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ID1501217600

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 733 A Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2003 (Haushaltsgesetz 2003) (Drucksache 15/150) . . . . . . . . . . . . . . 733 D b) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung eines Nachtrags zum Bundeshaushaltsplan für das Haushaltsjahr 2002 (Nach- tragshaushaltsgesetz 2002) (Drucksache 15/149) . . . . . . . . . . . . . . 733 D c) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht über den Stand und die voraussichtliche Ent- wicklung der Finanzwirtschaft des Bundes (Drucksache 15/151) . . . . . . . . . . . . . . 734 A in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 2: Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ- NEN eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zum Abbau von Steuervergünstigungen und Ausnahmeregelungen (Steuervergüns- tigungsabbaugesetz – StVergAbG) (Drucksache 15/119) . . . . . . . . . . . . . . . . . 734 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 1: Antrag der Abgeordneten Dr. Hermann Otto Solms, Dr. Andreas Pinkwart, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Weniger Staat – weniger Steuern (Drucksache 15/122) . . . . . . . . . . . . . . . . 734 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Dr. Hermann Otto Solms, Jürgen Koppelin, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der FDP: Keine Erhöhung der Mehrwertsteuer (Drucksache 15/123) . . . . . . . . . . . . . . . . 734 B Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . 734 C Friedrich Merz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 745 C Joachim Poß SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 750 D Dr. Günter Rexrodt FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 754 A Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 755 D Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 758 D Walter Schöler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 762 D Dr. Hermann Otto Solms FDP . . . . . . . . . . . . 766 A Anja Hajduk BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 768 A Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 770 B Bartholomäus Kalb CDU/CSU . . . . . . . . . . . 771 C Jörg-Otto Spiller SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 773 C Dr. Hermann Otto Solms FDP . . . . . . . . . 776 A Dr. Michael Meister CDU/CSU . . . . . . . . . . 776 D Lothar Binding (Heidelberg) SPD . . . . . . . . . 779 C Plenarprotokoll 15/12 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 12. Sitzung Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 7: a) Beratung des Antrags der Bundesregie- rung: Beteiligung bewaffneter deut- scher Streitkräfte an dem NATO- geführten Einsatz auf mazedoni- schem Territorium zur weiteren Sta- bilisierung des Friedensprozesses und zum Schutz von Beobachtern internationaler Organisationen im Rahmen der weiteren Implementie- rung des politischen Rahmenabkom- mens vom 13. August 2001 auf der Grundlage des Ersuchens des maze- donischen Präsidenten Trajkovski vom 21. November 2002 und der Re- solution 1371 (2001) des Sicherheits- rates der Vereinten Nationen vom 26. September 2001 (Drucksache 15/127) . . . . . . . . . . . . . . 782 A b) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 18. Februar 2002 zwischen derRegie- rung der Bundesrepublik Deutsch- land und derRegierung derRepublik Polen über die Zusammenarbeit der Polizeibehörden und derGrenzschutz- behörden in den Grenzgebieten (Drucksache 15/11) . . . . . . . . . . . . . . . 782 B c) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 26. Juli 2001 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Tschechischen Republik über den Bau einer Grenz- brücke an der gemeinsamen Staats- grenze in Anbindung an die Bundes- straße B 20 und die Staatsstraße I/26 (Drucksache 15/12) . . . . . . . . . . . . . . . 782 C d) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des inter- nationalen Insolvenzrechts (Drucksache 15/16) . . . . . . . . . . . . . . . 782 C in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Weitere Überweisung im vereinfachten Verfahren (Ergänzung zu TOP 7): Beratung des Antrags der Bundesregie- rung: Fortsetzung der Beteiligung be- waffneter deutscher Streitkräfte an dem Einsatz einer Internationalen Sicher- heitsunterstützungstruppe in Afghanis- tan auf Grundlage der Resolutionen 1386 (2001) vom 20. Dezember 2001, 1413 (2002) vom 23. Mai 2002 und 1444 (2002) vom 27. November 2002 des Si- cherheitsrates der Vereinten Nationen (Drucksache 15/128) . . . . . . . . . . . . . . . . 782 C Tagesordnungspunkt 8: a) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 1 zu Petitionen (Drucksache 15/57) . . . . . . . . . . . . . . . 782 D b) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 2 zu Petitionen (Drucksache 15/58) . . . . . . . . . . . . . . . 783 A c) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 3 zu Petitionen (Drucksache 15/59) . . . . . . . . . . . . . . . 783 A d) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 4 zu Petitionen (Drucksache 15/61) . . . . . . . . . . . . . . . 783 A e) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 5 zu Petitionen (Drucksache 15/62) . . . . . . . . . . . . . . . 783 B Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . 783 B Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 784 D Elke Ferner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 787 A Birgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 789 B Horst Kubatschka SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 790 C Arnold Vaatz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 792 A René Röspel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 793 A Franziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 794 B Dr. Christian Eberl FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 795 C Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker SPD . . . . . . 796 D Albrecht Feibel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 798 C Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 800 C Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 801 D Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 802 B Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF 802 B Dr. Maria Böhmer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 805 D Ekin Deligöz BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 806 C Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 807 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002II Hans-Josef Fell BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 809 C Christoph Hartmann (Homburg) FDP . . . . . 811 A Ulla Burchardt SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 812 B Katherina Reiche CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 815 B Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 817 B Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . . . . 818 C Grietje Bettin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 819 B Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 820 D Ulrich Kasparick SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 822 B Marion Seib CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 823 B Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 825 B Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 825 D Renate Schmidt, Bundesministerin BMFSFJ 826 A Ina Lenke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 829 B Maria Eichhorn CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 829 D Ekin Deligöz BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 832 B Ina Lenke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 833 A Otto Fricke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 833 D Christel Humme SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 835 A Antje Tillmann CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 837 A Irmingard Schewe-Gerigk BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 840 A Klaus Haupt FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 841 B Marlene Rupprecht (Tuchenbach) SPD . . . . 842 C Thomas Dörflinger CDU/CSU . . . . . . . . . . . 844 C Zusatztagesordnungspunkt 4: Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zurAuf- hebung des Gesetzes zur Modulation von Direktzahlungen im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik und zur Än- derung des GAK-Gesetzes (Drucksache 15/108) . . . . . . . . . . . . . . . . 846 D Renate Künast, Bundesministerin BMVEL . . 847 A Gerda Hasselfeldt CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 848 D Matthias Weisheit SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 850 B Peter H. Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 851 C Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . 852 B Gabriele Hiller-Ohm SPD . . . . . . . . . . . . . . . 853 D Ursula Heinen CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 855 A Matthias Berninger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 855 D Ulrike Höfken BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 857 A Gudrun Kopp FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 859 D Waltraud Wolff (Wolmirstedt) SPD . . . . . . . 860 A Helmut Heiderich CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 861 C Cornelia Behm BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 863 B Albert Deß CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 864 B Peter H. Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 865 B Michael Müller (Düsseldorf) SPD . . . . . . . . 866 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 868 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 869 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 III (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 733 12. Sitzung Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 Beginn: 10.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (A) (C) 868 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 869 (C)(A) Adam, Ulrich CDU/CSU 03.12.2002* Borchert, Jochen CDU/CSU 03.12.2002 Bury, Hans Martin SPD 03.12.2002 Büttner (Schönebeck), CDU/CSU 03.12.2002 Hartmut Dr. Däubler-Gmelin, SPD 03.12.2002 Herta Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 03.12.2002 Gradistanac, Renate SPD 03.12.2002 Gröhe, Hermann CDU/CSU 03.12.2002 Großmann, Achim SPD 03.12.2002 Hörster, Joachim CDU/CSU 03.12.2002* Hofbauer, Klaus CDU/CSU 03.12.2002 Kubicki, Wolfgang FDP 03.12.2002 Lintner, Eduard CDU/CSU 03.12.2002* Dr. Lucyga, Christine SPD 03.12.2002* Möllemann, Jürgen W. FDP 03.12.2002 Dr. Pinkwart, Andreas FDP 03.12.2002 Rauber, Helmut CDU/CSU 03.12.2002** Schild, Horst SPD 03.12.2002 Dr. Stadler, Max FDP 03.12.2002 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 03.12.2002 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des OSZE entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenografischen Bericht Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Helmut Heiderich


