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ID1501206600

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 733 A Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2003 (Haushaltsgesetz 2003) (Drucksache 15/150) . . . . . . . . . . . . . . 733 D b) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung eines Nachtrags zum Bundeshaushaltsplan für das Haushaltsjahr 2002 (Nach- tragshaushaltsgesetz 2002) (Drucksache 15/149) . . . . . . . . . . . . . . 733 D c) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht über den Stand und die voraussichtliche Ent- wicklung der Finanzwirtschaft des Bundes (Drucksache 15/151) . . . . . . . . . . . . . . 734 A in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 2: Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ- NEN eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zum Abbau von Steuervergünstigungen und Ausnahmeregelungen (Steuervergüns- tigungsabbaugesetz – StVergAbG) (Drucksache 15/119) . . . . . . . . . . . . . . . . . 734 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 1: Antrag der Abgeordneten Dr. Hermann Otto Solms, Dr. Andreas Pinkwart, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Weniger Staat – weniger Steuern (Drucksache 15/122) . . . . . . . . . . . . . . . . 734 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Dr. Hermann Otto Solms, Jürgen Koppelin, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der FDP: Keine Erhöhung der Mehrwertsteuer (Drucksache 15/123) . . . . . . . . . . . . . . . . 734 B Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . 734 C Friedrich Merz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 745 C Joachim Poß SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 750 D Dr. Günter Rexrodt FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 754 A Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 755 D Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 758 D Walter Schöler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 762 D Dr. Hermann Otto Solms FDP . . . . . . . . . . . . 766 A Anja Hajduk BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 768 A Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 770 B Bartholomäus Kalb CDU/CSU . . . . . . . . . . . 771 C Jörg-Otto Spiller SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 773 C Dr. Hermann Otto Solms FDP . . . . . . . . . 776 A Dr. Michael Meister CDU/CSU . . . . . . . . . . 776 D Lothar Binding (Heidelberg) SPD . . . . . . . . . 779 C Plenarprotokoll 15/12 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 12. Sitzung Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 7: a) Beratung des Antrags der Bundesregie- rung: Beteiligung bewaffneter deut- scher Streitkräfte an dem NATO- geführten Einsatz auf mazedoni- schem Territorium zur weiteren Sta- bilisierung des Friedensprozesses und zum Schutz von Beobachtern internationaler Organisationen im Rahmen der weiteren Implementie- rung des politischen Rahmenabkom- mens vom 13. August 2001 auf der Grundlage des Ersuchens des maze- donischen Präsidenten Trajkovski vom 21. November 2002 und der Re- solution 1371 (2001) des Sicherheits- rates der Vereinten Nationen vom 26. September 2001 (Drucksache 15/127) . . . . . . . . . . . . . . 782 A b) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 18. Februar 2002 zwischen derRegie- rung der Bundesrepublik Deutsch- land und derRegierung derRepublik Polen über die Zusammenarbeit der Polizeibehörden und derGrenzschutz- behörden in den Grenzgebieten (Drucksache 15/11) . . . . . . . . . . . . . . . 782 B c) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 26. Juli 2001 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Tschechischen Republik über den Bau einer Grenz- brücke an der gemeinsamen Staats- grenze in Anbindung an die Bundes- straße B 20 und die Staatsstraße I/26 (Drucksache 15/12) . . . . . . . . . . . . . . . 782 C d) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des inter- nationalen Insolvenzrechts (Drucksache 15/16) . . . . . . . . . . . . . . . 782 C in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Weitere Überweisung im vereinfachten Verfahren (Ergänzung zu TOP 7): Beratung des Antrags der Bundesregie- rung: Fortsetzung der Beteiligung be- waffneter deutscher Streitkräfte an dem Einsatz einer Internationalen Sicher- heitsunterstützungstruppe in Afghanis- tan auf Grundlage der Resolutionen 1386 (2001) vom 20. Dezember 2001, 1413 (2002) vom 23. Mai 2002 und 1444 (2002) vom 27. November 2002 des Si- cherheitsrates der Vereinten Nationen (Drucksache 15/128) . . . . . . . . . . . . . . . . 782 C Tagesordnungspunkt 8: a) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 1 zu Petitionen (Drucksache 15/57) . . . . . . . . . . . . . . . 782 D b) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 2 zu Petitionen (Drucksache 15/58) . . . . . . . . . . . . . . . 783 A c) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 3 zu Petitionen (Drucksache 15/59) . . . . . . . . . . . . . . . 783 A d) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 4 zu Petitionen (Drucksache 15/61) . . . . . . . . . . . . . . . 783 A e) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 5 zu Petitionen (Drucksache 15/62) . . . . . . . . . . . . . . . 783 B Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . 783 B Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 784 D Elke Ferner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 787 A Birgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 789 B Horst Kubatschka SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 790 C Arnold Vaatz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 792 A René Röspel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 793 A Franziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 794 B Dr. Christian Eberl FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 795 C Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker SPD . . . . . . 796 D Albrecht Feibel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 798 C Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 800 C Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 801 D Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 802 B Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF 802 B Dr. Maria Böhmer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 805 D Ekin Deligöz BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 806 C Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 807 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002II Hans-Josef Fell BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 809 C Christoph Hartmann (Homburg) FDP . . . . . 811 A Ulla Burchardt SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 812 B Katherina Reiche CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 815 B Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 817 B Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . . . . 818 C Grietje Bettin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 819 B Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 820 D Ulrich Kasparick SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 822 B Marion Seib CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 823 B Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 825 B Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 825 D Renate Schmidt, Bundesministerin BMFSFJ 826 A Ina Lenke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 829 B Maria Eichhorn CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 829 D Ekin Deligöz BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 832 B Ina Lenke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 833 A Otto Fricke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 833 D Christel Humme SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 835 A Antje Tillmann CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 837 A Irmingard Schewe-Gerigk BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 840 A Klaus Haupt FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 841 B Marlene Rupprecht (Tuchenbach) SPD . . . . 842 C Thomas Dörflinger CDU/CSU . . . . . . . . . . . 844 C Zusatztagesordnungspunkt 4: Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zurAuf- hebung des Gesetzes zur Modulation von Direktzahlungen im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik und zur Än- derung des GAK-Gesetzes (Drucksache 15/108) . . . . . . . . . . . . . . . . 846 D Renate Künast, Bundesministerin BMVEL . . 847 A Gerda Hasselfeldt CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 848 D Matthias Weisheit SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 850 B Peter H. Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 851 C Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . 852 B Gabriele Hiller-Ohm SPD . . . . . . . . . . . . . . . 853 D Ursula Heinen CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 855 A Matthias Berninger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 855 D Ulrike Höfken BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 857 A Gudrun Kopp FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 859 D Waltraud Wolff (Wolmirstedt) SPD . . . . . . . 860 A Helmut Heiderich CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 861 C Cornelia Behm BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 863 B Albert Deß CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 864 B Peter H. Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 865 B Michael Müller (Düsseldorf) SPD . . . . . . . . 866 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 868 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 869 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 III (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 733 12. Sitzung Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 Beginn: 10.00 Uhr
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    (A) (C) 868 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 869 (C)(A) Adam, Ulrich CDU/CSU 03.12.2002* Borchert, Jochen CDU/CSU 03.12.2002 Bury, Hans Martin SPD 03.12.2002 Büttner (Schönebeck), CDU/CSU 03.12.2002 Hartmut Dr. Däubler-Gmelin, SPD 03.12.2002 Herta Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 03.12.2002 Gradistanac, Renate SPD 03.12.2002 Gröhe, Hermann CDU/CSU 03.12.2002 Großmann, Achim SPD 03.12.2002 Hörster, Joachim CDU/CSU 03.12.2002* Hofbauer, Klaus CDU/CSU 03.12.2002 Kubicki, Wolfgang FDP 03.12.2002 Lintner, Eduard CDU/CSU 03.12.2002* Dr. Lucyga, Christine SPD 03.12.2002* Möllemann, Jürgen W. FDP 03.12.2002 Dr. Pinkwart, Andreas FDP 03.12.2002 Rauber, Helmut CDU/CSU 03.12.2002** Schild, Horst SPD 03.12.2002 Dr. Stadler, Max FDP 03.12.2002 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 03.12.2002 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des OSZE entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenografischen Bericht Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Weitere Wortmeldungen zu diesem Geschäftsbereich

