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ID1501012200

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Begrüßung der Präsidenten der Nationalver- sammlung der Republik Korea, Herr Park Kwan Yong . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 531 A Verabschiedung des Abgeordneten Dr. Ingo Wolf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 531 B Begrüßung der neuen Abgeordneten Gisela Pilz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 531 B Wahl der Abgeordneten Eckhardt Barthel (Berlin), Monika Griefahn, Michael Roth (Heringen), Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg, Günter Nooke, Annette Widmann-Mauz, Volker Beck und Hans- Joachim Otto (Frankfurt) als Mitglieder des Kuratoriums der „Stiftung Denkmal für die er- mordeten Juden Europas“ . . . . . . . . . . . . . . . . 531 B Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 531 C Tagesordnungspunkt 3: a) Abgabe einer Regierungserklärung: NATO-Gipfel am 21./22. November 2002 in Prag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 532 B b) Antrag der Abgeordneten Dr. Friedbert Pflüger, Dr. Wolfgang Schäuble, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Die NATO auf die neuen Gefahren ausrichten (Drucksache 15/44) . . . . . . . . . . . . . . . 532 B Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 532 C Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . . . . . . . 535 C Markus Meckel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 539 B Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . . . . 540 B Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . . . . 540 D Dr. Werner Hoyer FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 541 D Dr. Ludger Volmer BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 543 C Dr. Friedbert Pflüger CDU/CSU . . . . . . . 544 D Dr. Gerd Müller CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 545 D Dr. Peter Struck, Bundesminister BMVg . . . . 547 C Dr. Karl A. Lamers (Heidelberg) CDU/CSU 549 C Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 551 A Monika Heubaum SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 552 B Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . 553 C Tagesordnungspunkt 4: a) Erste Beratung des von den Abgeordne- ten Wolfgang Bosbach, Dr. Norbert Röttgen, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU eingebrach- ten Entwurfs eines Gesetzes zur Ver- besserung des Schutzes der Bevölke- rung vor Sexualverbrechen und anderen schweren Straftaten (Drucksache 15/29) . . . . . . . . . . . . . . . 554 C b) Antrag der Abgeordneten Wolfgang Bosbach, Dr. Norbert Röttgen, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Sozialtherapeutische Maßnahmen für Sexualstraftäter auf den Prüfstand stellen (Drucksache 15/31) . . . . . . . . . . . . . . . 554 C Wolfgang Bosbach CDU/CSU . . . . . . . . . . . 554 D Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . 556 D Sibylle Laurischk FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 559 A Plenarprotokoll 15/10 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 10. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002 I n h a l t : Irmingard Schewe-Gerigk BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 560 B Dr. Norbert Röttgen CDU/CSU . . . . . . . . . . 561 B Christine Lambrecht SPD . . . . . . . . . . . . . . . 564 B Dr. Norbert Röttgen CDU/CSU . . . . . . . . . . 565 D Christine Lambrecht SPD . . . . . . . . . . . . . . . 566 A Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 566 B Jerzy Montag BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 567 A Dr. Jürgen Gehb CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 568 B Joachim Stünker SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 570 B Zusatztagesordnungspunkt 2: Überweisung im vereinfachten Verfah- ren Antrag der Abgeordneten Eckhardt Barthel (Berlin), Ernst Bahr (Neuruppin), weiterer Abgeordneter der Fraktion der SPD sowie der Abgeordneten Dr. Antje Vollmer, Grietje Bettin, weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Den Deutschen Musikrat stärken (Drucksache 15/48) . . . . . . . . . . . . . . . . . 572 D Zusatztagesordnungspunkt 8: Abschließende Beratung ohne Aus- sprache Beschlussempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses zu der Streitsa- che vor dem Bundesverfassungsgericht 2 BVerfGE 3/02 (Drucksache 15/69) . . . . . . . . . . . . . . . . . 573 A Tagesordnungspunkt 5: Wahlen zu Gremien 5 a) Schriftführer gemäß § 3 der Ge- schäftsordnung (Drucksache 15/50) . . . . . . . . . . . . . 573 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Fraktion der CDU/CSU: Be- stimmung des Verfahrens für die Be- rechnung der Stellenanteile der Fraktio- nen im Ausschuss nach Art. 77 Abs. 2 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuss) (Drucksache 15/47) . . . . . . . . . . . . . . . . . 573 B in Verbindung mit 5 b) Ausschuss nach Art. 77 Abs. 2 des Grundgesetzes (Vermittlungsaus- schuss) (Drucksachen 15/51, 15/52, 15/53, 15/54) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 573 B Volker Kauder CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 573 C Wilhelm Schmidt (Salzgitter) SPD . . . . . . . . 574 B Zusatztagesordnungspunkt 4: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion der FDP: Haltung der Bundesregierung zur Situation der öffentlichen Haushalte unter Berücksichtigung der zu erwar- tenden aktuellen Steuerschätzung und der damit möglichen Notwendigkeit ei- nes Haushaltssicherungsgesetzes . . . . . . 575 A Dr. Günter Rexrodt FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 575 A Karl Diller, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . 576 C Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 578 A Christine Scheel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 579 B Steffen Kampeter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 580 B Joachim Poß SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 581 D Carl-Ludwig Thiele FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 583 A Antje Hermenau BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 584 A Ilse Aigner CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . 585 C Ortwin Runde SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 586 D Otto Bernhardt CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 588 A Walter Schöler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 588 D Norbert Schindler CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 590 B Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 591 C Dr. Rainer Wend SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 592 B Tagesordnungspunkt 6: Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Fortentwick- lung der ökologischen Steuerreform (Drucksachen 15/21, 15/71, 15/72) . . . . . 593 B Reinhard Schultz (Everswinkel) SPD . . . . . . 593 D Dr. Michael Meister CDU/CSU . . . . . . . . . . 595 B Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . 597 A Carl-Ludwig Thiele FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 598 A Michael Müller (Düsseldorf) SPD . . . . . . . . 599 A Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 601 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002II Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 603 A Dr. Christian Eberl FDP . . . . . . . . . . . . . 603 D Hans Michelbach CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 604 B Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 605 D Rolf Hempelmann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 606 B Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 607 D Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 612 C Tagesordnungspunkt 7: Erste Beratung des von den Abgeordneten Peter Götz, Dr. Michael Meister, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Neuordnung der Gemeindefinanzen (Gemeindefinanzreformgesetz) (Drucksache 15/30) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 608 A Peter Götz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . 608 B Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 609 B Horst Schild SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 610 C Dr. Andreas Pinkwart FDP . . . . . . . . . . . . . . 614 B Christine Scheel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 615 D Peter Götz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 616 B Jochen-Konrad Fromme CDU/CSU . . . . 617 B Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 618 D Dr. Andreas Pinkwart FDP . . . . . . . . . . . 619 D Georg Fahrenschon CDU/CSU . . . . . . . . . . . 620 C Bernd Scheelen SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 622 D Peter Götz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 623 D Tagesordnungspunkt 8: a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Regelung des Urheber- rechts in der Informationsgesell- schaft (Drucksache 15/38) . . . . . . . . . . . . . . 625 A b) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu den WIPO-Verträgen vom 20. Dezember 1996 über Urhe- berrecht sowie über Darbietungen und Tonträger (Drucksache 15/15) . . . . . . . . . . . . . . 625 B Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . 625 B Günter Krings CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 626 C Grietje Bettin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 629 A Rainer Funke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 629 D Dirk Manzewski SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 630 C Tagesordnungspunkt 9: Antrag der Abgeordneten Dr. Werner Hoyer, Jörg van Essen, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion der FDP: Rechtssi- cherheit für die bewaffneten Einsätze deutscher Streitkräfte schaffen – ein Ge- setz zurMitwirkung des Deutschen Bun- destages bei Auslandseinsätzen der Bun- deswehr einbringen (Drucksache 15/36) . . . . . . . . . . . . . . . . . 632 C Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 632 D Christine Lambrecht SPD . . . . . . . . . . . . . . . 634 A Thomas Kossendey CDU/CSU . . . . . . . . . . . 635 B Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 636 D Dr. Andreas Schockenhoff CDU/CSU . . . . . 638 B Ulrike Merten SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 639 B Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . 640 A Dr. Christoph Zöpel SPD . . . . . . . . . . . . . . . 641 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 643 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 645 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002 III (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002 531 10. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002 Beginn: 9.00 Uhr
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    Dr. Christoph Zöpel Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002 645 (C)(A) Daub, Helga FDP 14.11.2002* Dr. Däubler-Gmelin, SPD 14.11.2002 Herta Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 14.11.2002 Fritz, Erich G. CDU/CSU 14.11.2002 Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 14.11.2002 Gradistanac, Renate SPD 14.11.2002 Freiherr von und zu CDU/CSU 14.11.2002 Guttenberg, Karl-Theodor entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenografischen Bericht Hoffmann (Chemnitz), SPD 14.11.2002 Jelena Kubicki, Wolfgang FDP 14.11.2002 Lietz, Ursula CDU/CSU 14.11.2002 Möllemann, Jürgen W. FDP 14.11.2002 Nitzsche, Henry CDU/CSU 14.11.2002 Rossmanith, Kurt J. CDU/CSU 14.11.2002* * für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Das Wort hat der Bundesminister für Umwelt, Natur-

    schutz und Reaktorsicherheit, Jürgen Trittin.

