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  • tocInhaltsverzeichnis
    Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 733 A Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2003 (Haushaltsgesetz 2003) (Drucksache 15/150) . . . . . . . . . . . . . . 733 D b) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung eines Nachtrags zum Bundeshaushaltsplan für das Haushaltsjahr 2002 (Nach- tragshaushaltsgesetz 2002) (Drucksache 15/149) . . . . . . . . . . . . . . 733 D c) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht über den Stand und die voraussichtliche Ent- wicklung der Finanzwirtschaft des Bundes (Drucksache 15/151) . . . . . . . . . . . . . . 734 A in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 2: Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ- NEN eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zum Abbau von Steuervergünstigungen und Ausnahmeregelungen (Steuervergüns- tigungsabbaugesetz – StVergAbG) (Drucksache 15/119) . . . . . . . . . . . . . . . . . 734 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 1: Antrag der Abgeordneten Dr. Hermann Otto Solms, Dr. Andreas Pinkwart, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Weniger Staat – weniger Steuern (Drucksache 15/122) . . . . . . . . . . . . . . . . 734 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Dr. Hermann Otto Solms, Jürgen Koppelin, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der FDP: Keine Erhöhung der Mehrwertsteuer (Drucksache 15/123) . . . . . . . . . . . . . . . . 734 B Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . 734 C Friedrich Merz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 745 C Joachim Poß SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 750 D Dr. Günter Rexrodt FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 754 A Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 755 D Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 758 D Walter Schöler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 762 D Dr. Hermann Otto Solms FDP . . . . . . . . . . . . 766 A Anja Hajduk BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 768 A Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 770 B Bartholomäus Kalb CDU/CSU . . . . . . . . . . . 771 C Jörg-Otto Spiller SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 773 C Dr. Hermann Otto Solms FDP . . . . . . . . . 776 A Dr. Michael Meister CDU/CSU . . . . . . . . . . 776 D Lothar Binding (Heidelberg) SPD . . . . . . . . . 779 C Plenarprotokoll 15/12 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 12. Sitzung Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 7: a) Beratung des Antrags der Bundesregie- rung: Beteiligung bewaffneter deut- scher Streitkräfte an dem NATO- geführten Einsatz auf mazedoni- schem Territorium zur weiteren Sta- bilisierung des Friedensprozesses und zum Schutz von Beobachtern internationaler Organisationen im Rahmen der weiteren Implementie- rung des politischen Rahmenabkom- mens vom 13. August 2001 auf der Grundlage des Ersuchens des maze- donischen Präsidenten Trajkovski vom 21. November 2002 und der Re- solution 1371 (2001) des Sicherheits- rates der Vereinten Nationen vom 26. September 2001 (Drucksache 15/127) . . . . . . . . . . . . . . 782 A b) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 18. Februar 2002 zwischen derRegie- rung der Bundesrepublik Deutsch- land und derRegierung derRepublik Polen über die Zusammenarbeit der Polizeibehörden und derGrenzschutz- behörden in den Grenzgebieten (Drucksache 15/11) . . . . . . . . . . . . . . . 782 B c) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 26. Juli 2001 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Tschechischen Republik über den Bau einer Grenz- brücke an der gemeinsamen Staats- grenze in Anbindung an die Bundes- straße B 20 und die Staatsstraße I/26 (Drucksache 15/12) . . . . . . . . . . . . . . . 782 C d) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des inter- nationalen Insolvenzrechts (Drucksache 15/16) . . . . . . . . . . . . . . . 782 C in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Weitere Überweisung im vereinfachten Verfahren (Ergänzung zu TOP 7): Beratung des Antrags der Bundesregie- rung: Fortsetzung der Beteiligung be- waffneter deutscher Streitkräfte an dem Einsatz einer Internationalen Sicher- heitsunterstützungstruppe in Afghanis- tan auf Grundlage der Resolutionen 1386 (2001) vom 20. Dezember 2001, 1413 (2002) vom 23. Mai 2002 und 1444 (2002) vom 27. November 2002 des Si- cherheitsrates der Vereinten Nationen (Drucksache 15/128) . . . . . . . . . . . . . . . . 782 C Tagesordnungspunkt 8: a) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 1 zu Petitionen (Drucksache 15/57) . . . . . . . . . . . . . . . 782 D b) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 2 zu Petitionen (Drucksache 15/58) . . . . . . . . . . . . . . . 783 A c) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 3 zu Petitionen (Drucksache 15/59) . . . . . . . . . . . . . . . 783 A d) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 4 zu Petitionen (Drucksache 15/61) . . . . . . . . . . . . . . . 783 A e) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 5 zu Petitionen (Drucksache 15/62) . . . . . . . . . . . . . . . 783 B Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . 