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ID1501212200

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    11. Grünen.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 733 A Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2003 (Haushaltsgesetz 2003) (Drucksache 15/150) . . . . . . . . . . . . . . 733 D b) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung eines Nachtrags zum Bundeshaushaltsplan für das Haushaltsjahr 2002 (Nach- tragshaushaltsgesetz 2002) (Drucksache 15/149) . . . . . . . . . . . . . . 733 D c) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht über den Stand und die voraussichtliche Ent- wicklung der Finanzwirtschaft des Bundes (Drucksache 15/151) . . . . . . . . . . . . . . 734 A in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 2: Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ- NEN eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zum Abbau von Steuervergünstigungen und Ausnahmeregelungen (Steuervergüns- tigungsabbaugesetz – StVergAbG) (Drucksache 15/119) . . . . . . . . . . . . . . . . . 734 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 1: Antrag der Abgeordneten Dr. Hermann Otto Solms, Dr. Andreas Pinkwart, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Weniger Staat – weniger Steuern (Drucksache 15/122) . . . . . . . . . . . . . . . . 734 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Dr. Hermann Otto Solms, Jürgen Koppelin, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der FDP: Keine Erhöhung der Mehrwertsteuer (Drucksache 15/123) . . . . . . . . . . . . . . . . 734 B Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . 734 C Friedrich Merz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 745 C Joachim Poß SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 750 D Dr. Günter Rexrodt FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 754 A Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 755 D Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 758 D Walter Schöler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 762 D Dr. Hermann Otto Solms FDP . . . . . . . . . . . . 766 A Anja Hajduk BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 768 A Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 770 B Bartholomäus Kalb CDU/CSU . . . . . . . . . . . 771 C Jörg-Otto Spiller SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 773 C Dr. Hermann Otto Solms FDP . . . . . . . . . 776 A Dr. Michael Meister CDU/CSU . . . . . . . . . . 776 D Lothar Binding (Heidelberg) SPD . . . . . . . . . 779 C Plenarprotokoll 15/12 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 12. Sitzung Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 7: a) Beratung des Antrags der Bundesregie- rung: Beteiligung bewaffneter deut- scher Streitkräfte an dem NATO- geführten Einsatz auf mazedoni- schem Territorium zur weiteren Sta- bilisierung des Friedensprozesses und zum Schutz von Beobachtern internationaler Organisationen im Rahmen der weiteren Implementie- rung des politischen Rahmenabkom- mens vom 13. August 2001 auf der Grundlage des Ersuchens des maze- donischen Präsidenten Trajkovski vom 21. November 2002 und der Re- solution 1371 (2001) des Sicherheits- rates der Vereinten Nationen vom 26. September 2001 (Drucksache 15/127) . . . . . . . . . . . . . . 782 A b) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 18. Februar 2002 zwischen derRegie- rung der Bundesrepublik Deutsch- land und derRegierung derRepublik Polen über die Zusammenarbeit der Polizeibehörden und derGrenzschutz- behörden in den Grenzgebieten (Drucksache 15/11) . . . . . . . . . . . . . . . 782 B c) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 26. Juli 2001 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Tschechischen Republik über den Bau einer Grenz- brücke an der gemeinsamen Staats- grenze in Anbindung an die Bundes- straße B 20 und die Staatsstraße I/26 (Drucksache 15/12) . . . . . . . . . . . . . . . 782 C d) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des inter- nationalen Insolvenzrechts (Drucksache 15/16) . . . . . . . . . . . . . . . 782 C in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Weitere Überweisung im vereinfachten Verfahren (Ergänzung zu TOP 7): Beratung des Antrags der Bundesregie- rung: Fortsetzung der Beteiligung be- waffneter deutscher Streitkräfte an dem Einsatz einer Internationalen Sicher- heitsunterstützungstruppe in Afghanis- tan auf Grundlage der Resolutionen 1386 (2001) vom 20. Dezember 2001, 1413 (2002) vom 23. Mai 2002 und 1444 (2002) vom 27. November 2002 des Si- cherheitsrates der Vereinten Nationen (Drucksache 15/128) . . . . . . . . . . . . . . . . 782 C Tagesordnungspunkt 8: a) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 1 zu Petitionen (Drucksache 15/57) . . . . . . . . . . . . . . . 782 D b) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 2 zu Petitionen (Drucksache 15/58) . . . . . . . . . . . . . . . 783 A c) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 3 zu Petitionen (Drucksache 15/59) . . . . . . . . . . . . . . . 783 A d) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 4 zu Petitionen (Drucksache 15/61) . . . . . . . . . . . . . . . 783 A e) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 5 zu Petitionen (Drucksache 15/62) . . . . . . . . . . . . . . . 783 B Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . 783 B Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 784 D Elke Ferner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 787 A Birgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 789 B Horst Kubatschka SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 790 C Arnold Vaatz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 792 A René Röspel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 793 A Franziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 794 B Dr. Christian Eberl FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 795 C Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker SPD . . . . . . 796 D Albrecht Feibel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 798 C Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 800 C Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 801 D Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 802 B Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF 802 B Dr. Maria Böhmer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 805 D Ekin Deligöz BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 806 C Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 807 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002II Hans-Josef Fell BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 809 C Christoph Hartmann (Homburg) FDP . . . . . 811 A Ulla Burchardt SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 812 B Katherina Reiche CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 815 B Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 817 B Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . . . . 818 C Grietje Bettin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 819 B Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 820 D Ulrich Kasparick SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 822 B Marion Seib CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 823 B Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 825 B Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 825 D Renate Schmidt, Bundesministerin BMFSFJ 826 A Ina Lenke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 829 B Maria Eichhorn CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 829 D Ekin Deligöz BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 832 B Ina Lenke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 833 A Otto Fricke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 833 D Christel Humme SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 835 A Antje Tillmann CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 837 A Irmingard Schewe-Gerigk BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 840 A Klaus Haupt FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 841 B Marlene Rupprecht (Tuchenbach) SPD . . . . 842 C Thomas Dörflinger CDU/CSU . . . . . . . . . . . 844 C Zusatztagesordnungspunkt 4: Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zurAuf- hebung des Gesetzes zur Modulation von Direktzahlungen im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik und zur Än- derung des GAK-Gesetzes (Drucksache 15/108) . . . . . . . . . . . . . . . . 846 D Renate Künast, Bundesministerin BMVEL . . 847 A Gerda Hasselfeldt CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 848 D Matthias Weisheit SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 850 B Peter H. Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 851 C Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . 852 B Gabriele Hiller-Ohm SPD . . . . . . . . . . . . . . . 853 D Ursula Heinen CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 855 A Matthias Berninger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 855 D Ulrike Höfken BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 857 A Gudrun Kopp FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 859 D Waltraud Wolff (Wolmirstedt) SPD . . . . . . . 860 A Helmut Heiderich CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 861 C Cornelia Behm BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 863 B Albert Deß CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 864 B Peter H. Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 865 B Michael Müller (Düsseldorf) SPD . . . . . . . . 866 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 868 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 869 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 III (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 733 12. Sitzung Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 Beginn: 10.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (A) (C) 868 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 869 (C)(A) Adam, Ulrich CDU/CSU 03.12.2002* Borchert, Jochen CDU/CSU 03.12.2002 Bury, Hans Martin SPD 03.12.2002 Büttner (Schönebeck), CDU/CSU 03.12.2002 Hartmut Dr. Däubler-Gmelin, SPD 03.12.2002 Herta Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 03.12.2002 Gradistanac, Renate SPD 03.12.2002 Gröhe, Hermann CDU/CSU 03.12.2002 Großmann, Achim SPD 03.12.2002 Hörster, Joachim CDU/CSU 03.12.2002* Hofbauer, Klaus CDU/CSU 03.12.2002 Kubicki, Wolfgang FDP 03.12.2002 Lintner, Eduard CDU/CSU 03.12.2002* Dr. Lucyga, Christine SPD 03.12.2002* Möllemann, Jürgen W. FDP 03.12.2002 Dr. Pinkwart, Andreas FDP 03.12.2002 Rauber, Helmut CDU/CSU 03.12.2002** Schild, Horst SPD 03.12.2002 Dr. Stadler, Max FDP 03.12.2002 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 03.12.2002 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des OSZE entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenografischen Bericht Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Maria Eichhorn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! In der letz-

