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ID1501203700

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    Vokabeln: 9
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    2. Erster: 1
    3. Redner: 1
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    8. Paziorek,: 1
    9. CDU/CSU-Fraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 733 A Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2003 (Haushaltsgesetz 2003) (Drucksache 15/150) . . . . . . . . . . . . . . 733 D b) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung eines Nachtrags zum Bundeshaushaltsplan für das Haushaltsjahr 2002 (Nach- tragshaushaltsgesetz 2002) (Drucksache 15/149) . . . . . . . . . . . . . . 733 D c) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht über den Stand und die voraussichtliche Ent- wicklung der Finanzwirtschaft des Bundes (Drucksache 15/151) . . . . . . . . . . . . . . 734 A in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 2: Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ- NEN eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zum Abbau von Steuervergünstigungen und Ausnahmeregelungen (Steuervergüns- tigungsabbaugesetz – StVergAbG) (Drucksache 15/119) . . . . . . . . . . . . . . . . . 734 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 1: Antrag der Abgeordneten Dr. Hermann Otto Solms, Dr. Andreas Pinkwart, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Weniger Staat – weniger Steuern (Drucksache 15/122) . . . . . . . . . . . . . . . . 734 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Dr. Hermann Otto Solms, Jürgen Koppelin, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der FDP: Keine Erhöhung der Mehrwertsteuer (Drucksache 15/123) . . . . . . . . . . . . . . . . 734 B Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . 734 C Friedrich Merz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 745 C Joachim Poß SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 750 D Dr. Günter Rexrodt FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 754 A Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 755 D Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 758 D Walter Schöler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 762 D Dr. Hermann Otto Solms FDP . . . . . . . . . . . . 766 A Anja Hajduk BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 768 A Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 770 B Bartholomäus Kalb CDU/CSU . . . . . . . . . . . 771 C Jörg-Otto Spiller SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 773 C Dr. Hermann Otto Solms FDP . . . . . . . . . 776 A Dr. Michael Meister CDU/CSU . . . . . . . . . . 776 D Lothar Binding (Heidelberg) SPD . . . . . . . . . 779 C Plenarprotokoll 15/12 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 12. Sitzung Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 7: a) Beratung des Antrags der Bundesregie- rung: Beteiligung bewaffneter deut- scher Streitkräfte an dem NATO- geführten Einsatz auf mazedoni- schem Territorium zur weiteren Sta- bilisierung des Friedensprozesses und zum Schutz von Beobachtern internationaler Organisationen im Rahmen der weiteren Implementie- rung des politischen Rahmenabkom- mens vom 13. August 2001 auf der Grundlage des Ersuchens des maze- donischen Präsidenten Trajkovski vom 21. November 2002 und der Re- solution 1371 (2001) des Sicherheits- rates der Vereinten Nationen vom 26. September 2001 (Drucksache 15/127) . . . . . . . . . . . . . . 782 A b) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 18. Februar 2002 zwischen derRegie- rung der Bundesrepublik Deutsch- land und derRegierung derRepublik Polen über die Zusammenarbeit der Polizeibehörden und derGrenzschutz- behörden in den Grenzgebieten (Drucksache 15/11) . . . . . . . . . . . . . . . 782 B c) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 26. Juli 2001 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Tschechischen Republik über den Bau einer Grenz- brücke an der gemeinsamen Staats- grenze in Anbindung an die Bundes- straße B 20 und die Staatsstraße I/26 (Drucksache 15/12) . . . . . . . . . . . . . . . 782 C d) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des inter- nationalen Insolvenzrechts (Drucksache 15/16) . . . . . . . . . . . . . . . 782 C in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Weitere Überweisung im vereinfachten Verfahren (Ergänzung zu TOP 7): Beratung des Antrags der Bundesregie- rung: Fortsetzung der Beteiligung be- waffneter deutscher Streitkräfte an dem Einsatz einer Internationalen Sicher- heitsunterstützungstruppe in Afghanis- tan auf Grundlage der Resolutionen 1386 (2001) vom 20. Dezember 2001, 1413 (2002) vom 23. Mai 2002 und 1444 (2002) vom 27. November 2002 des Si- cherheitsrates der Vereinten Nationen (Drucksache 15/128) . . . . . . . . . . . . . . . . 782 C Tagesordnungspunkt 8: a) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 1 zu Petitionen (Drucksache 15/57) . . . . . . . . . . . . . . . 782 D b) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 2 zu Petitionen (Drucksache 15/58) . . . . . . . . . . . . . . . 783 A c) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 3 zu Petitionen (Drucksache 15/59) . . . . . . . . . . . . . . . 783 A d) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 4 zu Petitionen (Drucksache 15/61) . . . . . . . . . . . . . . . 783 A e) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 5 zu Petitionen (Drucksache 15/62) . . . . . . . . . . . . . . . 783 B Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . 783 B Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 784 D Elke Ferner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 787 A Birgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 789 B Horst Kubatschka SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 790 C Arnold Vaatz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 792 A René Röspel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 793 A Franziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 794 B Dr. Christian Eberl FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 795 C Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker SPD . . . . . . 796 D Albrecht Feibel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 798 C Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 800 C Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 801 D Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 802 B Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF 802 B Dr. Maria Böhmer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 805 D Ekin Deligöz BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 806 C Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 807 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002II Hans-Josef Fell BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 809 C Christoph Hartmann (Homburg) FDP . . . . . 811 A Ulla Burchardt SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 812 B Katherina Reiche CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 815 B Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 817 B Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . . . . 818 C Grietje Bettin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 819 B Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 820 D Ulrich Kasparick SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 822 B Marion Seib CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 823 B Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 825 B Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 825 D Renate Schmidt, Bundesministerin BMFSFJ 826 A Ina Lenke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 829 B Maria Eichhorn CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 829 D Ekin Deligöz BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 832 B Ina Lenke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 833 A Otto Fricke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 833 D Christel Humme SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 835 A Antje Tillmann CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 837 A Irmingard Schewe-Gerigk BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 840 A Klaus Haupt FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 841 B Marlene Rupprecht (Tuchenbach) SPD . . . . 842 C Thomas Dörflinger CDU/CSU . . . . . . . . . . . 844 C Zusatztagesordnungspunkt 4: Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zurAuf- hebung des Gesetzes zur Modulation von Direktzahlungen im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik und zur Än- derung des GAK-Gesetzes (Drucksache 15/108) . . . . . . . . . . . . . . . . 846 D Renate Künast, Bundesministerin BMVEL . . 847 A Gerda Hasselfeldt CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 848 D Matthias Weisheit SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 850 B Peter H. Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 851 C Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . 852 B Gabriele Hiller-Ohm SPD . . . . . . . . . . . . . . . 853 D Ursula Heinen CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 855 A Matthias Berninger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 855 D Ulrike Höfken BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 857 A Gudrun Kopp FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 859 D Waltraud Wolff (Wolmirstedt) SPD . . . . . . . 860 A Helmut Heiderich CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 861 C Cornelia Behm BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 863 B Albert Deß CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 864 B Peter H. Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 865 B Michael Müller (Düsseldorf) SPD . . . . . . . . 866 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 868 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 869 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 III (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 733 12. Sitzung Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 Beginn: 10.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (A) (C) 868 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 869 (C)(A) Adam, Ulrich CDU/CSU 03.12.2002* Borchert, Jochen CDU/CSU 03.12.2002 Bury, Hans Martin SPD 03.12.2002 Büttner (Schönebeck), CDU/CSU 03.12.2002 Hartmut Dr. Däubler-Gmelin, SPD 03.12.2002 Herta Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 03.12.2002 Gradistanac, Renate SPD 03.12.2002 Gröhe, Hermann CDU/CSU 03.12.2002 Großmann, Achim SPD 03.12.2002 Hörster, Joachim CDU/CSU 03.12.2002* Hofbauer, Klaus CDU/CSU 03.12.2002 Kubicki, Wolfgang FDP 03.12.2002 Lintner, Eduard CDU/CSU 03.12.2002* Dr. Lucyga, Christine SPD 03.12.2002* Möllemann, Jürgen W. FDP 03.12.2002 Dr. Pinkwart, Andreas FDP 03.12.2002 Rauber, Helmut CDU/CSU 03.12.2002** Schild, Horst SPD 03.12.2002 Dr. Stadler, Max FDP 03.12.2002 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 03.12.2002 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des OSZE entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenografischen Bericht Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Lammert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Weitere Wortmeldungen zu diesen Tagesordnungspunk-

