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ID1501216400

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 733 A Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2003 (Haushaltsgesetz 2003) (Drucksache 15/150) . . . . . . . . . . . . . . 733 D b) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung eines Nachtrags zum Bundeshaushaltsplan für das Haushaltsjahr 2002 (Nach- tragshaushaltsgesetz 2002) (Drucksache 15/149) . . . . . . . . . . . . . . 733 D c) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht über den Stand und die voraussichtliche Ent- wicklung der Finanzwirtschaft des Bundes (Drucksache 15/151) . . . . . . . . . . . . . . 734 A in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 2: Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ- NEN eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zum Abbau von Steuervergünstigungen und Ausnahmeregelungen (Steuervergüns- tigungsabbaugesetz – StVergAbG) (Drucksache 15/119) . . . . . . . . . . . . . . . . . 734 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 1: Antrag der Abgeordneten Dr. Hermann Otto Solms, Dr. Andreas Pinkwart, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Weniger Staat – weniger Steuern (Drucksache 15/122) . . . . . . . . . . . . . . . . 734 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Dr. Hermann Otto Solms, Jürgen Koppelin, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der FDP: Keine Erhöhung der Mehrwertsteuer (Drucksache 15/123) . . . . . . . . . . . . . . . . 734 B Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . 734 C Friedrich Merz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 745 C Joachim Poß SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 750 D Dr. Günter Rexrodt FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 754 A Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 755 D Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 758 D Walter Schöler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 762 D Dr. Hermann Otto Solms FDP . . . . . . . . . . . . 766 A Anja Hajduk BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 768 A Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 770 B Bartholomäus Kalb CDU/CSU . . . . . . . . . . . 771 C Jörg-Otto Spiller SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 773 C Dr. Hermann Otto Solms FDP . . . . . . . . . 776 A Dr. Michael Meister CDU/CSU . . . . . . . . . . 776 D Lothar Binding (Heidelberg) SPD . . . . . . . . . 779 C Plenarprotokoll 15/12 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 12. Sitzung Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 7: a) Beratung des Antrags der Bundesregie- rung: Beteiligung bewaffneter deut- scher Streitkräfte an dem NATO- geführten Einsatz auf mazedoni- schem Territorium zur weiteren Sta- bilisierung des Friedensprozesses und zum Schutz von Beobachtern internationaler Organisationen im Rahmen der weiteren Implementie- rung des politischen Rahmenabkom- mens vom 13. August 2001 auf der Grundlage des Ersuchens des maze- donischen Präsidenten Trajkovski vom 21. November 2002 und der Re- solution 1371 (2001) des Sicherheits- rates der Vereinten Nationen vom 26. September 2001 (Drucksache 15/127) . . . . . . . . . . . . . . 782 A b) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 18. Februar 2002 zwischen derRegie- rung der Bundesrepublik Deutsch- land und derRegierung derRepublik Polen über die Zusammenarbeit der Polizeibehörden und derGrenzschutz- behörden in den Grenzgebieten (Drucksache 15/11) . . . . . . . . . . . . . . . 782 B c) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 26. Juli 2001 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Tschechischen Republik über den Bau einer Grenz- brücke an der gemeinsamen Staats- grenze in Anbindung an die Bundes- straße B 20 und die Staatsstraße I/26 (Drucksache 15/12) . . . . . . . . . . . . . . . 782 C d) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des inter- nationalen Insolvenzrechts (Drucksache 15/16) . . . . . . . . . . . . . . . 782 C in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Weitere Überweisung im vereinfachten Verfahren (Ergänzung zu TOP 7): Beratung des Antrags der Bundesregie- rung: Fortsetzung der Beteiligung be- waffneter deutscher Streitkräfte an dem Einsatz einer Internationalen Sicher- heitsunterstützungstruppe in Afghanis- tan auf Grundlage der Resolutionen 1386 (2001) vom 20. Dezember 2001, 1413 (2002) vom 23. Mai 2002 und 1444 (2002) vom 27. November 2002 des Si- cherheitsrates der Vereinten Nationen (Drucksache 15/128) . . . . . . . . . . . . . . . . 782 C Tagesordnungspunkt 8: a) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 1 zu Petitionen (Drucksache 15/57) . . . . . . . . . . . . . . . 782 D b) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 2 zu Petitionen (Drucksache 15/58) . . . . . . . . . . . . . . . 783 A c) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 3 zu Petitionen (Drucksache 15/59) . . . . . . . . . . . . . . . 783 A d) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 4 zu Petitionen (Drucksache 15/61) . . . . . . . . . . . . . . . 783 A e) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 5 zu Petitionen (Drucksache 15/62) . . . . . . . . . . . . . . . 783 B Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . 783 B Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 784 D Elke Ferner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 787 A Birgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 789 B Horst Kubatschka SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 790 C Arnold Vaatz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 792 A René Röspel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 793 A Franziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 794 B Dr. Christian Eberl FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 795 C Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker SPD . . . . . . 796 D Albrecht Feibel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 798 C Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 800 C Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 801 D Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 802 B Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF 802 B Dr. Maria Böhmer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 805 D Ekin Deligöz BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 806 C Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 807 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002II Hans-Josef Fell BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 809 C Christoph Hartmann (Homburg) FDP . . . . . 811 A Ulla Burchardt SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 812 B Katherina Reiche CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 815 B Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 817 B Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . . . . 818 C Grietje Bettin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 819 B Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 820 D Ulrich Kasparick SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 822 B Marion Seib CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 823 B Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 825 B Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 825 D Renate Schmidt, Bundesministerin BMFSFJ 826 A Ina Lenke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 829 B Maria Eichhorn CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 829 D Ekin Deligöz BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 832 B Ina Lenke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 833 A Otto Fricke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 833 D Christel Humme SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 835 A Antje Tillmann CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 837 A Irmingard Schewe-Gerigk BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 840 A Klaus Haupt FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 841 B Marlene Rupprecht (Tuchenbach) SPD . . . . 842 C Thomas Dörflinger CDU/CSU . . . . . . . . . . . 844 C Zusatztagesordnungspunkt 4: Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zurAuf- hebung des Gesetzes zur Modulation von Direktzahlungen im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik und zur Än- derung des GAK-Gesetzes (Drucksache 15/108) . . . . . . . . . . . . . . . . 846 D Renate Künast, Bundesministerin BMVEL . . 847 A Gerda Hasselfeldt CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 848 D Matthias Weisheit SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 850 B Peter H. Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 851 C Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . 852 B Gabriele Hiller-Ohm SPD . . . . . . . . . . . . . . . 853 D Ursula Heinen CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 855 A Matthias Berninger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 855 D Ulrike Höfken BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 857 A Gudrun Kopp FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 859 D Waltraud Wolff (Wolmirstedt) SPD . . . . . . . 860 A Helmut Heiderich CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 861 C Cornelia Behm BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 863 B Albert Deß CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 864 B Peter H. Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 865 B Michael Müller (Düsseldorf) SPD . . . . . . . . 866 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 868 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 869 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 III (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 733 12. Sitzung Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 Beginn: 10.00 Uhr
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    (A) (C) 868 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 869 (C)(A) Adam, Ulrich CDU/CSU 03.12.2002* Borchert, Jochen CDU/CSU 03.12.2002 Bury, Hans Martin SPD 03.12.2002 Büttner (Schönebeck), CDU/CSU 03.12.2002 Hartmut Dr. Däubler-Gmelin, SPD 03.12.2002 Herta Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 03.12.2002 Gradistanac, Renate SPD 03.12.2002 Gröhe, Hermann CDU/CSU 03.12.2002 Großmann, Achim SPD 03.12.2002 Hörster, Joachim CDU/CSU 03.12.2002* Hofbauer, Klaus CDU/CSU 03.12.2002 Kubicki, Wolfgang FDP 03.12.2002 Lintner, Eduard CDU/CSU 03.12.2002* Dr. Lucyga, Christine SPD 03.12.2002* Möllemann, Jürgen W. FDP 03.12.2002 Dr. Pinkwart, Andreas FDP 03.12.2002 Rauber, Helmut CDU/CSU 03.12.2002** Schild, Horst SPD 03.12.2002 Dr. Stadler, Max FDP 03.12.2002 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 03.12.2002 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des OSZE entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenografischen Bericht Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ursula Heinen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Wir sind mit Ihnen einer Meinung, dass die EU-Basis-

