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ID1501013400

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Begrüßung der Präsidenten der Nationalver- sammlung der Republik Korea, Herr Park Kwan Yong . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 531 A Verabschiedung des Abgeordneten Dr. Ingo Wolf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 531 B Begrüßung der neuen Abgeordneten Gisela Pilz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 531 B Wahl der Abgeordneten Eckhardt Barthel (Berlin), Monika Griefahn, Michael Roth (Heringen), Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg, Günter Nooke, Annette Widmann-Mauz, Volker Beck und Hans- Joachim Otto (Frankfurt) als Mitglieder des Kuratoriums der „Stiftung Denkmal für die er- mordeten Juden Europas“ . . . . . . . . . . . . . . . . 531 B Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 531 C Tagesordnungspunkt 3: a) Abgabe einer Regierungserklärung: NATO-Gipfel am 21./22. November 2002 in Prag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 532 B b) Antrag der Abgeordneten Dr. Friedbert Pflüger, Dr. Wolfgang Schäuble, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Die NATO auf die neuen Gefahren ausrichten (Drucksache 15/44) . . . . . . . . . . . . . . . 532 B Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 532 C Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . . . . . . . 535 C Markus Meckel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 539 B Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . . . . 540 B Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . . . . 540 D Dr. Werner Hoyer FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 541 D Dr. Ludger Volmer BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 543 C Dr. Friedbert Pflüger CDU/CSU . . . . . . . 544 D Dr. Gerd Müller CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 545 D Dr. Peter Struck, Bundesminister BMVg . . . . 547 C Dr. Karl A. Lamers (Heidelberg) CDU/CSU 549 C Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 551 A Monika Heubaum SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 552 B Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . 553 C Tagesordnungspunkt 4: a) Erste Beratung des von den Abgeordne- ten Wolfgang Bosbach, Dr. Norbert Röttgen, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU eingebrach- ten Entwurfs eines Gesetzes zur Ver- besserung des Schutzes der Bevölke- rung vor Sexualverbrechen und anderen schweren Straftaten (Drucksache 15/29) . . . . . . . . . . . . . . . 554 C b) Antrag der Abgeordneten Wolfgang Bosbach, Dr. Norbert Röttgen, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Sozialtherapeutische Maßnahmen für Sexualstraftäter auf den Prüfstand stellen (Drucksache 15/31) . . . . . . . . . . . . . . . 554 C Wolfgang Bosbach CDU/CSU . . . . . . . . . . . 554 D Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . 556 D Sibylle Laurischk FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 559 A Plenarprotokoll 15/10 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 10. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002 I n h a l t : Irmingard Schewe-Gerigk BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 560 B Dr. Norbert Röttgen CDU/CSU . . . . . . . . . . 561 B Christine Lambrecht SPD . . . . . . . . . . . . . . . 564 B Dr. Norbert Röttgen CDU/CSU . . . . . . . . . . 565 D Christine Lambrecht SPD . . . . . . . . . . . . . . . 566 A Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 566 B Jerzy Montag BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 567 A Dr. Jürgen Gehb CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 568 B Joachim Stünker SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 570 B Zusatztagesordnungspunkt 2: Überweisung im vereinfachten Verfah- ren Antrag der Abgeordneten Eckhardt Barthel (Berlin), Ernst Bahr (Neuruppin), weiterer Abgeordneter der Fraktion der SPD sowie der Abgeordneten Dr. Antje Vollmer, Grietje Bettin, weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Den Deutschen Musikrat stärken (Drucksache 15/48) . . . . . . . . . . . . . . . . . 572 D Zusatztagesordnungspunkt 8: Abschließende Beratung ohne Aus- sprache Beschlussempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses zu der Streitsa- che vor dem Bundesverfassungsgericht 2 BVerfGE 3/02 (Drucksache 15/69) . . . . . . . . . . . . . . . . . 573 A Tagesordnungspunkt 5: Wahlen zu Gremien 5 a) Schriftführer gemäß § 3 der Ge- schäftsordnung (Drucksache 15/50) . . . . . . . . . . . . . 573 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Fraktion der CDU/CSU: Be- stimmung des Verfahrens für die Be- rechnung der Stellenanteile der Fraktio- nen im Ausschuss nach Art. 77 Abs. 2 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuss) (Drucksache 15/47) . . . . . . . . . . . . . . . . . 573 B in Verbindung mit 5 b) Ausschuss nach Art. 77 Abs. 2 des Grundgesetzes (Vermittlungsaus- schuss) (Drucksachen 15/51, 15/52, 15/53, 15/54) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 573 B Volker Kauder CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 573 C Wilhelm Schmidt (Salzgitter) SPD . . . . . . . . 574 B Zusatztagesordnungspunkt 4: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion der FDP: Haltung der Bundesregierung zur Situation der öffentlichen Haushalte unter Berücksichtigung der zu erwar- tenden aktuellen Steuerschätzung und der damit möglichen Notwendigkeit ei- nes Haushaltssicherungsgesetzes . . . . . . 575 A Dr. Günter Rexrodt FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 575 A Karl Diller, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . 576 C Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 578 A Christine Scheel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 579 B Steffen Kampeter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 580 B Joachim Poß SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 581 D Carl-Ludwig Thiele FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 583 A Antje Hermenau BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 584 A Ilse Aigner CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . 585 C Ortwin Runde SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 586 D Otto Bernhardt CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 588 A Walter Schöler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 588 D Norbert Schindler CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 590 B Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 591 C Dr. Rainer Wend SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 592 B Tagesordnungspunkt 6: Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Fortentwick- lung der ökologischen Steuerreform (Drucksachen 15/21, 15/71, 15/72) . . . . . 593 B Reinhard Schultz (Everswinkel) SPD . . . . . . 593 D Dr. Michael Meister CDU/CSU . . . . . . . . . . 595 B Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . 597 A Carl-Ludwig Thiele FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 598 A Michael Müller (Düsseldorf) SPD . . . . . . . . 599 A Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 601 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002II Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 603 A Dr. Christian Eberl FDP . . . . . . . . . . . . . 603 D Hans Michelbach CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 604 B Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 605 D Rolf Hempelmann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 606 B Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 607 D Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 612 C Tagesordnungspunkt 7: Erste Beratung des von den Abgeordneten Peter Götz, Dr. Michael Meister, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Neuordnung der Gemeindefinanzen (Gemeindefinanzreformgesetz) (Drucksache 15/30) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 608 A Peter Götz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . 608 B Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 609 B Horst Schild SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 610 C Dr. Andreas Pinkwart FDP . . . . . . . . . . . . . . 614 B Christine Scheel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 615 D Peter Götz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 616 B Jochen-Konrad Fromme CDU/CSU . . . . 617 B Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 618 D Dr. Andreas Pinkwart FDP . . . . . . . . . . . 619 D Georg Fahrenschon CDU/CSU . . . . . . . . . . . 620 C Bernd Scheelen SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 622 D Peter Götz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 623 D Tagesordnungspunkt 8: a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Regelung des Urheber- rechts in der Informationsgesell- schaft (Drucksache 15/38) . . . . . . . . . . . . . . 625 A b) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu den WIPO-Verträgen vom 20. Dezember 1996 über Urhe- berrecht sowie über Darbietungen und Tonträger (Drucksache 15/15) . . . . . . . . . . . . . . 625 B Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . 625 B Günter Krings CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 626 C Grietje Bettin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 629 A Rainer Funke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 629 D Dirk Manzewski SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 630 C Tagesordnungspunkt 9: Antrag der Abgeordneten Dr. Werner Hoyer, Jörg van Essen, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion der FDP: Rechtssi- cherheit für die bewaffneten Einsätze deutscher Streitkräfte schaffen – ein Ge- setz zurMitwirkung des Deutschen Bun- destages bei Auslandseinsätzen der Bun- deswehr einbringen (Drucksache 15/36) . . . . . . . . . . . . . . . . . 632 C Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 632 D Christine Lambrecht SPD . . . . . . . . . . . . . . . 634 A Thomas Kossendey CDU/CSU . . . . . . . . . . . 635 B Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 636 D Dr. Andreas Schockenhoff CDU/CSU . . . . . 638 B Ulrike Merten SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 639 B Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . 640 A Dr. Christoph Zöpel SPD . . . . . . . . . . . . . . . 641 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 643 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 645 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002 III (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002 531 10. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002 Beginn: 9.00 Uhr
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    Dr. Christoph Zöpel Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002 645 (C)(A) Daub, Helga FDP 14.11.2002* Dr. Däubler-Gmelin, SPD 14.11.2002 Herta Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 14.11.2002 Fritz, Erich G. CDU/CSU 14.11.2002 Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 14.11.2002 Gradistanac, Renate SPD 14.11.2002 Freiherr von und zu CDU/CSU 14.11.2002 Guttenberg, Karl-Theodor entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenografischen Bericht Hoffmann (Chemnitz), SPD 14.11.2002 Jelena Kubicki, Wolfgang FDP 14.11.2002 Lietz, Ursula CDU/CSU 14.11.2002 Möllemann, Jürgen W. FDP 14.11.2002 Nitzsche, Henry CDU/CSU 14.11.2002 Rossmanith, Kurt J. CDU/CSU 14.11.2002* * für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Reinhard Loske