783 B Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 784 D Elke Ferner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 787 A Birgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 789 B Horst Kubatschka SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 790 C Arnold Vaatz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 792 A René Röspel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 793 A Franziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 794 B Dr. Christian Eberl FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 795 C Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker SPD . . . . . . 796 D Albrecht Feibel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 798 C Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 800 C Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 801 D Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 802 B Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF 802 B Dr. Maria Böhmer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 805 D Ekin Deligöz BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 806 C Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 807 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002II Hans-Josef Fell BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 809 C Christoph Hartmann (Homburg) FDP . . . . . 811 A Ulla Burchardt SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 812 B Katherina Reiche CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 815 B Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 817 B Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . . . . 818 C Grietje Bettin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 819 B Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 820 D Ulrich Kasparick SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 822 B Marion Seib CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 823 B Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 825 B Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 825 D Renate Schmidt, Bundesministerin BMFSFJ 826 A Ina Lenke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 829 B Maria Eichhorn CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 829 D Ekin Deligöz BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 832 B Ina Lenke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 833 A Otto Fricke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 833 D Christel Humme SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 835 A Antje Tillmann CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 837 A Irmingard Schewe-Gerigk BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 840 A Klaus Haupt FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 841 B Marlene Rupprecht (Tuchenbach) SPD . . . . 842 C Thomas Dörflinger CDU/CSU . . . . . . . . . . . 844 C Zusatztagesordnungspunkt 4: Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zurAuf- hebung des Gesetzes zur Modulation von Direktzahlungen im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik und zur Än- derung des GAK-Gesetzes (Drucksache 15/108) . . . . . . . . . . . . . . . . 846 D Renate Künast, Bundesministerin BMVEL . . 847 A Gerda Hasselfeldt CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 848 D Matthias Weisheit SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 850 B Peter H. Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 851 C Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . 852 B Gabriele Hiller-Ohm SPD . . . . . . . . . . . . . . . 853 D Ursula Heinen CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 855 A Matthias Berninger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 855 D Ulrike Höfken BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 857 A Gudrun Kopp FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 859 D Waltraud Wolff (Wolmirstedt) SPD . . . . . . . 860 A Helmut Heiderich CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 861 C Cornelia Behm BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 863 B Albert Deß CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 864 B Peter H. Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 865 B Michael Müller (Düsseldorf) SPD . . . . . . . . 866 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 868 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 869 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 III (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 733 12. Sitzung Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 Beginn: 10.00 Uhr
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    (A) (C) 868 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 869 (C)(A) Adam, Ulrich CDU/CSU 03.12.2002* Borchert, Jochen CDU/CSU 03.12.2002 Bury, Hans Martin SPD 03.12.2002 Büttner (Schönebeck), CDU/CSU 03.12.2002 Hartmut Dr. Däubler-Gmelin, SPD 03.12.2002 Herta Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 03.12.2002 Gradistanac, Renate SPD 03.12.2002 Gröhe, Hermann CDU/CSU 03.12.2002 Großmann, Achim SPD 03.12.2002 Hörster, Joachim CDU/CSU 03.12.2002* Hofbauer, Klaus CDU/CSU 03.12.2002 Kubicki, Wolfgang FDP 03.12.2002 Lintner, Eduard CDU/CSU 03.12.2002* Dr. Lucyga, Christine SPD 03.12.2002* Möllemann, Jürgen W. FDP 03.12.2002 Dr. Pinkwart, Andreas FDP 03.12.2002 Rauber, Helmut CDU/CSU 03.12.2002** Schild, Horst SPD 03.12.2002 Dr. Stadler, Max FDP 03.12.2002 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 03.12.2002 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des OSZE entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenografischen Bericht Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Maria Böhmer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Tauss, ich darf Ihnen das Kompliment machen,