    liegen nicht vor.
    Wir kommen nun zum Geschäftsbereich des Bundes-

    ministeriums für Bildung und Forschung. Ich erteile
    das Wort der Bundesministerin Edelgard Bulmahn.

    Edelgard Bulmahn, Bundesministerin für Bildung
    und Forschung:

    Meine sehr geehrten Herren und Damen! Liebe Kolle-
    ginnen und Kollegen! Die weltweite Konjunkturentwick-
    lung, die schwierige Situation auf dem Arbeitsmarkt und
    die notwendige Neujustierung der sozialen Sicherungssys-
    teme stellen Herausforderungen dar, die in der Tat groß

    sind. Die Panikmache und der Klamauk, die heute Mor-
    gen hier von einigen betrieben worden sind, helfen dabei
    sicherlich niemandem.

    (Beifall bei der SPD – Thomas Rachel [CDU/CSU]: Dass Sie jetzt den Eichel kritisieren!)

    Die Menschen wollen nämlich keinen Klamauk und

    auch kein Gejammer, sie wollen Taten sehen. Was unser
    Land in einer solchen Situation braucht, ist ein vernünfti-
    ges Konzept,


    (Thomas Rachel [CDU/CSU]: Das Sie leider nicht haben!)


    das an dem Ziel der Haushaltskonsolidierung festhält und
    zugleich die notwendigen Strukturreformen auf gerechte
    Art und Weise vorantreibt. Wir haben ein solches Konzept.

    Wir gehen einen Weg, der Voraussetzungen für mehr
    Innovation, wirtschaftliches Wachstum und neue Arbeits-
    plätze schafft. Ich frage Sie, meine Damen und Herren
    von der Opposition: Wo ist Ihr Konzept?


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Wo setzen Sie die Schwerpunkte des Haushalts? Wo wol-
    len Sie sparen? Wo sagen Sie: „Hier müssen wir zusätz-
    lich investieren“?


    (Ulrike Flach [FDP]: Warten Sie es ab!)

    Wollen Sie etwa bei den Ausbildungsplätzen im Osten
    sparen? Ich habe gesagt: Nein, hier müssen wir einen
    Schwerpunkt setzen, damit die Jugendlichen weiterhin
    eine Ausbildungschance haben.


    (Beifall bei der SPD)

    Bei uns, bei unserer Politik der vergangenen vier Jahre, sind
    die Mittel für Bildung und Forschung gegenüber 1998,
    Ihrem letzten Regierungsjahr, meine Herren und Damen
    von der Opposition, um mehr als 25 Prozent gestiegen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Damit haben wir in der letzten Legislaturperiode rund
    3,1 Milliarden Euro mehr in Bildung und Forschung in-
    vestiert als Sie, meine Herren und Damen der Opposition,
    in den vier Jahren Ihrer letzten Legislaturperiode.


    (Ulrike Flach [FDP]: Ja, und jetzt?)

    Dieses Geld ist gut angelegt; denn die Reformen, die wir

    mit diesen Mitteln durchgeführt haben, greifen inzwischen.

    (Ulrike Flach [FDP]: Und deswegen brauchen Sie jetzt weniger?!)

    Die Zahl der Studienanfänger ist heute so hoch wie nie.
    Rechnet man nach den OECD-Kriterien, dann liegt die
    Studienanfängerquote jetzt – das sind die neuesten Zah-
    len – bei 35,6 Prozent. Damit nähern wir uns dem OECD-
    Durchschnitt, den wir immer als Zielsetzung formuliert
    haben. Zur Erinnerung: Im Jahre 1998 betrug die Quote
    der Studienanfänger nur 27,7 Prozent.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Jörg Tauss [SPD]: Das ist die Wahrheit!)



    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    802


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 803

    Nach dem Kaputtsparen ist das neue BAföG endlich wie-
    der eine Erfolgsgeschichte. Auch das ein Verdienst dieser
    Bundesregierung.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Bereits im Jahre 2001 haben wir damit 91 000 jungen
    Menschen mehr eine Chance auf qualifizierte Ausbildung
    gegeben.

    16 000 Fachkräfte mehr nutzten in diesem Jahr das von
    uns reformierte Meister-BAföG für ihren beruflichen
    Aufstieg. Dass das jetzt endlich wieder ein Renommee
    hat, ist unser Verdienst.


    (Beifall bei der SPD)

    Das ist nur sieben Monate nach der Reform eine Steige-
    rung um mehr als 28 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

    Die Steigerung bei der Projektförderung im Forschungs-
    bereich um mehr als 44 Prozent, die Strukturreformen, die
    schwierig und hart, aber notwendig waren,


    (Thomas Rachel [CDU/CSU]: Aber keine Steigerung bei Max Planck!)


    haben bei den Forschungsorganisationen die Innovati-
    onskraft unseres Forschungsstandorts gesteigert.


