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ID1501212800

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    9. FDP-Fraktion.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 733 A Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2003 (Haushaltsgesetz 2003) (Drucksache 15/150) . . . . . . . . . . . . . . 733 D b) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung eines Nachtrags zum Bundeshaushaltsplan für das Haushaltsjahr 2002 (Nach- tragshaushaltsgesetz 2002) (Drucksache 15/149) . . . . . . . . . . . . . . 733 D c) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht über den Stand und die voraussichtliche Ent- wicklung der Finanzwirtschaft des Bundes (Drucksache 15/151) . . . . . . . . . . . . . . 734 A in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 2: Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ- NEN eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zum Abbau von Steuervergünstigungen und Ausnahmeregelungen (Steuervergüns- tigungsabbaugesetz – StVergAbG) (Drucksache 15/119) . . . . . . . . . . . . . . . . . 734 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 1: Antrag der Abgeordneten Dr. Hermann Otto Solms, Dr. Andreas Pinkwart, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Weniger Staat – weniger Steuern (Drucksache 15/122) . . . . . . . . . . . . . . . . 734 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Dr. Hermann Otto Solms, Jürgen Koppelin, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der FDP: Keine Erhöhung der Mehrwertsteuer (Drucksache 15/123) . . . . . . . . . . . . . . . . 734 B Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . 734 C Friedrich Merz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 745 C Joachim Poß SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 750 D Dr. Günter Rexrodt FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 754 A Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 755 D Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 758 D Walter Schöler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 762 D Dr. Hermann Otto Solms FDP . . . . . . . . . . . . 766 A Anja Hajduk BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 768 A Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 770 B Bartholomäus Kalb CDU/CSU . . . . . . . . . . . 771 C Jörg-Otto Spiller SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 773 C Dr. Hermann Otto Solms FDP . . . . . . . . . 776 A Dr. Michael Meister CDU/CSU . . . . . . . . . . 776 D Lothar Binding (Heidelberg) SPD . . . . . . . . . 779 C Plenarprotokoll 15/12 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 12. Sitzung Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 7: a) Beratung des Antrags der Bundesregie- rung: Beteiligung bewaffneter deut- scher Streitkräfte an dem NATO- geführten Einsatz auf mazedoni- schem Territorium zur weiteren Sta- bilisierung des Friedensprozesses und zum Schutz von Beobachtern internationaler Organisationen im Rahmen der weiteren Implementie- rung des politischen Rahmenabkom- mens vom 13. August 2001 auf der Grundlage des Ersuchens des maze- donischen Präsidenten Trajkovski vom 21. November 2002 und der Re- solution 1371 (2001) des Sicherheits- rates der Vereinten Nationen vom 26. September 2001 (Drucksache 15/127) . . . . . . . . . . . . . . 782 A b) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 18. Februar 2002 zwischen derRegie- rung der Bundesrepublik Deutsch- land und derRegierung derRepublik Polen über die Zusammenarbeit der Polizeibehörden und derGrenzschutz- behörden in den Grenzgebieten (Drucksache 15/11) . . . . . . . . . . . . . . . 782 B c) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 26. Juli 2001 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Tschechischen Republik über den Bau einer Grenz- brücke an der gemeinsamen Staats- grenze in Anbindung an die Bundes- straße B 20 und die Staatsstraße I/26 (Drucksache 15/12) . . . . . . . . . . . . . . . 782 C d) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des inter- nationalen Insolvenzrechts (Drucksache 15/16) . . . . . . . . . . . . . . . 782 C in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Weitere Überweisung im vereinfachten Verfahren (Ergänzung zu TOP 7): Beratung des Antrags der Bundesregie- rung: Fortsetzung der Beteiligung be- waffneter deutscher Streitkräfte an dem Einsatz einer Internationalen Sicher- heitsunterstützungstruppe in Afghanis- tan auf Grundlage der Resolutionen 1386 (2001) vom 20. Dezember 2001, 1413 (2002) vom 23. Mai 2002 und 1444 (2002) vom 27. November 2002 des Si- cherheitsrates der Vereinten Nationen (Drucksache 15/128) . . . . . . . . . . . . . . . . 782 C Tagesordnungspunkt 8: a) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 1 zu Petitionen (Drucksache 15/57) . . . . . . . . . . . . . . . 782 D b) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 2 zu Petitionen (Drucksache 15/58) . . . . . . . . . . . . . . . 783 A c) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 3 zu Petitionen (Drucksache 15/59) . . . . . . . . . . . . . . . 783 A d) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 4 zu Petitionen (Drucksache 15/61) . . . . . . . . . . . . . . . 783 A e) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 5 zu Petitionen (Drucksache 15/62) . . . . . . . . . . . . . . . 783 B Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . 783 B Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 784 D Elke Ferner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 787 A Birgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 789 B Horst Kubatschka SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 790 C Arnold Vaatz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 792 A René Röspel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 793 A Franziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 794 B Dr. Christian Eberl FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 795 C Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker SPD . . . . . . 796 D Albrecht Feibel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 798 C Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 800 C Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 801 D Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 802 B Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF 802 B Dr. Maria Böhmer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 805 D Ekin Deligöz BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 806 C Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 807 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002II Hans-Josef Fell BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 809 C Christoph Hartmann (Homburg) FDP . . . . . 811 A Ulla Burchardt SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 812 B Katherina Reiche CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 815 B Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 817 B Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . . . . 818 C Grietje Bettin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 819 B Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 820 D Ulrich Kasparick SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 822 B Marion Seib CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 823 B Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 825 B Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 825 D Renate Schmidt, Bundesministerin BMFSFJ 826 A Ina Lenke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 829 B Maria Eichhorn CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 829 D Ekin Deligöz BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 832 B Ina Lenke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 833 A Otto Fricke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 833 D Christel Humme SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 835 A Antje Tillmann CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 837 A Irmingard Schewe-Gerigk BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 840 A Klaus Haupt FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 841 B Marlene Rupprecht (Tuchenbach) SPD . . . . 842 C Thomas Dörflinger CDU/CSU . . . . . . . . . . . 844 C Zusatztagesordnungspunkt 4: Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zurAuf- hebung des Gesetzes zur Modulation von Direktzahlungen im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik und zur Än- derung des GAK-Gesetzes (Drucksache 15/108) . . . . . . . . . . . . . . . . 846 D Renate Künast, Bundesministerin BMVEL . . 847 A Gerda Hasselfeldt CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 848 D Matthias Weisheit SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 850 B Peter H. Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 851 C Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . 852 B Gabriele Hiller-Ohm SPD . . . . . . . . . . . . . . . 853 D Ursula Heinen CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 855 A Matthias Berninger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 855 D Ulrike Höfken BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 857 A Gudrun Kopp FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 859 D Waltraud Wolff (Wolmirstedt) SPD . . . . . . . 860 A Helmut Heiderich CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 861 C Cornelia Behm BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 863 B Albert Deß CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 864 B Peter H. Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 865 B Michael Müller (Düsseldorf) SPD . . . . . . . . 866 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 868 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 869 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 III (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 733 12. Sitzung Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 Beginn: 10.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (A) (C) 868 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 869 (C)(A) Adam, Ulrich CDU/CSU 03.12.2002* Borchert, Jochen CDU/CSU 03.12.2002 Bury, Hans Martin SPD 03.12.2002 Büttner (Schönebeck), CDU/CSU 03.12.2002 Hartmut Dr. Däubler-Gmelin, SPD 03.12.2002 Herta Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 03.12.2002 Gradistanac, Renate SPD 03.12.2002 Gröhe, Hermann CDU/CSU 03.12.2002 Großmann, Achim SPD 03.12.2002 Hörster, Joachim CDU/CSU 03.12.2002* Hofbauer, Klaus CDU/CSU 03.12.2002 Kubicki, Wolfgang FDP 03.12.2002 Lintner, Eduard CDU/CSU 03.12.2002* Dr. Lucyga, Christine SPD 03.12.2002* Möllemann, Jürgen W. FDP 03.12.2002 Dr. Pinkwart, Andreas FDP 03.12.2002 Rauber, Helmut CDU/CSU 03.12.2002** Schild, Horst SPD 03.12.2002 Dr. Stadler, Max FDP 03.12.2002 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 03.12.2002 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des OSZE entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenografischen Bericht Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ekin Deligöz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Kollegin Lenke, wir tun eine ganze Menge mehr

    für die Integration, als Ihre Regierung jemals getan hat.