    Jürgen Trittin, Bundesminister für Umwelt, Natur-
    schutz und Reaktorsicherheit:

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Es ist im-
    mer schlecht, wenn Finanzpolitiker meinen, sich zu öko-
    logischen Fragen äußern zu müssen. Denn wenn Sie, Herr
    Meister, an den Debatten der Umweltpolitiker teilgenom-
    men hätten, hätten Sie wissen können, dass heute niemand
    mehr ernsthaft daran zweifelt, dass die ökologische Steuer-
    reform eine Wirkung hatte.


    (Widerspruch bei der CDU/CSU)

    Sie hatte nämlich die Wirkung, dass nunmehr im dritten
    Jahr die verkehrsbedingten Emissionen erstmalig weniger
    werden und der Anstieg der Treibhausgasemissionen der
    privaten Haushalte, die, solange Sie die Verantwortung
    hatten, ungehindert mehr wurden, erstmalig rückgängig
    gemacht worden ist, sodass wir heute deutlich unter dem
    Niveau von 1990 liegen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Vor einigen Wochen haben wir hier eine Debatte über
    die Frage geführt: Was ist eigentlich die Ursache für die
    Überschwemmungen und die Hochwasserkatastrophe?
    Da gab es den Konsens, dass es einen Zusammenhang mit
    der globalen Erwärmung und einen Zusammenhang zwi-
    schen der globalen Erwärmung und dem Handeln der
    Menschen gibt. Es wurde gesagt, es sei notwendig, dies zu
    begrenzen, und dabei sollten gerade steuerliche Anreize
    eine Rolle spielen. Auf den Vorhalt von uns, Sie seien ge-
    gen die Ökosteuer, die Frau Merkel selber mitentwickelt
    hat, haben Sie gesagt, Sie seien nicht gegen die Ökosteuer,
    sondern gegen diese Ökosteuer.


    (Vorsitz: Vizepräsident Dr. Norbert Lammert)

    Nun schauen wir uns einmal an, was Sie an dieser Öko-

    steuer kritisiert haben. Sie haben kritisiert, das produzie-
    rende Gewerbe als eine Einheit, die zu viel emittiere,
    werde zu stark ausgenommen. Sie haben heute einen Ge-
    setzentwurf vorliegen, der diese Begünstigung, die Sub-
    ventionierung des produzierenden Gewerbes, gemäß Ih-
    rer Kritik im Rahmen der Debatte über das Hochwasser
    zurückführt, und zwar um 400 Millionen Euro. Was tun

    Sie? Sie sagen in dem Moment, in dem man Ihrer Kritik
    Rechnung trägt: So war das nicht gemeint, das ist aber
    eine bösartige Steuererhöhung; wir haben es mit der sechs-
    ten Stufe der Ökosteuer zu tun.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Ist es ja auch! Das ist die sechste Stufe!)


    Sie haben ausgeführt, dass Sie für eine ökologische
    Steuerreform sind, sie solle nur richtig sein. Sie haben kri-
    tisiert, die Ökosteuer orientiere sich nicht am Schadstoff-
    gehalt.Was machen wir? Wir passen die Besteuerung von
    Erdgas und Heizöl an, sodass wir Erdgas heute zur Hälfte
    nach dem CO2-Ausstoß und zur Hälfte nach dem Ener-giegehalt bewerten. Wieder tragen wir Ihrer Kritik Rech-
    nung und entwickeln die Ökosteuer weiter. Was macht die
    Opposition? Sie ist schon wieder dagegen, sie ist um des
    Prinzips willen dagegen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Ich könnte das weiter fortführen.
    Am schönsten ist es, dass Sie kritisiert haben, wir wür-

    den das Aufkommen nicht für ökologische Zwecke ver-
    wenden. Das stimmte schon damals nicht, weil wir es im
    Marktanreizprogramm und mittels Steuerermäßigungen
    für den öffentlichen Verkehr und für effiziente Kraftwerke
    eingesetzt haben. Jetzt setzen wir es verstärkt für ein Ge-
    bäudesanierungsprogramm ein und nutzen einen Teil des
    Aufkommens dafür, die unökologischste Form des Hei-
    zens, nämlich mit Nachtspeicheröfen, endlich aus dem
    Verkehr zu ziehen.