    dass Sie den Nagel auf den Kopf getroffen haben. Es ist
    völlig richtig: Der Bund darf sich nicht in die Angelegen-
    heiten der Länder mischen, was die Ausgestaltung der
    Schulen und die pädagogischen Konzepte angeht. Daran
    werden wir festhalten; denn wir wollen keinen Zentralis-
    mus und keine Nivellierung.

    Aber, Herr Tauss, der Irrtum, den Sie begehen, liegt
    schon im Finanzierungsansatz. Wo keine Aufgabe ist,
    können Sie auch keine Finanzmittel zur Verfügung stel-
    len. Sie müssen einen anderen Weg gehen. Diesen ande-
    ren Weg haben Ihnen die Kultusminister der Länder auf-
    gewiesen. Wir sind bereit, ihn gemeinsam zu gehen.

    Rechnen Sie Ihre 4 Milliarden Euro einmal auf die
    Länder um. Das sind Almosen,


    (Lachen bei der SPD – Dr. Uwe Küster [SPD]: Was haben Sie für ein Verhältnis zum Geld? Unglaublich!)


    wenn das auf die Länder und ihre Schulen verteilt wird.
    Diese Summe ist – das sage ich ganz bewusst –, lediglich
    eine Anschubfinanzierung. Die Schulträger, die Länder und
    die Kommunen, bleiben so auf den Hauptkosten sitzen.
    Diese Hauptkosten sind Personalkosten und Unterhaltskos-
    ten. Sie müssen zu einer soliden Finanzierung kommen.

    Dr. Maria Böhmer

    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002
    Dr. Maria Böhmer
    Hier ist auch der Bund gefordert. Sie dürfen einen fairen
    Anteil an der Umsatzsteuer an die Länder weitergeben, da-
    mit die Länder in eigener Hoheit – das entspricht der Ver-
    fassung – Ganztagsschulen aufbauen können, die diesen
    Namen wirklich verdienen. Schließlich kann es nicht nur
    darum gehen, dass die Schultore länger geöffnet sind.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Jörg Tauss [SPD]: Schön herumgeeiert!)


    – Lieber Herr Tauss, Sie kennen die Verfassung so gut wie
    ich.


    (Thomas Rachel [CDU/CSU]: Leider nicht!)

    All das, was Sie hier tun, riecht eindeutig nach dem Ver-
    such der Zentralisierung. Die Ministerin persönlich hat
    dies in der „FAZ“ vom 20. Oktober dieses Jahres gesagt
    – ich zitiere –:

    Wir müssen auf lange Sicht wegkommen von dem
    Modell, dass für die Grundschulen die Kommunen,
    für die weiterführenden Schulen die Länder und für
    die Hochschulen auch der Bund zuständig ist.

    Was bedeutet das anderes, als dass der Bund endlich die
    Kompetenzen für den Bereich von Schule und Bildung
    an sich ziehen will? Er hat immer wieder versucht, Hand
    an den Hochschulbereich zu legen. Wir werden das nicht
    mitmachen. Wir sind für Wettbewerb und wollen am Fö-
    deralismus festhalten; denn es geht um die Zukunfts-
    chancen unserer Kinder in diesem Land.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Jörg Tauss [SPD]: Wie verträgt sich das mit Ihrer Kritik von vorhin?)


    Beim Thema bessere Bildung für Kinder hören wir im-
    mer wieder, dass es notwendig ist, mehr Zeit aufzuwen-
    den. Das wird immer als die Begründung für Ganztags-
    schulen angeführt. Dazu muss ich sagen: Zeit ist ein
    Faktor, aber Zeit ist nicht der entscheidende Faktor, Frau
    Ministerin. Sie können die doppelte Zahl von schlechten
    Unterrichtseinheiten anordnen. Dann würde mehr Zeit
    aufgewendet, aber Sie hätten kein besseres Ergebnis.


    (Axel E. Fischer [Karlsruhe-Land] [CDU/CSU]: So ist es!)


