehn Jahren werden wir das erreicht haben.


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    978


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 4. Dezember 2002 979