    ten Legislaturperiode haben Sie von Rot-Grün eine kin-
    der- und familienfeindliche Politik betrieben.


    (Widerspruch bei der SPD – Ekin Deligöz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das glauben Sie doch selber nicht!)


    Leider setzen Sie diese jetzt fort.
    Frau Ministerin, wo sehen Sie bei der Eigenheimzu-

    lage eine Verbesserung, wenn eine Familie sechs Kinder
    haben muss, um eine Neubauförderung zu erhalten?

    Weil Sie immer wieder Bayern anführen und glauben,
    Bayern beschimpfen zu müssen, frage ich Sie: Wie
    kommt es, dass Bayern die niedrigsten Arbeitslosenzah-
    len hat und bei der PISA-Studie mit an der Spitze steht?

    Ich halte Ihnen noch eine andere Zahl vor: Bei den Kin-
    dertagesstätten für die unter Dreijährigen erreicht Bayern
    einen Durchschnitt von 3,5 Prozent, Nordrhein-Westfalen
    dagegen nur 2,3 Prozent.

    Wir können dieses Spielchen fortsetzen. Aber dies
    bringt uns nicht weiter.

    Auch im fünften Jahr rot-grüner Politik bleiben Fami-
    lien in Deutschland auf der Strecke.


    (Nicolette Kressl [SPD]: Das glaubt doch niemand!)


    Bundesministerin Renate Schmidt

    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002
    Maria Eichhorn
    Die Evangelische Kirche stellte dazu kürzlich, im Okto-
    ber, fest:

    Familien mit Kindern tragen heute das größte Ar-
    mutsrisiko und sind in hohem Maße von Überschul-
    dung betroffen.

    Familienarmut muss endlich nachhaltig und wirksam
    bekämpft werden. Eine der wichtigsten Aufgaben ist, eine
    Gesamtkonzeption der staatlichen Familienförderung zu
    entwickeln. Dies wurde bereits in der letzten Legislatur-
    periode vom Bundesverfassungsgericht gefordert. Fami-
    lien in Deutschland brauchen endlich eine Politik, die ih-
    nen materielle Sicherheit bietet, die Vereinbarkeit von
    Familie und Erwerbstätigkeit für Mütter und Väter er-
    möglicht


    (Angelika Graf [Rosenheim] [SPD]: Das geht gerade an Ihre Adresse!)


    und Eltern bei der Wahrnehmung ihrer Erziehungsverant-
    wortung wirksam unterstützt.

    Dieses Gesamtkonzept hätten Sie bereits in der letzten
    Legislaturperiode in Angriff nehmen müssen. Sie haben
    zwar das Kindergeld erhöht, damit aber lediglich die Vor-
    gaben des Bundesverfassungsgerichts auf niedrigstem Ni-
    veau umgesetzt.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Nicolette Kressl [SPD]: Das ist doch nicht wahr! So ein Blödsinn! Wenn es nach dem Verfassungsgericht geht, müssen wir nur die Freibeträge erhöhen!)


    Familien mit drei und mehr Kindern gingen völlig leer
    aus. Sie haben diejenigen benachteiligt, die laut Armuts-
    und Reichtumsbericht von Armut besonders betroffen
    sind. Die Kindergelderhöhung hat den Familien nichts
    gebracht, weil ihnen das Geld an anderer Stelle wegge-
    nommen wurde. Obwohl die Ökosteuer Familien in be-
    sonderer Weise belastet, halten Sie an dieser Familien-
    strafsteuer fest.

    Ihr Versprechen, durch die Einführung der Ökosteuer
    die Beiträge in der Rentenversicherung stabil zu halten,
    haben Sie nicht eingelöst. Im Gegenteil: Die Renten-
    beiträge steigen auf 19,5 Prozent und belasten Familien
    zusätzlich.

    Der Haushaltsfreibetrag für Alleinerziehende, den wir
    1986 eingeführt haben, wird von Ihnen abgeschafft.


    (Ekin Deligöz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das war verfassungswidrig, was Sie eingeführt haben! Hallo! Guten Morgen!)


    Eine Kompensation ist nicht in Sicht. Offensichtlich stört
    es Sie nicht, dass Sie damit noch mehr Alleinerziehende
    in die Sozialhilfe treiben.

    Dies ist nicht zu rechtfertigen vor dem Hintergrund
    der besonderen Belastungen von Einelternfamilien.

