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ID1501303300

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    7. Christina: 1
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  • tocInhaltsverzeichnis
    Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 871 A Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2003 (Haushaltsgesetz 2003) (Drucksache 15/150) . . . . . . . . . . . . . . 871 B b) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung eines Nachtrags zum Bundeshaushaltsplan für das Haushaltsjahr 2002 (Nach- tragshaushaltsgesetz 2002) (Drucksache 15/149) . . . . . . . . . . . . . . 871 B c) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Bericht über den Stand und die voraussichtliche Entwicklung der Fi- nanzwirtschaft des Bundes (Drucksache 15/151) . . . . . . . . . . . . . . 871 B Einzelplan 04 in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 5: Antrag des Abgeordneten Dr. Wolfgang Schäuble und der Fraktion der CDU/CSU: Für ein glaubwürdiges Angebot der EU an die Türkei (Drucksache 15/126) . . . . . . . . . . . . . . . . 871 C Michael Glos CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 871 D Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . 876 C Dr. Guido Westerwelle FDP . . . . . . . . . . . . . 886 D Franz Müntefering SPD . . . . . . . . . . . . . . 889 D Katrin Dagmar Göring-Eckardt BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . 891 A Dr. Angela Merkel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 896 D Franz Müntefering SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 905 C Dr. Guido Westerwelle FDP . . . . . . . . . . 908 D Steffen Kampeter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 910 B Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 912 A Hans-Joachim Otto (Frankfurt) FDP . . . . . . . 913 A Dr. Christina Weiss, Staatsministerin BK . . . . 913 D Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . 915 B Günter Nooke CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 916 B Eckhardt Barthel (Berlin) SPD . . . . . . . . . . . 917 C Bernhard Kaster CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 918 B Einzelplan 05 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 3: a) Beratung des Antrags der Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN: Menschenrechte als Leitlinie der deutschen Politik (Drucksache 15/136) . . . . . . . . . . . . . . 920 B Plenarprotokoll 15/13 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 13. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 4. Dezember 2002 I n h a l t : b) Antrag der Abgeordneten Rainer Funke, Dr. Werner Hoyer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Menschenrechtsverletzungen in Tschetschenien nicht vergessen (Drucksache 15/64) . . . . . . . . . . . . . . . 920 B Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 920 C Michael Glos CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 921 C Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . . . . . . . 923 B Dr. Peter Struck SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 924 D Gernot Erler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 928 A Ruprecht Polenz CDU/CSU . . . . . . . . . . 928 D Michael Glos CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 929 A Dr. Wolfgang Gerhardt FDP . . . . . . . . . . . . . . 930 B Dr. Christoph Zöpel SPD . . . . . . . . . . . . . . . 932 C Dr. Gerd Müller CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 934 A Dr. Ludger Volmer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 935 D Michael Roth (Heringen) SPD . . . . . . . . . . . 936 C Peter Hintze CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 937 D Christa Nickels BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 939 D Rudolf Bindig SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 940 D Arnold Vaatz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 941 B Rainer Eppelmann CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 942 B Rudolf Bindig SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 944 B Angelika Graf (Rosenheim) SPD . . . . . . . . . 944 C Einzelplan 14 Dr. Peter Struck, Bundesminister BMVg . . . . 945 D Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 948 C Verena Wohlleben SPD . . . . . . . . . . . . . . 