    ten liegen nicht vor. Ich schließe die Aussprache.
    Interfraktionell wird die Überweisung der Vorlagen auf

    den Drucksachen 15/119, 15/122 und 15/123 an die in der
    Tagesordnung aufgeführten Ausschüsse vorgeschlagen.
    Gibt es dazu andere Vorschläge? – Das ist anscheinend
    nicht der Fall. Dann sind die Überweisungen so beschlos-
    sen.

    Ich rufe die Tagesordnungspunkte 7 a bis 7 d sowie den
    Zusatzpunkt 3 auf:
    7. a) Beratung des Antrags der Bundesregierung

    Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte
    an dem NATO-geführten Einsatz auf mazedoni-
    schem Territorium zur weiteren Stabilisierung
    des Friedensprozesses und zum Schutz von Be-
    obachtern internationaler Organisationen im
    Rahmen der weiteren Implementierung des
    politischen Rahmenabkommens vom 13. August
    2001 auf der Grundlage des Ersuchens des ma-
    zedonischen Präsidenten Trajkovski vom 21. No-
    vember 2002 und der Resolution 1371 (2001)

    des Sicherheitsrates derVereinten Nationen vom
    26. September 2001
    – Drucksache 15/127 –
    Überweisungsvorschlag:
    Auswärtiger Ausschuss (f)

    Rechtsausschuss
    Verteidigungsausschuss
    Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe
    Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
    Entwicklung
    Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union
    Haushaltsausschuss gemäß § 96 GO

    b) Erste Beratung des von der Bundesregierung ein-
    gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Ab-
    kommen vom 18. Februar 2002 zwischen der
    Regierung der Bundesrepublik Deutschland
    und der Regierung der Republik Polen über die
    Zusammenarbeit der Polizeibehörden und der
    Grenzschutzbehörden in den Grenzgebieten
    – Drucksache 15/11 –
    Überweisungsvorschlag:
    Innenausschuss (f)

    Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union

    c) Erste Beratung des von der Bundesregierung ein-
    gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Ver-
    trag vom 26. Juli 2001 zwischen der Bundes-
    republik Deutschland und der Tschechischen
    Republik über den Bau einer Grenzbrücke an
    der gemeinsamen Staatsgrenze in Anbindung an
    die Bundesstraße B 20 und die Staatsstraße I/26
    – Drucksache 15/12 –
    Überweisungsvorschlag:
    Ausschuss für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (f)

    Finanzausschuss

    d) Erste Beratung des von der Bundesregierung ein-
    gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zurNeurege-
    lung des internationalen Insolvenzrechts
    – Drucksache 15/16 –
    Überweisungsvorschlag:
    Rechtsausschuss (f)

    Ausschuss für Wirtschaft und Arbeit
    Ausschuss für Verbraucherschutz, Ernährung und
    Landwirtschaft
    Ausschuss für Tourismus

    ZP 3 Weitere Überweisung im vereinfachten Ver-
    fahren

    (Ergänzung zu TOP 7)

    Beratung des Antrags der Bundesregierung
    Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deut-
    scher Streitkräfte an dem Einsatz einer Inter-
    nationalen Sicherheitsunterstützungstruppe in
    Afghanistan auf Grundlage der Resolutionen
    1386 (2001) vom 20. Dezember 2001, 1413 (2002)
    vom 23. Mai 2002 und 1444 (2002) vom 27. No-
    vember 2002 des Sicherheitsrates derVereinten
    Nationen
    – Drucksache 15/128 –
    Überweisungsvorschlag:
    Auswärtiger Ausschuss (f)

    Rechtsausschuss
    Verteidigungsausschuss
    Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe
    Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
    Entwicklung
    Haushaltsausschuss gemäß § 96 GO

    Es handelt sich um Überweisungen im vereinfachten
    Verfahren ohne Debatte.

    Interfraktionell wird vorgeschlagen, die Vorlagen an
    die in der Tagesordnung aufgeführten Ausschüsse zu
    überweisen. Gibt es dazu Einvernehmen? – Das ist offen-
    sichtlich der Fall. Dann sind diese Überweisungen be-
    schlossen.

    Ich rufe den Tagesordnungspunkt 8 a auf:
    Beratung der Beschlussempfehlung des Petitions-
    ausschusses (2. Ausschuss)

    Sammelübersicht 1 zu Petitionen
    – Drucksache 15/57 –

    Wer für die Sammelübersicht auf Drucksache 15/57
    stimmt, den bitte ich um das Handzeichen. – Wer stimmt
    dagegen? – Enthaltungen? – Dann ist die Sammelüber-
    sicht 1 einstimmig angenommen.


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    782


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 783

    Wir kommen zu Tagesordnungspunkt 8 b:
    Beratung der Beschlussempfehlung des Petitions-
    ausschusses (2. Ausschuss)

    Sammelübersicht 2 zu Petitionen
    – Drucksache 15/58 –

    Wer stimmt der Sammelübersicht 2 zu Petitionen auf
    Drucksache 15/58 zu? – Wer stimmt dagegen? – Enthal-
    tungen? – Auch dies ist einstimmig so beschlossen.

    Ich rufe Tagesordnungspunkt 8 c auf:
    Beratung der Beschlussempfehlung des Petitions-
    ausschusses (2. Ausschuss)

    Sammelübersicht 3 zu Petitionen
    – Drucksache 15/59 –

    Wer stimmt der Sammelübersicht 3 zu Petitionen auf
    Drucksache 15/59 zu? – Gegenstimmen? – Enthaltungen? –
    Sie ist einstimmig angenommen.

    Wir kommen dann zu Tagesordnungspunkt 8 d:
    Beratung der Beschlussempfehlung des Petitions-
    ausschusses (2. Ausschuss)

    Sammelübersicht 4 zu Petitionen
    – Drucksache 15/61 –

    Wer stimmt für die Sammelübersicht 4 auf Drucksa-
    che 15/61? – Möchte jemand gegen diese Übersicht stim-
    men? – Enthaltungen? – Sie ist einstimmig angenommen.

    Ich rufe Tagesordnungspunkt 8 e auf:
    Beratung der Beschlussempfehlung des Petitions-
    ausschusses (2. Ausschuss)

    Sammelübersicht 5 zu Petitionen
    – Drucksache 15/62 –

    Wer stimmt für die Sammelübersicht 5 auf Drucksa-
    che 15/62? – Gibt es Gegenstimmen? – Wer enthält sich? –
    Dann ist diese Sammelübersicht 5 mit den Stimmen der
    Koalitionsfraktionen und der FDP-Fraktion sowie mit
    einzelnen Stimmen aus der CDU/CSU-Fraktion gegen
    den überwiegenden Teil der CDU/CSU-Fraktion be-
    schlossen.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Die ersten waren ein Irrtum!)


    – Wenn das so ist, korrigieren wir das sofort im Protokoll.
    Ich muss aber die Abstimmungsergebnisse so festhalten,
    wie sie hier kundgetan wurden.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Sie müssen doch Ihre eigene Fraktion kennen!)


    Ich rufe nun den Geschäftsbereich des Bundesminis-
    teriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicher-
    heit auf. Zur Eröffnung der Aussprache erteile ich Bun-
    desminister Jürgen Trittin das Wort.

