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  • tocInhaltsverzeichnis
    Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 733 A Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2003 (Haushaltsgesetz 2003) (Drucksache 15/150) . . . . . . . . . . . . . . 733 D b) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung eines Nachtrags zum Bundeshaushaltsplan für das Haushaltsjahr 2002 (Nach- tragshaushaltsgesetz 2002) (Drucksache 15/149) . . . . . . . . . . . . . . 733 D c) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht über den Stand und die voraussichtliche Ent- wicklung der Finanzwirtschaft des Bundes (Drucksache 15/151) . . . . . . . . . . . . . . 734 A in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 2: Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ- NEN eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zum Abbau von Steuervergünstigungen und Ausnahmeregelungen (Steuervergüns- tigungsabbaugesetz – StVergAbG) (Drucksache 15/119) . . . . . . . . . . . . . . . . . 734 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 1: Antrag der Abgeordneten Dr. Hermann Otto Solms, Dr. Andreas Pinkwart, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Weniger Staat – weniger Steuern (Drucksache 15/122) . . . . . . . . . . . . . . . . 734 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Dr. Hermann Otto Solms, Jürgen Koppelin, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der FDP: Keine Erhöhung der Mehrwertsteuer (Drucksache 15/123) . . . . . . . . . . . . . . . . 734 B Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . 734 C Friedrich Merz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 745 C Joachim Poß SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 750 D Dr. Günter Rexrodt FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 754 A Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 755 D Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 758 D Walter Schöler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 762 D Dr. Hermann Otto Solms FDP . . . . . . . . . . . . 766 A Anja Hajduk BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 768 A Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 770 B Bartholomäus Kalb CDU/CSU . . . . . . . . . . . 771 C Jörg-Otto Spiller SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 773 C Dr. Hermann Otto Solms FDP . . . . . . . . . 776 A Dr. Michael Meister CDU/CSU . . . . . . . . . . 776 D Lothar Binding (Heidelberg) SPD . . . . . . . . . 779 C Plenarprotokoll 15/12 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 12. Sitzung Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 7: a) Beratung des Antrags der Bundesregie- rung: Beteiligung bewaffneter deut- scher Streitkräfte an dem NATO- geführten Einsatz auf mazedoni- schem Territorium zur weiteren Sta- bilisierung des Friedensprozesses und zum Schutz von Beobachtern internationaler Organisationen im Rahmen der weiteren Implementie- rung des politischen Rahmenabkom- mens vom 13. August 2001 auf der Grundlage des Ersuchens des maze- donischen Präsidenten Trajkovski vom 21. November 2002 und der Re- solution 1371 (2001) des Sicherheits- rates der Vereinten Nationen vom 26. September 2001 (Drucksache 15/127) . . . . . . . . . . . . . . 782 A b) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 18. Februar 2002 zwischen derRegie- rung der Bundesrepublik Deutsch- land und derRegierung derRepublik Polen über die Zusammenarbeit der Polizeibehörden und derGrenzschutz- behörden in den Grenzgebieten (Drucksache 15/11) . . . . . . . . . . . . . . . 782 B c) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 26. Juli 2001 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Tschechischen Republik über den Bau einer Grenz- brücke an der gemeinsamen Staats- grenze in Anbindung an die Bundes- straße B 20 und die Staatsstraße I/26 (Drucksache 15/12) . . . . . . . . . . . . . . . 782 C d) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des inter- nationalen Insolvenzrechts (Drucksache 15/16) . . . . . . . . . . . . . . . 782 C in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Weitere Überweisung im vereinfachten Verfahren (Ergänzung zu TOP 7): Beratung des Antrags der Bundesregie- rung: Fortsetzung der Beteiligung be- waffneter deutscher Streitkräfte an dem Einsatz einer Internationalen Sicher- heitsunterstützungstruppe in Afghanis- tan auf Grundlage der Resolutionen 1386 (2001) vom 20. Dezember 2001, 1413 (2002) vom 23. Mai 2002 und 1444 (2002) vom 27. November 2002 des Si- cherheitsrates der Vereinten Nationen (Drucksache 15/128) . . . . . . . . . . . . . . . . 782 C Tagesordnungspunkt 8: a) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 1 zu Petitionen (Drucksache 15/57) . . . . . . . . . . . . . . . 782 D b) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 2 zu Petitionen (Drucksache 15/58) . . . . . . . . . . . . . . . 783 A c) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 3 zu Petitionen (Drucksache 15/59) . . . . . . . . . . . . . . . 783 A d) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 4 zu Petitionen (Drucksache 15/61) . . . . . . . . . . . . . . . 783 A e) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 5 zu Petitionen (Drucksache 15/62) . . . . . . . . . . . . . . . 783 B Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . 783 B Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 784 D Elke Ferner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 787 A Birgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 789 B Horst Kubatschka SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 790 C Arnold Vaatz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 792 A René Röspel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 793 A Franziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 794 B Dr. Christian Eberl FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 795 C Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker SPD . . . . . . 796 D Albrecht Feibel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 798 C Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 800 C Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 801 D Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 802 B Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF 802 B Dr. Maria Böhmer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 805 D Ekin Deligöz BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 806 C Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 807 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002II Hans-Josef Fell BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 809 C Christoph Hartmann (Homburg) FDP . . . . . 811 A Ulla Burchardt SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 812 B Katherina Reiche CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 815 B Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 817 B Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . . . . 818 C Grietje Bettin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 819 B Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 820 D Ulrich Kasparick SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 822 B Marion Seib CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 823 B Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 825 B Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 825 D Renate Schmidt, Bundesministerin BMFSFJ 826 A Ina Lenke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 829 B Maria Eichhorn CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 829 D Ekin Deligöz BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 832 B Ina Lenke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 833 A Otto Fricke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 833 D Christel Humme SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 835 A Antje Tillmann CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 837 A Irmingard Schewe-Gerigk BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 840 A Klaus Haupt FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 841 B Marlene Rupprecht (Tuchenbach) SPD . . . . 842 C Thomas Dörflinger CDU/CSU . . . . . . . . . . . 844 C Zusatztagesordnungspunkt 4: Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zurAuf- hebung des Gesetzes zur Modulation von Direktzahlungen im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik und zur Än- derung des GAK-Gesetzes (Drucksache 15/108) . . . . . . . . . . . . . . . . 846 D Renate Künast, Bundesministerin BMVEL . . 847 A Gerda Hasselfeldt CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 848 D Matthias Weisheit SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 850 B Peter H. Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 851 C Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . 852 B Gabriele Hiller-Ohm SPD . . . . . . . . . . . . . . . 853 D Ursula Heinen CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 855 A Matthias Berninger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 855 D Ulrike Höfken BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 857 A Gudrun Kopp FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 859 D Waltraud Wolff (Wolmirstedt) SPD . . . . . . . 860 A Helmut Heiderich CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 861 C Cornelia Behm BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 863 B Albert Deß CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 864 B Peter H. Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 865 B Michael Müller (Düsseldorf) SPD . . . . . . . . 866 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 868 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 869 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 III (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 733 12. Sitzung Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 Beginn: 10.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (A) (C) 868 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 869 (C)(A) Adam, Ulrich CDU/CSU 03.12.2002* Borchert, Jochen CDU/CSU 03.12.2002 Bury, Hans Martin SPD 03.12.2002 Büttner (Schönebeck), CDU/CSU 03.12.2002 Hartmut Dr. Däubler-Gmelin, SPD 03.12.2002 Herta Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 03.12.2002 Gradistanac, Renate SPD 03.12.2002 Gröhe, Hermann CDU/CSU 03.12.2002 Großmann, Achim SPD 03.12.2002 Hörster, Joachim CDU/CSU 03.12.2002* Hofbauer, Klaus CDU/CSU 03.12.2002 Kubicki, Wolfgang FDP 03.12.2002 Lintner, Eduard CDU/CSU 03.12.2002* Dr. Lucyga, Christine SPD 03.12.2002* Möllemann, Jürgen W. FDP 03.12.2002 Dr. Pinkwart, Andreas FDP 03.12.2002 Rauber, Helmut CDU/CSU 03.12.2002** Schild, Horst SPD 03.12.2002 Dr. Stadler, Max FDP 03.12.2002 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 03.12.2002 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des OSZE entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenografischen Bericht Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Cornelia Behm