949 D Alexander Bonde BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 950 C Jürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 952 B Rainer Arnold SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 953 C Günther Friedrich Nolting FDP . . . . . . . . 954 A Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . . . . 954 B Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . 957 A Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 959 D Helga Daub FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 961 A Dr. Hans-Peter Bartels SPD . . . . . . . . . . . . . 962 A Thomas Kossendey CDU/CSU . . . . . . . . . . . 963 C Einzelplan 23 Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 965 C Dr. Christian Ruck CDU/CSU . . . . . . . . . . . 967 B Heidemarie Wieczorek-Zeul SPD . . . . . . 969 D Thilo Hoppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 970 C Markus Löning FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 972 B Karin Kortmann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 973 B Arnold Vaatz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 974 D Karin Kortmann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 975 A Heidemarie Wieczorek-Zeul SPD . . . . . . . . . 975 C Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU . . . . 975 C Detlef Dzembritzki SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 977 B Einzelplan 06 Otto Schily, Bundesminister BMI . . . . . . . . . 979 A Thomas Strobl (Heilbronn) CDU/CSU . . . . . 981 B Dr. Cornelie Sonntag-Wolgast SPD . . . . . 982 B Thomas Strobl (Heilbronn) CDU/CSU . . . . . 983 A Otto Schily SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 984 D Silke Stokar von Neuforn BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 986 A Dr. Max Stadler FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 988 A Dagmar Freitag SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 989 B Susanne Jaffke CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 990 A Sebastian Edathy SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 991 C Stephan Mayer (Altötting) CDU/CSU . . . . . 993 A Einzelplan 07 Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . 994 B Dr. Wolfgang Götzer CDU/CSU . . . . . . . . . . 996 C Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 999 D Siegfried Kauder (Bad Dürrheim) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1001 B Otto Fricke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1002 B Joachim Stünker SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1003 C Norbert Barthle CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 1005 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1007 D Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1007 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 1009 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 4. Dezember 2002II (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 4. Dezember 2002 871 13. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 4. Dezember 2002 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Norbert Barthle Berichtigung 12. Sitzung, Seite 744 (B), der letzte Absatz ist wie folgt zu lesen: Wir haben eine Menge getan, um die Eigenkapitalbildung des Mit- telstandes zu erleichtern. Aufgrund unserer Steuerreform ist inzwi- schen die obere Grenzbelastung – 1998 lag sie bei 69 Prozent – auf 51 Prozent gesenkt worden. So etwas haben sie in Ihrer Regierungs- zeit nie zuwege gebracht. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 4. Dezember 2002 1009 (C)(A) Adam, Ulrich CDU/CSU 04.12.2002* Borchert, Jochen CDU/CSU 04.12.2002 Bury, Hans Martin SPD 04.12.2002 Büttner (Schönebeck), CDU/CSU 04.12.2002 Hartmut Caesar, Cajus CDU/CSU 04.12.2002 Dr. Däubler-Gmelin, SPD 04.12.2002 Herta Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 04.12.2002 Gradistanac, Renate SPD 04.12.2002 Großmann, Achim SPD 04.12.2002 Hörster, Joachim CDU/CSU 04.12.2002* Hofbauer, Klaus CDU/CSU 04.12.2002 Kubicki, Wolfgang FDP 04.12.2002 Lintner, Eduard CDU/CSU 04.12.2002* Dr. Lötzsch, Gesine fraktionslos 04.12.2002 Dr. Lucyga, Christine SPD 04.12.2002* Möllemann, Jürgen W. FDP 04.12.2002 Dr. Pinkwart, Andreas FDP 04.12.2002 Rauber, Helmut CDU/CSU 04.12.2002** Dr. Röttgen, Norbert CDU/CSU 04.12.2002 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des OSZE entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Hans-Joachim Otto