    (Zuruf von der FDP: Und warum haben Sie jetzt null Steigerung?)


    Die Zahl der kleinen und mittleren Unternehmen, die
    aus dem Fachprogramm des BMBF unterstützt werden,
    ist seit 1998 um knapp 60 Prozent gestiegen. Auch das
    passierte in den letzten vier Jahren.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Auch bei den Inlandspatenten sprechen die Zahlen eine
    deutliche Sprache. Die Zahl der Anmeldungen ist mit
    52 600 um 10 Prozent höher als vor vier Jahren.

    Gerade in der Bildungs- und Forschungspolitik sollte
    man sich nicht allein mit Vorurteilen begnügen, sondern
    Fakten zumindest zur Kenntnis nehmen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Thomas Rachel [CDU/CSU]: Fakt ist, dass Sie Ihre Erhöhung rückgängig gemacht haben, Frau Ministerin!)


    – Dann kann man Alternativvorschläge machen, Herr
    Rachel. Wenn Sie bessere Vorschläge haben, dann disku-
    tieren wir auch gern darüber.


    (Thomas Rachel [CDU/CSU]: Sie haben doch die Erhöhung im Sommer des letzten Jahres versprochen! Was ist davon übrig geblieben? Nichts! Eine Nullnummer!)


    Meine sehr geehrten Herren und Damen, unser Kurs ist
    eine Haushaltspolitik, in der Bildung und Forschung Pri-
    orität behalten.


    (Beifall bei der SPD – Thomas Rachel [CDU/CSU]: Das ist ja lachhaft!)


    Diesen Kurs halten wir trotz der notwendigen Einschnitte,
    die wir im Gesamthaushalt durchführen müssen, wozu die
    Länder im Übrigen auch gezwungen sind.


    (Thomas Rachel [CDU/CSU]: Schauen Sie sich einmal den Brief von Herrn Winnacker an, Frau Ministerin!)


    Wir kürzen im Haushalt insgesamt, aber bei Bildung und
    Forschung halten wir das Niveau, ja, steigern es sogar
    leicht. Im nächsten Jahr stehen für Bildung und Forschung
    insgesamt 9,1 Milliarden Euro zur Verfügung.


    (Thomas Rachel [CDU/CSU]: 9,1? Wo haben Sie die denn her?)


    Trotzdem können wir nicht, wie gewohnt, an jeder Stelle
    hohe Zuwächse zusichern. Deshalb gibt es zum Beispiel
    bei der institutionellen Förderung in diesem Jahr eine
    Nullrunde.


    (Thomas Rachel [CDU/CSU]: Wahlbetrug ist das!)


    Das ist keine Kürzung, wie manche behaupten. – Das
    halte ich nach den Steigerungen der letzten Jahre für ver-
    tretbar, wenn es mir auch schwer fällt.


    (Thomas Rachel [CDU/CSU]: Sie haben doch im Sommer noch die Erhöhung versprochen!)


    – Herr Rachel, darüber diskutiere ich gerne mit Ihnen; denn
    nach unserer Auffassung muss die Forschungsförderung in
    den neuen Bundesländern weiterhin gesteigert werden.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Zurufe von der CDU/CSU und der FDP)


    Wenn Sie, Herr Rachel, hier beantragen wollen, dass wir
    die Forschungsförderung dort kürzen, dann lassen Sie uns
    darüber ernsthaft diskutieren. Wenn Sie das wollen, legen
    Sie einen klaren Antrag auf den Tisch,


    (Thomas Rachel [CDU/CSU]: Wir wollen Ihre Erhöhung vom Sommer, Frau Bulmahn!)


    aber satteln Sie nicht immer drauf, ohne zu sagen, an wel-
    cher Stelle Sie dann kürzen wollen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Thomas Rachel [CDU/CSU]: Wo ist denn Ihre Erhöhung vom Sommer letzten Jahres geblieben? Wahlbetrug haben Sie gemacht!)


