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ID1420418300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Änderung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . . . 20033 A Begrüßung des Vizepräsidenten des spani- schen Abgeordnetenhauses, Herrn Lopez, und seiner Delegation . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20038 C Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2002 (Haushaltsgesetz 2002) (Drucksachen 14/6800, 14/7537) . . . . 20033 B b) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu der Unter- richtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2001 bis 2005 (Drucksachen 14/6801, 14/7324, 14/7538) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20033 B 16. Einzelplan 04 Bundeskanzler und Bundeskanzleramt (Drucksachen 14/7304, 14/7321) . . . . . . . 20033 B Michael Glos CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 20033 D Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . 20038 C Dr. Guido Westerwelle FDP . . . . . . . . . . . . . . 20048 B Rezzo Schlauch BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20053 A Hans-Peter Repnik CDU/CSU . . . . . . . . . 20055 D Dr. Guido Westerwelle FDP . . . . . . . . . . . . . . 20057 B Roland Claus PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20057 D Dr. Peter Struck SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20060 A Dr. Angela Merkel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20064 C Oswald Metzger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20073 D Dr. Hermann Otto Solms FDP . . . . . . . . . . . . 20076 D Dr. Gregor Gysi PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20078 C Klaus Hagemann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20080 D Dr. Gregor Gysi PDS . . . . . . . . . . . . . . . . 20081 D Günter Nooke CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 20083 D Lothar Mark SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20085 D Peter Hintze CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 20087 D Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 20088 D Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20089 C 17. Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 14/7305, 14/7321) . . . . . . . 20092 A Steffen Kampeter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 20092 A Uta Titze-Stecher SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20094 A Dr. Norbert Lammert CDU/CSU . . . . . . . . . . 20098 B Uta Titze-Stecher SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20099 B Dr. Werner Hoyer FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20099 C Dr. Helmut Lippelt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20102 D Wolfgang Gehrcke PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . 20104 D Volkmar Schultz (Köln) SPD . . . . . . . . . . . . . 20106 D Dr. Andreas Schockenhoff CDU/CSU . . . . . . 20108 A Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 20110 A Volker Rühe CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 20113 C Plenarprotokoll 14/204 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 204. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001 I n h a l t : Joseph Fischer (Frankfurt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20116 D Volker Rühe CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 20117 B Gert Weisskirchen (Wiesloch) SPD . . . . . . . . 20118 A Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . 20119 A Dr. Elke Leonhard SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 20120 C Steffen Kampeter CDU/CSU (zur GO) . . . . . 20121 C 18. Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 14/7313, 14/7321) . . . . . . . 20121 D Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 20122 A Volker Kröning SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20124 D Günther Friedrich Nolting FDP . . . . . . . . . . . 20127 A Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20128 C Jürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20131 B Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20131 D Dr. Uwe-Jens Rössel PDS . . . . . . . . . . . . . . . 20132 A Paul Breuer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 20133 B Volker Kröning SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 20134 D Rudolf Scharping, Bundesminister BMVg 20137 A Helmut Rauber CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 20142 B Hildebrecht Braun (Augsburg) FDP . . . . . . . . 20142 C Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20143 D Heidi Lippmann PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20144 D Manfred Opel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20145 D Kurt J. Rossmanith CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20147 B Namentliche Abstimmungen . . . . . . . . . . . 20149 A, B Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20149 D, 20152 C 19. Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 14/7317, 14/7321) . . . . . . . 20154 B Michael von Schmude CDU/CSU . . . . . . . . . 20154 D Dr. Emil Schnell SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20156 C Joachim Günther (Plauen) FDP . . . . . . . . . . . 20159 A Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20160 C Carsten Hübner PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20162 C Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20163 D Klaus-Jürgen Hedrich CDU/CSU . . . . . . . . . 20166 C 28. Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit (Drucksachen 14/7315, 14/7321) . . . . . . . 20168 B Jochen Borchert CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 20168 C Waltraud Lehn SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20170 C Birgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20173 A Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20175 C Eva Bulling-Schröter PDS . . . . . . . . . . . . 20176 C Birgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . 20177 C Eva Bulling-Schröter PDS . . . . . . . . . . . . . . . 20178 D Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . 20180 A Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20182 C Ulrike Mehl SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20185 A Dr. Christian Ruck CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20187 B Christoph Matschie SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 20189 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20192 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 20193 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 204. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001II Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 204. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 204. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001 Vizepräsidentin Anke Fuchs 20192 (C) (D) (A) (B) Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 204. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001 20193 (C) (D) (A) (B) Altmann (Aurich), BÜNDNIS 90/ 28.11.2001 Gila DIE GRÜNEN Beck (Bremen), BÜNDNIS 90/ 28.11.2001 Marieluise DIE GRÜNEN Behrendt, Wolfgang SPD 28.11.2001 Buntenbach, Annelie BÜNDNIS 90/ 28.11.2001 DIE GRÜNEN Follak, Iris SPD 28.11.2001 Frick, Gisela FDP 28.11.2001 Friedrich (Altenburg), SPD 28.11.2001 Peter Girisch, Georg CDU/CSU 28.11.2001 Hauer, Nina SPD 28.11.2001 Heiderich, Helmut CDU/CSU 28.11.2001 Hornung, Siegfried CDU/CSU 28.11.2001 Jünger, Sabine PDS 28.11.2001 Kraus, Rudolf CDU/CSU 28.11.2001 Dr. Küster, Uwe SPD 28.11.2001 Lippmann, Heidi PDS 28.11.2001 Müller (Berlin), PDS 28.11.2001* Manfred Nahles, Andrea SPD 28.11.2001 Roth (Gießen), Adolf CDU/CSU 28.11.2001 Rübenkönig, Gerhard SPD 28.11.2001 Schenk, Christina PDS 28.11.2001 Scherhag, Karl-Heinz CDU/CSU 28.11.2001 Schlee, Dietmar CDU/CSU 28.11.2001 Schultz (Everswinkel), SPD 28.11.2001 Reinhard Dr. Freiherr von CDU/CSU 28.11.2001 Stetten, Wolfgang Dr. Süssmuth, Rita CDU/CSU 28.11.2001 Dr. Thomae, Dieter FDP 28.11.2001 Wiesehügel, Klaus SPD 28.11.2001 Wolf (Frankfurt), BÜNDNIS 90/ 28.11.2001 Margareta DIE GRÜNEN Dr. Zöpel, Christoph SPD 28.11.2001 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Christian Ruck