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Kolleginnen

    und Kollegen! Die deutschen Bauern brauchen einen
    Haushalt, eine Regierung, eine Politik, die ihnen den
    Rücken stärkt und ihnen nicht ständig neue Knüppel vor
    die Füße wirft.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Friedrich Ostendorff [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Deshalb haben sie uns gewählt!)


    Die deutschen Bauern brauchen Anerkennung ihrer Pro-
    dukte und ihrer Leistungen, sowohl finanziell wie auch
    ideell. Sie von Rot-Grün machen mit Ihrer Politik aber das
    genaue Gegenteil. Sie schädigen in Deutschland beide,
    die Bauern wie die Verbraucher – und dies auch noch
    nachhaltig.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Ich glaube, Deutschland ist das einzige Land, in dem

    die zuständige Ministerin die ihr anvertrauten Landwirte
    unablässig schlecht redet, statt für zukunftssichere
    Arbeitsplätze in den Betrieben zu sorgen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Der giftige Spruch – ich lese ihn hier gerne noch einmal
    vor –„Klasse statt Masse“ sollte das Ansehen der ge-
    wachsenen und nach guter fachlicher Praxis arbeitenden
    Landwirtschaft in Misskredit bringen. Er sollte den Ein-
    druck entstehen lassen, dass diese Bauern nicht erwünscht
    sind oder nicht ordentlich arbeiten. An dieser Einstellung,
    Frau Ministerin, hat sich bei Ihnen offensichtlich bis heute
    nichts geändert.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Friedrich Ostendorff [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist eine Unterstellung!)


    – Ich werde Ihnen das gleich beweisen.
    Frau Ministerin, Sie haben hier vorhin Ihren französi-

    schen Kollegen ins Gespräch gebracht. Ich muss sagen:
    Sie unterscheiden sich um Welten von Herrn Hervé
    Gaymard; denn er hat festgestellt, das Ziel seiner Agrar-
    politik sei – ich zitiere das einmal –,

    ... dass die Bauern in der Lage sein müssen, vom
    Preis ihrer Erzeugnisse zu leben und die Bürden im
    Zusammenhang mit Umwelterfordernissen, gesund-
    heitlicher Lebensmittelsicherheit und der Qualität
    der Produkte zu tragen.

    Waltraud Wolff (Wolmirstedt)


    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002
    Helmut Heiderich
    Wenn das doch das Ziel Ihrer Politik in Deutschland wäre!


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Rudolf Bindig [SPD]: Der hat doch französisch gesprochen! Das war doch kein wörtliches Zitat!)


    Sie dagegen setzen Ihre einseitigen Attacken gegen un-
    sere Bauern fort, die seit Generationen unsere natürlichen
    Lebensgrundlagen erhalten, die Kulturlandschaft pflegen
    und uns wertvolle Nahrungsmittel preisgünstig


    (Peter H. Carstensen [Nordstrand] [CDU/ CSU]: Und genügend!)


    zur Verfügung stellen. Wie anders soll ich Ihre Anzeigen-
    serie in deutschen Zeitschriften von gestern verstehen, wo
    Folgendes zu lesen ist:

    Im biologischen Landbau machen die Tiere so viel
    Mist, wie die Pflanzen brauchen.

    (Heiterkeit bei der CDU/CSU und der FDP)


    Meine sehr verehrten Damen und Herren, dafür wird in
    Deutschland Steuergeld ausgegeben!


    (Albert Deß [CDU/CSU]: Diese Regierung macht mehr Mist, als Deutschland verkraftet!)


    Ich kann das nur so verstehen, dass Sie die Klugheit der
    Rindviecher gegenüber der Bundesregierung und ihrer
    Minister herausstreichen wollen, macht doch diese Bun-
    desregierung weit mehr Mist, als die Bürger in Deutsch-
    land vertragen können.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Vorgezogener Karneval! Aber, verehrte Frau Ministerin, auch fachlich ist diese Anzeige Mist, (Albert Deß [CDU/CSU]: Dieser Mist fällt unter die erhöhte Mehrwertsteuer!)


    denn Ihre eigene Forschungsanstalt hat gerade veröffent-
    licht, dass 60 Prozent der Ökobetriebe in Brandenburg
    größer sind als 500 Hektar. So Ihr Forschungsreport. Ich
    glaube, nicht einmal die Bundesregierung bringt so viel
    Mist zusammen, um solchen ökologischen Agrarfabriken,
    wie der Bundeskanzler gesagt hat, hier gerecht werden zu
    können.

