Rede:
ID1501012800

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 11
    1. der: 2
    2. Nächster: 1
    3. Redner: 1
    4. in: 1
    5. Debatte: 1
    6. ist: 1
    7. KollegeDr.: 1
    8. Loske,: 1
    9. Bündnis: 1
    10. 90/Die: 1
    11. Grünen.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Begrüßung der Präsidenten der Nationalver- sammlung der Republik Korea, Herr Park Kwan Yong . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 531 A Verabschiedung des Abgeordneten Dr. Ingo Wolf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 531 B Begrüßung der neuen Abgeordneten Gisela Pilz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 531 B Wahl der Abgeordneten Eckhardt Barthel (Berlin), Monika Griefahn, Michael Roth (Heringen), Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg, Günter Nooke, Annette Widmann-Mauz, Volker Beck und Hans- Joachim Otto (Frankfurt) als Mitglieder des Kuratoriums der „Stiftung Denkmal für die er- mordeten Juden Europas“ . . . . . . . . . . . . . . . . 531 B Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 531 C Tagesordnungspunkt 3: a) Abgabe einer Regierungserklärung: NATO-Gipfel am 21./22. November 2002 in Prag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 532 B b) Antrag der Abgeordneten Dr. Friedbert Pflüger, Dr. Wolfgang Schäuble, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Die NATO auf die neuen Gefahren ausrichten (Drucksache 15/44) . . . . . . . . . . . . . . . 532 B Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 532 C Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . . . . . . . 535 C Markus Meckel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 539 B Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . . . . 540 B Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . . . . 540 D Dr. Werner Hoyer FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 541 D Dr. Ludger Volmer BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 543 C Dr. Friedbert Pflüger CDU/CSU . . . . . . . 544 D Dr. Gerd Müller CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 545 D Dr. Peter Struck, Bundesminister BMVg . . . . 547 C Dr. Karl A. Lamers (Heidelberg) CDU/CSU 549 C Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 551 A Monika Heubaum SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 552 B Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . 553 C Tagesordnungspunkt 4: a) Erste Beratung des von den Abgeordne- ten Wolfgang Bosbach, Dr. Norbert Röttgen, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU eingebrach- ten Entwurfs eines Gesetzes zur Ver- besserung des Schutzes der Bevölke- rung vor Sexualverbrechen und anderen schweren Straftaten (Drucksache 15/29) . . . . . . . . . . . . . . . 554 C b) Antrag der Abgeordneten Wolfgang Bosbach, Dr. Norbert Röttgen, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Sozialtherapeutische Maßnahmen für Sexualstraftäter auf den Prüfstand stellen (Drucksache 15/31) . . . . . . . . . . . . . . . 554 C Wolfgang Bosbach CDU/CSU . . . . . . . . . . . 554 D Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . 556 D Sibylle Laurischk FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 559 A Plenarprotokoll 15/10 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 10. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002 I n h a l t : Irmingard Schewe-Gerigk BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 560 B Dr. Norbert Röttgen CDU/CSU . . . . . . . . . . 561 B Christine Lambrecht SPD . . . . . . . . . . . . . . . 564 B Dr. Norbert Röttgen CDU/CSU . . . . . . . . . . 565 D Christine Lambrecht SPD . . . . . . . . . . . . . . . 566 A Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 566 B Jerzy Montag BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 567 A Dr. Jürgen Gehb CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 568 B Joachim Stünker SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 570 B Zusatztagesordnungspunkt 2: Überweisung im vereinfachten Verfah- ren Antrag der Abgeordneten Eckhardt Barthel (Berlin), Ernst Bahr (Neuruppin), weiterer Abgeordneter der Fraktion der SPD sowie der Abgeordneten Dr. Antje Vollmer, Grietje Bettin, weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Den Deutschen Musikrat stärken (Drucksache 15/48) . . . . . . . . . . . . . . . . . 572 D Zusatztagesordnungspunkt 8: Abschließende Beratung ohne Aus- sprache Beschlussempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses zu der Streitsa- che vor dem Bundesverfassungsgericht 2 BVerfGE 3/02 (Drucksache 15/69) . . . . . . . . . . . . . . . . . 573 A Tagesordnungspunkt 5: Wahlen zu Gremien 5 a) Schriftführer gemäß § 3 der Ge- schäftsordnung (Drucksache 15/50) . . . . . . . . . . . . . 573 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Fraktion der CDU/CSU: Be- stimmung des Verfahrens für die Be- rechnung der Stellenanteile der Fraktio- nen im Ausschuss nach Art. 77 Abs. 2 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuss) (Drucksache 15/47) . . . . . . . . . . . . . . . . . 573 B in Verbindung mit 5 b) Ausschuss nach Art. 77 Abs. 2 des Grundgesetzes (Vermittlungsaus- schuss) (Drucksachen 15/51, 15/52, 15/53, 15/54) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 573 B Volker Kauder CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 573 C Wilhelm Schmidt (Salzgitter) SPD . . . . . . . . 574 B Zusatztagesordnungspunkt 4: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion der FDP: Haltung der Bundesregierung zur Situation der öffentlichen Haushalte unter Berücksichtigung der zu erwar- tenden aktuellen Steuerschätzung und der damit möglichen Notwendigkeit ei- nes Haushaltssicherungsgesetzes . . . . . . 575 A Dr. Günter Rexrodt FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 575 A Karl Diller, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . 576 C Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 578 A Christine Scheel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 579 B Steffen Kampeter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 580 B Joachim Poß SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 581 D Carl-Ludwig Thiele FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 583 A Antje Hermenau BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 584 A Ilse Aigner CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . 585 C Ortwin Runde SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 586 D Otto Bernhardt CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 588 A Walter Schöler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 588 D Norbert Schindler CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 590 B Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 591 C Dr. Rainer Wend SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 592 B Tagesordnungspunkt 6: Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Fortentwick- lung der ökologischen Steuerreform (Drucksachen 15/21, 15/71, 15/72) . . . . . 593 B Reinhard Schultz (Everswinkel) SPD . . . . . . 593 D Dr. Michael Meister CDU/CSU . . . . . . . . . . 595 B Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . 597 A Carl-Ludwig Thiele FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 598 A Michael Müller (Düsseldorf) SPD . . . . . . . . 599 A Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 601 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002II Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 603 A Dr. Christian Eberl FDP . . . . . . . . . . . . . 603 D Hans Michelbach CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 604 B Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 605 D Rolf Hempelmann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 606 B Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 607 D Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 612 C Tagesordnungspunkt 7: Erste Beratung des von den Abgeordneten Peter Götz, Dr. Michael Meister, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Neuordnung der Gemeindefinanzen (Gemeindefinanzreformgesetz) (Drucksache 15/30) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 608 A Peter Götz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . 608 B Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 609 B Horst Schild SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 610 C Dr. Andreas Pinkwart FDP . . . . . . . . . . . . . . 614 B Christine Scheel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 615 D Peter Götz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 616 B Jochen-Konrad Fromme CDU/CSU . . . . 617 B Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 618 D Dr. Andreas Pinkwart FDP . . . . . . . . . . . 619 D Georg Fahrenschon CDU/CSU . . . . . . . . . . . 620 C Bernd Scheelen SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 622 D Peter Götz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 623 D Tagesordnungspunkt 8: a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Regelung des Urheber- rechts in der Informationsgesell- schaft (Drucksache 15/38) . . . . . . . . . . . . . . 625 A b) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu den WIPO-Verträgen vom 20. Dezember 1996 über Urhe- berrecht sowie über Darbietungen und Tonträger (Drucksache 15/15) . . . . . . . . . . . . . . 625 B Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . 625 B Günter Krings CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 626 C Grietje Bettin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 629 A Rainer Funke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 629 D Dirk Manzewski SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 630 C Tagesordnungspunkt 9: Antrag der Abgeordneten Dr. Werner Hoyer, Jörg van Essen, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion der FDP: Rechtssi- cherheit für die bewaffneten Einsätze deutscher Streitkräfte schaffen – ein Ge- setz zurMitwirkung des Deutschen Bun- destages bei Auslandseinsätzen der Bun- deswehr einbringen (Drucksache 15/36) . . . . . . . . . . . . . . . . . 632 C Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 632 D Christine Lambrecht SPD . . . . . . . . . . . . . . . 634 A Thomas Kossendey CDU/CSU . . . . . . . . . . . 635 B Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 636 D Dr. Andreas Schockenhoff CDU/CSU . . . . . 638 B Ulrike Merten SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 639 B Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . 640 A Dr. Christoph Zöpel SPD . . . . . . . . . . . . . . . 641 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 643 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 645 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002 III (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002 531 10. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Dr. Christoph Zöpel Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002 645 (C)(A) Daub, Helga FDP 14.11.2002* Dr. Däubler-Gmelin, SPD 14.11.2002 Herta Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 14.11.2002 Fritz, Erich G. CDU/CSU 14.11.2002 Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 14.11.2002 Gradistanac, Renate SPD 14.11.2002 Freiherr von und zu CDU/CSU 14.11.2002 Guttenberg, Karl-Theodor entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenografischen Bericht Hoffmann (Chemnitz), SPD 14.11.2002 Jelena Kubicki, Wolfgang FDP 14.11.2002 Lietz, Ursula CDU/CSU 14.11.2002 Möllemann, Jürgen W. FDP 14.11.2002 Nitzsche, Henry CDU/CSU 14.11.2002 Rossmanith, Kurt J. CDU/CSU 14.11.2002* * für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Peter Paziorek