    Es kommt doch darauf an, dass die Qualität von Bil-
    dung und Erziehung gesteigert wird. Dies erreichen Sie
    nicht allein mit einem Zeitfaktor. Dies erreichen Sie, in-
    dem Sie Bildungsstandards festlegen. Bitte machen Sie
    das aber nicht zentral vom Bund aus, sondern das werden
    die Länder gemeinsam machen. Sie brauchen Leistungs-
    vergleiche. Sie müssen Ihrem Prinzip „Fordern und För-
    dern“ auch Geltung verschaffen, und zwar nicht nur bei
    den Leistungsschwachen. Sie brauchen das genauso für
    die Leistungsstarken. Damit müssen wir aber früher an-
    setzen, nämlich in der Grundschule und im Kindergarten.
    Wir müssen die Eltern in ihrer Erziehungskompetenz stär-
    ken. Das ist der Weg für eine bessere Zukunft für unsere
    Kinder. Wer glaubt, dass dies allein Ganztagsschulen leis-
    ten können, der ist auf dem Holzweg.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Dass diese Behauptung nicht aus der Luft gegriffen ist,

    kann ich Ihnen beweisen. Der Blick nach Nordrhein-

    Westfalen reicht dazu; denn in Nordrhein-Westfalen ha-
    ben wir bekanntermaßen die meisten Ganztagsschulen.
    Das sind überwiegend Gesamtschulen, weil man den
    Eltern das Gesamtschulmodell nur so attraktiv machen
    konnte. Wenn wir Ihrer Logik folgen würden, dann
    müsste die Gleichung „Gesamtschule gleich Ganztags-
    schule gleich bessere Bildung“ zutreffen. Wenn ich mir
    aber anschaue, wie Nordrhein-Westfalen bei der PISA-
    Studie abgeschnitten hat, dann ist dieser Anspruch mit-
    nichten erreicht. Nordrhein-Westfalen mit seinen vielen
    Ganztagsschulen hat nicht den Spitzenplatz, sondern es
    gehört zu den Sitzenbleibern unter den Ländern. Deshalb
    brauchen wir einen anderen Ansatz für bessere Bildung in
    Deutschland.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Bei allem, was ich Ihnen gesagt habe, ist klar, dass es
    viel Geld kostet. Aber die unionsregierten Länder haben
    sich, wenn es sich um Investitionen in Bildung handelt,
    entsprechenden Forderungen nie verschlossen. Aber jetzt
    lerne ich, dass auch auf die SPD Verlass ist.


    (Jörg Tauss [SPD]: Immer! Sie können sich immer auf die SPD verlassen!)


    – Das merke ich. Ich wusste, Sie würden eine neue Geld-
    quelle finden, und Sie haben sie gefunden: Es ist die Ver-
    mögensteuer. Die Ministerpräsidenten von Niedersachsen
    und Nordrhein-Westfalen, Gabriel und Steinbrück, wol-
    len die Vermögensteuer dadurch schmackhaft machen, in-
    dem sie die gesamten Einnahmen für Bildung ausgeben
    wollen. Das ist nachzulesen.


    (Jörg Tauss [SPD]: Gute Leute!)

    Dieses Argumentationsmuster ist nicht neu. Wer erin-

    nert sich nicht an die Rechtfertigung zur Einführung der
    Ökosteuer? Es wurde versichert, dass die Mittel für Öko-
    logie und vor allen Dingen zur Absenkung der Renten-
    beiträge verwandt werden. Sie kennen das Ergebnis. Im
    Jahr 2001 sind nur 36 Prozent der Ökosteuereinnahmen in
    die Rentenkasse geflossen. Im Jahr 2002 waren es 52 Pro-
    zent. Der Rest ist in den Haushaltslöchern des Bundes
    versickert.


    (Thomas Rachel [CDU/CSU]: Hört! Hört! Jetzt haben wir sie entlarvt!)


    Das würde mit den Einnahmen aus der Vermögensteuer
    und deren Verwendung für den Bildungsbereich nicht an-
    ders aussehen. Deshalb kann ich Sie nur auffordern, von
    solchen Irrwegen abzulassen. Bringen Sie nicht solche
    unsinnigen Vorschläge ein, die die Bürger nur unnötig be-
    lasten!


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Angesichts Ihrer Äußerung „Bildung und Forschung
    haben Priorität“ lohnt es sich, den Blick auf die jüngsten
    Entscheidungen zu richten. Wir haben heute eine Presse-
    konferenz der Max-Planck-Gesellschaft verfolgen kön-
    nen. Es ist schon bemerkenswert, dass auch das, was
    den Spitzenorganisationen der deutschen Forschung
    – dazu zählen die Max-Planck-Gesellschaft genauso wie
    die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die Helmholtz-


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    808


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 809

    Gemeinschaft und die Fraunhofer-Gesellschaft – vor der
    Wahl versprochen wurde, nämlich eine Erhöhung der
    Haushaltsmittel, nach der Wahl nicht mehr gilt. Vielmehr
    ist ihnen kurzfristig mitgeteilt worden, dass es eine Null-
    runde geben wird,


    (Thomas Rachel [CDU/CSU]: Frechheit!)

    und das kurz vor Ende des Haushaltsjahrs, sodass sie bei
    der Planung des nächsten Jahres in größte Schwierigkei-
    ten geraten.