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Ina Lenke [FDP]: Das ist doch keine Antwort, Frau Kollegin! Wir sind beim Haushalt 2003! Jetzt hören Sie auf zu polemisieren! – Zuruf von der CDU/CSU: Dann gehen Sie einmal in die Sprachförderung!)


    Zunächst einmal weise ich darauf hin, dass wir die Mit-
    tel für Integrationsmaßnahmen auf verschiedene Haus-
    halte verteilt haben; ein Teil befindet sich im Haushalt des
    BMI, ein Teil befindet sich in dem von mir genannten Pro-
    gramm. Wir nennen diese Programme allerdings nicht
    „Ausländerproblematik“ oder so ähnlich, sondern reden
    von Integrationsmaßnahmen, weil für uns alle Men-
    schen gleich sind. Auf diesen Punkt wäre ich als Nächstes
    eingegangen. Wir reden von Integrationsmaßnahmen für
    Jugendliche und Kinder. Diese Programme betreffen aber
    nicht nur sie, sondern die Gesellschaft insgesamt. Ich
    nenne zum Beispiel das Programm „Mama lernt
    Deutsch“, das ein Erfolg auf der ganzen Linie ist.

    Mit dem Zuwanderungsgesetz, das Sie blockieren,
    wird eine ganze Menge geschaffen:


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD – Ina Lenke [FDP]: Also kürzen Sie! – Maria Eichhorn [CDU/CSU]: Viele Mittel haben Sie aber gekürzt!)


    Programme zur Sprachförderung, zur Kinderbetreuung
    und zum Förderunterricht in Schulen, Kindergärten und
    Kindertagesstätten. Unterstützen Sie uns! Dann werden
    wir das hinkriegen!


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir müssen natürlich im Blick behalten, dass es unser
    gemeinsames rot-grünes Ziel ist, in der kommenden Zeit
    die Gemeindefinanzreform durchzuführen. Wir arbeiten
    daran, weil auch uns klar ist, dass gerade in den Kommu-
    nen die Mittel knapp sind.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Werden Sie denn noch gefragt als Grüne?)


    Wir müssen die Rahmenbedingungen schaffen, damit dort
    die erforderlichen Finanzspielräume entstehen, durch die
    das Handeln vor Ort möglich wird. Das ist eines der
    größeren Ziele, das wir uns für die nächste Zeit vorge-
    nommen haben.

    Die Mittel für unser Hauptprojekt, den Ausbau von Bil-
    dung und Betreuung, haben wir schon jetzt eingestellt.
    Die Mittel für das Ganztagsschulprogramm und die Kin-
    derbetreuung garantieren wir. Wir werden diese Pro-
    gramme nicht nur unter dem Gesichtspunkt der besseren
    Vereinbarkeit von Beruf und Familie durchführen, son-
    dern auch mit Blick auf die Schlüsselfragen Was ist gut für
    unsere Kinder? Wie können wir Qualität und Quantität
    gewährleisten? Wie können wir unsere Kinder bestmög-
    lich fördern und das Beste für sie erreichen? Das ist unser
    Ziel. Ich bedaure es sehr, dass Sie uns auch in diesem
    Punkt nicht unterstützen.

    Ich komme auf die Gewaltfreiheit zu sprechen. Sie ha-
    ben gerade gesagt, wie wichtig sie ist. Wenn Sie diese als
    wichtig empfinden, warum haben Sie dann in der vergan-
    genen Wahlperiode gegen die Festlegung des Rechts auf
    gewaltfreie Erziehung gestimmt?


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Hätten Sie doch mitgemacht! Gemeinsam hätten wir eine
    viel größere Wirkung erzielen können.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Verknüpfung mit dem Unterhaltsrecht!)