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Frau Präsidentin!
    Meine Damen und Herren! Es ist verzeihlich und auch
    keine Überraschung, dass Rot-Grün in der vielleicht letz-
    ten Haushaltsdebatte der Legislaturperiode natürlich mit
    allen Mitteln versucht, ihre Umweltbilanz schönzureden.
    Diesmal können Sie aber wirklich strampeln, so viel Sie
    wollen. Es wird Ihnen nicht gelingen; denn dafür ist diese
    Bilanz einfach zu schlecht.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Das gilt trotz Trittins Märchenstunde auch für den

    Haushalt. Es ist und bleibt ein Armutszeugnis, wenn der
    Gesamthaushalt um 1,5 Prozent steigt und der Umwelt-
    haushalt um 5,7 Prozent sinkt. Herr Trittin, es bleibt auch
    ein Armutszeugnis, dass Sie es als Umweltminister hinn-
    nehmen mussten, dass Ihr Umwelthaushalt seit 1998 um
    fast 12 Prozent abgenommen hat, während der Gesamt-
    haushalt um 6 Prozent angestiegen ist.


    (Dr. Reinhard Loske [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir haben geringere Kosten für das Endlager! Außerdem haben wir umgeschichtet!)


    Sie können reden, so viel Sie wollen. Das ist ein Armuts-
    zeugnis.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Schon allein an diesen Zahlen sieht man, dass Herr
    Trittin ein Umweltminister im Sinkflug ist.

    Natürlich kann man sagen, dass umgeschichtet worden
    ist. Als ob das ein Argument wäre. Sie haben unsere Er-
    höhungsanträge abgelehnt, aber nicht mit der Begrün-
    dung, dass umgeschichtet werden muss. Sie können
    natürlich auch sagen, dass Quantität nicht alles ist und
    dass Sie es mit Qualität machen. Die Qualität Ihrer um-
    weltpolitischen Arbeit ist aber noch schlechter; denn Sie
    haben Dinge getan, die Sie besser gelassen hätten,


    (Dr. Reinhard Loske [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Zum Beispiel?)


    und Sie haben Dinge nicht getan, die Sie hätten tun sollen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Ulrich Kelber [SPD]: Die klatschen, ohne dass es Sinn macht! Die mögen einfach nur heiße Luft!)