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Es gibt in den verschiedenen Sektoren unterschiedliche

    Entwicklungen. Ich habe gerade vom Bereich der priva-
    ten Haushalte und vom Bereich des Verkehrs gesprochen.
    Im Verkehrsbereich ist es so, dass der Rückgang in den
    Jahren 2000 und 2001 – die Prognosen des Mineralöl-
    wirtschaftsverbandes gehen auch für 2002 davon aus – bei
    2 bis 3 Prozent pro anno gelegen hat. Bei den privaten
    Haushalten bestehen ähnliche Größenordnungen. Im Be-
    reich der Industrie hat es beim CO2-Ausstoß, nachdem erzwischen 1990 und 1993 durch die Entwicklung in den
    neuen Bundesländern dramatisch gesunken ist, einen
    leichten Anstieg gegeben. Das hat mit der Inbetriebnahme
    eines großen Kohlekraftwerks in den neuen Bundeslän-
    dern zu tun. Insofern stimmt das, was Sie sagen.

    Mein abschließendes Argument gilt der Verwendung
    derMittel aus der Ökosteuer –meine Redezeit geht lei-
    der schon dem Ende zu –. Auch hier erzählen Sie Mär-
    chen. Durch die Ökosteuer fließen im nächsten Jahr
    18,4 Milliarden Euro in den Bundeshaushalt. Davon wer-
    den knapp 17 Milliarden Euro für die Rente verwendet;
    das sind über 90 Prozent. Das heißt, diese ökologische
    Steuerreform ist im Wesentlichen aufkommensneutral.


    (Hans Michelbach [CDU/CSU]: Das merkt keiner!)


    230 Millionen Euro fließen in das Marktanreizprogramm
    für erneuerbare Energien, 150 Millionen Euro in die Alt-
    bausanierung. Nur die verbleibenden 7 Prozent werden
    für die Haushaltskonsolidierung verwendet. Das ist – das
    gebe ich zu – ein kurzfristiges Abweichen vom Pfad der
    Tugend der Aufkommensneutralität. Dorthin wollen wir
    wieder zurück.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Das war der Sündenfall!)


    Das ist bestensfalls ein Sonderopfer. Aber 93 Prozent ge-
    hen in die Rentenversicherung und in die Ökologie. Das
    ist gut so.

    Danke schön.

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Rente hat nichts mit Ökologie zu tun!)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Ich erteile das Wort dem Kollegen Hans Michelbach,

CDU/CSU-Fraktion.

(Jörg Tauss [SPD]: Der große Ökoexperte!)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Hans Michelbach


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Kolleginnen und Kolle-

    gen! Wirtschaft und Verbraucher kapitulieren vor dem rot-
    grünen Steuerdruck in Deutschland: immer mehr Steuern,

    immer mehr Abgaben, immer mehr Staat. Der rot-grüne
    Erhöhungskurs stürzt unser Land in eine gefährliche De-
    pression.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Außer im rot-grün regierten Deutschland findet man in
    Europa keine Regierung, die der eigenen Wirtschaft so
    viel Schaden zufügt. Obwohl sich Deutschland in einer
    konjunkturell schwierigen Phase befindet, soll die Wirt-
    schaft bis 2006 mit weiteren 35 Milliarden Euro an Steu-
    ern belastet werden. Hinzu kommen 36 Milliarden Euro
    durch die Erhöhung von Abgaben.