    Jürgen Trittin, Bundesminister für Umwelt, Natur-
    schutz und Reaktorsicherheit:

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Umwelt-
    politik hat natürlich ebenfalls etwas mit Zahlen zu tun. Auch

    das Umweltministerium ist in diesen schwierigen Zeiten
    gehalten gewesen, Einsparungen zu erbringen. Sie kön-
    nen dem heutigen Haushaltsentwurf entnehmen, dass das
    Umweltministerium dies in vorbildlicher Art und Weise
    leistet. Zwar ist die Masse der Umweltausgaben der Bun-
    desregierung nicht im Haushalt des Bundesumweltminis-
    teriums ausgewiesen, sondern diese Ausgaben verteilen
    sich auf verschiedene Einzelpläne – der größte Batzen
    entfällt wohl immer noch auf den Einzelplan des Kolle-
    gen Clement –, aber das Umweltministerium hat, obwohl
    auf diesen Einzelplan nur 0,2 Prozent des Gesamthaus-
    haltes entfallen, immerhin 1,56 Prozent der globalen Min-
    derausgabe erwirtschaftet. Nun könnte man sagen, wir
    seien bei solchen Maßnahmen sehr bereitwillig. Schauen
    wir also, was dabei herausgekommen ist.

    Obwohl wir konsequent Konsolidierung betrieben ha-
    ben, haben wir seit 1998 zum Beispiel die Ausgaben für
    die Förderung von Umwelt- und Naturschutzverbän-
    den, das heißt auch für das bürgerschaftliche Engage-
    ment, um immerhin 71 Prozent steigern können. Obwohl
    wir uns in einer Situation der Konsolidierung befunden
    haben, haben wir so viel neue große Naturschutzprojekte
    wie nie zuvor begonnen. Obwohl Einsparungen angesagt
    sind, geben wir auch im nächsten Jahr gerade zum Erhalt
    gesamtstaatlich repräsentativer Naturflächen in der Bun-
    desrepublik Deutschland 18 Millionen Euro aus. Wir
    kümmern uns also um das nationale Naturerbe. Ich sage
    das in dieser Haushaltsdebatte vorweg, weil es in den ak-
    tuellen Schwerpunktdebatten über Umweltpolitik viel-
    fach vergessen wird.

    Ich komme auf unsere Schwerpunkte in der nächsten
    Zeit zu sprechen.

    Erster Schwerpunkt. Wir wollen die fünf Punkte des Pa-
    kets mit Maßnahmen zum vorbeugenden Hochwasser-
    schutz umsetzen. Dazu ist es notwendig, dass das Geld,
    das das Umweltministerium zum Beispiel für die Wieder-
    herstellung von Auwäldern im Biosphärenreservat Mitt-
    lere Elbe zur Verfügung hat, ebenso wie das Geld gesichert
    wird, das wir benötigen, um in der Prignitz am „Bösen Ort“
    Deiche zurückzuverlegen und natürliche Überschwem-
    mungsflächen wiederherzustellen. Wir wollen dafür sor-
    gen, dass der Magdeburger Domfelsen nicht abgefräst
    wird. Wir werden dafür sorgen, dass das Stauwerk in Dö-
    mitz nicht gebaut wird. Die dafür vorgesehenen Mittel
    sollten – ich wünsche mir das – für die Herausnahme der
    Unteren Havel aus dem Netz der Bundeswasserstraßen
    noch vor 2006 verwendet werden, wie wir es uns ge-
    meinsam vorgenommen haben.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Zweiter Schwerpunkt. Wir müssen den Prozess von
    Kioto fortsetzen. Das gilt auch und gerade für die zweite
    Verpflichtungsperiode, also für die Zeit bis zum Jahre
    2012, das uns jetzt fern zu sein scheint. Wir haben – auch
    als Signal an jene Länder, die bis heute noch keine Re-
    duktionsverpflichtung eingegangen sind; ich rede hier
    nicht nur von Industrieländern – ein ambitioniertes Ziel
    für Europa festgelegt. Die Bundesrepublik Deutschland
    will bis zum Jahre 2020 eine Reduktion um 40 Prozent er-
    reichen, wenn Europa das Ziel einer Reduktion um

    Vizepräsident Dr. Norbert Lammert

    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002
    Bundesminister Jürgen Trittin
    30 Prozent erreicht. Eine Reduktion in Deutschland um
    40 Prozent bedeutet für die Europäische Union bereits
    eine Reduktion um 10 Prozent.

    Ich will an dieser Stelle eines in aller Deutlichkeit sagen:
    Es gibt viel Streit über die Frage, welches die richtigen In-
    strumente beim Klimaschutz – ich nenne zum Beispiel den
    Emissionshandel – sind. Gerade mit Blick auf Europa
    möchte ich festhalten: Europa hat bis 1999 168,8 Mil-
    lionen Tonnen CO2-Äquivalente eingespart. Das entspricht4 Prozent, also der Hälfte der Gesamtverpflichtung. Die
    Bundesrepublik Deutschland allein hat dabei 224,2 Mil-
    lionen Tonnen CO2-Äquivalente eingespart, mehr als dieEU insgesamt bis 1999.