    Der Weg zu einer kinder- und familienfreundlichen
    Gesellschaft ist sehr lang. Wir müssen nämlich eine ganze
    Menge Versäumnisse der letzten Jahrzehnte aufarbeiten.
    Rot-Grün hat in den vergangen vier Jahren die richtigen
    Weichen gestellt. Diesen Erfolgskurs werden wir beibe-
    halten.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Nächster Redner in der Aussprache ist der Kollege Otto

Fricke, FDP-Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Otto Fricke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich versu-

    che es einmal: Liebe Kollegen, der Einzelplan 17 gehört
    sicherlich – –


    (Zuruf von der SPD: Die Kolleginnen können rausgehen!)


    Ekin Deligöz

    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002
    Otto Fricke
    – Genau diese Reaktion habe ich erwartet. Deswegen
    habe ich es ausprobiert. Sie sind auf diesen Versuch mehr
    oder weniger klar eingegangen.


    (Zuruf des Abg. Jörg Tauss [SPD])

    – Herr Tauss, der Sie Einwürfe so sehr lieben: Ich habe be-
    wusst „liebe Kollegen“ gesagt, um zunächst den Herren
    Kollegen und erst danach den lieben Kolleginnen etwas
    zu sagen.


    (Klaus Haupt [FDP]: Das ist Methodik!)

    Das ist der Unterschied zwischen uns beiden.

    Also, liebe Kollegen, der Einzelplan 17 gehört mit Si-
    cherheit zu den kleineren, dafür aber umso wichtigeren
    Einzelplänen in unserem Bundeshaushalt.


    (Jörg Tauss [SPD]: Jetzt haben Sie noch nichts Konkretes gesagt!)


    – Ich komme dazu. Haben Sie doch einmal Geduld! Herr
    Tauss, ich habe immer gedacht, junge Leute hätten keine
    Geduld. Jetzt merke ich: Das ist keine Frage des Alters.


    (Heiterkeit und Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Er ist deswegen von so großer Bedeutung, weil er un-
    ser gesellschaftliches Miteinander über die Generationen
    hinweg betrifft.

    Nun, liebe Kolleginnen gerade von den anderen Frak-
    tionen, wobei ich jetzt die CDU/CSU einbeziehe, wenn
    ich mir angucke, wer heute Abend hier debattiert, dann
    stelle ich fest, dass außer seitens der FDP nur Kolleginnen
    reden.


    (Widerspruch bei der CDU/CSU)

    – Vielleicht ändert sich das bei der CDU/CSU ja noch. –
    Ich hoffe gerade bei Rot-Grün, dass die Kolleginnen den
    Kollegen erlauben, ein kleines bisschen zu sagen.


    (Zuruf von der SPD: Aber qualitätsvoller ist es nicht!)


    – Über Qualität können Sie sich Gedanken machen. Ich
    mache mir über meine Rede Gedanken.


    (Jörg Tauss [SPD]: Sehr gut!)

    Meine lieben Damen und Herren vonseiten der Oppo-

    sition, liebe Kolleginnen und Kollegen vonseiten der Re-
    gierung, wenn wir auf die Uhr gucken, dann wissen wir,
    dass jetzt wahrscheinlich schon sehr viele von denen im
    Bett sind, über die wir reden, nämlich die Kinder. Wenn
    ich die Zurufe von Herrn Tauss höre, bin ich eigentlich
    auch ganz froh darüber, dass es so ist.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Jörg Tauss [SPD]: Die sind jugendfrei!)


    Ich habe mir einmal den Koalitionsvertrag daraufhin
    angeschaut, wo die beste Formulierung zur Familienpo-
    litik steht. Das Komische ist, die beste Formulierung fin-
    det sich beim Thema Verbraucherschutz:

    Verbraucherschutz ist eine Querschnittsaufgabe. Die
    Koalitionsparteien sorgen daher für eine systema-
    tische Einbeziehung der Verbraucherinteressen in
    alle relevanten Politikbereiche.

    Wenn das Wort „Verbraucherschutz“ an dieser Stelle
    schlicht und einfach durch „Kinder- und Familienpolitik“
    ersetzt würde, dann träfen Sie das Ziel, dann wäre die For-
    mulierung richtig.


    (Klaus Haupt [FDP]: Das wäre gut!)