    verordnung zu diesem Thema endlich umgesetzt werden
    muss. Das war nämlich im Vermittlungsausschuss unser
    Vorschlag zu diesem Thema. Dann hätten wir das Pro-
    blem heute überhaupt nicht. Darüber hinaus kann das
    nicht auf einzelne Anfragen zurückgehen; denn wenn Sie
    sich die Listen im Internet einmal genau anschauen wür-
    den, dann würden Sie erkennen, dass man sich offenbar
    Hersteller und Produkte exakt herausgesucht hat. Das leh-
    nen wir ab, weil wir das nicht in Ordnung finden. Sie sel-
    ber haben hier im Deutschen Bundestag gesagt, dass Sie
    es ebenfalls nicht tun wollen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Aber sind wir uns darin einig – das hat die Diskussion

    über Acrylamid gezeigt –, dass die Aufklärung der Ver-
    braucher verstärkt werden muss. Deshalb ist es gut und
    richtig, dass das Ministerium dafür im Haushalt jetzt
    8 Millionen Euro mehr vorsieht. Aber das Geld sollte
    tatsächlich in Kampagnen investiert werden, die den Ver-
    braucher aufklären. Das Geld wäre in solchen Kampa-
    gnen sicherlich sinnvoller angelegt als beispielsweise in
    Ihrer Öffentlichkeitsarbeit, die Sie in diesem Sommer zur
    Legehennenverordnung gemacht haben. Sie haben – das
    muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen –
    diesen Sommer für ein einziges Plakat am Checkpoint
    Charlie 26 000 Euro ausgegeben.


    (Albert Deß [CDU/CSU]: Das ist Verschwendung!)


    Zu sehen war auf diesem Plakat – das war auch Gegen-
    stand einer Kleinen Anfrage – ein Hühnerei, über dem
    ganz pathetisch „Freiheit“ stand.


    (Lachen bei der CDU/CSU und der FDP)

    Nicht nur dass es sich hierbei um eine besonders krasse

    Form von Geldverschwendung handelt, nein, ich finde es
    auch eine echte Geschmacklosigkeit, gerade an diesem
    Ort, am Checkpoint Charlie, ein solches Plakat auf-
    zuhängen. Dafür sollten Sie sich hier rechtfertigen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Ulrich Heinrich [FDP]: Freiheit für Eier!)


    Es ist tatsächlich nicht nachvollziehbar, für welche
    Projekte die Regierung Geld zur Verfügung stellt. Kam-
    pagnen zu Legehennenverordnung und Biosiegel waren
    Ihrem Hause 8,5 Millionen Euro wert. Andere, für die
    Verbraucher dagegen wirklich wichtige Einrichtungen,
    sind chronisch unterfinanziert. Ich nenne beispielsweise
    die Stiftung Warentest. Sie soll im Jahr 2003 6,5 Milli-
    onen Euro bekommen. Noch einmal der Vergleich: Kam-
    pagne für Legehennenverordnung und Biosiegel 8,5 Mil-
    lionen Euro, also 2 Millionen Euro mehr. Die Stiftung
    Warentest dagegen würde gerne richtig unabhängig wer-
    den und braucht dafür ein Stiftungskapital von 50 Mil-
    lionen Euro.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU sowie bei der FDP)


    Wir haben schon mehrfach darauf hingewiesen. Es ist nun
    an der Zeit, dass Sie das tatsächlich umsetzen.