    (Beifall der Abg. Franziska Eichstädt-Bohlig [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Bei allem Streit über Instrumente will ich betonen: Die
    Bundesrepublik Deutschland wäre zur Erreichung ihrer
    Kioto-Verpflichtung nicht auf ein Instrument wie dem
    Emissionshandel angewiesen. Aber eines sage ich auch
    und insbesondere in Richtung unserer Wirtschaft: Gerade
    weil wir Vorreiter gewesen sind und gerade weil die
    frühen Reduktionen anerkannt werden, wird die deutsche
    Volkswirtschaft vom Emissionshandel profitieren. Wo,
    außer in der Bundesrepublik Deutschland, soll man Emis-
    sionsrechte kaufen? Hier ist eingespart worden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Dritter Schwerpunkt: Energiepolitik. Wir wollen den
    Ausstieg aus der Atomenergie selbstverständlich fortset-
    zen. Wir werden es nicht mit ansehen, dass jetzt in Europa
    über die Europäische Kommission versucht wird, durch
    das Bereitstellen zusätzlicher Mittel den Neubau von
    Atomkraftwerken und über Nachrüstungen die Verlänge-
    rung der Laufzeit vorhandener Atomkraftwerke herbeizu-
    führen, nach dem Motto: Schafft ein, zwei, drei, viele Te-
    melins! Das kann nicht unsere Politik sein.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der SPD)


    Wir wollen die Politik des Ausbaus der erneuerbaren
    Energien und der Stärkung der Energieeffizienz fortsetzen.

    Wenn es ein Beispiel gibt, wo die Politik der Schaffung
    neuer Arbeitsplätze mit der ökologischen Modernisierung
    zusammengeht, dann ist es die Politik der erneuerbaren
    Energien. Wir haben im Bereich der erneuerbaren Ener-
    gien in den letzten Jahren ungefähr 70 000 neue Arbeits-
    plätze entstehen lassen. Diesen Kurs wollen wir fortset-
    zen. Wir werden in den nächsten Jahren Anlagen mit
    500 Megawatt Leistung offshore installieren. Das geht
    nur, wenn wir mit der Ausweisung von Schutzgebieten
    wie von Vorranggebieten zügig vorankommen.

    Wir wollen den Anteil erneuerbarer Energien bei der
    Wärmenutzung durch die Verdopplung der Sonnenkol-
    lektorfläche steigern. Für all dies – jetzt komme ich zum
    Haushalt des BMU zurück – werden Sie künftig mit ei-
    nem größeren Anteil des Umwelthaushaltes am Gesamt-
    haushalt rechnen müssen, weil die Kompetenzen im Be-
    reich erneuerbarer Energien dies erfordern.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Lassen Sie mich eine letzte Bemerkung machen: Um-
    weltschutz und Arbeitsplätze spielen auch in einem ande-
    ren Bereich eine Rolle. Es geht auch darum, ob in
    Deutschland mittelständische Brauereien, mittelständi-
    sche Abfüller und Getränkefachhändler weiterhin eine
    Zukunft haben oder ob sie von den Großen mittels Einweg
    verdrängt werden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Dass heute, fünf Jahre nachdem die Mehrwegquote erst-
    mals unterschritten worden ist und acht Monate nachdem
    wir der Industrie der Einwegseite zusätzliche Zeit zur
    Umsetzung der Pfandpflicht eingeräumt hatten, gesagt
    wird: „Wir sind aber nicht bereit“, haben diejenigen zu
    verantworten, die mit einer blanken Spekulation auf einen
    anderen Wahlausgang das Notwendige bei der Umset-
    zung geltenden Rechtes versäumt haben.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Es geht bei der Umsetzung des Pflichtpfandes in
    Deutschland auch darum, den 250 000 Beschäftigten in
    den kleinen Brauereien, bei den mittelständischen Abfül-
    lern und im Getränkefachhandel endlich Sicherheit in Be-
    zug auf ihre Zukunft zu geben. In diesem Sinne freue ich
    mich auf eine Debatte über den Umwelthaushalt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Erster Redner in der Aussprache ist der Kollege

Dr. Paziorek, CDU/CSU-Fraktion.

(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Peter Paziorek


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wer sich

    die Entwicklung des Umwelthaushalts in den letzten Jah-
    ren vor Augen hält und wer die Planungen für das Haus-
    haltsjahr 2003 mit den Einzelplänen anderer Ressorts der
    Bundesregierung vergleicht, der muss leider erkennen,
    wie gering die Bedeutung des Umweltressorts in dieser
    rot-grünen Koalition geworden ist. Umweltpolitik wird zu
    einem bloßen Feigenblatt rot-grüner Politik degradiert.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Dieser Bedeutungsverlust verwundert nicht; denn der

    rot-grünen Mehrheit ist nach dem Abarbeiten des so ge-
    nannten Atomausstiegsgesetzes im umweltpolitischen
    Bereich die Thematik ausgegangen. Der Haushaltsplan
    für den Umweltbereich ist geprägt durch viele dunkle
    Löcher. Entweder fehlen Ihnen die Zielvorstellungen oder
    es fehlen Ihnen die für eine gute Umweltpolitik nötigen
    Finanzmittel. Dieser Entwurf bringt die Umweltpolitik in
    Deutschland nicht nach vorne. Dieser Entwurf ist letztlich
    nichts anderes als ein Rückschritt für die Umweltpolitik
    hier in Deutschland.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Zuruf vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Träumer!)