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine Damen und Her-

    ren! Zu meiner Wahl in den Bundestag haben mir viele

    Gratulanten Freude und Erfolg gewünscht. Nach den ers-
    ten Wochen bin ich immer noch voller Hoffnung, dass
    diese Wünsche zumindest in der Agrarpolitik tatsächlich
    in Erfüllung gehen. Trotz angespannter Haushaltslage ha-
    ben wir die Chance, die Erfolgsgeschichte der neuen
    Landwirtschaft fortzuschreiben.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Auch wenn der Kollege Heiderich es giftig nennt, gilt
    auch in Haushaltsfragen das Motto: Klasse statt Masse.
    Nicht alles hängt allein am Geld. Entscheidend ist doch,
    wie das Geld eingesetzt wird. Wir müssen Ideen ent-
    wickeln und neue Wege gehen. Die Opposition hat vor
    der Wahl getönt, dass wir Subventionen abbauen müssen.
    Wenn wir das jedoch heute im Rahmen des Konsolidie-
    rungsprogramms tatsächlich tun und Sondertatbestände
    im Bereich der Steuern zurückführen, beklagt sie Steuer-
    erhöhungen. Dabei ist doch allen klar, dass auch die
    Landwirtschaft ihren Beitrag zur Konsolidierung leisten
    muss.

    Wo, meine Damen und Herren von der Opposition,
    würden Sie denn den Rotstift ansetzen, wenn Sie regieren
    und Haushaltslöcher stopfen müssten?


    (Zuruf vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Die würden weiter Schulden machen! – Albert Deß [CDU/CSU]: Das muss die Regierung selber wissen!)


    Bei der Agrarsozialpolitik? Sie sollten den Wählern rei-
    nen Wein einschenken.

    Mir liegen drei Schwerpunktaufgaben besonders am
    Herzen: die Schaffung vitaler ländlicher Räume, die Si-
    cherung solider Einkommen der Landwirte und die Ver-
    sorgung der Verbraucher mit qualitativ hochwertigen
    landwirtschaftlichen Produkten, die bezahlbar sind. Um
    diese Ziele zu erreichen, bietet unter anderem die Modu-
    lation der Agrardirektzahlungen eine große Chance. Die
    Förderung beschäftigungsintensiver Betriebe mit artge-
    rechter Tierhaltung und umweltverträglicher Produk-
    tionsweise mit Modulationsmitteln ist besonders in den
    strukturschwachen Regionen Ostdeutschlands ein Anreiz,
    Arbeitsplätze im ländlichen Raum zu schaffen.


    (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Das kostet die Bauern in Sachsen-Anhalt aber viel Geld!)


    Ich appelliere daher an die von CDU und CSU regier-
    ten Bundesländer: Blockieren Sie nicht die Modulation,
    sondern machen Sie den Weg frei für eine gesunde
    Agrarstruktur, auch in Ostdeutschland!


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD – Hans-Michael Goldmann [FDP]: Oh, Frau Kollegin, was ist das denn?)


    Der Vorschlag der EU-Kommission, eine Kappungs-
    grenze von 300 000 Euro bei den EU-Beihilfen einzuzie-
    hen, hat insbesondere – Frau Wolff nannte es vorhin schon –
    in Ostdeutschland aufgrund der dortigen Agrarstruktur für
    große Unruhe gesorgt. Wir sind uns im Klaren, dass dies
    mit einer Politik der Gleichberechtigung der Betriebs-
    größen nicht vereinbar ist. Wir setzen stattdessen darauf,

    Helmut Heiderich

    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002
    Cornelia Behm
    die Faktoren Arbeit und Umwelt stärker zu berücksichti-
    gen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Hans-Michael Goldmann [FDP]: Was sagt Sachsen-Anhalt dazu?)