    Die Kollegin Hiller-Ohm hat von den Verbraucherzen-
    tralen gesprochen. Sie sind gut und wichtig und machen
    eine gute Arbeit. Das stimmt. Der Bundesverband Ver-
    braucherzentralen und Verbraucherverbände bemüht sich
    seit Jahren um vernünftige Formen der Finanzierung, bei-
    spielsweise über Werbeabgaben von Unternehmen, mit
    dem Ziel, alles in ein Stiftungskapital zu überführen, da-
    mit die Verbraucherberatung in möglichst allen Regionen
    sichergestellt werden kann.
    Ansonsten droht nämlich die Schließung von bestimmten
    Verbraucherzentralen wie derzeit in Mecklenburg-Vor-
    pommern oder – wenn ich richtig informiert bin – in
    Braunschweig. Von einer starken regionalen Verbreitung
    der Verbraucherzentralen kann leider keine Rede mehr
    sein.

    Ich möchte Sie noch einmal bitten, zu überlegen, ob Sie
    ihre Mittel für Kampagnen verwenden oder ob Sie sie
    nicht lieber in die Verbraucheraufklärung investieren und
    die Verbraucherzentralen ordentlich ausstatten.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Der Bundesverband Verbraucherzentralen und Verbrau-
    cherverbände hat einen Zuschuss in Höhe von 9,2 Mil-
    lionen Euro beantragt. Wir meinen, dass Sie ihm diesen
    Zuschuss gewähren sollten. Ich schlage vor, die Mittel aus
    dem Budget für Kampagnen herauszunehmen.

    Lassen Sie mich noch einen weiteren Bereich anspre-
    chen: die Forschung. 1 Million Euro mehr als im Vorjahr
    sind für die Forschung vorgesehen. Das ist auch gut so.
    Was wir aber nicht nachvollziehen können, ist,
    dass 750 000 Euro davon auf das Budget für Sachverstän-
    dige entfallen. Dem Ministerium unterstehen zwar zehn
    Bundesforschungsanstalten, die auch finanziert werden
    müssen, aber Sie brauchen zusätzlich 750 000 Euro für
    Sachverständige. Meinen Sie nicht, dass die Bundesfor-
    schungsanstalten Ihnen auch „spezielle Fachfragen im
    Zusammenhang mit gesetzgeberischen oder sonstigen
    Maßnahmen“, wie Sie es im Einzelplan begründet haben,
    Frau Künast, beantworten können? Warum zusätzlich
    Sachverständige in einem solchen Umfang notwendig
    sind, können wir nicht nachvollziehen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Ein weiteres Thema ist die Reorganisation von

    Behörden. In einer Zeit, in der alle Welt von einer größe-
    ren Effizienz, einem schlanken Staat und ähnlichen Ziel-
    setzungen spricht, ist es Ihnen getreu dem Motto „Mehr
    ist weniger“ gelungen, eine Aufblähung des Apparates zu
    erreichen. Lassen Sie mich ein Beispiel anführen: Das
    Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsi-
    cherheit ist die zuständige nationale Behörde für die Zu-
    lassung von Pflanzenschutzmitteln in Deutschland. Die
    hierfür notwendige vorherige Bewertung ist Aufgabe der
    Bewertungsbehörden Biologische Bundesanstalt für
    Land- und Forstwirtschaft, Bundesinstitut für Risikobe-
    wertung und Umweltbundesamt. Nun gibt es also drei
    statt vorher zwei Bewertungsbehörden. Noch dazu hat die
    Bewertung des Umweltbundesamtes Vorrang vor den Be-
    wertungen der für den Gesundheitsschutz zuständigen
    Behörden. Das alles müssen Sie uns erklären, vor allem
    im Hinblick darauf, was das alles mit Verbraucherschutz
    zu tun hat.