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Das, was

    Rot-Grün hier vorlegt, ist keine ökologische Weiterent-
    wicklung, sondern eine umweltpolitische Bankrotterklä-
    rung. Sie benutzen die Umweltpolitik nur, um von Ihrer
    gescheiterten Fiskalpolitik abzulenken.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Sie haben leider die Umweltpolitik zu einem bloßen

    Instrument der Finanzpolitik degradiert. Eine umwelt-
    politische Sinnhaftigkeit ist bei Ihrem Vorgehen nicht zu
    erkennen, und zwar aus folgenden Gründen:

    Erstens. Die ökologische Lenkungswirkung dieser
    Ökosteuer ist nicht nur zweifelhaft, sie ist bis jetzt noch
    gar nicht nachgewiesen.


    (Jörg Tauss [SPD]: Falsch!)

    Herr Minister Trittin, Sie argumentieren – vorhin, aber
    auch sonst immer – mit dem tatsächlich vorhandenen
    Rückgang des Kraftstoffeinsatzes im Automobilbe-
    reich. Es gibt aber noch keine Untersuchung, die dar-
    legt, ob dieser Rückgang im Wesentlichen durch die Öl-
    preisverteuerungen oder durch andere Maßnahmen wie
    zum Beispiel die bessere Antriebstechnik bewirkt wor-
    den ist.


    (Albert Schmidt [Hitzhofen] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Aber warum kaufen die Leute die bessere Antriebstechnik?)


    Man muss dazu sagen: Diese technologische Entwick-
    lung im Automobilbereich ist nicht erst 1999 eingetreten.
    Diese hat schon Anfang der 90er-Jahre begonnen. Wie
    können Sie diese Verbesserung in der Antriebstechnik mit
    Ihrer Ökosteuer begründen?