    Meine sehr verehrten Kolleginnen und Kollegen, wenn
    das die Verbraucherinformationskampagne dieser Bun-
    desregierung sein soll oder ist – es ist ja tatsächlich in den
    Zeitungen veröffentlicht worden –, dann fordere ich Sie
    auf,


    (Franziska Eichstädt-Bohlig [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Was hat die Art der Bewirtschaftung mit der Größe des Betriebes zu tun?)


    die 35 Millionen Euro, die Sie für diese Anzeigenkampa-
    gnen im Haushalt bereitgestellt haben, sofort zu streichen
    und das Geld stattdessen den Bauern für andere Arbeiten
    zur Verfügung zu stellen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Liebe Frau Wolff, nur ein kurzes Argument zum Thema

    Modulation. EU-Kommissar Fischler hat die Einführung

    der Modulation ja nicht aus falschen Gründen zurückge-
    stellt. Sie wollen wieder einen nationalen Alleingang
    machen und zum nächsten Jahresbeginn den deutschen
    Bauern die Einkommen kürzen. Nichts anderes ist Modu-
    lation. Wie diese Kürzung von Einkommen, Frau Höfken,
    die Bauern wettbewerbsfähiger machen soll, das ist das
    Geheimnis Ihrer rot-grünen Politik.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Sie wollen – wir haben das in Hessen ja einmal ge-

    prüft – eine neue Verwaltungsbürokratie aufbauen. Sie
    wollen dieses Geld durch die Verwaltungsmühlen drehen.
    Am Schluss wird wenig übrig bleiben und bei den Bauern
    wird nichts davon wieder ankommen.

    Frau Höfken, damit wir Zahlen aus der hessischen Land-
    wirtschaft und nicht nur Ihre allgemeinen Darstellungen ha-
    ben: Durch eine aktuelle Auswertung der Betriebsergeb-
    nisse in Hessen und Rheinland-Pfalz wurde festgestellt,
    dass der Getreidebau in einem durchschnittlichen hessi-
    schen oder rheinland-pfälzischen Betrieb ohne Ausgleichs-
    zahlungen defizitär wäre. Das heißt, wenn Sie in diesem Be-
    reich den Bauern noch Einnahmen kürzen, gefährden Sie
    die Betriebe. Insofern ist es auch kein Wunder, dass in Hes-
    sen und Rheinland-Pfalz die Landwirte zurzeit gerade noch
    durchschnittlich 1 500 Euro je Betrieb investieren.


    (Albert Deß [CDU/CSU]: Die niedrigste Investitionsrate seit Jahrzehnten!)


    Das muss man sich einmal überlegen. Das ist Stillstand,
    das ist Verunsicherung, das ist Zukunftsgefährdung. Und
    das ist das Ergebnis Ihrer rot-grünen Politik.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, es ist kein

    Wunder, dass der Amtsvorgänger von Frau Künast am
    14. September in der Presse öffentlich erklärt hat: Die
    Landwirtschaft hält diese rot-grüne Regierung nicht mehr
    lange aus. Es ist ja auch kein Geheimnis – die Zahlen in
    den nächsten Wochen werden es zeigen –, dass die Land-
    wirtschaft im letzten Wirtschaftsjahr unter Ihrer Verant-
    wortung Verluste im zweistelligen Prozentbereich ge-
    macht hat, die sie jetzt verkraften muss und die ihre
    Wettbewerbsfähigkeit weiterhin gefährdet.


    (Ulrike Höfken [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das stimmt ja gar nicht!)