    Diese Aussage, Frau Ministerin, stammt aus Ihrem Buch
    „S.O.S. Familie“, das in diesem Frühjahr herausgegeben
    worden ist. Ich kann Ihrer Aussage nur voll und ganz zu-
    stimmen. Frau Schmidt, Sie haben jetzt die Möglichkeit,
    für Abhilfe zu sorgen; denn Sie sind verantwortlich und

    können die Benachteiligung der Alleinerziehenden besei-
    tigen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Alle wissenschaftlichen Untersuchungen zur Vertei-

    lung der Kinderkosten in unserer Gesellschaft kommen zu
    dem Ergebnis, dass diese Kosten ganz überwiegend den
    Familien aufgebürdet werden. Diesen Trend haben Sie
    durch Ihre Politik in den letzten vier Jahren noch ver-
    stärkt; deshalb geht die Einkommensschere zwischen Fa-
    milien mit Kindern und Kinderlosen immer weiter ausei-
    nander.

    Zur Familienförderung fällt Ihnen nur ein, das Ehe-
    gattensplitting abzuschmelzen bzw. ganz abzuschaffen.
    Eltern, die die Erziehung und die Kinderbetreuung selbst
    übernehmen, sollen durch die Abschaffung des Ehegat-
    tensplittings bestraft werden.


    (Jörg Tauss [SPD]: Das sind uralte Textbausteine, die Sie da anwenden!)


    „Einer verdient, einer putzt“, so verspottete Fritz Kuhn
    die Eltern, die wegen der Kinder auf Erwerbstätigkeit ver-
    zichten. Mit dieser rein ideologisch geführten Debatte,


    (Lachen bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    die für Bündnis 90/Die Grünen noch nicht vom Tisch ist,
    wollen Sie doch nur den besonderen, grundgesetzlich ver-
    ankerten Schutz von Ehe und Familie aushöhlen.


    (Josef Philip Winkler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist ja Verleumdung!)


    Geben Sie es doch zu!
    Ihre Vorstellungen in der Koalitionsvereinbarung zur

    Verbesserung der wirtschaftlichen Situation von Familien
    lauten:

    Wir werden Eltern dabei unterstützen, durch Er-
    werbsarbeit ihren Unterhalt selbst zu verdienen, da-
    mit sie wegen ihrer Kinder nicht von Leistungen der
    Sozialhilfe abhängig werden.

    Diese Art staatlicher Familienförderung ist ein Ar-
    mutszeugnis rot-grüner Familienpolitik.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Jörg Tauss [SPD]: Wollen Sie das Gegenteil?)


    Sie widerspricht in höchstem Maße der Wahlfreiheit der
    Eltern. Diese müssen selbst entscheiden können, ob sie
    Familie und Beruf vereinbaren oder wegen der Kinder zu-
    mindest für eine gewisse Zeit auf Erwerbstätigkeit ver-
    zichten wollen.

    Erwerbstätigkeit verhindert Familienarmut nicht. Die
    Zahlen belegen: Die Familienarmut hat in den letzten
    Jahrzehnten trotz steigender Erwerbstätigkeit von Müt-
    tern zugenommen. Dennoch verabschieden Sie sich in
    dieser Legislaturperiode aus der Verantwortung zum so-
    zialen Ausgleich. Die Beseitigung von Familienarmut
    machen Sie endgültig zum Privatproblem von Familien.
    Inzwischen hat auch Bündnis 90/Die Grünen erkannt,


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was heißt denn das?)



    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    830


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 831

    dass „Familien trotz Erwerbseinkommen an der Armuts-
    grenze leben oder teilweise Sozialhilfe erhalten“, wie Sie
    kürzlich in einer Pressemitteilung erklärt haben.

    Wir als Union haben ein besseres Konzept.

    (Jörg Tauss [SPD]: Nein!)


    Mit einem Familiengeld wollen wir vermeiden, dass Fa-
    milien ärmer werden und der Einkommensabstand zu
    Kinderlosen ständig steigt. Das Familiengeld ist keine Zu-
    Hause-bleib-Prämie für Frauen, wie Sie wider besseres
    Wissen immer wieder glauben machen wollen.


    (Nicolette Kressl [SPD]: Wie war das mit dem Haushalt?)