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich habe

    die dankbare Aufgabe, in zwei Minuten als Vorband für
    die Kulturstaatsministerin zu sprechen. Da die Zeit so
    knapp ist, komme ich gleich zu einer Feststellung und ei-
    ner Empfehlung.

    Die Feststellung ist: Die nach mir sprechende Christina
    Weiss ist nach meiner tiefen Überzeugung bisher das wohl
    erfolgreichste Mitglied dieser Bundesregierung. Sie hat es
    immerhin – das muss man ganz deutlich und mit Respekt
    sagen – geschafft, dass die von der Bundesregierung ge-
    plante unsägliche Anhebung der Mehrwertsteuer auf
    Kulturgüter unterbleibt.


    (Beifall des Abg. Detlef Parr [FDP] sowie der Abg. Monika Griefahn [SPD])


    Sie hat es auch geschafft, dass die Spendenabzugsfähig-
    keit für Körperschaften erhalten bleibt.


    (Dirk Niebel [FDP]: Sie ist parteilos!)

    Indem Sie, Frau Weiss, zwei von der Bundesregierung

    intendierte Verschlechterungen unter Aufbietung Ihrer
    gesamten Kraft haben verhindern können, werden Sie
    schon zum besten Mitglied dieser Bundesregierung. Sie
    haben also den Status quo gerade so halten können. Aber
    dies ist schon ein großer Erfolg und nötigt mir Respekt ab.


    (Beifall bei der FDP)

    In zwei Minuten kann ich Ihnen nur eine Empfehlung

    geben: Hüten Sie sich

    (Peter Dreßen [SPD]: Vor der FDP! – Lachen bei der FDP)

    vor allzu großspurigen Ankündigungen, die Sie später nicht
    umsetzen können. Dazu nenne ich zwei Beispiele aus der
    Koalitionsvereinbarung. Darin heißt es vollmundig:

    ... wird der Bund sein kulturelles Engagement für
    seine Hauptstadt erhalten und ausbauen.

    Ich habe mir natürlich den Haushaltsentwurf angeschaut.
    Ich stelle nüchtern fest: Dieser Haushaltentwurf gibt hierfür
    überhaupt nichts her, insbesondere sind keinerlei belastbare
    Ansätze für die Umsetzung der großspurigen Ankündigung
    enthalten, man werde die Investitionen für die Museums-
    insel in Berlin übernehmen. Ich möchte einmal sehen, wer
    das bei dieser Haushaltslage finanzieren soll.


    (Günter Nooke [CDU/CSU]: Richtig!)


    Das zweite Beispiel: In der Koalitionsvereinbarung
    steht ebenfalls vollmundig:

    Das Kulturförderprogramm für die neuen Länder
    wird mit 30 Millionen Euro p. a. fortgeschrieben, ...

    Im Haushalt sieht dies anders aus: Das Kulturförder-
    programm für die neuen Bundesländer wird um ein
    sattes Drittel von 30,7 Millionen Euro auf 20,5 Milli-
    onen Euro heruntergefahren.

    Frau Weiss, wenn Sie bei dieser Bundesregierung für
    die Kultur finanziell mal eben den Statuts quo erhalten
    können, dann verdienen Sie unseren Respekt. Verspre-
    chen Sie aber den Kulturschaffenden nichts, was Sie nicht
    halten können. Wo das Geld fehlt, sind Kreativität und
    Ideen gefordert.


    (Eckhardt Barthel [Berlin] [SPD]: Jawohl!)

    Die Opposition hat keine Haushaltsmittel zu verteilen.
    Wir haben aber kreative Ideen und werden Ihnen diese un-
    terbreiten.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Sehr gut!)

    Wir unterbreiten Ihnen zum wiederholten Male ein Ko-

    operationsangebot. Es liegt an Ihnen, ob Sie die Ideen der
    Opposition aufgreifen. Ich hoffe sehr, dass die Bundesre-
    gierung in Zeiten knapper Kassen darauf vertraut, dass
    man hier gemeinsam etwas schaffen kann. Wir stehen
    dazu bereit.

    Herzlichen Dank.

    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Für die Bundesregierung spricht jetzt die Staatsminis-

terin Christina Weiss.

(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


D
  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()



    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Her-
    ren! Die Erfahrungen mit dem vor vier Jahren neu ge-
    schaffenen Amt der Kultur- und Medienbeauftragten der
    Bundesregierung und nicht zuletzt auch die Erfolge bele-
    gen, dass die Übernahme der nationalen Verantwortung
    des Bundes für die Kulturentwicklung in Deutschland und
    die Schaffung des Amtes der Staatsministerin für Kultur
    und Medien nicht mehr gerechtfertigt werden müssen. Im
    Gegenteil: Zu lange fehlte den Kulturschaffenden ein An-
    sprechpartner auf Bundesebene, ein Ideengeber, ein Inte-
    ressenvertreter der Kultur und Medien, der in Deutschland
    und in Europa anerkannt wird. Diese Funktion – da bin ich
    mir sicher – wird sich auch in der kommenden Legisla-
    turperiode festigen.