    Wir kürzen bei der institutionellen Förderung nicht, son-
    dern wir machen dort eine Nullrunde. Die Forschungsor-
    ganisationen erhalten also genauso viel Mittel wie im
    Jahre 2002. Es gibt hier also keine Kürzung


    (Thomas Rachel [CDU/CSU]: Sie hatten eine Steigerung versprochen, Frau Ministerin!)


    und wir werden die Forschungsförderung in den neuen
    Bundesländern weiter steigern, weil wir das für unab-
    dingbar und zwingend notwendig halten.


    (Thomas Rachel [CDU/CSU]: Frau Ministerin, Sie haben eine Steigerung versprochen! – Gegenruf der Abg. Ulla Burchardt [SPD]: Mein Gott, halten Sie einmal den Mund! Sie leisten doch sowieso keinen konstruktiven Beitrag!)


    – Wenn Sie anderer Meinung sind, dann sagen Sie das
    hier.

    Bundesministerin Edelgard Bulmahn

    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002
    Bundesministerin Edelgard Bulmahn

    Auch beim BAföG, meine sehr geehrten Herren und
    Damen, beim Meister-BAföG oder der Nachwuchsförde-
    rung kann und will ich nicht kürzen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Denn wer kein Gold im Boden hat, der muss sich um das
    Gold in den Köpfen kümmern. Wer das nicht will, der
    muss das hier auf den Tisch legen und auch klar sagen.
    Wer nicht auf das Wissen und das Können der Menschen
    in unserem Land setzen will – ich will das –, der muss hier
    eine andere Position vertreten.

    Mit Geld allein – auch das will ich ausdrücklich sa-
    gen – ist es dabei nicht getan; gefragt sind das Können, die
    Kreativität derjenigen, die in den Bildungseinrichtungen
    und den Forschungseinrichtungen arbeiten und Verant-
    wortung tragen. Gute Bildung, eine gute Ausbildung sind
    heute mehr denn je Eintrittskarten für die Welt von mor-
    gen. Wir wollen deshalb nicht, dass diese Eintrittskarten
    nach dem Einkommen oder nach dem Bildungsstand der
    Eltern verteilt werden, wie es in Deutschland leider immer
    noch viel zu sehr der Fall ist.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Das hat die PISA-Studie nachdrücklich offen gelegt.
    Wir wollen ein Bildungssystem schaffen, das Qualität

    und Chancengleichheit in den Mittelpunkt stellt, das zu-
    gleich fördert und fordert. Das schlechte Abschneiden un-
    serer Schulen bei der internationalen Vergleichsstudie
    PISA hat uns gezeigt, dass wir damit nicht früh genug be-
    ginnen können. Denn nur wenn wir unsere Kinder schon
    im Grundschulalter ausreichend fördern, werden sie in
    den Hochschulen gut ankommen.

    Wir haben deshalb nicht lange nach Zuständigkeiten
    gefragt, sondern bereits 2001 mit den Empfehlungen des
    Forums Bildung entscheidende Weichen für die Erneue-
    rung des Bildungssystems gestellt. Im Zentrum steht da-
    bei die bessere und individuelle Förderung unserer Kin-
    der. Fördern und Fordern ist dabei das Prinzip, das wir
    dabei sozusagen als Überschrift über unsere Initiativen
    gestellt haben. Wir wollen Schulen mit neuen pädagogi-
    schen Konzepten, in denen die Fähigkeiten des einzelnen
    Kindes wirklich optimal gefördert werden.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Deshalb wollen wir in den kommenden vier Jahren den
    Aufbau von zusätzlichen Ganztagsschulen fördern. Da-
    für stellt der Bund 4 Milliarden Euro bereit. Dabei geht es
    um weit mehr als ein warmes Mittagessen und betreutes
    Spielen am Nachmittag. Es geht nicht darum, den Eltern
    die Erziehungsaufgabe abzunehmen, sondern es geht um
    ein hochwertiges Bildungsangebot und um die bessere
    Vereinbarkeit von Beruf und Familie.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Was wir in unseren Schulen beginnen, meine sehr ver-
    ehrten Herren und Damen, müssen wir auch an unseren
    Hochschulen fortsetzen. Studierende erwarten – meiner

    Meinung nach zu Recht – dass sie auf einem hohen Ni-
    veau schnell, praxisorientiert und international ausgebil-
    det werden. Von diesem Ziel sind wir in Deutschland aber
    noch ein Stück entfernt. Ich will nicht die Augen davor
    schließen, wie es meine Vorgänger im Amt immer getan
    haben, dass in Deutschland rund ein Drittel aller Studie-
    renden ihr Studium abbrechen. Das darf nicht so bleiben.