    Kein Wunder, dass wir aufgrund der hohen Belastung
    mit Steuern und Abgaben einen ungeheuerlichen Wachs-
    tumseinbruch erleben. Kein Wunder, dass wir derzeit
    eine Beschleunigung der Insolvenzwelle und eine Er-
    höhung der Zahl der Betriebsschließungen sowie der Be-
    triebsverlagerungen ins Ausland erleben. Kein Wunder,
    dass häufig die Geschäftstätigkeit in Staaten mit besseren
    steuerlichen Rahmenbedingungen verlegt wird. Kein
    Wunder, dass ein weiterer Arbeitsplatzabbau mit horren-
    den Folgen für die Sozialsysteme stattfindet. Herr Minis-
    ter Trittin, das ist die einzige Wirkung Ihrer Ökosteuer.
    Nachhaltig ist bei Ihnen nur die laufende Erhöhung der
    Steuern.

    Unser Konzept lautet dagegen: mehr Eigenverantwor-
    tung, mehr Leistung, mehr Wachstum und mehr Entbüro-
    kratisierung. Ihre rot-grüne Steuerpolitik hat die Grenzen
    der Zumutbarkeit, der Belastbarkeit und vor allem der
    ökonomischen Vernunft weit überschritten.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Trotzdem wird heute eine Fortsetzung der ökologi-

    schen Steuerreform mit neuen Belastungen für Wirtschaft
    und Bürger beschlossen. Das rot-grüne Abkassiermodell
    läuft geradezu auf vollen Touren. Der Herr Bundesfi-
    nanzminister zieht es vor, nicht selbst in die Debatte ein-
    zusteigen; er überlässt es den Ökofantasten und den Öko-
    ideologen.


    (Rolf Hempelmann [SPD]: Auf eurer Seite?)

    Wir haben ein Problem mit den Finanzen und der Ver-
    schuldung in diesem Land. Dazu müsste er etwas sagen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Es wird zu Steuererhöhungen kommen: für Erdgas und

    Flüssiggas um 58 Prozent und für schweres Heizöl um
    40 Prozent. Energieintensive Unternehmen und die Land-
    und Forstwirtschaft werden 200 Prozent mehr Steuern zah-
    len. In nächster Zeit sollen die Mindeststeuer, die Wert-
    zuwachssteuer, die Firmenwagensteuer, die Organschaft-
    steuer, die Werbeartikelsteuer, die Warenvorratsteuer, die
    Gewerbesteuerrevitalisierung, die Erbschaftsteuerverschär-
    fung, die Vermögensteuerwiedereinführung und die Mehr-
    wertsteuererhöhung hinzukommen. Das ist der Weg in den
    totalen rot-grünen Steuerstaat.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Lachen bei der SPD)


    Das ist nichts anderes als eine rot-grüne Steuerorgie.
    Die Leute haben diese Erhöhungen der Steuern und Ab-
    gaben satt und die Firmen können es sich nicht mehr leis-


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    604


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)






    ten. Meine Damen und Herren, Deutschland kann sich
    Rot-Grün nicht mehr leisten.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Das alles ist dazu angetan, unser Land endgültig in die

    Staatswirtschaft zu führen. Zur Vernebelung nennt sich
    das bei Rot-Grün dann Steuervergünstigungsabbaugesetz
    oder, wie Sie es nennen, ökologische Steuerreform. Mit
    diesen Bezeichnungen betreiben Sie nichts anderes als ei-
    nen Etikettenschwindel, um Steuererhöhungen zu ver-
    schleiern. In wenigen Wochen steigt die Ökosteuer um
    eine weitere Stufe, obwohl, so die Hiobsbotschaft, damit
    das Wachstum vernichtet und die Arbeitslosenzahl erhöht
    wird; außerdem werden die Steuereinnahmen einbrechen.
    Hinzu kommt das Defizitverfahren durch die Europäische
    Union. Die Ökospezialisten und Ökoideologen von Rot-
    Grün bleiben beratungsrestistent. Es wird nur noch Flick-
    schusterei betrieben, und zwar nach dem Motto: Augen zu
    und durch!