    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    784


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 785

    So soll zum Beispiel im nächsten Jahr der Haushalt des
    BMU – der Minister ist ja verkürzt und knapp darauf ein-
    gegangen, hat aber nicht die Gesamtzahlen genannt – um
    16,3 Millionen Euro – das sind exakt 3 Prozent – gekürzt
    werden. Natürlich werden Sie, Herr Minister, dann darauf
    verweisen, dass ein Großteil dieser Kürzung durch Ein-
    sparungen bei den Erkundungen im so genannten Endla-
    gerbereich zustande kommen soll. Aber an dieser Stelle
    muss doch schon gleich die Kritik ansetzen. Sie gehen zu
    zögerlich an die Frage heran, wo in Deutschland ein End-
    lager errichtet werden soll.


    (Michael Müller [Düsseldorf] [SPD]: Warendorf!)


    – Herr Müller, Ihr Wahlkreis Düsseldorf wäre vielleicht
    genauso gut geeignet.


    (Michael Müller [Düsseldorf] [SPD]: Nein, da ist der Rhein!)


    Sie haben selbst erklärt, dass Sie mit dem Standortbe-
    stimmungsverfahren erst – man muss sich das einmal
    vor Augen führen – im Jahre 2006 beginnen wollen, also
    nach der nächsten Bundestagswahl. Was haben Sie sich in
    dieser Frage eigentlich für die nächsten vier Jahre dieser
    Legislaturperiode vorgenommen? Es ist doch offenkun-
    dig: Sie wollen die Entscheidung über diese Standortfrage
    höchstwahrscheinlich so lange politisch vor sich her-
    schieben, bis Sie mit all den Problemen klargekommen
    sind, die Sie in dieser Frage mit Ihrer Basis haben.

    Wenn man das für richtig hält, dann ist man verant-
    wortungslos. Deshalb sagen wir ganz deutlich: Hören Sie
    auf, in der Frage des Endlagers alles zeitlich hinauszu-
    schieben! Seien Sie verantwortungsbewusst und fangen
    Sie so schnell wie möglich mit dem Prozess an! Auch
    wenn man es für richtig hält, dass die Frage der Standort-
    entscheidung gesellschaftlich breit diskutiert wird, ist kein
    Grund zu erkennen, diesen Entscheidungsprozess erst
    nach 2004 zu beginnen. Deshalb packen Sie es sofort an,
    weichen Sie nicht aus und sehen Sie dafür auch die not-
    wendigen Haushaltsmittel vor!


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Dann sagen Sie: Ich will weitere 8 Millionen Euro ein-

    sparen. Dazu werden – so steht es im Haushaltsplanent-
    wurf – die Entscheidungen im Rahmen der Haushalts-
    führung im Laufe dieses Haushaltsjahres getroffen werden.
    Aber wo Sie die 8Millionen konkret einsparen wollen, sa-
    gen Sie in diesem Haushaltsplan nicht. Warum tun Sie das
    nicht? Ist diese Frage für das Parlament nicht interessant?
    Wollen Sie angesichts der jetzt schon knappen Haushalts-
    mittel im Umwelthaushalt eine Diskussion über eine wei-
    tere Einsparung von 8 Millionen eventuell gar nicht hier
    im Parlament führen? Nach welchen Prinzipien wollen
    Sie kürzen? Das sind doch Fragen, die die umweltpoli-
    tisch interessierte Öffentlichkeit stellt. Aber dafür gibt der
    Entwurf dieses Haushaltsplanes keine Handhabe und das
    ist aus unserer Sicht letztlich nicht zu verantworten.

    Für alles, was in Grundsatzreden von Rot und Grün
    großspurig als Modernisierung der Gesellschaft durch
    Umweltpolitik angekündigt wird, findet sich hier im De-
    tail gar nichts. Wenn Sie einige Haushaltsstellen vorse-
    hen, dann ist die finanzielle Ausweisung so gering, dass

    damit praktisch nichts bewirkt werden kann. Sie haben
    letztlich auch gar keinen finanziellen Spielraum für eine
    verantwortungsbewusste Umweltpolitik. Deshalb kann
    man sagen: Sie haben kein inhaltliches Konzept, um die
    Umweltpolitik voranzubringen, Sie haben auch nicht die
    erforderlichen finanziellen Mittel vorgesehen, um da, wo
    es wichtig ist, die Umweltpolitik zu erneuern, und wo Sie
    etwas tun, ist es, wie zum Beispiel bei der Windkraft, zu
    ineffektiv und zu teuer. Das ist der große Vorwurf, den
    man Ihnen machen muss.


    (Franziska Eichstädt-Bohlig [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Und das auch gerade noch von Ihnen!)


    Es wird ja noch interessanter: Sie beschließen hier im
    Bundestag ein Atomausstiegsgesetz und in Nordrhein-
    Westfalen erteilt Ihr Parteifreund, der zuständige Minister
    Michael Vesper, nach öffentlicher Ausschreibung für die
    weitere Stromversorgung landeseigener Liegenschaften
    einem Stromanbieter den Zuschlag, der auch Strom eines
    französischen Atomstromproduzenten anbietet. Das
    muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen:
    Rot-Grün beschließt auf Bundesebene ein Ausstiegsgesetz
    und in Nordrhein-Westfalen – das ist ein spezielles Thema
    auch für Sie, Herr Kubatschka – wird durch Rot-Grün im
    Zuge eine Lieferung von rund 1 Milliarde Kilowattstun-
    den Atomstrom aus dem Ausland eingekauft, um jährlich
    3,7 Millionen Euro einzusparen.


    (Zurufe von der CDU/CSU: Hört! Hört!)