    Meine sehr verehrten Damen und Herren, diese Nega-
    tivstrategie und -leistung gilt genauso – damit will ich
    noch auf einen anderen Bereich kommen, für den Frau
    Künast jetzt die volle Zuständigkeit erhalten hat – für den
    Aufgabenbereich der Bio- und Gentechnik. Auch hier
    betreibt die Ministerin eine Strategie der Verzögerung und
    der Verunsicherung, statt entsprechend zu handeln. Wenn
    Sie, Frau Künast, vorhin gesagt haben – ich habe es hof-
    fentlich richtig mitgeschrieben –, „Der andere packt kräf-
    tig an und handelt“, können Sie auf diesem Feld nun wirk-
    lich nicht gemeint sein, egal in welchem Bereich dieser
    Technologie. Sie sind vom EU-Parlament erst vor weni-
    gen Tagen darauf hingewiesen worden und Ihnen ist deut-
    lich gemacht worden, wie weit die deutsche Entwicklung
    auf der europäischen Ebene zurück liegt. Ich will aus dem
    Beschluss des EU-Parlaments vom 21. November nicht


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    862


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 863

    alles zitieren, obwohl man eigentlich alles hier vortragen
    müsste, aber dafür sind zwei Minuten Redezeit zu wenig.
    Aber ein zentraler Punkt sei hier vorgetragen. Das EU-
    Parlament hat schriftlich formuliert und beschlossen, es
    sei der Ansicht, die Öffentlichkeit müsse darüber aufge-
    klärt werden, dass die Biotechnologie in vielen Bereichen
    Vorteile biete, angefangen bei der Gesundheitsfürsorge
    bis hin zu Landwirtschaft und Industrie.


    (Matthias Weisheit [SPD]: Wo ist da der Widerspruch?)


    Frau Künast, die Aussagen des EU-Parlaments stehen
    im Widerspruch zu Ihrer Politik.


    (Matthias Weisheit [SPD]: So ein Schmarren! – Weiterer Zuruf von der SPD: Wo ist der Widerspruch?)


    In Ihrer Regierungserklärung steht zwar, dass Sie die Bio-
    technologie in Deutschland fördern und ausbauen wollen,
    mit Ihrem praktischen Handeln machen Sie aber genau
    das Gegenteil: Sie verhindern jede Entwicklung und hän-
    gen um Jahre hinter der europäischen Entwicklung
    zurück. Das schadet der deutschen Industrie und der deut-
    schen Landwirtschaft.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Matthias Weisheit [SPD]: Mein Gott! Haben Sie die Rede vom Verband der Chemischen Industrie schreiben lassen?)


    – Ich lese nicht die Äußerungen des Verbandes der Chemi-
    schen Industrie vor, sondern des EU-Parlaments. Das EU-
    Parlament hat festgestellt, dass es Ihre Auffassung, die
    Gentechnik und die Biotechnik im medizinischen Sektor
    böten überwiegend Chancen, in der Landwirtschaft hinge-
    gen seien sie hauptsächlich mit Risiken verbunden, nicht
    teilt. Das EU-Parlament fordert vielmehr, dass beide Berei-
    che der Technologie entwickelt werden. Man sollte nicht,
    wie Sie, Frau Künast, ständig auf der Bremse stehen, stän-
    dig neue Ausreden suchen und sich ständig verweigern,
    wenn es darum geht, diese Strategien voranzubringen.

    Auf dem gesamten Feld der Bio- und Gentechnik hinkt
    diese Bundesregierung der europäischen Entwicklung um
    Meilen hinterher. Frau Höfken, deswegen werden wir das
    tun, was Sie vorhin schon gefordert haben. Wir werden Ih-
    nen eine umfassende Alternative für eine Bio- und Gen-
    technologiestrategie in Deutschland vorlegen.


    (Lachen bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Dann werden wir einmal sehen, inwieweit Sie der euro-
    päischen Entwicklung folgen oder ob Sie weiterhin ein-
    seitig auf der Bremse stehen bleiben und damit die Ent-
    wicklung in Deutschland weiter ausbremsen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)




Rede von Dr. Antje Vollmer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Das Wort hat jetzt die Abgeordnete Cornelia Behm.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Cornelia Behm