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    856


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 857

    Liebe Frau Künast, Sie haben angekündigt, dass Sie ei-
    nen Aktionsplan für den wirtschaftlichen Verbraucher-
    schutz vorlegen wollen. Ich meine, es ist an der Zeit, dass
    Sie das tatsächlich tun. Sie kündigen alles Mögliche an
    und führen teure Kampagnen durch, aber um die wirkli-
    chen Interessen der Verbraucherinnen und Verbraucher
    kümmern Sie sich nicht.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Ich erteile der Kollegin Ulrike Höfken, Bündnis 90/Die

Grünen, das Wort.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ulrike Höfken-Deipenbrock


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Ich habe diese Debatte den ganzen Tag lang
    verfolgt. Es ist außerordentlich auffällig, dass es vonsei-
    ten der FDP und der CDU/CSU keinen einzigen Vor-
    schlag zur Lösung unserer Probleme und zur Beantwor-
    tung der Zukunftsfragen gibt. Es gibt mal Klamauk, mal
    irgendwelche merkwürdigen Fragestellungen, aber kei-
    nen einzigen konstruktiven Beitrag Ihrerseits.


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Nun sprechen Sie mal zur Sache!)


    Ich frage mich langsam, warum das so ist. Es ist wohl so,
    dass unser Zirkusdirektor Koch vor der Wahl in Hessen
    nicht deutlicher werden möchte.


    (Widerspruch bei der CDU/CSU)

    Ich habe eine Anregung dazu: Vielleicht könnte der Auf-
    trag des Untersuchungsausschusses um das Wahlver-
    schweigen des Herrn Koch vor der Landtagswahl in Hes-
    sen erweitert werden. Denn auf einmal ist von tiefen
    Einschnitten in das Sozialsystem und Ähnlichem oder
    von der schonungslosen Aufklärung hinsichtlich der Fi-
    nanzmisere der CDU oder gar der FDP nichts mehr zu
    hören.


    (Zuruf von der SPD: Brutalst möglich!)

    – Jawohl: brutalst möglich. Tatsächlich besteht das
    Hauptproblem neben der schlechten weltweiten Konjunk-
    tur in dem Reformstau der früheren Kohl-Regierung und
    der falsch, nämlich aus den Sozialkassen, finanzierten
    deutschen Einheit. Deswegen ist – obwohl wir viel ge-
    schafft haben – der Reformdruck so groß.


    (Helmut Heiderich [CDU/CSU]: Nur zur Erinnerung: Agrardebatte!)


    Die gleiche Politik des Aussitzens vonseiten der
    CDU/CSU und der FDP findet sich auch in der Landwirt-
    schafts- und Verbraucherpolitik. Auch hier müssen die
    Bemühungen des Finanzministers unterstützt werden und
    die Ziele der Haushaltskonsolidierung durch eine neue
    Wirtschafts- und Arbeitsmarktstrategie sowie die Umset-
    zung des Hartz-Konzepts auch im Agrarbereich Anwen-
    dung finden. Das bedeutet Einsparungen bei den Ausga-
    ben und Erhöhung der Einnahmen, aber auch Abbau von
    verzichtbaren Steuersubventionen. Wie haben während
    des Wahlkampfes doch Herr Brüderle und Herr Hörster

    im Bundestag nach Subventionsabbau geschrien! Heute
    sitzen sie wieder unter den Tischen, wenn es um den Ab-
    bau von Subventionen und gleichzeitig um die zukünftige
    Sicherung der Ausgaben für Familien, Kinderbetreuung,
    Bildung, Forschung und – das hat die Kollegin gerade be-
    tont – Verbraucherschutzaufgaben sowie um die Unter-
    stützung einer nachhaltigen Landwirtschaft geht.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Hans-Michael Goldmann [FDP]: Welchen Abbau von Subventionen meinen Sie denn?)


    Jede Reform, angefangen beim ökologischen Landbau,
    wird von Ihnen als ideologisch gegeißelt. Die klamm-
    heimliche Freude, die der agrarpolitische Sprecher der
    CDU/CSU-Fraktion, Herr Carstensen, beim Nitrofen-
    Skandal geäußert hat, ist mir noch genauso gut in Erin-
    nerung wie der Versuch, diesen Skandal den Biobauern
    anzuhängen.


