Rede:
ID1420407400

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Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 7
    1. Herr: 1
    2. Kol-lege: 1
    3. Rühe: 1
    4. möchte: 1
    5. erwidern.: 1
    6. Bitte: 1
    7. schön.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Änderung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . . . 20033 A Begrüßung des Vizepräsidenten des spani- schen Abgeordnetenhauses, Herrn Lopez, und seiner Delegation . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20038 C Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2002 (Haushaltsgesetz 2002) (Drucksachen 14/6800, 14/7537) . . . . 20033 B b) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu der Unter- richtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2001 bis 2005 (Drucksachen 14/6801, 14/7324, 14/7538) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20033 B 16. Einzelplan 04 Bundeskanzler und Bundeskanzleramt (Drucksachen 14/7304, 14/7321) . . . . . . . 20033 B Michael Glos CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 20033 D Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . 20038 C Dr. Guido Westerwelle FDP . . . . . . . . . . . . . . 20048 B Rezzo Schlauch BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20053 A Hans-Peter Repnik CDU/CSU . . . . . . . . . 20055 D Dr. Guido Westerwelle FDP . . . . . . . . . . . . . . 20057 B Roland Claus PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20057 D Dr. Peter Struck SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20060 A Dr. Angela Merkel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20064 C Oswald Metzger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20073 D Dr. Hermann Otto Solms FDP . . . . . . . . . . . . 20076 D Dr. Gregor Gysi PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20078 C Klaus Hagemann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20080 D Dr. Gregor Gysi PDS . . . . . . . . . . . . . . . . 20081 D Günter Nooke CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 20083 D Lothar Mark SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20085 D Peter Hintze CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 20087 D Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 20088 D Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20089 C 17. Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 14/7305, 14/7321) . . . . . . . 20092 A Steffen Kampeter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 20092 A Uta Titze-Stecher SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20094 A Dr. Norbert Lammert CDU/CSU . . . . . . . . . . 20098 B Uta Titze-Stecher SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20099 B Dr. Werner Hoyer FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20099 C Dr. Helmut Lippelt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20102 D Wolfgang Gehrcke PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . 20104 D Volkmar Schultz (Köln) SPD . . . . . . . . . . . . . 20106 D Dr. Andreas Schockenhoff CDU/CSU . . . . . . 20108 A Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 20110 A Volker Rühe CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 20113 C Plenarprotokoll 14/204 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 204. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001 I n h a l t : Joseph Fischer (Frankfurt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20116 D Volker Rühe CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 20117 B Gert Weisskirchen (Wiesloch) SPD . . . . . . . . 20118 A Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . 20119 A Dr. Elke Leonhard SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 20120 C Steffen Kampeter CDU/CSU (zur GO) . . . . . 20121 C 18. Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 14/7313, 14/7321) . . . . . . . 20121 D Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 20122 A Volker Kröning SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20124 D Günther Friedrich Nolting FDP . . . . . . . . . . . 