    Wir haben all das gemacht und dabei die konstruktive
    Kritik der Opposition gern aufgegriffen. Eigentlich müss-
    ten wir heute einen breiten Konsens darüber haben, dass
    diese Regierung auf Ihre Einwände, lieber Herr Paziorek,
    eingegangen ist, stattdessen schickten Sie Herrn Meister
    vor,


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Aber er war gut!)


    der aber auf jeden Fall dagegen sein musste.
    Wenn man reformiert und Subventionen abbaut, er-

    fährt man gesellschaftlichen Gegenwind. Das erlebt diese
    Koalition gerade. Das ist so, da muss man ein Stück weit
    durch. Ich habe mir gerade die Ergebnisse einer Umfrage
    angesehen.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Es kommt darauf an, dass ihr bei den Umfragen unten liegt!)


    Die Frage lautete: Glauben Sie eigentlich, dass die Kon-
    zepte der Opposition an dieser Stelle besser sind? Dazu
    gibt es eine ganz interessante Zahl: Selbst 47 Prozent der
    Unionsanhänger glauben nicht, dass die Konzepte, die Sie
    als Alternative anzubieten haben, besser sind als das, was
    viele Bürger momentan kritisieren.

    Ich kann Ihnen dazu einen Rat geben – das will ich als
    erprobter Oppositionspolitiker gerne tun; wir machen
    gern Politikberatung für die Opposition –:


    (Zuruf von der CDU/CSU: Abgelehnt!)


    Dr. Michael Meister




    Bundesminister Jürgen Trittin
    Auch in der Opposition, meine Damen und Herren von
    Union und FDP, ist das Motto: „Was schert mich mein Ge-
    schwätz von gestern“, kein Erfolgsrezept; das sollten Sie
    sich merken.

    Wir haben hier einen ordentlichen Gesetzentwurf vor-
    gelegt und ich weiß genau: Eigentlich möchte der Herr
    Paziorek am liebsten zustimmen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Lachen bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Nächster Redner in der Debatte ist der Kollege Carl-

Ludwig Thiele für die FDP-Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Carl-Ludwig Thiele


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr verehrten

    Kolleginnen und Kollegen! Mit diesem Gesetz zur Fort-
    führung einer ökologischen Steuerreform soll einzig und
    allein unter dem Deckmantel der Ökologie beim Bürger
    schamlos abkassiert werden, um öffentliche Haushalte zu
    füllen. Das ist die ganz simple Logik, die dahinter steht.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Dieses Gesetz ist Teil einer gigantischen Mehrbelastung

    mit Steuern und Sozialabgaben durch die Regierung
    Schröder-Schröpf. Die FDP lehnt diesen Gesetzentwurf
    ab; denn die Ökosteuer hat keine doppelte Dividende, sie
    ist eine doppelte Legende.

    Der erste Grundfehler – das haben wir immer kritisiert,
    Herr Trittin – ist die steuerliche Belastung von Energie im
    nationalen Alleingang. Umwelt macht nun einmal nicht
    an den Grenzen Halt und im Wettbewerb um Arbeitsplätze
    konkurrieren wir mit anderen Ländern. Die steuerliche
    Belastung im nationalen Alleingang schränkt die Wettbe-
    werbsfähigkeit Deutschlands für die Waren des produzie-
    renden Gewerbes international erheblich ein.

    Der zweite Grundfehler, den es von Anfang an gab, be-
    steht darin, dass der notwendige Strukturreformbedarf bei
    der Rentenversicherung durch die Ökosteuer verschlei-
    ert worden ist. Es ist ein Fehler gewesen, zu glauben, dass
    mit Mehreinnahmen durch die Besteuerung von Umwelt
    die Rentenversicherungsbeiträge im Verhältnis eins zu
    eins gesenkt werden könnten, wie dies in der Koalitions-
    vereinbarung 1998 festgehalten worden ist.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Es wurde erklärt, dass die Lohnnebenkosten aufgrund der
    Ökosteuer zum Ende der letzten Periode auf unter 40 Pro-
    zent sinken würden. Das war die Maßgabe, mit der Sie in
    die Ökosteuer gestartet sind. Im nächsten Jahr steigen die
    Lohnnebenkosten trotz der fünften Stufe der Ökosteuer
    und der sechsten Stufe mit der Fortführung dieses Geset-
    zes. Die Ökosteuereinnahmen steigen auf insgesamt
    63 Milliarden Euro. Die Lohnnebenkosten steigen um
    0,9 Prozent auf 42,2 Prozent. Das sind gerade einmal
    0,1 Prozent weniger, als Rot-Grün 1998 von der von ihr
    so sehr gescholtenen früheren Koalition übernommen
    hat.