    (Thomas Rachel [CDU/CSU]: So gehen die Sozis mit der Forschung um!)


    Das hat rechnerisch durchaus Auswirkungen, Frau Mi-
    nisterin. Die DFG rechnet mit einem Minus von 43 Milli-
    onen Euro im nächsten Jahr, das Max-Planck-Institut
    mit einem Minus von 28 Millionen Euro, die Helmholtz-
    Gemeinschaft mit einem Minus von 25 bis 30 Milli-
    onen Euro. Bei der Fraunhofer-Gesellschaft kommen
    weitere Kürzungen hinzu. Für die Deutsche Forschungs-
    gemeinschaft etwa bedeutet das, dass 2 000 Nachwuchs-
    wissenschaftler nicht mehr gefördert werden können. Da-
    mit schneiden Sie denen, die für die Zukunft unseres
    Landes wichtige Ideen entwickeln wollen und mit Kraft
    und all ihrer Leistungsbereitschaft und Begabung in die
    Forschung investieren, die Wurzeln ab. Sie setzen ihnen
    den Stuhl vor die Tür. Das bedeutet Forschung real bei Ih-
    nen. Fördern und Nachwuchswissenschaftler besser be-
    dienen? Dazu kann ich mit Professor Winnacker nur fest-
    stellen: Ein großer Teil unserer jungen Elite steht vor dem
    Nichts. Das aber geht nicht an.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Deshalb appelliere ich nachdrücklich an Sie: Kehren
    Sie von diesen Nullrunden für die jeweiligen Spitzenor-
    ganisationen ab! Sorgen Sie im Gespräch mit den Ländern
    – in Kürze stehen noch einmal Gespräche an – dafür, dass
    die getroffenen Vereinbarungen von Ihrer Seite auch ein-
    gehalten werden


    (René Röspel [SPD]: Und jetzt Ihr Finanzierungsvorschlag!)


    und dass damit die für unser Land entscheidende For-
    schung, nämlich die Spitzenforschung genauso wie die
    Forschung im Bereich der Zukunftstechnologien, erhalten
    bleibt!


    (René Röspel [SPD]: Woher nehmen Sie das Geld, Frau Böhmer?)


    Auch in diesem Bereich nehmen Sie weitere Kürzungen
    vor.

    Ich empfehle Ihnen einen Blick in den Haushaltsplan.
    Schauen Sie sich einmal an, wie hoch die Ausgaben für
    gewisse Materialien des Ministeriums und für bestimmte
    Werbeetats sind!


    (Lachen bei der SPD – Thomas Rachel [CDU/ CSU]: Verdoppelung der Zahl der Staatssekretäre!)


    Ich bin mir sicher, dass Sie fündig werden. Sie könnten so
    der Forschung in Deutschland etwas erhalten, das uns al-

    len zugute kommt, nämlich die internationale Wett-
    bewerbsfähigkeit. Die Förderung von Bildung und For-
    schung ist gerade in schlechten Zeiten kein Luxus; in die-
    sen Zeiten ist sie ein Muss.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Ich erteile dem Kollegen Hans-Josef Fell, Bündnis 90/

Die Grünen, das Wort.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Hans-Josef Fell