    Lassen Sie mich die Grundideen einer nachhaltigen
    Kulturpolitik an wenigen prominenten Beispielen erläu-
    tern, allen voran an der Kulturstiftung des Bundes, die
    die Regierung Anfang dieses Jahres ins Leben rief. Mit

    Antje Hermenau

    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 4. Dezember 2002
    Staatsministerin Dr. Christina Weiss
    dieser Stiftung haben wir eine Institution geschaffen, die
    dabei ist, zu einem geistigen Zentrum der Bundesrepublik
    zu werden, und die sich viel mehr der Initiative als der Ali-
    mentation verpflichtet fühlt,


    (Beifall bei der SPD)

    eine Institution, die Debatten anstoßen kann, die Debatten
    organisieren kann und die allen Unkenrufen zum Trotz die
    Vorteile föderaler Verfasstheit mit der Aufwertung zentra-
    ler Vorhaben durch den Bund auch vereinen kann. Die
    KSB wird das Engagement der Bürgerinnen und Bürger
    für die Belange von Kunst und Kultur fördern, die
    Kraftzentren kreativer und geistiger Entwicklung stärken
    und nicht zuletzt auf der europäischen Ebene sichtbar
    agieren.

    Zur Stärkung dieser Zukunftsaufgabe sieht der vorlie-
    gende Haushaltsentwurf vor, die Mittel für die Bundes-
    kulturstiftung auf 25,6 Millionen Euro zu verdoppeln,


    (Beifall bei der SPD)

    womit die Stiftung in ihre zweite Entwicklungsstufe ein-
    treten kann. Ab dem Jahr 2004 sind dann in der Endstufe
    38,3 Millionen Euro jährlich geplant.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Doch wir haben noch eine weitere Stiftung, die wie die

    KSB prädestiniert ist, das Miteinander von Bund und
    Ländern in der Frage von Kunst und Kultur zu repräsen-
    tieren, nämlich die Stiftung PreußischerKulturbesitz in
    Berlin.


    (Vorsitz: Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner)


    Noch vor einem Jahr wollten die Länder die SPK gern
    verlassen. Jetzt wollen sie sich weiter an der Finanzierung
    der SPK beteiligen. Das ist eine gute Entwicklung, für die
    mein Haus lange gekämpft hat.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Diese Entwicklung ist zugleich ein gutes Zeichen für den
    Fortgang der Gespräche zur Systematisierung der Kultur-
    förderung, in denen wir inzwischen auch weit vorange-
    kommen sind.

    Eines der wichtigsten Projekte der SPK, vielleicht das
    wichtigste Projekt, ist die Sanierung der Berliner Mu-
    seumsinsel. Sie haben Recht: Der Bund hat die Finanzie-
    rung dieser symbolträchtigen Aufgabe übernommen;
    denn sie besitzt wie kaum eine zweite wirklich nationalen
    Rang. Die Museumsinsel lässt sich nur noch mit dem
    Louvre oder dem British Museum vergleichen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Deshalb stellt der Bund auch 100 Millionen Euro zur Er-
    haltung dieses Weltkulturerbes zur Verfügung.

    Gerade in Zeiten, in denen, wie wir es heute wieder
    gehört haben, immer wieder von Abschwung, von Krise,
    gar von Depression die Rede ist, in Zeiten, in denen Men-
    schen glauben, die Orientierung zu verlieren, brauchen
    wir eine große Vision wie dieses Museumsbauprojekt, das

    die Kraft der Kultur versinnbildlicht. Es ist nur die kultu-
    relle Identität, die uns aufrichten kann.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Ohne sie ist das geistige, seelische und soziale Überleben
    in unserer Gesellschaft immanent gefährdet. Die Größe
    und Vielfalt der Kunst gibt uns Richtung und Maßstab vor.
    Sie hilft dem Einzelnen, sich zu orientieren und zu posi-
    tionieren. Sie hilft der Gesellschaft, die Gegenwart auch
    als Chance zu begreifen, um die Ecke zu denken, flexibel
    und kreativ zu sein.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Wie in einem Brennspiegel konzentrieren sich diese Auf-
    gaben und Chancen von Kunst und Kultur auf der Berli-
    ner Museumsinsel.