    Diese Doppelzüngigkeit muss man sich wirklich einmal
    vor Augen führen. Hier werden große Erfolge verkauft
    und vor Ort wird eine Politik betrieben, bei der man sagt:
    Aus finanziellen Gründen müssen wir jetzt die Vorteile
    des Atomstroms in Kauf nehmen. Meine Damen und Her-
    ren, das ist keine verantwortungsbewusste Umweltpolitik,
    das ist Taktieren, nur um die eigene Basis zufrieden zu
    stellen. So wird man in der Umweltpolitik auf Dauer nicht
    erfolgreich sein können.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Der Minister hat gerade auch angesprochen, dass der

    ganze Bereich der erneuerbaren Energien zukünftig in sei-
    nen Aufgabenbereich fallen wird. Die Bereiche For-
    schung und Entwicklung erneuerbarer Energieträger und
    das Markteinführungsprogramm werden im BMU ange-
    siedelt sein. So schön, so gut. Nun aber stellt sich die zen-
    trale Frage: Wer bringt nach dem Wechsel der Zuständig-
    keiten nun das Geld für neue Verwaltungsstrukturen und
    für die Fördermittel auf? Dazu steht in einer Fußnote im
    Haushaltsplanentwurf, dass die finanziellen Mittel für
    diese neuen Aufgaben aus der Besteuerung der erneuer-
    baren Energien stammen werden. Was soll denn dieser
    Blödsinn? Erst besteuert man die erneuerbaren Energien,
    die aus umweltpolitischen Gründen gar nicht besteuert
    werden dürfen, und dann gibt man das dadurch verein-
    nahmte Geld für neue und weitere erneuerbare Energien
    aus.


    (Arnold Vaatz [CDU/CSU]: Perpetuum mobile!)


    Diejenigen, die sich gut und richtig verhalten, werden mit
    einer Ökosteuer belegt, bekommen das Geld aber gar

    Dr. Peter Paziorek

    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002
    Dr. Peter Paziorek
    nicht zurück, wie es nach dem Grundsatz der Anreizför-
    derung eigentlich geschehen müsste; vielmehr wird das
    Geld einfach an andere weitergegeben. Mit einer ökologi-
    schen Sinnhaftigkeit hat diese Vorgehensweise überhaupt
    nichts mehr zu tun.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Vielleicht unterstützen Sie das, weil dadurch Ihr schmaler
    Bundeshaushalt zumindest an dieser Stelle um einige Mil-
    lionen Euro aufgewertet wird. Aber dieses ökologisch be-
    denkliche Geschäft bringt Sie als Umweltminister finanz-
    politisch auch nicht weiter.

    Sie haben im Bundeshaushalt, so sagt der schriftliche
    Begleittext, 4,4 Milliarden Euro für Umweltschutzaus-
    gaben veranschlagt. Mit 533 Millionen Euro – das sind
    12,1 Prozent – ist der Bundesumweltminister bei der Fi-
    nanzierung dieser Umweltaufgaben dabei. Es stellt sich
    jetzt die spannende Frage: Wieso sind die finanziellen
    Mittel für das BMU so gering veranschlagt? Wenn man
    sich diese geringen finanziellen Mittel einmal vor Augen
    führt, kommt man zu dem Ergebnis, dass Sie, Herr Bun-
    desumweltminister, ein König ohne Reich sind.

    Da hilft auch Ihr Hinweis nicht, Umweltschutz sei eine
    Querschnittsaufgabe.


    (Elke Ferner [SPD]: Ja, was denn sonst? – Michaele Hustedt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Er ist der Umweltminister mit den größten Kompetenzen, die es in Deutschland für einen Umweltminister je gegeben hat!)


    Natürlich ist Umweltschutz eine Querschnittsaufgabe.
    Aber es stellt sich doch die Frage, Frau Hustedt: Warum
    wird der Minister aus dem Teil der Umweltpolitik, der das
    operative Geschäft beinhaltet, herausgehalten? Es stellt
    sich auch die Frage, warum die rot-grüne Koalition den
    Umweltpolitikern nicht genügend Spielraum gibt, obwohl
    die Umweltpolitik angeblich doch so wichtig ist?

    Man kann deshalb sagen: Der Umweltminister ist auf-
    grund seines Haushaltes nicht in der Lage, tatsächlich
    Schwerpunkte in der Umweltpolitik zu setzen. Man
    muss auch deutlich sagen, dass die Tatsache, dass der fi-
    nanzielle Spielraum für eine sachorientierte Umweltpoli-
    tik nicht vorhanden ist, nur die eine Seite der Medaille ist.
    Die andere Seite ist, dass Sie, Herr Minister, nicht die
    Chance genutzt haben, mit inhaltlichen Konzepten so zu
    überzeugen, dass eine Schwerpunktbildung im Haushalt
    zugunsten der Umweltpolitik vorgenommen wurde. Das
    ist genau der Punkt, Herr Umweltminister, den wir Ihnen
    immer wieder vorhalten müssen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie der Abg. Birgit Homburger [FDP])


    Umweltpolitik wird nicht einfacher, sondern langfris-
    tig schwieriger. Die Bedeutung dauerhafter und langfris-
    tig vorhandener Umweltprobleme wird in der öffentlichen
    Wahrnehmung leider häufig unterschätzt. Es wird da-
    rauf ankommen, dass die Umweltpolitik Mehrheiten mo-
    bilisiert. Langfristig gesehen muss sich das Problem-
    bewusstsein in der Gesellschaft verbessern, damit wir ei-
    nen breiten gesellschaftlichen Konsens für die Lösung
    umweltpolitischer Probleme bekommen.