    Wir wollen die Direktzahlungen so gestalten, dass Pro-
    duktionszweige differenziert beurteilt werden, ohne ein-
    zelne Regionen zu benachteiligen.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)


    Wir wollen eine Politik der Chancengleichheit und der
    Zugangsgerechtigkeit. Insofern werde ich mich dafür ein-
    setzen, dass die unterschiedlichen Betriebsformen in der
    ostdeutschen Landwirtschaft gleichberechtigt und erfolg-
    reich nebeneinander wirtschaften können.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Mit dem vorgelegten Haushaltsentwurf setzen wir un-
    seren Weg in die Agrarwende und für eine Stärkung des
    Verbraucherschutzes fort. Dies werden wir auch in den
    nächsten Jahren tun.

    Ich danke Ihnen.

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie des Abg. Hans-Michael Goldmann [FDP])




Rede von Dr. Antje Vollmer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Ich danke Ihnen auch, Frau Kollegin, und gratuliere im

Namen des ganzen Hauses zur ersten Rede.

(Beifall)


Das Wort hat jetzt der Abgeordnete Albert Deß.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Albert Deß


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! In

    meiner Rede hier bei einer Agrardebatte vor gut fünf Mo-
    naten sagte ich:

    Die Agrarpolitik dieser Bundesregierung hat nichts
    mit einer Agrarwende zu tun; sie ist ein chaotischer
    Schleuderkurs ...


    (Waltraud Wolff [Wolmirstedt] [SPD]: Das sagen Sie immer!)


    Dann kam der Wahlkampf. Wie sich heute herausstellt,
    waren Schröder, Fischer, Eichel, Künast und Co. dort als
    politische Geisterfahrer unterwegs. Dabei haben sie
    größtmöglichen innen- und außenpolitischen Schaden an-
    gerichtet. Heute merkt die große Mehrheit unserer Bevöl-
    kerung, dass Rot-Grün das Schleudertempo erhöht und
    den chaotischen Schleuderkurs auf alle Politikbereiche
    ausdehnt.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Zuruf von der SPD: Das ist ja etwas ganz Neues!)


    Hätte die gesamte Bevölkerung am 22. September so
    gewählt wie die Bäuerinnen und Bauern, wäre die rot-

    grüne Schleuderfahrt längst beendet. Laut Infratest hatte
    die CDU/CSU bei den Landwirten einen Stimmenanteil
    von 79 Prozent.


    (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Da sind sie selber schuld!)


    Auch die FDP hatte noch einen beträchtlichen Anteil, so-
    dass für Rot-Grün hier nicht mehr viel übrig blieb.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Es spricht für unsere bäuerliche Bevölkerung, dass sie

    den rot-grünen Täuschungsmanövern nicht auf den Leim
    gegangen ist. Auch waren es die Bauern, die als Erste be-
    merkten, wohin die Politik von Bundeskanzler Schröder
    führt. Bereits auf dem Bauerntag in Cottbus im Juli 1999
    haben sie ihm ihr letztes Hemd geschenkt.


    (Waltraud Wolff [Wolmirstedt] [SPD]: Schämen Sie sich dafür, dass Sie das noch einmal anbringen! Das ist wirklich schofelig! Das ist peinlich!)


    Andere sind erst heute darauf gekommen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Die jetzigen haushaltspolitischen Vorschläge werden
    dazu führen, dass immer mehr landwirtschaftliche Be-
    triebe ihre Hoftore schließen.


    (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: So etwas vom Blatt abzulesen ist eine Schweinerei!)


    Bereits in der letzten Wahlperiode wurde die Wettbe-
    werbsfähigkeit der deutschen Landwirtschaft stark einge-
    schränkt.


    (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Wer hat Ihnen denn das aufgeschrieben? – Rudolf Bindig [SPD]: Hat Ihnen das der Stoiber aufgeschrieben?)