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Aber auch bei der viel zitierten Anhörung am Dienstag

    sind weitere Fragen offen geblieben, zum Beispiel zum
    Stromverbrauch. Das RWI hat bei der Anhörung am
    Dienstag dargelegt, dass in Deutschland der spezifische
    Stromverbrauch deutlich zurückgegangen ist, obwohl
    durch die Liberalisierung die Strompreise zurückgeführt
    worden sind. Es gibt nämlich in der deutschen Industrie

    schon seit Jahren Umstellungsverfahren in beträchtlichem
    Umfang,


    (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Richtig!)

    die langfristig spezifische Einsparungen in einer Größen-
    ordnung von bis zu 35 Prozent gegenüber 1990 bringen
    werden. Dies ist also noch mehr als das, was die Selbst-
    verpflichtung der deutschen Wirtschaft beinhaltet. Inte-
    ressant ist: In der vorliegenden schriftlichen Stellung-
    nahme des RWI für die Anhörung am Dienstag wurde
    nachgewiesen, dass dies nichts mit einem Preisimpuls
    über die Ökosteuer zu tun hat, sondern dass der Stromkos-
    tenblock ein entscheidender Wettbewerbsfaktor ist, der
    trotz der Preisrückgänge seinen Beitrag zur weiteren Kos-
    tenreduzierung in der deutschen Wirtschaft leisten muss.

    Die Frage ist doch nur: Warum belohnen Sie diese Ak-
    tivitäten nicht? Warum bestrafen Sie diese Aktivitäten? So
    wie Sie heute hier argumentieren und wie auch Sie, Herr
    Minister, heute hier argumentiert haben, senden Sie doch
    eine für die Umweltpolitik fatale Botschaft aus. Diese
    Botschaft lautet: Sie können noch so viel in der Umwelt-
    politik, bei der Reduzierung des Energieeinsatzes oder bei
    der Reduzierung des CO2-Ausstoßes erreichen, wir wer-den immer auf die Idee kommen, Sie zu Sündenböcken zu
    degradieren, und weiter an der Steuerschraube drehen. Sie
    können machen, was Sie wollen, wir werden Sie immer
    wieder finanziell bestrafen. – Ich sage Ihnen ganz deut-
    lich: Dafür wollen wir die Umweltpolitik in Deutschland
    nicht benutzen, meine Damen und Herren.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Wir müssen weiter berücksichtigen: Der verminderte

    Heizölverbrauch steht in einem größeren Zusammen-
    hang, nämlich mit den milden Wintern in den letzten Jah-
    ren und weniger mit der vermeintlichen Segnung durch die
    Ökosteuer. Wichtig ist, dass der Verbrauch von Benzin
    zum Beispiel deshalb zurückgegangen ist, weil sich viele
    Autofahrer heute durch den Tanktourismus einen Preis-
    vorteil holen.


    (Lachen bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Die vorliegenden Zahlen sind in der Tat bedauerlich. Sie
    haben noch gar nicht realisiert, dass man heute mit einem
    LKW von Warschau bis nach Paris durchfahren kann,
    ohne in Deutschland zu tanken.


    (Albert Schmidt [Hitzhofen] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Wollen wir das Warschauer Niveau einführen? Was wollen Sie damit sagen?)


    Dadurch wird der CO2-Ausstoß nicht reduziert, aber wirstellen fest: In Deutschland wird nicht mehr bei der
    Durchreise getankt. Dadurch dass diese LKWs nicht mehr
    in Deutschland betankt werden, sinkt in der Statistik für
    unser Land automatisch der Benzin- und Dieselverbrauch.
    Weshalb lachen Sie darüber?


    (Albert Schmidt [Hitzhofen] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Wollen wir das Warschauer Niveau einführen?)


    Wir stellen fest: Sie haben gerade einen Mechanismus
    bewirkt, der letztlich umweltpolitisch nicht sinnvoll ist,

    Michael Müller (Düsseldorf)





    Dr. Peter Paziorek
    sondern nur Vermeidungsstrategien im falschen Sinne
    eröffnet. Das ist äußerst bedenklich.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Sie betonen immer die Erfolge. Ich würde von Ergeb-
    nissen und nicht von Erfolgen beim Klimaschutz spre-
    chen, denn dann müssten wir viel weiter sein. Die Ergeb-
    nisse beim Klimaschutz, die Sie in einem Atemzug mit
    der Ökosteuer nennen, haben – das muss man klar und
    deutlich sagen – nichts mit einer etwaigen Lenkungswir-
    kung dieser Ökosteuer zu tun. Es ist ganz wichtig, das
    herauszustellen. Die umweltpolitischen Erfolge dieser
    Steuer, die Sie immer unterstreichen, können Sie bis zum
    heutigen Tage wissenschaftlich tatsächlich gar nicht bele-
    gen. Das ist die wichtige Botschaft, die heute von dieser
    Debatte ausgehen muss.