    Durch die Ökosteuer und die Rücknahme der Renten-
    strukturreform der alten Koalition hat Rot-Grün vier Jahre
    Zeit verloren, um die absehbare demographische Ent-
    wicklung durch Strukturreformen der Rentenversiche-
    rung zu ändern. Deshalb hilft auch der Zwergenaufstand,
    den die Grünen hier gerade veranstaltet haben, überhaupt
    nicht.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Die Grünen waren es doch, die den Reformbedarf der
    Rentenversicherung in den letzten vier Jahren mit der
    Ökosteuer verschleiert haben.


    (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das hält niemand für einen Fehler!)


    Der dritte Grundfehler besteht darin, dass sich eine
    ökologische Lenkungswirkung bisher nicht feststellen
    lässt. Dieses Gesetz dient einzig und allein dem Abkas-
    sieren. Anders lässt es sich doch nicht erklären, warum die
    Bürger aus ökologischen Gründen zunächst zum Heizen
    mit Gas aufgefordert werden, und dann, kaum dass sie
    ihren Gasanschluss gelegt oder die Heizungsanlage mo-
    dernisiert haben, zusätzlich zur Kasse gebeten werden. Es
    ist für keinen vernünftigen Menschen nachvollziehbar,
    dass das Verbrennen von Gas durch dieses Gesetz dras-
    tisch verteuert wird und das Verbrennen von Kohle zu
    Heizzwecken nach wie vor überhaupt nicht besteuert
    wird. Wo ist denn da die Ökologie? Das ist weder öko
    noch logisch! Das ist unsystematisch! Dass die Grünen
    hier als Hauptverfechter der deutschen Steinkohle auftre-
    ten, ist bezeichnend.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Der vierte Grundfehler besteht darin, dass die Staats-
    quote nach Auffassung der FDP zu hoch ist. Ein Anstei-
    gen der Staatsquote auf der Ausgabenseite kann nicht
    durch Erhöhung der Steuern und Sozialabgaben kompen-
    siert werden; vielmehr müssen die staatlichen Aufgaben
    und Ausgaben zurückgeführt werden. Der Glaube von
    Rot-Grün an eine doppelte Dividende durch die Öko-
    steuer, nämlich einer ökologischen Wirkung auf der einen
    Seite und einer Senkung der Sozialversicherungsbeiträge
    auf der anderen Seite, ist gescheitert. Insofern gibt es keine
    doppelte Dividende, sondern eine doppelte Legende.

    Zudem haben die Beratungen im Finanzausschuss – es
    wäre auch für Umweltpolitiker manchmal ganz interes-
    sant gewesen, den Beratungen zu folgen – gezeigt, dass
    dieses Gesetz einer Überprüfung in der Wirklichkeit nicht
    standhält. Das Finanzministerium hat in den Beratungen
    einräumen müssen, dass die Erstattungsbeträge für Be-
    triebe des produzierenden Gewerbes steigen, wenn,
    wie es im nächsten Jahr der Fall ist, die Rentenversiche-
    rungsbeiträge steigen. Das würde zu dem absurden Er-
    gebnis führen, dass die Betriebe des produzierenden Ge-
    werbes bei steigenden Rentenversicherungsbeiträgen eine
    höhere Erstattung erhalten würden. Wenn der Rentenver-
    sicherungsbeitrag deutlich über 20,3 Prozent steigen
    würde, wie das nach diesem Gesetz vorgesehen ist, wür-
    den die Betriebe mehr Erstattung der Ökosteuer erhalten,
    als sie nach diesem Gesetz überhaupt bezahlen müssten.


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    598


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)






    Dazu sage ich: Total öko! Total logisch! Total grün! Das
    zeigt, wie widersinnig die angebliche Logik der gesamten
    ökologischen Steuerreform ist.

    Zusammenfassend bleibt aus Sicht der FDP festzustel-
    len, dass bei den Verbrauchern massiv abkassiert wird und
    gerade energieintensive Branchen, wie die Aluminium-,
    die Buntmetall- und die Stahlindustrie, aber auch die
    Landwirtschaft, steuerlich drastisch belastet werden. Der
    Grundfehler besteht darin, dass unter dem Deckmantel
    und unter dem Vorwand der Ökologie schamlos abkassiert
    wird. Diesem Weg wird die FDP nicht folgen.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)