    (Albert Deß [CDU/CSU]: Das ist eine bösartige Unterstellung!)


    Dabei – damit komme ich auf den entscheidenden Punkt
    zu sprechen – ergab doch eine gerade durchgeführte re-
    präsentative Befragung der Wirtschaft, die Frau Künast in
    Auftrag gegeben hatte, dass es nach Einführung des Bio-
    siegels eine Umsatzerhöhung von 25 Prozent im ökologi-
    schen Landbau gab. 77 Prozent der Befragten beurteilten
    die Zukunft der Bioprodukte positiv. CDU/CSU und FDP
    bekämpfen dieses Marktpotenzial geradezu. Das ist ideo-
    logisch.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Wir halten an unserem Ziel fest, in zehn Jahren den An-
    teil des ökologischen Landbaus auf 20 Prozent zu er-
    höhen. Um das zu erreichen, ist die Absatzförderung not-
    wendig. „Deutschland braucht seine Bauern.“


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    So ist ein ziemlich altbackenes Positionspapier der
    CDU/CSU-Fraktion zur Agrarpolitik überschrieben. Aber
    die Bauern brauchen die CDU/CSU nicht, die gemeinsam
    mit der FDP sie 40 Jahre lang zum Dienstleister der Indus-
    trieinteressen gemacht hat


    (Zurufe von der CDU/CSU: Oh! Oh!)

    und die nun scheinheilig die Übermacht der Ernährungs-
    konzerne und den Preisdruck beklagt. Wir haben hier ver-
    dammt noch einmal eine Aufgabe zu erledigen.


    (Vorsitz: Vizepräsidentin Dr. Antje Vollmer)

    Geradezu fahrlässig ist aber das Aussitzen im Bereich

    der EU-Agrarpolitik. Wenn es nach der CDU/CSU geht,
    sollen erst nach 2006 wirkliche Reformen umgesetzt wer-
    den. Sie jagt damit – das wissen Sie ganz genau – die Be-
    triebe in einen Verteilungskampf hinein, den letztendlich
    nur die stärkeren Unternehmen gewinnen können. Gleich-
    zeitig droht mit der Umsetzung der heutigen Agrarpolitik,
    die einigen viel, aber den kleinen Betrieben und den länd-
    lichen Räumen viel zu wenig an Förderung zukommen
    lässt, eine soziale Schieflage in den neuen Beitrittsstaa-
    ten zu entstehen. Daher unterstützen wir mit Nachdruck

    Ursula Heinen

    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002
    Ulrike Höfken
    die sich in Vorbereitung befindende inhaltliche Reform
    der EU-Agrarpolitik auf der Grundlage der Vorschläge
    von EU-Kommissar Fischler. Damit machen wir unsere
    Landwirtschaft auch WTO-kompatibel. Frau Hasselfeldt,
    Sie sollten sich dieses Themas annehmen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Albert Deß [CDU/CSU]: Wann soll das denn geschehen?)


    Unsere Entwürfe eines Haushaltsgesetzes 2003 und ei-
    nes Gesetzes zum Abbau von Steuervergünstigungen und
    Ausnahmeregelungen sehen eine moderate Beteiligung
    der Landwirtschaft an der Haushaltskonsolidierung vor
    und unterstützen gleichzeitig die Neuausrichtung der
    Agrarpolitik. Selbstverständlich überprüfen wir in Ein-
    zelpunkten die Vorschläge der Bundesregierung. Das ist
    vollkommen normal. Herr Goldmann, man muss ja den
    Eindruck gewinnen, dass Sie sich wünschen, dass wir ir-
    gendwelche kleinen Kritikpunkte finden, damit Sie den
    Finger in die Wunde legen können. Sie sollten uns
    stattdessen unterstützen und uns dabei helfen, eine höhere
    Zielgenauigkeit zu erreichen.