    Herr Loske, ich muss noch einmal sagen, dass Sie und
    andere sich immer mit fremden Federn schmücken. Zum
    Beispiel ist der Boom in der Windenergie durch das
    Stromeinspeisungsgesetz entstanden. Sie leben hinsicht-
    lich Ihres Erfolges von dem Stromeinspeisungsgesetz. Sie
    können nun wirklich nicht behaupten, dass es Ihre Erfin-
    dung war.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wenn Sie ganz ehrlich sind, dann müssen Sie auch sagen,
    dass die Reduktion der Treibhausgasemissionen nicht,
    wie Herr Trittin es hingestellt hat, Ihr Erfolg ist, sondern
    dass diese Reduktion – aus welchen Gründen auch immer –
    unter Ihnen zum Stillstand gekommen ist.

    Im Naturschutz haben Sie einen Sturm entfacht, aber
    nur einen Sturm der Entrüstung. Das ist schade;


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Ja, schade!)

    denn die Novelle des Bundesnaturschutzgesetzes wirkt in
    einem Bereich, der auch mir sehr am Herzen liegt. In
    Wirklichkeit wirft sie den Naturschutz zurück. Es ist in
    der Tat so, dass die Novelle mehr Bürokratie und mehr
    Gängelung, aber weniger Geld verspricht. Sie haben näm-
    lich den Vertragsnaturschutz in der Tat ausgehöhlt und
    streichen den Titel für die Großschutzgebiete zusammen.
    Das ist Faktum und wird auch von Ihnen nicht bestritten
    werden können.

    Jetzt darf ich Sie, weil der Naturschutz auch für uns
    wirklich ein zentrales Thema ist, daran erinnern, wer es
    denn war, der die milliardenschwere Deutsche Bundesstif-
    tung Umwelt gegen viele Widerstände ins Leben gerufen
    hat, und wer es war, der seit langem dafür gekämpft hat,
    dass diese Stiftung für Naturschutzzwecke geöffnet wird.


    (Dr. Reinhard Loske [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir haben es durchgesetzt!)


    Das waren nicht nur wir allein. Aber wir waren an verant-
    wortlicher Stelle daran beteiligt. Ich darf auch daran erin-
    nern, welcher Minister der erste war, der einen Truppen-
    übungsplatz zu einem Nationalpark hat umwidmen
    lassen. Das war nämlich Theo Waigel.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Dr. Reinhard Loske [BÜNDNIS 90/DIE Ulrike Mehl 20187 GRÜNEN]: Der kämpft ja auch gegen das Zwischenlager! In der Bürgerinitiative vor Ort!)





    (C)


    (D)


    (A)


    (B)


    Ich darf auch daran erinnern – diese Diskussion halte
    ich für ein bisschen scheinheilig –, dass es die rot-grün ge-
    führten Bundesländer sehr wohl in der Hand hätten, we-
    sentlich mehr für den eigenen Naturschutz, vor allem für
    den Vertragsnaturschutz, zu tun.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Aha!)

    Wenn Sie sich die Zahlen anschauen, stellen Sie fest, dass
    das CSU-geführte Bayern 450 Millionen DM pro Jahr
    dafür ausgibt, Nordrhein-Westfalen aber nicht einmal ein
    Drittel dieses Betrages.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Das ist traurig!)


    Das ist scheinheilig.
    Der deutsche Wald war für die Grünen immer ein Sym-

    bol ihrer Existenzberechtigung. Jeder Waldzustandsbe-
    richt verursachte in früheren Zeiten die reinste Empörung.
    Seitdem Sie an der Regierung beteiligt sind, hat sich der
    Waldzustand nicht gebessert. Aber dafür ist Ihre
    Empörung weg. Das finde ich scheinheilig.

    Beim Thema Mobilfunk zum Beispiel ist Minister
    Trittin nicht in der Lage, unsere Große Anfrage, die wir
    im April dieses Jahres gestellt haben, zu beantworten.
    Fehlanzeige!