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Her-

    ren! Frau Dr. Böhmer, ich habe Sie in der Stammzellen-
    debatte als überlegt und differenziert urteilend kennen ge-
    lernt. Wie platt und parteiideologisch Sie heute aber über
    die Bildungspolitik gesprochen haben, hat mich sehr er-
    staunt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Bildung, Forschung und Technologie – darin stimme
    ich Ihnen völlig zu – gehören zu den wichtigsten Grund-
    lagen der Zukunftsvorsorge. Hier haben wir – im Gegen-
    satz zu Ihnen – in den vergangenen Jahren immer wieder
    wichtige Akzente gesetzt. Wir werden dies trotz der
    schwierigen Haushaltslage auch in dieser Legislaturpe-
    riode tun.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    Unter Berücksichtigung der Mittel für die Ganztagsschu-
    len steigen die Mittel des BMBF um 3,7 Prozent an. An-
    gesichts der schwierigen Haushaltslage ist dies eine ein-
    deutige Prioritätensetzung.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    2003 wird als Reaktion auf die PISA-Studie ein
    Schwerpunkt auf die Bildung gelegt werden. Folglich
    werden sich die Aufwüchse bei der Forschung auf den
    Zeitraum 2004 bis 2006 konzentrieren. Erinnern wir uns
    an das Jahr 2000: Auch damals musste der Forschungs-
    haushalt seinen Beitrag zur Haushaltskonsolidierung er-
    bringen. Dennoch hatten wir am Ende der Legislaturpe-
    riode eine Bilanz vorzuweisen, von der unsere Vorgänger
    eigentlich nur träumen konnten.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Das wird sich in dieser Legislaturperiode wiederholen.
    Wie im Koalitionsvertrag vorgesehen, werden wir darauf
    hinarbeiten, bis 2010 3 Prozent des deutschen Bruttoin-
    landsprodukts in Forschung und Entwicklung zu investie-
    ren. Ich unterstütze die Forderung, die Forschungsmittel
    deutlich zu erhöhen. Kritisch betrachte ich jedoch die
    Tendenz mancher Forschungslobbyisten, sich in die
    Reihe der reinen Besitzstandswahrer einzuordnen.


    (Lachen bei der CDU/CSU)

    Wer sich etwa für die Kernfusionsforschung einsetzt,
    wirft mit beiden Händen das Geld zum Fenster hinaus,

    Dr. Maria Böhmer

    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002
    Hans-Josef Fell
    Geld, das in anderen Forschungsbereichen dringend für
    die Zukunftsvorsorge benötigt wird.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Thomas Rachel [CDU/CSU]: Ideologie der Grünen in der Forschungspolitik! Sie wollen alles kaputtmachen!)


    Im Übrigen möchte ich darauf hinweisen, dass auch in
    anderen Ressorts Forschung stattfindet. So sind zum Bei-
    spiel im Entwurf des Bundesministeriums für Wirtschaft
    und Arbeit die Forschungs- und Technologietitel zumeist
    deutlich angestiegen. Wolfgang Clement zeigt sich we-
    sentlich zukunftsbewusster als sein Vorgänger. Dies ist ein
    wichtiger Fortschritt.


    (Ulrike Flach [FDP]: Das ist ja Kritik am eigenen Haus!)


    Etwas aus dem Rahmen fällt lediglich die Kürzung der
    Mittel für die Forschung im Bereich der erneuerbaren
    Energien. Wir werden in den Fraktionen daran arbeiten,
    dass mehr Mittel für Energieforschung in das Umweltres-
    sort kommen. Dann können wir im Umweltministerium
    genauso gute Nachrichten verkünden wie schon jetzt im
    Verbraucherschutzministerium: Ministerin Künast hat die
    Mittel für die Forschungsförderung im Bereich der nach-
    wachsenden Rohstoffe gleich um 23 Prozent angehoben.
    Rot-Grün steht also weiterhin für eine Verstärkung der
    Forschung.

    Liebe Frau Kollegin Flach, ich bitte Sie, Herrn
    Gerhardt endlich ins Gewissen zu reden. Er rief dieser
    Tage zum Steuerboykott auf. Ein solcher Boykott wäre
    doch eigentlich das Ende der Bildungs- und Forschungs-
    förderung. Wo soll denn dann das Geld herkommen? Ärger
    über den politischen Gegner sollte niemals dazu führen,
    dass die Zukunft unseres Landes aufs Spiel gesetzt wird.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Die steuerpolitische Bankrotterklärung einer angeschla-
    genen FDP darf nicht den Bankrott des Staates nach sich
    ziehen.