    Es wird unabhängig von Erwerbstätigkeit und unabhän-
    gig von der Einkommenshöhe der Eltern gezahlt.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP– HansChristian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Bezahlt das alles der Herr Stoiber?)


    Damit wird tatsächlich Wahlfreiheit ermöglicht. Eltern
    entscheiden, ob sie das Geld zum Beispiel für eine Tages-
    mutter ausgeben oder die Erziehung selbst übernehmen.

    Der Vorteil unserer Familienoffensive liegt klar auf der
    Hand: Sie geht von den Bedürfnissen der Eltern und Kin-
    der aus. Sie umfasst drei Maßnahmen, die gleichberech-
    tigt nebeneinander stehen: erstens die bessere Vereinbar-
    keit von Familie und Erwerbstätigkeit, zweitens die
    finanzielle Förderung von Familien und drittens die Stär-
    kung der Erziehungskompetenz der Eltern.


    (Jörg Tauss [SPD]: Und viertens Frauen an den Herd!)


    Wir stehen mit voller Überzeugung dahinter. Im Gegen-
    satz dazu versuchen Sie, den Ausbau der Betreuungsan-
    gebote für Kinder gegen die Erziehungsleistung der El-
    tern auszuspielen.


    (Nicolette Kressl [SPD]: So ein Quatsch!)

    Um nicht missverstanden zu werden: Wir halten den

    bedarfsgerechten Ausbau der Kinderbetreuung für not-
    wendig, er kann aber nicht das einzige Ziel der Familien-
    politik sein. Echte Wahlfreiheit braucht beides: den Aus-
    bau bedarfsgerechter Betreuungsangebote und eine
    angemessene finanzielle Förderung von Familien.

    Die Frauen bleiben bei Ihrer Politik ebenfalls auf der
    Strecke. Nach wie vor vermissen wir Maßnahmen zur
    Verbesserung des Wiedereinstiegs in den Beruf. Rot-Grün
    setzt eindeutig auf das Bild der erwerbstätigen Frau.
    Frauen und Männer, die sich – zumindest für eine be-
    stimmte Zeit – ausschließlich der Kindererziehung wid-
    men, kommen in Ihrer Politik nicht vor. Mit Ihren Ansät-
    zen zur Arbeitsmarktpolitik werden typisch weibliche
    Erwerbsbiografien bestraft. Die Frauenverbände haben
    das Hartz-Konzept zu Recht kritisiert. In den letzten
    20 Jahren habe es kaum ein gleichstellungspolitisch rück-
    schrittlicheres Papier gegeben. Das Papier sei geprägt von
    einem antiquierten Frauen- und Familienbild, das Frauen
    an Heim und Herd verweise. Diese Kritik richtete sich an
    Sie, an eine Bundesregierung, die die Gleichstellungspo-
    litik immer für sich in Anspruch genommen hat.

    Familien und insbesondere Frauen können auf Ihre
    Notoperationen in der Rentenversicherung nicht ver-
    trauen. Es gibt weder Vorschläge zur eigenständigen Al-
    terssicherung von Frauen noch zur Berücksichtigung von
    Erziehungszeiten in der Rente. Die vorliegenden Vor-
    schläge zur Rentenreform sind kein Beitrag zu mehr Ge-
    nerationengerechtigkeit. Sie fordern mehr Eigenvorsorge
    in der Alterssicherung, schränken aber zugleich die finan-
    ziellen Spielräume für Familien ein. Auf der einen Seite
    fordern Sie eine längere Lebensarbeitszeit, auf der ande-
    ren Seite aber verstärken Sie die Anreize zur Frühverren-
    tung. Was wollen Sie denn eigentlich?


    (Jörg Tauss [SPD]: Was debattieren wir eigentlich?)


    Eine zukunftsorientierte Seniorenpolitik ist mehr als
    eine soziale Altenbetreuung. Wie die Ergebnisse der neu-
    esten Studie zur Altersdiskriminierung zeigen, bezieht
    sich ein Drittel der Beschwerden auf den Bereich der Ar-
    beit. Die Arbeitsbedingungen älterer Arbeitnehmer müs-
    sen daher dringend verbessert werden. Erforderlich sind
    zudem die Qualifizierung und Weiterbildung älterer Ar-
    beitnehmer, um dem Trend der Frühverrentung wirksam
    entgegenwirken zu können.