20127 A Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20128 C Jürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20131 B Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20131 D Dr. Uwe-Jens Rössel PDS . . . . . . . . . . . . . . . 20132 A Paul Breuer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 20133 B Volker Kröning SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 20134 D Rudolf Scharping, Bundesminister BMVg 20137 A Helmut Rauber CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 20142 B Hildebrecht Braun (Augsburg) FDP . . . . . . . . 20142 C Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20143 D Heidi Lippmann PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20144 D Manfred Opel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20145 D Kurt J. Rossmanith CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20147 B Namentliche Abstimmungen . . . . . . . . . . . 20149 A, B Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20149 D, 20152 C 19. Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 14/7317, 14/7321) . . . . . . . 20154 B Michael von Schmude CDU/CSU . . . . . . . . . 20154 D Dr. Emil Schnell SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20156 C Joachim Günther (Plauen) FDP . . . . . . . . . . . 20159 A Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20160 C Carsten Hübner PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20162 C Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20163 D Klaus-Jürgen Hedrich CDU/CSU . . . . . . . . . 20166 C 28. Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit (Drucksachen 14/7315, 14/7321) . . . . . . . 20168 B Jochen Borchert CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 20168 C Waltraud Lehn SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20170 C Birgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20173 A Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20175 C Eva Bulling-Schröter PDS . . . . . . . . . . . . 20176 C Birgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . 20177 C Eva Bulling-Schröter PDS . . . . . . . . . . . . . . . 20178 D Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . 20180 A Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20182 C Ulrike Mehl SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20185 A Dr. Christian Ruck CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20187 B Christoph Matschie SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 20189 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20192 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 20193 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 204. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001II Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 204. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 204. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001 Vizepräsidentin Anke Fuchs 20192 (C) (D) (A) (B) Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 204. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001 20193 (C) (D) (A) (B) Altmann (Aurich), BÜNDNIS 90/ 28.11.2001 Gila DIE GRÜNEN Beck (Bremen), BÜNDNIS 90/ 28.11.2001 Marieluise DIE GRÜNEN Behrendt, Wolfgang SPD 28.11.2001 Buntenbach, Annelie BÜNDNIS 90/ 28.11.2001 DIE GRÜNEN Follak, Iris SPD 28.11.2001 Frick, Gisela FDP 28.11.2001 Friedrich (Altenburg), SPD 28.11.2001 Peter Girisch, Georg CDU/CSU 28.11.2001 Hauer, Nina SPD 28.11.2001 Heiderich, Helmut CDU/CSU 28.11.2001 Hornung, Siegfried CDU/CSU 28.11.2001 Jünger, Sabine PDS 28.11.2001 Kraus, Rudolf CDU/CSU 28.11.2001 Dr. Küster, Uwe SPD 28.11.2001 Lippmann, Heidi PDS 28.11.2001 Müller (Berlin), PDS 28.11.2001* Manfred Nahles, Andrea SPD 28.11.2001 Roth (Gießen), Adolf CDU/CSU 28.11.2001 Rübenkönig, Gerhard SPD 28.11.2001 Schenk, Christina PDS 28.11.2001 Scherhag, Karl-Heinz CDU/CSU 28.11.2001 Schlee, Dietmar CDU/CSU 28.11.2001 Schultz (Everswinkel), SPD 28.11.2001 Reinhard Dr. Freiherr von CDU/CSU 28.11.2001 Stetten, Wolfgang Dr. Süssmuth, Rita CDU/CSU 28.11.2001 Dr. Thomae, Dieter FDP 28.11.2001 Wiesehügel, Klaus SPD 28.11.2001 Wolf (Frankfurt), BÜNDNIS 90/ 28.11.2001 Margareta DIE GRÜNEN Dr. Zöpel, Christoph SPD 28.11.2001 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hermann Otto Solms