    Herr Umweltminister, Sie haben gerade in Ihrer Rede
    einige Schwerpunkte angesprochen, zum Beispiel den Kli-
    maschutz. Da wird sich während der Haushaltsberatungen
    die Frage stellen, ob beispielsweise die im Haushaltsplan
    vorgesehenen Mittel im Bereich der Gebäudesanierung
    zur Bekämpfung des CO2-Ausstoßes ausreichend sind.Da werden wir die kritische Frage stellen, ob für die Maß-
    nahmen zum Klimaschutz, die Sie so herausstellen, aus-
    reichende Finanzmittel vorgesehen sind.

    Sie haben die interessante Frage bezüglich der Instru-
    mente gestellt, die sich neben der Frage der Finanzier-
    barkeit ergibt. In diesem Zusammenhang haben Sie den
    Emissionshandel angesprochen. Interessant ist aber, dass
    Sie sich, Herr Minister, an keiner Stelle inhaltlich zu dem
    geäußert haben, was Herr Clement vorgeschlagen hat. Wir
    möchten gerne wissen: Stehen Sie zu dem Pool-Modell
    von Wirtschaftsminister Clement oder haben Sie dazu
    eine andere Meinung? Gibt es eine einheitliche Meinung
    von Herrn Clement und Herrn Trittin oder gibt es sie
    nicht? Sie sind der Frage gerade ausgewichen. In den Zei-
    tungen kann man aber lesen, dass das Modell von Herrn
    Clement bei der Europäischen Kommission nicht auf Un-
    terstützung stößt. Der Umweltminister hat sich zu dem ak-
    tuellen Streit hier nicht geäußert. Er hat nicht gesagt, ob
    er sich auf die Seite von Clement schlägt oder nicht.

    Herr Minister, ich muss Ihnen sagen, es reicht nicht
    aus, ein Thema nur anzureißen. Sie müssen hier im Parla-
    ment sagen, ob Sie für einen bestimmten Weg im Emis-
    sionshandel sind oder nicht. Diese Antwort haben Sie
    nicht gegeben. Das ist typisch für Ihr Taktieren: Sie reißen
    Probleme nur an, führen sie aber nicht zur Lösung. Das
    wird die Umweltpolitik auf Dauer beschädigen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Herr Minister, Sie haben den vorbeugenden Hochwas-
    serschutz angesprochen. Das liegt in Ihrer Kompetenz.
    Sie haben darauf hingewiesen, dass man im Auen- und
    im Flussbereich etwas unternehmen kann. Sie haben auf
    die Mittel für den Naturschutz verwiesen. Jetzt wird es
    aber spannend: Wollen Sie damit Gelder für den Natur-
    schutz aus anderen Bereichen für diese Maßnahmen ab-
    ziehen? Verstehen kann ich das. Denn der Minister hat
    kurz vor der Bundestagswahl zu einer großen Konferenz
    zum vorbeugenden Hochwasserschutz eingeladen. Wenn
    man aber jetzt nach der Bundestagswahl in den Haus-
    haltsplan schaut, stellt man fest, dass es keinen konkreten
    Haushaltsposten für diesen Bereich gibt.

    In Presseerklärungen werden Informationen verbreitet,
    die besagen, dass man von 1998 bis 2001 auf Bundes-
    ebene im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe 124 Mil-
    lionen Euro für den vorbeugenden Hochwasserschutz
    ausgegeben hat. Die Zahl muss man sich einmal auf der
    Zunge zergehen lassen: in drei Jahren 124 Millionen Euro.
    Allein Bayern hat in der letzten Zeit pro Haushaltsjahr im
    Durchschnitt 115 Millionen Euro dafür ausgegeben. Das
    ist eine reelle Umweltpolitik und das zeigt, wie finanziell
    schwach Sie in diesem Bereich vertreten sind.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Zum EEG kann ich nur sagen, Herr Minister: Wir sind

    gespannt auf die Novellierung. Wir sind nicht gegen Maß-
    nahmen für die Förderung der erneuerbaren Energien.


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    786


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 787

    Aber wir sind gespannt, ob Sie es tatsächlich schaffen
    werden, neue Schwerpunkte zu setzen. Sie – nicht Sie per-
    sönlich, sondern die Regierung insgesamt – haben sich in
    der letzten Legislaturperiode im Rahmen der Kürzung des
    entsprechenden Programms gegen Biogas und Biomasse
    ausgesprochen. Wir sind gespannt, wie Sie jetzt an eine
    Novellierung herangehen.

    Ich fasse zusammen: Mit diesem Haushalt des Bundes-
    umweltministers wird die erfolglose Umweltpolitik von
    Rot-Grün fortgesetzt. Auch dieser Haushalt zeigt keine in
    sich geschlossene umweltpolitische Konzeption. Er ist in
    Wirklichkeit ein Trauerspiel für die Umweltpolitik. Des-
    halb kann dieser Haushaltsplan nicht die Unterstützung
    der Union finden.

    Vielen Dank, meine Damen und Herren.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)