    (Jörg Tauss [SPD]: Da können wir an eure Konzepte anknüpfen!)


    – Wir haben auf jeden Fall bessere Konzepte als Sie.

    (Jörg Tauss [SPD]: Ihr habt gar keine!)


    Gefragt ist ein neues Denken: Senioren sind nicht nur
    hilfsbedürftige Alte. Die Mehrzahl von ihnen ist sehr ak-
    tiv und will ein selbstbestimmtes Leben. Das Potenzial äl-
    terer Menschen, die sich engagieren wollen, ist hoch.
    Dazu bieten sich die Seniorenbüros an. Sie haben sich be-
    währt. Wir wollen sie flächendeckend in Deutschland ein-
    führen und ausbauen.

    Die Weiterbildung älterer Menschen muss ebenfalls
    ausgebaut werden, um dem Wunsch nach Selbstbestim-
    mung und Selbstorganisation älterer Menschen gerecht zu
    werden.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, das neue Jugendschutz-

    gesetz, das nach den schrecklichen Ereignissen von Erfurt
    überstürzt verabschiedet wurde,


    (Kerstin Griese [SPD]: Sie haben im Bundesrat zugestimmt, weil es ein gutes Gesetz ist!)


    hat erhebliche Mängel und ist schon wieder reformbe-
    dürftig. Kritik an seiner Praxistauglichkeit kommt nicht
    nur von den Kirchen, sondern auch von der Bundesar-
    beitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendschutz. Wir ha-
    ben bereits in der letzten Legislaturperiode mehrfach da-
    rauf hingewiesen, dass zum Kinder- und Jugendschutz
    mehr gehört als nur gesetzliche Maßnahmen. Gewalt hat
    viele Gesichter und Ursachen.


    (Jörg Tauss [SPD]: Ja, gewaltfreie Erziehung!)

    Die Bekämpfung von Gewalt muss im Elternhaus, an
    Schulen und am Ausbildungsplatz erfolgen.

    Jugendgefährdung macht nicht an Grenzen Halt. Daher
    sind europäische und international gültige Standards im

    Maria Eichhorn

    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002
    Maria Eichhorn
    Jugendmedienschutz dringend erforderlich. Ich fordere
    Sie deshalb auf, Frau Ministerin, mit Ihren Kolleginnen
    und Kollegen auf europäischer und internationaler Ebene
    endlich zu einer Einigung zu kommen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Für eine gesicherte Nutzung des Internets durch Kin-
    der und Jugendliche müssen auch technische Möglichkei-
    ten wie Filtersoftware stärker genutzt werden. Ermitt-
    lungsbehörden sind besser auszustatten – das ist ganz
    dringend erforderlich –, damit jugendgefährdendes Mate-
    rial optimal aufgespürt werden kann. Diese Forderungen
    haben wir schon während der ganzen letzten Legislatur-
    periode erhoben.


    (Jörg Tauss [SPD]: Da haben wir schon gemerkt, dass Sie keine Ahnung vom Thema haben!)


    Meine Damen und Herren, setzen Sie unsere Vor-
    schläge um! Wir werden die kommenden Haushaltsbera-
    tungen nutzen, um Sie immer wieder an Ihre Verantwor-
    tung, insbesondere Familien und Kindern gegenüber, zu
    erinnern.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Zuruf von der SPD: Dadurch dass Sie es wiederholen, wird es nicht besser!)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Das Wort hat nun die Kollegin Ekin Deligöz, Bünd-

nis 90/Die Grünen.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ekin Deligöz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Frau

    Eichhorn, Sie haben zu Beginn Ihrer Rede davon gespro-
    chen, dass es in Bayern bereits eine Kinderbetreuung für
    Kinder bis zum Alter von drei Jahren von 3,5 Prozent gibt.
    Ich finde, zu einer solchen Zahl gehört auch eine ehrliche
    Differenzierung. Dazu muss man sagen: Von diesen
    3,5 Prozent sind 45 Prozent in München, rot-grün regiert,
    und 30 Prozent in Nürnberg, bisher von der SPD regiert.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Zum Haushaltsfreibetrag. Ja, wir mussten den Haus-
    haltsfreibetrag tatsächlich abschaffen. Aber warum? –
    Weil Sie ein Gesetz gemacht haben, das verfassungswid-
    rig war. Das Verfassungsgericht hat zu diesem Gesetz ent-
    schieden, dass wir es ändern müssen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Widerspruch bei der CDU/CSU)