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: In der Tat! Eine Katastrophe!)


    Aber Sie lassen sowohl die Bürger als auch die Kommu-
    nen mit ihren zum Teil unberechtigten Sorgen um den
    Mobilfunk im Stich.


    (Dr. Reinhard Loske [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die Länder wollen gar keine Lösung!)


    Das 8-Millionen-Programm für fünf Jahre ist wirklich
    eine reine Alibi-Veranstaltung im Vergleich zu den
    100 Milliarden UMTS-Einnahmen, die Sie für den Mo-
    bilfunk bekommen haben.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Dr. Reinhard Loske [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Fragt doch mal in München nach, wie die Landesregierung das sieht!)


    Dann war ja auch noch einmal versteckt vom Dosen-
    pfand die Rede. Herr Trittin, beim Dosenpfand haben Sie
    sich aus purer Eitelkeit einem Kompromissvorschlag des
    Bundesrates


    (Ulrich Kelber [SPD]: Das war ja gar kein Kompromiss – Gegenruf von der CDU/CSU: Doch!)


    verweigert und blockieren damit gegen jede Vernunft eine
    zeitgemäße, ökologisch begründete Anpassung der Ver-
    packungsverordnung.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Das KWK-Vorschaltgesetz ist ein kompletter Murks,


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Je später der Abend, um so besser die Fakten!)


    und zwar vor allem wegen seiner kompletten ökologi-
    schen Wirkungslosigkeit.


    (Dr. Reinhard Loske [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wenn das Gesetz greift, wird es abgeschafft! Das ist eure Logik!)


    Jetzt liegt die Nachbesserung von Ihnen wegen schwerer
    inhaltlicher Verwerfungen auf Eis. Selbst wenn Sie Ihre
    Nachbesserungen noch durchsetzen, werden Ihnen diese
    Verwerfungen erhalten bleiben.

    Da Sie immer gefragt haben, wo unsere Vorschläge be-
    züglich KWK seien,


    (Monika Ganseforth [SPD]: Ja, genau!)

    kann ich Ihnen sagen: Die Vorschläge liegen auf dem
    Tisch. Sie haben sie in diesem Hause abgeschmettert.
    Aber Sie müssen ja wenigstens das, was Sie abschmet-
    tern, kennen.


    (Dr. Reinhard Loske [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es ist ja zum Thema KWK nichts gekommen!)


    Sonst können Sie hier nicht auftreten und sagen, Sie hät-
    ten von uns keine konkreten Vorschläge bekommen.

    Völlig fehl am Platze finde ich auch Ihren zur Schau
    getragenen Stolz über den angeblich bevorstehenden
    Atomausstieg. Ihre Gesetzesnovelle ist doch in Wirklich-
    keit mittel- und langfristig ein Torpedo gegen die nukleare
    Sicherheit, und zwar national wie international,


    (Dr. Reinhard Loske [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist ein ganz schlechtes Bild!)


    und gegen den Klimaschutz im eigenen Land. Beim Stich-
    wort Klimaschutz herrscht ja derzeit ein wirklich buntes
    Treiben in Ihren Reihen.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Und wie!)

    Hier passt die Überschrift vom rot-grünen Chaos wirklich
    wie die Faust aufs Auge. Der nüchterne Energiebericht
    des Wirtschaftsministers hat die rot-grünen Energieideo-
    logen ins Mark getroffen und sogar zu peinlichen Verbal-
    injurien verleitet. Das ist wirklich ein Trauerspiel.


    (Albert Schmidt [Hitzhofen] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Wir müssen doch unsere Opposition selbst machen!)


    – Herr Schmidt, Fakt ist doch, dass sich Ihre entwick-
    lungspolitischen Maßnahmen, die Sie unter dem Stich-
    wort Ökologie und Klimaschutz laufen lassen, bereits
    jetzt und in naher Zukunft tatsächlich zu einer gewaltigen
    Belastung für die privaten Haushalte und die Wirtschaft in
    Deutschland aufschaukeln, und zwar von der Ökosteuer
    bis zum Atomausstieg.


    (Dr. Reinhard Loske [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das geht doch vorne und hinten nicht, Herr Kollege! Das muss ich zurückweisen!)