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Zu einer
    Kurzintervention erteile ich dem Kollegen Joseph Fischer
    das Wort.

    Joseph Fischer (Frankfurt) (BÜNDNIS 90/DIE
    GRÜNEN): Herr Präsident! Der Kollege Rühe hat mich
    mehrmals angesprochen. Erstens. Ich verkneife es mir, et-
    was zum Verhältnis zwischen Außen- und Verteidi-
    gungsminister der Vorgängerregierung zu sagen. Das
    wäre ein weites Feld; ich kann mich noch gut daran erin-
    nern. Zweitens zu „missile defense“: Kollege Rühe, wir
    wollten von Anfang an ein Klima der Kooperation zwi-
    schen den beiden Großen herstellen. Dazu habe ich
    damals im Vorfeld der Diskussion die Moskau-Reise
    gemacht. Sie hatten da bereits Hurra gerufen. Ich sehe
    mich darin voll bestätigt.

    Nun komme ich zu den konkreten Punkten. Was ich Ih-
    nen nicht durchgehen lasse, ist die These, wir würden hier
    irgendetwas im Unklaren lassen. Die Sicherheitskompo-
    nente in Afghanistan hat für den Fall, dass es dort tatsäch-
    lich zu einer politischen Lösung kommt, zwei Vorausset-
    zungen: Die erste ist eine Sicherheitsratsresolution, die
    zweite ist die Zustimmung der Afghanen. Dann stellt sich




    Volker Rühe
    20116


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    aber immer noch die Frage, ob es zu einer externen Lö-
    sung kommen wird – und wenn ja, wie sie aussehen
    muss –, oder ob es eine interne Lösung der Afghanen gibt.
    Das ist zur Stunde völlig unentschieden. Die aus rein in-
    nenpolitischen Gründen gemachte Behauptung, dass ir-
    gendetwas zurückgehalten werde, ist wirklich böswillig.
    Das ist das, was ich Ihnen vorwerfe. Ich will Ihnen sagen:
    Großbritannien hat jetzt – gerade heute kam die Mel-
    dung – 6 000 Mann, die angekündigt waren, wegen der
    Unklarheit in diesen Fragen zurückgezogen.

    Eine zweite Bemerkung in diesem Zusammenhang:
    Wir halten uns an das Bundestagsmandat. Das Bundes-
    tagsmandat ist in seiner Gänze das, woran sich die Bun-
    desregierung hält. Dieses findet die volle Zustimmung
    nicht nur unseres Partners, sondern auch der USA.

    Sie behaupten, die Bundesregierung habe ihr Interesse
    nicht klar formuliert. Ich formuliere es nachdrücklich und
    stimme Ihnen auch zu, dass – so, wie Sie es sagen – unser
    Interesse auf dem Balkan uns in der Tat einer interes-
    sengeleiteten Politik und einer Schwerpunktsetzung nahe
    bringt. Wir haben jedes Interesse, unserem Bündnispart-
    ner, den USA, nach diesen furchtbaren Angriffen im
    Bündnis beizustehen. Wir haben auch ein starkes VN-po-
    litisches Interesse. Wir haben aber – sozusagen weit weg
    von Europas Grenzen – kein direktes Interesse. Das wis-
    sen Sie so gut wie ich.

    Insofern kann ich Ihnen nur sagen: Wenn ich die Inte-
    ressengrundlage noch hinzunehme und weiß, womit wir
    es im Nahen Osten zu tun haben, dann finde ich es gera-
    dezu interessenvergessen, was Sie über den Irak oder eine
    mögliche deutsche Beteiligung gesagt haben.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Es wurde kein Wort davon gesagt!)


    – Natürlich hat er über Flugverbotszonen und Ähnliches
    geredet. – Alle Europäer sind der Meinung, dass wir auf-
    grund unserer direkten Nachbarschaft mit dem Nahen
    Osten


    (Zuruf von der CDU/CSU: Auch Tony Blair?)

    eine politische Lösung herbeiführen müssen.

    Ich komme zum letzten Punkt, den Sie angesprochen
    haben: Die Frage, wie wir zu der Kontrolle und der Um-
    setzung der einschlägigen Sicherheitsratsresolution ste-
    hen, ist rhetorisch. Die Bundesregierung steht selbst-
    verständlich zur Umsetzung der einschlägigen Sicher-
    heitsratsresolution. Es muss eine Überwachung des Irak
    geben. Wir haben bisher alle Initiativen in diese Richtung
    unterstützt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Herr Kol-
lege Rühe möchte erwidern. Bitte schön.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Volker Rühe


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Bundesaußenminis-
    ter, jeder hat doch gemerkt, dass ich im Zusammenhang
    mit dem Kampf gegen den internationalen Terrorismus
    nicht über die aktuelle Situation des Irak gesprochen habe,

    sondern über die Frage, nachdem Engländer und Fran-
    zosen die Amerikaner bei „northern watch“ und „southern
    watch“ unterstützt haben, ob nicht auch sie der Meinung
    sind, dass es im Prinzip eine europäische Aufgabe ist, die
    Amerikaner zu entlasten, und dass man, wenn Deutsch-
    land das kann, darüber auch ohne Tabu muss sprechen
    können. Darum geht es; das sollten Sie in diesem Zusam-
    menhang auch nicht verdrehen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ich komme zum zweiten Punkt: Ein bisschen verstehe