    Deshalb ist ein wichtiger Schwerpunkt meiner Arbeit
    in den kommenden vier Jahren, gemeinsam mit den Län-
    dern – denn nur so geht es – für mehr Qualität in Lehre
    und Forschung zu sorgen. Wir brauchen eine bessere Be-
    treuung, eine bessere Beratung unserer Studierenden. Wir
    brauchen klar strukturierte Studiengänge und eine bessere
    Berufsorientierung.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Die Bundesregierung wird den Ländern einen Pakt für
    die Hochschulen anbieten. Kernpunkte sind dabei die
    Verbesserung der Qualität des Studiums, mehr Transpa-
    renz durch ein umfassendes Hochschulranking, die Ein-
    führung eines gestuften Systems von Studienabschlüssen,
    eine strukturierte Förderung des wissenschaftlichen
    Nachwuchses und eine stärkere internationale Ausrich-
    tung unserer Hochschulen.

    Eine moderne Berufsausbildung, meine sehr geehrten
    Herren und Damen, bleibt ein Kernstück unserer Bil-
    dungspolitik. Auch in Zukunft gilt: Jeder junge Mensch,
    der lernen und arbeiten kann und will, soll einen Ausbil-
    dungsplatz erhalten.


    (Thomas Rachel [CDU/CSU]: Davon seid ihr in den neuen Ländern noch weit entfernt!)


    Die Bundesregierung hat im Übrigen ihre Hausaufgaben
    gemacht. Wir haben zusammen mit den Sozialpartnern Be-
    rufsbilder modernisiert, wir haben neue Berufe geschaffen
    und wir stellen auch im Haushalt 2003 erhebliche Mittel
    bereit, um Jugendliche in Ausbildung zu bringen.

    Unser Berufsbildungssystem schneidet im internationa-
    len Vergleich nach wie vor gut ab. Das soll auch so bleiben.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Wir werden deshalb nicht auf das PISA für unser Berufs-
    bildungssystem warten, sondern wir setzen die begonnen
    Reformen konsequent in den nächsten vier Jahren fort.
    Unser Ziel ist es dabei, die duale berufliche Ausbildung
    auch weiterhin zu stärken, für Jugendliche mit schlechte-
    ren Startchancen neue Qualifikationswege zu eröffnen
    und mehr Durchlässigkeit zwischen den Bildungswegen
    zu schaffen. Dies werden wir mit der Weiterentwicklung
    in der Weiterbildung verknüpfen, womit ich bereits in der
    vergangenen Legislaturperiode begonnen habe.

    Mit einem Kraftakt sondergleichen haben wir die
    Forschung in den vergangen vier Jahren gestärkt. Wir ha-
    ben neue Schwerpunkte gesetzt und das innovationsmüde
    Klima der 90er-Jahre überwunden. Wir haben endlich
    wieder Anschluss an die wichtigen, großen Industrielän-
    der gefunden.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)



    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    804


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 805

    Die Projektförderung im Bereich der Forschung ist seit
    1998 um 44 Prozent gesteigert worden. Bei den For-
    schungsorganisationen haben wir Zuwächse realisiert. So
    ist zum Beispiel der Bundesanteil bei der Mittelausstat-
    tung der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der
    Max-Planck-Gesellschaft um rund 16 Prozent gestiegen.


    (Ulrike Flach [FDP]: Wann? Heute?)

    Forschung für den Menschen, Forschung für Innova-

    tion und wirtschaftliches Wachstum, Forschung für zu-
    kunftssichere Arbeitsplätze – das sind unsere Ziele.
    Deutschland nimmt bei der Aufklärung der genetischen
    Ursachen weit verbreiteter Volkskrankheiten inzwischen
    einen Spitzenplatz ein. Damit neue Forschungsergebnisse
    künftig noch schneller den Weg in die Arztpraxen und da-
    mit zu den Patienten finden, legen wir ein besonderes Ge-
    wicht auf die enge Verzahnung von Grundlagenforschung
    und klinischer Forschung.