    (Horst Kubatschka [SPD]: Eine falsche Botschaft!)


    Wenn Sie den Mut hätten, etwas umweltpolitisch wirklich
    Sinnvolles zu tun, würden zum Beispiel die Beträge zur
    Verbesserung im Gebäudebereich – Sie haben gar keine
    Beträge genannt, Herr Minister Trittin, Sie haben gerade
    gesagt: wir wollen ein Sanierungsprogramm auflegen –,
    bedeutend höher sein als die von Ihnen tatsächlich veran-
    schlagten 150 Millionen Euro. Über 1 Milliarde Euro aus
    der Ökosteuer wollen Sie jetzt in den Haushalt stecken.
    Warum stecken Sie denn nur 150 Millionen Euro in die
    Sanierung des Gebäudebestandes,


    (Albert Schmidt [Hitzhofen] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Das ist viel mehr, als Sie je hineingesteckt haben!)


    wo wir doch wissen, dass 25 bis 30 Prozent des CO2-Aus-stoßes in Deutschland tatsächlich durch die Gebäudeer-
    wärmung erfolgen? Warum stecken Sie dann nicht 50 Pro-
    zent, also über 500 Millionen Euro, in diesen
    umweltpolitisch wichtigen Bereich? Weil Sie es gar nicht
    wollen.


    (Zuruf vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Warum haben Sie es denn nie gemacht?)


    Das Umweltpolitische ist doch nur vorgeschoben. Sie
    brauchen diese Einnahmen tatsächlich, um Ihre Haus-
    haltslöcher zu sanieren. Das ist der umweltpolitische Vor-
    wurf, den man Ihnen machen kann.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Zweitens. Eine Ökosteuer kann nur dann zur Lösung

    der Umweltprobleme beitragen, wenn sie einerseits Ver-
    brauchern und Unternehmen ökonomische Anreize für
    eine nachhaltige Konsum- und Produktionsweise gibt und
    andererseits verbleibende Einnahmen der Umweltpolitik
    zur Verfügung stellt. Bei der Anreizwirkung versagt Ihre
    Konstruktion der Ökosteuer. Man muss klar und deutlich
    als Ergebnis hier festhalten: Die privaten Haushalte sind
    bei der gegenwärtig vorgesehenen Regelung, die Sie auf
    den Tisch legen, die Nettozahler der Reform. Sie haben
    keine Möglichkeiten, sich zu entlasten. Das hängt damit
    zusammen, dass Sie die Erdgassteuer drastisch erhöhen,
    aber letztlich auch damit, dass Sie umweltpolitisch rich-

    tiges Verhalten gar nicht belohnen wollen. Das ist ja gar
    nicht Ihr Interesse. Sie wollen ja mehr Geld einnehmen
    und können deshalb gar nicht auf Anreize setzen. Sie kön-
    nen nicht auf Belohnung setzen, sondern Sie müssen eine
    Steuer so konzipieren, dass auch diejenigen, die sich um-
    weltpolitisch richtig verhalten, letztlich doch zur Finan-
    zierung Ihrer Steuer beitragen. Das ist umweltpolitisch
    äußerst bedenklich.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Drittens. Eine der ökologischen Hauptschwächen der

    Ökosteuer ist, dass sie nicht gezielt am Schadstoffgehalt
    der einzelnen Energieträger ansetzt, sondern Energie un-
    spezifisch, rein willkürlich besteuert.


    (Albert Schmidt [Hitzhofen] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Das stimmt nicht!)