    Im vergangenen Jahr hat der Bund mit dem Land Ber-
    lin einen Vertrag zur Kulturfinanzierung in der Bundes-
    hauptstadt geschlossen. Das bis dahin gültige System der
    pauschalen Förderung von Berliner Kultureinrichtungen
    wurde abgeschafft. Eindeutige Zuständigkeiten wurden
    definiert. Dieses Prinzip hat sich bewährt. Wir führen mit
    dem Land Berlin auch bereits die ersten Gespräche zur
    Fortsetzung unserer Förderung nach dem Jahr 2004.

    Dabei kann und will sich der Bund nicht als Retter des
    Berliner Haushalts etablieren, im Gegenteil: Mein Haus
    versteht sich gegenüber Berlin, wie gegenüber allen an-
    deren Bundesländern, als Vermittler und Moderator, der
    davon überzeugt ist, dass eine Hilfe zur Selbsthilfe noch
    immer die beste Unterstützung ist.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ganz anders ist dieses Selbstverständnis dagegen mit
    Blick auf die verheerende Flut, die uns, besonders Sach-
    sen und Sachsen-Anhalt, letzten Sommer heimgesucht
    hat, eine Flut, die für uns alle ein großer Schock war, ein
    Kulturschock. Jedem sind die Bilder von den überflute-
    ten Kulturstätten in Dresden oder Dessau oder Wörlitz
    noch vor Augen. Es ist wichtig, dass für die Wiederher-
    stellung der schwer getroffenen Kulturstätten auf Initia-
    tive meines Hauses das „Kulturelle Fluthilfeprogramm“
    eingerichtet wurde. Dafür stehen insgesamt 100 Milli-
    onen Euro zur Verfügung. Ich bin stolz darauf, dass da-
    rüber hinaus aus dem Budget meines Hauses kurzfristig
    3 Millionen Euro und von der KSB 2 Millionen Euro an
    Soforthilfe zur Verfügung gestellt werden konnten.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Außerdem hat vor wenigen Tagen eine Auktion 3,4 Milli-
    onen Euro für die Gemäldesammlung in Dresden er-
    bracht.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Was ist mit dem privaten Engagement?)


    Erlauben Sie mir noch ein Wort zum Investitionspro-
    gramm „Kultur in den Neuen Ländern“. Zukünftig werden


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    914


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 4. Dezember 2002 915

    wir uns nicht nur darum bemühen, die vielen kleinen und
    großen kulturellen Leuchttürme in den neuen Ländern
    baulich zu erhalten; vielmehr wollen wir dazu übergehen,
    ihre Strahlkraft zu erhöhen, und wir wollen sie in eine Kul-
    turlandschaft einbetten, die Ost und West verbindet.

    Ganz kurz zur Medienpolitik. Zu diesem Bereich
    werde ich Ihnen in dieser Legislaturperiode zwei Gesetz-
    entwürfe zur Beratung vorlegen. Uns werden hier die Re-
    organisation der Deutschen Welle und die Novellierung
    der Filmförderung beschäftigen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich gehe davon aus, dass wir in diesem Hause eine gute
    Kooperation haben werden. Ich würde mich freuen, wenn
    der Ausschuss für Kultur und Medien dieses Hauses ein
    ähnlich gestärktes Mitspracherecht erhielte, wie ich es
    durch das Kulturverträglichkeitsvorhaben der Bundesre-
    gierung erhalten habe.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    In diesem Sinne: Wagen Sie, meine sehr verehrten Da-
    men und Herren, gemeinsam mit mir und mit dieser Re-
    gierung mehr Kultur, eine Kultur jenseits elitärer Hinter-
    zimmer, eine Kultur für unser Land: parteiübergreifend,
    länderübergreifend und nicht zuletzt – das richtet sich be-
    sonders an den Kollegen Gauweiler – stämmeübergrei-
    fend.

    Vielen Dank.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)