    (Beifall des Abg. Jörg Tauss [SPD])

    Mit einem Gesamtkonzept „Lebenswissenschaften“

    werden wir in den nächsten Jahren die Forschung im Be-
    reich der Gesundheitsvorsorge stärken und die Entwick-
    lung neuer Medikamente und Therapien vorantreiben.
    Damit ermöglichen wir den notwendigen Qualitätssprung
    in der medizinischen Versorgung.


    (Thomas Rachel [CDU/CSU]: Die Pharmaforschung haben Sie gerade aus dem Land getrieben, Frau Ministerin!)


    Die wesentlichen Impulse für wirtschaftliches Wachs-
    tum und neue Arbeitsplätze gehen von einer begrenzten
    Anzahl von Technologien aus. Wir werden deshalb die
    Forschungsförderung gerade dort konzentrieren, wo die
    größte Veränderungsdynamik zu erwarten ist. Wir er-
    schließen neue Wachstumsfelder durch die gezielte För-
    derung der Bio- und Nanotechnologie. Wir fördern den
    Ausbau der bestehenden Märkte in der Mikrosystem-
    technik, in den optischen Technologien und in der Mate-
    rialforschung. Wir stärken auch die Informations- und
    Kommunikationstechnologien, denn sie sind Wachstums-
    motoren für viele andere innovative Branchen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Gerade in diesen wichtigen Zukunftsbranchen kann die
    Bedeutung – dies sage ich noch einmal ausdrücklich –
    kleiner und mittlerer Unternehmen gar nicht hoch genug
    eingeschätzt werden. Durch ihre Flexibilität, durch ihre
    Fähigkeit, neue Ideen auch schnell umzusetzen, und
    durch ihre Nähe zur akademischen Forschung sind sie oft
    sehr produktive Ideenschmieden für neue Verfahren und
    Produkte. Wir werden deshalb die Innovationsförderung
    für KMUs weiter konsequent aufbauen.

    Forschungsförderung ist auch Wirtschaftsförderung,
    und zwar in einem erheblichen Maße. Dies gilt insbeson-
    dere für die neuen Länder, wo gerade forschungs- und wis-
    sensintensive Wirtschaftszweige eine noch zu geringe Be-
    deutung haben. Wir reden nicht nur vom Aufbau Ost, wir
    tun auch etwas dafür. Dies unterscheidet uns von Ihnen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Allein die Mittel für die gezielte Förderung von Inno-
    vationen in Ostdeutschland steigen im Jahre 2003 auf
    rund 90 Millionen Euro. Dies sind 46 Prozent mehr als im
    Vorjahr. Mit unseren Programmen „Inno-Regio“ und „In-
    novative regionale Wachstumskerne“ legen wir einen
    Schwerpunkt darauf, die Potenziale in den Hochschulen,
    Forschungseinrichtungen und Unternehmen, aber auch in
    den Verwaltungen und Länderministerien Ostdeutsch-
    lands zusammenzubringen. Damit erschließen wir das ge-
    samte Innovationspotenzial in einer Region und schaffen
    so neue, zukunftssichere Arbeitsplätze. Dies ist unsere
    Zielsetzung.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Bildung und Forschung entscheiden heute nicht nur
    über die Zukunft des Einzelnen, sondern auch über die
    Zukunft unserer Gesellschaft und unserer Wirtschaft. Wer
    diese Einsicht ernst nimmt, der darf nicht – wie Sie, meine
    sehr geehrten Herren und Damen von der Opposition –
    auf der einen Seite unbezahlbare Forderungen stellen und
    auf der anderen Seite gleichzeitig ankündigen, im Bun-
    desrat eine solide Finanzierung dieser Aufgaben zu ver-
    hindern. Dies geht nicht. Das ist verantwortungslos.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Deshalb appelliere ich an Sie: Handeln Sie nicht wei-
    ter nach dem Motto „destruktiv statt konstruktiv“.


    (Thomas Rachel [CDU/CSU]: So etwas Billiges, Frau Ministerin!)


    Handeln Sie im Interesse für Bildung und Forschung und
    damit im Interesse der Menschen in unserem Land.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Abg. Axel E. Fischer [Karlsruhe-Land] [CDU/CSU] meldet sich zu einer Kurzintervention)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Ich erteile der Kollegin Maria Böhmer, CDU/CSU-

Fraktion, das Wort.