    Da hat der Wirtschaftsminister völlig Recht, und zwar
    auch mit der von ihm genannten Zahl von bis zu 500 Mil-
    liarden DM.




    Dr. Christian Ruck
    20188


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Fakt ist auch – das sage ich Ihnen, Herr Loske, weil Sie
    so sehr auf dem Thema Ökosteuer herumgeritten sind –,
    dass Sie mit vielen dieser Maßnahmen auch ökologischen
    Etikettenschwindel betreiben. Herr Loske, auch mit mir
    können Sie jederzeit über eine Ökosteuer, die in der Sa-
    che wirklich zielführend ist, diskutieren.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: So ist es!)

    Wir lehnen die Ökosteuer aber deshalb dezidiert ab, weil
    sie die sozialen Sicherungssysteme in keiner Weise stabi-
    lisiert


    (Dr. Reinhard Loske [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: 20,3 Prozent, als wir an die Regierung kamen, und jetzt 19,1 Prozent! Das ist eine Reduzierung!)


    und weil sie löchrig ist wie Schweizer Käse. Die Öko-
    steuer in der von Ihnen beschlossenen Ausgestaltung ist
    teurer und ökologisch viel zu wenig effizient.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Monti hat Recht!)


    Dies gilt auch für die sündhaft teure Förderung der
    Photovoltaik. Wir können jederzeit darüber diskutieren,
    wie wir die regenerativen Energien verdoppeln – dies ist
    zum Beispiel auch unser erklärtes Ziel –, aber nicht mit
    einer Photovoltaikförderung, die 6 Milliarden kostet und
    dann den Anteil an der Stromproduktion von 0,1 auf 0,5
    Promille steigert. Das ist doch herausgeschmissenes
    Geld.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Dr. Reinhard Loske [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wo kommen denn diese Zahlen her!)


    Sie schießen mit viel zu teuren Kanonen auf zu viele Spat-
    zen.

    Das ist der Grund, warum uns die Vorreiterrolle im Kli-
    maschutz so teuer zu stehen kommt. Der Wirtschaftsmi-
    nister hat auch Recht, wenn er sagt, dass die klimapoliti-
    sche Vorreiterrolle in dem Augenblick unsinnig wird, in
    dem wir nicht nur ehrgeizige Ziele haben, sondern auch
    die einzigen sind, die sie erfüllen.


    (Dr. Reinhard Loske [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das stimmt doch gar nicht!)


    – Doch. In Europa bilden zurzeit England, Luxemburg
    und wir die einsamen Spitzen. Der Rest läuft unter „ferner
    liefen“.


    (Zuruf von der SPD: Das ist falsch!)

    – Nein.

    Fakt ist leider auch, dass der müllersche Energiebericht
    zwar schonungslose Analysen enthält, uns aber eines vor-
    enthält: ein schlüssiges tragfähiges Energiekonzept, das
    Ökonomie mit Ökologie verbindet, also genau das, was
    wir brauchen. Dies allerdings ist bei dieser Koalition und
    ihren zutage getretenen zentrifugalen Kräften völlig un-
    möglich geworden.

    Wer aber kein schlüssiges Energie- und Klimaschutz-
    konzept hat, kann auch international nicht überzeugen:
    nicht in Europa und auch nicht gegenüber den Amerika-

    nern. Damit hat ihre Politik in einer Schlüsselfrage unse-
    rer Zukunft versagt. Sie, Herr Trittin, werden in die Ah-
    nenreihe der deutschen Umweltminister sicher als derje-
    nige eingehen, der ein Alibiumweltminister geworden ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Anke Fuchs
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Als Letzter in dieser
Aussprache hat der Kollege Christoph Matschie für die
SPD-Fraktion das Wort.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Christoph Matschie


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsidentin! Meine
    Damen und Herren! Da schon viele Argumente ausge-
    tauscht worden sind, habe ich überlegt, ob überhaupt noch
    etwas zu sagen ist. Aber nach Ihrer Rede, Herr Ruck, muss
    ich auf einige Punkte eingehen.

    Auch wenn es vorhin schon erklärt worden ist, ist es bei
    Ihnen offensichtlich nicht angekommen:


    (Dr. Christian Ruck [CDU/CSU]: Sie haben es mir noch nie erklärt! Ich bitte darum!)