    Was haben wir gemacht? Wir wollten die Situation der
    allein erziehenden Mütter und Väter verbessern und ha-
    ben deshalb das Kindergeld erhöht. Wir haben die Ab-
    setzbarkeit von Kinderbetreuungskosten eingeführt. Wir
    haben das Erziehungsgeld erhöht. Wir haben den Unter-
    haltsvorschuss reformiert. Wir haben gerade mit der Stif-
    tung „Mutter und Kind“ in die Verbesserung der Situation
    der Mütter investiert. Wir machen jetzt noch viel mehr.

    Wir investieren in die soziale Infrastruktur, wovon gerade
    auch allein erziehende Mütter profitieren. Das nenne ich
    eine Politik mit Erfolg.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Mit Erfolg machen wir weiter. Die Leistungen für Fa-
    milien werden in ihrer bisherigen Höhe beibehalten. Sie
    werden nicht gekürzt, sie werden beibehalten. Das heißt,
    wir halten das jetzige hohe Niveau,


    (Klaus Haupt [FDP]: Welches Niveau?)

    das wir in den vergangenen vier Jahren deutlich gesteigert
    haben, nämlich um 13Milliarden Euro. Wenn Sie von Kon-
    zepten reden, dann muss ich fragen: Von welchen Konzep-
    ten, die Sie jetzt auch umsetzen könnten, reden Sie?


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Sie haben im Wahlkampf immer wieder betont: Wenn es
    zu einem wirtschaftlichen bzw. konjunkturellen Auf-
    schwung kommt, wenn es uns besser gehen sollte, dann
    werden wir in die Familienpolitik investieren. Was ma-
    chen wir? Wir investieren gerade dann in Familien, wenn
    wir in der konjunkturellen Flaute sind.


    (Lachen bei der CDU/CSU)

    Wir lassen Eltern, wir lassen Mütter und Väter mit ihren
    Kindern nicht im Stich.


    (Maria Eichhorn [CDU/CSU]: Sie lassen die Länder bezahlen!)


    Das ist unsere Politik, die wir heute Abend hier präsentie-
    ren.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Sie können jetzt lachen, so viel Sie wollen, aber für uns ist
    jedes Kind und jede Familie es wert, dass wir dann in sie
    investieren, wenn sie das Geld brauchen, und nicht nur
    dann, wenn es uns wirtschaftlich gut geht.

    Ich komme noch einmal auf Bayern zu sprechen. Was
    geschieht zurzeit in Bayern? Die Bayerische Staatsregie-
    rung sagt sich: Weil die Anzahl der Kinder zurückgeht,
    werden finanzielle Mittel frei. Dieses Geld kann man
    wunderbar einsparen; schließlich muss man auch in der
    Sozialpolitik anfangen, wirtschaftlich zu denken. – Die
    Bayerische Staatsregierung kürzt in den Bereichen, wo es
    um Investitionen in die Familien geht. Das ist die Realität
    bayerischer Politik.

    Wir gehen viel weiter: Wir investieren in unsere Ju-
    gendprogramme, beispielsweise in „Civitas“, „Enti-
    mon“, „E & C“, soziale Freiwilligendienste und den Wett-
    bewerb „Jugend bleibt“. Um zu erfahren, was diese
    Programme bedeuten, müssen Sie in Ihren Wahlkreisen,
    in Ihren Regionen und Ländern einfach nur die Augen
    aufhalten. Dort sehen Sie nämlich, wie erfolgreich diese
    Programme sind.

    Nehmen wir beispielsweise das Programm „E & C“:
    Wir haben vor Ort viele Maßnahmen gefördert, in denen
    Kreativität und Engagement zum Ausdruck kommen. Die
    Menschen engagieren sich, sie tun etwas für die Integra-


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    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 833

    tion, für das Miteinander, für das Zusammenleben, für
    Chancengleichheit und Teilhabegerechtigkeit.

    Unser Erfolg ist der Erfolg der Menschen, die vor Ort
    arbeiten. Dieser Erfolg trägt den Namen Rot-Grün.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)