    Mit den jetzigen Überlegungen der rot-grünen Koalition
    wird die Existenz weiterer Betriebe gefährdet.

    Mit der geplanten Senkung der Mehrwertsteuerpau-
    schale von 9 auf 7 Prozent und der Anhebung der Vor-
    steuer für Futtermittel, Gartenerzeugnisse, Holz und an-
    dere Produkte auf 16 Prozent werden Tausende
    Arbeitsplätze in der Land- und Forstwirtschaft und, wie
    wir heute gehört haben, auch im Gartenbau gefährdet.
    Statt Arbeitsplätze zu erhalten bzw. neu zu schaffen, wer-
    den mit solchen Maßnahmen Arbeitsplätze vernichtet.


    (Beifall des Abg. Hans-Michael Goldmann [FDP])


    Es ist unerträglich, mit welchen Argumenten die ge-
    plante Anhebung der Vorsteuer in der Landwirtschaft auf
    16 Prozent begründet wird. Vor einem Millionenpublikum
    im deutschen Fernsehen hat Minister Trittin mit einer
    falschen Aussage Stimmung gegen die Bauern gemacht.
    Bei Sabine Christiansen hat Trittin die im Koalitionsver-
    trag vorgesehenen Mehrwertsteuererhöhungen zulasten
    der deutschen Bauern damit gerechtfertigt, dass er es für
    ein Unding halte, dass auf Chemiedünger nur ein er-
    mäßigter Steuersatz zu zahlen sei.

    Erstens ist die Bezeichnung Chemiedünger falsch, es
    handelt sich um Handelsdünger. Zweitens ist der von


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    864


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 865

    Trittin angesprochene Dünger schon immer mit dem nor-
    malen Mehrwertsteuersatz – er liegt zurzeit bei 16 Pro-
    zent – belastet worden. Eine Umsatzsteuerermäßigung
    gibt es nach geltendem Recht nur für bestimmte tierische
    und pflanzliche Düngemittel. Diese Ermäßigung will Rot-
    Grün jetzt abschaffen.

    Trittins Verhalten bei Sabine Christiansen macht deut-
    lich, dass die Grünen vor keinem Mittel zurückschrecken,
    um das Ansehen der deutschen Bäuerinnen und Bauern in
    den Dreck zu ziehen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Wenn Minister Trittin einen Funken Anstand besäße, hätte
    er sich für diese verleumderische Äußerung längst öffent-
    lich entschuldigt.


    (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Hat er aber nicht getan!)


    Die weitere Erhöhung der so genannten Ökosteuer
    führt zu einer weiteren einseitigen nationalen Wettbe-
    werbsverzerrung für die deutsche Landwirtschaft und die
    mit ihr verbundenen Wirtschaftsbereiche. Rot-Grün
    spricht von einer Lenkungswirkung der Ökosteuer. Trittin
    ist sehr stolz darauf, dass sich dadurch der Spritverbrauch
    in Deutschland verringert haben soll. Dabei besteht die
    Lenkungswirkung der Ökosteuer darin, dass immer mehr
    LKWs und PKWs zu ausländischen Tankstellen gelenkt
    werden. Mit Öko hat das Ganze nichts zu tun.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Michael Müller [Düsseldorf] [SPD]: Schwachsinn!)


    Frau Künast, beenden Sie Ihren agrar- und ver-
    braucherpolitischen Irrweg, bevor es zu spät ist. Erste
    Hochrechnungen zum Situationsbericht der deutschen
    Landwirtschaft für dieses Jahr ergeben dramatische Ein-
    kommensverluste. Mir liegen Zahlen vor, nach denen im
    laufenden Wirtschaftsjahr mit einem Einkommensrück-
    gang von 12,9 Prozent bei den Haupterwerbsbetrieben zu
    rechnen ist. Noch dramatischer wirkt sich die verfehlte
    rot-grüne Agrarpolitik auf die Ökobetriebe aus. Dort ist
    mit einem Einkommensverlust von 15,2 Prozent für das
    Jahr 2002 zu rechnen.