    Sie haben noch einmal beklagt, dass der Haushalt zurück-
    geht. Dabei ist Ihnen vorhin schon erklärt worden, dass
    dieser Rückgang mit dem Atomausstieg und damit zu-
    sammenhängt, dass bestimmte Ausgaben für den Endla-
    gerbereich nicht mehr notwendig sind.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Das ist ja das Schlimme!)


    Der Stammhaushalt steigt sogar um 0,5 Prozent. Das
    muss hier noch einmal deutlich gesagt werden.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Jochen Borchert [CDU/ CSU]: Vergleichen Sie es mit 1998!)


    Herr Borchert, Sie haben gesagt, dieser Haushalt be-
    deute mehr Verwaltung und weniger Umweltschutz. Ich
    erinnere mich noch gut an die Diskussion vor ein paar Jah-
    ren, bei der Sie hier vorne standen. Da hieß es immer: Auf
    die Haushaltszahlen kommt es nicht so genau an;


    (Jochen Borchert [CDU/CSU]: Das habe ich nie gesagt!)


    entscheidend ist vielmehr, dass das Umweltministerium
    im Wege der Gesetzgebung Rahmenbedingungen schafft,
    damit eine vernünftige Umweltpolitik betrieben werden
    kann. – Dazu aber, Herr Borchert, ist auch das notwendige
    Personal erforderlich. Wie Sie beides intellektuell zusam-
    menführen wollen, weiß ich nicht.


    (Jochen Borchert [CDU/CSU]: Wann soll ich das gesagt haben?)


    – Das ist in den vergangenen Jahren von Kollegen Ihrer
    Fraktion an anderer Stelle vorgetragen worden. Da waren
    Sie noch nicht für die Umweltpolitik, sondern noch für ei-
    nen anderen Bereich zuständig. Das gestehe ich Ihnen
    gerne zu. Aber weil Sie damals für etwas anderes zustän-
    dig waren, haben Sie heute offenbar Probleme mit dem
    Umweltschutz, Herr Borchert.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)





    Dr. Christian Ruck

    20189


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Wenn man an diesem Punkt noch einmal ansetzt, zeigt
    sich, dass es – das tut mir an dieser Debatte manchmal
    Leid – auch in Deutschland eigentlich eine große
    Kontinuität und eine große gemeinsame Anstrengung in
    der Umweltpolitik gibt.


    (Dr. Reinhard Loske [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die haben Sie aufgekündigt!)


    Allerdings wird an dem, was Sie hier vortragen, auch klar,
    dass Sie am Ende Ihrer Regierungszeit auch umweltpoli-
    tisch in die Sackgasse geraten sind.

    Ich will Ihnen das einmal an ein paar Beispielen deut-
    lich machen. Wir haben vor kurzem ein Naturschutz-
    gesetz verabschiedet. Daran haben Sie zehn Jahre lang la-
    boriert, ohne etwas wirklich Vernünftiges auf die Beine zu
    stellen. Sie haben es nicht hinbekommen, wir haben es ge-
    macht.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Es ist nicht nur so, dass Sie in zehn Jahren nichts hin-
    bekommen haben. Zu dem Gesetz, was wir vorgelegt ha-
    ben, haben Sie noch nicht einmal vernünftige Änderungs-
    anträge auf den Tisch gebracht.


    (Dr. Reinhard Loske [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist das Schlimmste!)


    Ein dürrer Entschließungsantrag war das Einzige, was Sie
    zu diesem Thema beigesteuert haben.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Kurz und knackig war er!)


    Deshalb brauchen Sie von geistiger Armut in der Um-
    weltpolitik nicht zu reden. Das richtet sich gegen Sie sel-
    ber.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Jochen Borchert [CDU/ CSU]: Es gibt Gesetzesvorlagen, die kann man nicht mehr verändern, so schlecht sind sie!)


    – Herr Borchert, Sie haben sich nicht einmal die Mühe
    gemacht, sich mit diesen Fragen inhaltlich wirklich aus-
    einander zu setzen. Deshalb war das Einzige, was von Ih-
    nen gekommen ist, ein dürrer Entschließungsantrag. Das
    ist ein Armutszeugnis für Ihre Umweltpolitik.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Wir reden immer davon, Umweltschutz brauche viele
    Mitstreiter. Einige von uns haben sogar gemeint, Um-
    weltschutz brauche die ganze Gesellschaft. Wenn ich aber
    höre, was Sie die ganze Zeit erzählen, dann frage ich
    mich, ob Sie für den Umweltschutz in Deutschland wirk-
    lich noch zu gewinnen sind.