    (Widerspruch bei der FDP)

    Sehr geehrte Damen und Herren von der Union, Sie ma-

    chen es leider nicht wesentlich besser. Der Ärger über die
    verlorene Wahl brachte alle Dämme zum Brechen. Hyste-
    rie, Demagogie und Zweckpessimismus sind Ihre Mittel,
    um der gewählten Bundesregierung zu schaden. Aber Sie
    schaden vor allem unserem Land. Man sagt, 50 Prozent der
    Wirtschaftspolitik seien Psychologie. Ihre Therapievor-
    schläge sind aber Katastrophenszenarien und Blockadepo-
    litik. Damit verhindern Sie Investitionen und Innovationen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ich möchte den Leiter des Frankfurter Zukunfts-
    instituts,Matthias Horx, zitieren:

    Wir sind in einer reichen Gesellschaft mit großen
    Wohlstandsreserven, mit Erfinderreichtum und un-
    ternehmerischer Praxis.

    In seinem aktuellen Manifest wider den Ungeist der Pa-
    nikmache kritisiert er Teile der Medien, Politiker wie Sie

    und Lobbyisten und ruft auf, endlich mit dem Jammern
    Schluss zu machen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Ich bitte Sie: Übernehmen Sie Verantwortung für dieses
    Land! Auch die Opposition trägt Verantwortung. Verges-
    sen Sie das nicht!

    Lassen Sie mich im Folgenden einige Themen anspre-
    chen, die wichtig für unsere Forschungspolitik sind. Rot-
    Grün hat in der letzten Legislaturperiode die Mittel für
    Technikfolgenabschätzung mehr als verdoppelt. Dieses
    hohe Niveau halten wir trotz der schwierigen Haushalts-
    lage. Davon können diejenigen, die für die Technik-
    folgenabschätzung im schwarz-gelb regierten Baden-
    Württemberg zuständig sind, nur träumen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Dort interessiert man sich mittlerweile einen Teufel für
    eine verantwortliche Forschungs- und Technologiepolitik
    und dreht der Akademie für Technikfolgenabschätzung
    den Hahn zu. Wir werden weitere Schwerpunkte setzen.
    Aus Zeitgründen kann ich darauf nicht mehr eingehen.

    Wir werden ein Energieforschungsprogramm auf den
    Weg bringen, das eindeutig Priorität auf erneuerbare
    Energien und Energieeinsparungen legen wird. Aus der
    Entwicklung neuer Atomreaktoren waren wir bereits in
    der letzten Legislaturperiode ausgestiegen. Jetzt widmen
    wir unsere Aufmerksamkeit der Kernfusion. Leider spie-
    gelt sich diese politische Vorgabe noch nicht in der Pro-
    grammplanung der Helmholtz-Gemeinschaft wider. Ich
    bedauere sehr, dass es dem BMWF noch nicht gelungen
    ist, alte Strukturen aufzubrechen und die gemeinsame
    Zielsetzung einer Umsteuerung in der Energieforschung
    durchzusetzen. Ich betrachte dies als Aufforderung an die
    Regierungsfraktionen, sich hier noch mehr zu engagieren.


    (Thomas Rachel [CDU/CSU]: Herr Tauss, jetzt kriegen Sie die Ohren lang gezogen!)


    Auch in der Biotechnologie wird im Wesentlichen der
    hohe Ansatz der letzten Jahre gehalten. Auch hier gilt es
    vor allem, politische Akzente zu setzen. In der letzten Le-
    gislaturperiode hatten wir gemeinsam erreicht, das Töten
    von Embryonen zur Gewinnung von Stammzellen zu ver-
    hindern. Die Ereignisse der letzten Tage haben gezeigt,
    dass auch das Klonen von Menschen durch die Politik
    verhindert werden muss. Wir werden diesem Thema
    große Aufmerksamkeit widmen.


    (Thomas Rachel [CDU/CSU]: Die Regierung hat da versagt!)


    Umso wichtiger ist es, der Bioethik im Parlament eine ei-
    gene Plattform im Rahmen einer Enquete-Kommission zu
    geben.


    (Zuruf von der FDP: In einer Enquete-Kommission lösen Sie das Problem nicht immer!)


    Meine Damen und Herren, ich möchte Sie bitten, sich ge-
    meinsam mit uns für die Einrichtung der Enquete-Kom-
    mission einzusetzen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Eckart von Klaeden [CDU/ 810 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 811 CSU]: Für das Letzte klatsche ich auch! – Thomas Rachel [CDU/CSU]: Wir sind dafür! – Marion Seib [CDU/CSU]: Wenn du nicht mehr weiter weißt – –!)


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