    (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Wir werden Anträge stellen und Sie stimmen zu! Das ist in Ordnung!)


    Erstens. Wir stärken den Verbraucherschutz sowohl
    gesundheitlich als auch wirtschaftlich. Frau Ministerin
    Künast hat inzwischen das Initiativrecht für diesen Be-
    reich. Wir haben für einen wirklichen Paradigmenwech-
    sel gesorgt. Verbraucherpolitik steht im Mittelpunkt der
    Regierungspolitik. Dazu gehören die ordnungspolitischen
    Maßnahmen wie das Produktsicherheitsgesetz. Vor allem
    werden aber auch neue strukturelle Grundlagen durch die
    Finanzierung der neuen Bundesbehörden, des Bundesam-
    tes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit und
    des Bundesamtes für Risikoforschung, geschaffen.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der SPD – HansMichael Goldmann [FDP]: Rot-Grün macht Deutschland älter und gesünder!)


    Zweitens. Transparenz und Information sind ein
    wichtiger Bestandteil unserer Politik. Gerade die Diskus-
    sion über Acrylamid hat gezeigt, dass ein Verbraucherin-
    formationsgesetz notwendig ist. NRW ist hier – darauf
    haben Sie, Frau Heinen, schon hingewiesen – mit leuch-
    tendem Beispiel vorangegangen. Ich meine, ein kleines
    Lob wäre schon fällig.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der SPD)


    Wir wollen das, was NRW erreicht hat, auch auf Bundes-
    ebene umsetzen. Sie werden dann Farbe bekennen müs-
    sen. Wir haben – das ist ein wichtiger Punkt – den Ansatz
    für eine unabhängige Verbraucherberatung um 8 Milli-
    onen Euro erhöht. Im Gegensatz zu früher bedeutet das
    auch eine Erhöhung der Mittel für die Stiftung Waren-
    test. Die Unabhängigkeit dieser Stiftung ist ohnehin ge-
    geben. Ob es sich dabei um eine Stiftung oder um eine an-
    dere Rechtsform handelt, ist in diesem Zusammenhang
    relativ uninteressant. Angesichts knapper Kassen muss
    man eben Prioritäten setzen.

    Aber – um auch das noch zu sagen – dass die Länder,
    zum Beispiel das Land Sachsen, die Verbraucherschutz-
    zentralen nicht angemessen unterstützen, bedauern wir in
    hohem Maße. Nach der Verfassung ist das aber nun einmal
    der Auftrag der Länder. Wir machen auf der Bundesebene
    das, was wir können, und zwar sehr konsequent und gut.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Unsere große Zielsetzung und die Herausforderung, die
    wir annehmen, ist, die umwelt- und tiergerechte Produk-
    tion wettbewerbsfähig zu machen.


    (Zurufe von der CDU)

    Deswegen führen wir die Gemeinschaftsaufgabe auf ho-
    hem Niveau weiter. Dazu brauchen wir auch die Modu-
    lationsgelder. Sie jammern, dass 100 Millionen Euro bei
    der Gemeinschaftsaufgabe gestrichen wurden, aber wol-
    len den Landwirten die Gelder aus der Modulation vor-
    enthalten. Mit dieser Rosstäuschung und mit diesem
    Schwachsinn sollte man wirklich Schluss machen.


    (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Sie wollen den Bauern Geld aus der Tasche ziehen!)


    Wir sichern die Sozialpolitik, unterstützen den Ökoland-
    bau, setzen auf nachwachsende Rohstoffe und legen das
    Bundesprogramm „Tiergerechte Haltung“ auf, um damit
    Wettbewerbsfähigkeit zu erreichen und der Industrie, den
    Pullmanns, Ei für Ei ein Stück dieser Produktion abzuja-
    gen, und zwar auch mit solchen Werbe- und Absatzförde-
    rungsmethoden.

    Ganz zum Schluss sage ich – –