    (Dr. Christian Ruck [CDU/CSU]: Herr Matschie, das ist jetzt sehr polemisch! – Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Sie halten einen Vortrag!)


    – Ja, das ist sehr polemisch. Aber Sie haben das hier so zu-
    gespitzt.

    Ich komme zu dem, was Sie zur Klimapolitik gesagt
    haben. Natürlich hat die Klimapolitik nicht mit der rot-
    grünen Regierung begonnen, sondern vorher. Das ist doch
    völlig klar. Das hat in dieser Debatte niemand bestritten.


    (Dr. Christian Ruck [CDU/CSU]: Doch, der Trittin!)


    Aber genauso klar ist, dass die Klimapolitik in den An-
    fangsjahren sehr viel einfacher war, als sie heute ist,


    (Lachen der Abg. Birgit Homburger [FDP] – Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Jetzt bin ich aber fertig!)


    weil die Einsparpotenziale viel einfacher zu erschließen
    waren und die Einsparpotenziale sehr viel mit dem Rück-
    gang der Industrie in den neuen Bundesländern zu tun hat-
    ten. Das wird Ihnen jeder Wissenschaftler bestätigen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Das ist die allerneueste Ausrede!)


    Wenn Sie sich dabei auf Herrn Töpfer berufen, dann
    wäre ich an Ihrer Stelle ein wenig vorsichtig; denn Herr
    Töpfer gehört mittlerweile zu Ihren größten Kritikern.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Dr. Peter Paziorek [CDU/ CSU]: Jetzt überziehen Sie aber!)


    Herr Töpfer hat beispielsweise die Ökosteuer unterstützt,
    während Sie sie abgelehnt haben.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Aber nicht diese Ökosteuer!)


    Nicht nur das: Sie haben versucht, die Bevölkerung
    gegen die Ökosteuer zu mobilisieren. Sie haben versucht,
    glauben zu machen, dass die Ökosteuer das falsche
    Instrument ist.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Diese Ökosteuer!)


    Dabei haben Sie sie in Ihren eigenen Programmen jahre-
    lang stehen gehabt. Sie haben die LKW-Fahrer gegen die
    Ökosteuer aufgehetzt.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Jetzt komme ich zum Ausbau der erneuerbaren
    Energien. Herr Ruck, es hat vor dem Erneuerbare-Ener-
    gien-Gesetz ein Stromeinspeisungsgesetz gegeben. Das
    ist richtig. Das haben wir damals gemeinsam beschlossen:
    Opposition und Regierungsfraktionen. Aber Sie haben
    diesen gemeinsamen Weg verlassen. Als wir über das
    EEG diskutiert haben, haben Sie in diesem Hause nicht
    zugestimmt.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Dr. Peter Paziorek [CDU/ CSU]: Wir wollten die Mitnahmeeffekte nicht!)


    – Hören Sie auf mit den Mitnahmeeffekten. Dieses Ge-
    setz hat dafür gesorgt, dass beispielsweise die Wind-
    kraft




    Christoph Matschie
    20190


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    – 1998 betrug der Stand der Produktion 3 000 Mega-
    watt – innerhalb kürzester Zeit, nämlich im Herbst die-
    ses Jahres, ihre Leistung mehr als verdoppeln konnte.
    Heute haben wir 7 000 Megawatt installierte Leistung.
    Das ist die Leistung unseres Erneuerbare-Energien-Ge-
    setzes, gegen das Sie in diesem Hause gestimmt haben.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Herr Ruck, Sie haben die nukleare Sicherheit ange-
    sprochen. Ich würde bei diesem Thema ein bisschen vor-
    sichtiger argumentieren – nicht nur weil ich es falsch
    finde, in dieser Frage Panik zu erzeugen. Dies muss man
    gerade vor dem Hintergrund der Attentate, die wir disku-
    tiert haben, und den neuen Bedrohungen in diesem Be-
    reich sehen. Aber ich wäre schon deshalb vorsichtig, weil
    die Probleme, die wir in den letzten Wochen hatten, vor
    allem in Baden-Württemberg und Bayern aufgetreten
    sind.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Das dürfen Sie nicht sagen! Bayern dürfen Sie nicht mehr nennen!)