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine Damen und Her-

    ren! Zu meiner Wahl in den Bundestag haben mir viele

    Gratulanten Freude und Erfolg gewünscht. Nach den ers-
    ten Wochen bin ich immer noch voller Hoffnung, dass
    diese Wünsche zumindest in der Agrarpolitik tatsächlich
    in Erfüllung gehen. Trotz angespannter Haushaltslage ha-
    ben wir die Chance, die Erfolgsgeschichte der neuen
    Landwirtschaft fortzuschreiben.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Auch wenn der Kollege Heiderich es giftig nennt, gilt
    auch in Haushaltsfragen das Motto: Klasse statt Masse.
    Nicht alles hängt allein am Geld. Entscheidend ist doch,
    wie das Geld eingesetzt wird. Wir müssen Ideen ent-
    wickeln und neue Wege gehen. Die Opposition hat vor
    der Wahl getönt, dass wir Subventionen abbauen müssen.
    Wenn wir das jedoch heute im Rahmen des Konsolidie-
    rungsprogramms tatsächlich tun und Sondertatbestände
    im Bereich der Steuern zurückführen, beklagt sie Steuer-
    erhöhungen. Dabei ist doch allen klar, dass auch die
    Landwirtschaft ihren Beitrag zur Konsolidierung leisten
    muss.

    Wo, meine Damen und Herren von der Opposition,
    würden Sie denn den Rotstift ansetzen, wenn Sie regieren
    und Haushaltslöcher stopfen müssten?


    (Zuruf vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Die würden weiter Schulden machen! – Albert Deß [CDU/CSU]: Das muss die Regierung selber wissen!)


    Bei der Agrarsozialpolitik? Sie sollten den Wählern rei-
    nen Wein einschenken.

    Mir liegen drei Schwerpunktaufgaben besonders am
    Herzen: die Schaffung vitaler ländlicher Räume, die Si-
    cherung solider Einkommen der Landwirte und die Ver-
    sorgung der Verbraucher mit qualitativ hochwertigen
    landwirtschaftlichen Produkten, die bezahlbar sind. Um
    diese Ziele zu erreichen, bietet unter anderem die Modu-
    lation der Agrardirektzahlungen eine große Chance. Die
    Förderung beschäftigungsintensiver Betriebe mit artge-
    rechter Tierhaltung und umweltverträglicher Produk-
    tionsweise mit Modulationsmitteln ist besonders in den
    strukturschwachen Regionen Ostdeutschlands ein Anreiz,
    Arbeitsplätze im ländlichen Raum zu schaffen.


    (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Das kostet die Bauern in Sachsen-Anhalt aber viel Geld!)


    Ich appelliere daher an die von CDU und CSU regier-
    ten Bundesländer: Blockieren Sie nicht die Modulation,
    sondern machen Sie den Weg frei für eine gesunde
    Agrarstruktur, auch in Ostdeutschland!


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD – Hans-Michael Goldmann [FDP]: Oh, Frau Kollegin, was ist das denn?)


    Der Vorschlag der EU-Kommission, eine Kappungs-
    grenze von 300 000 Euro bei den EU-Beihilfen einzuzie-
    hen, hat insbesondere – Frau Wolff nannte es vorhin schon –
    in Ostdeutschland aufgrund der dortigen Agrarstruktur für
    große Unruhe gesorgt. Wir sind uns im Klaren, dass dies
    mit einer Politik der Gleichberechtigung der Betriebs-
    größen nicht vereinbar ist. Wir setzen stattdessen darauf,

    Helmut Heiderich

    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002
    Cornelia Behm
    die Faktoren Arbeit und Umwelt stärker zu berücksichti-
    gen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Hans-Michael Goldmann [FDP]: Was sagt Sachsen-Anhalt dazu?)


    Wir wollen die Direktzahlungen so gestalten, dass Pro-
    duktionszweige differenziert beurteilt werden, ohne ein-
    zelne Regionen zu benachteiligen.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)


    Wir wollen eine Politik der Chancengleichheit und der
    Zugangsgerechtigkeit. Insofern werde ich mich dafür ein-
    setzen, dass die unterschiedlichen Betriebsformen in der
    ostdeutschen Landwirtschaft gleichberechtigt und erfolg-
    reich nebeneinander wirtschaften können.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Mit dem vorgelegten Haushaltsentwurf setzen wir un-
    seren Weg in die Agrarwende und für eine Stärkung des
    Verbraucherschutzes fort. Dies werden wir auch in den
    nächsten Jahren tun.

    Ich danke Ihnen.

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie des Abg. Hans-Michael Goldmann [FDP])