    Ich habe leider das Gefühl – Frau Ministerin, Sie haben

    es indirekt angedeutet –, dass viele Dinge, die Familien
    betreffen, eigentlich bei Ihnen ressortieren sollten. Aber
    wir wissen, dass die wesentlichen Entscheidungen von
    denjenigen getroffen werden, die jetzt nicht da sind, näm-
    lich von der Justizministerin und dem Finanzminister. Es
    wäre schön, wenn Sie sich da durchsetzen würden wie die
    Verbraucherschutzministerin im Verbraucherschutz. Wir
    werden sehen, ob Ihnen das gelingt.

    Als Haushälter möchte ich an dieser Stelle einen kur-
    zen Exkurs zum Bundesamt für den Zivildienstmachen.
    Ich habe die Hoffnung – auch da setze ich auf die Minis-
    terin, aber natürlich auch auf die Kontrolle durch die
    Opposition –, dass das Bundesamt für den Zivildienst in
    den nächsten Jahren durch die auf das Bundesamt zu-
    kommende Modernisierung zu einer effektiven Behörde
    wird. Eine solche Behörde brauchen wir bei all den Din-
    gen, die zumindest bis 2006 auf sie zukommen.

    Eine Sache muss man nach meiner Meinung an dieser
    Stelle ansprechen – mich verwundert es etwas, dass es
    noch nicht angesprochen worden ist –: Der Bundeskanz-
    ler hat sich über die kriegsmäßige Sprache von Teilen der
    Opposition erregt. Ich wundere mich, dass derjenige, der
    als Erster in der Debatte über die Familie solche Begriffe
    verwendet hat, ausgerechnet der Generalsekretär der SPD
    war, der über „Lufthoheit“ geredet hat.


    (Widerspruch bei der SPD)

    – Das stört Sie vielleicht. Er hat es getan. Sie können sich
    ja ausdrücklich davon distanzieren.

    Als ehemaliger kleiner Wehrpflichtiger kann ich Ihnen
    sagen: Wer Lufthoheit anstrebt, der beabsichtigt etwas an-
    deres: Er bereitet einen Bodenkrieg vor. In dem Boden-
    krieg, der von Teilen der Regierung vorbereitet wird – Frau
    Ministerin, Sie habe ich da anders verstanden; das gebe
    ich ehrlich zu –, geht es um die Gesellschaftspolitik.


    (Josef Philip Winkler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie sind mehr mit dem Luftkrieg vertraut!)


    – Sie können mich ja in den nächsten vier Jahren eines
    Besseren belehren.

    Ich habe das Gefühl, dass einige von Ihnen die Gesell-
    schaft dirigistisch verändern wollen.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Ich habe das Gefühl, dass Sie durch Gesetze bis ins letzte
    Detail regeln wollen, wie Menschen – wohlgemerkt im
    persönlichen Bereich – miteinander umzugehen haben.

    Die FDP setzt dem bewusst Freiheit entgegen. – Jetzt
    kommt wahrscheinlich von irgendjemandem der Zuruf:
    „Ellenbogenfreiheit!“ Nein, Freiheit in Verantwortung
    wollen wir. Das ist der Unterschied.
    Wir setzen auf Freiheit, die zu verantwortungsvoll han-
    delnden Bürgern führt und nicht dazu, dass sie sich auf


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    834


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 835

    den Staat verlassen; denn das – das zeigen diese Haus-
    haltsberatungen – können sie auf Dauer nicht.


    (Beifall bei der FDP)

    Zum Abschluss eine Kleinigkeit: Viele Kolleginnen

    und Kollegen werden wie ich am Ende dieser Woche nach
    Hause kommen und ihre Kinder schon im Schlafe vorfin-
    den. Aber ich sage Ihnen: Ich bin froh, dass, wenn ich
    mich über die Betten meiner Kinder beuge, meine Frau
    und ich die Lufthoheit haben und nicht der Staat.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Individuelle Verantwortung und Freiheit sind das, was
    wir als Staat unterstützen sollten, und nicht ein politisch
    eingeengtes und bevormundendes Gesellschaftsbild.

    Ich danke für die Aufmerksamkeit.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)