    Dort hat es Probleme gegeben. Darüber haben wir im
    Umweltausschuss diskutiert. Deshalb wäre ich an dieser
    Stelle in dieser Frage ein bisschen vorsichtig.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Diese Sache ist geklärt! Von Ihnen kamen keine kritischen Fragen mehr! Sie waren doch im Ausschuss dabei!)


    – Herr Paziorek, natürlich war ich im Ausschuss dabei.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Bei Isar I war ganz klar, dass an der Kritik nichts Realistisches dran war!)


    Darüber haben wir im Ausschuss diskutiert. Ich sage Ih-
    nen: Die Probleme liegen vor allem bei Ihnen und nicht an
    anderer Stelle. Deshalb wäre ich sehr vorsichtig.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Sie auch!)

    Ich möchte noch einmal auf die Förderung der erneu-

    erbaren Energien durch das Marktanreizprogramm zu
    sprechen kommen. Herr Paziorek, Sie haben beklagt, dass
    die Förderung zusammengestrichen worden sei. Offen-
    sichtlich können Sie den Haushalt nicht lesen. Wir haben
    die Mittel für die Förderung auf 200 Millionen Euro auf-
    gestockt.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Sie haben gekürzt!)


    Wenn Sie das mit dem vergleichen, was während Ihrer
    Regierungszeit eingestellt worden ist, dann werden Sie
    feststellen, dass die heutigen Mittel für die Förderung um
    ein Vielfaches höher sind. Ganze 18 Millionen Euro
    – Herr Trittin hat das bereits vorhin erwähnt – hatten Sie
    für diesen Bereich im Haushalt eingestellt. Heute sind es,
    wie gesagt, 200 Millionen Euro.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Wofür sind denn die 200 Millionen?)


    Trotzdem beklagen Sie sich darüber. Beklatschen sollten
    Sie das, Herr Paziorek!


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Mit der Bilanz, die Sie an dieser Stelle vorzuweisen ha-
    ben, brauchen Sie uns in der heutigen Debatte nicht zu kri-
    tisieren.

    Dass die Mittel für die Förderung pro Projekt in ein-
    zelnen Sektoren verringert worden sind, hat damit zu tun,
    dass es so viele Anträge in diesem Bereich gibt. Wir ha-
    ben einen Boom ausgelöst.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Das ist eine schöne Ausrede! Dafür bekommen Sie von uns noch Beifall!)


    Das ist ein großer Erfolg der Politik, die wir in diesem Be-
    reich gemacht haben.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Zum Schluss: Wenn hier behauptet wird, wir seien die
    Einzigen, die versuchen würden, die Ziele der Klimapo-
    litik zu erfüllen, dann verweise ich nur darauf: Wir haben
    gerade mit einer großen internationalen Kraftanstrengung
    die Verpflichtungen des Kioto-Protokolls rechtlich fest-
    geschrieben. Ich hoffe, dass es uns gemeinsam gelingen
    wird, auch in diesem Hause die Ratifizierung über die
    Bühne zu bringen. Mit der Ratifizierung des Kioto-Proto-
    kolls verpflichten sich viele Staaten, Klimaschutzziele zu
    erfüllen. Sie malen also ein Gespenst an die Wand, wenn
    Sie behaupten, Deutschland nehme eine isolierte Position
    in der Klimapolitik ein, weil es versuche, alleine voran-
    zugehen, und deswegen in eine Sackgasse laufe.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Der Müller sagt das!)


    Das ist und bleibt falsch. Wir sind Vorreiter in der Klima-
    politik. Das wollen wir auch sein, weil es positive ökolo-
    gische Effekte hat und Vorteile für unsere Wirtschaft
    bringt; denn die Technologien, die wir heute entwickeln,
    werden morgen in aller Welt gebraucht.

    Sie müssen erst einmal Ihre Gedanken über die Um-
    weltpolitik etwas ordnen und klare Konzepte vorlegen.
    Dann können wir weiter diskutieren.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)