    Der Energiegehalt von Erdgas wird nach Ihrem Gesetz-
    entwurf stärker belastet als der von leichtem Heizöl. Beim
    Kohlenstoffgehalt – dieser ist sehr wichtig für eine Poli-
    tik zur Reduzierung der CO2-Emissionen – ist die Belas-tung von Erdgas nahezu zweimal so hoch. Wie wollen Sie
    das klimapolitisch begründen? Ich sage Ihnen ganz deut-
    lich: Sie können das klimapolitisch gar nicht begründen,
    weil die Zahlen offenkundig sind. Damit steht fest: Die
    Ökosteuer ist auch ein Schlag gegen die bisherigen ge-
    meinsam formulierten Grundsätze der Klimaschutzpoli-
    tik. Deshalb ist auch der jetzt vorliegende Gesetzentwurf
    abzulehnen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Viertens. Die von Ihnen konzipierte ökologische Steu-

    erreform hat keine überzeugende Verknüpfung – Herr
    Schultz, hier muss ich Ihnen eindeutig widersprechen –
    mit den übrigen einschlägigen umweltpolitischen Instru-
    menten wie der Selbstverpflichtung der deutschen Wirt-
    schaft, dem Emissionshandel, der eingeführt werden soll,
    und dem weiteren ordnungsrechtlichen Instrumentarium.
    Es gibt in Deutschland zum Beispiel das ordnungsrecht-
    liche Instrumentarium der Kleinfeuerungsanlagenverord-
    nung. Diese bewirkt, dass zum 1. Januar 2003 Umstellun-
    gen bei Heizungsanlagen vorgenommen werden müssen.
    Ich frage Sie: Warum setzen Sie hier noch eine Ökosteuer
    drauf, wenn Sie das schon vorher ordnungsrechtlich gere-
    gelt haben? An diesem Beispiel wird doch deutlich, dass
    Sie nur abkassieren wollen und dass Sie in Wirklichkeit
    keine Änderung des Verhaltens der Menschen bewirken
    wollen.

    Deshalb sage ich: Ihre ökologische Steuerreform steht
    in keinem Zusammenhang mit den übrigen Instrumenten
    der Umweltpolitik. Sie verspielen mit der weiteren Er-
    höhung der so genannten Ökosteuer die Glaubwürdigkeit
    der ökologischen Steuerreform. Deshalb wäre es aus un-
    serer Sicht wichtig und ehrlich, wenn Sie das Kind beim
    Namen nennen würden. Nennen Sie die Ökosteuer Ren-
    tensicherungssteuer oder Haushaltskonsolidierungssteuer,
    aber nicht Ökosteuer!


    (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Richtig!)

    Auch wir wollen eine Ökosteuer.


    (Zurufe von der SPD: Jetzt aber!)



    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    602


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)






    Sie muss aber andere Bestandteile beinhalten. Für die
    Ökosteuer in der jetzigen Form gibt es keine ökologische
    Begründung. Deshalb werden wir den vorliegenden Ge-
    setzentwurf aus Umweltgründen ablehnen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Nächster Redner in der Debatte ist der Kollege

Dr. Loske, Bündnis 90/Die Grünen.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Reinhard Loske


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Der

    Gesetzentwurf, den wir heute vorlegen, dient dem Abbau
    umweltschädlicher Subventionen, der Verbesserung der
    Lenkungswirkung der ökologischen Steuerreform und der
    Förderung ökologischer Investitionen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Erstens: der Subventionsabbau.Wir erhöhen – das ist
    schon gesagt worden – den Regelsteuersatz für das pro-
    duzierende Gewerbe von 20 auf 60 Prozent. Wir führen
    beim Spitzensteuersatz einen Ausgleichsmechanismus
    ein, der auch energieintensiven Unternehmen Anreize
    zum sparsamen Umgang mit Energie gibt. Summa sum-
    marum bauen wir durch diese Maßnahme Subventionen
    in Höhe von 400 Millionen Euro ab. Gerade die Libera-
    len, die sich so gerne als Kämpfer gegen Subventionen
    darstellen, sind in dieser Frage vollkommen unglaubwür-
    dig.