    Diese Bundesregierung hat bisher vor allem Schaden
    angerichtet und die Menschen sowie unsere Wirtschaft
    verunsichert; das ist die Situation. Kolleginnen und Kol-
    legen von Rot-Grün, nehmen Sie endlich zur Kenntnis:
    Unsere Volkswirtschaft steckt in einer schweren Krise.


    (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Wohl wahr!)

    Ihr Versagen in der Wirtschafts-, Steuer- und Arbeits-
    marktpolitik ist die Ursache für dieses Debakel.


    (Albert Schmidt [Hitzhofen] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Wenn ich Ihnen noch länger zuhören muss, wird mir ganz schlecht!)


    Dass die Bundesregierung in dieser Situation zu weite-
    ren Steuer- und Abgabenerhöhungen greift, zeigt das Aus-
    maß der Unfähigkeit zur ökonomischen Vernunft. Es gibt
    in Deutschland einen Verlust an Wettbewerbsfähigkeit.
    Ich sage Ihnen, was die Ökosteuer für die Betriebe letz-
    ten Endes bedeutet: Die Ökosteuer ist für sie kostenstei-
    gernd und wettbewerbsschädigend. Für Verbraucher und
    Mieter ist sie preissteigernd und unsozial. Sie hat schon
    jetzt zu unsozialen Preissteigerungen insbesondere für
    den kleinen Mann und die Menschen im ländlichen Raum
    geführt.

    Auf der Abgabenseite hat sie nichts bewirkt! Sie haben
    eine Erhöhung der Rentenversicherungsbeiträge zu ver-
    antworten. Deshalb ist Ihr Traum von der These, dass Sie
    die Energie verteuern, um den Faktor Arbeit verbilligen
    zu können, letzten Endes wie eine Seifenblase zerplatzt.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Leider wahr!)


    Ich möchte Ihnen noch einmal in Erinnerung rufen, zu
    welchen Preissteigerungen das führt: Ein Vierpersonen-
    haushalt zahlt im Jahr schon jetzt 479 Euro Ökosteuer.


    (Jörg Tauss [SPD]: Was?)

    Ein mittelständischer Industriebetrieb muss im Jahr 2003
    durchschnittlich 100 000 Euro Ökosteuer zahlen. Das sind
    70 000 Euro mehr als im Vorjahr. Gleichzeitig steigen die
    Sozialversicherungskosten um 120 000 Euro. Das kann
    doch nur zu weiteren Investitionsverweigerungen und Ar-

    beitsplatzverlusten führen; das ist Fakt. Sie belasten die
    Wirtschaft. Sie testen die deutsche Wirtschaft auf ihre Be-
    lastungsfähigkeit und wundern sich dann, dass es in die-
    sem Land immer mehr Arbeitslose gibt.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Rot-Grün hat unser Land zum Sanierungsfall gemacht.
    Dabei haben Sie sich einer Beitrags-, Schulden- und Steu-
    erlüge bedient. Wir müssen deutlich sehen, dass diese Po-
    litik nicht länger fortgesetzt werden kann.

    Es ist ein Skandal, dass der Bundesfinanzminister nicht
    den Mut hat, diese Steuererhöhung persönlich zu vertre-
    ten. Wahrscheinlich hat er sich in seinen Steuer- und
    Schuldenstaat zurückgezogen.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Er ist fertig mit den Nerven!)


    Im Arbeiter- und Bauernstaat hat man die Öffentlichkeit
    letzten Endes auch gescheut.


    (Widerspruch bei der SPD)

    Er hätte die Steuererhöhung hier vertreten müssen, meine
    Damen und Herren. Er würgt die Binnennachfrage ab,
    wodurch er unserem Land einen Bärendienst erweist. Er
    sollte zurücktreten und den Weg für einen finanzpoliti-
    schen Neuanfang frei machen. Das wäre richtig, damit es
    in Deutschland wieder aufwärts geht.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Michael Müller [Düsseldorf] [SPD]: Unglaublich! – Dr. Uwe Küster [SPD]: Er ist aber nicht Staatsratsvorsitzender! – Albert Schmidt [Hitzhofen] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ich bin völlig deprimiert nach der Rede des Kollegen Michelbach!)