    ich noch von dem Kräftedispositiv der Bundeswehr. Des-
    wegen habe ich, als unter der Überschrift „Einsatz in Af-
    ghanistan“ davon gesprochen wurde, von Anfang an ge-
    sagt, dass die meisten dieser Kräfte gar nicht in
    Afghanistan eingesetzt werden können. Das fängt mit den
    Schiffen an. Direkt oder indirekt können sie aber sehr
    wohl eine Rolle spielen, nämlich dort, wo sie stationiert
    werden. Auch darüber würde ich gerne offiziell einmal et-
    was hören. Man liest vieles. Wenn sie auslaufen, ist das
    kein geheimer Einsatz. Sagen Sie also einmal, worum es
    geht. Werden sie in diesem Teil von Ostafrika und der
    arabischen Halbinsel direkt oder indirekt eine Rolle
    spielen? Das gilt noch mehr für die 800 ABC-Soldaten.
    Sagen Sie als Außenminister, für welche Situation diese
    Kräfte vorbereitet sind. Welche Rolle sollen sie dort spie-
    len?

    Ich betone noch einmal: Wenn es um Geheimhaltung
    geht, also um geheime Operationen, bin ich sofort an Ih-
    rer Seite. Jetzt versuchen Sie, sich zu verständigen. Sie
    schulden der deutschen Öffentlichkeit aber Aufklärung
    darüber, wo die Bundeswehr eingesetzt wird. Das sollten
    Sie auch endlich nachholen.


    (Uta Titze-Stecher [SPD]: Hier sitzt der Verteidigungsminister!)


    – Nein, auch der Außenminister hat dort eine ganz zen-
    trale Verantwortung, zumal er uns unterstellt, wir seien
    auf der Suche nach neuen Zielen.

    Ich komme zum letzten Punkt: Ein Einsatz mit einer
    multilateralen Truppe in Afghanistan wäre sehr schwie-
    rig; das ist gar keine Frage. Ich habe Ihnen aber im Aus-
    schuss gesagt, dass es ganz eindeutige Signale aus Ame-
    rika gibt. Die Deutschen sind in der ersten Phase nicht
    dabei. Wir sehen ja, welche Kämpfe dort stattfinden,
    währenddessen wir von Kaiserslautern nach Ankara flie-
    gen. Deswegen sind sie eigentlich besonders gut geeignet,
    in einer späteren Phase zusammen mit Soldaten aus isla-
    mischen Staaten und anderen, die sich nicht an diesen
    Kämpfen beteiligt haben, eingesetzt zu werden.

    Eine solche Diskussion tabuisieren Sie aus innerpartei-
    lichen Gründen. Niemand drängt zu einem Einsatz; ich
    weiß, wie schwierig das ist. Aber bei Ihnen hat die Außen-
    politik die Funktion der Innenpolitik.

    Eine letzte Bemerkung: Natürlich bestehen zwischen
    Klaus Kinkel und mir unterschiedliche Auffassungen
    – das haben Sie wahrscheinlich gemeint – auch hinsicht-
    lich des Weltsicherheitsrates. Darüber müssen wir noch
    einmal reden. Er hat sich aber immer vor die Bundeswehr
    gestellt und stets mehr Mittel dafür gefordert. Sie könnten
    sich jetzt an das Mikrofon stellen, Herr Bundesau-




    Joseph Fischer (Frankfurt)


    20117


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    ßenminister – es wäre schön, wenn Sie sich noch einmal
    meldeten –,


    (Heiterkeit bei der CDU/CSU)

    und das erste Mal in drei Jahren für mehr Mittel für die
    Bundeswehr werben. Darüber würde sich, so glaube ich,
    auch der Kollege Scharping sehr freuen. Wir alle wären
    überrascht, wenn der Außenminister hier einmal nicht als
    Taktiker aufträte, sondern sagen würde: Ich setze deut-
    sche Soldaten ein. Deswegen schulde ich ihnen auch zu
    Hause die entsprechende Unterstützung. – Das wäre ein
    neuer Joschka Fischer.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)