    (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Wer hat denn die Subventionen eingeführt?)


    Die Europäische Union hat immer darauf hingewiesen,
    dass Subventionen zeitlich befristet und degressiv gestal-
    tet sein müssen. Das setzen wir mit dem vorliegenden Ge-
    setzentwurf um. Insofern ist er ein ganz klarer Beitrag
    zum Subventionsabbau.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der SPD)


    Zweitens: die Lenkungswirkung.Der Minister hat be-
    reits darauf hingewiesen, dass seit drei Jahren die CO2-Emissionen im Bereich des Verkehrs und der privaten
    Haushalte kontinuierlich zurückgehen. Beim Verkehr sind
    es etwa 2 bis 3 Prozent jährlich. Das ist ein klarer Trend-
    bruch. Das ist im Wesentlichen auf die Preisanreize zu-
    rückzuführen.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der SPD)


    Das, was uns die Wissenschaft mitteilt, ist keineswegs ab-
    strakt. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung
    stellt fest, dass durch die ökologische Steuerreform die
    CO2-Emissionen um 20 Millionen bis 25 Millionen Ton-nen zurückgehen. All das sind Beiträge zur Erhöhung der
    Lenkungswirkung der Ökosteuer.

    Dazu trägt in besonderem Maße auch der Abbau der
    Sonderregelung für Nachtspeicherheizungen bei. Ich ha-

    be schon das letzte Mal gesagt: Mit Strom zu heizen ist so,
    als ob man Butter mit der Motorsäge durchschneiden
    würde. Das ist einfach unvernünftig. Dem muss ein Ende
    gemacht werden. Es ist außerdem wichtig, dass wir mit
    der Begünstigung von Erdgas bis zum Jahr 2020 Anreize
    schaffen – das gilt vor allen Dingen für die Busflotten,
    aber auch für die PKWs –, einen relativ schadstoffarmen
    Brennstoff im Verkehrsbereich zum Einsatz zu bringen.
    Das ist übrigens auch eine Einstiegstechnik für biogene
    Treibstoffe, also für Treibstoffe aus nachwachsenden
    Rohstoffen. – Wenn ich das alles zusammenfasse, dann
    stelle ich fest: Die ökologische Lenkungswirkung wird
    durch diese Schritte deutlich erhöht.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ich komme kurz auf die Kohle zu sprechen, um eine
    Mär auszuräumen. Ich stehe wirklich nicht in dem Ruf,
    ein großer Freund der Kohle zu sein. Aber lassen Sie es
    bitte sein, zu behaupten, die Kohle würde von der ökolo-
    gischen Steuerreform nicht berührt. Das ist Unfug. Die
    Braun- und Steinkohle wird fast komplett zur Stromer-
    zeugung eingesetzt und so fast voll und ganz von der
    Stromsteuer erfasst. Es gibt hier keine Privilegierung.
    Bitte unterlassen Sie diese Lüge.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Mein letzter Punkt. Ich möchte kurz die Zahlen für die
    zusätzlichen Investitionen im ökologischen Bereich nen-
    nen – Herr Kollege Paziorek, passen Sie einmal auf – : Das
    Programm zur Förderung der Altbausanierung umfasst
    bis jetzt 200 Millionen Euro. Aus den Einnahmen der
    Ökosteuer nehmen wir hierfür 150 Millionen Euro pro
    Jahr heraus. Das macht zusammen 350 Millionen Euro
    pro anno. Sie haben zu Ihrer Zeit – das habe ich in den
    Haushaltszahlen nachgesehen – 20 Millionen Euro aus-
    gegeben. Wir wenden also das 17,5fache von dem auf,
    was Sie veranschlagt hatten. Wenn man das Ergebnis et-
    was aufrundet, könnte man sagen, dass das unser Pro-
    jekt 18 ist, mit dem Unterschied, dass unser Projekt ge-
    lingen wird; Ihres ist ja gescheitert.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)