(Jörg Tauss [SPD]: Der Kollege Fischer wollte doch auch mal was sagen! Kollege Fischer, was wollten Sie denn? Kommen Sie mal rüber!)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Maria Böhmer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Kollege Tauss, Sie sind neugierig wie immer. Ich

    bin mir sicher, dass der Kollege Fischer Sie in Kürze auf-
    klären wird.

    Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Kolleginnen und
    Kollegen! Frau Ministerin Bulmahn hat eben die Auffor-
    derung ausgesprochen: Handeln Sie im Interesse von For-
    schung und Bildung! – Dazu kann ich Ihnen nur sagen,
    Frau Ministerin: Tun Sie es doch bitte!


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Wir debattieren heute einen Haushalt für Bildung und

    Forschung, von dem eine entscheidende Weichenstellung

    Bundesministerin Edelgard Bulmahn

    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002
    Dr. Maria Böhmer
    für die Zukunft ausgehen muss. Wir werden diesen Haus-
    halt sehr genau unter die Lupe nehmen, um zu sehen, ob
    das, was Sie gesagt haben, auch zutrifft oder ob es sich
    wieder um leere Versprechungen und Ankündigungen
    handelt, die eine relativ kurze Halbwertszeit haben.

    Sie haben immer wieder erklärt – ich habe das auch bei
    der Debatte über die Regierungserklärung gehört –, dass
    Kinder in Deutschland die besten Bildungschancen brau-
    chen. Das ist so. Das unterschreiben wir voll. Nur: Sie
    müssen Ihren Worten auch Taten folgen lassen. Mit voll-
    mundigen Ankündigungen allein ist es nicht getan.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Sie haben heute davon gesprochen, dass Sie auf das
    „Gold in den Köpfen“ setzen. Dazu muss ich sagen:
    Schauen Sie auf die Ergebnisse von PISA! Schauen Sie in
    die Ergebnisse für die unionsregierten Länder und in die
    für die SPD-regierten Länder.


    (Jörg Tauss [SPD]: Schon wieder die alte Platte! – Gegenruf der Abg. Katherina Reiche [CDU/CSU]: Das wollt ihr nicht hören!)


    Wer achtet das Gold? Die SPD-regierten Länder sind zu
    fünft am Ende der Skala, ob es Lesekompetenz, mathe-
    matisches Verständnis oder naturwissenschaftliche Kennt-
    nisse anbetrifft. Die Toppositionen haben die Bayern, die
    Baden-Württemberger und die Sachsen inne. Da zeigt
    sich, wer das Gold in den Köpfen wirklich achtet.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Jörg Tauss [SPD]: Mal eine neue Platte, Frau Kollegin!)


    – Herr Tauss, auch wenn ich Ihnen das noch einmal er-
    klären würde, würden Sie es nicht verstehen. Sie hängen
    immer noch den alten Ideologien an.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Seit den Entwicklungen im Zuge von 1968 und der seiner-
    zeitigen Bildungsreform müssen Kinder in Deutschland
    diesen Unterschied ertragen: SPD-Ideologie und Gewerk-
    schaftsideologie auf der einen Seite,


    (Lachen bei der SPD)

    Bildung in den unionsregierten Ländern auf der anderen
    Seite.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Dr. Uwe Küster [SPD]: Unglaublich!)


    Das zeigt: Die Bildungschancen in Deutschland sind un-
    gleich verteilt. Bei der Frage, ob man wirklich gute Start-
    chancen hat, kommt es darauf an, wo man wohnt.


    (Jörg Tauss [SPD]: Schleswig-Holstein ist in den Naturwissenschaften vorn!)


    – Man kann natürlich immer selektiv wahrnehmen. Sehen
    Sie sich einmal an, wo Schleswig-Holstein bei PISA lan-
    det! Sie werden feststellen, im unteren Drittel.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Sehr geehrte Frau Ministerin Bulmahn, vor der Bun-

    destagswahl haben Sie den Menschen etwas versprochen,

    das inzwischen Schnee von gestern ist. Noch am 18. Juni
    haben Sie gesagt: Die Bundesregierung setzt weiterhin
    auf die konsequente Steigerung der Bildungs- und For-
    schungsausgaben in diesem Land. – Vor der Wahl haben
    Sie eine Steigerung Ihrer Haushaltsmittel um 2,5 Prozent
    und zusätzliche Gelder für den Aufbau von Ganztags-
    schulen in Deutschland verkündet.